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Gewerkschaftsbewegung

Drohender Konflikt in den Berliner Brauereien.

Die Funktionäre der Berliner Brauereien hatten im Juli ihre Organisationen beauftragt, von den Brauereiunternehmern eine ge­nerelle ohnerhöhung von vier Mart pro Woche zu fordern. Die Unternehmer teilten den Kartellorganisationen am 27. Juli mit, daß sie jede Verhandlung ablehnen, da sie wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage zurzeit keine Lohn erhöhungen gewähren fönnten. Als darauf die Organisationen den Unternehmern wissen ließen, daß sie sich mit Redensarten nicht zufrieden geben können, bequemten sich die Unternehmer zu Ver­handlungen.

Auch in diesen Verhandlungen, die gestern Freitag stattfanden, lehnten die Unternehmer jede Lohnerhöhung glatt ab, nicht nur mit dem Hinweis auf die schlechte wirtschaftliche Lage", sondern auch mit dem Einwand, daß die Aussichten für das Braugewerbe außer. ordentlich unsicher und trübe seien.(!!) Die Organisationsvertreter erklärten darauf, daß sie die brüste Ablehnung jeglicher Lohn­erhöhung als Kriegserklärung betrachten und brachen die Ver. handlungen ab.

Die Funktionäre, die abends in einer überfüllten Ber­fammlung zu dem ablehnenden Verhalten der Unternehmer Stellung nahmen, lehnten nach einem Bericht des Genossen Hodapp vom Verband der Lebensmittel- und Getränkearbeiter jegliche Dis fussion ab, da sie die Stellungnahme der Unternehmer als eine glatte Verhöhnung auffassen. Sie stimmten dem Vorschlag der Organisationsvertreter einmütig zu, zu Beginn der näc­ſten Woche in den Betrieben eine Streitabst im mung durchzuführen und allen in den Brauereien Beschäftigten zu empfehlen, für den Streit zu stimmen.

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Sollte es in den Berliner Brauereien zu einem offenen Kampf tommen, so trifft die volle Verantwortung dafür die Brauunter­nehmer. Wohl feine Industrie hat die Schädigungen der Inflation so gut überstanden und macht selbst heute so glänzende Geschäfte, wie die Brauindustrie.

Als während der Kriegszeit in der Rüstungsindustrie bedeutend höhere Löhne gezahlt wurden als in den Brauereien, sagte man den höhere Löhne fordernden Brauereiarbeitern, man würde ihnen gern höhere Löhne zahlen, wenn man genau so gut verdienen würde, wie die Rüstungsindustrie. Heute, wo im Braugewerbe geradezu Hoch­fonjunktur herrscht, umfangreiche Neubauten aus laufenden Ein­nahmen ausgeführt und außerdem noch horrende Dividenden gezahlt merden, verstedt man sich hinter der allgemeinen wirtschaftlichen Lage. Angesichts solcher Spiegelfechterei ist die Entrüstung der Brauerei arbeiter nur zu verständlich. Jedenfalls ließ die Stimmung der Funk­tionärversammlung flar erkennen, daß die von dem Direktor der Engelhardt Brauerei Dr. Prenzel gelegentlich einer fürzlich mit einem Organisationsvertreter stattgefundenen Besprechung vertretene Auffassung, nicht die Brauereiarbeiter fordern eine Lohnerhöhung, sondern nur die Organisationsvertreter, um ihr Pre­ftige hochzuhalten, nicht zutrifft Die Berliner Brauereiunternehmer haben es jegt in der Hand, den Frieden in ihren Betrieben aufrecht­zuerhalten; sie haben das letzte Wort.

Vierteljahrhundertfeier und Propagandawoche. Die Vorbereitungen für die Vierteljahrhundertfeier der internationalen Gewerkschaftsbewegung am 19. September dieses Jahres sind, wie die Pressenachrichten des JGB. melden, in den meisten Ländern bereits weit fortge­schritten. Durch regelmäßig erscheinende Berichte sollen die Landes­zentralen über alle weiteren Anordnungen unterrichtet werden. In verschiedenen Ländern find große Versammlungen vorgesehen und Maßnahmen getroffen worden, um in den wichtigsten Sprachen Reden per Radio verbreiten zu lassen. Endlich wird eine von Joh. Sassenbach, Sefretär des JGB., verfaßte Geschichte der internationalen Gewerkschaftsbewegung sowie eine Serie Don Karten mit den Bildern der bekanntesten Führer der Gewerkschafts­bewegung erscheine.

Lebensmittelkosten und Reallöhne. Ein internationaler Bergleich.

Wie verschieden die Höhe der Preise und Löhne in den einzelnen Ländern noch heute ist, geht aus einer jüngst vom Internationalen Arbeitsamt veröffentlichten Statistik hervor. Der Preis eines Lebens­mittelforbes, d. h. einer bestimmten Menge bestimmter Nahrungs­mittel, die je nach den verschiedenen Nahrungsgewohnheiten und -bedürfnissen in den einzelnen Ländern ausgewählt sind, stellte sich am 1. April 1926 3. B. in den Bereinigten Staaten( Philadelphia ) mit 2,50 Dollar auf fast das Anderthalbfache als in Polen ( Lodz ), wo er 1,07 Dollar betrug. Am höchsten sind die Lebensmittel­toften in den Vereinigten Staaten und in den englischen Rolonien; in Kanada ( Ottawa ) fostete ein Lebensmittelforb 2,03 Dollar, in Australien ( Sydney ) 2 Dollar. Auch in den skan dinavischen Ländern sind die Lebenshaltungskosten hoch. In Oslo mußte für einen Nahrungsmittelforb 1,89, in Stodholm 1,87 Dollar bezahlt werden. Etwas niedriger stellen sich die Lebens: haltungskosten in London ( 1,72 Dollar), Wien und Madrid ( 1,68 Dollar) und in Berlin ( 1,64 Dollar). Hingegen ist die Lebenshaltung in Ländern mit niedrigem oder sinkendem Geldwert verhältnismäßig billig. So foftete ein Nahrungs­mitteltorb in Lodz nur 1,07, in Paris 1,20, in Brüssel 1,26, in Prag 1,30, in Rom 1,56 Dollar. Nur Holland hatte trog gleichmäßig hohen Geldwertes niedrige Lebenshaltungskosten, ein Lebensmittelforb kostete dort nur 1,43 Dollar.

Betrachtet man demgegenüber eine Statistit der Real löhne in den verschiedenen Ländern, wie sie für das Baugewerbe, die Maschinenindustrie, die Tischlerei und Buchdruckerei berechnet worden ist, so zeigt sich, daß in Ländern mit niedrigem oder finfendem Geldwert auch die Reallöhne besonders njedrig sind, während sie in den angelsächsischen Ländern am höchsten stehen. Der Reallohninder für den 1. April 1926 be­trug, wenn man den in London am 1. Juli 1924 in den ge­nannten Berufen gezahlten Durchschnittsreallohn gleich 100 setzt, für die Vereinigten Staaten ( Philadelphia ) 173, für Kanada 146, für Australien 133, für London 103, Norwegen 100, Holland 90, Schweden 89, Berlin 71. Hingegen stellte sich der Inder für Estland ( Tallinn ) auf nur 38, d. h. also auf faum 22 Proz. der in

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Philadelphia gezahlten Reallöhne, für Warschau auf 44, Wien 45, Rom und Riga 46, Brüssel 53, Lodz und Prag 54 usw. Was nun die Bewegung der Reallöhne in den einzelnen Ländern anlangt, so zeigt sich in der Zeit vom 1. April 1925 bis 1. April 1926 ein all­mähliches Absinken in Philadelphia von 194 auf 173, in Ottawa Don 161 auf 146, in Sydney von 148 auf 133. Hingegen sind in skandinavischen Ländern: der Inder für Stockholm er= höhte sich von 76 auf 89, der für Oslo von 81 auf 100, der von Kopenhagen ( vom 1. April 1925 bis 1. Januar 1926) von 92 auf 116, ferner für Amsterdam von 84 auf 90. Auch der Inder von Berlin hat sich von dem Tiefstand zu Beginn der Zeit ſtabilen Geldwertes langsam aufwärts bewegt. Er betrug 71 gegenüber 63 am 1. April 1925 und 55 am 1. Juli 1924.

dieser Zeit die Reallöhne nicht unerheblich gestiegen in den

Die Notlage" des Ruhrkohlenbergbaues.

Bor den Berhandlungen mit den Bergarbeitern! Effen, 13. Auguft.( WTB.) In einem Bericht über die Lage des Ruhrkohlenbergbaues betont die Deutsche Bergwertszeitung" gegenüber anderslautenden Meldungen, daß die Abnahme der Bechenbestände gegenüber dem Monat Mai bis zum 7. Auguſt nur etma 28 Prozent ausmache und die der Gesamtbestände bis Ende Juli rund 19 Prozent. Die Bestände seien immer noch hoch genug, um nach wie vor eine nicht unerhebliche finan= zielle Belastung für den Ruhrfohlenbergbau zu bilden. In Kots sei die Verminderung leider nur sehr gering gewesen. Ledig­lich der Koksabsatz in die bestrittenen Gebiete habe eine geringe Steigerung erfahren. Der Inlandsabsatz sei dagegen im Juli gegenüber dem Vormonat etwas zurückgegangen. Auch über die langfristigen Abschlüsse seien irrtümliche Mel- bungen verbreitet. Der allergrößte Teil betreffe Lieferun gen bis Ende des Jahres. Abschlüsse auf längere Frift hätten nur in wenigen Fällen hereingebracht werden können. Es fei ferner nicht richtig, daß der Ruhrbergbau aus dem ge­steigerten Geschäft außergewöhnliche Gewinne erzielt habe. Die Erlöse in den bestrittenen Gebieten seien nicht in dem Maße gestiegen, wie man es anfänglich erwartet habe. Alte Aufträge aus der Borstreifzeit zu den damaligen Weltfohlenpreisen, die zu er= füllen feien, verminderten den Durchschnitt der Erlöse erheblich. Der wesentliche Vorteil, der den Zechen aus dem Streit entspringt, liege in der Möglichkeit einer stärkeren absagfähigen Förderung und der damit verbundenen Ermäßigung der Selbstkosten.

Die Deutsche Bergwerkszeitung" ist zwar weit arbeiterfeindlicher und scharfmacherischer als die gewiß nicht arbeiter freundlichen Unternehmer im Bergbau, deren Interessen fie vertritt, in diesem Falle aber dürfte sich ihre Darstellung der schweren Notlage der Herren des Ruhrkohlenbergbaues mit deren Wünschen durchaus decken. Je näher der Berhandlungstermin mit den Vertretern der Bergarbeiterschaft heranrüdt, um so immer wird die Lage des Ruhrkohlenberg­baues in der Oeffentlichkeit darzustellen versucht. Die Manöver, die zu diesem Zwecke in den letzten Tagen unternommen wurden, waren bei aller Geschicklichkeit doch noch viel zu plump, um nicht er­fennen zu lassen, worauf sie abzielen. Nicht die Bergarbeiter, die wissen wie die Dinge stehen, sollen beeinflußt werden durch solche Darstellungen in der Tagespresse, sondern das Reichsarbeitsministe­rium, das letzten Endes zu entscheiden hat. Merkt es die Absicht?

Deutschnationale Verleumdungen.

Gegen den Zentralverband der Landarbeiter.

In den letzten Tagen veröffentlichte die christliche Gewerf schaftspreise, ebenso Der Deutsche" und ein Teil der Deutsch nationalen Bresse einen Bericht über eine Landarbeiterversammlung in Petersdorf bei

Haynau .

In dem Bericht wird behauptet, daß ein christlich- natio. naler Landarbeiter von sozialdemokratischen Versammlungs­besuchern verprügelt und mit dem Messer gestochen worden sei. Weiter wird behauptet, daß sich der Kreisleiter Menzel vom Deutschen Landarbeiterverband bestechen ließ, indem er von dem Gutsbesizer Heinrich in Kaiserswaldau zweimal 40 Mart Schweigegelder angenommen habe, um dafür mit Hilfe des Kreisausschusses Landarbeiter des Dominiums Kaiserswaldau aus ihrer Wohnung segen zu lassen.

Der Urheber dieser Verleumdungen ist der Gutsbesiger Heinrich in Kaiserswaldau. Gegen ihn mußte der Kreis­leiter Menzel bereits 14 Prozesse führen. Selbst die Angreiferrolle zu spielen, liegt ihm nicht. Dazu bedient er sich geeigneter Subjekte, wie es auch in diesem Falle geschehen ist.

In der start besuchten Landarbeiterversammlung am 29. Juli 1926 in Petersdorf bei Haynau erschien ohne Einladung ein Landarbeiter namens Teichert. Für diesen Teichert hat sich der Kreisleiter Menzel wiederholt verwenden müssen, und auch mit Er­folg. Teichert war einer der übelsten politischen Wirrköpfe, dem die Kommunisten nicht radikal und die Syndikalisten noch zu gemäßigt waren, der alle Rittergutsbesitzer einschließlich des Heinrich an den Laternenpfählen aufhängen wollte. Mittlerweile hat er sich gründ­lich gewandelt.

net bei dem Rittergutsbesizer Schuh und Hilfe suchte, während die Landarbeiterwohnungen ganz nahe an dem Versammlungsort sind und kein andarbeiter einem Verfolgten den Schuh ver. wehrt haben würde.

aufgezogen wird, klingt wie bestellte Arbeit, besonders wenn Das, was hier wieder einmal in der christlich- nationalen Presse man berücksichtigt, daß die verleumderischen Behauptungen eine glatte Unwahrheit sind und Teichert sie wider besseres Wissen in der Versammlung in absichtlich provozierender Art vorbrachte. Es ist bezeichnend für den Charakter des Teichert, daß er dabei immer wieder versicherte, alles von Oberleutnant Heinrich zu einem Mann, an dessen Ehrenwort er feinen wissen, von Zweifel hege.

Aus dieser Schilderung ist flar ersichtlich, welche erbärmlichen Mittel angewendet werden, um die Landarbeiter uneinig zu machen. Zu solchen Menschen, die sich wie Teichert in der Versammlung hin­stellen und sagen: Bertlagt mich ruhig, ich habe nur zwei Hemden und eine Hose, mir fann nichts genommen werden", und, darauf gestützt, die Ehre ordentlicher Menschen in den Kot ziehen, beglück­wünschen wir den deutschnationalen Zentralverband der Landarbeiter. schaffen werden. In der Sache selbst wird an Gerichtsstelle nähere Aufklärung ge­

Hungerlöhne keine unbillige Härte!

Ein unsoziales Urteil des Kaufmannsgerichts. Achtzig Mart Monatsgehalt erhielten die im Adressenverlag von Adolf Schustermann beschäftigten Schrei­ber. Um sich auch noch den Verpflichtungen zu entziehen, die dem Arbeitgeber aus einem Arbeitsverhältnis mit feſtem Gehalt entstehen, legte die Firma ihren sämtlichen Adressenschreibern einen neuen Arbeitsvertrag zur Unterschrift vor, der das feste Gehalt aufhebt und die Affordarbeit einführt, und zwar sollten die Schreiber für 1000 Adressen 3 M. erhalten! geübter Schreiber im Durchschnitt nicht mehr als 800 Adressen täg­lich fertigstellen kann, so bedeutet der neue Arbeitsvertrag für die Angestellten eine Herabsetzung des monatlichen Einkommens von 80 auf ungefähr 60 M. Das ist ja gerade ausreichend, um lang­

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sam zu verhungern, zum Satteffen jedenfalls viel zu wenig. Von den 35 Adreffenschreibern der Firma Adolf Schustermann unterzeichneten trotzdem 33 den neuen Arbeitsvertrag. Die Not, wohl auch die Furcht vor Arbeitslosigkeit, zwang diese an das Hun­gern gewöhnten Leute, den Schmachtriemen noch enger zu schnallen. An eine gewerkschaftliche Organisation denken sie nicht.

Zwei Angestellte meigerten sich, den neuen Vertrag zu unterzeichnen, falls ihnen nicht ihr bisheriges Einkommen von 80 m. garantiert würde. Diese beiden wurden gekündigt und dann entlassen.

Beim Kaufmannsgericht flagten fie gegen ihre Entlassung, die sie als unbillige Härte ansehen. Den neuen Arbeitsvertrag bezeichneten sie mit Recht als gegen die guten Sitten ver stoßend, da das Angebot ein.s Hungerlohnes von 60 M. monat. lich eine Ausbeutung ihrer Notlage bedeute.

Wer nur ein wenig foziales Empfinden hat, wird dieser Ansicht der Kläger zustimmen. Doch das Kaufmannsgericht unter Borsiz des Magistratsrats Herrmann foigie im wesentlichen den Ausführun gen der beklagten Firma und wies die Kläger ab mit der Be­gründung: Wenn die Beklagte die in allen gleichartigen Betrie ben bestehenden Arbeitsbedingungen aus Gründen der Wirtschaftlich­feit auch in ihrem Betriebe einführen wollte und die Kläger allein von 35 Angestellten sich den neuen Bedingungen nicht unterwerfen wollten, so muß die aus diesem Grunde erfolgte Kündigung schon um der Einheitlichkeit der Arbeitsbedingungen willen(!) als eine durch die Verhältnisse des Betriebes bedingte Kündigung angesehen werden und ist deshalb keine unbillige Härte. Das Gericht hat einstimmig(!) die Arbeitsbedingungen der Beklagten nicht als Verstoß gegen die guten Sitten angesehen. Allerdings ist ein Verdienst von 60 m. monatlich äußerst gering, aber nicht so niedrig, daß er nicht die Bestreitung des allernotdürftig­sten Unterhalts ermöglicht(!), fann aber noch nicht als hunger­lohn angesprochen werden.(!) Schließlich wird in der Urteilsbegründung noch gesagt, eine Ausbeutung der Notlage der Kläger durch Abschluß des Vertrags fönne nicht angenommen wer den, da die Bezahlung nicht in einem auffallenden Mißverhältnis our Leistung stehe!

Bon diesem Urteil darf man wohl sagen, daß es in einem auf­fallenden Mißverhältnis zum sozialen Empfinden und zum Rechts­bewußtsein des Volkes steht. Wenn die Richter, die an diesem Urteil mitgewirkt haben, mit 60 m. im Monat auskommen müßten, dann würden sie gewiß über Hungerlöhne, Ausbeutung der Notlage, Miß­verhältnis zwischen Bezahlung und Leistung anders denken als es Magistratsrat Herrmann in seiner Urteilsbegründung ausgedrückt hat. Das Urteil ist jedenfalls auf der sozialen Höhe der Arbeits­bedingungen der Firma Adolf Schustermann.

Freie Gewerkschaftsjugend.

Nach dem Referat des Kreisleiters Menzel trat dieser Teichert in der Versammlung gegen Menzel auf und behauptete mit dreifter Stirn, Menzel habe sich bestechen lassen. Daneben bezeichnete er den Kreisgruppenvorsitzenden, einen ehrenhaften biederen Land­arbeiter, sowie den Kreisleiter als Lumpen, die an den Schandpfahl schaftshaus, Besichtigung des Flughafens und Besuch des 300 beteiligen sich die gebunden werden müßten.

Auf diese gemeine Art versuchte der Wicht die Versammlung zu provozieren, damit sein mitgebrachter Stahlhelmschuh in Funktion treten fonnte. Dank der Bemühungen Menzels und der Besonnenheit der Landarbeiter gelang es, die Bersammlung in Ruhe zu Ende zu führen. Nach Schluß der Versammlung soll nun, wie in den Presseberichten behauptet wird, der Teichert mit Stockschlägen und sogar mit dem Messer bearbeitet worden sein. Entgegen diesen Behauptungen wird stark vermutet, daß Teichert sich selbst zerkragt habe, um damit den Gutsbesizern zu zeigen, in wie weitgehender Weise er sich für ihre Interessen aufreibe. Alle befragten Landarbeiter, die in der Nähe wohnen, und die auch auf dem Nachhausemege zugegen waren, wissen jedenfalls von einer Prügelei absolut nichts und wundern sich, daß Teichert ausgerech

Am Sonnabend und Sonntag ist das Bezirkstreffen der Metallarbeiterjugenb Berlin - Brandenburgs. An den Beranstaltungen: Begrüßungsfeier im Gemert­Gruppen geschlossen.

Die Werbebezirke des ZDA. veranstalten morgen, Sonntag, eine Motorboot­fahrt nach dem Stienissee. Pünktlich 29 Uhr vormittags fährt die aus fünf Motorbooten bestehende dA.- Flottille" mit Musikbegleitung vom Landungssteg der Waisenbrücke( Ecke Brandenburger Ufer) ab. Für Konzert an Bord und int Restaurant, für Tanz und Spiele im Walde, Freibadbenutzung und Unter­haltung aller Art ist bestens gesorgt. Die Rückfehr erfolgt gegen 10 Uhr abends. Teilnehmerkarten zum Preise von 2,50 M., für Jugendliche und Rinder 1,50 M.,

find im Ortsbureau des b. bis Gonnabend 6 Uhr und Sonntag im Lotat familienangehörige und Freunde der ZdA.- Mitglieder sind als Gäste will­

Schlesische Heimat", Neue Friedrich ffr. 2, ab 28 Uhr morgens erhältlich.

tommen.

Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Geyer ; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: J. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schikowski; Lokales und Sonstiges: Frik Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Vorwärts- Verlag G. m. b. H., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Ginger a. Co.. Berlin EW 68. Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage und Unterhaltung und Wissen".

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