Schacht über„ Industrienationalismus".
Amerika foll Polen nicht borgen.
Vor einigen Tagen gab der Reichsbankpräsident Dr. Schacht dem deutschamerikanischen Journalisten George Sylvester Viered ein Interview, das in der Wiener Neuen Freien Presse" und wohl auch in amerikanischen Zeitungen veröffentlicht worden ist. In dieser Unterredung flagte Dr. Schacht heftig über den industriellen Nationalis mus" der nach dem Krieg entstandenen Staaten. Diese seien bestrebt, sich zu völliger industrieller Unabhängigkeit zu ent wickeln und versuchten, hinter hohen Zollmauern Industrien hochzuzüchten, für die dann doch feine Märkte da seien. Das sei Schornsteingeworbener Unfug, Wahnwig in Stein und Holz." Industrieller Größenwahn sei schlimmer als Militarismus.
Das sind an sich wirtschaftliche Anschauungen, über die fich reden und auf die sich die Forderung nach einer euro= päischen Zollunion begründen läßt. Herr Dr. Schacht will aber auf etwas ganz anderes hinaus, denn er fährt fort: Einer unserer Nachbarn versucht, sich eine riesige elektrische Industrie zu schaffen. Dieser Staat übertrifft sich selbst. Warum führt er nicht lieber seine Mineralschäße und sein Petroleum aus?
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Amerita begeht einen Fehler, wenn es zur Er haltung solcher Industrien, wo immer fie auch liegen, Geld verleiht. Der amerikanische Geldgeber sollte sich erst orientieren, ehe er in Mitteleuropa erscheint. Die gesunde Logit von Angebot und Nachfrage, diefe wirtschaftliche Weißheit, sollte alle amerikanischen Kapitalsanlagen beherrschen. Nicht aber sollten nationale Eitelfeit, nicht der Wunsch nach Prestige, nicht blühende Prospekte, nicht die Hoffnung auf unmäßige Gewinne ohne angemessene Sicherheiten den Geldgeber bezaubern. Der Geldgeber und der ihn beratende Banfier sollten ständig eine Wirtschaftskarte von Europa vor Augen haben. Beide können es sich nicht gestatten, in fleinen unökonomischen oder politischen Einheiten zu denken. Sie müffen Mitteleuropa als eine Einheit ansehen.
Der Geldgeber follte zögern, fein Geld da an zulegen, wo es nur zeitweilig sicher ist, wo es nur Dividenden unter fünstlichen Bedingungen abwerfen fann. 3wischen einem Produzenten mit hohen Herstellungskosten und einem Produzenten mit niedrigen Herstellungskosten sollte einem schlauen Geldgeber die Wahl nicht schwer fallen. In der Regel gilt es nicht als ein Zeichen gesunden Menschenverstandes, einem Konzern, dessen Herstellungskosten unvernünftig hoch sind, Geld zu leihen. Wenn amerikanische Geldgeber und amerikanische. Bankiers an diese Regel denken, werden sie ihre Kapitalsanlagen zu schützen wissen und nicht länger mehr Wirtschaftschaos in Europa
vermehren.
Diese Ausführungen haben begreiflicherweise in Polen unangenehmes Aufsehen erregt. Denn sie verfolgen den 3wed, die amerikanischen Geldgeber von der Hergabe von Krediten an Bolen abzuhalten. Es ist aber sehr die Frage, ob Deutschland damit gedient ist, wenn einem großen Nach barland die Mittel gesperrt werden, die es zur Sanierung feiner Finanzen dringend braucht.
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Aeußerung an den Völkerbund. Rom , 13. Auguft.( WTB.) In Beantwortung der vom
Bölferbund übermittelten abessinischen Protestnote gegen den eng isch- italienischen Notenwechsel über Abessinien hat der Unterstaatssekretär des Aeußeren an den Völkerbund eine Note gerichtet, in der ausgeführt wird:
daß die abessinische Regierung weder den Wortlaut noch den Geist Der Tenor der Note Ras Tafaris an den Bölferbund beweist, daß die abessinische Regierung weder den Wortlaut noch den Geist der Bereinbarung zwischen Italien und England richtig verstanden
hat.
Dieser Protest hat die italienische Regierung überrascht, denn feit langer Zeit hatte der italienische Vertreter in Addis Abeba die abessinische Regierung über die Swede der englisch - italienischen Noten vollkommen aufgeklärt und ihr deutlich zu verstehen gegeben, daß die Noten
nur eine theoretische Einigung zwischen der italienischen und der brififchen Regierung
darstellten, deren 3wed es sei, einige ihrer Interessen wirtschaft licher Art in Uebreinstimmung zu bringen, deren praktische Ver. wirklichung jedoch natürlich von der Entscheidung der Regierung Abessiniens abhänge, deffen wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt sie begünstigten.,
liens und an seinem Willen, die Unabhängigteit Abessiniens zu achten, gezweifelt.
Die italienische Regierung glaubt, daß weder in dem Wortlaut noch in dem Geist der erwähnten Noten etwas enthalten ist, was die abessinische Regierung dazu berechtigte, die Besorgnis auszusprechen, daß die italienische und die britische Regierung vielleicht bie 2bsicht hätten, schnelle Drudmittel und 3wangs. maßnahmen gegen Abessinien anzuwenden. Die freundschaftlichen und flaren Zusicherungen Abessinien gegenüber hätten genügen müssen, ihm flar zu machen, wir töricht solche Besorgnisse find. Was namentlich die Anerkennung des ausschließlichen wirtschaft. lichen Einflusses Italiens in bestimmten Gegenden Abessiniens durch die britische Regierung anbelangt, so ist es flar, daß dies nur eine Verpflichtung zwischen der italienischen und der britischen Regierung bedeutet, welche jedoch
die Freiheit der Entscheidung der abeffinischen Regierung oder die eventuellen Handlungen britter Parteien nicht binden tann. Es handelt sich um eine wirtschaftliche Garantie für italienische Unternehmungen gegenüber britischen Unternehmungen, um auf diese Weise den Konturrenztampf auszuschalten, der den guten Erfolg der Unternehmungen selbst aufhalten und auch für die Ausbeutung der Hilfsquellen des Landes schädlich werden könnte, eine Ausbeutung, an deren Förderung und Unterstützung Abessinien nur Interesse haben kann.
In Erwiderung auf diese seit dem 19. Juni abgegebenen Er. Diese Beantwortung des abeffinischen Hilferufs ist ja ziemlich flärungen richtete Ras Tafari an den italienischen Gesandten in Addis Abeba einen Brief, in dem er der italienischen Regierung von oben herab gegeben. Die Abessinier dürften ihre Erwiderung Addis Abeba einen Brief, in dem er der italienischen Regierung für die ihm gemachten Zusicherungen bantte und versicherte, er nicht schuldig bleiben und im Rat zu Genf wird es fich zeigen, ob habe niemals an den freundschaftlichen Gefühlen Sta-| nicht dem britisch- italienischen Sudanblod Gegner entstehen.
Lohnerhöhung im Ruhrbergbau.
Sie ist notwendig und möglich.
Aus dem Ruhrgebiet wird uns geschrieben: Im Klagen stehen die deutschen Bergbauunternehmer stets an erster Stelle. Klagen gehört bei ihnen zum Handwert. Es bringt Provit. Ifgeleg
Infolge ihrer Klagelieder wurden Ruhrzechen still gelegt, Arbeiter und Kleinbeamte auf Grund angeblich schlechter Wirt. schaftslage" entlassen. Zechenstillegungen aber führen einen gewaltsamen Umsturz der bestehenden Ordnung herbei. Er wird polizeilich nicht verfolgt, weil das Kapital ihn vollzieht, das bekanntlich machen kann, was es will, weil nach deffen Bedürfnissen die Gesetze eingerichtet werden.
Die Frage: st die Beche überhaupt rentabel?" ist für die Bergbauunternehmer nicht entscheidend, sondern: Was ift profitabler? Die Brovitrate darf anderen Bechen gegenüber nicht zurückbleiben. Geschieht es, so wird die Anteiquote der Schachtanlage auf andere Bechen übernommen und so der Prozentsaz der Dividende gesteigert.
Die tägliche Förderung stellt sich ohne Zweifel heute höher als im Jahre 1913. Sie betrug im Jahre 1913 arbeitstäglich 378 000 Tonnen. Heute wird die Durchschnittsleistung mit 380 000 Tonnen und an manchen Tagen mit 390 000 Tonnen angegeben.
und, wie verlautet, hat Baldwin noch nicht alle Hoffnungen aufgegeben, während der Parlamentsferien doch noch nach Aig les Bains fahren zu können. Alles werde infolgedessen von den Ereignissen in den nächsten acht oder vierzehn Tagen abhängen.
Wartet Baldwin auf den Zusammenbruch des Streifs, um ein fruchtbringendes Ergebnis" zu erzielen? Er hat im Parlament ein Gesez durchpeitschen lassen, das den Zechenbefizern gestattet, die Arbeitszeit um eine Stunde zu verlängern. Man könnte also annehmen, daß Baldwin nur das Ergebnis für fruchtbringend" hält, das sein Gesetz wirksam werden läßt.
Neuer Tarif im Textilgroßhandel.
Wie wir bereits am Sonntag mitteilten, war für die Angestellten des Tertilgroßhandels am 26. Juli ein Schiebsspruch gefällt worden, der vom Arbeitgeberverband des Großhandels abge. lehnt, von sämtlichen Angestelltenorganisationen aber ange. nommen worden war. Die Angestelltenorganisationen hatten daraufhin die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsspruches beantragt.
Im Frieden betrug die Belegschaft 430 000 Mann dem gegenüber die Gesamtbelegschaft im Ruhrbergbau heute 365.000 Mann starf ift. Mit einer ungefähr 15 Broz. geminderten Belegschaft ist mithin eine gesteigerte Bejamtförder, leistung erreicht worden. Das wurde erreicht bei einer Bertiärungsfrist auf Mittwoch festgelegt war, ist angenommen türzung der Arbeitszeit um eine halbe Stunde täglich und einen jährlich bis zu 12 Tagen zu gewährenden Urlaub, den man im Jahre 1913 auch nicht fannte.
In diesem Zusammenhang gewinnen auch die allgemeinen, theoretischen Ausführungen Schachts ein anderes Gesicht. Sie erscheinen dem Ausland geradezu als Ausbrud eines deutschen Industrienationalismus, der die Versorgung der Nachbarländer mit Industrieproduften als ein deutsches Monopol betrachtet und diese Länder zur Rolle von Kolonien herabdrücken will, die Deutschland mit Rohstoffen versorgen, um dafür Industrieprodukte zu empfangen. Das Entstehen Betrug im Frieden auf einer Schachtanlage des Ruhrgebietes folcher Auffaffungen über die Absichten der deutschen Wirt schaft kann dem deutschen Export nicht nüglich sein. Sachlich besteht ja auch fein Zweifel daran, daß sich das vermidelte Problem der internationalen Arbeitsteilung durch so einfache Rezepte nicht lösen läßt.
Ein Mann von der Stellung Dr. Schachts sollte sich die außenpolitische Wirkung seiner öffentlichen Aeußerungen genauer überlegen, als er es in diesem Falle getan hat.
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Giftmischerei.
A s ndbo
Wie entstanden die Falschmeldungen über Rußland ? Wir haben vor einigen Tagen auf sensationelle Falschmeldungen hingewiesen, die auf dem Umwege über Warschau von großen Aufständen in Sowjet rußland zu berichten wußten. Die russische TelegraphenAgentur hat die Meldungen als böswillige Erfindung bezeichnet. Auch keine der deutschen Vertretungen in Sowjetrußland hat nach Berlin irgendeine Meldung über die angeblichen Borgänge weitergeben können. Bleibt die Frage, wer diese alarmierenden Falschmeldungen er findet und wer sie verbreitet.
Dazu erhalten wir heute aus Warschau von unserm Korrespondenten sehr auffällige Mitteilungen, die das dortige Regierungsorgan veröffentlicht:
Im Zusammenhang mit den Angriffen Rußlands gegen polnische Telegraphenagenturen( gemeint ist die Agenceja Wschodnia), die falscher Berichterstattung über Personaländerungen und Unruhen in Rußlant beschuldigt werden, drahtet der Warschauer Korrefpondent Reuters an seine Agentur folgende Darstellung über den Weg, den diese Gerüchte genommen haben. Danach soll eine deutsche Agentur in Berlin die betreffenden Nachrichten den Filialen zweier polnischer Agenturen übermittelt haben, die fie daraufhin nach Warschau weitergaben, wo fie gedruckt wurden. Dann erst gab die deutsche Agentur die Nachrichten an die Weltpreffe weiter und berief fich hierbei auf die Ber
öffentlichungen der Warschauer Presse."
die Endleistung 0,85 Tonnen, so wurde diese Beche als die beste des Ruhrgebietes bezeichnet. Heute aber find Endleistungen von 1,10 Tonnen bis 1,30 Tonnen tägliche Erscheinungen. Im Kranzwagenladen will keine Zeche der anderen Zeche gegenüber gurückbleiben. Der Erfolg garantiert bei den Arbeitern eine größere Unfallgefahr und für die Unternehmer eine höhere
Netto- als wie Bruttoförderung.
Nebenarbeiten werden heute nicht mehr bezahlt. Alle Arbeiten muß der Hauer im Gedinge verrichten. In der Bor. friegszeit wurden den Kohlenhauern gezahlt: Für das Einwechseln eines Stempels im Pfeiler 25 bis 50 Pf., für einen Bodstempel auf der Strede 1 Mart, für eine Stredenzimmerung 3 Mart. Welcher Gewinn sich nun aus der Nichtbezahlung dieser Arbeiten für den Bergbauunternehmern ergibt, weiß jeder Bergbaukundige. Auch wird heute der Gesteinshauerlohn mit dem Kohlenhauerlohn unter einem Kapitel verrechnet. Die Folge davon ist, daß der Kohlenhauer Die bavon ist, das bals er durchschnittslohn in Wirklichkeit niedriger ist als er erscheint. Danach läßt sich einschätzen, was von den Klagen der Zechenbefizer zu halten ist. Man hat ihnen leider bisher viel zu viel Glauben geschenkt, mit der Existenz der Arbeiter und den Gemeinden gespielt. Lohnerhöhungen fönnen troß der Klagelieder getragen werden. Das zu sagen erscheint notwendig.
Zunächst ist der Arbeiter Mensch. Der vernachlässigte Der vernachläffigte Mensch ist das stärkste Hemmnis jeglicher Produktivitätssteigerung Daher neben der Lohnforderung, die Beseitigung der Heberarbeit und die Einstellung der erwerbs. ofen Bergarbeiter. Das liegt im Interesse der Gesamt
wirtschaft.
In den Berhandlungen vor dem Schlichter am Dienstag erklärte dieser, den Schiedsspruch nicht für verbindlich erflären zu können. Er machte nach stundenlangen Berhandlungen einen Bergleichsvorfchlag, der nur in der Frage des Urlaubs und in der lleberstundenbezahlung von der im Schiedsspruch vorgesehenen Regelung un mefentlich abweicht. Dieser Vergleichsvorschlag, für den die Erworden von dem Arbeitgeberverband des Großhandels, dem Bentralverband der Angestellten und dem Deutschnationalen Handlungs. gehilfenverband. Abgelehnt hat ihn der Gewerkschaftsbund der Angestellten, aber wohl weniger aus fachlichen, als aus agitatorischen Gründen gegenüber dem 3dA. Der Arbeitgeberverband hat erflärt, daß er sich nunmehr mir mal mit den beiden Angestelltenorganisationen, die den Bergleichsvorschlag angenommen haben, als im Tarifverhältnis stehend betrachtet. Damit hat sich der Gd. selbst aus dem Tarifverhältnis ausgeschifft.
Es ist dem 3d2. außerordentlich schwer gefallen, dem Bergleichsvorschlag zuzustimmen. Bei der fattiam bekannten Einftellung der Arbeitgeber im Großhandel war es aber unter allen Umständen notwendig, einen tariflosen Zustand zu vermeiden.
Generalversammlung der Schuhmacher.
Die Schuhmacher setzten gestern im Gemertschaftshaus ihre am vorigen Mittwoch vertagte Generalversammlung fort. Der Borfizende der Berliner Zahlstelle Hörh gab einen ausführlichen Bericht vom legten Berbandstag in Frankfurt a. M. Er begründete unter anderem auch die Notwendigkeit der auf dem Verbandstag beschlossenen Beitragserhöhungen für die Klaffe I auf 20., II auf 40 Bf., III auf 60 Bf.. IV auf 80 Bf. und V auf 90 f., fowie die Erhebung eines geringen Beitrages von den Erwerbslosen und die Staffelung der Beiträge nicht, wie bisher, nach dem Berdienst, sondern nach dem Alter.
In der Diskussion wurde besonders dieser letzte Beschluß heftig Beschluß dazu führen werde, auch die Erwerbslosen mehr als bisher fritisiert. Hörz wies in semem Schlußwort darauf hin, daß dieser an die Organisation zu fesseln. Nach dieser zur Stärtung des Kampffonds unbedingt notwendigen Beitragserhöhung werde sich die Spreu vom Weizen scheiden, man werde sehen, wer bis jetzt mit ganzem Herzen Gewerkschafter war. In der Abstimmung wurde der Borschlag der Ortsverwaltung angenommen, für die Er werbslosen der Beitragsflaffen I bis III einen Wochenbeitrag von Woche zu erheben. Ebenso wurde einstimmig beschlossen, zu ben 5 Pf., für die in der Klasse IV bis V einen Beitrag von 10 Pf. pro vom Verbandstag festgesezten Beiträgen in der I, Staffe teinen Lokalzuschlag, in der II. Klaffe- einen Zuschlag von 5 Pf., in der III. und IV. Klaffe von 10 Pf. und in der V. Klaffe von 10 Pf. zu erheben. Es wurden dann die Mitglieder zur Bezirkskommiffion, zur Bezirkstariffommission und die Delegierten zur Plenarversammlung des Ortsausschusses des ADGB. gewählt.
Lehrstellen im Handelsgewerbe.
In Anbetracht der schwierigen, ja man fann sagen trostlosen Lage auf dem Arbeitsmarkte wird es leider faum gelingen, alle jungen Menschen, die zum Oftober die Schulen verlaffen, in ge Schufentlaffung zu warten, um erst dann für den Jungen oder bas eigneten Lehrstellen unterzubringen. Es ist auch falsch, bis zur Mädchen eine Lehrstelle zu fuchen. Die Eltern follten sich vielmehr chon jest bemühen, ihre Kinder, die die Schule verlassen, in einer guten Lehre unterzubringen.
Die englische Regierung als Orakel. Sie wartet auf ein„, fruchtbringendes Ergebnis". Condon, 13. Auguft.( TU.) Premierminister Baldwin hat nach einer furzen Besprechung mit dem Rohlenfomitee, an der auch der Arbeitsminister und der Bergbauminister teilnahmen, die sich noch in London befinden, in Begleitung seiner Gattin gestern abend London wieder verlassen. Zu der gestern von dem Organ der Arbeiterpartei, dem„ Daily Herald", gegebene Erklärung, daß die Regierten beabsichtige, die Bergarbeiter und die Grubenbesizer in der nächsten Woche zur Erörterung der Möglichkeit einer Wiederaufnahme der In Deutschland hat unseres Wissens nur die Tele Berhandlungen einzuladen, berichtet der parlamentarische Korres graphen- union", an der bekanntlich Hugenberg( pondent der„ Times", daß es genüge, zu sagen, daß weber der Der Zentralverband der Angestellten, ber auch und die Schwerindustrie start interessiert sind, die Bremierminister noch seine Kollegen von einer solchen Absicht wüßten. Berufsberatung ausübt, vermittelt schon jest Lehrstellen Tartarennachrichten über Rußland verbreitet. Ist die ,, Tele- Gleichzeitig legten sie aber der Erklärung wegen der darin ent- zum Oktober und stellt den Eltern anheim, die Beratung und Lehrgraphen- Union" mit jener vom Reuter- Korrespondenten erhaltenen Feststellung große Bedeutung bei, daß unter den Führern haltenen Feststellung große Bedeutung bei, daß unter den Führern stellenvermittlung des 3d. in Anspruch zu nehmen. Die Geschäftswähnten ,, Deutschen Agentur" identisch, die die Falschmeldun- der Arbeiter die Erkenntnis wachse, daß Verhandlungen aufgestelle befindet sich Belle- Alliance- Str. 7/10, hier erfolgt an jedem gen polnischen Depeschenbureaus übergab und sie dann erst nommen werden müßten. Aber wenn sie erwarteten, daß der Montag und Freitag in der Zeit von 5 bis 7 Uhr als Quelle zitierte? erfte Schritt von der Regierung unternommen würde, so bauten fie nachmittags die Beratung und Bermittlung. Zeugniffe, Schulauf Sand. Denn es sei tausendmal flar zum Ausdrud gebracht hefte, selbstgeschriebene Lebensläufe der Kinder find mitzubringen. Eltern, fichert euren Kindern, die einen taufmännischen Beruf worden, da die Regierung nicht beabsichtige, die Parteien zu ergreifen wollen, rechtzeitig Lehrstellen! Bendet euch sofort an den sammenzubringen, solange nicht beide Seiten ihre Bereitwilligkeit Zentralverband der Angestellten! zu Verhandlungen gezeigt hätten und die Möglichkeit eines frucht. bringenden Ergebnisses vorhanden sei. Man sei sich darüber klar, daß bis nach der Delegiertenkonferenz am Montag nichts getan werden fönne. Der Premierminister hat für Mitte nächster Woche einen neuen Besuch in der Downingstreet vorgesehen,
#tut odstasdi
Das würde einer ungeheuerlichen politischen Gift mischerei gleichkommen, bei der man sich fragen müßte, wem sie nutzen soll und wer an ihrem Zustandekommen ein politisches oder wirtschaftliches Interesse hatte. Die Telegraphen- Union" wird sich zu dem Vorwurf des ReuterKorrespondenten und des Warschauer Regierungsblattes äußern müssen, wenn sie Wert darauf legt, daß ihre Meldun gen irgendwelches Vertrauen genießen sollen.
Berantwortlich für Bolitik: Dr. Curt Gener: Wirtschaft: Artur Gaternus; Gewerkschaftsbewegung: J. Steiner; Feuilleton : Dr. John Echitowski: Lotales und Sonstiges: Fris Rarfäbt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag 6. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchbruckerei und Berlagsanstalt Baul Ginger. Co., Berlin 668, Lindenstraße 8