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tretern in Verbindung getreten, um die Absichten der Entente­regierungen, betreffend die Zukunft der Türkei und die Milderung der Friedensbedingungen zu ergründen. Die gleiche Tätigkeit hatten auch seine Freunde in anderen Zentren des Abendlandes. In Berlin traten die Jungtürfen zugleich auch mit einem hochgeschätzten Kommissar" der russischen Bolsche wisten in Verbindung gemeint ist Karl Radet zwecks gemeinsamen Kampfes gegen die Alliierten im Orient. Uebrigens ist diese Geschichte ein interessantes Rapitel für sich. Es sei hier nur festgestellt, daß Enver und Dschemal mehrmals versuchten nach Moskau zu flieger, was ihnen aber mißlang. Dennoch tamen fie auf anderem Wege schließlich doch noch hin. Sie schlossen dort mit den Bolschewisten einen formellen Freund­schaftsvertrag zur Organisierung der mohammeda­nischen Völker des Orients in Afghanistan , Indien usw.- gegen die britische Herrschaft. Enver und mehrere seiner Freunde nahmen auch im Sommer 1920 an dem von der Dritten Internationale in Baku einberufenen Kongreß der Es wurde dort die Union mohammedanischer revolutionärer Organisationen" gegründet, deren Plan schon in Berlin vorbereitet war. Weiter ver­anstaltete Enver in Batum einen jungtürkischen Kongreß, an dem aber nur wenige teilnahmen. Auch dort wurde beschlossen, in Anatolien einzudringen, was wieder Kemal verhinderte. Der bolfchemistisch- jungtürkische Plan der Revolutionierung des mohammedanischen Orients, namentlich Afghanistans und Indiens , erwies fich als aben­teuerlich- utopistisch und blieb völlig erfolglos. Noch mehr: später wandte Enver seine Waffen gegen die Bolschewisten, führte ständige Rämpfe gegen das Sowjetheer in Tur­testan und fand schließlich dabei seinen Tod. Dschemal aber, deffen spezielles Tätigkeitsfeld Afghanistan war, wurde im Sommer 1921 in Tiflis ermordet. Bekanntlich hat dasselbe Schicksal auch Talaat in Berlin im Frühling 1921 getroffen.

Völker des Orients" teil.

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Der

Die in Ronstantinopel zurückgebliebenen Führer Dschavid, Dichahid, Dichanbolat, Kara Kemal u. a. wurden von den Alliierten verhaftet und nach Malta verbannt. Einigen von ihnen gelang es, von dort rechtzeitig zu flüchten; die übrigen wurden später, 1922, freigelassen. In die Türkei zurück­gefehrt, fetten sie ihre geheime Tätigkeit fort. Lausanner Vertrag war schon geschlossen und der Türkei drohte teine äußere Gefahr mehr. Eine Zeit schien es sogar, daß die Jungtürken ihre Partei, und zwar unter dem alten Namen, wieder herstellen wollten. Hussein Dschahid fing an, den Tanin" wieder herauszugeben. In einer April­nummer 1923 schrieb er einen Leitartikel unter der Ueber­schrift: Ittihat ( die unionistische Partei) ist nicht tot!" 3u gleicher Zeit veranstaltete man in Dschavids Wohnung eine geheime Konferenz und paßte das alte Programm den neuen Berhältnissen an. Man beabsichtigte, durch Beteiligung an den Parlamentswahlen die Mehrheit zu gewinnen und die Regierungsgewalt zu erkämpfen. Es wurde aber als zweckmäßig betrachtet, zuerst an die Gründung einer neuen Bartei zu fchreiten, wozu einige Jumgtürfenführer entfandt wurden. So wurde 1924 die Fortschrittspartei unter Führung der den Jungtürken freundlich gesinnten Generäle Rarabetir, Ali Fuad, Reuf und Adnan gegründet; diese waren erst vor furzem von der Khalli- Partei Mustafa Remals, deffen intimste Freunde und Mitkämpfer sie bis dahin gewesen waren, zurückgetreten. An der neuen Partei nahmen auch folche altbekannten jungtürkischen Führer wie Dichabolat, Schütri u. a. inzwischen in Smyrna hingerichtete Persönlichkeiten teil.

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Die Jungtürken begnügten sich aber damit nicht. Rara Kemal, Abdul Kedir u. a. organisierten zugleich auch geheime terroristische Gruppen Rara Tschete" u. a. d. h. schwarze Bande, die vor allem durch Beseitigung Mustafa Kemals die Wiederherstellung ihrer alten Staatsgewalt er­strebten.

Ueber alle diese Beschuldigungen hat nun das Un­abhängigkeitsgericht in Angora zu urteilen.

Landstraße.

Schattenriß einer Nacht von Mag Barthel. Bald war die Nacht gekommen. Der Mond schien. Das Meer schimmerte. Wir wanderten im etruskischen Tiefland und hatten Civitavecchia , die schöne fleine Stadt, hoch über Sumpf und Fieber schon hinter uns. Berfunken war das von Michelangelo erbaute Fort, versunken war auch der alte Hafen und die freie Brandung des Meeres, die nackten Klippen und der verzückte weiße Sturz der blauen Wellen. Wir waren auf der Straße nach Florenz auf dem Heimweg nach Deutschland .

Das Land dehnte sich über

Hugenberg gegen Ehrhardt.

Der Meineid und die unerläßlichen Nebenstrafen". tagsabgeordneten Steuer, Mitglied der deutschnationalen In feinem ,, Tag" läßt Hugenberg den preußischen Land­Fraktion Hammerstein, sich mit einem Verfahren wegen Meineids und der Begnadigung des Beschuldigten beschäftigen. Dabei fommt er zu diesen Schlußfolgerungen: Aber versperrt blieb ihm allerdings bislang noch der Weg zu öffentlichen Aemtern und Ehrenstellen, denn das Gericht hatte... auf Verlust der Ehrenrechte, verbunden mit dauernder 3eugenunfähigteit, erfannt. Das Gericht hatte ganz felbft verständlich so erkennen müssen, denn das Strafgesetzbuch schreibt dies in§ 161 unter allen Umständen als Begleitstrafe für meineid por. Ein Verzicht auf diese Begleitstrafe wäre in jedem Falle gesezwidrig, und völlig unzulässig. Das Strafgesetzbuch, dessen Bestimmungen allerdings nicht die unbe­schränkte Billigung aller Mitglieder des Reichsbanners und des Roten Frontbundes genießen, enthält diese Vorschrift, weil der meineid eine so furchtbare Bedrohung unseres ganzen Rechtslebens darstellt, daß eine Ahndung mit den schwersten Strafen unumgäng lich notwendig ist, und weil dafür gesorgt werden muß, daß feiner, der falsch geschworen hat, noch einmal als 3euge auftreten darf. Dieser letztere Grundsatz ist einer der ältesten und elementarsten in der gesamten Rechtsgeschichte. Es liegt nahe, daß diese Ausführungen sich nur auf den Butschistentapitän Ehrhardt beziehen können. Denn von Ehrhardt ist bekannt, daß er vor dem Reichsgerichtsrat Metz in München nicht nur selbst einen Meineid leistete, sondern auch seine Freundin zum Falscheid verleitete. Die letztere wurde dafür ins Gefängnis geſtedt, Ehrhardt aber wurde Don bayerischen Behörden dem dem Zugriff des Reichsanwalts entzogen. Später ist er auf Grund der Hindenburg - Amnestie ganz außer Berfolgung ge­sett.

Herr Steuer will diese Ungeheuerlichkeit", wie er es nennt, öffentlich anprangern. Aber wie tommt Hugenberg dazu, einen solchen Angriff auf Ehrhardt veröffentlichen zu laffen, obschon er sonst doch mit dem Butschiftentapitän ein Herz und eine Seele ist?

Steuerhinterziehende Richter.

Ein Landgerichtspräsident vom Amte entfernt. Unsere Veröffentlichung des Schreibens des Reichsfinanz­ministers an den Reichsjustizminister über Steuer­hinterziehungen hochgestellter richterlicher Beamter wird sehr bezeichnenderweise faft von der ganzen

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bürgerlichen Presse nicht erwähnt. Dabei wird man nicht leugnen können, daß dieses Schreiben nach Form und Inhalt allergrößtes Aufsehen erregen muß. Der Gottähnlichkeit unserer Richter wird durch dieses Schreiben ein schwerer Stoß versetzt. Das Berliner Tageblatt" teilt in einer Be­fprechung unserer Beröffentlichung weitere Einzelheiten mit, die die Beranlassung zu dem Schreiben des Finanzminifters gegeben haben:

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Ein Landgerichtspräsident im Westen Deutschlands hat sein Einkommen aus seiner gutachtlichen Tätigkeit der Steuer behörde verschwiegen und auf fanfte Mahnungen, wie es scheint, nicht reagiert. Sein hoher richterlicher Rang bewährte sich aber nicht als Schußschirm. Der Mann hat im Steuerunter­werfungsverfahren einer Belbstrafe von mehr als 5000 Mart zugestimmt, woraus der Rückschluß auf die Höhe seiner nebenamtlichen Einfünfte leicht ist. Diese nebenamtlichen Einfünfte haben offenbar im Laufe des Jahres ein Bielfaches feines Gehalts betragen. Selbst wenn Steuerfünden nicht mit dem üblichen friminellen Maßstabe gemessen werden, so wird ein solcher Fall, wie es auch das Reichsfinanzministerium tut, hart beurteilt werden müssen. Ein Richter, der berufen ist, über andere das Schuldig zu sprechen, hat noch mehr als jeder andere Staatsbürger die Pflicht, die Gesetze peinlich zu achten. Der schuldige Richter ist denn auch von seinem Poften entfernt worden."

Wir hörten das Meer, und da sind wir ohne Verabredung| aufgestanden und zum Strand gelaufen. Da lag mun das Meer, weiß, tühl, groß, schön und schimmernd in der Nacht, das große heilige Waffer, in dem die Kontinente wie Inseln schwimmen und lich schlugen die Brandungswellen an den Strand. Wind wehte und als bittersüße Frucht die vielen Völker tragen und nähren. Unermüd­über dem rotes Licht tanzte. Ein Küstenschiff fuhr fern und schwei­gang fern saben wir am blizenden Himmel einen flüchtigen Schatten,

gend durch die Nacht.

erinnerten wir uns, daß auch wir wie schweigende Schiffe auf dem Wir fahen das schweigende Schiff und sein rotes Signal und da abenteuerlichen Meer des Lebens waren, die den sicheren Hafen ver­Nacht wußten wir noch nicht, daß laffen hatten, um an fernen Küsten das Glück zu suchen. In jener

Der Name des Landgerichtspräsidenten wird in der Mitteilung des Berliner Tageblatts" nicht genannt. Wahr­scheinlich hat dieser hohe Herr bei der Verkündung seiner Urteilssprüche immer das Bibelwort vor Augen gehabt: Wer unter Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein."

Deutsch - russische Polizeifreundschaft.

Und ein amtliches Dementi.

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Stil als solche deutlich erkennbare russisch - polizei­Die Rote Fahne" veröffentlicht folgende schon am offiziöse Notiz:

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Der Vorwärts" meldet auf Grund einer Mitteilung des ,, Berliner Tageblatts", daß auf dem Berliner internationalen

Kriminalpolizistentongreß auch Sowjetrußland vertreten sein wird. An diese angebliche Meldung" knüpft das Heblatt(!!) folgende faftigen" Bemerkungen:( folgt Zitat aus der Morgenausgabe des Borwärts" vom 21. Auguft.)

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Meldung des Borwärts" natürlich wie wir auch auf Grund einer Wir brauchen wohl unseren Lesern nicht erst mitzuteilen, daß die Mitteilung von zuständiger Stelle nachprüfen fonnten

von A bis 3 erstunten und erlogen ist.

am

Zugleich meldet die Ullsteinsche Montagspost": Der Leiter der ruffischen Kriminalpolizei Nitolajewski­Nikolajew, der sich seit einigen Tagen mit seinem Chef des Bolizeihundedienstes maitsch insty auf seiner Guropareife in Berlin aufhält, hat am gestrigen Sonntag Potsdam besucht. Die beiden Kriminalisten wohnen infognito bei einem Parteifreunde. Heute vormittag werden sie ihren Besuch im Berliner Polizeipräsidium wiederholen, nachdem sie Sonnabend bereits vom stellvertretenden Präsidenten Dr. Friedens­burg empfangen worden find. Die Russen werden Einblick in alle Berliner Einrichtungen der deutschen Polizei erhalten. Vor allem intereffiert sie die mustergültige Reform unferes Erkennungsdienstes und die Erfahrungen im Kampfe gegen das internationale Berufsverbrechertum. Regierungsdirektor Dr. Weiß, der Leiter der Berliner Kriminalpolizei, wird den russischen Besuch, der auch die Berliner Polizeiausstellung besichtigen wird, in alle Spezialgebiete ihres Ressorts einmeihen.

Im Berliner Polizeipräsidium wird man gewiß zu höflich sein, den russischen Gästen zu sagen, daß ihre Methode, Meldungen, die zum mindesten in ihrem Kern richtig sind, mit Schimpfereien auf die Hekpresse" zu dementieren, in peinlicher Weise an die verflossene Aera Jagow erinnert.

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Stahlhelm und Beamteneid.

Unvereinbare Gegensäte.

Halle, 23. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Der Regierungs­präsident von Merseburg , Genosse Grüßner, hat bei dem preu­Bischen Minister des Innern den Antrag gestellt, den Beamten die Bugehörigkeit zum Stahlhelm mit Rücksicht auf die schweren Beschimpfungen der Reichsverfassung, die fürzlich in dem offiziellen Stahlhelmorgan, der" Standarte", erfolgt find and weil die Zu gehörigkeit zum Stahlhelm" mit dem preußischen Beamten eid nicht vereinbart werden fann, zu verbieten.

Der Regierungspräsident von Merseburg hat den Polizeipräfi­denten von Halle angewiesen, unverzüglich gegen den fortdauernden studentischen Mensurunfug mit Rücksicht auf die Ent­scheidung des Reichsgerichts energisch vorzugehen und außerdem die benachbarten Landräte ersucht, in der gleichen Weise gegen die studentische Mensur einzuschreiten.

nifterpräsident Braun hat einen mehrwöchigen Urlaub angetreten. Ministerpräsident Braun geht in Urlaub. Der preußische Mi­Die Vertretung hat als ältester Minister der Staatsminister Dr. a m 3ehnhoff übernommen.

perlebte. Die Karlsruher Maler Schirmer und Kanoldt sind mit feinen Bildern vertreten. Den Mittelpunkt des ganzen Museums bildet eine reiche Sammlung von Werfen Emil Lugos, der eben­falls in Freiburg seine Jugend verlebt hat. Lugo , der die beiden nächsten Säle des Hauptgeschosses einnimmt, ist hier so reich ver treten, wie in feinem anderen Museum. Der folgende Saal iſt Hans Thoma gewidmet, von dessen Kunst zahlreiche bedeutende Eindruck vermitteln. Im Obergeschoß find badische und hauptsäch­Leihgaben mit den Beständen der Stadt zusammen einen bleibenden lich Freiburger Maler vom Ende des 19. Jahrhunderts tis zur wenig bekannte Freiburger Karl Schuster hervor, dem ein eigener Gegenwart untergebracht. Unter diesen Künstlern tritt besonders der Raum für seine prächtigen Landschaftsstudien eingeräumt ist. So hat Freiburg ein Museum der neueren Kunst erhalten, das von den alten Schäßen des Augustiner Museums die Brücke zur Gegenwart

und rerging dann demütig nach dem rauschenden Meere. An der Blut war, unfere wilde Jugend, unsere atemlose Flucht vor der Ihlagen und planmäßig ausgebaut werden soll. Straße standen Lorbeer- und Olivenbäume. Sie zitterten filbern im vollen Glanze des weißen Mondes. In uns war alle Sehnsucht der Welt, erlöfte Sehnsucht, in der das Herz wie weiße Asche ist, in die der Wind bläst.

Mein Wanderfreund war ein Hamburger Bildhauer, der in den römischen Tagen sehr oft sein fühles Herz behielt, wenn ich schwärmte, aber in dieser Nachtstunde floß auch er über und fagte, den Kopf nach dem hellen Wasser geneigt: Das Meer, sieh nur, das filberne Meer. Bei uns ist es fühl, aber hier teuchtet es. In der

Nacht leuchtet hier das Meer:"

Das Meer leuchtete in die Nacht. Seine Brandung war leichtes Rauschen, schüttere Seide, fiberbestickte Seide, die sich in den großen Atemzügen fnisternd zerbrach, um die nackte Schönheit der Stunde zu zeigen.

Wirklichkeit. Wir erinnerten uns schmerzlos an Not und Hunger, Durst und Erniedrigung der Wanderschaft, an verschlossene Türen, an herzlose Menschen, an versinkende Kameraden: das weiße Leuchten Bitternis und nichts blieb als die füße Unruhe des Siegers am Ziel. in der Nacht am Meer und das ferne schweigende Schiff nahm alle Der Bildhauer hatte in Rom die makellosen Götter und Göttinnen der Griechen gesehen, ich stand auf der Kuppel der Peterskirche und lag am Krater des Vesuvs: unsere Herzen schwammen trunken im Blut wie jenes ferne Schiff auf dem Meer. ein Stern, der am Himmel blitt und wandert Wir waren wie ein Baum, der rauscht, eine Quelle, die aufspringt,

Dann liefen wir nach der ausgebrannten Hütte, rollten die Män­tel ein, nahmen unsere Rucksäcke und wanderten weiter. Wir waren weltfroh und schwermütig zu gleicher Zeit wie immer in der Fremde, wenn der weiße Mond am Himmel steht und die Land­

straßen verströmen.

Wir hatten feine Luft nach geruhsamer Herberge. An der Wir hatten keine Luft nach geruhsamer Herberge. An der Straße fanden wir ein verlassenes Haus, eine ausgebrannte Hütte, in der wir rafteten. Auf die kühle Erde warfen wir die Rucksäcke Schweigend wanderten wir durch die glanzvolle Nacht. und Mäntel, dann legten auch wir uns nieder und spürten die Seligkeit langausgestreckter Glieder, die wollüftige Geborgenheit Noch oft sahen wir den Mond wie eine Glaskugel in den unter einem Dach. Auch das Blut fühlten wir in großen Schlägen Schwarzen Zypressen stehen. Noch oft sahen wir ihn nach den Sternen rollen, die im aufblühenden Morgen langsam untergingen und verlöschten

durch den Leib fluten. Durch die offene Tür des Hauses schien der Mond. Nach ihm schoß eine 3npresse auf. Wie ein schwarzer Springbrunnen schwang fie empor. Und der Mond lag in ihr wie eine große, gläserne Rugel, ruhte einige Herzschläge lang, um dann unbeschwert in die Unendlichkeit des Nachthimmels zu rollen. Hinaus in die Sternenwelt.

Wohl waren wir müde, aber wir fanden feinen Schlaf. Unser Gespräch war schon lange eingeschlafen: wir waren uns so nahe, daß wir uns ohne Worte verständigen fonnten. Immer noch sahen wir den Nachthimmel, die schwarze 3ypresse, die vielen Sterne und den einzigen Mond.

innerhalb weniger Wochen in Freiburg geschaffen worden, indem Ein neues Museum in Freiburg i. Br. Ein neues Museum ist man das schöne alte Wenzinger- Haus am Münsterplag mit einer prächtigen Sammlung von Kunstwerten ausstattete. Es wurden, wie im Cicerone" berichtet wird, Gemälde und Plastiken der Zeit seit 1800, die bisher in Magazinen verborgen oder in Bureaus ver­streut waren, zusammengebracht und in den schönen Zimmern wir kungsvoll untergebracht. Den Grundstock bilden die Gemälde, die der Stadt selbst gehören, und dazu kommen dann noch die Bilder des Münsterbau- Bereins und des Kunstvereins sowie zahlreiche Leih­gaben aus Brivatbesig. Im Erdgeschoß find Werte untergebracht,

Schlässt du schon?" flüsterte der Bildhauer. Diese Nacht ist nicht zum Schlafen gemacht," flüsterte ich die von badischen Künstlern aus der ersten Hälfte des vorigen Jahr zurüd. Hörst du das Meer?"

Ich höre das Meer," fam ganz leise die Antwort.

B.

Reinhardt Barnowsky- Robert mit der Einrichtung eines Gemein­schaftsabonnements vorangegangen ist, haben nunmehr elf weitere Elf Berliner Theater fuchen ihr Publikum. Nachdem die Gruppe Berliner Theater fich zur Auflegung eines Gemeinschaftsabonne­Deutsches Künstler- Theater, Theater am Kurfürstendamm , Luftspiel­ments der Theatergemeinde" entschlossen, und zwar: Leffing- Theater, haus, Kleines Theater, Berliner Theater, Theater am 300, Trianon­Theater, Metropol- Theater, Residenz- Theater und Komische Oper. Die Theatergemeinde, die als Abnahmeorganisation für dieses Abonnement gegründet ist, umfaßt annähernd 30 000 Mitglieder; es wird, wie wir erfahren, mit einem Ausfall von nur 2 bis 3 Proz. gerechnet. Die Plagpreise sind mit 1 bis zu 3 M. festgesetzt.

Andreas Schlüter im Märkischen Museum . Der Leitung des Märkischen Museums in Berlin ist es gelungen, die städtischen Kunst­ſammlungen durch ein Werk Andreas Schlüters zu bereichern. Im vorigen Jahre mußten die bereits start angegriffenen Simsfiguren des einstigen Wartenbergschen Palais an der Kurfürstenbrücke ent­fernt werden. Das Märkische Museum konnte sich eine dieser Statuen fichern, während zwei Figuren vom Kaiser- Friedrich- Museum er­worben wurden. Die Schlütersche Statue, die den Kopf eines bärti­gen Mannes zeigt, wird im Märkischen Museum vom 24. August an zu besichtigen sein.

Die erfte Inszenierung Mag Reinhardts in der Winterspielzeit in Berlin wird das Schauspiel" Die Gefangene von Bourdet sein. Reinhardt hat dieses Stüd bereits im Theater in der Josefstadt in Wien inszeniert.

Die Bevölkerung Belgiens betrug nach dem Volkszählungsergebnis am 31. Dezember 1925 7 811 876 Einwohner. Die Bevölkerung hat sich einschließlich des Zuwachses durch Eupen und Malmedy gegenüber der legten Zählung um 67 617 oder 8,7 Promille vermehrt.

Voltsfunftausstellung in Dresden . Die Jabresschau deutscher Arbeit in Dresden soll 1929 unter Mitwirkung der Arbeitsgemeinschaft für deutsche Handwerkstultur als Bolkskunstausstellung erfolgen. Auch lebendige Bräuche in Sprache und Lied, Musik und Spiel und Volksfesten sollen zur Dar stellung fommen. Der Plan geht auf Anregungen des Reichstunstwarts Redslob zurüd.

Rudolf Valentino , einer der bekanntesten amerikanischen Filmschau­spieler, von dessen Filmen zurzeit mehrere der besten in Deutschland ge­geben werden, ist, nach einem Telegramm aus New York , an den Folgen

hunderts herrühren. Den ersten Saal des Hauptgeschosses beherrschen drei frühe Werte Feuerbachs, der seine Jugend in Freiburg I einer Operation gestorben.