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muß und tragen fann, wenn in der Absicht des Gesetzgebers| und der Reichsregierung gefallen lassen? Will sie weiter entsprechender praktischer Anwendung der Grundpflichten und dulden, daß Beamte der Republik dieser militärischen Grundrechte des Artikels, der durch die Allgemeinheit gebildete Organisation des Hochverrats als Mitglieder Wert des Grund und Bodens in die öffentliche Hand oder Führer helfen und Beistand leisten? Oder will sie den geführt wird. Oberreichsanwalt anweisen, die Republif in ihrem Bestande auch gegen den Stahlhelm zu schützen, wie er es gegen Kommunisten nie verlernt hat?
Der Artikel 155 ist insbesondere der Masse derer eine Hoffnung, die unter der Wohnungs- und Boden mot mit all ihren Folgen zu leiden haben.
Das organisierte private Bodentapital stellt eine große Macht dar in unserm politischen Leben. Man hüte sich, diese Macht zu unterschäßen. Es ist nötig, daß alle Boltsgenossen, die an der Erhaltung der bodenreformerischen Grundrechte des deutschen Bolles in der Verfassung interessiert sind, sich zu geschlossener Abwehr der verfassungsfeindlichen Politik des Bodenkapitals zusammenfinden. Gelänge es, diesen wichtigen Block aus dem Verfassungswerk herauszubrechen, so fönnte leicht das ganze Gebäude einstürzen. Es bestehen Organisationszellen für die einheitliche Zusammenfassung der die Verfassung schützenden Boltsteile. Diesen Stellen ist eine große Verantwortung in die Hand gegeben. Es wäre zu wünschen, daß alle sich der Tragweite dieser Berantwortlichkeit bewußt wären, und daß diese Berantwort lichkeit sie mit einer größerer Tatkraft erfüllte, als fie bisher an den Tag gelegt worden ist.
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Stahlhelm für Hochverrat.
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Verbot einer kommunistischen Kundgebung. Die Folge des Knüppelgeistes der Roten Frontkämpfer. Der Bezirksleitung der KPD . Berlin- Brandenburg ist folgendes Schreiben zugegangen:
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Die Rommuniften haben nun eine Bersammlung in geschlossenen Raum einberufen, die abzuhalten ihnen natürlich unbenommen bleibt.
Kämpfende rote Frontkämpfer.
Ueber die Zustände in der fommunistischen Partei in Köln unterrichtet ein Bersammlungsbericht der Opposition: im über ,, Am 23. Juli sprachen Pfemfert und Katz im überfüllten Maurischen Saal über die Ziele des Spartatusbundes. Die KPD . war aufs Tieffte aufgerüttelt. Landtagsabg. Winterich( KPD .) fuchte alles abzuftreiten und ein Rote Hilfe- Sekretär die Frontfämpfer zum Sturm auf die Tribüne zu reizen. Die verführten Fronttämpfer aber stießen auf- Fronttämpfer, die erwacht waren und für Spartatus standen. Als der Angriff abgeschlagen war, suchten die Bonzen durch Gebrüll zu sprengen. Auch das mißlang. Die erbitterten wirklich„ roten" Fronttämpfer riffen nunmehr auf der Tribüne ihre Abzeichen von der Brust und warfen sie den Bonzen an den Kopf. KPD. - Mitglieder zerrissen öffentlich ihr Mitgliedsbuch und warfen es in den Saal. KPD. - Jugend KölnMitte erklärte, geschloffen hinter Katz zu stehen, ebenso zwei Orts gruppenvorsitzende der Nachbarschaft. Pfemfert hält, vom Gebrüll umbrauft, Schlußwort. 106 Mitglieder wurden gekauft."
Hiermit verbiete ich wegen unmittelbarer Gefahr für die öffentliche Sicherheit auf Grund des Art. 123 Die affentliche auf war, die Abs. 2 der Reichsverfassung die in der Roten Fahne" Nr. 175 vom 12. August 1926 befanntgegebene Protesttundgebung gegen den Polizei- Terror", welche die Rote Hilfe, der Rote Front tämpferbund und die Kommunistische Bartei Deutschlands im 3. Berliner Verwaltungsbezirt für Freitag, den 13. August 1926, abends 7½ Uhr, nach dem Brunnenplatz ein berufen haben. Das Verbot umfaßt auch jede andere etwa an Stelle diefer geplanten Rundgebung unter freiem Himmel. biefer
In Bertretung
gez.: Dr. Friedensburg."
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Die ,, Rote Fahne " schreibt zu diesem Berbot, man fönne nicht sagen, daß es wie ein Blig aus heite m dies rem himmel gekommen sei. In der Tat nicht dies Berbot war von den Kommunisten gewollt und proDoziert. Es ist die Folge des Wiederauflebens der Offen fivtätigkeit im Roten Frontfämpferbund unter der Parole: erobert die Straße.
Das Lieblingskind der Reichswehr . Ueberall wo der„ Stahlhelm" auftaucht, der bekanntlich nach Geßler im Gegensatz zum Reichsbanner" ein ,, un politischer" Verein ist, darf auch die Reichswehr mitmachen, ihre Musik oder sonstige Staffage liefern. Wenn dieses Gebilde der Frontsoldaten" bisher noch zuweilen den Schein Wir haben vor einiger Zeit auf das provokatorische Aufdes Unpolitischen zu wahren fuchte, so hat es am Berfaffungs- treten der Roten Frontkämpfer hingewiesen, die zu den tage endgültig die Blechtappe abgenommen. In seinem amt- Methoden des Knüppels gegen sozialdemokratische Arbeiter lichen Bundesorgan bekennt es sich laut und freudig zum zurückgekehrt sind. In den von den Roten Frontkämpfern Hochverrat gegen die Republik ! provozierten Zusammenstößen lag System.
Der Festartikel" zum Verfassungstag trägt schon den bezeichnenden Titel ,, Der Ungeist von Weimar". Die Verfassung, der Hindenburg , Stresemann, ja sogar Schiele und Neuhaus bei ihrem Amtsantritt Treue gelobten, wird in diesem offiziellen Stahlhelmerguß auf das Widerlichste beschimpft. Sie ist ein Mißgeschöpf", ein Machwert", ein ,, Kretin", geschaffen von der in unehren gewählten, in Unehren tätig gewesenen, in Unehren auseinandergegangenen Weimarer Nationalversammlung ".
Um gar feinen Zweifel über Sinn und Zweck dieses Schimpfartikels aufkommen zu lassen, hebt das amtliche Blatt des„ Stahlhelms" die Kernfäße des Ganzen in didem Fett: des„ Stahlhelms " die Kernfäße des Ganzen in dickem Fett
druck hervor:
" Der Weg zu Deutschlands Freiheit geht nur über die Leiche der Weimarer Verfassung . Kein Ausweg? Nein!"
„ Nichts darf in einer deutschen Verfassung zu Worte fommen, das die leisen Stimmen unserer Bolfsseele zum Schweigen bringt oder gar mißachtet."
Der Tag, an dem die deutsche Seele wieder erwacht, ist der Todestag des Machwertes von Weimar ! Und über den Trümmern strahlt die fieghafte Tat des neuen Nationalismus!"
Das ist die offenste Kampfanfage gegen die Republik und ihre verfaffungsmäßigen Grundlagen. Wenn etwas ähnliches in einem fommunistischen Blatte gestanden hätte, wäre das Reichsinnenministerium sicher mit fofortigem Ber
bot eingeschritten.
Was wird es tun, nachdem der Stahlhelm" so offen feine Kolonnen zur Abschlachtung des Kretins " von Weimar durch die fieghafte at des neuen Nationalismus" auffordert? Will die Reichsregierung sich die Beschimpfungen der Verfassung und der Nationalversammlung , des Reichstags
Mittag.
Bon Hermann Schüzinger.
Die Sonne brennt über dem Land. Eine Wolke von Hitze, Staub und Schweiß hat sich zwischen das Bois de Mandray und die Tète de Behouille geschoben und das langgestreďte Dorf Mandray dunstet mit seinen fahlen Giebeln und Gartenmauern im Tal. Ich stapfe in der Sonnenglut die Landstraße entlang, den Rudjad am Buckel, den Stock in der Hand und betrachte sinnend die Wiesen, die zwischen Dorf und Berghänge eingebettet liegen. Man schneidet Gras. Die Schnitter nehmen von Zeit zu Zeit ihre Sensen hoch, um sie zu„ dengeln" und unterhalten sich dann mit lautem Geschrei. Hinter ihnen breiten junge Mädel das Gras in der Sonne aus und würzen sich ihre Arbeit durch Geplauder, das schrill und hart über die Wiese streift. Dazu stellen sie ihre Rechen auf und drehen sich mit den langen Stangen hin und her, voll Lebensluft und Temperament.
Langsam schlendere ich die glühend heiße Straße ins Dorf hinein. Ein großer Bauernhof legt sich breit vor den unteren Ortsteil, Basse Mandray. Pferde mit dem mächtigen Kummet stehen schweißtriefend vor den riesigen Karren; zwei schwarze Doggen gehen bellend an den kräftig gebauten Tieren hoch. Die Kirchenuhr schlägt Zwölf. Das Gespräch der Männer ist plößlich verstummt, und auch das Geschnatter der Frauen bricht ab. Sie haften wortlos, die Sensen und die Rechen am Budel, auf den großen Bauernhof los und stürmen in das„ Estaminet" hinein, Mann, Weib und Kind. Erst vor den gefüllten Schüsseln, an der langen Mittagstafel, läuft das Gespräch der Alten und das Gefreisch der Kinder wieder an wie ein Gespräch der Alten und das Gefreisch der Kinder wieder an wie ein Benzinmotor.
Ich habe mich an den Nebentisch gefeßt und betrachte staunend die feuchtfröhliche Runde, die bei diesem Sonnenbrand bis zum Säugling herab den französischen Rotwein wie Wasser trinkt.
Da fommen als Nachzügler noch drei alte Knechte zur Türe herein, hängen ihre Hüte, Stöcke und Sensen an die Wand und feßen sich mit einem furzen Gruß zu mir. Mein Nachbar füllt sich das Glas, führt es auf mich zu:
" A votre santé, monsieur!"( Auf Ihre Gesundheit, mein Herr!) Ich danke ihm. Er fragt mich nach dem Zweck meiner Reise. Ich erwidere, ich habe im Krieg hier zehn Stunden hinter dem Straßendamm gelegen und wolle mal nachsehen, was von uns noch übrig geblieben sei.
Ein Wort zerreißt die Unterhaltung wie mit einem Schlag: ,, la guerre ". Es ist, wie wenn ein Kanonenschuß in die Stille des Mittagessens geschlagen hätte, und ein Dugend Augenpaare starrt mich entgeistert an. Selbst den Kindern schließt sich wie von selbst
der Mund.
#Ich erzähle, wie's damals war, an diesem schrecklichsten Tag des Bataillons den Angriff, den Berg hinunter, über die Straße weg, in ben Wiesengrund hinein und das bittere Sterben des rechts und
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Die Kommunisten brauchten dies Verbot um ihres inneren Parteiftreits willen. Sie wollen ihren Mitgliedern fagen fönnen: in der Zeit solcher Verbote fein Parteistreit. Aus solchen Gründen haben sie ein frevelhaftes Spiel mit der Freiheit der Bersammlung auf der Straße getrieben. Die Kommunisten bei der Polizei. Der Polizeipräsident teilt mit:
Heute vormittag fand im Bolizeipräsidium bei dem stellvertreten. den Polizeipräsidenten unter Hinzuziehung der leitenden Herren des Kommandos der Schutzpolizei und der politischen Polizei eine Besprechung statt, die auf Wunsch einiger Abgeordneter der Kommunistischen Partei und einiger Bertreter des Roten Front fämpferbundes" einberufen worden war. Die Bertreter der fommunistischen Organisation führten aus, daß auch sie das größte Interesse an der Aufrechterhaltung der Ordnung in den Straßen und an der Verhütung von allen Zusammenstößen mit der Polizei befäßen und trugen Anregungen vor, wie die zunehmende Erregung der Maffen beruhigt werden könne.
Der stellvertretende Polizeipräsident erwiderte, daß auch die Polizei das lebhafteste Interesse daran habe, daß es zu feinen Zufammenstößen fomme, daß fie aber für die Ordnung
und Sicherheit des Straßenverkehrs zu sorgen hätte und daher Belästigungen Dritter und Widerseßlichkeiten unter keinen Umständen dulden könne. Er gab den dringenden Rat, in der nächsten Zeit die Demonstrationen erheblich einzuschränken. Rur dadurch könne die Kommunistische Partei dazu beitragen die Ruhe wiederherzustellen und die Aufregung zu mildern. Die Polizei werde wohlwollend und unparteiisch, aber im Falle des Biter ftandes gegen Gefeße und getroffene Berordnungen auch unerbittlich vorgehen müssen. Das für heute ausgesprochene Verbot einer Protestversammlung unter freiem Himmel bleibt aufrecht erhalten.
links flankierten allzuweit vorgeprellten Bataillons im Dämmerlicht, den Sturmangriff auf Baffe Mandran und das Abräumen des Schlachtfeldes von den Resten der aufgeriebenen Kompagnien in jener schrecklichen Nacht.
Sie horchen atemlos, die Bauern, die Knechte, die Frauen und die Kinder, und eine Kirchenstille liegt über dem Estaminet.
Da springt ein alter Bauer hoch: Vous étiez capitaine, je vous reconnais, vous avez volé mon lit!"( Sie waren Hauptmann, ich fenne Sie wieder, Sie haben mein Bett mitgenommen!")
Einen Augenblid ist alles wie erstarrt. Plötzlich stürzt es wie ein Gießbach über den Allten her:„ André, du Narr! Wie willst Du nach 12 Jahren den Herrn wiedererkennen! Und wenn! Draußen im Friedhof liegen 5000 Soldaten; hätt nur ein jeder nochmal in deiner elenden Klappe geschlafen!" Der Großbauer aber geht mit ausgestreckter Hand auf mich zu:„ Nehmen Sie's ihm nicht frumm; der ist nicht richtig im Kopf!" Und dann:„ Uns stedt der Krieg noch zu sehr in den Knochen, der schreckliche Krieg!!"
Ich stehe wieder auf der heißen Straße. Die Sonne brennt über mir mit tausend Kerzen und der Krieg verdunstet wie ein Gespenst im Tal.
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Fidelios" italienische Schicksale.
Nach italienischen Blättermeldungen wird aus Anlaß der bevorstehenden 100. Wiederkehr des Todestages Beethovens in Mai land sein Fidelio" aufgeführt werden, der damit angeblich zum erstenmal auf einer italienischen Bühne erscheint. Der Angabe, daß es fich dabei um eine Erstaufführung handelt, tritt indessen ein gutunterrichteter Leser in einem Mailänder Blatt mit der Fest ftellung entgegen, daß im Gegensatz zu den Mitteilungen der Breffe der Fidelio" schon einmal, und zwar unter bemerkenswerten Begleitumständen in Mailand aufgeführt worden ist. Das geschah am 15. Mai 1883 im dortigen Dal- Berme- Theater. Es handelt sich dabei freilich um eine Aufführung in deutscher Sprache und mit deutschen Sängern. Dieser Aufführung war eine lärmende Auseinandersetzung vorausgegangen, die auch in der Presse ihren Widerflang fand. Angelo Neumann hatte, um dem italienischen Bubli Angelo Neumann hatte, um dem italienischen Publis fum die Bekanntschaft mit dem Ring des Nibelungen " von Richard Wagner zu vermitteln, eine Tournee durch Italien veranstaltet. Sie sollte Benedig, Bologna , Rom und Turin berühren. Um auch dem mailändischen Bublifum Gelegenheit zu geben. Wagners Tetralogie fennen zu lernen, hatten die damaligen Impreffarii des Dal BermeTheaters mit Neumann verabredet, daß auch Mailand in die Tournee eingeschlossen wurde. Der Sonderzug mit 250 Personen traf auch am 13. Mai in Mailand ein. Zu seiner nicht geringen Ueberraschung wurde Neumann aber auf dem Bahnhof von einem Gerichtsvollzieher begrüßt, der auf Grund einer vorläufigen gericht. lichen Verfügung die Instrumente, das Notenmaterial, die Defora tionen und alles andere Zubehör mit Beschlag belegte. Diese gerichtliche Verfügung hatte das Verlagshaus Lucca als Befizerin der Aufführungsrechte der Werke in Italien bewirkt. Nach langem Hin und Her fam zwischen Neumann und dem Verlagshaus endlich eine Berständigung zustande, derzufolge Neumann auf die Auffüh
Man zerfleischt sich untereinander in Rabauversammlungen und predigt dann den sozialdemokratischen Arbeitern die ,, Einheitsfront".
Ehrhardt sammelt.
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Rundschreiben an die Schwerindustrie. Ehrhardt hat sich, wie das B. T." meldet, nicht ganz ehne Erfolg mit Rundschreiben an die rheinisch mest fä fische Schwerindustrie gewandt, in denen er dazu auffordert, die Beiträge nicht mehr den Parteien, sondern aus. schließlich den" Baterländischen Berbänden“ zur Berfügung zu stellen, deren Führung er bekanntlich immer mehr an sich reißt. In den Rundschreiben behauptet Ehrhardt eingesehen zu haben, daß der Putschismus nicht zum Ziel führe und daß er deshalb beabsichtige, in Bufun den parlamentarischen eg zu wählen. Dazu be: nertt das„ B. I.":
Unter den Vertretern, die die Baterländischen Verbände in das Parlament entsenden wollen, steht in erster Reihe natürlich Ehrhardt. Sein Ehrgeiz geht aber nicht dahin, im Reichstag zu glänzen, vielmehr will er sich nur die parlamentarische Immunität sichern, um unter diesem Schutz ungestraft seinen Zielen nachgehen zu können.
Den rechtsradikalen Parteien wird diese parlamentarische Konfurrenz nicht angenehm sein. Sie haben bisher eifersüchtig darüber gewacht, daß die„ Baterländischen Verbände" nicht attiv in bie Politit eingegriffen und außerhalb der parlamentarischen Arena blieben. Ehrhardt geht damit den Weg, den auch die völkischen Organisationen gegangen sind. Es war ein Weg des Zerfalls und des Abstiegs.
( Minister Bandervelde erklärte vor den Brüffeler Sozialisten, wenn ein Antrag auf Austritt der Partei qus der Regierung angenommen werde, so lege er sofort sein Abgeordnetenmandat nieder, das er feit 30 Jahren inne hat. Darauf verschob man die Abstim mung um acht Tage.
Die Lehrer im mussolinischen Deutsch - Südtirol , die bereits früher Prüfungen über die Fähigkeit, die italienische Sprache zu lehren, ablegen mußten, müssen neue Prüfungen über ihre Kenntnis der italienischen Literatur ablegen!
Uus Westpolen wird die Verhaftung von fünf Minderheitsdeutschen gemeldet. Sie hatten sich an einer Zählung der in Polen wohnenden Deutschen auf Beranlaffung deutscher Sejm - Mitglieder beteiligt. Das soll ein Verfolgungsgrund sein!
Die Borgänge in Merifo interessieren, nach wiederholten Washingtoner Andeutungen, dort nur, soweit Amerikaner betroffen werben. Immerhin ist der Botschafter der Union in Merito, Sheffield , zur Berichterstattung nach Washington gereist.
rung des Ring" verzichtete und statt dessen Beethovens Fidelio" im Dal Verme- Theater herausfam. Dieser Aufführung folgte dant ein Gesangs. und Instrumentalfonzert mit der Aufführung von Bruchstüden aus Wagners Ring , gegen deren Aufführung im Rahmen eines Ronzerts die Firma Lucca nichts einzuwenden hatte. Während das Konzert ausverkauft war, blieb das Theater bei der Aufführung des Fidelio" leer, da das Publikum, dem der Ring" versprochen worden war, für Beethovens Meisterwerf nichts übrig hatte
Der Wiederaufftieg der indianischen Stämme. In Spofane im Staate Bashington ist dieser Tage ein indianischer Nationalfongres zusammengetreten, zu dem 28 indianische Stämme Vertreter entfandt hatten. Aus den Beratungen des Rongresses interessiert insbesondere, daß die indianische Rasse nach der Bevölkerungszahl in einem raschen gehendere Bermischung mit der weißen Raffe. So wurden u. a. Anstieg begriffen ist. Der Kongreß faßte Beschlüsse gegen eine weitauch von einigen Stämmen größere Geldsummen gestiftet zur Errichtung einer neuen indianischen Universität und zum Ausbau eines rein indianischen Schul- und Erziehungswesens. Außerdem wird auch eine indianische Bant sowie eine Einkaufsgenossenschaft geplant.
Der tödliche Bühnenschuß. Einer der beliebtesten Darsteller des ruffischen Künstlertheaters, der Russe A. A. Wyrubow, gaftiert in Genf . Während der Aufführung von Tolstois ,, Lebendem Leichnam" hat er als Darsteller des Fedi Protasow im letzten Att sich zu erschießen. Er setzte den mit unechten Patronen geladenen Revolver an die Schläfe, drückte ab, stürzte zusammen und blieb regungslos liegen. Erft als der Vorhang fich schloß, mertten die Kollegen hinter der Bühne, daß Wyrubom sich nicht rührte. Man eilte auf ihn zu: er hatte sich mit einer richtigen Kugel die Stirn verlegt. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht und verbunden. Die Polizei ermittelte, daß ein bisher noch unbekannter Feind ihm statt der unechten Patronen eine richtige Rugel in den Revolver gesteckt hatte. Bom Publikum hat niemand den tragischen Zwischenfall gemerkt.
Die Boltsbühne E. B. bat ein fleines Heft herausgegeben, daß über ibre Biele und ihr Winterprogram berichtet. Das Heft ist in allen Zahlstellen der Boltsbühne, wie in ihrer Geschäftsstelle Linienstraße 227, ument geltlich zu haben. Man erfieht aus ihm, daß die Mitglieder der Boltsbühne E. B, im nächsten Jabr außer den Borstellungen in den vereinseigenen Theatern am Bülowplab und am Schiffbauerdamm noch Vorstellungen in der Staatsober, im Staatl. Schauspielhaus am Gendarmenmarkt, im Staatl. Schiller- Theater und im Thalia- Theater erhalten werden.
Haller- Revue. Das Ensemble der neuen Haller- Revue An und Aus" im Theater im Admiralspalaft besteht aus folgenden Hauptdarstellern: Trube Hefterberg. Alice Hechh, Mar Ehrlich, Kurt Fuß, Kurt Lilien und Baul Morgan. Die Leitung des großen Jazzsymphonie- Orchesters liegt in den Händen des Kapellmeisters Hans Schindler , die Regie führt Herman Feiner.
Wettbewerb der Dresdener Ufademie. Die Akademie der bildenden
Rünfte in Dresden schreibt zwei Bettbewerbe für in Sachsen lebende oder staatsangehörige Künstler aus. Der erste betrifft Arbeiten der Kleinplastil aus echtem Material. Zum Ankauf stehen im ganzen 12 000 M. zur Ver fügung. Bei dem anderen Preisausschreiben handelt es sich um bie Ausführung einer Wandmalerei in der Klosterkirche Dichas. Als Honorar find 8000-12000 M. vorgesehen. Endtermin des ersten Wettbewerbs ist der 4. Dezember, des zweiten der 20. November 1926,