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Gewerkschaftsbewegung

Die Tarifverträge im Reiche.

Nach dem Stande vom 1. Januar 1925.

Am 1. Januar 1925 bestanden in Deutschland   7099 Tarif. Berträge für 785945 Betriebe mit 11904159 Be. schäftigten. Ende 1922 arbeiteten 14,3 millionen unter einem Tarifvertrag, Ende 1924 noch 13,1 Millionen( diese Zahl dürfte etwas ungenau sein, da sie infolge von Sparmaßnahmen prozentual nach den Ergebnissen früherer Jahre errechnet wurde). Berglichen mit der Krankenkassenstatistik, die am 1. Januar 1925 insgesamt 18 Millionen Pflichtversicherte ausweist, fielen aber am gleichen Stichtage 66,1 Proz. dieser Versicherten unter die Tarif verträge. Der Rückgang in der Zahl der Tarifverträge und der Betriebe( Ende 1922= 10 768 Verträge für 890 237 Betriebe) dürfte vornehmlich auf die Konzentration der Produktionsstätten und die schlechte wirtschaftliche Lage zurückzuführen sein, der Rückgang in der Zahl der unter Tarifverträgen Arbeitenden auf die Arbeiter- und Angestelltenentlassungen infolge Einführung arbeitsparender Maschinen, technischer Betriebsumstellungen, Abstoßen von nur in der Inflation benötigten Angestellten usw.

Für die Konzentration spricht folgender Vergleich: Ende 1914 entfielen auf einen Tarifvertrag 13,3 Betriebe mit 128,8 Be­fchäftigten, 1922 dagegen 82,7 Betriebe mit 1324,4 Beschäftigten und am 1. Januar 1925 bereits 110,7 Betriebe mit 1676,9 Beschäftigten. Unter den am 1. Januar 1925 geltenden 7099 Tarifverträgen waren 1434 20,2 Proz. für 1833 895 Angestellte in 218 749 Betrieben. Bon den 11,9 Millionen tariflich gebundenen Personen entfielen allein auf die metallverarbeitende und Maschinen Industrie 3090 040= 26 Pro 3. An zweiter Stelle folgt die Land- und Forstwirtschaft, Gärtnerei usw. mit 12,6 Pro3. dann der Bergbau usw. mit 9,8 Proz., das Spinnstoff gemerbe mit 8,4 Proz, das Berkehrsgewerbe mit 5,4 Proz. usw.

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Als Vertragsparteien der Arbeitnehmer fommen nur Ver einigungen in Frage, während es bei den Arbeitgebern neben ihren Organisationen auch noch einzelne Firmen sind. Im allgemeinen ist aber eine weitere Steigerung der reinen Verbandstarije zu verzeichnen, so daß von allen am 1. Ja­nuar 1925 von Tarifen erfaßten Bersonen 86,7 Prozent unter Ver­bandstarife fielen. Ebenso zurückgegangen ist die Bedeutung der Ortstarife. Es ist wohl ihr Anteil or den Gesamtverträ­gen von 26,9 Proz. Ende 1922 auf 31,6 Broz. Anfang 1925 gestiegen, doch sank der Anteil der beschäftigten Personen von 7,8 auf 6,9 Proz., der der Betriebe ron 16,3 auf 14,5 Broz. An erster Stelle stehen die Bezirkstarife. Ihr Anteil an den gesamten Tarifverträgen stieg im gleichen Zeitraum von 30,7 auf 36,2 Pro3. Ebenfalls stieg der Anteil der Reichstarife von 0,8 auf 1,1 Proz.

Von den 11,9 millionen Arbeitnehmern, die am 1. Januar 1925 statistisch erfaßt murden, arbeiteten 10,66 mil. lionen oder 89,6 Bro3. unter Bezirks- und Reichs. tarifen. Von den im Jahre 1924 abgeschlossenen Tarifverträgen find 3,7 Pro3. nach Streits oder Aussperrungen und 15,8 roz. durch Schiedsspruch abgeschlossen worden. Bon den am 1. Januar 1925 gültigen Tarifverträgen fahen 91,6 Proz. eine Regelung der Arbeitszeit vor. In 86,9 Proz. dieser Verträge war eine möchentliche Arbeitszeit von 48 Stun den, in 7,7 Prez. von weniger als 48 Stunden und in 5,4 Proz. von mehr als 48 Stunden festgelegt.

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In 6154 Verträgen 86,6 Proz. ist der Urlaubsanspruch geregelt. Das Lehrlingswesen war in 16,5 Proz. der 1924 abgeschlossenen Tarifverträge geregelt. Es ist jedoch meist nur die Entlohnung bestimmt, in selteneren Fällen die Lehrlingshal­tung, die Lehrzeit, der Urlaub usw.

..Verfassungsfeier in der Reichsdruckerei. Bon Arbeitern der Reichsbruckerei wird uns geschrieben: Recht eigenartige Ansichten über die Verfassungsfeier äußerte die Direktion der Reichsdruckerei. Nach den Ver­öffentlichungen in der Tagespreffe sollten die Reichs- und Staats­1 Uhr behörden ihre Dienststellen am Berfassungstage um schließen, soweit es die dienstlichen Verhältnisse zulassen. Auf Grund dieser Notiz verständigte sich die Betriebsvertretung mit der Direktion, um auch dem Bersonal der Reichsdruckerei Gelegenheit zu geben, an der Verfassungsfeier teilzunehmen. Die Direktion erflärte fich bereit, Urlaub zur Verfassungsfeier zu gewähren- wenn jeder einzelne einen Ausweis über die Teilnahme an der Ver­faffungs- oder einer firchlichen Feier vorlegt. Dieses Verlangen der Direftion berührte fehr eigenartig, da es ihr doch bekannt fein

mußte, daß zur Feier im Reichstag nur geladene Gäste 3u

tritt hatten.

Nach nochmaliger Rücksprache der Betriebsvertretung mit der Direktion, in der auf das Unmögliche dieses Verlangens hingewiesen wurde, erklärte lettere sich bereit, von der Borlegung eines Aus­meises abzusehen, setzte jedoch die Urlaubszeit von 21 bis 23 Uhr feft, verlangte also, daß die Teilnehmer noch eine Stunde zur Arbeit erfcheinen follten. Auch wurde zur Bedingung gemacht, daß nicht mehr als 10 Proz. der Belegschaft an der Feier teil­nehmen.

Heute Konferenz der englischen Bergarbeiter.

London  , 16. Auguft.( TU) Die Delegiertenkonferenz der Berg arbeiter tritt heute in der Kingsway- Hall in London   zusammen. 200 Delegierte aus den verschiedenen Grubenbezirken werden daran teilnehmen. Man nimmt an, daß die Delegiertenversammlung der Exekutive   Vollmacht erteilen wird, auf der Basis eines Sieben­stundentages in Berhandlungen mit der Regierung einzutreten.

Der Arbeiterparteiler Tom Mann hielt gestern in Leeds   eine Rede, in der er den Sieg der Bergarbeiter voraussagte, da diese von den Arbeitern der ganzen Welt Unterstützung erhielten. Von Ruß land sei wieder eine Million Rubel nach England unterwegs, und bedeutende Summen würden bald aus Amerifa, Deutschland   und Schweden   folgen. Cook tam in einer Rede in Borth   noch einmal auf die Erklärungen Baldwins an die amerikanische   Presse zu sprechen und betonte, daß der Führer der Labour Party   dem Ersuchen, auf die Kundgebung zu antworten, nicht nachgekommen sei. Lloyd George   werde diese Aufgabe in die Hand nehmen, und er werde der Regierung die Wahrheit sagen. Die Erklärung des Ministerpräsidenten habe in Amerifa die gegenteilige Wirkung verursacht. Ihm sei gemeldet worden, daß 20 000 fund Unter­stügungsgelder von Amerika   nach England unterwegs seien.

Die Lage der Bergarbeiter.

London  , 15. Auguft.( EP.) Das Telegramm, das Baldwin an amerikanische   Zeitungen gesandt hatte und morin er in Abrede stellt, daß unter den streifenden Gruben. arbeitern Not herrsche, hat in Arbeiterkreisen große Erbitterung hervorgerufen. Grubensekretär Coof hat erklärt, Das daß der Premierminister eine Feigheit begangen habe. Komitee für die Unterstützung der Frauen und Kinder Streifender hat daraufhin an Macdonald ein Telegramm gesandt und ihn ersucht, eine Botschaft an die amerikanische   Arbeiter­fchaft zu richten und im Gegensatz zu Baldwin zu bestätigen, daß unter den Grubenarbeitern Not herrsche. Macdonald hat sich geweigert, eine solche Botschaft abzugeben, dagegen hat Lloyd George   sich bereit erklärt, die amerikanischen   Zeitungen von dem Gegenteil zu unterrichten, sobald er dafür genügend dokumenta: rische Unterlagen befizen werde.

Cook hat außerdem die Mitteilung französischer Gewerkschafts­freise dementiert, wonach die französischen   Grubenarbeiter den eng lischen Grubenarbeitern die Veranstaltung eines 48stündigen Soli­daritätsstreits vorgeschlagen hätten, daß aber Cook diefen abgelehnt habe. Cook erklärte, ein solches Abkommen sei ihm niemals unter­breitet worden.

Daß nach einer Streifdauer von über einem Vierteljahr bei einundeinfünftel Millionen Beteiligter das Gegenteil von Ueberfluß eintreten muß, ist für jeden Arbeiter, ob in America   oder sonstwo, so flar, daß es durch hunderte Baldwintelegramme nicht verwischt werden fann und es überflüssig ist, daß Lloyd George   oder sonstwer es bestätigt. Zudem haben die Vertreter der amerikanischen   Berg­arbeiter sich über die Sachlage unterrichtet.

Man mag zu der bisherigen Streittaftit stehen wie man mill, notwendig ist zweifellos, recht fonell und recht träftig zur Unter­füßung der streifenden englischen Bergarbeiter mit ihren Familien beizutragen.

Die Sammellisten find morgen früh bei den Ortsverwaltungen abzuholen und sofort in Umlauf zu setzen.

Ein allzu ängstlicher Wichtigtuer. Havelod Wilson warnt vor der- Kapitalvernichtung. Condon, 16. August.  ( WTB.) Der Führer des Seemanns verbandes, Havelock Bilson, erklärte in einer bemerkenswerten Rede, es sei für die Arbeiterbewegung mit das größte Unglüd gewesen, daß sie sich in die Politik eingemischt habe. Die Gewerkschaften seben heute in einer sehr ernsten Lage; fast jede Gewerkschaft sei am Ende des 13tägigen Streits im Mai bankrott gewesen und, was noch schlimmer sei, Hunderttausende von Arbeitern hätten erklärt, daß sie niemals mehr etwas für die Gewerkschaftstassen zahlen würden. Die Arbeiterschaft könne nicht ohne das Kapital aus kommen, ebenso wie das Kapital nicht ohne die Arbeiterschaft aus­tommen fönne. Wenn man davon rede, daß das Kapital ver­nichtet werden müßte, so sage man damit, daß man sich selbst ver­nichten wolle. Jeder der fataſtrophalen Streits seit dem Kriege habe mit der Berelendung der Arbeiter geendet. Die Leute, die Arbeit schafften, seien die, die Geld für die Entwicklung der Indu strie anlegten. Havelock Wilson trat für ein befferes Einvernehmen zwischen Arbeitern und Unternehmern ein und sagte, dieses sei der einzige Beg, auf dem die Gewerkschaften aus der Gefahr, in der sie fich befänden, befreit werden fönnten.

wiedergegeben sind, was nach allen seinen bisherigen Leistungen Borausgesetzt, daß diese Ausführungen Wilsons finngemäß ohne weiteres anzunehmen ist, befunden diese Redensarten einen derart hohen Grad von Unwissenheit, daß die Wand­ung Havelod Wilsons zum Gelben nicht überraschen fann. Seine Entdeckung, daß die Arbeiterschaft nicht nur, sondern die Gesellschaft überhaupt nicht ohne Arbeit austommen fann, ist nicht neu. Havelock scheint allerdings der Meinung zu sein, die Arbeitnehmerschaft tönne nicht arbeiten ohne das private Unternehmertum, das sich gerade im englischen Kohlenberg­bau als ein Hemmschuh für die technische Entwid. Die gewerkschaftlichen Vertrauensleute nahmen zu diesem letzten lung erwiesen und sich zu einer wirtschaftlichen Gefahr Angebot Stellung und lehnten es ab, weil sie es als eine Berausgewachsen hat. Wenn aber die Unternehmer es vor Wilson höhnung der Verfassungsfeier anfaben. Die Beleg noch nicht gewußt hätten, daß fie ihre Betriebe nicht ohne Arbeiter Rechnung getragen und eine Beteiligung an der Verfassungsfeier aufrechterhalten können, dann hätten sie diese Wahrheit inzwischen als Erfahrung beim Bergarbeiterstreit gewinnen fönnen. Die Ar­abgelehnt. Nicht mit Unrecht wurde darauf hingewiesen, daß beiter, wußten es jedenfalls vorher, ohne die Belehrung des vor der Revolution bei Raisers Geburtstag und am großen Havelock Wilson. Sedanfeft der Betrieb ganz oder um 1 Uhr geschloffen wurde, ohne das Personal zur Teilnahme an einer Feier zu ver pflichten. Auch dringende Arbeiten fonnten die Direktion von dem früheren Betriebsschluß nicht abhalten.

Das war in der wilhelminischen Zeit. Um so sonderbarer mutet es an, daß der jezige Direktor, hervorgegangen aus der Arbeiter schaft und durch die Republit auf seinen Boften gelangt, einen berartig engherzigen Standpunkt einnimmt. Wir hoffen, daß sich die Re­gierung und unsere parlamentarischen Vertreter mit dieser Ange­legenheit beschäftigen werden.

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Es muß ein Spaßvogel gewesen sein, der Wilson näher fennt und ihm deshalb den Bären aufbinden konnte, der Sozialis zu dessen Bekämpfung Wilson in die Schranken trat wolle das Kapital vernichten. Wenn Unternehmer darüber flagten, durch ihre Ausschaltung aus dem Produktions­prozeß werde das Kapital vernichtet, dann könnte man ihnen mil­bernde Umstände für diese Behauptung zubilligen, die man jedoch einem Gewerkschaftsführer wie Havelock, Wilson versagen muß. Seine Argumentation, wie ja auch sein ganzes Verhalten in den letzten Jahren, zeigt, daß Wilson zu einem Gelben geworden ist.

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Das ist auch der Grund, weshalb das Unternehmerhum es fi angelegen fein läßt, die entsprechenden Redensarten Wilsons nad allen Himmelsrichtungen hin der Preffe telegraphisch zu übermitteln, als handle es sich um Dinge von größter Bichtigteit.

Inflationskonjunktur in Frankreich  .

Paris  , 15. August.  ( EP.) Nach einer offiziellen Statistik find in Paris   vom 2. bis 14. August bei den Stellenvermittlungsbureaus 7385 Arbeitsuchende und 12 314 Arbeitsangebote angemeldet morden, ein Beweis dafür, daß in Frankreich   nicht nur teine Arbeits losigkeit besteht, sondern ein Ueberschuß an Arbeits angeboten vorhanden ist, das vor allem in der Textils, Metall­und Holzindustrie besteht.

Streit in der füdfranzösischen Metallindustrie. Paris  , 15. August.( TU.) Der Streit in der füdfranzösischen Einigungs Metallindustrie, vor allem in Toulouse  , dauert an. verhandlungen haben zu feinem Ergebnis geführt. Eine große Fabrit in Toulouse   hat für den 17. Auguft die Aussperrung der Arbeiter angefündigt. Bauarbeiterstreik in Brüffel.

Brüffel, 16. Auguft.( Eẞ.) Die Bauarbeiter von Brüssel haben fich in den Ausstand begeben, weil ihre Forderungen nach Lohn erhöhung abgelehnt worden waren.

Sport.

Die Deutsche   Stehermeisterschaft. Karl Wittig deutscher Meister.

Maffenbesuch fonnte am geftrigen Sonntag beim Austrag der Deutschen   Stehermeisterschaft die Olympiabahn aufweisen. Tribünen und Sattelplay waren dicht befezt, und span­nend harrte eine vieltausendköpfige Sportgemeinde der kommenden Kämpfe.

Karl Saldom hatte seinen Meistertitel gegen Wittig, Le. wanow, Bauer und Rosellen zu verteidigen. Fliegender Start brachte Emil Lewanom auf den ersten Plaz vor Ro fellen, Bauer, Saldow und Wittig. Dieselbe Reihenfolge wurde dann auch beim Anschlußnehmen erzielt. Bis zur 40. Runde umkreisen die Fahrer in gleichmäßigem Tempo die Bahn. In der 42. Runde geht der an dritter Stelle liegende Bauer an Rosellen vorbei, der nun ganz zurückfällt und bald einige Runden verliert. Bald darauf geht Wittig zum An­griff auf Saldow über, doch ,, Karl der Große  " verteidigt seine Position mit aller Zähigkeit. In der Auslaufkurve erleidet Bauer, der gestern prächtige Fahrmomente lieferte, Retten schaden und fällt hinter Rosellen zurüd. Doch der ,, Charlotten burger" läßt nicht locker. Bald ist er wieder vor Rosellen zu finden. Die 85. Runde bringt einen neuen Angriff Wittigs auf Saldom, den Saldow wieder abschlagen tann. Doch dann passiert es! Die 103. Runde besiegelt das Schicksal des deutschen   Meisters. Wittig geht vorbei, und der noch immer führende Lemanom ist inzwischen so aufgerückt, daß er Saldom überrunden tann. Wittig steigert sein Tempo und geht in der 137. Runde an Lemanom vorbei. Nun Alle ist Wittig der einzige Fahrer im Rennen. anderen liegen mehr oder meniger Runden zurüd, und als nach der 150. Runde Saldom das Rennen gänzlich aufgibt, ist die Meisterschaft entschieden. Karl Wittig hat sich die Deutsche Meisterschaft mit aller Bravour und mit allem Recht erfämpft. Er fuhr die 100 Kilometer in 1 Stunde 22 min. 05 Sef. 3weiter wurde Lewanom, der ziemlich 7 Runden zurüdlag vor Bauer( 6380), Rosellen( 11 750 Meter zu­rüd) und Saldom( aufgegeben). Unter lebhafter Atklamation fährt Wittig, der am schwarzrotgoldenen Band die goldene Medaille trägt, im Meisterschaftstrikot die Ehrenrunde, wobei sein prächtiger Schritt­macher Schadebrodt nicht fehlen darf.

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Die Flieger lieferten intereffante Rämpfe. Im Tandem­Puntte fahren siegten Henry Mayer Steinbach  , wäh rend der Sieg im Tandem Hauptfahren Gottfried­Brehmer zugesprochen wurde. Schrage- Hahn hatten als Erste das Ziel passiert, wurden aber vom Schiedsrichter auf den letzten Platz distanziert. Warum, ist uns unverständlich. Lorenz. Knappe schieden bereits im 1. Vorlauf durch Sturz aus. Im Ausscheidungsfahren fiegte Rieger, im Haupt­fahren Gottfried, im Bunttefahren Henry Mayer  und im Vorgabefahren Mühlhof.

3.

Rennen zu Karlshorst   am Sonntag, den 15. Auguff.

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1. Rennen. 1. Abtlg.: 1. 2t. M. Gerteis' Rosen( Franske), 2. Teift, I.. v. Edartsberg Ber Dark( Rüder), 2. Ganymed, 3. Doktor. Loto: 53:10. Torquato. Toto: 55: 10. Blab: 16, 13, 55: 10. Ferner liefen: Ar­2. Abtlg.: bela, Sit Deuce II, Maitrant, Countryside, La Bouree. Tops, Adalbert v. Wiesenthal, Laon  , Benus IV.

Blak: 17, 36, 13: 10. Ferner liefen: Wolfenschieber, Felsenquelle, Rodey

2. Rennett. 1. G. v. Dippes Raubritter( Maté), 2. Münzmeister, 3. Luna. Toto: 22: 10. Plat: 14, 17: 10. Ferner liefen: Licht- Alberich, Clarinette. 3. Rennen. 1. M. Brauns Letter Ritter( Franzle), 2. Albana, 3. Fritjof. Toto: 27: 10. Blat  : 13, 15, 35: 10. Ferner liefen: Athalberga, Trauneag, Aufbau, Mohn, Logarithmus, Inſekt. 4. Rennen. 1. v. Bedemeiers König Lear( Rutulies), 2. Eigenfinn, 3. Embrocation. Toto: 22:10. Blaz: 12, 15, 28:10. Ferner liefen: Ledine, Brandmeister, Partie, Tasso II, Hagen  , Frik Fromm, Finale, Betronius. 5. Rennen. 1. Abtlg.: 1. A. Schumanns Schneeball( Bachmeier), 2. Graziella, 3. Berfeus. Toto: 22: 10. Blat  : 15, 32, 53: 10. Ferner 2. A 5. teilung: 1. R. v. Strbenskys Bengali( N. Torte), 2. Altpreuße, 3. Hohen liefen: Greif an, Adonis  , Raute, Ignatia, Meife, Drla, Medina. fels. Toto: 33: 10. Plak  : 16, 29, 16: 10. Ferner liefen: Euphrat  , San Marco, Amorette, Dpar, Dörer, Der Rader, Isländer  .

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6. Rennen. 1. A. Schumanns Dtavi( R. Derschug), 2. Eulalia, 3. Barfuß. Toto: 90: 10. Plat: 27, 16, 25: 10. Ferner liefen: Antin, Dzema, Fuchsie, Fechterin, Sturm, Rheinsage, Ulster  , Juanita III, Barnaß, Irish Stem, Hohe Sonne.

7. Rennen. 1. 2. u. B. Sflarets Willa( Kufulies), 2. Silvo, 3. Amot. oto: 40:10. Blab: 19, 81, 156: 10. Ferner liefen: Tuberose, Rückfahrt, Lebensfreude, Rüdficht, Silhouette, Guftel, Saberlot, Baltin, Malus.

Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Geger; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Schitowski; Lotales und Sonstiges: Frik Karstädt; Anzeigen: Th. Gl- de; sämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag, G. m. b. S., Berlin  . Drud: Vorwärts.Buchdruderet und Berlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin   SW 68, Lindenstraße 3.

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