Spanischer Handel. Tanger wird verlangt der ständige Ratssitz genommen. Paris , 17. August.( Eigener Drahtbericht.) Der Londoner Korrespondent des Echo de Paris" meldet, daß es sich bei der For derung Primo de Riveras, Tanger dem spanischen Marokko einzuverleiben, nur um eine Kundgebung handele, über die man sich in London keiner Befürchtung hingebe. Spanien sei unbefriedigt, daß man ihm tin Bersprechen über einen ständigen Ratssig im Völkerbund gegeben habe. Die spanische Regierung habe jezt tiefe Forderung nach Langer aufgeworfen und hoffe, gegebenenfalls durch einen Verzicht auf die Forderung, einen ständigen Ratssitz zu erhalten. Es sei klar zu erkennen, daß die Forderung Spaniens nach Tanger nur ein Erpressungsmanöver bedeute.
Der harmlose Vertrag mit Mussolini . Rom , 17. Auguft.( EP). Der Wortlaut des italienisch- spanischen Bertrages ist jetzt veröffentlicht worden. Er entspricht im wesentlichen dem italienisch- schweizerischen Schiedsgerichtsvertrag. Der Vertrag entspringt danach dem Wunsch der beiden Staaten, die zwischen ihnen bestehenden Freundschaftsbande zu befestigen und zur Erhaltung des allgemeinen Friedens beizutragen. Er besteht aus 15 Artikeln und enthält im wesentlichen die üblichen Befiimmungen eines Schiedsgerichtsvertrages. Artifel 13 enthält die Neutralitätsflausel, die lautet: Wird einer der Vertragsteile trotz seiner Haltung von einer dritten Macht angegriffen, so wird der andere Partner während der ganzen Dauer des Konflikts die Neutralität bewahren. Der Vertrag ist auf 10 Jahre abgeschlossen. Wenn nicht 6 Monate vor Verfall die Kündigung erfolgt, gilt er weitere 5 Jahre. In Artikel 1 verpflichten sich die Vertragsteile, die unter ihnen entstehenden Streitfälle jeglicher Natur einem Schiedsgerichtsverfahren zu unterbreiten, soweit dieje Streitfälle nicht innerhalb einer angemessenen Frist auf diplo matischem Wege geregelt werden können. Falls das Schiedsgerichtsverfahren mißlingt, wird gemäß Artikel 7 und folgende der Internationale Schiedsgerichtshof im Haag angerufen. Nach Artikel 3 setzen die beiden Bertragsteile eine ständige Versöhnungsfommission, bestehend aus 5 Mitgliedern, ein, von denen 2 Mitglieder von den Vertragsteilen ernannt werden, während die 3 anderen unter Ausländern ausgewählt werden. Die übrigen Bestimmungen beziehen sich auf die Tätigkeit dieser Verföhnungsfommission.
Verhaftungen in Griechenland .
Wer Pangalos nicht General nennt, wird bestraft. Athen , 17. August. ( Agence d'Athènes.) Der frühere Ministerpräsident Ranfandaris ist wegen eines Bersuchs, aufrührerische Propaganda in die Armee hineinzutragen, ver
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Die Schlagbaumsinfonie.
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Grau, Freund, ist alle Theorie grau auch der Anstrich der Endstümpfe der Schlagbäume an den Wegeübergängen der Bahn. Wenigstens besagt dies eine Mitteilung der Reichseisenbahn, die sich über die Notwendigkeit, die Automobilisten gegen das Ueberfahrenwerden zu schüßen, des längeren ausläßt. Danach wandelt sie alle Schlagbäume Deutschlands , die jetzt meist in den Farben des betreffenden Landes prunten, resp. ein ziemlich verstaubtes Dasein führen, in weiß- roie Stangen um, deren Endteil da, wo der Baum mit dem Scharnier des Drehapparates in Berührung fommt, grau gestrichen werden soll. Nach der Meinung der Reichseisenbahn ist mit dieser Farbenzusammenstellung durchaus vermieden, daß irgend jemand auf den Gedanken kommen kann, die Schlagbäume seien in den geliebten Farben schwarzweißrot gestrichen. Wer Studien in Schlagbaumbemalungen lezthin angestellt hat, wird die Theorie der Reichsbahn etwas grau- lich" finden der graue Endstumpf wird zum Pferdefuß des so wohl geformten Gebildes. Denn in Grau gibt es so viele Nuancen wie schon das Beispiel der hell- und dunkelgrauen Esel beweist, daß es für findige Köpfe leicht möglich ist, grauen Esel beweist, daß es für findige Köpfe leicht möglich ist, den Schein schwarzweißrot vorzutäuschen. Der Maler braucht nur seine schwarzweißroten Empfindungen im Farbentopf einzurühren, und er zaubert ein Grau hervor, das bei nicht zu scharfem Hinsehen, namentlich bei der ersten und schnellen Betrachtung vom Abteilfenfter aus, als schwarz erscheint.
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Also, verehrte Reichsbahn , lasse deinen Worten von der Ungefährlichkeit deines grauen Anstriches für die innere und äußere Politik auch die Tat folgen, daß du den Anstrich so hellgrau als möglich zu nehmen befiehlst, daß du ferner verbietest, den Endſtumpf des Schlagbaumes so groß anzunehmen, daß die graue ( schwarz scheinende) Farbe beinahe die Hälfte des Schlagbaumes bedeckt, und endlich auch verbietest, daß die Spitze des Schlagbaumes anders als weiß gestrichen wird.
Revolverattentat eines Studenten. Familientragödie in der Landshuter Straße. Eine Schießerei verursachte heute morgen im Hause Landshuter Straße 14 eine große Aufregung.
Hier wohnt im zweiten Stock seit vielen Jahren eine Rentiere Frau Stern. Als diese vor einiger Zeit eine Sommerreise antrat, auf der sie noch weilt, gab sie ihre Wohnung in die Obhut eines Herrn Barnvater aus Charlottenburg , einem älteren Manne. Ihm gab sie die Weisung, ihren Sohn, einen 22 Jahre alten stud. phil. Rurt Stern nicht einzulassen. Als Barnvater heute morgen im Arbeitszimmer am Schreibtisch saß, erschien der Sohn, der von dem Verbot der Mutter Kenntnis hatte, dennoch, weil er
Weisung seiner Mutter aufmerksam. Hierüber kam es zu einem heftigen Streit, in dessen Verlauf der Student einen Re. volver 30g und vier Schüsse auf seinen Gegner abs ga b. Alle vier trafen. Der Getroffene fonnte sich trotzdem aufraffen und lief hilferufend auf den Flur hinaus. Hausgenossen eilten herbei und riefen auch die Polizei. Der junge Stern wurde fest genommen und der Schöneberger Kriminalpolizei zugeführt. Er verweigert bisher noch jede Aussage. Barnvater wurde, nachdem er die erste ärztliche Hilfe erhalten hatte, nach dem St. Norberttrantenhaus gebracht. Er ist so schwer verletzt, daß er noch nicht näher vernommen werden konnte.
wagen untergebracht werden können. Dret Tankstellen, die täglich 6000-7000 Liter Betriebsstoff umsetzen, sind an verschiedenen Stellen untergebracht. Jede dieser Tankanlagen enthält 30 000 Liter Betriebsstoff. In absehbarer Zeit sollen auf dem gleichen Gelände etwa 1'00 Wohnungen geschaffen werden. Eine weitere Großgarage befindet sich in Stegliz in der Körnerstraße. Hier stehen 250 Kraftwagen, zum Teil unter der Erde. Als letztes wurde der Halenseer Großgaragenpalast in Wilmersdorf besichtigt. Er wurde im Jahre 1925 fertiggestellt und kann rund 400 Wagen aufnehmen. Feuersichere Borrichtungen, Kompressoren zum Aufpumpen der Autoreifen sowie Ent- und Belüftungsanlagen entsprechen den Anforderungen der Jeztzeit. Die Baukosten dieser Garage betragen etwa 14 Million Goldmark. Auch hier ist beabsichtigt, auf die Borderfront Wohnungen aufzuſtocken.
Die Eifersüchtigen.
Eine rachfüchtige Witwe und ein Säurejpriker.
Die Rache wegen verschmähter Liebe führte gestern gleich zu zwei Attentaten. Ein 40 Jahre alter Schuhmacher Emil P. aus der Kriemhildstraße unterhielt längere Zeit ein Liebesver hältnis mit einer gleichaltrigen Witwe Marie M. aus der Goßlerstraße, das vor kurzem in die Brüche ging. Nachdem alle Versuche, ihn wieder zu gewinnen, fehlgeschlagen waren, beschloß die Verschmähte, sich zu rächen. Zur Hilfe dabei gewann sie eine Freundin Elise R. aus der Kolonnenstraße. Weil sie wußte, wann der Schuhmacher auszugehen pflegte, so zogen beide Frauen gestern nachmittag auf Posten vor seiner Wohnung. Die eine stand unterhalb, die andere oberhalb des Treppenabsages. Kaum war P. herausgetreten, da rückten seine Gegnerinnen aus ihren Stellungen gegen ihn vor, warfen ihm Pfeffer in die Augen, so daß er vorübergehend geblendet war, schlugen ihn zu Boden und bearbeiteten ihn mit Fäusten und harten Gegenständen. Als Hausgenoffen auf den Lärm und die Hilferufe herbeieilten, lag er mit einer blutenden Kopfwunde wehrlos da. Sie befreiten ihn von den Angreiferinnen und übergaben diese der Polizei. Ein anderes Eifersuchtsattentat wurde gestern abend im Komödienhaus in der Friedrichstraße verübt. Eine Stenotypistin aus der Kulmbacher Straße, die mit einer Freundin die Vorstellung besuchte, spürte in der Pause plötzlich einen brennenden Schmerz an der Wade und an beiden Füßen. Gleich darauf wurde ein junger Mann, ein Drogist Alfred U. aus der Göhrener Straße, ebenfalls ein Theatergaft, mit einem Fläschchen in der Hand betroffen und festgenommen. Aus diesem Fläschchen hatte er, wie er gestand, das Mädchen mit Oleum begossen. Wie er dazu gekommen sei, will er selbst nicht wissen. Er erbot sich, allen Schaden zu ersetzen, wurde aber vom 2. Revier der Kriminalpolizei übergeben.
Der Mann auf dem Kandelaber.
Einen großen Auflauf verursachte in der vergangenen Nacht in, angetrunkenem Zustande auf einen Lichtfandelaber des Potsdamer Plages hinaufkletterte. Er mußte von der Feuers wehr heruntergeholt werden und wurde von der Polizei in Schutzhaft genommen.
Jm Bett ersticht ist gestern nachmittag ein fünf Monate altes Kind in der Briger Str. 203 zu Neukölln. Als die Mutter ausging, legte sie das Kleine in sein Bett. Bei ihrer Heim. tehr fand sie es tot wieder. Es war unter dem Bettzeug erstickt.
haftet worden. Er hatte mehreren Korpskommandeuren( wohl noch einen Schlüssel besaß. Barnvater machte ihn auf die der 27jährige Arbeiter Kurt Kürts aus der Prinzenstraße, der Schriften gesandt, in denen Volk und Heer zum Umsturz aufgefordert wurden. Die Veröffentlichung der Schriften wurde verboten. Gleichzeitig wurde der Bürgermeister von Pi raus , Panayotopulos, verhaftet, weil er die Propaganda Kanfandaris' begünstigt hatte. Diese Maßnahmen wurden für nötig gehalten, um einen neuen Versuch, Unruhen hervorzurufen, zu vereiteln, nachdem die Bestrebungen, auf Kreta Unzufriedenheit zu säen, fehlgeschlagen waren. Sämtliche Korpskommandeure, denen Kanfandaris aufrührerische Schriften fandte, schickten diese der Regierung und gaben so einen Beweis ihrer vollkommenen Loyalität und Treue. Der Redakteur der Zeitung„ Hestia ", 2chilles Kiros, wurde vom Kriegsgericht zu einer Geldstrafe Don 2000 Drachmen verurteilt, weil er es wiederholt unterlassen hatte, bei Erwähnung des Generals Pangalos dessen Titel zu
nennen.
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Die bulgarische Antwort. Versprechungen.
Sofia , 17. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Die Antwort der bulgarischen Regierung auf die Rollektivnote der Baltafstaaten soll in den nächsten Tagen in Belgrad , Athen und Bufarest überreicht werden. Die Note drückt einleitend ihre Verwunderung über don Kollektivschritt aus, weil Griechenland und Rumänien einen tatsächlichen Anlaß zu einem Vorgehen gegen Bulgarien nicht gehabt hätten. In der Note wird dann weiter gefagt, daß für
Bulgarien im Augenblick fein Anlaß bestehe, den Völker= bund anzurufen. Die bulgarische Regierung wünsche den Frie den auf dem Balkan und sei entschlossen, zur Beseitigung des Konfliktstoffes alles beizutragen. Den Ententestaaten soll eine Abschrift der bulgarischen Antwort zugestellt werden.
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Da die Kollektivnote nicht Antwort in bestimmter Frist verlangt, ist ihre so rasche Uebergabe zweifelhaft, zumal wie wir hören- die Regierung erst das Votum des Parlaments einholen will. Möglicherweise soll durch Vorausmeldungen erforscht werden, wie viel oder wenig Entgegenkommen man zeigen müsse.( Red. d. 2.) Ein bulgarisch - mazedonischer Bandit festgenommen. Sofia , 17. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) In Türkisch Thrazien wurde der Anführer der Räuberbande festgenommen, die vor wenigen Tagen füdlich von Jamboi einen schweren Ueberfall verübte und zahlreiche Personen töte. Der Häftling ist bulga rischer Abstammung und ein berüchtigter Banditenführer. Die bulgarische Regierung hat seine Auslieferung beantragt.
Rumänische Arbeiterverfolgung. Die Erdölarbeiter protestieren öffentlich. Bukarest , 18. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Die linfsstehende Bresse veröffentlicht ein offenes Schreiben von 700 Mitgliedern der Erdölarbeitergewerkschaft an den Arbeitsminister, aus dem hervorgeht, daß die Polizeibehörden die Gewerkschaft dauernd schikanieren, obgleich sie gesetzmäßig funktioniert und vom Arbeitsminister anerkannt wurde. Auf der letzten Versammlung der Gewerkschaft, an der 1500 Mitglieder teilnahmen, wurde der Vor stand verhaftet, weil er sich geweigert hatte, auf Verlangen cines Rolizeikommissars die Sigung zu schließen. Auf das Drängen der Arbeiter sind alle Borstandsmitglieder mit Ausnahme von drei freigelassen worden, die der Sicherheitspolizei der berüch tigten Siguranza ausgeliefert wurden. Die Arbeiter verlangen vom Minister, daß die Verhafteten freigelassen werden.
Bekundung des polnischen Regierungsvertreters. Warschau , 17. August. ( WTB.) Der aus Mostau in Barschau eingetroffene polnische Vertreter bei der Sowjetregierung, Kentrzynsti, erklärte vor Vertretern der polnischen Presse, daß in Rußland vollkommene Ruhe herrsche. Was die Swiftigkeiten innerhalb der herrschenden Kreise anlange, fo feien fie nicht größer als in anderen Ländern.
Der Stoblemffy- Austausch. Der deutsch - russische Vertrag über ten Austausch Stoblemffys gegen vierzehn in Rußland verhaftete Reichsdeutsche wird Ende der Woche unterzeichnet,
Ein Opfer studentischen Mensurunfugs."
Mitteilung, daß dem noch immer herrschenden studentischen MenfurUnter dieser Ueberschrift brachte der Vorwärts" fürzlich die unfug ein junges, blühendes Menschenleben zum Opfer gefallen fei. Es ist überaus bedauerlich, daß der Geist der neuen Zeit nicht alle diese mittelalterlichen Sitten und Gebräuche an unseren Hochschulen hinweggefegt hat. Das studentische Fechten ist weder als vernünftige Leibesübung, noch als" Sport" zu bezeichnen. Das war im Auslande schon lange vor dem Kriege befannt, und man brachte dort dem teutschen" studentischen Fechten nur ein„, Schütteln des Kopfes" und ein mitleidiges Lächeln entgegen. Bei uns verfehlen die charakteristische Prim" oder die flotte, über die ganze Backe laufende Quart" Visitenkarten akademischer Bildung akademischer Bildung noch immer ihre Wirkung nicht, das wissen die Söhne der alma mater sehr gut und legen meist auf diesen in Gewicht,
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die Augen springenden Stempel höherer Bildung" mehr B port: als auf wissenschaftliche Tiefe und ein gutes Examen. Der liche Charakter kommt bei diesem Fechten wenig oder gar nicht zum Ausdruck. Man will einen gewissen Mut der blanken Waffe gegen über anerziehen und sieht hierin den Hauptwert. Die starren Formen des Paul- Komments" lassen den hohen Wert der Fechtkunst als Körperübung faum zur Geltung fommen. Von einem hygienischen Wert fann nur bedingt gesprochen werden. Wer Gelegenheit hatte, einen Paukboden zu besuchen, muß mir hierin voll beipflichten. Der Baukboden ist meist ein unfreundlicher, faalartiger Raum, rings herum ſizen rauchend und biertrinkend die Studenten. Wüftes Geflopfe, laute Rommandorufe erfüllen den Saal. Hier üben einige junge Füchse" an einem Bautbock", dort stehen zwei Baufanten" in unförmiger Verpackung einander gegenüber: auf dem Kopfe eine riesige meist semesteralte- Fechthaube, Maste genannt, die mit einer viele Male durchschwißten, daher unhygienischen Filzeinlage versehen ist. Sie tragen einen Schläger" in der Hand, der weder Sieb noch Stoßwaffe ist. Stocksteif stehen sie da. Jedes Rühren" ist verpönt und gilt als Kneifen". Nur der Arm, der den Schläger trägt, bewegt sich, Faust in Augenhöhe. Die Hiebe werden lediglich aus dem Handgelenk geschlagen. Auf Fertig, los!" schlagen beide Gegner gleichzeitig. Erwarten des Angriffs gilt als ,, Lauern" und ist sträflich verboten. Die Hiebe dürfen auch mit dem Arm, der stark bandagiert ist, anstatt nur mit der Klinge, pariert werden. Kann man hierbei etwa im Ernst von einer Ausbildung der Körpermuskulatur, geschweige von einer Fechtfunft" reden? Zur Mensur" treten die Studenten in gleicher Vermum mung und Bandagierung an, wie auf dem Baufboden". Die Schläger sind an der Spiße etwa spannbreit geschärft und die Maske fehlt. An ihre Stelle tritt die Baufbrille" zum Schutze der Augen und eine dide Seidenbandage des Halfes, so daß der„ Pautant" den Kopf faum bewegen kann.
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Ganz im Gegensatz zum studentischen steht das sportliche Fechten, das in der Tat eine gute Rörperübung ist. Mit dem Duell hat diese Leibesübung nichts zu tun, und es ist wohl lediglich auf Untenntnis zurückzuführen, daß nicht auch dieser Sport in weiteren Kreifen verbreitet ist.
Droschken- Großbetriebe.
Die Innung vereinigter Droschkenbefizer Groß- Berlin" hatte am Montag zu einer Besichtigung des Droschfenhauses" Belle- Alliance- Str. 16 eingeladen. Die Innung zählt zurzeit etwa 2200 Mitglieder mit etwa 6000 Kraftwagen. In Reiniden dorf besitzt sie eine Fahrschule, einen Stellennachweis sowie eine Innungsfrantentasse, in der etwa 6000 angestellte Fahrer versichert sind. An diese Innung ist der Verein der Kraftdroschtenbefizer" angegliedert und ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, der Träger der Haftpflicht und der Kastoversicherung ist, in dem aber mur Mitglieder der Innung versichert sind. Weiterhin ist dem Betrieb eine Ein- und Verkaufsaktiengesellschaft_an= geschlossen. Eine Neugründung stellt die Autoruf Att. Gef. bar. Ende November d. I. werden etwa fünfzig Autoruf: säulen in Betrieb gefeßt. Die Innung im Zusammenhang mit den obengenannten sozialen und Wirtschaftseinrichtungen stellt einen Konzern dar, der mit 60-75 Millionen Mark Kapital in dieser Form das größte Droichtenunternehmen der Welt ist. Die Garage am Sachsendamm hat 200 Bogen, in denen 350 Straft
Freie Turnerschaft Groß- Berlin. Mittwoch 7 Uhr Geschäftsstelle: Turnratsfigung. Sonnabend, 21. Auguft, Stiftungsfest des Bezirks Norden III in der Bockbrauerei, Chausseestraße 64. Gutes Programm. Der Ueberschuß wird zum Besten der Kinder verwandt.
Im Schacht eingeschlossen.
Opfer eines Pfeilerbruchs bei Laurahütte. terschächte bei Laurahütte ging gestern abend infolge Gebirgs Laurahütte, 17. Auguft. Auf dem Westfelde 2 der Rich. schlages ein Pfeiler zu Bruche . Die an dem Pfeiler beschäftigten acht Mann wurden eingefchloffen. Die Rettungsarbeiten setzten unter Ein Tofer, zwei Schwer- und dem Steiger Leopold sofort ein. mehrere Leichtverletzte fonnten geborgen werden. Auch der Steiger Leopold erlitt schwere Verlegungen.
Sumpffiebererkrankungen bei Regensburg.
zeitung" aus Regensburg meldet, ist durch das langanhaltende
München , 16. August. Wie die München - Augsburger Abend Hochwasser der Donau , das die Wiesen und Felder in Moräste und Sümpfe verwandelt, auch im oberpfälzischen Donaugebiet von Regensburg abwärts eine neue Krankheit, das sogenannte Sumpffieber, entstanden. Die Krankheit tritt dort epidemieartig auf und greift in starter Weise um sich. In Regensburg selbst sind nur wenige Krankheitsfälle bekannt geworden, dagegen herrscht das Sumpffieber in den Landgebieten der Donau sehr start, daß nicht selten bis zu 50 Pro3. der Bevölkerung der verschiedenen Gemeinden davon befallen sind. Teilweise hat die Epidemie sehr gefährliche Formen angenommen.
Ein Eisenbahnunglück verhütet. Brür i. B., 17. August. Ein Eisenbahnunglück fonnte im legten Augenblick auf der Strecke Brür- Prag der tschechischen StaatsVor dem Eintreffen des Teplißer Schnellbahn verhütet werden. zuges bemerkte das Bahnpersonal von Podleschin, daß sich der 11 meter hohe Bahndamm vom Bahnviadukt abIöfte und fenfte. Der Zug war schon unterwegs und in einem abfallenden Einschnitt, doch konnte er zehn Meter vor der Dammsenkung zum Stehen gebracht werden. Die Reisenden konnten in einen Gegenzug steigen. Innerhalb einer halben Stunde hatte sich der Damm auf 25 Meter um 5 Meter gefenft, Schienen, Herzstüde hingen in der Luft. Die Wucht der Erd massen war so start, daß die doppelten Telegraphenstangen am Fuße des Dammes erst wie Sägebügel gebogen und hernach aus dem Boden gerissen und ein Flußbett am Fuße des Dammes gänzlich zuDer Zug, der die kleine Station durchsammengeschoben wurde. fährt, wäre 11 Meter tief abgestürzt. Die Wiederherstellungsarbeiten werden 10 Tage dauern, der Berkehr wird durch Umsteigen aufrechterhalten. Dieser Dammrutsch dürfte, wie viele andere, auf die großen Regenmassen dieses Sommers zurückzuführen sein. Solche Bahngefährdungen sind so viele gemeldet worden, daß die Bahndirektion letthin bekanntgab, daß auf vielen Strecken der Fahrplan wegen Langfamfahren nicht mehr eingehalten werden fönne.
Sturz eines Eisenbahnwagens durch ein Fabrikdach. Bei der Entgleijung eines Borortzuges der Long Island - Linie stürzte, wie aus New York gemeldet wird, ein Wagen vom Bahndamm und fiel durch ein Fabrikdach. 6 Personen wurden getötet, mehrere verlegt.
Unfälle bei der Brüdenweihe in Frankfurt a. M. Der Andrang der Menschenmassen bei der Brückenweihe in Frankfurt a. M. war fo groß, daß 460 fleinere Unfälle fich ereigneten. Im Menschengewühl erfolgten auch auf der neuen Brüde zwei Geburten.
Eine schöne Ehe murde vor der 14. Rammer des Seine- Tribunals in Paris geschieden. Die Scheidung erfolgte nach der Feststellung des Verschuldens der Frau, die die sechs Wochentage für ihre sechs Liebhaber reserviert hatte. Für jeden war ein Nachmittag in der Woche bestimmt. Am Sonntag ging sie zu ihren Eltern. In der Nacht vom Sonntag zum Montag mottete die Gattin ihr Bett mit Kampfer ein, um so den Gatten aus dem Schlafzimmer zu verscheuchen. Alle diese unglaublichen Dinge find durch Zeugen festgestellt worden,