der schließlich Preußen nur die Bormachtstellung erringen helfen wollte und der an kein demokratisches Großdeutschland mit Einschluß der deutschen Desterreicher dachte. Wer einen geschichtlichen Aufsatz über die deutsche Sozialdemokratie schreibt, der muß mindestens mit Berständnis den Italienischen Krieg usw." Lassalles und die Streitschriften von Friedrich Engels Po und Rhein“ und„ Savoyen, Nizza und der Rhein" gelesen haben. Aus diesen erst begreift man die Stellung der Sozialdemokratie zur deutschen Frage, die ja von grundlegender Bedeutung für die Bildung der sozialistischen Parteien Deutschlands war.
einer
Nach dem Vorbilde bürgerlicher Geschichtsflitterer stempelt Herr Drahn die vereinigte Sozialdemokratie( 1875) zu margistisch internationalen Partei. ,, Das war der Sieg des internationalen über den nationalen Gedanken auf der ganzen Linie, die deutsche Sozialdemokratie war ausschließlich marristisch geworden, wenn auch Mary und Engels am Gothaer Programm viel auszusehen fanden." Herr Drahn hat keine blasse Ahnung, daß der deutsche demokratische Sozialismus bis 1883 eflettisch war. Erst mit dem Jahre 1883 beginnt der Marxismus in der Neuen Zeit" und im„ ,, Sozialdemokrat" seinen Eroberungszug. Hat denn der ehemalige Archivar der sozialdemokratischen Partei gar feinen Blick in die intimen Parteibriefe, für die er doch sonst eine so große und fast sträfliche Anhänglichkeit entwickelte, getan, um nicht zu wissen, wie hart sich der Marrismus in Deutschland theoretisch durchringen mußte? Seine Forschertätigkeit scheint sich nicht über die Jahre der großen wissenschaftlichen Sammlung der Sozialdemokratie ausgedehnt zu haben.
Es verlohnt sich nicht, die fehlerhafte Darstellung der aus nahmegesetzlichen Zeit im einzelnen zu zerpflücken. Wir würden mit einer Kritik dieser Art Geschichtsschreiberei ganze Spalten des Vorwärts" füllen. Herr Drahn unterschlägt die wesentlichsten Beschlüsse der sozialdemokratischen Kongresse unter dem Ausnahmegesez, er übergeht die Polizeispizzeiwirtschaft Buttkamers, er verschweigt die herverstechendsten Ereignisse der sozialistischen ,, Herpenzeit". Er fennt die eigenen Leistungen der Sozialdemokratie für ihre Bresse und die Opfer des Ausnahmegesezes so wenig, daß er folgenden unwahren und den Charakter von Friedrich Engels herabwürdigenden Sah niederschreibt: Sein Einfluß befestigte sich durch vielfache geldliche Zuwendungen, die u. a. zur Zeit der Ausweisung der bei dem Sozialdemokrat" tätigen Funktionäre aus der Schweiz und deren Ueberfiedlung nach London einen ziemlichen Umfang annahmen, der große Apparat des fozialdemokratischen Parteiwesens fam so über die Schwierigkeiten der ersten Jahre hinweg." Der gewissenhafte Historifer Drahn hat wohl nie seine Nase in eine der vielen Abrechnungen der Sozialdemokratie unter der Herrschaft des Ausnahmegesetzes gesteckt?
Herr Drahn verbreitet sich über die ungeseßliche Presse und ungesetzliche Organisation der Sozialdemokratie, aber er erwähnt mit feiner Silbe die große gefeßliche Bresse ( ,, Berliner Volksblatt" ,,, Hamburger Bürgerzeitung", Fräntische Tagespost"," Offenbacher Abendblatt", Arbeiter Chronit" ,,, Schwäbische Tagwacht"," Freie Presse", Elberfeld , Boltsfreund", Braunschweig , die ,, Süddeutsche Post",„ Münchener Post" usw.) und die vielen gefeßlichen Arbeiterwahl vereine, Fachvereine usw. Und gerade die gefeßliche Tätigkeit hat eine ausschlaggebende Rolle in der Geschichte der Sozialdemokratie gespielt.
An der gleichen Mangelhaftigkeit und Flüchtigkeit, wie seine Geschichte der Sozialdemokratie vor dem Ausnahmegesetz, leidet seine Geschichte der Sozialdemokratischen Partei nach dem Ausnahmegefeß. Die Wandlungen der Partei in der Gewerkschafts- und Genossenschaftsfrage eriftieren für Herrn Drahn nicht. Die große Kulturarbeit der Sozialdemo fratie für die politische und soziale Gleich. stellung der Frau mit dem Manne, die Vorarbeit der Sozialdemokratie für eine Friedensorganisation, für die Förderung der Jugendbewegung alle diese Arbeiten scheinen
Vor dem Tore hat Wilhelm dem Antoninus Pius ein Denkmal gesetzt. Wilhelm II. , Kaiser der Deutschen, dem Antoninus Pius , Kaiser der Römer"( auf Deutsch und Lateinisch). Leise Erinnerung: Der Admiral des Atlantischen Ozeans dem Admiral des Stillen Ozeans." Die findische Freude über den Dentmalsatt strahlt unverdientermaßen dem bedenkmalten Römertaiser an Stelle des Stifters aus den Augen.
Sich selbst hat er dabei feineswegs übergangen! Denn nun betreten wir die weißgetünchte Querhalle. Und richtig, da thront er majestätisch im Adlerhelm ber Küraffiere mitten im Römertastell. Ich tariere, daß ihm diese knallende Stillofigteit noch größere Freude bereitet hat, als die Denkmalssetzung für den Römer, den er wohl kaum- trotz aller Sehnsucht zu seinen Siegesallee
Ahnen rechnen fonnte.
-
Immerhin die Kernfrage: War es notwendig, aus den kümmerlichen moosbewachsenen Fundamenten, die der Schutt von 16 Jahrhunderten liebevoll überdeckt hatte, diese römische Kaserne wieder auferstehen zu lassen? Der preußische Militarismus empfand das Bedürfnis, sich im römischen zu spiegeln. Römische Geschütze, römische Feldzeichen, römische Pilen sogar die Orden fehlen nicht alles genau wie bei uns. Nur daß diese lächerlich überholten Tötungsmaschinen erst den steilen Aufstieg unserer modernen Mordtechnik schlagend illustrieren.
-
-
Sonst muß es hier wohl zugegangen sein wie in einer preußischen Kaserne. Innerhalb der rechteckigen Mauern wurden Soldaten gedrillt, geprügelt, zum Schanzen abfommandiert, herumgeheßt. Vor den Toren hatte der Herr Kommandant seine Billa , prellte Marketendergesindel, die Legionäre um ihre paar Soldpfennige. Dazwischen stolzierten aufgeblasene Borgefeßte, ab und zu spendete einer in untertänig erſterbender Servilität dem gerade regierenden Kaiser Sowieso einen Altarstein und erhielt dafür einen Orden. In der Mitte des Uebungsplages ein Kriegerdenkmal. Allerdings fönnte unsere Denkmalsindustrie vom Geschmack römischer Provinz Steinmetzen etwas lernen.
Im Museum fann man sich davon überzeugen, daß auch vor 1600 Jahren die Soldaten aus irdenen Näpfen aßen, mit primitiven Spielen ihre färgliche Freizeit totschlugen und daß es schon damals Schanzzeug gegeben hat, das sich in der Form von unserer heutigen Pionierausrüftung faum unterscheidet.
Aber halt- was ist das? Da liegen fein säuberlich unter Glas zwei Dugend formvcllendete Hakenkreuze! Andenken an den römischen Mithrakult. Entsezen sträubt die Haare. Im Zeichen des Hakenkreuzes wurden die germanischen Gaue von den Welschen
unterjocht! Wehe, wehe, Wulle!
Das Ganze hinterläßt einen bestimmten Eindruck. Welchen? Wollen Sie sich bitte einmal vorstellen, daß jemand im Jahre 4000 auf die Idee kommen wird, eine echt preußische Kaserne aus der
-
Herrn Drahn nicht des Aufhebens wert zu sein! Weshalb| senat des Kammergerichts hat in dem Beschluß vom 24. April 1923soll er sich ferner über die tiefgreifenden Demokratisierungs - den Standpunkt eingenommen, daß eine bestimmte Frist, innerbestrebungen der Sozialdemokratie erhigen über diese halb deren die Vorführung erfolgen müsse, ohne Rücksicht auf den jahrzehntelangen zielbewußten Bestrebungen, die allein den Einzelfall nicht festgelegt, insbesondere nicht eine Frist von Sieg der Republik in Deutschland gesichert haben! Und nun 24 Stunden vorgeschrieben werden könne. Wie der preußische gar noch erst die Bildungsbestrebungen: die Bildungsaus- Minister des Innern, dem Amtlichen Preußischen Pressedienst zuschüsse, die von Sozialdemokraten gegründeten Bolts- folge, in einem Runderlaß an alle Polizeibehörden ausführt, foll, bühnen? Warum den Mund erst wegen dieser Kleinlich solange die Rechtsfrage nicht durch eine höchstrichterliche Entscheidung feiten auftun? Wichtiger ist es da, sich als früherer des Reichsgerichts geflärt ist, darauf Bedacht genommen werinternationaler Mostowiter über die Aus- den, daß der Festgenommene in der Regel spätestens am Tage länder" in der Sozialdemokratie aufzuregen. Und wenn nach der Festnahme dem Amtsrichter vorgeführt wird. Kyriz- Byriz mein Vaterland ist, dann kann ich mich über Sollten besondere Umstände eine polizeiliche Festhaltnug die Ausländer", das heißt über die Deutsch - Desterreicher über den auf die Festnahme folgenden Tag hinaus unbedingt notBraun und Stampfer entrüften? Die„ Ausländer" und wendig erscheinen lassen, so hat dies in Zukunft nur auf Grund Fremdstämmigen" haben aber den Geist der Rebellion in einer in den Atten des Straffalles niederzulegenden besonderen Deutschland ,,, der frommen deutschen Kinderstube", gepflanzt! Verfügung des Leiters der Polizeibehörde oder in größeren Der Ausfall Drahns gegen die Ausländer" in der Sozial- Städten des Leiters der betreffenden Polizeiabteilung zu erfolgen, demokratie fönnte fast einer hakenkreuzlerischen Seele ent- in der die Gründe für die längere Festhaltung näher darzulegen sprungen sein. Aber von dieser Ausländerei merkt ja eben sind. der Durchschnittssozialdemokrat nichts, der durch die ,, austromarristische Gesellschaft" völlig entnationalisiert ist.
Herr Drahn hat seinen Auffah über die Sozialdemokratie Republikanerkurs in Mecklenburg .
für ein wissenschaftliches Handbuch geschrieben, das Tausende von studierenden Frauen und Männern über die geschicht lichen Grundtatsachen der größten politischen Partei Deutsch lands unterrichten soll. Das Handwörterbuch der Staatswissenschaften" hat sich einen wohlverdienten Ruf in der ganzen wissenschaftlichen Welt erworben. Warum setzt es diesen dadurch aufs Spiel, daß es einen Pfuscher in der Wissenschaft über eine der wichtigsten Fragen der Zeit schreiben läßt, ohne sich vorher nach den bisherigen Leistungen und den Ruf dieses Mannes erfundigt zu haben?
Beckers Flaggenerlaß.
Noch einmal
Flaggensabotage".
Von einem Landlehrer erhalten wir die folgende Zuschrift: " In der Nr. 370 des Vorwärts" wird mit Recht gegen die Flaggenfabotage" polemiſiert. Berwunderung dagegen erregt es, wenn der Vorwärts" den Erlaß des Kultusministers Beder anerkennenswert" nennt. Dieser Erlaß A. Nr. 3331. 1. vom 30. Juni 1926 verlangt zwar die Beschaffung von Reichsfahnen und die Beflaggung der Schulgebäude; aber er übt selber Flaggensabotage" durch den Satz: Bon einem zwangsweisen Vorgehen ersuche ich vorläufig ab zusehen."
-
Es wäre leicht, an der Hand von zahlreichen Beispielen aus der Pragis nachzuweisen, daß infolge dieses unbegreiflichen Sages der Erlaß rein theoretische Bedeutung behalten wird. Die Schulvorstände auf dem Lande zum großen Teile Gutsbesitzer, Inspektoren, Bauern werden in dieser Frage nur dem 3 mang nachgeben und freiwillig nichts tun. Wenn schon kein Zwang ausgeübt werden soll, warum steht das ausdrücklich in dem Erlaß? Das flingt ja geradezu wie eine Ermunterung, passiven Wider. stand zu leisten.
Ist es denn sonst üblich, in Erlassen gleich zu betonen, daß bei Nichtdurchführung fein 3wang anzuwenden sei?
Die unglückliche( oder raffinierte?) Formulierung des Erlasses bringt allerdings viele Lehrer die Vorsitzende des Schulvorstandes find in eine üble Lage; denn sie werden eine Flagge faufen und sie eventuell hochziehen; dagegen die Schulen, die nicht einen Lehrer als Vorsitzenden im Schulvorstand haben, werden den Erlaß als zurzeit nicht dringlich zu den Akten legen."
Gegen Polizeiwillkür.
Die Vorführung vorläufig Festgenommener. Nach§ 128 der Strafprozeßordnung sind vorläufig festgenommene Berfonen, sofern sie nicht wieder in Freiheit gesetzt werden, unverzüglich dem Amtsrichter des Bezirks, in dem die Festnahme erfolgt ist, vorzuführen. Der Begriff ,, unverzüglich" ist von den Gerichten verschieden ausgelegt worden. Der erste Straf
Zeit Wilhelms II. naturgetreu wieder aufzubauen! Zweifellos werden die Menschen des Jahres 4000 das mit einer gewissen Neugier betrachten und hoffentlich mit Gefühl, längst vergangene Zeiten vor fich zu haben. Wir können im Angesicht der Saalburg mur fonstatieren, daß der Militarismus feine grundlegenden Aehnlichkeiten durch 16 Jahrhunderte getreulich konserviert hat. Aber: Kaserne bleibt Kaserne und wird auch durch ehrwürdiges Alter fein Kunstwerf. Wo aber Festungsmauer und Kasernenhof frisch lackiert und nagelneu einen anglohen, da ist der Militarismus ob der von 300 oder der von 1900- nichts als sterbenslangweilig. E. K ― r.
=
George Sand auf der Bühne. Wir haben vor einiger Zeit die Erinnerung an George Sand wieder wachgerufen, an dem Tage, als sich ihr 50. Todestag jährte. Die große Rolle, die diese Borkämpferin der Frauenbefreiung in der Literatur gespielt hat, ist damals geTheater und spielt ganz gegen seine Tradition ein ernstes Drama bührend hervorgehoben worden. Jetzt kommt das Trianon der George Sand . Wer die stolzen Lobeshymnen auf die Romanschriftstellerin noch im Gedächtnis hatte, mußte etwas enttäuscht sein. Abgesehen davon, daß die Aufführung einen etwas fommerlichen Anstrich hatte, scheinen auch die dramatischen Werte der großen Romanschriftstellerin noch mehr veraltet zu sein als ihre Romane. Die Technik des französischen Salonstüdes sagt uns heute nicht mehr zu, und der Inhalt, der das Recht des jungen Mädchens auf eigene Gattenwahl etwas auf Umwegen verteidigt, scheint uns überholt. Aber einst war dies eine Tat, und zumal in Frankreich , wo die Ehe eine reine Ronvenienzfache war, und die gehorsame Tochter den Mann nahm, den ihr die Eltern präsentierten. George Sand läßt auch in Bictorines Hochzeit" das junge Mädchen anfangs dem elterlichen Befehl fich fügen. Victorine will, weil ihr Vater, ein Angestellter im Handelshause Banderke, im Einverständnis mit seinem Chef ihr seinen jüngeren Kollegen Fulgence zum Gatten ausges steifleinenen von Ehr- und Tugendphrasen überfließenden Kommis wählt, ihre Neigung zum Sohn des Hauses unterdrücken und den nehmen. Glücklicherweise wird ihr Widerstreben aber doch so deutlich, daß der wohlwollende Herr Banderte schließlich seine Zu Stimmung gibt, als sein eigener Sohn die Tochter des Angestellten zur Frau begehrt. Auch das war eine Tat, daß hier ein Klassengegensatz durch die Liebe überbrückt wurde. Von den Darstellern wurde Käthe Schmidt- Samst als liebenswerte und standhafte Victorine und Baul Herm als Edelvater sowie Erich Möller als sein Sohn den Absichten der Dichterin noch am besten gerecht, Georg Wiczoret und Heinz Hertommer stellten die beiden mehr oder weniger tomischen Chargen.
"
r.
Amerika fucht eine Einheitssprache. Die amerikanischen Philologen sind mit der Entwicklung der Weltsprachenbewegung und dem Columbia- Universität einberufener Kongreß lehnte das Esperanto Tempo ihrer Auswirkung äußerst unzufrieden. Ein von der Kongreß war der Ansicht, daß eine neue synthetische Sprache entund einige andere Welteinheitssprachen als ungeeignet ab. widelt werden müßte, die nichts mehr mit bestehenden Sprachflämmen zu tun habe.
Der
Der schwarzweißrote Polizeichef abgesägt.
Schwerin , 11. August. ( Eigener Drahtbericht.) Die vor wenigen Wochen abgetretene deutschnationale Regierung Brandenſtein betraute sofort nach ihrem Amtsantritt einen als Monarchisten befannten Oberstleutnant Petri mit der Leitung der mecklenburgischen Polizei. Der republikanische Oberst Lange wurde damals abgesetzt. Die neue medlenburgische Linksregierung hat jetzt angeordnet, daß Petri in der Ordnungspolizei feinen Dienst mehr tut. Die Nachfolgerschaft ist zunächst noch unbestimmt. In Zukunft wird ein zuverlässiger Republifaner die Leitung der medlenburgischen Polizei übernehmen.
Die Lahnkanalisierung.
Die Berhandlungen über das Lahn Kanalisierungsprojett sind nunmehr abgeschlossen. Es sind nur noch einige erfahren, sofort begonnen werden. fleine Rückfragen zu erledigen. Mit den Arbeiten fann, wie wir
ministerium große Meliorationen in den Reze- und Im nächsten Frühjahr wird das preußische LandwirtschaftsHavelgebieten vornehmen. Eine Entscheidung darüber, ob Arbeitsbeschaffungsprogramms finanziert wird, ist noch nicht ge. ein Teil der preußischen Hochwasserschußarbeiten im Rahmen des fallen.
Friedrich- Ebert- Mal in Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M., 11. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Im Anschluß an die hiesige Verfassungsfeier der städtischen Behörden, die in der Baulskirche stattfand, erfolgte die Enthüllung eines Ehrenmals für den ersten Präsidenten der deutschen Republik, Friedrich Ebert . Das Denkmal stellt die fast 4 Meter hohe Erzgestalt eines Mannes mit hoch erhobenem rechten Arm dar. Diese Gestalt soll das deutsche Volk versinnbildlichen, das sich aus dem Zustand schmerzerfüllter Benommenheit erhebt und sich zu neuer Lebensleitung anschickt. In der Wandfläche sind die Worte eingemeißelt:„ Die Stadt Frankfurt a. M. Friedrich Ebert . dem Präsidenten des Deutschen Reiches, 1919-1925, zum ehrenden Gedächtnis."
Die Inferparlamentarische Union wird in diesem Jahre keinen Weltkongreß veranstalten. Statt dessen werden in den letzten Tagen des September die Studienkommissionen der Union in Genf zufammentreten. Die deutsche Gruppe hat delegiert für Minderheiten und Kolonien" Dr. Schnee( D. Bp.), für Wirtschafts- und Finanzfragen" Dr. Schneider( D. Bp.), für Völkerrecht" Dr. Schüding ( Dem.), für Abrüstung" Sollmann( Soz.), für Sozialpolitik" Frau Schröder( Soz.), für Allgemeine Politik" Dr. Wirth( 3.).
Woche zusammen, um zu dem deutsch - französischen Handelsproviso. Der Handelspolitische Ausschuß des Reichstags tritt Ende dieser rium Stellung zu nehmen, Das Handelsabkommen soll bereits am 21. Auguft in Kraft gesetzt werden.
Zwei Elefanten und ein Eisenbahnzug. Ein ungewöhnlicher Eisenbahnzusammenstoß ereignete sich vor einigen Tagen auf der Eisenbahnstrecke, die von Singapore nach den Malayenstaaten führt. Der D- Zug, der hier mit großer Geschwindigkeit dahinrast, blieb plötzlich in der Nacht mit scharfem Ruck stehen. Er hatte einen ZuSchienenstrang verirrt hatten. Nur einer von den Elefanten wurde sammenstoß mit zwei Elefanten, die sich aus den Dschungeln auf den getötet. Der andere flüchtete in die Wildnis zurück. Die Lokomotive wurde nur leicht beschädigt. Der Zug hatte dadurch einen größeren Aufenthalt, so daß die Fahrgäste fich den Gegenstand des ungewöhn lichen Eisenbahnzusammenstoßes ansehen konnten. Einige geschäftsfundige Baffagiere machten sich bereits daran, die ftarten Stoßzähne des gestürzten Elefanten auszubrechen. Aber sie mußten einsehen, daß dies vergeblich war, denn man fann derartige Operationen nur mit den notwendigen Apparaten vornehmen. Ohne ihr Ziel erreicht zu haben, mußten sie den D- Bug wieder besteigen und ihre Fahrt fortfeßen, denn der Zug fonnte nach einem Aufenthalt von zwei Stunden bereits wieder seinem Bestimmungsort zueilen. Der überbeabsichtigte, mußte aber liegen gelassen werden, da nicht genügend fahrene Elefant, den man zuerst auf dem Güterwagen zu verfrachten Hebeinstrumente vorhanden waren, um den ungeheuren Leichnam fortzuschaffen.
Ein Sanatorium für Marienkäfer. Die Marienkäferchen sind für alle Landleute und Obstzüchter jo wertvoll, weil sie die grim. migsten Feinde der gefährlichen Blattläufe find. Aber diese niedlichen Tierchen wissen sich augenscheinlich selbst nicht so gut zu schüßen und sind vor allem unvorsichtig in der Wahl ihrer Wohnpläze. Deshalb hat das englische Ackerbauministerium in Harpenden ein Sanatorium für Marienkäfer eingerichet, um eine große Anzahl dieser nüßlichen Tierchen zu züchten und für ihre größere Berbreitung zu sorgen. Die Tierchen unterliegen auch manchen Krankheiten, so einer Art Influenza, und man sucht die besten Lebensbedingungen für sie herzustellen. Obwohl sie von Natur Fleischfresser sind, gedeihen fie doch auch sehr gut bei Apfelgelee; alle Süßigkeiten freffen fie gern anmutigen, im Voltsglauben fo viel gefeierten Tierchen die Tatsache, und find große Berehrer von Rum. Ein übles Licht wirft auf diese daß sie„ Kannibalen " sind, denn sie leben zwar hauptsächlich von Blattläufen, sind aber durchaus nicht abgeneigt, ihre Brüder und Schwestern aufzufressen, solange sie sich im Larvenzustande befinden.
-
unternehmer Selwys fündigt an, daß er fünftig in Amerika europäische Amerikanisch - europäischer Dramenaustausch. Der New Yorker TheaterDramen und in London , Baris, Berlin und Wien amerikanische Theaterstüde unter Mithilfe der örtlichen Theaterbefizer aufführen werde.
Für die Deutsche Theater- Ausstellung Magdeburg 1927 baben die gestellt. So wurden neben einem Garantiefonds von 250 000 M., der Magdeburger städtischen Körperschaften bedeutende Mittel zur Verfügung Ausstellungsleitung Kredite in Höhe von 450 000. bewilligt und ankerDamit ist die Ausstellung weit über die ursprünglichen Pläne hinaus dem der sofortige Bau einer Elbhalle im Ausstellungsgelände beschlossen.
gesichert.
wurde die Aufrechterhaltung und Einrichtung von Fröbelschen Kindergärten Auch eine Erinnerung. Bor 75 Jahren, im Anguft des Jahres 1851, berboten.