Menöausgabe Nr. 365 ♦ 43. Jahrgang Ausgabe B Nr. 180
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(l0 Pfennig) Donnerstag 5. August 192H
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�entralorgan der Sozialdcmokrati feben Partei Deutfcblands
Schröders Seftänönis. Unter dem Druck des Beweismaterials zusammengebrochen.
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Nach«Iner Meldung des.Berliner Tageblatts', die wahrschein lich noch im Laufe des heutigen Tages eine amtliche B e- st ä t i g u n g erhalten wird, hat der jetzt endlich auch wegen Mordes angeschuldigte Schröder noch am Mittwoch abend ein volles Geständnis abgelegt. Nach anfänglichem sehr selbstbewuhten Leugnen brach er schließlich unter dem Druck des von den Berliner Kriminalbeamten zusammengetragenen Beweismaterials, und angesichts des Geständnisses seiner Braut vollständig zusammen. Er gab auch zu, daß Rudolf Haas an der Tat in keiner Weis« be- teiligt sei, behauptete vielmehr, er habe seine falschen Angaben nur gemacht, weil er um seinen Kopf kämpfe. Ueber die Vernehmung der Braut Schröders erfährt das„Berliner Tageblatt' folgende Einzelheiten: Hildegard Götze hatte den Schröder in einem Magdeburger Tanzlokal kennengelernt. Schröder gab sich ihr gegenüber als Student aus, wobei ihm feine künstlichen Schmisse, die er sich selbst mit dem Rasiermesser beigebracht hatte, wirksam unterstützt hatten. Er erwarb schnell das Zutrauen des jungen unerfahrenen Mädchens und nach kurzer Zeit war sie feine Geliebte. Das war vor drei Jahren. Seitdem lebte die Götz« mit Schröder in einem intimen Verhältnis, dos die Mutter des Schröder nicht gern sah. Nach dem plötzlichen Tode der Frau zog die Götze zu ihrem Geliebten in das einsam« Haus in Groß-Rottmersleben . Die Götze gibt auch jetzt an, daß sie überzeugt ist, daß Schröder seine Mutter nicht mit Absicht, sondern aus Dersehen erschossen Hab«. Er habe stets liebevoll von seiner Mutter gesprochen und zärtlich an ihr gehangen. In Groß-Rottmersleben ist es den beiden jungen Leuten dann sehr schlecht ergangen, da Schröder keine dauernd« Beschäftigung finden konnte. Sie haben sich kümmerlich durchgehungert und lebten hauptfächlich von einer kleinen Rente, die Schröder bezog. Zeitweise waren die Beiden nahezu am Verhungern gewesen, wenn nicht gutmütige Nachbarn sie mit Nahrungsmitteln oersorgt hätten. So kam der S o m m e r l 9 2 5 heran, und Schröder war wieder einmal in einer besonder» mißlichen Loge. Er besaß Mitte Juni nur noch einige wenige Pfennige. Am frühen Nachmittag des zv. Juni, als die Götze sich wieder einmal mit Schröder über die miß- liche finanzielle Lage unterhielt, sagte Schröder seiner Geliebten vlötzlich:„Jetzt mache ich einfach Schluß, heute nachmittag kommt jemand, mit dem muß etwas geschehen.' Tatsächlich erschien in den Nachmittagsstunden ein Mann mit einem Fahrrad. Schröder forderte seine Geliebte auf. ihn allein zu lasse n. Die Götze sah nur noch, wie der Mann abstieg und sein Fahrrad an die Hauswand lehnte. Sie verließ die Wohnung durch die Hinter- tür und ging in den Garten, um sich dort zu beschäftigen. Plötzlich hörte sie zwei Schüsse fallen. Einige Zeit danach rief sie Schröder in das Haus zurück und fragte sie, ob ihr irgend etwas auffalle. Sie verneinte zunächst die Frage: später, so erklärte sie, habe sie im Zimmer aus dem Teppich einen großen Blutfleck entdeckt, ebenso sei der Anzug des Schröder mit Blut bespritzt ge- wesen. Auch habe Schröder unmittelbar nach der Tat aus seiner Brusltasche mehrere größere Geldscheine hervorgeholt. Ueber die Höh? der Summe weiß sie allerdings nichts zu sagen. Bei dem Ber - graben der Leiche im Keller will die Götze nicht dabeigewesen sein. Sie blieb in Groß-Rottmersleben in der Wohnung des Schröder noch weiter mit dem Geliebten zusammen, bis sie nach dessen Ber- Haftung im März 1926 nach Köln ging, um dort eine Stellung anzu- nehmen. Die Freunde des Schröder hat die Götze nach ihren Angaben alle genau gekannt. Einer der besten sei der in Haft sitzende Fischer gewesen. Bon einer Mitwisserschaft dieses Fischer an der Ermordung Hellings weiß sie nichts. Den Namen Haas hat die Götze erst erfahren, nachdem Schröder verhastet war, und zwar als Haas als der vermeintliche Anstifter verhastet wurde. Unter den Bekannten des Schröder fei ein Rudolf Haas nicht gewesen: auch sein Name sei niemals genannt worden. Die Einrichtung des Mordzimmers einschließlich des Teppichs hat Schröder nach und nach bei einem Trödler veräußert. Der Kriminalpolizei ist es nunmehr gelungen, alle diese Stücke wieder herbeizuschaffen. Aus dem Teppich ist der Blutfleck noch zu finden. Er wird mikroskopisch untersucht werden. Auch der chaufseurmäßig« Anzug des Schröder, den er am Tage des Mordes getragen hat, ist aufgefunden worden. Das Fahr» rad Hellings befindet sich nunmehr ebenfalls im Gewahrsam der Polizei. Es ist auch festgestellt, daß Schröder selbst der Mann war, der Helling aus seiner Wohnung gelockt hotte. Schröders Gespräche. Magdeburg , 6. August. (Eigener Drahtbericht.) Die von einem » Teil der Presse veröffentlichten und von der Rechtspresse als richtig bestrittenen Gespräche Schröders mit einem Untersuchungs- gefangenen, wonach er..das Ding" so drehe, daß„Schwarzweißrot gegen Schwarzrotgold" stehe, sind inzwischen protokollarisch festgelegt worden. Der Untcrsuchuiigsgcfangene Prooolka, der mit Schröder die Gespräche sührte, hat seine bisherigen Angaben gleichzeitig eidlich erhärtet. Ter Magdeburger Polizeipräfident in Berlin . Der Polizcipräsidcn von Magdeburg , Menzel, wird am Donnerstag nachmittag den preußischen Mini st er des Innern in Gegenwart der beiden nach Magdeburg entsandten Berliner Kriminalkommissare über das Ergebnis der gestrigen Der- nchmungen Bericht erstatten. Was wird mit Kalling! Es ist möglich, daß noch heute Entscheidungen darüber gesälli werden, ob Haas und Fischer weiter in Untersuchungs- Haft behalten werden können. Nach dem Geständnis des Schröder bekommt die Affäre Lölling nunmehr«in ganz eindeutiges Gesicht. Das, was die
Berliner Kriminalbeamten auf Anweisung des Oberstaatsanwalts jetzt ermittell haben und durch direkte Vernehmung des Schröder fest» gelegt wurde, hätte schon vor mehreren Wochen ebenso ein» deutig festgestellt sein können, wenn nicht der Untersuchungsrichter in einem geradezu unser st ändlichen Eigensinn jede Au» smnmenarbeit mit Berliner Kriminalbeamten abgelehnt und dadurch die Aufklärung längere Zeit verhindert hatte. Vor- ausgesetzt, daß die noch heut« oder spätestens am Freitag zu er- wartende amtliche Darstellung über die Ergebnisse der Schröder- schen Vernehmung die bisherigen privaten Meldungen bestätigt, so würde sich auch die Frage ergeben, ob nicht der Untersuchungs- würde sich die Frage ergeben, ob nicht nur disziplinarrecht» lich, sondern auch st r a f- und zivilrechtlich für seine Hand- lungen und Unterlassungen haftbar zu machen ist. Wir erwarten, daß das Justizministerium sich schleunigst über dies« Dinge äußert. Hugenbergs Ausreden. Der Hugenberg-Presse utird in ihrer Rolle als Der- teidiger richterlicher Ungeheuerlichkeiten nachgerade angst und bange. Heute versucht sie es in einer besonderen Notiz abzuleugnen, daß sie einseitig aus politischen Gründen für die Aktion des Magdeburger Untersuchungsrichters Stellung genommen habe, nur um den preußischen Innenminister, der Landesknminalpolizei und vor allem dem Oberpräsidenten Hörsing etwas am Leibe zu flicken. Diese Ausreden sind angesichts des Derlaufs der Vernehmungen des Schröder und seiner Braut zwar verständlich, können aber nichts an der Tatsache ändern, daß die Presse des Putschisten Hugenberg sich mit allen finanziellen und journalistischen Mitteln ins Zeug warf, um aus dem Magdeburger Richterskandal so etwas wie einen neuen „Barmat-Skandal" herauszudeftillieren. Daß die Sache schief ging, ist nicht ihr Verdienst. Die kommende Ratskrise. Ter Prüfungs-Ausschuh wird wahrscheinlich vor der Bundestagung zusammentreten. London , S. August.(WTB.V Wie oerlautet, ist es wahrscheinlich, daß der Ausschuß für die Zusammensetzung des Dölkerbundsrats, der sich im Juni vertagt hatte, vor dem Zusammentritt des Völker- bundsrats am 2. September wieder zusammenkommen wird. Lord Cecil ist der britische Vertreter in diesem Ausschuß. Es wird erwartet, daß die Zusammenkunft dieses Ausschusses Ende dieses Monats stattfinden wird. Polen wiederholt die Forderung nach dem ständigen Sitz. Warschau , 5. August. (MTB.) Minister des Aeußern Z a l e s k i machte den hiesigen Vertretern der auswärtigen Presse Mitteilungen über Gegenwartsfragen der polnischen auswärtigen Politik. Der Minister betonte vor allem, daß ein grundsätzliche» Ziel der polnischen Politik die Erlangung eines ständigen Sitze» im Völkerbunds- rat sei, und er sprach die Hosfung aus daß die Rekonstruktion des Rates unter Bedingungen vor sich gehen werde, die in der Sep- tembertagung keinen Anlaß zu neuen Enttäuschungen geben würden. Polen werde alle Vorschläge unterstützen, die ge- wissen Ländern eine ständige Mitarbeit im Rate sichern wollen. Der Rat müsse so umgestaltet werden, daß Garantien für eine unparteiische Prüfung aller st rittigen Fragen ge- geben würden. Die rechtliche Natur des polnischen Mandats müsse so festgelegt werden, daß Polen keine mit seiner nationalen Würde und mit seinen großen in Frage kommenden Interessen unvereinbare Konzessionen zu machen brauchte. Der Minister wiederholte, daß Polen den ehrlichen Wunsch hege, die deutsch -polnisch nachbarlichen Beziehungen auf der Grundlage gegenseitiger Zusammenarbeit aufzubauen. Entgegen allen Gerüchten nahmen alle deutsch -polnischen Vertragsver- Handlungen einen normalen Verlauf. Es seien noch nicht alle Schwierigkeiten überwunden, aber er habe die Gewißheit, daß die Arbeit gut fortschreite. Deiitschland mit seiner industriellen Aus- rüstung könne für seine Fabrikprodnkte in Polen Absatz finden, während Polen vor allem den Markt sich für die Produkte seines Ackerbaues und seiner Viehzucht sichern müsse. So könnten die beiden wirtschaftlichen Organismen einander mit Nutzen er- ganzen. Darauf kam der Minister auf die falschen Gerüchte über Polens feindliche Absichten gegen Litauen zu sprechen. Ich erkläre, sagte er in entschiedener Weise, daß Polen keinerlei kriege- rische Absichten gegenüber Litauen hegt. Wir sind überzeugt, daß die Lebensbedingungen und sein eigenes Interesse früher oder später Litauen eine Aenderung seiner Politik auferlegen werden. Es ist unwahrscheinlich, daß für einen längeren Zeitabschnitt ein Zustand zugelassen wird, in dem wie heute eines der Mitglieder des Völkerbundes, Litauen , nach einer unbegründeten und rein individuellen Ansicht sich in einem latenten Kriegszustand mit einem anderen Bundesmilglied zu b e s i n d c n glaubt. Wenn Litauen in seiner Politik sich von seinen realen Staatsinteressen leiten lassen wird, darf man hoffen, es werde früher oder später zu dem einzigen logischen Schluß gelangen, daß die Wiederausnahme nor- maler Beziehungen zu Polen notwendig ist. Briands Aktivität. Paris ,.V August.(TU.) Briand hat gestern nachmittag die Botschafter Spaniens , Polens und Japans empfangen. ?llle drei Untirreduvgen hatten noch dem„Petit Parisien" die kom- mende Sitzung des V ölkerbundcs und den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund zun: GegenstarS.
Paris , 4. August. Poincar� hat gesiegt. Sein Triumph ist vollständig. Ihm, dem Führer des Nationalen Blocks, hat die Kammer des 11. Mai, auf die auch die französische Linke so stolze Hoffnungen gesetzt hatte, bewilligt, was sie allen seinen Vorgängern, was sie den erprobten Vorkämpfern der Demo- kratie oerweigert hatte: Ihr Vertrauen und neun Milliarden neuer Steuer nl Die hundert Abge- ordneten der bürgerlichen Linken, die vor knapp einer Woche Herriot zu Fall brachten, noch ehe dieser Gelegenheit hatte, sein finanzpolitisches Programm zu entwickeln, haben vor Poincarö bedingungslos kapituliert, haben ihm gegenüber die fundamentalsten Rechte und Prärogativen des Parlaments preisgegeben und sich sein Steuerbukett vorbe- haltlos zu eigen gemacht. Ein Teil der Redikalen aber hat Sozialisten und Kommunisten allein den Kampf gegen die volksfeindlichen Vorlagen überlassen und geglaubt, durch das bequeme Mittel der Stimmenthaltung sich um die Verantwortung vor dem Lande drücken zu können. Schlimmer hat noch kein Parlament das Mandat mißbraucht, das es von der Wählerschaft erhalten hatte. In den Ländern der Diktatur ist die Demokratie der brutalen Gewalt erlegen, in Frankreich aber hat die bürgerliche Linke sich selbst ent» mannt. Wieder einmal ist es die wahllose Masse der Verbraucher, der Gehalts- und Lohnempfänger, der Armen und Aermsten, auf die die ganze Last der„Sanierung" abgewälzt werden soll. Sie, die bereits die ganzen Kosten der Geldentwertung getragen und auf deren Rücken die Spekulanten und Profit- geier der Inflation ihre Riesengewinne gemacht haben, sollen sich künftig noch mehr einschränken, noch mehr darben, um der„Rettung" des Franken willen, den finanzielle Mißwirt- fchaft und die Skrupellosigkeit einer ausschließlich den Inter- essen von Besitz und Kapital dienenden Politik an den Rand des Abgrundes gebracht haben. Die Besitzenden aber haben ihr Schäfchen längst ins Trockene gebracht. Die Kapitals- flucht in das Ausland hat das Land ausgepowert und alles bewegliche Vermögen dem Zugriff des Fiskus entzogen. Gleich Eaillaux hat Poincarö den traurigen Mut aufgebracht, diese Fahnenflucht des Kapitals zu entschuldigen und sie mit der„ungeheuren, jedes vernünftige Maß über- steigenden Höhe der direkten Steuern" zu motivieren. Weil die Großen sich in Sicherheit gebracht haben, müsse,: die Kleinen aufs neue bluten! Während Einkommens- und Erbschaftssteuern abgebaut werden, sollen aus Verkehrs- und Verbrauchsabgaben allein 5 Milliarden Mehreinnahmen herausgewirtschaftet 10er- den. Die unausbleibliche Folge wird eine neue, in ihrem Ausmaß kaum abzusehende Erhöhung des m Den letzten Wochen bereits rapide gestiegenen Preisniveaus sein. Der Arbeiter und Angestellte, der Beamte und alle die anderen in ihrem Lebensstandard durch die Inflation um Jahrzehnt« zurückgeworfenen Volksklassen, die schon seit langem nicht mehr wissen, wie und wovon sie die von Tag zu Tag sprunghaft emporschnellenden Kosten ihres Haushaltes bestreiten sollen, sie werden in einem oder in zwei Monaten Brot und Fleisch um 30, um 40 Proz., vielleicht sogar um das Doppelte höher bezahlen müssen als heute. Gehälter und Löhne aber rühren sich nickst. Einer Deputation von Beamten, die gegen die Unzulänglichkeit der in Aussicht genommenen Teuerungszulagen protestierte, hat Poincar� dieser Tage geantwortet, daß er im Hinblick auf den Ernst der finanziellen Situation und auf die vitale Rot- wendigkeit, das Budget ins Gleichgewicht zu bringen, auch nicht einen Centime mehr auswerfen könne. Die privaten Arbeitgeber in Handel und Industrie sind blind und taub für das Elend und die Not ihrer Arbeiter und Angestellten. For- derungen nach Angleichung der Löhne und Gehälter an die steigenden Kosten der Lebenshaltung werden mit dem Hinweis beantwortet, daß das englische Pfund in den letzten vierzehn Tagen um nahezu 50 Punkte gesunken sei, ein Argument, dessen Zynismus kaum noch überboten werden kann: denn während nach dem amtlichen Index die Warenpreise mit Jahresbeginn um 60 bis 70 Proz. gestiegen sind und heute einem Pfundkurs von 180 bis 190 entsprechen, sind die Be- zllge der Festbesoldeten seit dem vergangenen Jahre, wo das Pfund um 110 herum notierte, nicht mehr erhöht worden. Wer heute den Pulsschlag der öffentlichen Meinung in Frankreich , die selbst von der bürgerlichen Links- presse in schönfärberischen Darstellungen gefälscht wird, fühlen will, der braucht nur einen kurzen Rundgang durch die Markthallen der Arbeiterviertel zu machen, der braucht nur eine Viertelstunde lang den Frauen aus dem Volke zu lauschen, deren Verzweiflung über die tyichgerade unerschwinglichen Preise der unentbehrlichsten Bedarfartikcl sich in Ausbrüchen Luft macht, die an das ferne Grollen eines aufziehenden Gewitters erinnern. Berechtigte Er- b i t t e r u n g und aufgespeicherter Groll haben einen Höhe- punkt erreicht, der mit Schrecken an den Augenblick denken läßt, da die hell aufschlagenden Flammen der Verzweiflung diese Zündmosse zur Explosion bringen könnten. Die breiten Massen in Frankreich hoben alle Opfer und Entbehrungen, die ihnen der Krieg und seine wirtschaftlichen Folgen auferlegt haben, mit einer Geduld und Resignation getragen, die Bewunderung abnötigen. Ihr Vertrauen in die eigene Kraft des Landes und damit auch in die Zukunft seiner Währung, deren Sturz bis in die allerjüngste Zeit hinem als