Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftsbewegung

Gegen die Abschaffung der Polizeistunde.

Die Gastwirte werden in der Polizeistundenfrage immer offener. In einem Artikel, veröffentlicht im Organ des Deutschen Gastwirteverbandes E. V. Das Gasthaus", Nummer 93/1926, an­geblich von einem höheren Polizeibeamten stammend, heißt es unter anderem: Die Forderung des Schankgewerbes lautet nicht mehr Berlängerung der Polizeistunde, sondern Abschaffung der Polizeistunde." Nachdem es den Gastwirten gelungen ist, den Berliner Oberbürgermeister, den Berliner Magistrat und einige Handelskammern vor ihren Wagen zu spannen, versuchen sie jest mit Hilfe eines Schriftstellers Gerhard Büttner, im öffentlichen Leben stehende Personen( Politiker, Wirtschaftler usw.) als Bundes­winnen. Dabei pe tere bin Abſchaffung der Polizeiſtunde au se: genoffen im Kampf um die

genieren sie einmal, bekannte Arbeiterführer heranzutreten in der Hoffnung, daß der eine

oder andere doch vielleicht eine Stellung zu der Polizeiſtundenfrage

einnimmt, die sie für ihre 3mede verwerten und gegen die wohl­begründeten Argumente der Gasthausangestellten ausspielen fönnen. So hat der schon genannte Herr Büttner unter anderem auch den Borsitzenden des Allgemeinen freien Angestelltenbundes, den Reichs tagsabgeordneten Genossen Aufhäuser, gebeten, ihm zweds Ber­öffentlichung in der Bresse seine persönliche Meinung betreffend die Forderung der Gastwirte nach Aufhebung der Polizeistunde mit­zuteilen. Genoffe Aufhäuser hat dem Herrn Büttner erfreu licherweise am 17. August 1926 eine Antwort erteilt, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Sie lautet:

fie alles andere, nur feine einwandfreie Qualitätsarbeit ist. Die Firmen mit solchen unsauberen Geschäftspraktiken beschäftigen nur wenige gelernte Maler, die auf die Kolonnen angelernter Arbeiter verteilt werden. Tariflöhne fennt man bei diesen Firmen nicht. Es ist feine Seltenheit, daß diese Firmen wochenlang mit der vollen Lohnzahlung in Verzug kommen. Bei der Zwangsvollstreckung, die schlecht ausgeführter Arteiten auf Schadenersatz geklagt haben, ver. von den um ihren Lohn geprellten Arbeitern oder Leuten, die wegen anlaßt wird, ist bei diesen Firmen felten etwas zu holen. Der Redner führte weiter eine Anzahl von Fällen an, wo mit der Arbeitskraft geradezu Raubbau getrieben wird und durch unvorschriftsmäßigen Gerüst- und Stelligenbau schwere Unfälle verschuldet wurden. Schie­mann gab bekannt, daß all diese Mißstände, an deren Abstellung neben den anständigen Firmen vor allem die Kommune, die Sied­lungsgesellschaften und privaten Auftraggeber ein Interesse haben, in

zum 23. Auguft nach Berlin einzuberufen. Mostau hat sich damit einverstanden erklärt und verlangt wiederum, als erste und Haupts frage die Hilfsaktion für die streikenden englischen Bergarbeiter auf die Tagesordnung zu setzen, obwohl inzwischen der IGB. die fürzlich beantragte Unterstügungsaktion eingeleitet hat.

Ein Vorschlag der Kohlenkommission angenommen.

London , 21. August.( TU.) Wie amtlich mitgeteilt wird, hat der Handelsminister Sir Cunliffe Lifter in lebereinstimmung mit der Empfehlung der Kohlenkommission für die Einsetzung eines Komitees für elettrische und andere Ener= giequellen einen ständigen Ausschuß zur Beratung von Fragen in Verbindung mit dem wirtschaftlichen Verbrauch von Brennmaterial ernannt. Dem Komitee gehören neben verschie= denen englischen Sachverständigen u. a. auch der Generalfefre tär der internationalen Bergarbeitergewerf. lische Parlamentarier Sir Alfred Mond .

13.- 18. sept.: Jnternationale gewertſchaftl. Agitationswoche haft Frank Hodges an. Vorſizender iſt der bekannte eng­

19. September:

Bierteljahrhundertfeier der internation.Gewerkschaftsbewegung

vier öffentlichen Versammlungen am 1. September ausführlich te= handelt werden sollen. Jedenfalls wird alles versucht werden, um mit Hilfe der Organisation das Gewerbe von den ihm anhaftenden Schlacken zu befreien. In der regen Diskussion wurden die Aus­führungen Schiemanns durch weitere traffe Beispiele unterstrichen.

"

" Ich komme heute zur Beantwortung Ihres Schreibens vom Die Bauarbeiter gegen den Betriebsräteausschuß". 5. dieses Monats und teile Ihnen mit, daß ich mich weder für die In einer gut besuchten Versammlung der im Baugewerts Aufhebung noch für die Verlängerung der Polizeistunde im Gast bund organisierten Baudelegierten, die am Donnerstag bund organisierten Baudelegierten, die am Donnerstag mirtsgewerbe erflären fann. Es gibt faum ein Gewerbe, in dem im Dresdener Kajino" stattfand, sprach der Vorsitzende der Bau­die sozialen Schußgefeße mehr übertreten werden, gewerkschaft Berlin , Genosse Drügemüller, über die Frage: als bei gastwirtschaftlichen Unternehmungen, wobei leider auch die Wie steht der Baugemertsbund zum fogenannten Rechtsprechung bisher eine unberechtigte Milde gezeigt hat. Die Betriebsräteausschuh?" Der Redner schilderte in iänge­unerheblichen Geldstrafen, wie sie verhängt wurden, dürften taum ren Ausführungen, wie dieser Betriebsräteausschuß" entstand und ausgereicht haben, um der Ausbeutung entgegenzuwirken, die mit zu welchem Zwed. Als im vorigen Jahr der Stern der Kaifer den betroffenen Gastwirtsangestellten getrieben wurde. Wenn nach Organisation verblaßte, rief man den Betriebsräteausschuß ins den Mitteilungen des Zentralverbandes der Hotel -, Restaurant- und Leben, durch den man der neuen Firma Industrieorgani Caféangestellten in Deutschland eine täglich wiederkehrende vierfation" Mitglieder zuführen wollte. Man glaubte vor allem durch zehn bis sechzehnstündige Arbeitszeit als Durch die Parole, dem Betriebsräteausschuß müssen auch die im Bau­schnitt zur Regel geworden ist und darüber hinaus die vorgesehenen gewerksbund organisierten Baudelegierten angehören, denen in erster ein- bis zweistündigen Ruhepausen in der Braris ebenfalls noch Linie die Agitation auf den Baustellen obliegt, dem Industriearbeiter­starf verkürzt werden, eine Entlohnung der Ueberstunden gleichfalls verband Mitglieder aus Kreisen des Baugewerksbundes zuführen zu nicht in Betracht kommt und auf der anderen Seite die Zahl der Arbeitslosen unseres Landes immer noch ein erschreckendes Ausmaß aufweist, so müßte der soziale Gesichtspunkt bei der Entscheidung der hier aufgeworfenen Frage maßgebend sein. Ich kann die an sich recht anfechtbaren Gründe, wie sie für die Ver­längerung der Polizeistunde angeführt werden, gegenüber den von mir hier angedeuteten sozialen Schäden und der weiteren Beein­trächtigung unserer durch den Krieg ohnehin stark gefährdeten Bolts­gesundheit nicht als stichhaltig anerkennen.

Die fulturelle und wirtschaftliche Hebung des deutschen Bolles macht es den gesetzgebenden Körperschaften zur obersten Pflicht, zunächst einmal den Schutz der menschlichen Arbeits. traft in den Vordergrund aller Erwägungen zu stellen. Ich möchte daher wünschen, daß die Aktivität, mit der jetzt gewisse Kreise für die Berlängerung der Polizeistunde eintreten, auch auf die baldige Ber abschiedung des neuen Arbeiterschußgefeßes unter stärkster Berücksichtigung auch der Gastwirtsangestellten in die Er. scheinung treten wird.

Kündigung durch Anschlag gilt nicht. Die Arbeitsordnung der Deutschen orthopädischen Werte schließt die Kündigung nicht aus. Es gilt für den Betrieb also die gesetzliche 14tägige Ründigung. Als fürzlich ein Streit auszubrechen drohte, wollte sich die Betriebsleitung hinsichtlich der Entlaffung von Arbeitern freie Hand schaffen. Sie glaubte das dadurch zu erreichen, daß sie am schwarzen Brett einen An­fchlag anheften ließ, wodurch der gesamten etwa 250 Mann starten Belegschaft das Arbeitsverhältnis gefündigt wird mit der Maßgabe, daß nach Ablauf der 14tägigen Kündigungsfrist ein neues Arteitsverhältnis mit Rün digungsausschluß beginnt.

Einige Wochen später wurden zwei Arbeiter ohne Rün digung entlaffen. Sie flagfen beim Gewerbegericht auf Be. zahlung der 14tägigen Kündigungszeit mit der Begründung, der Anschlag der Firma sei eine einseitige und deshalb nicht zulässige Aenderung der Arbeitsordnung. Da ihnen seinerzeit feine persönliche Kündigung zugegangen fei, so habe das alte Arbeitsverhältnis mit der gefeßlichen Kündigung am Tage ihrer Entlassung noch bestanden. Die fristlose Entlassung fei also unberechtigt.

Das Gericht( Rammer 7) erkannte den Anspruch der Kläger an, da die Kündigung durch Anschlag nicht wirtsam sei. Sie hätte jedem einzelnen Arbeiter zugestellt werden müssen.

Die Verhältnisse im Malergewerbe.

Die Funktionäre der Zahlstelle Berlin des Malerverkandes beschäftigten sich am Donnerstag im Gewerkschaftshaus mit den Ver­hältnissen in den Betrieben. Genosse Schiemann wies durch um­fangreiches Material nach, daß in einer Anzahl Berliner Betriebe Berhältnisse Platz gegriffen haben, die alles bisher dagewesene in den Schatten stellen. Bon einzelnen Malerfirmen, die nicht immer die fleinsten find, wird eine Schmugtonfurrenz getrieben, die aller Beschreibung spottet. Es gibt nur noch wenige Firmen, die wirklich Qualitätsarbeit liefern und es auch heute noch oblehnen, ihre Auftraggeber durch Pfuscharbeit zu betrügen. Diese noch reellarteitenden Firmenfallen aber meist bei Submissionen aus, weil sie eben nicht betrügerisch fal­fulieren. Die meisten Auftraggeber lassen sich durch die niedrigen Kostenanschläge dieser Schwindelfirmen täuschen, müssen aber nach der Fertigstellung der Arbeit zu ihrem Leidwesen feststellen, daß

Berliner Elektriker

Genossenschaft

angeschl. dem Verb.soz. Baubetriebe Berlin N. 24, Elsässer Str. 86-88 Fernsprecher: Norden 6525, 6526 Filiale Westen, Wilmersdorf Landhausstr . 4. Tel.: Pfalzburg 9831. Ausstellungsräume und Lager: Alexanderstraße 39-40( Alexander Passage), Telephon: Königstadt 540 Herstellung elektr. Licht-, Kraft- und Signalanlagen. Ver­kauf aller elektr.Bedarfsartikel Ausführg. sämtl. Reparaturen Preiswerte, gediegene Arbeit

fönnen.

Genoffe Drügemüller zeigte an vielen Beispielen, wie eng dieser Betriebsräteausschuß und der Industriearbeiterverband miteinander verwachsen sind. Wenn man diese Geistesverwandtschaft erkannt hat, weiß man auch als zielflarer Gewerkschafter, was man von dem fogenannten Betriebsräteausschuß zu halten hat. Er ist eine gewerkschaftszerstörende, ebenso mit Liſt und Lüge fämpfende und unkontrollierbare Institution wie der Industrie­verband. Beide haben keine Daseinsberechtigung und werden nur aufrecht erhalten, weil es einigen Führern nicht genehm ist, im Interesse der Einheit der freien Gewerkschaftsbewegung wieder in den alten Beruf zurückzugehen.

Den Baudelegierten fällt die Aufgabe zu, auf den Baustellen, in den Betriebsversammlungen und wo sie sonst Gelegenheit haben, in den Betriebsversammlungen und wo sie sonst Gelegenheit haben, die Unorganisierten und Industrieverbändler von der Schädlichkeit dieser Gewerkschaftszerstörer zu überzeugen und für den Baugewertsbund, der wahren und verantwortlichen Industrieorganisation für das Bau­gewerbe zu gewinnen. Insbesondere sind die Marken zurückzu weisen, die der Betriebsräteausschuß an den Mann zu bringen sucht, um den Finanzen des Industrieverbandes aufzuhelfen.

Die anschließende Diskussion bewegte sich in durchaus zu stimmendem Sinne.

Ter Fleischerstreit bei der Firma Böhmke in Elmshorn . Der Streit geht weiter. Herr Böhmte provoziert nicht nur die Streifenden, er ist sogar stolz darauf, berühmt" zu werden und daß der Ordnung halber" ein größeres Bolizeiaufgebot von Altona nach Elmshorn berufen wurde. Nachdem Herr Böhmte in der Lokalpresse bestreitet, daß Mißstände in seinem Betriebe be ständen, ist ihm erneut in der Arbeiterpresse dortselbst die Antwort auch durch Abbildungen( Photographien) gegeben worden. Es besagt gewiß allerlei, und recht appetitlich wirft es, wenn die Schlach­ter und Wurstmacher nach Klosettbenugung fein anderes Gefäß zum händewaschen haben als einen Kübel, in dem zugleich Därme ge wässert werden. Ja, Zeit ist Geld, und gäbe es nicht noch den Darmfübel, fönnten ja die Gefellen auch noch die Zeit des Hände waschens zu nützlicherer Arbeit verwenden. Burst ist sowieso Ver­trauenssache, und da der Konsumentenkreis Böhmkescher Wurst­waren hauptsächlich die Arbeiterschaft ist, scheinen sich bei Böhmte hygienische Einrichtungen wie in modernen Wurst­fabriten zu erübrigen. Die Elmshorner Arbeiterschaft hat bereits Stellung gegen Böhmte und das Vorgehen der Polizei genommen und durch den Ortsausschuß des ADG B. dem Magistrat und Bürgermeister den schärfsten Protest unterbreitet. Es wird die Schlie Bung des Betriebes verlangt, wenn Herr Böhmke sich nicht bald zur Beilegung des Streifs, Beseitigung der Mißstände und Anerkennung des Tarifvertrages bemüht, der für die Elms­ horner Wurstfabriken besteht. Fleischergesellen werden Zuzug nach Elmshorn gewarnt.

Dor

Das anglo- russische Komitee. Auf Vorschlag Mostaus sollte das Komitee am 19. Auguft in Berlin zusammentreten. Dazu kam es jedoch nicht. Obwohl dem Generalrat des englischen Gewerkschaftstongresses schon vorher in der ganzen fommunistischen Preffe die übelsten Vorwürfe aus Moskau wegen der Pariser Tagung des Komitees gemacht wurde, hat nach Inpreforr" der englische Generalrat vorgeschlagen, das Komitee

Mieten Sie von uns Gascherollen,

HUNDE Waschmaschinen,

Katzen, Papageien und alle

Haustiere werden behandelt. Tierärztliche Poliklinik Chausseestraße 93

neben Kriegervereinshaus Sprechstunden: 11-14-6 Uhr

diese sind in 6 Monaten Jhr Eigentum. Auf Wunsch Sonder- Prospekt.

PRaddatz& Co.

Berlin W66 Ceinzigerstr122-123&

PREISAUSSCHREIBEN

DER

URANIA

Monatshefte für Naturerkenntnis und Gesellschaftslehre

Vierteljährlich 3 Hefte mit broschierten Buchbeigaben Ausgabe A 1.60 In Ganzlein. gebund. Ausgabe B 2.25 Prämien im Werte von 1000 Mark in bar und Bücherpreisen Verlangen Sie noch heute Gratis­Exempl. der neuest. Veröffentlichung ( Heft 11) und Werbematerial, damit Sie sich über Näheres informieren können.

URANIA- VERLAGSGESELLSCHAFT M.B.H.

JENA , SPITZWEIDENWEG 7/9

Der Kollektivvertrag in Siebenbürgen .

Die Arbeiterinnen vom Vertrag ausgeschlossen. Den Arbeiterinnen in Siebenbürgen geht es in Rumänien offenbar nicht besser als vordem in Ungarn . Die Arbeitgeber scheinen anzunehmen, daß die Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen erst im laufenden Jahre anläßlich der Lohntariffeſtſegungen auf­gestellt worden seien. Dabei haben in sämtlichen Gewerben sowohl die Facharbeiterinnen wie auch die Hilfsarbeiterinnen in Sieben­ bürgen schon vor Jahren als sie sich zu organisieren begannen, die Arbeitesbedingungen unter Berücksichtigung örtlicher Verhältnisse geregelt. Im alten Siebenbürgen haben die Arbeiterinnen viele Rämpfe ausgefochten und jede Gelegenheit ausgenutzt, um dieselben Bedingungen zu erreichen wie die Arbeiter. Niemals ist zwischen den Löhnen der männlichen und der weiblichen Arbeiter ein so großer Unterschied gemacht worden wie jetzt. Die meisten Arbeitgeber wollen ein Recht der Arbeiterinnen auf geregelte Arbeitsbedingungen nicht anerkennen. Es sind jedoch 50 Proz. der Arbeiterinnen feit langen Jahren organisiert und in der überwiegenden Mehrzahl herrschten in sämtlichen Gewerbezweigen bis jetzt geordnete Zustände. Es wird daher den Arbeitgebern faum gelingen, ihre Pläne durch­zusetzen.

Angesichts der jahrelang währenden geordneten Arbeitsjahre mutet es höchst eigenartig an, wenn die Arbeitgeber plöglich mit Anträgen auftreten, die den Zwed haben, daß die weiblichen Arbeits­fräfte vom Tarifvertrag und dessen Vorteile ausgeschaltet werden sollen. Diese rückschrittlichen Bestrebungen haben sich bis jetzt noch nicht in allen Gewerbezweigen durchzusehen vermocht. Es handelt sich hier um ein Experiment, das man überall durchzusehen gedenkt. In diesem Falle würde jedoch die geschlossene Front der Arbeiterinnen zur Abwehr auftreten.

Der neu aufgestellte Tarifentwurf der Unternehmer bezieht sich lediglich auf die männlichen Fach- und Hilfsarbeiter. Die Ar­beiterinnen sollen aller bisherigen Rechte und Vorteile verlustig gehen. Gilt für die Arbeiterinnen fein feststehender Lohn mehr, dann sind sie der völligen Willkür der Arbeitgeber preisgegeben. Sie hätten feinen Anspruch mehr auf Urlaub, auf Bezahlung der Feiertage, auf Ueberstundenbezahlung und Teuerungszuschläge, troj der sehr schlechten Baluta. Die Arbeiterinnen, die seit Jahren gewohnt waren, unter geordneten Verhältnissen zu arbeiten und die gleichen Rechte und Vorteile wie die Facharbeiter hatten, würden mit einem Schlage zur Fronsklaverei verurteilt sein.

Bisher war es üblich, daß in einer Woche, in die ein Feiertag fiel und in welcher der Arbeiter drei oder weniger Arbeitstage hatte, unter gewiffen Boraussetzungen auch der Feiertag bezahlt wurde. Diese Bestimmung soll fortfallen, ebenso wie die Bestimmung, daß der Arbeitslohn dem Lohnminimum zu entsprechen hat. Gleichzeitig werden die Mindestfäße festgelegt, obgleich nach den Abmachungen eine Lohnerhöhung eintreten kann, falls der Inder sich inzwischen nicht ermäßigt. Diefes wären die wesentlichen Aenderungen, aus denen hervorgeht, daß die Arbeitgeber auf der ganzen Linie die weibliche Arbeiterschaft jener Errungenschaften zu berauben gedenken, die in allen Teilen ihr längst verbürgtes Recht darstellen. Die Arbeiterinnen die jetzt fast nur die Hälfte des bisherigen Lohnes bekommen, werden sich gegen ihre Ausbeutung zu wehren wissen.

Die Pariser Konfektionsarbeiter sind gestern in großer Zahl wegen Bohndifferenzen in den Streit getreten. Wie EP." meldet, besteht die Möglichkeit, daß sich auch die Modearbeiterinnen der Bewegung anschließen werden.

Jn Polen ist ein Rüdgang der Arbeitslosigkeit um fast 6000 Personen in der ersten Augustwoche zu verzeichnen. Die Befferung ist eingetreten im Bergbau, in der Textilindustrie und im Bau­wesen.

Theater der Woche.

Vom 22. August bis 30. August 1926.

Deutsches Künstler- Theater: Der Nobelpreis. Theater bes Westens: Der Zug nach dem Beften,

-

Oper am Blag der Republik: 22. Carmen. 23.( gefchloffene Borstellung für den Bühnenvoltsbund) Der fliegende Holländer . 24. Madame Butterfly . 25. Der ferne Klang. 26. Die verkaufte Braut. 27. Soffmanns Erzählungen. 28. Die Fledermaus. 29. Die Meistersinger. 30. Bulcinella, Josephslegende. Staatliches Schaufpielhaus: Anrik- Byris. Deutsches Theater: Das Etel. Die Komödie: Die fleißige Leserin. Theater in der Röniggräger Straße: Der Garten Eden. Komödienhaus: Ab 26. Herr von Saint- Obin. Berliner Theater: Mig Amerika. Resibenz- Theater: Das goldene Ralb. Relfon- Theater: Ab 26. Die tanzenden Fräuleins. Romische Oper: Berlin ohne Hemd. Lustspielhaus: Bis 25. Eifersucht. Theater am Kurfürstendamm : Yvonne. Kleines Theater: Asta Nielsen . Rose- Theater: Olaf, Tragödie eines Sportlers. Kasino- Theater: Was Liebe vermag. Theater in der Lühowstraße: Spreewaldmädel. Schloßpark Theater Steglig: Frühlingsluft. Theater im Admiralspalast : Haller- Revue: An und Wintergarten: Barieté. Scala: Internationales Barieté. Rachmittagsvorstellungen. Schloßpark Theater Steglig: Ein Walzertraum.- Theater im Admiralspalaft: An und aus.

aus.->

Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Gener; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: J. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schilowski; Lokales Berlag: Vorwärts.Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchbruderei und Sonstiges: Frik Rarstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . und Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3.

cpeise­Herren­Schlaf­Zimmer, bekannt gut und billig.

Reugebauter

CHARLOTTENBURG Wilmersdorfer Str . 128 Ecke Schiller Str. Kein Laden 1. Etage

Besichtigen Sie mein reichhaltiges Lager

Krause­

Pianos

zur

Miete

Ansbacher Str. 1, Ecke Karfürstenstraße

Befunder Schlafe

befte Kräftigung für Gefunde mie fie firanke. Bet Mlecnosität, Schwindetanfällen, Schlaf lofigkeit nehmen Sie daher abends vor dem Schlafengehen ein Likörgläschen

Baldravin

das ist der geschütte flame für den echten Apotheker W.Ullrichs Baldrianwein Zu haben: in Apotheken und Drogerien. Hersteller: Ollo Stumpf A.-G., Chemniz.

Resonders

wirksam sind die KLEINEN ANZEIGEN in der Gesamtauflage

des Verwärts" und trotzdem

billig!