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Die Teuerung in Sowjetrußland.

Das schwierige Preisproblem.- Die wirtschaftlichen Gefahren.

Der nachfolgende Artikel entstammt der Feder des Ofter preß. Berichterstatters in Moskau , ist also nicht von sowjet­feindlicher Seite beeinflußt. Angesichts der Schönfärberei, die die tommunistischen Propagandisten im Ausland in diesen Fragen treiben, wird die sachliche Kritik des Verfassers geeignet sein, ge­fährlichen Jrrtümern vorzubeugen.

Moskau , Anfang August.( Ost- Expreß.) Das Preis pro blem, das in Sowjetrußland, wo die Preisregulierung zum Teil unmittelbar in den Händen des Staates liegt, schon immer eine sehr wichtige Rolle gespielt hat, ist angesichts der neuen Getreidefampagne wiederum in den Mittelpunkt der Erörterungen gerückt.

notwendige Vorausseßung zur Festigung der russi. schen Währung bildet; sondern vor allem auch, weil damit das Mißverhältnis zwischen den Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse und für Industriewaren,

das infolge des Sintens der Getreidepreise sehr bedeutend geworden ist, wenigstens teilweise beseitigt werden würde. Die Deffnung" der neuen Schere" zwischen dem Index für Ge­treide und für Industriemaren hatte nämlich am 1. Juli bereits 34,3 Pro 3. erreicht. Bei einem solchen geringen Tausch 34,3 Pro 3. erreicht. wert des Getreides wird die Bauernschaft natürlich wenig chaftlichen Organisationen zu verkaufen. geneigt sein, ihre Getreidevorräte an die staatlichen und genossen Damit aber wird die russische Getreideausfuhr, d. h. also der ganze russische Export- und Importplan, auf dessen Durchführung wiederum die Erweiterung der russischen Industrie usw. beruht, in Frage gestellt. Darin liegt der ganze Ernst des Preisproblems.

In der Tat hat das Preisproblem für die russische Wirtschaft gegenwärtig eine entscheidende Bedeutung erlangt. Hängt doch das Schicksal der wichtigsten Fragen des russischen Wirtschafts­lebens, wie z. B. des Exports, der Stabilität der Währung usw., mit diesem Problem aufs engste zusammen. Zweierlei ist es, was die leitenden Sowjettreise mit ernster Besorgnis erfüllt: einmal das Natürlich ist sich die Sowjetregierung hierüber vollkommen im hohe Preisniveau in Rußland überhaupt, sodann aber flaren. Der Preisabbau wird von ihr denn auch energisch be­das Mißverhältnis zwischen den Industriemaren. trieben. Der Rat für Arbeit und Verteidigung hat Anfang Juli preisen und den Preisen für landwirtschaftliche eine besondere Verordnung erlassen, in der der Abbau der Erzeugnisse, die sog. Schere". Beide Probleme sind aufs Kleinhandelspreise als die augenblicklich wichtigste Auf engfte miteinander verknüpft. gabe des Staates" bezeichnet wird, und die staatlichen und genossen Daß die russische Wirtschaft an den viel zu hohen Induschaftlichen Handelsorganisationen angewiesent werden, die Klein striemarenpreisen franft, ist bekannt. Es sei nur erwähnt, handelspreise für Waren, an denen Mangel besteht( Textilwaren, daß am 1. März 1926 diese Metallerzeugnisse, Leder- und Schuhwaren, Baumaterialien), zum 1. August im Durchschnitt um 10 Pro 3. gegenüber dem Stand am 1. Mai d. J. herabzusehen. Dieser Preisabbau sollte durch Rationalisierung des ganzen staatlichen und genossenschaft­ftelltenzahl, Auflösung überflüssiger Filialen lichen Handelsapparates, d. h. Einschränkung der Ange­in der Provinz, Einschränkungen der Zuschläge im Handel usm. erreicht werden. Sowjetpreffe stellt fest, daß Nun ist dieser Termin abgelaufen und die wirtschaftliche

Preise im Durchschnitt zweieinhalbmal höher als die Welt­marktpreise standen

und daß sich seitdem an diesem Verhältnis nur wenig geändert hat. Trog der erheblichen Erweiterung der industriellen Produktion im laufenden Wirtschaftsjahr waren die Kleinhandelspreise für Industriewaren am 1. Juli 1926 jogar um 21 Proz. höher als am 1. Juli 1925, während auf dem Weltmarkt im letzten Jahr im allgemeinen eine sinkende Tendenz zu verzeichnen war. Es hängt dies vor allem damit zusammen, daß die Erweiterung der Produktion in Rußland zum erheblichen Teil durch Inbetriebnahme der bisher stillgelegten, wenig brauchbaren alten Betriebe erreicht wird, was erhöhte Untosten zur Folge hat. Die

meine Preisniveau in erster Linie bedingen.

Industriewarenpreise sind es, die in Rußland das hohe allge­Aber auch die Preise für landwirtschaftliche Aber auch die Preise für landwirtschaftliche Produkte, also für die ruffischen Haupterportartikel, hoften fich im ersten Halbjahr 1925/26 den Weltmarktpreisen genähert, wodurch die Ausfuhr dieser Produkte vielfach unrentabel, zum Teil sogar so verlustreich wurde, daß sie eingestellt werden mußte. Die Ursache der hohen Getreidepreise war nicht etwa eine Mißernte im Gegenteil, das Jahr 1925 hatte eine gute Mittel­ernte gebracht sondern einerseits die durch die Inflation ges förderte allgemeine Teuerung, andererseits die Zurückhaltung Der zweifellos recht bedeutenden Getreide vorräte durch die Bauern. Denn letztere wurden nicht nur sehr ungenügend mit den von ihnen benötigten Waren versorgt, sondern erhielten infolge der hohen Industriewarenpreise für ihr Getreide auch er­heblich weniger als in der Vorkriegszeit.

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Beides zusammen die übermäßige Höhe der Industrie warenpreise und die relativ hohen Getreidepreise hat bekanntlich ein Sinken der Kauffraft des Tscherwonez

auf dem Binnenmarkt herbeigeführt. Da seine Barität gegenüber den ausländischen Baluten von der Sowjetregierung indessen in unveränderter Höhe gehalten wurde, so ergab sich jenes miß verhältnis zwischen der Kauftraft des Ticher wonez auf dem Inlands- und dem Auslands. markt, das ein Hemmnis für den russischen Export und damit für eine Aktivierung der Handelsbilanz wurde. Die Folgen einer passiven Handelsbilanz famen in dem Abfluß der Devisen der Russischen Staatsbant nach dem Auslande zum Ausdruck, der immerhin recht bedeutend gewesen ist. Nunmehr wird denn auch in den Kreisen des Finanzkommissariats mit aller Entschiedenheit erklärt, daß von neuen Opfern" der Staatsbant an Gold und Devisen für die Bezahlung des Imports feine Rede sein fann". der Goldreserven der Staatsbank müsse in der nächsten Zeit Im Gegenteil, eine attive Handelsbilanz und eine Erhöhung eine der dringendsten Aufgaben der russischen Wirtschaftspolitik wer­den. Eine Attivierung der Handelsbilanz fann jedoch nur durch eine Steigerung des Exports erreicht werden; denn eine Einschrän­fung der Einfuhr kommt deswegen kaum in Frage, weil durch den gegenwärtigen Import nur die wichtigsten Bedürfnisse der russischen Wirtschaft befriedigt werden. Der Export aber ist im mesentlichen eine Frage des Unterschieds im Preisniveau auf dem Binnenmarkt und dem Weltmartt.

Der

Allerdings find die Preise für landwirtschaftliche Produkte seit März 1926 in Rußland bedeutend ge­funten. Während 1 Pud Weizen am 1. März im Durchschnitt 1,54 Rubel toftete, stellte es fich am 1. Juni auf 1,34 Rubel, also um 13 Broz. billiger. Anfang Juli standen die russischen Getreide preise im Durchschnitt bereits erheblich niedriger als zum selben Zeitpunkt des Borjahres: der Weizen am 1. Juli um 38 Broz, Roggen um 43 Broz, Gerste 51 Proz., Hafer 28 Proz. Export der wichtigsten Getreidekulturen wird wieder als mehr oder meniger rentabel angesehen. In der allerlegten Zeit weisen die Getreidepreise im Zusammenhang mit dem Beginn der Getreide fampagne indeffen wieder eine leicht ansteigende Tendenz auf. Bon entscheidender Bedeutung ist die Tatsache, daß die Industrie warenpreise der seit März 1926 erfolgten Senkung der Getreidepreise nur äußerst langsam gefolgt find. Während der Kleinhandelsinder für landwirtschaftliche Pro­dufte in der Zeit vom 1. Mai bis 1. Juli eine Senfung um 9,1 Proz. aufweist, ist der Index für Industriewaren in dieser Zeit nur um 1,8 Proz. gesunken. Gerade auf eine Herab­legung der außerordentlich hohen Industriewarenpreise fommt es aber gegenwärtig in erster Linie an. Nicht allein deshalb, weil sich dadurch das allgemeine Preisniveau ſenten würde, was die

der 10prozentige Preisabbau nicht durchgeführt worden ist. Das Mißverhältnis zwischen den Getreidepreisen und den Preisen für Industriewaren habe sogar zugenommen. Die Hauptursache dieses Mißerfolges beim Preisabbau sei weniger in irgendwelchen objektiven Verhältnissen als in der un genügen als auch des Handelsapparates" zu suchen. Aus zahlreichen Be­den Selbsttätigteit sowohl der lokalen regulierenden Organe richten aus der Provinz gehe hervor, daß die Anweisung des Rates der Arbeit und Berteidigung dort nur einen schwachen Widerhall" gefunden habe. Im Zusammenhang damit meist die Sowjetpreffe erneut auf die dringende Notwendigkeit hin, daß nunmehr unvers züglich zum realen Preisabbau" geschritten wird.

diefes Syndikat in den Besitz der Mehrheit der Attien der Glas hüttenwerke A.-G. in Amberg und nutzte diese Majorität im Inter­effe der Profitpolitik dahin aus, daß es das Bert sofort still legte und die ganze moderne Maschinenanlage sowie den Auftragsbestand seinen norddeutschen Werten zuführte.

Aus diesem Grunde werden gegen die bayerische Regierung nun­mehr in der Deffentlichkeit dauernd die schwersten Vorwürfe wegen Schädigung der heimischen Industrie erhoben. Die Kredit­verluste der Staatsbant des Ordnungsstaates" follen sich auf rund ein halbe Million beziffern.

Der Arbeitsmarkt in der zweiten Augustwoche.

Die leichte Besserung der Arbeitsmarktlage hat im Reiche nach den Berichten der Landesarbeitsämter allgemein angehalten. Nirgends wurde eine Zunahme der Zahl der Erwerbslosen beobachtet. Im aligemeinen befriedigend ist die Arbeitsmarktlage in Ost preußen, in der Grenzmark , in beiden Mecklenburg und in Oldenburg , verhältnismäßig günstig in Pommern , Brandenburg , Hannover und Württemberg , unbefriedigend in Hamburg , Westfalen, Rheinland , Heffen und Frei­ staat Sachsen , besonders ungünstig immer noch in Berlin , wenn auch hier ein kleiner Rückgang zu verzeichnen ist.

Die stärkste Nachfrage nach Arbeitskräften geht immer noch von der Landwirtschaft aus, wenngleich dort auch vereinzelt Arbeitskräfte bereits abgestoßen werden. Besonders start sind jüngere Fachkräfte gesucht. Weiter befriedigend beschäftigt war auch der rheinisch- westfälische Steinkohlenbergbau, doch ist das durch, von vereinzelten Neueinstellungen abgesehen, die Arbeits­martilage nicht wesentlich beeinflußt worden. Im Gegensatz zur Wirtschaftslage ist die Lage des Arbeitsmarktes ausgesprochen un­günstig. Die unbefriedigende Lage des Baumarktes ist unter Schwankungen annähernd gleich geblieben. Gute Beschäftigung herrscht u. a. in Stuttgart infolge Durchführung des Wohnungs­bauprogramms. Eine ganze Reihe von Facharbeitern hat landwirt. rungen in der Industrie der Steine und Erden nicht einge­schaftliche Arbeiten angenommen. Daher sind wesentliche Verände treten. In Hannover sind Besserungen zu verzeichnen, in Baden ist die Situation teilweise ungünstiger geworden. Gering blieb die Ver­mittlungstätigkeit auch in der gesamten Metall. und Ma= schinen industrie; allerdings erreichten die Betriebseinschränkungen und Entlassungen nicht mehr den früheren Umfang. Unter örtlichen Schwankungen verringerte sich der Beschäftigungsgrad in der Maschinenindustrie, auch in der Kleineisenindustrie Weft­falens trat durchweg eine Verschlechterung ein, dagegen berichtet die chemische Industrie überwiegend günstig. Auch die Arbeitsmarktlage im Spinnstoffgewerbe hat sich in den meisten Be­ungünstig berichten Berlin , Rheinland , Württemberg und Baden. zirken unter Schwankungen wieder gebeffert. Im allgemeinen noch Unwesentlich leichte Anzeichen zur Befferung zeigen die Bellstoff.. Leder. und die Schnitzstoffindustrie. Uneinheitlich bleibt die Situa tion im Nahrungs- und Bekleidungsgewerbe. In manchen Be­zirken geht die Nachfrage der Gast- und Schankwirtschaft fühlbar zurüd. Die Vermittlungstätigkeit im Berkehrsgewerbe war stellen­weise rege.

Die Kurssteigerungen im Juni und Anfang August.

Nachdem die Börsenhausse trok zeitweiliger Unterbrechungen sich bis in den August hinein fortgesetzt hat, ist jetzt der durchschnitt­liche Stand der Kurse auf das Doppelte gegenüber zit Jahres­beginn gestiegen. Die außerordentlich anschauliche Uebersicht, die von der Deutschen Bank allmonatlich zusammengestellt wird, und die die Aktienkurse unter Berücksichtigung des Kurswertes des Attien­fapitals im Durchschnitt spiegelt, ergibt das folgende Bild:

Ob die Preisabbauaktion, die zum 1. August nicht gelungen ist, schließlich doch noch einen nennenswerten Erfolg zeitigen wird, erscheint zweifelhaft. Es darf nicht übersehen werden, daß die age in Rußland für die Durchführung einer solchen Attion feines­megs günstig ist. Die im Herbst 1925 entstandene Inflation ist durch die währungspolitischen Maßnahmen der Sowjetregierung zwar gemildert, jedoch noch nicht vollständig beseitigt regierung erheblich weniger einwirken fann ais auf die Groß­worden. Ein Abbau der Kleinhandelspreise, auf welche die Sowjet. regierung erheblich weniger einwirken kann ais auf die robie handelspreise der staatlichen Industrie, ist unter diesen Umständen schwierig. Besonders zu beachten ist ferner die Tatsache, daß dieser Preisabbau bei Waren durchgeführt werden soll, an denen an sich schon Mangel besteht, die Nachfrage also erheblich größer als das Angebot ist, was sich letzten Endes in neuen Breissteigerungen auswirken muß, von denen in erster Linie der Privathandel profi­tieren würde. Aber selbst, wenn mit Zuhilfenahme administrativer Maßnahmen der Preisabbau durchgeführt würde, so wird das an der ganzen Lage nur wenig ändern. Hat man sich doch nur eine Herabsetzung der Kleinhandelspreise um 10 Broz zum Ziel gesetzt, durch die die Schere" feineswegs beseitigt wird. An einen Preisabbau im größeren Maßstabe, der von der Herabsehung der Großhandelspreise der staatlichen Induftrie aus­gehen müßte, aber ist, wie in Sowjeffreifen erklärt wird, gegen wärtig nicht zu denken.

Eine wirksame und nachhaltige Einwirtung auf den russischen größeres Warenangebot zu erreichen. Markt für Industriewaren ist eben letzten Endes nur durch ein Voraussetzung hierzu ist eine Erweiterung der industriellen Produktion oder der Einfuhr von Fabrikaten aus dem Auslande. Solange ein größerer Import von Industrieerzeugnissen nicht in Frage kommt, die staat­liche Industrie aber außerstande ist, die Bauernschaft mit den er­forderlichen Mengen an Bedarfsartikeln zu versorgen, fann mit einer befriedigenden Lösung des Preisproblems ta um gerechnet werden.

Kreditverluste der Bayerischen Staatsbank.

Aus München wird uns geschrieben: Die Bayerische Staatsbank hat durch eine verfehlte Finanzpolitik schon wieder­holt schwere Berluste erlitten. Die Reihe dieser Verluste ver­größert sich nun durch einen weiteren, und zwar durch den Kon­furs der Glashüttenwerte in Amberg , die in der Inflation als einziger Betrieb in Bayern Flaschenglas herstellten. Ursprünglich war das Reichsfinanzministerium mit 15 Proz. am Aktienkapital beteiligt. Später gelangte das Aktienpaket an den bayerischen Staat. Die Bayerische Staatsbant griff dem Unter­nehmen dann häufig durch Kreditgewährung unter die Arme. Diese Kreditgewährung erreichte in der letzten Zeit die wöchentliche Unternehmens sich nicht einstellte, verkaufte der bayerische Staat Summe von 5000 Mart. Da die erhoffte Rentabilität des Ende Juli das Aktienkapet bei der ersten sich bietenden Gelegenheit an einen gewissen Dr. Habersbrunner in Berlin , hinter dem das Norddeutsche Flaschen- Syndikat stehen sollte. Dadurch gelangte

Es ist eine Kunsta

schon für 3 Pfennige eine wirklich gute Zigarette zu liefern. Wir verstehen es, die einzelnen Tabaks sorten mit raffiniertem.Geschmack zu mischen:

Kibari

dick und rund ohne Mundstück.

3PF

Scherif

flaches Format Gold Silber Kork.

Durchschnittsturs aller Aktien. dabon: Bankaktien.

Industrie- und Schiffahrtsaktien Sämtliche Terminpapiere Sämtliche variabel not. Papiere Sämtliche Kassapapiere.

Durchschnittsturs 1926

Indepe 0.9.Juni v.9.Aug.

4 Jan. 9. Juli 9. Aug( 4. Jan. 26= 100) 68,3 118,9 181,4 149,34 192,38 %

89,6 135,1 149,9 135,04 167,30 65,8 117,8 131,3 151,67 199,55 74,8 144,9 165,5 163,12 222,75 59,0 97,7 102,1 147,96 178,05 65,2 98,9 103,9 134,21 159,35

Die Deutsche Bank betont dazu selbst, daß die Terminnotierungen und ihre wesentlich stärkere Steigerung gegenüber den anderen Aftien von start spefulativem Einschlag begleitet sind, was aus der anhaltenden stärkeren Steigerung der Terminpapiere hervor geht. Allerdings sei unverkennbar, daß neben den Spekulations­freisen, die sich anscheinend ganz einseitig nach oben engagiert haben", auch die breite Masse des Publitums im wach­fenden Maß ihr Interesse wieder dem Aktienmarkt zuwendet. Die zahlreichen günstigen Momente aus der Wirtschaft verursachen, daß die Börse nie um Estomptierungsmöglichkeiten verlegen ist; es sei mit Genugtuung zu begrüßen, daß gerade mit Rücksicht auf diese eben geschilderte Bewegung die Emissionstätigteit auch auf dem Gebiete der nicht festverzinslichen Werte wieder aufzuleben beginnt.

Allerdings wird dabei zu berücksichtigen sein, was die Deutsche Bant in ihrem Bericht nicht erwähnt, daß die Ansprüche der Aktiengesellschaften an den Kapitalmarkt in der nächsten Zeit mit besonderer Stärke hervortreten, wie das z. B. aus der großen Kapitalerhöhung des chemischen Trusts hervorgeht. Greift die Bewegung rasch weiter so um sich, so wird die Börse auch bald als natürliche Reaktion die Nachteile der großen Kapitalerhöhungen in steigenden Geldsäßen und sinkenden Kursen zu spüren bekommen.

Die erfte Fabrikationanlage für Kohleverflüffigung.

Die J. G. Farbenindustrie wird noch im Herbst mit dem Baz einer großen Fabrik in der Nähe von Nachterstedt bei Aschersleben achterstedt ist gewählt worden, weil dort geeignete Braun­beginnen. In der Fabrik soll das Verfahren zur Verflüssigung von Rohle wirtschaftlich ausgebeutet werden. Die Gegend von fohlenlager zur Verfügung stehen. Die 3. G. Farbeninduſtrie hat sich besonders durch den Ankauf des Rittergutes Gotersleben die nötige Rohstoffbasis gesichert.

F.SCH

WENESTI