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Der Prozeß gegen die Krankenschwester Fleffa.

Bernehmung der Braut des Dr. Seitz.

Zu Beginn der gestrigen Sitzung im Berufungsprozeß gegen die Krankenschwester Flessa machte der Vorsitzende Mitteilung über die im Hause Wittelsbacher Allee 4 vorgenommene Ortsbesichtigung. Sodann wurde in der Zeugenvernehmung fortgefahren. Kriminal­tommissar Wien schilderte seine Ermittlungen über die Bewohner des Hauses Kaiserstraße 56, in dem Dr. Seitz bei einer bestimmten Familie wiederholt nachts geblieben sei. Gegen die letzte Inhaberin

Aus der Partei.

Eine rote Wehr ist nun auch unserer sudetendeutschen Bruder= partei entstanden, eine Ordnerorganisation nach deutschösterreichischem Vorbild. Sie hat in Brünn eine Tagung abgehalten, die zu einer mächtigen Rundgebung der Partei wurde und eine Verbrüderung mit den zahlreich herbeigeeilten Wiener Genossen brachte.

der Wohnung sei ein Berfahren wegen Kuppelei eingeleitet worden, Parteinachrichten

fie sei aber nach Amerika verzogen. Sodann folgte die Vernehmung der Braut des ermordeten Dr. Geiß, Fräulein Irm= gard Schänker. Beim Anblick dieser Zeugin geriet die Ange­flagte Flessa in große Erregung und mandte sich mit heftigen Worten gegen sie, der sie vorwirft, bei ihrer letzten Bernehmung gelogen zu haben. Da die Angeklagte nicht zu beruhigen war, be­Schloß das Gericht, sie während der Dauer der Vernehmung von Fräulein Schänker aus dem Saal zu entfernen.

Einfendungen für diese Rubrik find Berlin SW 68, Lindenstraße 3,

Verbandstag der Metallarbeiter

Dritter Verhandlungstag.

Bremen, 4. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Der dritte Berhand­lungstag brachte zunächst das Schlußwort Dißmanns. Er er. wähnte das gute Einvernehmen zwischen dem Vorstand und dem Ausschuß und gedachte in ehrenden Worten der Genossen Weissig und Siegel, die über ein Vierteljahrhundert dem Ausschuß an gehören. Der Redner bat, die von Mezz, Urich und Genossen zum Borstandsbericht eingebrachte Resolution möglichst einstimmig anzu

für Groß- Berlin nehmen. Damit wäre dann gleichzeitig eine große Anzahl von An­

fiets an das Bezirkssekretariat,

2. Hof, 2 Trep. rechts, zu richten.

3. Kreis Wedding . Freitag, den 6. Auguft, abends 7 Uhr, erweiterte Bor­standssigung an bekannter Stelle.

7. Kreis Charlottenburg . Sonntag, den 8. Auguft, nachmittags 3 Uhr, veranstaltet das Reichsbanner Charlottenburg eine Ver faffungsfeier im Restaurant Spandauer Berg. Die Abteilun gen 51 bis 58 werden ersucht, sich mit ihren Fahnen zu beteiligen. Antreten zum Festzug Spree -, Ede Wallstraße, nachmittags 14 Uhr pünktlich. Um 3 Uhr Friedrich- Karl- Plag Fahnenweihe. Daran an­schließend Abmarsch zum Festlokal Spandauer Berg . Um rege Beteili­gung ersucht dringend der Kreisvorstand.

13. Kreis Tempelhof , Mariendorf , Marienfelde , Lichtenrade . Freitag, den 6. Auguft, abends 7% Uhr Eizung des Kreisbildungsausschusses bei Nien­dorf, Chauffeestr. 19.

Morgen, Freitag, den 6. Auguft:

3. Abt. 7 Uhr bei Arilger, Engelufer 23, Funktionärßigung. Sämtliche Funktionäre müssen vertreten sein.

9. Abt. Der Vorstand trifft sich um 7 Uhr, die Funktionäre pünktlich um 8 Uhr bei Hübner, Wilsnader Str. 34. Rein Genosse darf fehlen. Wich tige Tagesordnung.

41 Abt. 7 Uhr bei Schult, Mariendorfer Str. 5, Sigung sämtlicher Funktionäre.

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Die Zeugin schilderte dann, wie sie im Winter 1924 Dr. Seiz bei einer Gesellschaft tennen gelernt habe. Ein Vierteljahr darauf habe Dr. Seit ihre Mutter operiert und sei bei dieser Gelegenheit in ihr Haus gekommen. Die Mutter der Zeugin wurde während ihrer Krankheit von der Schwester Flessa gepflegt. Dabei haben sich die beiden Frauen angefreundet und die Schwester Flessa hat cuch nach der Rückkehr von Frau Schänker wiederholt in ihrem Haus verkehrt. Gelegentlich einer Krankheit der Zeugin kam die Angeklagte wieder zu der Familie Schänker. Dr. Seiß war zu dieser Zeit nach Schweden gereist. Bei dieser Gelegenheit sprachen sich die Zeugin und die Angeklagte gegenseitig aus und erzählten aus ihrem Leben. Die Flessa sagte, sie sei Kriegsfrankenschwester ge­mesen und erzählte von ihren Erlebnissen, auch davon, daß sie be­reits eine große Enttäuschung gehabt habe. Als die Zeugin fragte, mie lange dies her sei, da sie immer noch daran trage, erwiderte die Flessa, es liege jetzt ein Jahr zurüd. Als die Zeugin die Flessa Schöneberg. 77. bt. 8 Uhr bei Jürgens, Barbarossaftr. 5a, wichtige Funt nach näheren Einzelheiten fragte, erwiderte diefe, sie hätte einen Affistenzarzt fennengelernt, der fich auch für fie intereffiert habe. Bei einem Besuch in ihrer Wohnung habe der Arzt ihr einen An­trag gestellt, der sie in ihrer Frauenehre fränten mußte. Als fie darauf anderen Tages den Arzt im Krankenhaus deswegen zur Rede stellte, märe fie fähig gewesen, den Mann zu erschießen. Als die Zeugin ihr erwiderte, das sei doch Mord, erklärte die Flessa, wenn man so alt mie sie geworden sei, denke man anders darüber. Dr. Seiz mußte nicht, daß Schwester Wilhelmine , wie die Ange­flagte in der Familie Schänker genannt wurde, identisch sei mit der Frau, die ihm ständig nachstellte. Dies erfuhr er erst später und erflärte gelegentlich einmal seiner Braut, daß er mit der Schwester nichts gehabt habe. Dr. Seiz habe der Zeugin erflärt, er hätte der Schwester Flessa geschrieben, fie sei eine verrückte Person. Die Seugin, die während ihrer Aussagen wiederholt von heftigem Weinen befallen wird, schildert noch, wie sie wenige Tage vor feinem Tode Dr. Seiß gefragt habe, ob ihre inzwischen erfolgte heimliche Verlobung nunmehr den Eltern mitgeteilt werden solle. Dr. Seitz bejahte dies, wollte aber erst Möbel und eine Wohnung 136. Abt. Reinickendorf - Oft. Für den Dampferausflug nach den Glindomer beschaffen. Die Zeugin erklärt weiter, daß aus den Reden der Fleffa flar hervorging, daß fie davon Kenntnis hatte, daß zwischen Dr. Seiß und ihr( der 3eugin) ein Verhältnis bestehe. Darauf wird die Angeklagte wieder in den Saal geführt.

47. Abt. 7% Uhr bei Baaz, Naunynftr. 44, Gigung aller Funktionäre. tionärfizung. Alle Funktionäre müssen unbedingt erscheinen. 79. Abt. Pünktlich 8 Uhr bei Groß, Gedanstr. 17, wichtige Funktionärsizung. Sierzu müssen sämtliche Funktionäre unbedingt erscheinen. 81. Abt. Friedenan. 8 Uhr bei Schoenfeld, Rirchstr. 23, Funktionärsigung. Mitgliedsbuch und, Borwärts"-Quittung find mitzubringen. Neukölln. 89. Wbt. 7 Uhr bei Brose, Sanderstr. 10, michtige Funktionär. fikung. 90. 6t. 7% Uhr bei Schittler, Donauftr. 118, Funktionär fizung. 93. Abt. 71 Uhr bei Tohrmälen, Sergbergstr. 22, wichtige Funktionärsikung. Die Bezirksführer müffen hierzu unbedingt einladen. 94. Abt. 7 Uhr bei Schröder, Steinmegstr. 52, Funktionärsizung. Er. fcheinen ist Pflicht. 97. Abt. 7 Uhr bei Rohr, Siegfriedftr. 28-29, michtige Sigung fämtlicher Funktionäre.

Abt. 124a Mahlsdorf- Süd. 8 Uhr bei Diez, Uhlandstr. 18, wichtige Funktionär fizung. Erscheinen unbedingt erforderlich. Niemand darf fehlen.

98. Abt. Reukölln. Die Abteilung beteiligt sich an der Bannerweihe der 47. Abt. Treffpunkt Sonntag, 8. August, nachmittags 12% Uhr am Bahn­hof Hermannstraße. 119. Abt. Lichtenberg . Die Gruppenführer und Unterlassierer werden ge­beten, zum August- Rahlabend einzuladen. Vortrag: Mensch und Wirt schaft". Referent Bernhard Göring . Cäcilien- Enzcum, Rathausstr. 8, Reichensaal, 3 Tr.

Alpen am Sonntag, den 8. August, stehen den Genossen noch Teilnehmer­farten à 2 M. für Erwachsene und 75 Pf. für Kinder bei den Romitee­mitgliedern fomie Bezirksführern zur Verfügung. Gäste willkommen. Abfahrtstelle: Schlüterfteg, in der Nähe des Bahnhofs Friedrichstraße , 8 Uhr morgens.

Frauenveranstaltungen:

6. Kreis Kreuzberg . Abt. 39-48: Sonntag, den 8. Auguft, Baldausflug des Rreises nach dem Spandaner Stadtpart. Treffpunkt daselbst vormittags 10 Uhr.( Straßenbahn 154 bis Endstation.) Genossen und Kinder herz­Tich it willkommen.

39. Abt. Achtung, Genofsinnen! Da umständehalber am Sonntag, den 8. Auguft, zum Waldfest teine Ertrawagen gestellt werden können, wird die Genoffin Albrecht nach Rüdfehr von ihrer Reise das bereits bezahlte Fahrgeld sofort zurüderstatten.

Der Vorsitzende verlas die Aussagen der Zeugin Schänker. Gleich beim ersten Satz wurde die Angeklagte Flessa wieder sehr erregt und erging fich wieder in heftigen Auslassungen gegen die Zeugin. Es folgte die Bernehmung von weiteren Zeuginnen, die 3. T. sehr günstig über die Angeklagte aussagen. Die Zeugin, Frau Lendrich, bei der Dr. Seiz bis zu seiner Ermordung gewohnt hat, fagt aus: Zuerst sei ihr ein Brief aufgefallen, der geöffnet Abt. 123a Raulsdorf- Süd. 8 Uhr wichtige Sigung im Jägerheim. auf dem Tisch lag, in dem die Worte: Sie Mörder" enthalten maren. Sie habe den Brief gelesen und dabei die Unterschrift Wilhelmine Fleffa festgestellt. Die Flessa schrieb in dem Brief: Dr. Seiz folle zu ihr doch etwas freundlicher sein, wie er es auch zu anderen sei. Sie bittet ihn, einmal zu ihr zu kommen, er müsse aber entschuldigen, fie tönne ihn nur in ihrem Schlafzimmer emp­fangen, da fie mur das eine Zimmer habe. Dr. Seiß habe noch weitere Briefe von der Fleffa erhalten, die alle mit Ihre Wilhelmine Flessa" unterschrieben waren. Des öfteren habe auch eine Dame telephonisch mit Dr. Seiß gesprochen, sogar nachts. Dr. Seit habe bei diesen Gesprächen nur sehr furz geantwortet und gleich eingehängt. Die Zeugin schildert dann ausführlich die Vorgänge am Tage des Mordes. Danach habe Dr. Seitz um 164 Uhr mit ihr und ihrem Bruder Kaffee getrunken. Er habe jodann die Wohnung verlassen und sei die Treppe herunter ge­gangen. Während dieser Zeit habe die Zeugin im Zimmer Dr. Seitz den Ofen nachgelegt. Sie habe noch nicht die Ofentür geschlossen, ta hörte sie im Hausflur kurz hintereinander drei Schüsse fallen. Sie stürzte auf den Flur und hörte, wie jemand rief: Hier hat sich mer erschossen". Als ihr Bruder im Hausflur nachfah, er­fannte er in dem Erschossenen Dr. Seiß. Die Flessa fniete bei dem Erschossenen und machte sich an ihm zu schaffen. Als ein Polizeibeamter die Fleffa, die selbst zugab, Dr. Seiß er­fchossen zu haben, abführen wollte, verlangte sie nach Wasser, um fich Geficht und Hände zu waschen, da sie nicht blutbesudelt über die Straße gehen fönnte. Die Flessa sei in diesem Moment vollständig zurechnungsfähig gewesen. Auch der nächste Zeuge, Wienfe, der Bruder der Frau Lendrich, bestätigte im allgemeinen die Angaben dieser verhörten Zeugin. Der Prozeß geht heute weiter.

Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde, Kreis Tiergarten: Nächste Woche, höchstwahrscheinlich am Dienstag, den 10. August, findet eine Aussprache der Eltern, deren Rinder auf der Fahrt maren, statt.

Jungfozialisten. Heute, Donnerstag, den 5. August: Charlottenburg : 7% Uhr im Jugendheim Rofinenstr. 4 Ausspracheabend. Prenzlauer Berg : Pünktlich 8 Uhr im Altersheim Danziger Str. 62 wichtige Mitgliederversammlung. Renkölln II: 8 Uhr im Jugendheim Schierke , Ede glfestraße. Es lebe der Krieg."

trägen erledigt.

In seinen Bemerkungen zu den vorliegenden Anträgen be­merkte Dißmann, daß die von den Kommunisten geforderte Ent­sendung einer Delegation nach Rußland erst dann stattfinden könne, wenn der Allrussische Metallarbeiterverband der Eisernen Internationale angehört. Wir fordern schon jetzt freie Betätigungsmöglichkeit für die Delegation und eigene Auswahl der Dolmetscher. Die Wiederaufnahme von ausgeschlossenen Metallarbeitern fann nur erfolgen, menn die Ausgeschlossenen offensichtlich die Absicht erkennen lassen, sich im Rahmen des Statuts zu betätigen. Für Leute, die wegen Verbandsschädigung ausgeschlossen wurden und diese Tätigkeit bei neuer Mitgliedschaft fortsetzen wollen, ist kein Blaz im Verband.

Den kommunistischen Rednern gab Dißmann die Zensur, daß ihre Reden und ihre Kritik wirklich sehr fade und inhaltslos wären. Die geforderten fachlichen Nachweise für ihre Behauptungen seien die Redner abermals schuldig geblieben.

Der Richtungsstreit muß schnellstens verschwinden, sollen nicht dadurch die besten Kräfte absorbiert werden und das gemerkschaftliche Leben darunter leiden. Es ist eine verhängnisvolle, gewerkschaftsschädigende Darstellung des revolutionierenden ständigen Kampfes der Gewerkschaften, wenn man diese Tätigkeit als re­formistisch" bezeichnet. Reformismus ist es vielmehr, wenn bei.. spielsweise die Kommunisten im Reichstage von 35 Millionen Mart, die zur produktiven Erwerbslosenfürsorge ausge. worfen waren, 10 Millionen für bäuerliche Klein und Mittelbetriebe haben wollten. Im Lande draußen möchten die Kommunisten als die wärmsten und einzigen Erwerbslosen. freunde scheinen. In der Praris sieht es dann wie geschildert aus. Dißmann schloß seine Ausführungen unter großem Beifall der Dele gierten mit der Aufforderung zu allgemeiner freudiger Mitarbeit im Verband.

Zu den Anträgen der KPD. ist namentliche Abstimmung be antragt. Vorsitzender Brandes und Ulrich- Berlin menden sich wegen der flaren Mehrheitsverhältnisse auf dem Verbandstage da gegen. Es wird vereinbart, daß lediglich über die von Mez, Urich und Genossen eingebrachte Resolution zum Vorstandsbericht nament lich abgestimmt wird. Die Resolution, die wir bereits in der gestri­gen Abendausgabe veröffentlichten, wird mit allen gegen die fom. munistischen Stimmen angenommen. Diese Annahme e". ledigt eine ganze Reihe von Anträgen, die zur Verbandstaftif, Ar. beitsgemeinschaften, Betriebsräte- und Erwerbslosenfrage und zur Gewerkschaftseinheit Stellung nehmen. Die Anträge, die Berufs frage betreffend, wurden dem Vorstand überwiesen. Die Einberufung eines Betriebsrätefongresses wird abgelehnt, ebenso ein Antrag, der verlangt, daß bei Band- und Fließarbeit die Akkord.. preise in Tarifverträgen für Männer und Frauen gleich sind.

Anträge zur Jugendfrage werden dem Vorstand über­wiesen, desgleichen die Forderung nach Vereinheitlichung der So. zialversicherung. Der Verbandstag schloß sich der Auffassung Dißmanns in der Frage der Rußlanddelegation an. Ein Antrag des Schriftleiters Kummer, 3000 M. für eine Studien­reise nach Anerita zu bewilligen, wurde abgelehnt. Der Verbandstag erteilte schließlich den Kassierern Entlastung.

Eine ganze Reihe von Ortsverwaltungen hatten den Antrag ge­ftellt, alle feit 1920 megen nicht ehrenrühriger Handlungen Ausge. schlossenen wieder mit ihren alten Rechten aufzunehmen. Ebenso soll den von den revolutionären" Berbänden Uebertretenden ihre dortige Mitgliedschaft angerechnet werden. Diese Anträge wurden abgelehnt.

Hierauf hielt Regierungsbaumeister a. D. Schäfer einen Bor. trag, der eine interessante Darstellung der

Umwandlung in den Produktionsmethoden der Eisen- und Metallindustrie enthielt.

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin. Der mit reichem Zahlen und Tatsachenmaterial belegte Bortrag

brachte zum Schluß die Feststellung, daß alle Rationalisierung und Beispiels sein mögen, in der Unerfehlichkeit des menschlichen Geistes bei der Arbeit ihre Grenze finden werden.

Abteilungsmitgliederversammlungen heute abend 7% Uhr: Mechanisierung, so notwendig fie auch infolge des amerikanischen Norden: Schule Butbuffer Str. 3. Sübweft: Jugendheim Lindenstr. 3. 2antwis: Gemeindeschule Schulstraße. Lichterfelde : Jugendheim Albrecht. traße 14a. Zehlendorf : Eüdschule, Wilhelmstraße. Friedenau : Parteilotal Berfaffung". Schöneberg II : Jugendheim Hauptstr. 15. Bortrag: Die SPD . Klabe, Sandjernstr. 60-61. Often( 2.-B.): Ebertnstr. 12. Bortrag: Unsere von ihrer Geburt bis 1914".

Sport.

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Rennen zu Hoppegarten am Mittwoch, den 4. Auguft. 1. Rennen. 1. Nikotin( W. Wolff), 2. Schneewittchen( Lippa), Amarylis( 3ehmisch). Toto: 15:10. Plak : 11, 14:10. Ferner liefen: Tito , Daedalus , Frasquita.

3.

Schwerer Unfall beim Bau einer Ueberlandleitung. 3. Barabebis

Zwei Tote, drei Schwerverlette.

Beim Bau der Ueberlandzentrale in Darmstadt stürzte aus bisher noch nicht festgestellter Ursache in der Nähe des Haupt­bahnhofs einer der Riesenmasten der Fernsprech leitung um und begrub fünf Arbeiter unter sich. Alle fünf murden schwer verlegt. 3 mei von ihnen verstarben furz nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus. Durch den Sturz wurden sechs Masten umgerissen, doch sind Menschenleben hierbei nicht zu Schaden gekommen.

Eine Autostraße Mannheim - Heidelberg . Die Stadt Mann­ heim genehmigte einen Kredit für die Vorarbeiten zum Bau einer Autostraße zwischen Mannheim und Heidelberg , die von den beiden Städten gemeinfam angelegt werden soll. Die Auto­straße wird eine Länge von 14,5 Kilometer und eine Breite von 9 Meter haben und nach Aufstellung des Nord­badischen Verkehrsverbandes, einen Roftenaufwand von etwa 5 Millionen erfordern. Die Straße soll entweder Autobus verkehr erhalten oder eine elektrische Schnellbahn aufnehmen. Der Berufsverkehr zwischen beiden Städten beträgt schon jetzt 20 000 Personen täglich.

Der letzte Entel des Turnvaters Jahn, der frühere Bürgermeister Don Kattomiz, Adolf Quehl, ist im Alter von 73 Jahren in Halle gestorben.

Ein Riefengüterbahnhof wird von der Reichsbahnverwaltung auf der Station Bebra errichtet. Der neue Riesengüterbahnhof, der zur Bewältigung des ständig zunehmenden Güterverkehrs auf einem der größten deutschen Eisenbahnknotenpunkte dient, soll drei Rilometer lang werden. Von dem Güterbahnhof sollen Doppel­gleise nach sämtlichen von Bebra ausstrahlenden Strecken ausgehen. Bur Durchführung des Planes ift die Verlegung eines Stüds des Fuldafluffes notwendig.

2. Rennen. 1. Favorit( Jätel), 2. Reichstag ( Jenksch), 3. Florida ( Huguenin). Toto: 89:10. Plas: 26, 35, 30:10. Ferner liefen: Frage, Maud, Korea , Godwina, Altpreuße, Saladin , Dianthus, Steinhäger, Drla, Easter Lily, Margburg, Maimorgen, Dder, Vedette, Vineta, Medina, Maute. 3. Rennen. 1. Diftator( Bleuler), 2. Rosenfelch( Schönfisch) Zoto: 43: 10. Plat: 33, 44, 35: 10. Ferner liefen: Batrizier, Curacao , Falsum, Lelid, Gralsritter, Laufjunge, Narses. 4. Rennen. 1. Lampos( D. Schmidt), 2. Indigo( Bleuler), 3. Hödur ( Williams). Toto: 15:10. Platz: 12, 14 10. Ferner liefen: Pompejus , Ludwig Thoma , Fehrbellin . 3. Drdonno( Haynes). Toto: 29: 10. Plaz: 14, 12: 10. Ferner liefen: 1. Fodenbach(. Tarras), 2. Wanderer( 2. Barga ), Forar, Graue Theorie, Hülgrath. 1. Fler( Huguenin), 2. Rosanera( D. Schmidt), 3. Goncza Gora( Williams). Toto: 288: 10. Plat: 80, 43, 189: 10. Kerner liefen: Aspasia , Fits and Starts, Malepartus, Maid, Borussia, Nutria, Banna, Chiemgauerin, Sigtuna .

5. Rennen.

6. Rennten.

7. Rennen. 1. Varda( Haynes), 2. Farren( Dtto Schmidt), 3. Berona II( Bleuler ). Toto: 42: 10. Plag: 12, 11, 12: 10. Ferner llesen: Jsländer, Opar, Geranium, Rigveda, Bengali, Meife.

Großer Preis von Berlin . Auf der Rennbahn Treptow , wo am Donnerstag, abends 8 Uhr, die Entscheidungen um den Großen Preis von Berlin " stattfinden, wird bereits in leb: haftester und ausgedehntester Weise trainiert. Die fünf Klasse- Fahrer, die für das lange, in drei Läufen zu entscheidende Rennen verpflichtet sind, und zwar die Franzosen Brunier und Parisot und das deutsche Trio Möller, Kruptat und Samall, find bereits zur Stelle und beweisen schon im Training, wie ernst und bart der Kampf um den Titel eines Grand- Prir- Siegers von Berlin fein wird. Das Ende dürfte zwischen Walter Sawall und Jean Brunier liegen. Auch bie beiden Flieger rennen dürften schöne Kämpfe bringen. Von den Startern nennen wir insbesondere: Jensen Dänemart, Kolles Holland, Ri33 etto- Italien, ferner Stolz, Behrendt, Reinas und der Chemnitzer Boigtmann.

Briefkasten der Redaktion.

Helmholz Die erfte Berliner elektrische Straßenbahn fuhr am 10. Sep. tember 1895 von der Badstraße nach der Kirche in Bankow .

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin. ( Nachbr. verb.). Vielfach heiter, vorwiegend froden, mäßig warm. Für Deutschland : Ueberall vorwiegend troden und vielfach heiter, Temperaturen wenig verändert.

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Der Nachmittag brachte einen zweistündigen Vortrag des Staatssekretärs a. D. Prof. Dr. Hirsch über Europas Krije. und Deutschlands Wirtschaft". Zu dem Vortrag murde eine Entschließung des Verbandsvorstandes angenommen, die in ihren entscheidenden Teilen folgendes hervorhebt:

Das Arbeitsprogramm der Reichsregierung,

das seine entscheidenden Anregungen aus dem Programm des volks. wirtschaftlichen Ausschusses des Reichstages entnimmt, wird zwar mit einem beträchtlichen Aufwand an Pressenotizen angekündigt, von ernsthaften Anstalten zu seiner Durchführung ist aber noch wenig zu bemerken.

Das gilt insbesondere für die Finanzierung großer; produktiver Arbeiten. Nur durch Auflegung von An­leihen fann ein Teil der jetzt spekulatin, zum Teil sogar im Aus­land verwandten Kapitalien in die produktive Verwendung gezogen merden. Das gilt insbesondere auch von der durch den Reichs. minister nach den erwähnten Reichstagsvorschlägen angekündigten Anleihe für den Wohnungsbau. Der Verbandstag er­hebt die dringliche Forderung an Regierung und Reichstag , so ener gisch einzugreifen, daß noch während des laufenden Jahres zum mindesten ein Beginn dieser wichtigen Aktion erfolgt.

Die viel getadelten Mißbräuche der Banken bestehen fast un. verändert fort. Insbesondere hat die Reichsbank noch keinen entscheidenden Schritt getan, um durch die Beeinflussung der Kredit­gewährung für die produktive Wirtschaft die übermäßig hohe Zinse spanne der Banken abzubauen und die wirtschaftliche Verwendung der freien Kapitalien im Sinne eines produktiven Umsetzens der deutschen Arbeitskraft zu lenken.

Die jetzige Arbeitskrise zeigt

den Widerfinn der gegenwärtigen Wirtschaftsweise besonders fraß. Auf der einen Seite weitgehender unge dedier Bedarf, Not in weiten Volkskreisen; auf der anderen Seite un­genuzte Arbeitskräfte, die arbeitsfähig und arbeitswillig sind. Zudem sind sogar die Kapitalien vorhanden, die Arbeitsangebot und Nachfrage nach Arbeitsprodukten zusammen schaft find Millionen arbeitslos und bleibt die Gesamtleistung der führen könnten, aber wegen der planlosen Mißleitung dieser Wirt­europäischen Wirtschaft weiter zurüd.

Gegenüber der Machtstellung des Kapitals in Wirtschaft und Bolitik gibt es als ft är fft es Rampfmittel nur die stärkste Ronzentration und Organisation der Arbeiter- und An­gestelltenschaft, verbunden mit planmäßiger Erziehung zum Be mußtsein und zur Erkenntnis der wirtschaftlichen und poli­tischen Zusammenhänge.

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Wirtschaftskrisen und politische Katastrophen werden sich erft in einer sozialistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ver ringern und vermeiden lassen.

Der Donnerstag bleibt figungsfrei. Es ist ein Ansfing nach Helgoland vorgefehen