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zugiges wert aus einem Guß, dem man in seiner Ausgestaltung| Verfassungsfeiern unter Schwarzrotgold, in London und New vollfte Anerkennung zollen muß, auch wenn man politisch nicht mit Vort und Stockholm unter Schwarzweißrot. Teilweise allem übereinstimmt. Das eine aber darf im deutschen Volke nie- Denaturierung der verfassungsmäßigen Reichsfarben im Aus­mals vergessen werden: auch die Weimarer Reichsverfassung steht land das ist die Verfassungsfeier des Auswärtigen Amtes. auf dem festen Grunde der Fundamente, die Bismarck gelegt hat. Mag auch die Regierungsform geändert worden sein: das Reich Flucht vor der Verfassungsfeier. ist noch das alte, das Bismard uns geschaffen hat.

Ob das Reich noch das alte" ist, das ist schließlich nur ein Streit um Worte. Die Zusammenfassung aller deutschen Stämme zu einer staatspolitischen Einheit, die in der Bis­mardschen Verfassung zum erstenmal notdürftig und unvoll­ständig verwirklicht wurde, war eine Forderung, die schon lange zuvor bestand und besonders auch von der jungen fozialdemokratischen Bewegung tatkräftig vertreten wurde. Richtig ist, daß die Schöpfer der Weimarer Verfassung dem Reich die Einheit erhalten haben, die auf das aller­schwerste bedroht war. Die sogenannten ,, Reichsfeinde" von einst, die im Kulturkampf und im Sozialistengesetz die Polizei­faust zu spüren bekommen hatten, wurden die wahren Retter des Reiches.

Die sozialdemokratische Arbeiterschaft Deutschlands fann von diesem Rettungswert den entscheidenden Teil für sich in Anspruch nehmen. Sie hat in all diesen Jahren schwerster Kämpfe für und um die de motratische Staatsform ein Maß von staatspolitischem Verständnis bewiesen, das um so höher zu veranschlagen ist, als nur zu oft das Gefühl des knurrenden Magens gegen die Logit des Kopfes rebel­lierte. Es war für sie nicht immer leicht einzusehen, daß eine Verfassung neue Rechte, aber noch fein Brot geben fann, und daß es neuer geduldiger Arbeit, neuer zäher Kämpfe bedarf, um mit Hilfe diefer Rechte auch jedem das ihm zu stehende Stück Brot zu erringen. Solange nicht auch dies gelungen ist, folange nicht neben der Fessel der politischen Unterdrückung auch die der ökonomischen gefallen ist, fann sie ihr Wert nicht als vollendet betrachten. Aber sie ist sich klar darüber, daß ihr Weg zur ganzen Freiheit nicht gegen die Demokratie und gegen die Verfassung von Wei­mar, sondern mit ihnen geht.

Weil wir Sozialisten sind, stehen wir zum Wert von Weimar , sind wir bereit es gegen jeden gewalttätigen Angriff zu verteidigen. Weil wir Gozialisten find, rufen wir heute, wie einst am 9. November:

Es lebe die Republik !

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Wie aus Weimar gemeldet wird, hat der thüringische Staats minister Dr. Leutheußer einen vierwöchigen Sommer­urlaub angetreten. Es ist immerhin bemerkenswert, daß der Vor­sizende des thüringischen Statsministeriums im Gegensatz zum Reichspräsidenten von Hindenburg seinen Urlaub ausgerechnet furz vor dem Tag der deutschen republikanischen Reichsverfassung angetreten hat. Gerade der erste thüringische Staatsbeamte hätte aus Anlaß der Tatsache, daß Weimar der Geburtsort des Verfassungswertes ist, auf den Ver= fassungstag die notwendige Rücksicht nehmen können.

Magdeburg .

Amtliche Anerkennung für die Kriminalpolizei. Wie der Amtliche Preußische Bressedienst mitteilt, hat der Mi­nister des Innern, Severing, an den Polizeipräsidenten von Berlin das folgende Schreiben gerichtet: In der Hellingschen Mordsache ist durch die soeben seitens der Straflammer in Magdeburg vorgenommene Freilassung von Haas, Reuter und Fischer aus der Untersuchungshaft das Verfahren zu einer bedeutsamen Klärung gelangt. Diese ist in erster Linie der Arbeit der Berliner Kriminalpolizei zu danken. Nachdem Kriminalfommissar Busdorf, unbeeinflußt durch falsche Spuren, in der kriminalistisch gebotenen Weise beste Aufklärungsarbeit ge­leistet hatte, find von den weiteren Beamten Ihrer Behörde, Kri minalpolizeirat Galzom und Kriminalaffiftent Martini, vor allem aber von Kriminaloberinspektor Dr. Riemann und Sri minalfommissar Brasch wit, alle Feststellungen schnell und sicher, ohne jedes Abirren in vorbildlicher Weise erledigt worden. Aus Anlaß dieser Tätigkeit, die eine schwere Beunruhigung der Deffentlichkeit, soweit es nach Lage der Sache zurzeit möglich ist, behoben hat, spreche ich sämtlichen beteiligten Beamten, an ihrer Spitze dem Leiter der Kriminalpolizei, Regierungsdirektor Dr. Weiß, meine uneingeschränkte Anerkennung

aus."

Das Disziplinarverfahren gegen Kölling.

Flaggenverordnung und Verfassungsfeier. verfahrens gegen den Untersuchungsrichter Kölling in Magdeburg

Durchführung der Verordnung am 11. August.

Als nach dem Sturze der Regierung Luther der neue Reichskanzler Dr. Mary vor den Reichstag trat, um seine Regierungserklärung abzugeben, ließ man der Deffentlichkeit wissen, daß man mit der Durchführung der Flaggenverord­mung in den ersten Tagen des September rechne. Bis zu diesem Zeitpunkt hoffte man, die Flaggenfrage auf dem Wege der Gesetzgebung gelöst zu haben.

Das Auswärtige Amt hatte es eiliger. In den ersten Junitagen bereits wies es die Vertretungen in Nordamerika , Spanien und Schweden an, die schwarzweißrote Flage mit der Gösch zu zeigen.

Jetzt hat es den diplomatischen Vertretungen im Ausland befohlen, die Flaggenverordnung zur Verfassungsfeier burch zuführen. Der ,, Demokratische Zeitungsdienst" teilt mit:

Das Auswärtige Amt hat die diplomatischen Vertretungen im Auslande auf die amtlichen Verfassungsfeiern der Reichs- und Staatsbehörden hingewiesen und angeregt, am Berfassungstage gleiche Feiern auch im Auslande unter Beteiligung der Auslandsdeutschen zu veranstalten. Im übrigen wird am 11. Auguſt die neue Flaggenverordnung bei den deutschen Auslands­miffionen übera 11 mirtsam werden." Am 11. Auguſt dem Gedenktag der Vollendung der Reichsverfassung wird die Welt das Schauspiel des deut schen Flaggenchaos erleben: in Paris und Moskau und Wien

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Verfassungstag.

Erschöpft von tausend Wunden, Zermartert und geschunden In ungeheurem Mord, Hat sich das Bolt entschieden Für Freiheit, Recht und Frieden, Und heilig sei sein Wort. Und im Novemberwunder Zerfiel wie fauler Plunder Der Hohenzollernthron. Thr Fürsten, wir verzichten! Wir wollen selbst errichten Die Heimstatt der Nation.

Ob frech die Toren schelten, Das Werk wird dennoch gelten, Und Weimar bleibt bestehn. Biel reisige Genoffen, Sind wir zum Schwur entschloffen, In Not und Tod zu gehn.

Es weisen uns die Bahnen Die schwarzrofgoldenen Fahnen,

Froh tönt die Kampfmusik:

In Schlachten und in Stürmen, Wir schützen und wir schirmen Dich, deutsche Republik! Henning Duderstadt.

Schniefkes stehen heute abseits.

Von Hans Bauer.

Im Privatleben gibt es die berühmte Tante, die für den Reft ihres Lebens mit Beschäftigung hinreichend versehen ist: Sie ſitzt auf dem Sofa und nimmt übel. Im öffentlichen Leben gibt es etwas Aehnliches. Da gibt es die ,, weiten Bolfskreise", die, wenn vom neuen Staat die Rede ist, abseits stehen".

Am Verfassungstag stehen sie am allerabseitigsten. Sie nehmen der Berfassung übel, erstens, zweitens, drittens, viertens fiebzehntens paßt ihnen der ganze Tonfall nicht.

Die Staatsgewalt geht vom Bolte aus. Das mit der Staats­gewalt tönnte ihnen ja wohl paffen, aber was nüßt sie einem, wenn man in seiner Eigenschaft als ihr Verkörperer in Kauf nehmen muß, zum Volk gezählt zu werden! Was kann es schon mit einer Würde auf sich haben, die allen gleichmäßig zukommt, wo sich der

Die Meldungen, daß der Disziplinarsenat des Oberlandes gerichts in Naumburg den Beschluß zur Eröffnung eines Disziplinar­aus eigener Initiative gefaßt. habe, sind nicht richtig. Der Disziplinar fenat ist in feinen Entscheidungen natürlich völlig unabhängig. Sein Entschluß ist aber zurückzuführen auf einen Antrag des General­staatsanwalts in Magdeburg , der auf Anordnung des preu. hischen Justizministeriums gestellt worden war. Die Initiative zu dem Disziplinarverfahren geht in Wirklichkeit von dem preußischen Justizministerium aus.

Die Begründung der Haftentlassung- gegen Kölling.

ein Urteil

burger Beschwerdekammer, die unter Borsiz des Landgerichtsdirettors Magdeburg, 10. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Die Magde zusammengefegt war, hat den Beschluß über die Aufhebung der Dr. Löwenthal aus den Landgerichtsräten Better und Boigt Haftbefehle gegen Haas, Fischer und Reuter wie folgt begründet: Schröder, in dem er die Ermordung des Helling in allen Einzelheiten Das am 5. Auguft 1926 abgelegte Geständnis des Angeklagten schilderte, begründe den dringenden Verdacht, daß Schröder selbst den Selling ermordet habe. Das Geständnis wurde bestätigt durch die Bekundung der Hilde Göße, die ebenfalls die Er­mordung des Helling durch Schröder auf das genaueste beschrieben habe. Gegen Schröder sprach auch die Auffindung des Fahrrades, das nach der Erklärung der Hilde Götze Helling benutzt habe, um nach Rottmersleben zu Schröder zu kommen, und das Schröder im März 1926 verkaufte. Ferner sei durch die Bekundungen des in Magde­ burg wohnenden Neffen des Schröder selbst dargetan, daß Schröder

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im Juni 1925 mit einem Manne zusammen auf Fahrrädern in Rich­tung Rottmersleben fortgefahren sei. Dieser Mann habe sich dem Neffen gegenüber selbst als Helling ausgegeben.

Der dringende Tatverdacht sei vor allem aber dadurch begründet, daß die Leiche des Helling im Keller des Schröderschen Hauses ge­gefunden wurde und Schröder im Besitze der Uhren und der Scheck­formulare des ermordeten Helling war.

Die früheren wechselnden Angaben des Schröder fonnten als dringende Verdachtsmomente nicht ausreichen. Auch der Wider­ruf seines Geständnisses ändere hieran nichts.

Die weiteren Verdachtsmomente der Aften allein( offenbar handelt es sich hier um die geheimnisvollen in der Kölling- Presse angedeuteten Zeugen, die eine Verbindung zwischen Schröder und Haas beweisen sollen) feien ebenfalls nicht ausreichend, um einen dringenden Tatverdacht gegen die Angeschuldigten Haas, Fischer und Reuter zu begründen.

Diese Begründung benutzt nicht einmal alle Schröder belasten­den Momente. Man hat z. B. darauf verzichtet, zu erwähnen, daß die im Kopf Hellings gefundenen Geschosse durch Sachverständigen­urteil als einwandfrei aus dem Revolver Schröders stammend er­flärt wurden.

Die Erwerbslosigkeit im besetzten Gebiet. Bevorzugte Berücksichtigung bei der Arbeits­beschaffung gefordert.

Mainz , 10. August. ( Eigener Drahtbericht.) Der Gewerk schaftsausschuß für die besetzten Gebiete, dessen Sitz nach der Räumung der Kölner Zone nach Mainz verlegt worden ist, hat sich in einer Vorstandssigung mit der wirtschaftlichen Lage im besetzten Gebiet befaßt. Das Ergebnis der Besprechungen hat der Vorsitzende des Ausschusses, Gewerkschaftssekretär Thomas- Mainz, nunmehr in einer Eingabe dem Minister für die besetzten Gebiete übermittelt. Angesichts der Tatsache, daß die Krise im besetzten Gebiet einen durch den Ruhrkrieg bereits start geschwächten Wirtschaftskörper betroffen hat, wird stärtere Berüdsichtigung dieses Gebietes im Arbeitsbeschaffungsprogramm U. a. wird auch angeregt, daß bei der Vergebung von Aufträgen durch die Reichsbahn und Reichspoft, die auf Grund der gewährten Kredite erteilt werden, die Betriebe des befeßten Gebietes vorzugsweise be­bacht werden. Mit Rücksicht auf die Besatzungslaften wird verlangt, daß das Reich die Gemeinden des besetzten Gebietes in ihrer Wohnungsbautätigkeit über das sonst übliche Maß hinaus unterstützt.

Die Fememordprozesse. Schluß der Voruntersuchung.

gefordert.

Nach einer Dauer ron mehr als Jahren ist die vom Unter­fuchungsrichter beim Lantgericht III, Landgerichtsdirektor Graste, geführte Vo untersuchung in den Fememordaffären Leutnant Sand, Feldwebel Wilms und Wachtmeister Legner, wie BS. mitteilt, endgültig geschlossen worden. Die Aften befinden sich nunmehr bei der Staatsanwaltschaft III , die sich über die Er­hebung der Anklage entscheiden muß. Die Angeschuldigten, gegen die die Untersuchung geführt wurde, find: Oberleutnant Schulz, Feldwebel Klap proth, Oberleutnant Fuhrmann, Leutnant v. Poser, Oberleutnant Stantien, Hauptmann größtenteils in Haft befinden. Ebenso steht die Boruntersuchung Guttnecht, Feldwebel Umhofer und Feldwebel Boß, die sich der hier genannten Personen verwickelt sind, insbesondere Schulz in den Landsberger Fememorbaffären, in die mehrere und Klapptoth, unmittelbar vor ihrem Abschluß. Beide Pro­Berlin und in Landsberg beschäftigen. zeffe dürften im Oktober die Schwurgerichte beim Landgericht III in

Der Kriminalbeamte Bandrin in Gelsenkirchen wurde von einem ehemaligen Kommunisten und jezigen Stahlhelm: mann Adoret aus Rotthausen durch einen Bistolenſchuk in die Lunge derart schwer verlegt, daß an seinem Aufkommen ge weifelt wird. Adoret soll in der letzten Nacht mit einigen Bassanien in einen Wortstreit geraten sein, in dessen Berlauf der Stahlhelm­eilende Bandrin trat dem Fliehenden entgegen und wurde von ihm mann eine Pistole zog und eine Anzahl Schüsse abgab. Der hinzu­über den Haufen geschossen. Adorek wurde festgenommen.

| spricht in seinen Briefen begeistert von der Erquidung, die ihm da durch geworden. Eine Bewegung für den Freiluftschlaf" ist in neuester Zeit in den angelsächsischen Ländern entstanden und verdiente gewiß auch bei uns Nachahmung. In Australien ist das Schlafen im Freien sehr verbreitet. Jedes Landhaus hat ein Freiluftschlaf­zimmer", eine geräumige Veranda, die sich zu diesem Zwed vor

fchen Städten in der Zeit der großen Sizewellen beobachten. Aber Gärten oder auf offenen Blägen, und dasselbe fann man in amerikani­es gibt auch fo manche Australier, die das ganze Jahr hindurch im Freien schlafen, und besonders wird das Lungenleidenden empfohlen.

Menschenwert doch eben erst in der Herausgehobenheit, in der Unter schiedenheit, in der Höherrangigkeit zeigt. Schnieffes wollen damit nicht sagen, daß früher alles Gold gewesen wäre. Bitte schön, der Rote Adlerorden 4. Klasse beispielshalber ist nicht immer nach Ver­dienst verliehen worden. Nicht dies allein: Schnieffes stehen nicht cn, ihre kritische Einstellung bis gegen die höchsten Stellen des alten Reiches zu erstrecken. Ja, sie sagen es einmal ganz freizüglich eignet. Bei der heißen Witterung schlafen viele Laufende in heraus, furchtlos und fühn, daß selbst der Kaiser seine Fehler hatte: also, da man sich nun schon einmal so weit vorgewagt hat, ganz fon­tret gesprochen: daß er so schnell eine zweite Heirat einging, das mar nicht schön von ihm. Immerhin, man darf nicht kleinlich sein. an den Feiertagen des Kaiserreiches fonnte man aus vollem Herzen mittun. Man war nicht viel, und eigentlich sogar in Hinsicht auf die Staatsmaschinerie ein Dreck! Wenn schon, andere waren noch weniger. Hier liegt für die Schnieffes der Hase in dem Pfeffer, den sie der Republik in die Augen streuen möchten. Schön, sie waren Untertanen. Aber es gab eine Stufenfolge der Untertänig­feit, und Schnieffes standen da nicht auf der untersten Sprosse. Für dieses Bewußtsein nahm man die oberen Sprossen, auf denen andere standen, gern in Kauf.

Es ist ja gewiß so, daß Schnieffes sich auch heutigentags nicht beklagen können. Im Stammlofal weiß man sehr wohl, was sie im bürgerlichen Leben darstellen, und vor Gericht wird selbstverständ­lich auch Rücksicht auf ihre Stahlhelmzugehörigkeit genommen. Ueber­haupt, fast möchte man fagen, daß die Revolution im Alltag feinen rechten Eingang gefunden hat. Aber eben gerade dieser Ber­faffungstag ist doch mit einer Atmosphäre geladen, die unbehaglich ist. Es wetterleuchtet aus ihm. Der Sturmwind, der durch ihn fegt, ist immer noch fönigsmörderisch. Das verdammte Wort Frei­heit, das verdammte Wort Gleichheit grollt unterirdisch. Wer fann denn wissen, wo das noch einmal hinaus will.

rotgoldenen Fahnen. Natürlich. Und mit Arbeiterliedern. Na­türlich.

Auch in England bürgert sich der Freiluftschlaf allmählich mehr und mehr ein. Leute, die über feine Schlafgelegenheit direkt im Hause verfügen, ziehen mit einem leichten zusammenlegbaren Bett ausge rüstet ins Freie. Das Schlafen in Hängematten empfiehlt sich weniger, da es recht unbequem ist. Außer der Bettstelle führt der Freiluft­schläfer auch ein kleines Zelt mit sich, das er bei Regen zu seinem Himmel verbringt, find nicht immer angenehm. Die ungewohnte Um­Schutz aufschlagen fann. Die ersten Nächte, die man unter freiem gebung, besonders aber die nächtlichen Geräusche, von denen man umgeben ist, laffen feine ungestörte Ruhe aufkommen. Aber wer sich erst einmal an das Schlafen in der freien Natur gewöhnt hat, der empfindet den Gegen diefes Schlafes und will nicht wieder davon ab lassen. Ein Schlafzimmer mit noch so breiten weitgeöffneten Fenstern fann sich nämlich nicht mit der Frische vergleichen, die die fühle Nachtluft bietet, und auch die höchste Zimmerdecke ist niedrig und be­brüdend gegenüber der befreienden Großartigkeit des gestirnten Himmels, der sich über dem Freiluftschläfer ausbreitet. Der feine öffnen, ist ein beglückender Gruß, den die Natur dem Erwachenden Duft des betauten Grafes und der Blumen, die sich der Morgenfonne spendet.

William Morris Haus als Museum. Das Rote Haus" zu Berley Heath, einer Vorstadt Londons , das von dem großen Kunst­Da kommen sie auch schon um die Ece. Mit roten und schwarz- steht jetzt zum Verkauf, und man beabsichtigt, es für die Allgemein­gewerbler und Dichter William Morris lange Zeit bewohnt wurde, heit zu erwerben und als Gedächtnis- Museum für den großen Künstler einzurichten, der zugleich ein entschiedener Sozialist war. Der Bau ist ein Frühwerk des hervorragenden Architekten Philip Webb , der den modernen englischen Billenstil begründete. Es ent­hält bedeutsame Wandmalereien von Rossetti und Burne- Jones , und Morris hat hier bedeutende Werke geschaffen, bevor er seine be­rühmte Werkstatt in Hammersmith Mall einrichtete.

Bauline, schließe die Fenster. Ich habe das nicht gern. Mich erinnert das immer an die dumpfig- faule Luft in den Kellerlöchern. Du weißt: im November 18.2 Na, und du hast ja damals auch nichts zu lachen gehabt. Du weißt: mit den Unterhosen.... Wir wollen gemeinsam unsere Gegenmaßregeln treffen. Laß uns as

seits stehen."

Der Segen des Freiluft- Schlafes. Das Schlafen im Freien ist schon in alten Zeiten als sehr gefund empfohlen worden. So ruhten die Kranken, die die heiligen Tempel. bezirke des Altertums zur Genesung aufsuchten, unter freiem Himmel, und als im 18. Jahrhundert im Zusammenhang mit Rouffeaus Ruf nach Rückkehr zur Natur" die erste Freiluft- Be­megung der neueren Zeit einsetzte, da entdeckte man auch wieder in der Natur das beste Schlafzimmer. Goethe hat in seinem Weimarer Garten am Stern, oft nur in seinen Mantel gehüllt, geschlafen und

Das Berliner Münzkabinett erwarb joeben einen Entwurf des ersten Medailleurs der Berliner Münze, Brandt, zu einem Friedrichsdor. Brandt hatte 1821 von einer Kommission, zu der Schinkel gehörte, Auftrag erhalten, einen Adler für eine folche Münze zu entwerfen, der auf zwei Lanzen stehen sollte. Wenn auch der gefertigte Adler die höchste Anerkennung Schinkels und Rauchs fand, so wurde im nächsten Jabre doch statt der beiden Lanzen ein Eichen oder Lorbeerzweig gewünscht. Brandts Entwurf, der bisher als verschollen gelten mußte, ist nun angeblich aus Schinkels Nachlaß aufgetaucht.

Mainzer Hauptwache auf dem Liebfrauenplatz ist nach ihrer Freigabe durch Die ehemalige Mainzer Hauptwache als Kunsthalle. Die ehemalige die franzöfifche Besazung zu einer städtischen Kunsthalle umgebaut worden und soll demnächst feierlich eröffnet werden.