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Nr. 379 43.Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Explosionskatastrophe bei Budapest .
Widerspruchsvolle Nachrichten über Tote und Verletzte.
( BTB) Dulici abg
Budapest , 13. Auguſt. ( WTB.) Durch die Explosion in Csepel Durch die Explosion in Csepel sollen drei Pulvermagazine zerstört sein. Die Zahl der Toten und Verwundeten ist noch nicht festzustellen. Auch das Spital der Gemeinde ist in Mitleidenschaft gezogen und wird geräumt. Da weitere Explosionen zu befürchten sind, wurde die Insel militärisch abgesperrt. Wie berichtet wird, sollen bei der Explosion mehrere Straßenzüge gänzlich eingestürzt sein. Mit Rücksicht auf die große 3ahl der Toten und Verwundeten ist die Budapester Rettungsgesellschaft ersucht worden, alle verfügbaren Rettungsmittel nach der Unglücksstelle zu senden. Ueber den Ausgangspunkt der Explosion ließ sich bisher feststellen, daß bei einer Maschine in der Patronenwerkstätte die erste Explosion erfolgte. Die Munitions. fabrik Csepel ist die einzige, die nach den Bestimmungen des Friedensvertrags von Trignon in Ungarn in Tätigkeit sein darf. Sie steht unter der Kontrolle der militärischen Ententekommission.
Wie bei allen mit elementarer Kraft fich auswirkenden Kata- schlag zurückzuführen ist, wurde für sämtliche Polizeimannschaften ftrophen hat auch die Explosion des Munitionslagers erhöhte Alarmbereitschaft angeordnet. Die Unglüdsstätte ist in auf der Donauinsel Csepel bei Budapest zunächst eine voll- weitem Umkreise durch Militär und Polizei abgesperrt. tommen unübersichtliche Lage geschaffen. Die bisher vorliegenden telegraphischen Nachrichten sind auch nicht geeignet, die Situation zu klären. Jede Annäherung an die Explosionsstätte ist unmöglich. Da zwei Pulvermagazine, die bisher noch nicht vom Feuer erfaßt waren, jetzt auch vom Brand bedroht sind, muß jeden Augenblic mit neuen Explosionen gerechnet werden. Die Rettungsarbeiten find darum sehr erschwert. Ein Ueberblick über den Umfang der Katastrophe wird erst im Laufe des Vormittags zu gewinnen fein. Die Zahl der Toten und Verlegten fann nicht einmal Schätzungsweise angegeben werden, da nicht bekannt ist, wieviel Arbeiter fich zur Zeit der Explosion in der Fabrik befanden. Jedenfalls werden alle zur Zeit der Katastrophe in der Fabrit sich aufhaltenden Arbeiter den Tod gefunden haben. In Csepel find jämtliche Häuser eingestürzt. Jeder Berkehr in der Ortschaft ist unmöglich. Angefichts des gewaltigen Umfanges der Katastrophe wirkt es befremdend, Budapest , 13. Auguft.( EP.) Obwohl die in später Nachtstunde daß ein durch WTB. aus Budapest verbreitetes Telegramm, das veröffentlichte halbamtliche Mitteilung über die Explowir der Vollständigkeit halber zum Abdruck bringen, auf Grund der fion in der Pulverfabrik die ersten Berichte als übertrieben bezeichUntersuchung einer Militär- und Zivilfommission feststellen will, nete und feststellte, daß es sich nur um leichte Verlegungen handle, scheint die Katastrophe doch einen riesigen Verlust an men. daß die katastrophe tein Todesopfer forderte. Manchen und Sachgütern verursacht zu haben. Die Anlagen der wird leider mit einer nicht unerheblichen Anzahl Toter und einer Bulverfabrik bildeten einen ganzen Stadtteil mit Häusern, Schulen, großen Zahl Schwer- und Leichtverwundeter rechnen müssen. Die Hospital und dehnte sich über 10 Quadratkilometer aus. 16 Pulver nächsten Stunden werden die notwendige Klarheit bringen. Wir magazine waren mit Schießpulver geladen. Die Ursache der Explolaffen die letzten telegraphischen Nachrichten folgen: fion ist unaufgeflärt. Man spricht von einer Selbstentzündung. An dere Darstellungen behaupten, die Katastrophe sei auf verbreche. Wien , 13. Auguft.( TU.) Nach einer Meldung der neuen rischen Anschlag zurückzuführen. Die Magazinwache will vor Freien Bresse aus Budapest sind bis Mitternacht auf der Insel einigen Wochen verdächtige Leute in der Nähe der Magazine beob Csepel 300 Verwundete geborgen worden. 50 Schwerachtet und ein Arbeiter will furz vor der Explosion Schüsse gehört verlegte sind in die Budapester Hospitäler eingeliefert worden. haben, die ein Wachtmann abgab, um seine Kameraden auf verDie genaue Bahl der Verwundeten wird sich erst heute feststellen dächtige Personen aufmerksam zu machen. lassen. Ob Todesfälle zu verzeichnen sind, ist bisher noch nicht fest< gestellt worden. Ueber die Ursache der Explosion wird berichtet, daß ein hölzerner Schrant in Brand geriet und die Flammen ein Munitionslager erreichten, bevor noch Löschversuche unternommen werden fonnten. Die Menge der in die Luft geflogenen Explosivstoffe wird auf 20 000 Rilogramm geschätzt. Die Wirkung der Explosion war verheerend. Die große Fabrit. tantine auf der Insel ist zerstört. Da sich dort wahrscheinlich zahlreiche Arbeiter aufhielten, wird angenommen, daß Die meisten von ihnen umgetommen sind. Zahlreiche von der Unglücksstätte entfernt liegenden Häuser mußten wegen Einsturzgefahr geräumt werden. Die Budapester Hotels find mit Flüchtlingen überfüllt. Da bei der Oberstadthauptmann schaft der Verdacht aufgetaucht ist, daß das Unglüd auf einen An
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Das unerschöpfliche Thema.
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Budapest , 13. Auguft.( WTB.) Nach dem amtlichen Bericht über die Explosion auf Csepel gelang es, das Feuer um 10 Uhr auf seinen Herd zu beschränken. Es find zahlreiche Berlegungen zu verzeichnen, die jedoch meist leichterer Natur find. Ob überhaupt ein Todesopfer zu beflagen ist, steht gleichfalls noch nicht fest. Das Unglüd ist nicht so groß, wie es im ersten Augenblid erschien.
Budapest , 13. Auguft.( WTB.) In der Angelegenheit der Csepeler Explosion hat sich heute vormittag eine gemischte Militärund Zivilkommission an Ort und Stelle begeben, um die Ursachen der Explosion festzustellen. Die Räumungsarbeiten sind bereits be gonnen worden. Neue Explosionen find im Laufe der Nacht nicht erfolgt. Es wurde festgestellt, daß die Katastrophe tein Todesopfer forderte.
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1 brochen fortgesetzten Ermittlungen haben aber auch bis jetzt noch feine Klärung gebracht. Dr. Rennert wurde gestern noch einmal Vom Wetter zu sprechen ist im allgemeinen die Gewohnheit eingehend vernommen und blieb auch jetzt bei seinen früheren Anvon Leuten, die sich sonst nichts zu sagen haben. Zwet Bekannte gaben. Der Engländer Wrings aber ist trop eingehendster Ermitt von Leuten, die sich sonst nichts zu sagen haben. Zwei Bekannte fungen immer noch nicht gefunden, weder in Berlin noch in Ham treffen sich. Nach dem ersten„ Wie gehts?" folate bas zweite Gerburg iſt eine Spur von ihm entdeckt. Jeſtgeſtellt ist, daß die heiß heute nicht?" oder" Miserables Wetter jetzt, wie?" Aber Goma Policen in Berlin angefertigt sein müffent, und zwar in diesem wasserreichen, mit großen und fleinen Wolkenbrüchen ge- entweder Ende Dezember 1923 oder Anfang Januar 1924. Die Segneten Sommer interessiert das Wetterthema auch ernsthafte Leute. Druckerei ist aber noch nicht ermittelt. Der Druder hat sich nicht Die Regenexplosion erfolgt oft in so bizarren Formen, daß der Baie gemeldet, obwohl ihm nicht geschehen fann, weil er ja ohne Zweifel sich erstaunt fragt, wie das möglich ist. An dem Orte, wo man sich in gutem Glauben gehandelt hat. Wer die Druckerei angeben befindet, strömt eine Wasserfülle in diden Strähnen hinunter, nach- fann, erhält eine Belohnung von 50 M. Die Policen sind von der Kriminalpolizei zur Einsichtnahme zweds Ermittlung der dem man soeben noch die Sonne und die schön weißleuchtenden Druckerei photographiert worden. Die Leute, mit denen Dr. Rennert und phantastisch gebildeten Wolken bewundert hat. Kaum hat man Bersicherungen abgeschlossen hat, erklären zum Teil, daß fie fich Zeit, die zum lüften hinausgelegten Betten in Sicherheit zu bringen. nicht geschädigt fühlen. Andere erklären dagegen, daß sie insofern Bor einem strahlt hellblauer Himmel, hinter einem rechts und links geschädigt worden seien, als fie nuglos Prämien bezahlt hätten, sonnig glänzende Wolken, deren Abstände so klar leuchten, daß man während sie bei einem etwaigen Unfall oder sonstigen Schaden wegen während sie bei einem etwaigen Unfall oder sonstigen Schaden wegen an füdliche Gegenden denten fann. Und zwischen diesen Pracht der Wertlosigkeit der Policen nichts erhalten hätten. gebilden am Himmel eine Wolte, die ihr Naß mit brutal wirkender Schleuderkraft auf uns wirft. Man ist sprachlos, wenn man eine Stunde später einen Bekannten aufsucht und diesen im Garten mit der Gießkanne hantierend vorfindet.„ Der Boden ist schon wieder troden" belehrt er uns- ,, wenn es in unserer sandigen Mark nicht jeden zweiten Tag regnet, muß man gießen". Bu Hause hat man die armen Musiker bedauert, die in dem„ naffen Garten des Schützenhauses ein Konzert veranstalten und wohl keine Katze heranloden werden" und wenn man hinfommt, ist der Garten fnüppelvell und kein Tropfen Regen hat die Tische und Bänke naß gemacht. Wer außerhalb Berlins wohnt, wird schon oft bemerkt haben, daß es in Berlin gegossen und gewittert hat, während zwei, drei Stationen der Vorortbahn entfernt fein Tropfen gefallen ist. Man fieht, daß das Wetter seine Eigentümlichkeiten auf kleinem Raume zeigt daß es daher wohl begreiflich ist, wenn es im Mittelpunkt so vieler Gespräche steht.
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Die„ Goma- Police".
Die Versicherungsgeschäfte, die der Syndifus und General. sekretär des Reichsverbandes der Deutschen Licht. spieltheaterbefizer, Dr. jur. Kurt Rennert, mit Berfönlichkeiten der Filmindustrie abgeschlossen hat, beschäftigen immer noch die Kriminalpolizei. Dr. Rennert stellte, wie wir früher schon mitteilten, Policen über Lebens-, Unfall- und Schadensversicherungen aus, die von der Firma Gardener, Mountain u. Co. Ltd. London ausgestellt sein sollten. Diese Firma erklärte jedoch, die Behauptung, daß sie ihn mit Abschluß von Versicherungen in Deutschland beauftragt habe, für unwahr und lehnt jede Verantwortung für den Schaden, den Dr. Rennert etwa angerichtet habe, entschieben ab. Auch Lloyd- London " erklärte, daß gleichlautende Versicherungspolicen bei ihr nicht deponiert seien. Unter diesen Umständen find alle Bersicherungen ganz wertlos. Andererseits ist festgestellt, daß Dr. Rennert einige fällig gewordene Schäden gedeckt hat, dar unter einen in Höhe von 11 000 m. Die Mittel dazu fonnte er aber den hohen Prämien entnehmen, die bei ihm eingingen. Ende Juni von der Kriminalpolizei zur Rede gestellt, erklärte der General sekretär, daß er selbst das Opfer eines Schwindlers geworden sei. Ein Engländer namens William Wrings, den er in seiner früheren Tätigkeit als Versicherungsagent fennengelernt habe, fei ihm gegenüber als Generalagent des Lloyd- Konzerns aufgetreten und habe ihn als Unteragenten der diesem Konzern nahestehenden Gardener, Mountain u. Co. Company verpflichtet. Weil alle Nach forschungen nach diesem William Wrings erfolglos blieben, so wurde Dr. Rennert in der Nacht zum 9. Juli festgenommen, nachdem er einer erneuten Vorladung nicht Folge geleistet hatte. In einem stundenlangen Verhör blieb er bei seiner Behauptung, daß Brings Der Hauptschuldige sei. Er nannte auch mehrere Hotels, in denen der Engländer gewohnt haben sollte. Auch diese Angaben erwiesen fich als unrichtig. Der Festgenommene wurde nach dem Berhör einstweilen wieder auf freien Fuß gefeßt. Die feitdem ununter.
Auszahlung von Erwerbslosenunterstützung.
Die Auszahlung der Erwerbslosenunterstügung im Bezirts amt Mitte findet für die Erwerbslosen der Stadtbezirke 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 129, 130, 131, 132, 133, 134, 135, 136, 137, 138, 139, 140, 141, 142, 143, 144, 145, 146, 147, 148, 152, 182, 196, 197, 198, 200, 201, 202, 203, 204, 205, 206, 207, 208 und 210 vom Montag, den 16. August 1926 ab in der Stralauer Straße 42/43, 2. und 3. Hof, statt. Die vorbezeichneten Bezirke bilden den südlichen und 3. Hof, ftatt. Die vorbezeichneten Bezirke bilden den füdlichen und südöstlichen Teil des Bezirksamts Mitte. Die Abgrenzung verläuft in der Richtung Brunnenstraße, Rosenthaler Straße, Hadescher Martt, Spree bis zum Kupfergraben, Oberwallstraße, Hausvogtei platz, Niederwallstraße, Lindenstraße. Die Abfertigung vollzieht sich in der folgenden Reihenfolge: Montag: Buchstaben A- Ge; Dienstag: Buchstaben Gi- Ko; Mittwoch: Buchstaben Kr- M; Donnerstag: Buchstaben N- S, St; Freitag: Buchstaben Sch, T, U- Z; Sonnabend: Keine Zahlungen außer Restzahlungen bei Arbeitsaufnahme.
Ein neuer Aufgabeort für Luftpost.
Vor dem Luftreisebureau der Deutschen Lufthansa A.-G., Mauerstraße 61-62, ist von der Oberpostdirektion Berlin , dem dringenden Bedürfnis des Publikums Rechnung tragend, ein gelber Luftpoft brieftasten in Säulenform aufgestellt worden. Der Raften wird täglich vierzehnmal geleert. Die Entleerungszeiten sind in schwarz- und rotgedruckten Zahlen an gegeben, und zwar bedeuten die schwarzen Zahlen die gewöhnlichen Abholungszeiten, während die roten Zahlen die Zeiten angeben, zu denen eine besondere Entleerung erfolgt, bei welcher der Inhalt planmäßig startenden Flugzeugen abgefertigt wird. direkt zur Poststelle im Tempelhofer Feld gebracht und zu den
Trinkwafferbrunnen im Plänterwald. Vom Bezirksamt Trep. tom wird mitgeteilt, daß die vor einiger Zeit beschlossene Auf stellung bog drei Trinkwasserbrunnen im Blänter walb ausgeführt worden ist. Die Einrichtungen werden dem Schutz des Bublifums empfohlen.
Freitag, 13. August 1926
blick über die bisherige Entwicklung und zukünftige Gestaltung der Siedlung und schloß mit einem begeistert aufgenommenen hoch" auf den Siedlungs- und Genossenschaftsgedanken. Stadtrat Köhler übermittelte die Glückwünsche des Bezirksamts Lichtenberg und dankte für die Mithilfe am Bestreben, Not zu lindern. Mit Gesang, Tanz Fadelzug und Volksbeluftigungen aller Art schloß der erste Jahrestag der Genossenschaft.
Bolt und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Postauflage bei.
Der Männerchor Weißensee bittet uns mitzuteilen, daß er sein öffentliches Konzert auf dem Humann Platz wegen der Störungen durch die Kapelle des Roten Frontfämpferbundes nicht abgebrochen hat. Der Verein bestätigt allerdings aufs neue, daß er durch das Dazwischenspielen der Kommunistenkapelle sehr gestört wurde und daß nicht nur bei den Sängern, sondern auch bei den Zuhörern große Empörung darüber herrschte.
Der Borbereitungsunterricht für die am Sonntag, den 26. September, im Schiller- Theater zu Charlottenburg stattfindende Jugendweihe beginnt am Montag, den 16. August, nachmittags 4 Uhr, im Jugendheim Rofinenstraße 4. Im Jugendheim findet außerdem jeden Freitag( Beginn am 12. d. M.) von 4-6 Uhr, für Schüler und Schülerinnen bom 10. Lebensjahre an, Unterricht in der Lebenstunde statt. Derselbe wird erteilt vom Genossen Lehrer Weiß. Um regen Zuspruch ersucht die Freie Schulgemeinde Charlottenburg".
nanotode
Brückeneinsturz in Japan - 60 Tote.
Infolge des Einsturzes einer anläßlich der nächtlichen Mondfeier dicht besetzten Brücke bei Nodschirimalhi in Nordjapan wurden 60 Perfonen getötet; etwa, dieselbe Zahl wird vermißt. Infolge der jüngsten heftigen Regenfälle war der Fluß angeschwollen, und die schreienden, ringenden Männer, Frauen und Kinder wurden in der Dunkelheit mitgeriffen, bevor es möglich war, Hilfe zu leisten.
Der„ Messaggero" meldet aus Bari ( Italien ), daß sich dort in einer Pulverfabrik eine neue Explosion ereignet habe. Bisher seien aus den Trümmern sieben Tote und vier Schwerverlegte geborgen worden.
Geschäftliche Mitteilungen.
2 Minuten für die Durchficht des in der heutigen Ausgabe erscheinenden Inserats Serien- Tage der Firma H. Joseph& Co., Neukölln, Berliner Str. 51/55
verschaffen enorme wirtschaftliche Ersparnisse beim Einkauf! Die Serien- Tage zu Einheitspreisen, die die Firma S. Joseph& Co. ab Sonnabend, den 14. Auguft d. 3. veranstaltet, zeigen flar und deutlich wieder eine ganz besonders vorteilhafte Einkaufsgelegenheit für alle Schichten der Bevölkerung.
Wirtschaft
Von der deutschen Kupferproduktion.
Die Bedeutung der Kupfergewinnung in Deutschland für die Versorgung der Verarbeitungsindustrie ist in der Wirt fchaftspolitik des Reiches und Preußens längst anerkannt worden. Der damals zum Otto- Wolff- Konzern gehörende MansfeldRonzern war 1924 witfchaftlich so herunter, daß der preu. Bifche Staat mit einem Darlehen von 0,5 Millionen Mark zu ſehr günstigen Bedingungen einspringen mußte, um den zahlreichen Arbeitern biefes Konzerns ihre Wirkungsstätte zu erhalten. Durch die Besserung des Metallmarktes im Jahre 1925 war es dem Unternehmen gelungen, erhebliche Gewinne zu machen. Es ist jet finanziell so start, daß es doch schon in der Lage ist, eine neue Bessemer Anlage herzustellen, die eine wesentliche Berbilligung der Herstellungst often bedeutet. Daß sich das in billigeren Preisen für Kupfer am deutschen Markt auswirken wird, ist taum anzunehmen. Mansfeld und Aron Hirsch , die Handelsfirma des Hirsch- Kupfer- Konzerns find bekanntlich an dem jetzt im Werden begriffenen internationalen Kupferhandelsfartell beteiligt, dessen Endziel die Preisdiftatur ist. Außer dem bestehen schon seit längerer Zeit geschäftlich freundschaftliche Berbindungen zwischen Mansfeld und Hirsch- Kupfer, eine Art deut scher Kupferkonvention. Diese fordert zollfreie Einfuhr der Kupfererze und hohen Zoll für fertiges Kupfer.
Daß sich die jetzt bestehenden geschäftlichen Beziehungen zwischen Mansfeld und Hirsch noch weiter verdichten werden, ist nicht aus. geschlossen. Schon heute werden die im Mansfelder Gebiet gewonnenen Kupfererze in beschränktem Maße( denn nur der geringste Teil eignet sich dazu) auf den Werfen von Hirsch- Kupfer zu Elek trolyttupfer verarbeitet. Wenn sich also dem internationalen Kupferhandelskartell ein deutscher Kupfertrust zugefellt, dann muß das selbstverständlich zu Preiserhöhungen am Kupfermarkt führen und das in einem Augenblick, in dem umfangreiche Elektrizi fierungsarbeiten für eine Entlastung des Arbeitsmarktes sorgen sollen. Je mehr Kapital durch die Anschaffung der Rohmaterialien absorbiert wird, desto weniger bleibt für Löhne in diesen Industriezweigen übrig. Deshalb wird man die Kartellbestrebungen diefes neu erſtartten Produktionsgebietes besonders im Auge behalten müssen.
Eine AEG.- Schnellbahn im Ertertal.
Im Berein mit dem Elektrizitätswerk Wesertal und den beteiligten Kommunen und Behörden unter Führung der AEG. wird eine elektrische Ueberlandschnellbahn in das Ertertal gebaut werden, die die Städte Rinteln und Barntrup verbindet. Es ist dies die erste elektrische Ueberlandbahn seit Kriegsbeginn. Eine große Anzahl von Ausbauplänen des deutschen elektrischen Ueberlandbahnnetzes wurde bekanntlich durch die Auswirkungen des Krieges und der Inflation vernichtet.
Größere amerikanische Aufträge für die Nürnberger SpielwarenIndustrie. Die bisher erteilten amerikanischen Bestellungen für die Weihnachtsfaison bei der gegenwärtig noch stattfindenden Nürnberger Spielwaren- Ausstellung für die Spielwarenfabriken Mitteldeutsch lands betragen, laut ,, Ronjunktur- Korrespondenz", schon mehr als Kreisen sieht man die Ausstellung als guten finanziellen Erfolg an. 1 500 000 Dollar( über 6 Mill. Goldmark). In unterrichteten
Aus der Partei.
Ein Jahr„ Biefenhorst". Die gemeinnützige Siedlungsgenoffenschaft„ Biesenhorst", die von der Stadt das 450 Morgen große Gelände des ehemaligen Flugplages Biesdorf- Süd gepachtet hat, hatte am Sonntag zur einjährigen Gründungsfeier eingeladen. Als Vertreter des Bezirksamts und der Bezirksversammlung Sozialistenverfolgung in Muffolinien. Der Sefretär unferer Lichtenberg waren die Stadträte Köhler, Landschulz und italienischen Bruderpartei, Genosse Emilio 3anerini wird Thurm, Stadtarzt Dr. Löwenstein und Bezirksverordneter der Aufforderung zu Verbrechen angeklagt, weil er das MaiRehberg erschienen, die Gelegenheit hatten, ein Jahr zäher Gefeiermanifest der Sozialistischen Arbeiterinternossenschaftsarbeit in Augenschein zu nehmen. Mit Gefängen des nationale verbreitet habe. Arbeitergesangvereins„ namentos" begann die eindrucksvolle Feier, die von Vorführungen der Freien Turnerschaft" umrahmt wurde. Im Mittelpunkt der Beranstaltung stand die Bewirtung von 220 hilfsbedürftigen Schulkindern. Der Borsigende des Borstandes, Genoffe Mehlig, gab in einer Festansprache einen turzen lleber
Für den Matteotti- Fonds zur Unterstützung der verfolgten italienischen Sozialisten hat nun auch die deutsche Sozialdemokratie in der Tschechoslowakei Quittungsmarten mit dem Bilde Giacomo Matteottis herausgegeben.