werden darf. Wir brauchen nur zu sagen, daß das Filmgeseh, den Anlaß geben fönnten, ein Bertreter des Reichstom, gegenwärtigen Staatsform haben sowie für diese bezeichnend find, mit dem der ,, Potemkin" verboten wurde, dieselbe Bestim- missars für leberwachung der öffentlichen Ord- daß also solche Ungerechtigkeiten erst mit deren Bestehen
Das Filmgesetz fennt immerhin nur Reich s prüfstellen. Das neue Schmuß- und Schundgesetz aber schafft Landesprüfstellen! Jedes Land kann eine Prüfstelle errichten. und jede Entscheidung dieser Prüfstellen eine großartige Synthese zwischen Zentralismus und Partikularismus entscheidet für das ganze Reich. Was die Münchner Prüfstelle, deren Vorsitzender und deren Beisitzer von der bayrischen Regierung ernannt werden und bei der die bayrische Regierung und das bayrische Landesjugendamt ihre Anträge stellen, entscheidet, gilt für das ganze Reich. Was in den kleinsten Ländern, was in Mecklenburg , in Braunschweig , in Lippe beschlossen wird, gilt von Berlin bis Königsberg und Konstanz . Ob freilich, was in Berlin beschlossen wird, auch in München gilt, ist eine andere Frage. Wir erlebten gerade jetzt, daß Entscheidungen der Berliner Reichsfilmprüfstelle, die auch in Bayern und Württemberg und Thüringen Rechtskraft haben, von den Regierungen Helds und Bazilles und Leutheußers glatt mißachtet werden.
Das deutsche Schrifttum wird der Zensur der kulturell und politisch rückständigsten Landesregierung unterstellt. Gewiß, es gibt eine Beschwerdestelle, eine Oberprüfstelle. Sie ist kaum anders zusammengesetzt wie die Landesprüfstellen, nur an Stelle der zweiten Beisiger für die beiden Gruppen der Wohlfahrtspflege treten zwei vom Reichsrat ernannte Beifizer. Aber bei aftuellen politischen Schriften gibt es feine Möglichkeit, Wochen auf die Entscheidung einer zweiten In stanz zu warten, wenn die erste ein politisches Tendenzurteil gefällt hat. Und in fulturellen Dingen ist diese Oberprüfstelle kaum mindergefährlich als die Landesprüfstellen.
Für periodische Zeitschriften geht das Gesez noch weit über diese Bestimmungen hinaus. Es gestattet den Prüfstellen, solche Zeitschriften, gewissermaßen als Strafe, auf drei bis zwölf Monate auf die Liste zu sehen, wenn innerhalb Jahresfrist zwei ihrer Nummern auf die Liste gesetzt worden sind. Man bedenke, was solche Bestimmungen für Wigblätter, für moderne lite rarische Zeitschriften, für politische Organe- nur politische Tageszeitungen sind ausgenommen bei dieser Zusammensetzung der Kammer bedeuten.
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Simpliziffimus" und Lachen links" abhängig von der Gnade der bayrischen und thüringischen Regierung! Und diese Zeitschriften find gerade auf den Kauf ange wie sen, den das Gejek verbietet, den Straßenverkauf und den Verkauf auf Bahnhöfen usw.
Das Recht der freien Meinungsäußerung, die Freiheit von Kunst und Wissenschaft sind untrennbare Attribute eines wahrhaften demokratischen Staates und Borausseßung jeglichen politischen Fortschritts. Sie werden durch dieses Gesetz gefährdet. Es widerspricht dem Sinn und Wortlaut der Reichsverfassung. Das Schicksal der Kunst darf nicht in die Hände von Beamten, Geistlichen, Lehrern und Fürsorgern gelegt werden, die dieser Aufgabe nicht gewachsen sind und die hohe Bedeutung der freien Meinungsäußerung zum Teil gar nicht fassen.
Die Rünstler, Schriftsteller, Kunstkritiker, Berleger, Buchhändler, das ganze geistige Deutschland , beginnt fich zu mehren. Es wird die deutsche Arbeiterschaft, die deutsche Sozialdemokratie an feiner Seite finden!
Külz deckt Mühleifen. Wegen seiner Zensur über den Potemkinfilm. Auf eine Anfrage von Mitgliedern der sozialdemokratischen Frat tion des Reichstages wegen des seinerzeitigen Verbotes des Films Banzerfreuzer Botemtin" ist, seitens des Reichsministers des Innern folgende Antwort erteilt worden: Der ständigen llebung der Berliner Filmprüfstellen entsprechend, wird bei der Vorführung von Bildstreifen, die zu Beanstandungen aus innerpolitischen Grün
Sommer.
Der Bureauangestellte und der Sommer.
Bon H. Zerna.
Andreas Beckerling, 21 Jahre alt, seit sechs Jahren Buchhalter bei Traugott u. Co., war frant. Das heißt, ihm fehlte eigentlich nichts, er hatte nur so fürchterliche Kopfschmerzen. Nicht daß er etwa gebummelt hätte die Nacht durch, das fam bei ihm nicht vor. Er wußte was Pflicht heißt und wußte was arbeiten heißt, Das fernt man, wenn man sechs Jahre lang, mit einer Woche Urlaub im Jahr, Zahlen aneinanderreiht. Das war es also nicht. Viel leicht war es nur der Sommer, der ihm so in den Gliedern lag. Das Bureaufenster stand heute den ganzen Tag auf, und wenn man ihn auch von hier aus nicht sehen konnte, den Sommer, man roch ihn, man fühlte ihn, man hörte ihn beinahe.
Herr Weckerling," sagte der Bureauvorsteher, wenn Sie es nicht mehr aushalten fönnen, gehen Sie ruhig nach Hause und Tegen Sie sich hin." Der Bureauvorsteher wußte, daß er das fagen fonnte zu Andreas Weckerling, der hatte noch nie gefehlt, und wenn er so elend aussah, mußte er wohl wirklich frant sein.
Ja!" jagte Andreas.„ Ja, dante schön!" und nahm seinen Hut. Langfam ging er über den breiten Ring und staunte, wieviel Menschen so mitten am Tage unterwegs waren. Er hatte immer die unflare, aber ganz sichere Vorstellung gehabt, als ob zu dieser Zeit die Straßen ganz leer sein müßten, weil man doch da arbeitet! Nun fand er fich plöglich mitten in die Stadt gestellt zu einer Zeit, die sonst gar nicht für ihn rechnete, acht Stunden, die aus seinem Leben gestrichen waren und an deren Stelle man viele viele Zahlen gebaut hatte. So war ihm auf einmal, als ob er in eine ganz fremde Stadt gekommen wäre oder als ob eben ein ganz neues, ungewohntes Leben für ihn begonnen hätte.
um.
und vielen Tauben davor.
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Langsam ging er über den Marktplatz, der heiß und müde in der Sonne lag. Biele weiße Tauben faßen um den Brunnen her" Wie in Venedig !" dachte er. Denn auf dem Abreißkalender im Bureau war heute ein Bild gewesen, ein Plaß mit einer Kirche Markusplay in Benedig" hatte dar unber gestanden. Er war nun ganz träumerisch geworden und mußte fich wirklich vorkommen wie auf Reisen, sonst hätte er wohl nie getan, was er jetzt leichtsinnigerweise tat: Er ging in ein Café und jetzte sich auf die Terraffe, die auf den Platz hinausging. Am Nebentisch saß eine junge Dame, frisch und blühend und wunder schön, viel schöner als seine blassen, häßlich farblosen Kolleginnen. Er war sehr glücklich.
Aber die Dame nahm plötzlich ihr Täschchen hervor und malte, ganz langsam und sorgfältig, ihre roten Lippen noch röter und heller. Da fenkte Andreas Weckerling den Kopf. In feinen Sommertag war plötzlich eine häßliche Enttäuschung gekommen. Mübe zahlte er und ging davon.
Aber die Anlagen maren schön. Große grüne Bäume ſtanden um den Teich und auf den Rasenflächen blühten viele bunte Blumen. Bor ihm, am Wasser, stand ein junges Mädchen, meich gegen einen Baum gelehnt, ihm den Rücken zukehrend. Sie schien zu träumen wie er; sie wollte er fragen, ob sie merfe, wie schön und sonderbar das alles sei. Leise trat er an sie heran. Sie hörte ihn fommen und drehte sich um, zwei leere Augen sahen an ihm vorbei, die Rechte
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Zu dieser antisemitischen Sensationsmeldung teilt die Presseabteilung der badischen Regierung jekt mit:
ausnahmslos eine grobe unwahrheit. Der Angeklagte „ Die Darstellung in dem völkischen„ Deutschen Tageblatt" ist Erth ist, wie zuvor vom Schöffengericht Mannheim , so auch von der Creßen Straffammer des Landgerichts Mannheim verurteilt
So hat auch auf Ersuchen dieser Stellen bei der Vorführung des Bildstreifens Banzerfreuzer Potemtin" in sämtlichen Instanzen ein Beamter des Reichskommissariats sein Gutachten über die Frage, ob die Vorführung des Bildstreifens geeignet sei, die öffent liche Ruhe oder Sicherheit zu gefährden, erstattet. Die pflichtgemäße Ausübung seiner Gutachtertätigkeit gibt mir zur Beanstandung feinen Anlaß. Nach der dienstlichen Aeußerung des Herrn Reichs fommissars ist es unrichtig, daß Beamte seines Amtes in irgend einer Weise auf die in der Deffentlichkeit geführte Polemik oder auf die Entschließungen der Länderregierungen etwa eine Meinung ausgesprochen, es hat damit vielmehr nur wegen Stellung eines Antrages auf Widerruf der Zulassung des Bildstreifens Einfluß genommen haben. Ebensowenig sind Beamte des Reichsministeriums des Innern in dieser Richtung er Richt tätig gewefen.
Die Uebertragung der Filmprüfung an Persönlichkeiten, die die Gewähr für eine unparteiische, den gesehlichen Vorschriften und dem Geiste der demokratischen Republik entsprechende Tätigkeit bieten, betrachtet die Reichsregierung als ihre selbstverständliche Pflicht.
Ruth Fischer über die Lage in Rußland und die Arbeiterdelegationen.
Die Rote Fahne" betreibt wieder einmal Schwindel mit deutschen Arbeiterdelegationen nach Rußland . Man zeigt den Delegationen Potemkinsche Dörfer und läßt sie dann- fiehe Fall Körber schönfärberische Berichte verbreiten. Nun erfährt man aus der Roten Fahne", daß Ruth Fischer am 11. August 1926 in der Parteiarbeiterkonferenz der KP. des 7. Bezirks eine Rede gehalten hat, in der es heißt:
,, Wir sehen in der Praxis, daß die Nationalisierung in Rußland genau so durchgeführt wird, wie in Deutschland . Am 1. Mai, wo der Elan des Proletariats sehr start ist, wurden folgende Maßnahmen durchgeführt: Verlängerte Arbeitszeit bis 10 Stunden, Nachtarbeit der Frauen und schlechte Akkorde, Entlaffungen ohne Zustimmung des Betriebsrates.
Im Deutschen Klub in Rußland , sowie in den Zellen werden alle Genossen aufgefordert, gegen Lohnerhöhungen der Be legschaft zu kämpfen. Wenn man in solcher Form versucht, das Vertrauen zur Sowjetmacht zu stärken, so wird das zur Disfreditierung des Kommunismus führen. Ich weiß aus Erfahrung, daß die Arbeiter in Rußland schwer zu leiden haben. Der Cohn ist um 25 Prozent gefunken, die Arbeitslojenarmee ist genau so wie in den anderen Ländern."
,, Die Sowjetwahlen waren eine große Pleite und man muß Kleister im Gehirn haben, wenn man diese Stärke der Reaktion nicht sieht."
Die Arbeiterdelegationen berichten nur von der Einheit, aber sonst weiter nichts."
Die Berichte der russischen Gewerkschaften, selbst das amtliche statistische Material, bestätigen diese Ausführungen. Für den Schwindel mit den Arbeiterdelegationen sind diese Wahrheiten allerdings ein harter Schlag.
„ Die Schieberrepublik."
Ein besonders dreifter völkischer Schwindel. Bor furzem brachte das Deutsche Tageblatt" WulleGraefes eine Meldung, in der behauptet wurde, die Straftammer des Landgerichts Mannheim habe die Zulässig feit des Ausdrucks Schieberrepublit" festgestellt. Sie habe nämlich einen Angeklagten namens Orth, der diese Bezeichnung in einer Versammlung der Reichsbankgläubiger gebraucht hatte, freigesprochen und in der Urteils begründung heiße es:
„ Die Darlegungen des Orth haben ergeben, daß die Vermögens verluste der Witwen, Waisen und alten Leute ihre Wurzeln in der
streďte ihm eine Schachtel Streichhölzer entgegen. Gänzlich er blindet" stand auf einem Bappdeckel, den man ihr um den Hals blindet" stand auf einem Pappdeckel, den man ihr um den Hals
gehängt hatte.
Da war sein Sommertag das zweitemal zerrissen. Er ging schnell davon, denn feine Ergriffenheit war zu heftig, als daß er ihr hätte ein Geldstück hinreichen können.
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Sie müßte fie doch wenigstens riechen und fühlen können, die Blumen," dachte er, warum gibt man ihr feine Blumen in die Hand statt der Streichhölzer? Ich will ihr Blumen bringen," dachte er und begab sich sogleich an die Ausführung seines Ge dansens. Vorsichtig pflückte er vom nächsten Busch einen Zweig blühenden, süß duftenden Jasmins und barg ihn in der Hand, daß nichts von dem zarten gelben Blütenstaub verlorenging, bis er zu ihr fam. Aber es stand nicht umsonst„ Das Abpflücken von Zweigen und Blumen ist bei Strafe verboten. Die Bartverwaltung" auf dem Schild am Eingang der Anlage. Der Wächter hatte wohl aufgepaßt und Andreas Weckerling mußte den Jasminstrauß wieder hergeben und wurde aufgeschrieben. Da ging Andreas Wederling wieder zurück in das Bureau. „ Es ist nichts los mit dem Sommer," fagte er, man befommt in das etort nur Kopfschmerzen. Und da bleibe ich lieber hier; hier habe ich doch meine Ruhe und mein geregeltes Leben." Mart, im Nichtbetreibungsfalle einen Tag Haft, wegen Baumfrevels. Nach acht Tagen aber befam er einen Strafbefehl über zehn
Der Berliner Opernhausumbau. Noch ehe der Beschluß des Landtags erfolgte, hat Werner Hegemann zusammen mit Dr. Abler in den Monaisheften fir Baufunst einen Entwurf veröffentlicht, der der Frage ein anderes Gesicht hätte geben tönnen: den Neubau eines Opernhauses, das im rechten Winkel an die Ostfront des Straße überbrückt, so ocß der Berkehr durch Tore unten hindurch gehen kann. Gegen iielen Entwurf wurde eingewandt, er biele technisch nicht zu überbrückende Schwierigkeiten im Grundwasser. Hegemann beruhigt sich dabei nicht, sondern weist jetzt in feiner Zeilschrift darauf hin, daß bei dem nun in Angriff genommenen Opera hausumbau gleichfalls eine weitgehende Grundwassersenkung und abdichtung nötig ist, die ohne Schwierigkeiten durchgeführt wiro. An gleicher Stelle betont der Städtebautechniker Professor Hermann Jansen , es sei höchste Zeit, den Einfluß der Verkehrsämter, eventuell der Tiefbauamter entsprechend einzuschränken, da solche Verschande lungen heute unter den Deckmantel von Verkehrsfragen vor sich gehen. Und Professor Hemrich Straumer schreibt: mit dem jetzt Lon der Staatsbauverwaltung geplanten, sechs Meter vorragenden Anbau hört die räumliche Disposition des Franz- Josef- Plazes auf.
Ein Haus in vier Tagen bezugsfertig. In London ist dieser Tage ein Haus für die öffentliche Besichtigung freigegeben worden, das aus zwei Stockwerfen mit je zwei Zimmern besteht und das in der beispiellos furzen Zeit von viereinhalb Tagen von der Interaotionaien Baugesellschaft" erbaut und mit einer vollständigen Innenausstattung versehen wurde. Das Haus befindet sich in Horse ferry- Rocd in London . Es wurde nach dem System Gavin Lafabie von 35 Arbeitern erbaut, die in zwei Schichten je 8 Stunden arbeiteten. Bemerkenswerterweise standen neun Behntel der bein Bau tätigen Leute dem Bauwesen vollständig fremd gegenüber und
tooiden, und zwar zu einem Monat Gefängnis. Mit dem cus der Urteilsbegründung herausgerissenen, oben wiedergegebenen Satz hat die große Straffammer des Landgerichts Mannheim nicht den Inhalt der Darlegungen des Angeklagten wiedergegeben.
Der Verurteilte Orth hat gegen das Straffammerurteil Revision cir.gelegt. Damit ist er aber durch Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe vom 22. Juli 1926 vollständig durchgefallen. Das Oberandesgericht hat in seiner Urteilsbegründung zum Ausdruck gebracht, daß die Strafkammer Mannheim in den festgestellten Tat
jachen, nämlich in den Aeußerungen des Orth in der Versammlung der Reichsbantgläubiger, chne Rechtsirrtum den Tatbestand des§ 8 3iffe: 1 des Republitschutzgesetzes, also mit Recht eine Beschimpfung der Staatsform des Reiches, gefunden und daß die Straftammer sich dabei in llebereinstimmung befinde mit der Auslegung, die das Reichsgericht dieser Gesetzes bestimmung gegeben have"
Wir haben hier also ein Musterbeispiel dafür, wie strupellos von den Feinden der Republik die Wahrheit vera dreht wird, um die verfaffungsmäßige Staatsform herabzusehen.
Die französische Handelsbilanz.
Bis Juli passiv, jett aktiv.
Paris , 16. August.( Eigener Drahtbericht.) Die französische Zollverwaltung veröffentlicht die Handelsbilanz für die ersten sieben Monate diefes Jahres. Die Einfuhr erreichte 34,430 Milliarden Franken für 27 Millionen Tonnen gegenüber 22,235 Milliarden Franken für 26 Millionen Tonnen im gleichen Zeitraum des Vorjahres, die Einfuhr ist also um 12,134 Milliarden Franken und 641 000 Tonnen gestiegen. Die Ausfuhr belief sich für diese sieben Monate auf 31,167 Milliarden Franken für 18% Millionen Tonnen, eine Zunahme von 6,875 Milliarden Franken und 1270 000 Tonnen bedeutet. Aus diesem allem geht hervor, daß die französische Handelsbilanz am Schluß des Juni um 2,463 Milliarden Franken im Defizit war. Das Rommuniqué der Zollverwaltung besagt aber, daß im Laufe des Monats Juli die Ausfuhr die Eina fuhr um mehr als 230 Millionen Franken überstiegen habe.
Ein interessanter Sparvorschlag.
Paris , 16. August. ( WTB.) Die Journalisten von Nancy sandten dem Justizminister Barthou ats dem Vorsitzenden des interministeriellen Sparausschusses einen Bericht, in dem sie vorschlagen, das Erscheinen der Zeitungen an einem Tage der Woche zu unterbrechen und die Sonntagsruhe in der Presse einzuführen.
( 190) thrud
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Die große Stalinfäge.
Nach Sinowjew auch Kamenew abgetan. Moskau , 16. Auguft.( WTB.) Das Mitglied des Zentraleṛekutivfomitees der Sowjetunion , Mitoian, ist an Stelle Kame new zum Volkskommissar für Handel ernannt worden. Mitoian ist 1895 im Kaukasus geboren und war zuletzt Sekretär des nordiaukafischen Komitees der Kommunistischen Partei. Auf der legten Vollfigung des Zentralfomitees war Mitoian zum Kandidaten des Politischen Bureaus gewählt worden.
Die Stuttgarter Polizei verhaftete am Freitag und Sonnabend 25 Rote Frontkämpfer, von denen 10 wieder freigelassen wurden. Wie die„ Süddeutsche Arbeiterzeitung" meldet, erfolgte die Verhaftung, weil sie bei dem Volfsentscheid einen Fabritanten verprügelten, der Plakate abriß.
batten nicht die geringsten beruflichen Vorkenntnisse. Das hier angewandte Baujystem wurde in den Bereinigten Staaten in die Braris eingeführt, und heute gibt es in Amerita mehr als tausend auf diese Weise entstandene Häuser. Sie bestehen aus zwei Räumen, die als Salon, Arbeits- oder Speisezimmer dienen tönnen, brei Schlafzimmern, einer Küche, einem Bad, einer Speisekammer und einem Seller. Jedes der Häuser ist aus Zementschlacke erbaut, die das Stahlstelett der Stockwerke bekleidet. Die Baukosten stellen sich ohne Mobilar auf je 150 Pfund Sterling, fertig möbliert stellt sich das Haus auf 350 Pfund Sterling. Das Praktische dieses Bausystems besteht darin, daß man beim Bau Leute verwenden kann, die keine handwerksmäßigen Kenntnisse haben. In der Bresse wie im Publi fun begrüßt man die Einführung dieser neuen Konstruktionsart mir großen Hoffnungen, da sie dazu angetan erscheint, die Wohnungsnot zu beheben, die auch in England außergewöhnlich groß ist.
Deutschlands Aerzte 1926. Eine Statistik der deutschen Aerzteschaft, die bis zum 31. Januar 1926 reicht, wird in dem von Prof. Schwalbe herausgegebenen Reichsmedizinalkalender" veröffentlicht, der zum erstenmal seit dem Kriege wieder erscheint. Danach gibt Sanitätsrat Prinzing in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift " eine Uebersicht über die Zahl der deutschen Aerzte. Sie betrug zu Beginn des Jahres 1926 mit Einschluß des Saargebiets 44715; 10 000 Einwohner. Die Assistenz- und Volontärärzte sind mitgezählt. bei einer Einwohnerzahl von 63 Millionen fonimen 7,10 Aerzte auf Ihre Ziffer beläuft sich auf etwa 3000. Für den Nachschub ist noch reichlich gesorgt, doch macht sich ein starker Rückgang der Medizinstudierenden, besonders beim weiblichen Geschlecht, beinerkbar. Ciwa ein Drittel bis zwei Fünftel der Aerzte haben sich einem Spezialfach zugewendet, doch hat die Zahl der Fachärzte nicht in dem gleichen Maße zugenommen, wie die der Gesamtheit der Aerzte. Am zahldann folgen die für Frauenkrankheiten und Chirurgie. Besonders zugenommen hat die Zahl der weiblichen Aerzte. Während fie 1913 nur 195 betrug, ist sie jetzt auf 1627 gestiegen, von denen 230 Aſſiſtenzund Volontärärztinnen sind. Die Aerztinnen üben faft nur allgemeine Praxis aus; nur wenige wenden fich einem Spezialfach zu, und zwar sind die meisten, nämlich 116, als Kinder, 43 als Frauenärztinnen tätig.
Die Tribüne wird unter der Direktion Dr. Eugen Robert am 3. Sep tember wieder eröffnet. Der Zuschauerraum wurde im Sommer nach den Plänen von Dstar Staufmann umgestaltet. Als Eröffnungsstüd gelangt in der Inszenierung von Eugen Robert das Don Juan Drama Thaddäus Rittner Unterwegs " zur Aufführung. Die jührende Rolle spielt Raoul Aßlan vom Wiener Burgtheater .
Bühnenchronit. Heinrich George wird bei der Eröffnung vorHuhn"( pielen. Sddann wird er in der Voltsbühne Peer Gynt" und stellung des Deutschen Theaters Und Pippa tanzt die Rolle des alten die tragende Rolle in dem neuen Tollerschen Bühnenwert übernehmen.
Profeffor Ludwig Spiegel geftorben. Der Professor des Völkerrechts an der deutschen Universität Brag, Ludwig Spiegel , ist an einer Darmlähmung gestorben. tratischen Partei und einer der Führer des Sudetendeutschtums, war fr Professor Spiegel, Senator der Deutschen Demodas nächste Studienfahr zum Rettor der Universität gewählt worden.
Honorarprofessor der juristischen Fakultät der Universität Heidelberg und Prof. Jagemann gefferben. Gestern starb in Heidelberg der ordentliche frühere badische Gesandte in Berlin Erzellenz Eugen v. Jagemann