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Glas, altes Eisen 2c. gegen einige Nickelmünzen umzutauschen. Vor dem Kriminalgerichtsgebäude kam es gestern wieder daß ein beliebiger ehemaliger Besitzer herausgegriffen und in Viele von den Kunden des Händlers find obdachlos, aber das zu einer Ausschreitung. Der Juwelier Königsberger hatte Strafe genommen werden sollte. Es wurde daher auf Frei­genirt die Leute nicht, denn bei ihrem Abnehmer finden sie auch den Kaufmann Simon Modern wegen Rückens angezeigt. fprechung erkannt und außerdem die Kosten für die entstandene Nachtquartier; sie schlafen auf den Lumpen- und Papierhaufen, Der letztere wurde gestern von der dritten Straffammer des Vertretung der Staatstaffe auferlegt.

die im Keller aufgestapelt find. Wer früh Morgens um 5 Uhr das Landgerichts I zu 50 M. Geldstrafe verurtheilt. Nach Beendigung

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Der

Kriminalstudenten. Das öffentliche Verfahren unserer betreffende Haus beobachtet, der sieht, wie sich einer nach dem des Termins stieß der Verurtheilte Drohungen gegen Königs Rechtspflege hat eine Spezies von Personen geschaffen, auf die andern ohne Aussehen aus dem Hause entfernt, den Gifthaken" berger aus, wodurch dieser sich veranlaßt fand, einen Seiten- Rechtspflege hat eine Spezies von Personen geschaffen, auf die und den Lumpenfack möglichst unter den Kleidern verborgen. In ausgang zu wählen. Hier stieß er aber auf seinen Gegner, der das Bibelwort paßt: fie fäen nicht, sie ernten nicht, und sie der nächsten" Destille" wird" Kaffee" getrunken, ein Nordlicht ihn erwartete. Königsberger ging wieder ins Gebäude zurüd ernähren sich doch." Es sind dies die gewerbs- und gewohnheits mäßigen" Kriminalstudenten, worunter natürlich nicht solche auf die Lampe gegossen" und" nun wird die Tournee angetreten. und bat einen Beamten, ihn bis zu dem Droschkenhalteplay un- Leute verstanden werden dürfen, die aus rein fachlichem Es sind Menschen, die in diesem Schmutz und Jammer weit des Hauptausganges av begleiten. Der Beamte erfüllte die Interesse wiederholt den Justizpallast aufsuchen. hausen und sie leben in derselben Kulturwelt", ja nur wenige Bitte. Königsberger stier, in die Droschke und sein Begleiter, gewohnheitsmäßige Kriminalstudent tann ein harmloser hundert Schritte entfernt von Stätten, wo Börsenfürsten und der ihn geborgen wähnte, wandte sich zum Gehen. Da sprang Mensch sein, der gewerbsmäßige" ist gewerbsmäßige" ist es niemals. andere große Stüßen des Staates in Luxus   und Verschwendung der Verurtheilte plötzlich hinzu und versetzte dem im Wagen giebt in Moabit   Gesichter, die man täglich sieht. Einige dieser ein Raffinement entwickeln, wie es vorher in der Geschichte kaum Sitzenden einen wuchtigen Sieb mit einem dicken Spazierſtock. Leute suchen nur in die Geheimnisse der Strafrechtspflege einzu­erhört war und auch mit dem Zusammenbruch der heutigen Es kam nicht zu einer gegenseitigen Prügelei, da der Kutscher   mit bringen und glauben dann, von ihrer Weisheit anderen Zuhörern Gesellschaft glücklicherweise abgethan sein wird. seinem Insassen schleunigst davonfuhr.

Für die Aegirkirche wollen die patriotischen Bier und Schnapswirthe bekanntlich auf Anregung des Herrn v. Mirbach die Orgel stiften. Die frommen Herren scheinen aber trotz der angenehmen Prozente, die sie aus dem Verzapf des Alkohols ziehen, doch nicht recht mit dem Draht abrücken zu wollen. Jetzt wendet sich an die Gastwirthe Deutschlands der deutsche Gast­wirthsverband mit einem erneuten Aufrufe, die Orgel zu be­

bieten herrliche Gelegenheit zu solchem frommen Wirken.

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E3

abgeben zu müssen. Sie wissen ganz genau, auf welche Strafe Verschwunden ist seit dem 1. August der 30 jährige Arbeiter der Gerichtshof erkennen wird, sie verfolgen mit fritischen Be Rudolf Baumann. Wer über den Verbleib Baumann's etwas merkungen den Gang der Verhandlung und verlassen auch bei weiß, wird gebeten, feiner Gerichtsstr. 76, vorn 4 Treppen rechts, den langweiligsten Sachen den Gerichtssaal nur dann, wenn die wohnenden Frau, welche mit ihren drei Kindern sich im größten Sitzung beendet ist oder die Deffentlichkeit ausgeschlossen wird. Elend befindet, eine Mittheilung zugehen zu lassen. Gegen diese harmlosen Leute, deren Schwäche es ist, ihr Licht, Polizeibericht. Am 8. d. m. versuchte gegen Mittag ein leuchten zu lassen, ist im allgemeinen nichts zu sagen. Weniger welches allerdings manchmal recht trübe flackert, fchaffen. 10 000 M. fonnten dem Komitee bereits überwiesen Kaufmannslehrling sich in einem Hause der Genthinerſtraße zu harmlos sind schon diejenigen, welche suchen, sich an weibliche werden. Es dürften aber noch, da die Orgel mindestens 40 000 m. erschießen, verletzte sich jedoch anscheinend nur leicht. In der Kriminalstudenten, an Beuginnen oder an weibliche Angeklagte foften wird, 30'000 M. fehlen. Möge fich das patriotische Chorinerstraße wurde ein sinnlos betrunkener Mann, der aus Kriminalſtudenten, an Beuginnen oder an weibliche Angeklagte Publikum daher hinfort etwas energischer im Alkoholkonsum be- einer Wunde am Kopfe blutete, auf der Straße liegend vor- anzuvettern. Die gewerbsmäßigen Kriminalſtudenten aber suchen das Publikum zu schröpfen. Sie spielen fich nicht selten als thätigen, damit für die Aegirkirche die erforderlichen 30 000 m. gefunden und nach dem Krankenhause gebracht, wo ein Schädel- Bertreter der Presse auf, um von ängstlichen Angeklagten Nachmittags wurde in der abfallen. Der kommende Sedantag und die anderen Gedenktage Lothringerstraße ein dreijähriges Mädchen von dem Pferde eines Schweigegelder zu heischen; eine Thätigkeit, welche leider auch Geschäftswagens umgestoßen und durch einen Huftritt nicht von Gelegenheitsberichterstattern geübt wird, wie ein Fall, der Der Lohn für die Dummheit. Folgende Geschichte wird unerheblich am Kopfe verletzt.- Abends wurde auf der Mache vorläufig noch bei der Staatsanwaltschaft schwebt, flar beweist. Abends wurde auf der Wache Manche Kriminalstudenten haben sich auch wirklich einige von einem Lokal- Berichterstatter erzählt: Am Montag Vormittag des 5. Polizeireviers ein wegen eines Bergehens festgenommener Erfahrungen gesammelt und drängen sich an verurtheilte An­benußte ein vornehm gekleideter Herr die Pferdebahn an der Mann todt in der Zelle aufgefunden. Nach ärztlicher Annahme geklagte, um ihnen den Erfolg eines Rechtsmittels flar vor Potsdamer Brücke nach dem Zoologischen Garten. Hier stieg er ist er an einem Herzschlage gestorben. Im Laufe des Tages Augen zu stellen, ihre Hilfe anzubieten und natürlich sich dafür aus, sein wohlgefülltes Portemonnaie in dem Wagen auf der fanden drei Feuer statt, darunter ein Dachstuhlbrand auf dem Augen zu stellen, ihre Hilfe anzubieten und natürlich sich dafür bezahlen zu lassen. Ein solcher Helfer ist vor einiger Zeit Bant liegen lassend. Kurze Zeit darauf bemerkte der Schaffner Grundstück Mühlenstr. 49. wegen Betrugs zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt worden; des Wagens das Portemonnaie und stellte auf der Haltestelle am er hatte sich in jedem Falle 6 M. zahlen lassen und Boologischen Garten in einer nahe belegenen Restauration versprochen, dafür ein Gnadengefuch einreichen zu wollen, in Beugengegenwart den Inhalt fest. Die Zählung ergab dieses Versprechen aber natürlich nicht gehalten. Diese 850 M. Nachdem der Pferdebahnwagen die Haltestelle Vampyre   ebenso wie die Preßpiraten sind ein wahrer bereits verlassen hatte, kam der Verlierer, der inzwischen Krebsschaden des öffentlichen Gerichtsverfahrens, namentlich die letzteren schädigen in ganz unglaublicher Weise das Ansehen der anständigen Berichterstatter. Die ständigen Berichterstatter im Gerichtsgebäude, so wird uns aus interessirten Kreisen geschrieben, sind deshalb eifrig bemüht, solche Elemente zu entlarven. Es ist auch gelungen, einem Berichterstatter mehrere Fälle nachzuweisen, in denen unter schwindelhaften Vorspiegelungen, daß er amtlicher Berichterstatter" sei, 2c. Geld abgenommen hat. Es ist gegen den Herrn ,, amtlichen Berichterstatter" Anzeige erstattet worden, die Anklagebehörde hat aber leider diese Säuberungsbemühungen nicht unterstüßt, sondern das Verfahren mit der Begründung eingestellt, daß der Thatbestand der Er preffung nicht vorliege. Da die Ablehnung jedoch nach dem Wortlaut der Begründung zweifellos nicht haltbar ist, so ist Beschwerde bei der Oberstaatsanwaltschaft eingelegt worden. Die Entscheidung steht noch aus. Zur Warnung des Publikums werden wir den Wortlaut der amtlichen Schreiben seinerzeit ver

Witterungsübersicht vom 9. August 1895.

den Verlust bemerkt, den Pferdebahnwagen in einer Droschte Stationen. nachgeeilt und erhielt auf seine Frage von dem Schaffner den stimmenden Betrag zurück. Unter Höflichkeitsverbeugungen und mit dem Ausdrucke des Dankes überreichte der vornehme Herr,

anscheinend ein Ausländer, dem Schaffner als Belohnung Swinemünde  . 50 Pf. Auf die Entgegnung des Schaffners, daß er eigentlich Hamburg  auf eine bessere Abfindung gerechnet, erwiderte der seine Herr: Berlin  Die 50 Pfennig gebe ich Ihnen für ihre Dummheit, daß Sie Wiesbaden  . mir das Portemonnaie überhaupt wiedergegeben haben, es fonnte München  ja ebenso gut ein Fahrgast gefunden haben." Sagt's und sprang Wien  .. in die immer noch neben der Pferdebahn herfahrende Droschke Haparanda  . und entschwand.

In der Sistirzelle der Polizeiwache des 5. Reviers ist in ber vorlegten Nacht ein Festgenommener gestorben. Donnerstag Abend gegen 10 Uhr brachte man dort den 61jährigen Packer Karl Liere aus der Münzstr. 9 ein, um ihn heute früh nach dem Polizeidienstgebäude am Alexanderplatz   weiter zu befördern. Liere war wegen Hehlerei festgenommen und wurde in der Sistirzelle für die Nacht untergebracht. Als man ihn Freitag früh abholen wollte, lag er todt am Boden; dem Anschein nach hat ein Herzschlag seinem Leben ein Ende gemacht. Fälle ähn­licher Art find neuerdings bekanntlich mehrfach gemeldet worden.

Barometer­

stand in mm,

reduzirt auf d. Meeressp.

Windrichtung

Windstärke

SM

A4905851549( Stala 1-12)

Wetter

Temperatur

nach Celsius

( 5° C. 4° R.)

756

Regen

14

757

WSW

halb bedeckt

14

758

WSW

761

NW

halb bedeckt wolfig

15

15

765

SW

762

W

761

NO

758

SW

wolkig wolkenlos bedeckt wolkenlos

15

752

WSW

wolkig

11 16 15

753

760

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WNW SSW

2

woltig

bedeckt

13 18

Petersburg Cort

Aberdin Paris  .

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Wetter- Prognose für Sonnabend, 10. August 1895. öffentlichen. Ziemlich warmes, zeitweise heiteres, vielfach wolkiges Wetter mit mäßigen südwestlichen Winden und etwas Neigung zur Gewitterbildung.

Berliner   Wetterbureau.

Gerichts- Beifung.

in

er

Vom Jekrant. Als Nachspiel zur Eschweger   Reichstags.  wahl wurden zwei Beleidigungsklagen des Pfarrers Jskraut gegen den Professor Stengel vor dem Schöffengericht in Marburg  verhandelt. Die erste Klage wurde auf den 29. Auguft vertagt, nachdem Stengel den Wahrheitsbeweis für seine Beschuldigung ( Unwahrheit) angeboten und Gegentlage erhoben hatte. In der weiten Klage wurde Stengel wegen einer nichtöffentlichen Be­leidigung zu zehn Mark Strafe verurtheilt.

Gewerkschaftliches.

Eine jener Szenen, die auf den Herbergen zur Heimath Abermals ein gebildeter Strolch. Seinen Abschied vom fast zu den Alltäglichkeiten gehören, ereignete sich auch am Junggesellenthum beschloß der Kaufmann D3walb 2oß in geftrigen Nachmittag wieder. In den bekannten Institut in der würdiger Weise zu begehen. Acht Tage vor seiner Hochzeit, am Oranienstraße war der Herbergsvater mit einem Gast in Streit 26. April d. J., hatte er seinen Freunden aus dem erwähnten gerathen, weil dieser behauptete, zehn Pfennige, die vom Wirth Grunde eine Kneiperei gegeben und kam nun mit einem derselben eingefordert wurden, schon bezahlt zu haben. Die Angelegenheit wurde mit den ortsüblichen Prügeln ausgeglichen; etwa vier gegen die 12. Abendstunde die Königstraße entlang. Gine Dame, die vor ihnen ging, veranlaßte durch ihr Alleingehen Mendung zu gunsten der Arbeiter genommen. Bereits haben Der Streik der Kistenmacher in Berlin   hat eine gute Mann machten sich über den Handwerksburschen her und miß in so später Stunde den glücklichen Bräutigam, fich Handelten ihn derart, daß alsbald eine große Blutlache von dem fie git wenden und ihr seine Begleitung nicht 18 Fabrikanten mit den Streifenden eine Einigung erzielt und christlichen Wirken Zeugniß ablegte. Der Mißhandelte nahm mißzuverstehender Absicht anzubieten. Mit Entrüstung wies den Tarif unterzeichnet. Damit ist die entschieden ablehnende nachher die Hilfe eines Polizeibeamten in Anspruch. ihn die Dame zurück. Loß aber folgte ihr troßdem, in Haltung, die anfänglich den Streifenden gegenüber eingenommen Ihren Ehemann und vier unmündige Kinder hat die Frau dem er nur einen Schritt hinter ihr blieb und mit seinem wurde, aufgegeben und stehen weitere Erfolge in naher Aussicht. Anna des Arbeiters Spritta aus der Blumenthalstr. 31 in Fried- mit einer mächtigen Hirschhornkrü cf e versehenen Spazier Bewilligt haben folgende Fabrikanten: Reiling, Lindenstr. 26; richsberg heimlich verlassen. Während der Mann draußen auf stock der Dame vor dem Gesichte herumfuch telte. Dies, Voigt, Röpnickerstr. 109a; Arnoldu. Henke, Hollmannstr. 37; Arbeit war, hat sich die 29jährige Frau aus der Wohnung ent- sowie ein Schlag, den sie von dem Rüpel plötzlich mit der Stock Schubert, Wallstr. 31; Kretschmar, Reichenbergerstr. 33; fernt, in der sie die Kinder zurückließ. Der Mann glaubte frücke auf die Hand bekam, veranlaßte sie nun, den sie Be- Lauterbach, Kochstraße 56; Einsporn, Plan Ufer 92a; zunächst, daß ihr ein Unfall zugestoßen sei, und suchte alle Kranken- lästigenden wegen seines flegelhaften Benehmens zur Nede zu W. Liebheim, Ritterstr. 75; Thürnagel, Melchiorftr. 23; häuser nach ihr ab, ohne sie jedoch zu finden. Es ist jedoch stellen und zugleich mit der Polizei zu drohen. Loß schien Schalling. Stallschreiberstr. 28; Th. Adolf, Rummelsburg  ; nicht ausgeschloffen, daß die Frau tödtlich verunglückt und ihre sich nun auch entfernen zu wollen, in der Poststraße Gauert, Blumenstr. 32; Schöntag, Lindenstr. 35; Fehse, Leiche bisher noch nicht gefunden ist. aber trat er plöglich in der Nähe eines Straßenbrunnens auf Sebastianstr. 83; Henning, Klosterstraße; Heinze, Roßstr. 3; Vom Veteranen- Appell ins Jerenhaus. Der 46jährige in der sie Portemonnaie und Schirm trug, zur Abwehr vor, die Dame von neuem zu. Diese hielt erschrocken ihre linke Hand, Engel, Weinmeisterstr  . 14. Mitgetheilt wird uns noch, daß bei der Firma Möllinger, Arbeiter Albert Loose aus der Schleiermacherstraße 13, der schon erhielt aber gleich hinterher einen Schlag über den Kopf Mühlenftr. 8, einige Arbeiter in Beschäftigung stehen, die ihren zweimal Aufenthalt in der Jrrenanstalt zu Herzberge nehmen mit dem Stock des Angeklagten, so daß sie Weg über das Bahnterrain nehmen, um von hinten in die Fabrik mußte, machte als Theilnehmer am Kriege von 1870/71 am blutüberströmt niederstürzte. Man trug fte zur zu gelangen. Natürlich kann dies nur geschehen mit Erlaubniß 4. d. M. den Beteranen- Appell auf dem Tempelhofer   Felde mit Bolizei und von da zur Sanitätswache, wo ihr der der Bahndirektion. Zum Schluß wiederholen wir den Hinweis, und begab sich nachher auch mit den alten Kameraden zur Nach erste Verband zu theil wurde. Die erhebliche Verlegung daß Geldsendungen an Tschernig, Fürstenstraße Nr. 17, zu feier in den Ausstellungspark in der Hafenhaide. Als er von war zwar nach mehrwöchentlicher ärztlicher Berichten sind. hier abends heimkehrte, verfiel er in Tobsucht und wüthete auf bandlung glücklich geheilt, doch flagt die Dame auch jetzt noch Von der Gewerkschaft der Sattler wird seit einiger dem Hofe des Grundstücks, wo er im Erdgeschoß des Seiten über stechende Schmerzen im Kopfe bei jeglichem Witterungs- 3eit mit Gifer gegen die Mißstände in der Hausindustrie vor­flügels wohnte, umher. Hausbewohner benachrichtigten die wechsel. Das Schöffengericht hatte dem rohen Burschen für seine gegangen. Die Hausindustrie hat in dem Beruf immer mehr Polizei des 62. Reviers, die morgens früh um 5 Uhr den Un rohe That 600 M. Geldstrafe zudiktirt und ihm zugleich an Eingang gefunden und zeitigt babei all die üblen Folgen, die glücklichen durch zwei Beamte abholen und wieder nach Herz- empfohlen, der Verletzten geeigneten Schadenersatz zu leisten. Der mit dieser Betriebsform eng verknüpft sind. Vor allem wendet berge bringen ließ. Angeklagte hat sich denn auch in letzterer Hinsicht verpflichtet, sich aber die Organisation gegen die Gewohnheit der Militär­Noch nicht aufgeklärt ist ein Selbstmordversuch, der 300 m. in monatlichen Staten abzuzahlen; gegen das Urtheil verwaltung, ihre Aufträge an große Lieferanten zu geben, die die am Donnerstag um die Mittagszeit in dem Hause Genthiner- legte jedoch er sowohl, wie auch die Staatsanwaltschaft Berufung übernommene Arbeit von Hausindustriellen anfertigen lassen. straße 55 verübt worden ist. Ein Schuhmann fand hier im ein. Der erstere suchte hierdurch eine Strafherabsetzung Gegenwärtig ist dem preußischen Kriegsministerium eine britten Stock auf der Treppe einen Mann, dessen Gesicht mit zu erreichen, während der Staatsanwalt meinte, daß die rohe Petition mit 1278 Unterschriften und dem sächsischen Ministerium Blut besudelt war. Der Beamte lud den jungen Mann, der That des Angeklagten mit Geldstrafe nicht gefühnt werden könne, mit 125 Unterschriften überreicht worden. Dieselbe Petition soll einen Revolver in der Hand hielt, in eine Droschte und brachte sondern eine erhebliche Freiheitsstrafe verdiene. In der auch in den nächsten Tagen dem württembergischen und ihn in ein Krankenhaus. Er wurde festgestellt als der 17jährige Verhandlung vor der 7. Ferienstraftammer anerkannte der An- bayerischen Kriegsministerium zugehen. Ueber die Wünsche der Kaufmann Hermann Pischendorf, der in der Liesenstr. 77, of geklagte zwar seine Schuld, bat in der feigen Manier unseres Betenten läßt sich die Petition folgendermaßen aus: 4 Treppen bei Pospischil wohnte. Der Mann hatte sich aus gebildeten Pöbels aber seinen Trunkenheitszustand und die ge- Die unterzeichneten Sattler und in Militäreffektens dem Revolver einen Schuß unter dem rechten Auge am Backen- reizte Stimmung zu berücksichtigen, in die ihn die abwehrenden Fabriken beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen erlauben sich fnochen in den Kopf gejagt. Was ihn dazu veranlaßt hat, Worte der Verlegten versetzt hätten. Im übrigen habe an das Kriegsministerium folgende Bitte zu richten: In den darüber verweigert er jede Auskunft. er geglaubt, als er hinter dem Brunnen hervortrat Berträgen, welche zwischen dem Kriegsministerium und und die Dame ihren Schirm erhob, daß diese ihn habe schlagen Firmen, die sich um Militärarbeit bewerben, abgeschlossen Der Oberlehrer Bergmann aus Schöneberg  , der feit wollen und da habe er zu seiner Vertheidigung" werden, ist folgende Bestimmung aufzunehmen: dem 24. v. M. vermißt wurde, ist am Hohen Zahn im Pflersch seinen Stock brauchen wollen. Der Vertheidiger des rohen Unternehmer verpflichtet sich, die über= thal verunglückt. Die Leiche wurde durch ausgesandte Führer Jünglings, Rechtsanwalt Lindenberg, begründete hierauf die Benommene Arbeit in eigenen Wertstellen anzu­der Touristenfektion Gifatthal" gefunden und nach Gsching bei rechtigung seines Antrags auf Strafmilderung, da nicht vor fertigen. Das Weitergeben derselben an Goffenfaß gebracht. Der auf so jähe Weise aus dem Leben fäßliche, sondern fahrlässige Körperverlegung vorliege. Dem 3 wischen Unternehmer und Hausindustrielle Geschiedene stand in der Mitte der dreißiger Jahre. Er war widersprach der Staatsanwalt, er verlangte vielmehr eine Um ist untersagt. Ferner wird gebeten, die dem Kriegs­unverheirathet und bewohnte in Schöneberg  , Hauptstr. 109, eine änderung des früheren Urtheils in eine dreimonatliche Gefängniß- ministerium unterstehenden Behörden und die Regimenter an Garçonwohnung, von welcher er sich täglich nach der Stegliger- ftrafe. Der Gerichtshof beließ es jedoch bei der vorerkannten zuweisen, in die von ihnen abzuschließenden Verträge dieselbe straße zur Ausübung seines Lehramtes begab. Bei Beginn der Strafe von 600 M. Bestimmung aufzunehmen."

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Der

Schulferien hatte der Berunglückte, wie alljährlich, eine Tour in Die liebe Polizei. Ein schallendes Gelächter über polizei- In einer längeren Begründung dieses Verlangens wird dar­das Hochgebirge angetreten. Seit etwa 16 Tagen waren sein riche Willkür erhob sich vor der 141. Abtheilung am Amts- gelegt, wie aus dem fleinen Hausarbeiter nach und hier lebender Bruder und die Freunde ohne jede Nachricht. Alle Nachforschungen blieben ergebnißlos. Am Donnerstag Abend gericht I, als wegen Polizeikontravention gegen den Rechts- nach der Zwischenmeister wird, der wiederum die ihm beschäftigten wurde der Hauswirth von der Auffindung der Leiche amtlich be- anwalt Bernstein   verhandelt wurde. Der Angeklagte, der Arbeiter ausnüßt, um die Arbeit zu den von dem Groß­zur Zeit verreist ist und im Termin durch einen Kollegen ver- unternehmer festgesetzten niederen Preisen herzustellen. Es ist nachrichtigt. treten wurde, erhielt ein Strafmandat, weil er in seinem Grund- erklärlich, daß auch die Frau und die Kinder bei dem geringen Muthmaßliche Braudstiftung. Am 13. Juli war in den stücke Dunckerstr. 8 unterlassen hatte, eine Mietherin polizeilich Verdienst dem Heimarbeiter behilflich sein müssen. In der Abendstunden bekanntlich in Schmöckwitz   die Bootsbauerei von anzumelden. Der Rechtsanwalt beantragte richterliche Entscheidung, legten Beit war es bei geregelter Arbeitszeit nicht möglich, mehr Straßburg   in Flammen aufgegangen. Die zur Ermittelung der weil er nicht Eigenthümer des Grundstücks war und dasselbe als 12-15 M. Wochenlohn zu erzielen. Daß hierbei ein un­Entstehungsurfache des Brandes eingeleitete amtliche Unter- schon im Oktober v. J. verkauft hatte. In der Beweisaufnahme verheiratheter Arbeiter, geschweige ein Arbeiter mit Familie suchung hat so gravirende Verdachtsmomente gegen die Ehefrau wurde festgestellt, daß das genannte Grundstück schon den dritten nicht eristiren tann, ist klar. Die Arbeitsstätte ist die Küche des Bootsbauerei- Besitzers Straßburg   zu tage gefördert, daß die Besizer hatte und da der jetzige nicht zu ermitteln war, so sollte, oder eine enge Stube und dadurch entstehen natürlich, wie allgemein selbe am Donnerstag unter dem Berdacht der Brand- wie der Schuhmann bekundete, laut Anordnung des Revier in der Hausindustrie, die unleidlichsten sanitären Mißstände. Zum stiftung in das Köpenicker Amtsgerichts- Gefängniß eingeliefert vorstandes der frühere Besitzer Bernstein   das Strafmandat er Schluß heißt es:" Es fann dem Kriegsministerium nicht gleich­wurde. halten. Der Gerichtshof konnte sich nicht des Lachens enthalten, giltig sein, ob die vom Staate bestellten Arbeiten auf einen