Die Völkerbundsfrage.
Rein wesentliches Ergebnis der Besprechungen
Hurst- Fromageot.
London , 26. August. ( BTB.) Der diplomatische Berichterstatter des Daily Telegraph schreibt: Sehr wesentliche Er gebnisse scheinen die fürzlichen streng privaten Besprechungen nicht gehabt zu haben, die in erster Linie zwischen Sir Cecil Hurst und Fromageot in London und später in Deutschland zwischen Fromageot und Dr. Gaus über die Möglichkeit von Abänderungen des Cecilschen Planes für halbständige und nichtständige Ratssige stattgefunden haben. Verschiedene Vorschläge mit dem Ziel, die spanische und die polnische Empfindlichkeit zu besänftigen, sind erwogen worden einschließlich eines Vorschlages der Schaffung halbständiger Size von fünfjähriger statt dreijähriger Dauer und des bestimmten Rechtes auf Wiederwahl zu Ende dieses Zeitraumes. Aber Sir Cecil Hurst, mit dem sich am Schluffe der Besprechungen Fromageot und Dr. Gaus mehr oder weniger in Uebereinstimmung befanden, ist, wie verlautet, mißtrauisch bezüglich der 3 medmäßigkeit des Versuches der Abänderung eines Plans, über den in der Studienkommission nur ein beschränktes Maß von Uebereinstimmung erzielt werden konnte. Es fönnte sein, daß die Beseitigung der für Warschau so unbequemen Klaufel, durch die die Bölkerbundsversammlung ermächtigt werden würde, ein obstruktiontreibendes nichtständiges Mitglied des Rates vor Ablauf des normalen Mandates dieses Mitglieds zu beseitigen, vorgeschlagen werden wird. Im übrigen stammt der Gedanke dieser soeben er. örterten, auf britische, französische und deutsche Juristen beschränkten Besprechungen, wie verlautet, von Briand . Es ist, so fügt der Berichterstatter hinzu, vielleicht gut, daß sie nicht sehr viele Ergebnisse haben, da diese seltsam geheimen Zusammenfünfte ein nicht unnatürliches, vollkommen unnötiges Maß von Argwohn und sogar von Berstimmung unter den Mächten erzeugt hätten, deren Juristen nicht zur Teilnahme eingeladen wurden. Die Kommission um. faßt außer den Locarnomächten( Italien und Belgien ) 10 Staaten. Biele von diesen neigen dazu, alle Verhandlungen, von denen fie ausgeschlossen werden, als unberechtigte Versuche einer Minderheit anzusehen, die Mehrheit gewissermaßen vor vollendete Tatsachen zu stellen. Sie erinnern daran, daß die März vorgänge in Genf auch durch vorherige Besprechungen beeinträchtigt worden sind.
England gegen Mandatserteilung.
Condon, 26. Auguft.( WTB.) In der„ Times" wird zur Tangerfrage ausgeführt: Es besteht Grund zu der Annahme, daß die technischen Schwierigkeiten, die der Gewährung eines Völkerbundsmandates an Spanien im Wege stehen, in britischen amtlichen Kreisen immer mehr erkannt werden. Artikel 22 der Völkerbundsfagung über die Einrichtung von Mandaten bezieht sich ganz deutlich auf Gebiete, die infolge des Krieges aus den Händen der Staaten gegangen sind, die sie früher regiert haben. Es fönnten daher ernstliche pölferrechtliche Einwände gegen die Anwendung der Mandatsgrundsäge auf die Tangerzone aufgeworfen werden, Weiter geht die britische Haltung dahin, daß das Tanger problem und die Frage der Völter. bundsratssige getrennt voneinander behandelt werden müssen. Jedenfalls ist man der Ansicht, daß keine Meinung über das Schicksal Tangers ausgedrückt werden fann, bis genügend Zeit für eine Erörterung vorhanden gewesen ist. Im übrigen würde Frankreich natürlich durch eine Aenderung der Verhältnisse in Marotto mehr berührt als England.
Condon, 26. Auguft.( WTB.) Bertin ag berichtet dem Daily Telegraph " aus Paris : Die französische Regierung scheint hinsichtlich der Tangerfrage geneigt zu sein, für die ein fachste und leichteste Lösung einzutreten, nämlich für die Ueberfragung der bisher von Frankreich eingenommenen vorherrschenden Stellung in der Berwaltung Tangers auf Spanien , indem sie einen Spanier den Vorfiz des Kontrollausschusses und einen anderen
Feine Leute" vor Gericht.
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Berlin B., Tauenzienstraße, Kurfürstendamm , Romanisches| Kreditunternehmen für den notleidenden Holzhandel, dessen Mit Café, Café Größenwahn, Ufa- Palast am 300, Alhambra , Kabaretts, begründer Herr M. war, hieß es aber: fein Geld da. Da schrieb Dielen, Bars, Sedt, Autos, Parfüm, Liebe jeder Art, horrette Geseller einen Brief an den Herrn Direktor" und unterschrieb ihn: ein schaft, bessere Diebe, Hochstapler, Betrüger, Schieber, Spieler, Damen ihm stand zu lesen, daß der Herr Direktor", der 1 Millionen Kredit notleidender Holzhändler" es mar also ein anonymer Brief. In der Halbwelt, alles durcheinandergemischt, alles gleich elegant und erhalten habe, sich doch überlegen solle, ob er für den„ notleidenden" schic und alles tostet Geld, viel Geld; fehlt es, so muß es herbei- Holzhändler nicht 5000 m.( pringen lassen wolle, menn geschafft werden, so oder anders; denn es heißt durch- und mithalten, er es nicht mit der Deffentlichkeit, die eine sehr bösartige Dame sei, so gut es eben geht. Die Mittel zu diesem Leben müssen gefunden zu tun haben wolle. Der Herr Direktor" überlegte aber nicht lange werden, sei es selbst auf unredlicher Weise. und ging zur Polizei so tam die Angelegenheit zum Staatsanwalt, darauf zur ersten Instanz, die den„ nolleidenden Holzhändler" wegen versuchter Erpressung zu einer Gefängnisstrafe verurteilte, und schließlich zur zweiten Instanz. Diese hatte mehr Einsicht; auch war der Herr Direktor eigenartig fleinlaut. Hinterher wurde es auch feinen Namen zu nennen. Für gewöhnlich tun das die Angeklagten. flar, weshalb? Er bat die Presse, nur ja nicht um Gotteswillen Er wußte aber, weshalb dieses Mal er, der Geschädigte", es tat: sein unreines Gewiffen mag vielleicht mitgesprochen haben. Der Erpresser aber erhielt Bewährungsfrist. Die versuchte Erpressung bleibt aber beſtehen.
Das Darlehen.
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Wozu ist eine Achtzimmerwohnung gut, wenn man seine Schulden nicht bezahlen fann? So schlecht gehen die Geschäfte. Die Einrich tung ist totes Kapital, mit dem man nichts anfangen tann und Geld braucht man jo nötig; also bleibt nichts anderes übrig, als die Möbel zu verpfänden. Der Kaufmann 5. tut es einmal mit einem Teil der Möbel; dann ein zweites Mal mit einem andern Teil und schließlich ein brities mal mit der ganzen Einrichtung. Er verpfändet sie einer guten Bekannten auch aus Berlin W.- und läßt fein Bort darüber verlauten, daß Teile der Einrichtung bereits verpfändet sind. Wozu soll er das auch? Die 6000 m., bie er von ihr als Darlehen erhält, sind ja schon termine rüden heran, verstreichen. Die 6000 Mart sind durch die Möbel nur einiger Zimmer gedeckt. Die Zahlungs per pulvert. Frau S. macht ihre Forderung geltend, erhält nichts; bringt aber in Erfahrung, daß auf große Teile der Möbel andere Gläubiger ein Vorrecht befizen. Betrug, Staatsanwalt, Vorspiegelung falscher Tatsachen. Gerichtstermine, Berur teilung, Berufung. Zweite Instanz. 3wischendurch hat sich Frau S. auf zivilrechtlichem Wege bereits mit Herrn 5. geeinigt; sie übernimmt die Verpflichtungen allen seinen übrigen Gläubigern gegen über, die ganze Wohnungseinrichtung samt der Wohnung. Also er jo liegt kein Betrug vor flärt fie der zweiten Instanz, fie sei befriedigt. 3ft fie aber befriedigt, natürlich nur in strafrechtlicher Hinsicht bleibt er bestehen. Doch was soll sich da noch der Kadi mit der Sache zu schaffen machen. Der Betrüger erhält Bewährungsfrist; im Strafregister bleibt aber der Bermert: Wegen Betruges vorbestraft." Dies waren Leute von Berlin W. untereinander. Die Expreffung.
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Auch der Herr„ Direktor" R. und der Holzhändler" M. find beide aus Berlin W.; sie verkehren in den gleichen Gesellschafts". freifen. Zur Unterstüßung des Holzhandels wurde ein Bantunternehmen als Attiengesellschaft gegründet. Den Löwenanteil an den Aktien nahm sich der Herr Direktor", außerdem aber auch den Löwenanteil am Kredit. Dieser war so groß, daß für die anderen notleidenden" Holzhändler nichts übrig blieb. Nach der Stabilisierung der Mark war aber der Holzhandel auf den Hund gekommen. Mit diesem auch Herr N. Er sah überhaupt keine Möglichkeit, sich heraufzuarbeiten. In dem
Die Kinderlähmungen in Spandau . Ein dritter Krankheitsfall.
In Spandau , wo bisher zwei Kinder zunächst nur unter dem Berdacht von spinaler Kinderlähmung erfranft waren, ertranfte am Dienstag der achtjährige Knabe Simon aus der Golzstraße 65 zu Spandau unter den gleichen Krankheitserscheinungen.. Im Spandauer Krantenhaus befinden sich jetzt brei an spinaler Rinderlähmung erkrantte Rinder. Die neunjährige Dora Brose aus der Lutherstaße, die zehnjährige Gertrub Laube aus der Zeppelinstraße und als neuester Fall der achtjährige Knabe Simon aus der Golfstraße. Die kleine Brose, deren Er frankung von Anfang an nicht besonders schwer war, die auch sehr frühzeitig im Krankenhaus Aufnahme fand, befindet sich bereits bagegen stellt sich als der schwerste Fall dar. Dem Kinde sind beide auf dem Wege der Befferung. Die Erkrankung der Gertrud Taube Beine gelähmt, doch besteht im Augenblic teine Lebensgefahr. Die britte Erkrankung ist wahrscheinlich der Ursprungsfall. Der Knabe Simon hatte feinen Ferienaufenthalt in einer Ortschaft im Kreise Nordhausen verbracht, wo Fälle von spinaler Kinderlähnung vorgekommen find, so daß vermutlich die Krankheit von hier eingebesonders schwer. Es liegt eine
Der Penfionsdieb.
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Auch
Er stiehlt in Berlin W. und nur in noblen Benfionen, aus. nahmslos bei seinen Landsleuten. Er selbst ist auch hoffähig in der Mostauer Geschäftswelt. Seine Frau lebt augenin Berlin W. Der Name seines Vaters hatte seinerzeit guten lang blicklich in Baris, verkehrt in den besten Kreisen, sein Schwager ist in Moskau ein angesehener Mann und er ein gefürchteter Benfions dieb von internationalem Ruf: die Warschauer und die Pariser Polizei zeigen für ihn ein reges Interesse. Die Berliner hat ihn aber erwischt und so steht er gemeinsam mit seinem Komplizen, einem heruntergekommenen polnischen Adligen, vor dem Richter. Er bestreitet alles, er weiß von nichts. Muß aber zugeben, in verrufenen Lokalen der Münzstraße verkehrt zu haben. seine Bekanntschaft mit dem vorbestraftabligen Komplizen fann er nicht bestreiten; die Geschädigten fennen ihn wieder. Die Methode, nach der gearbeitet wurde, mar ebenso einfach wie einleuchtend: man bezog in der Bension ein Zimmer, fchaffte einen Koffer herbei, der später zusammen mit den Bensionären verschwand. An Stelle von Bensionären und Koffer blieben aber gewöhnlich im Kleiderschrank Biegelsteine für die gestohlenen Sachen ein vollständig ungenügender Ersatz. Der russische Dieb mit dem flangvollen Namen erhielt seine paar Jahre Gefängnis. Das Urteil nahm er natürlich nicht an. Er legte Berufung ein, denn er fühlt sich unschuldig vielleicht nur deshalb, weil er immer noch den Gentlemen spielt, der in den besten Lokalen des Westens verfehrt hat, in den gleichen Lokalen, in denen auch seine Opfer zu Hause waren. Er schädigte seine Klassengenossen, so gut er es eben verstand, und mag ich dabei gesagt haben: Leben denn auch die nicht auf Kosten anderer? Die Berufungsinstanz zeigte aber für diese Diebespsychologie wenig Verständnis und bestätigte das Urteil des Vorderrichters.
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so weit gebiehen, daß mit der rechtzeitigen Vollendung gerechnet werden kann. So hat man die Einweihung des Turmes auf den Tag der Eröffnung der Ausstellung festgesetzt. Sie findet am 3. September, 11 Uhr vormittags, statt. An musikalischen Kräften werden mitwirken das Funforchester unter Leitung von Bruno Seidler- Winkler und der Kostecksche Bläserbund mit dem Dirigenten Prof. Grawert. Nach einem Prolog von Hans Brennert , den Alfred und dem Direktor des Messeamtes, Dr. Schid, zu erwarten. Für Braun sprechen wird, find Ansprachen von Oberbürgermeister Böß 10 Uhr abends ist ein Feuerwerk vorgesehen.
Leichtsinnige Pilzsucher.
Eine Darstellung der Leitung des Kinderheims St. Michael. Zu den Bilspergiftungen im Evangelischen Kinderheim St. Michael in Faltenberg bittet uns die Leitung folgendes mitzuteilen:
Spanier die ebenfalls von einem Franzosen befeßte Stellung eines Schleppt worden ist. Die Ertrantung des Knaben ist indeffen nicht Schwester machte am Sonnabend vormittag mit zwei anderen
Hauptverwalters einnehmen läßt. Im Austausch dafür könnte eine Abänderung der spanischen Zone erwogen werden. Der Hauptein mand gegen die Schaffung eines Bölferbundsmandates ist, daß es das gesamte Marokkoproblem in den Wirbel der europäischen Erörterungen ziehen würde. Nach der obigen Lösung fönnten die italienischen Ansprüche in derselben Weise befriedigt merden wie unter dem augenblicklichen Regime.
Spaniens Forderungen. Offizieller Schritt bei den Signatarmächten des Tangerstatuts.
Rom , 26. August..( EP.) Gleichzeitig mit der öffentlichen Er. flärung Primo de Riveras über die geplante Einverleibung Tangers in die spanische Zone hat die spanische Regierung in diesem Sinne eine politische Attion bei den Signatar. mächten des Tangerstatuts eingeleitet. Sofort nach dem bekannten Interview hatte der spanische Außenminister Yanguas eine Unter redung mit dem italienischen Botschafter in Madrid zur Eluftlärung des spanischen Standpunktes. Gleichzeitig erhielt der spanische Botschafter in Rom Weisung zu näheren Mittei lungen an Mussolini . Dieser ersuchte indessen den Bertreter Spaniens , die Bestrebungen und Erwägungen der Regierung von Madrid sowohl hinsichtlich eines ständigen Ratssiges als auch der geplanten Annektion von Tanger schrift ich darzulegen. Borgestern hat der spanische Gesandte im Palazzo Chigi namens feiner Regierung eine Note über die beiden Fragen überreich über deren Inhalt in Rom Stillschweigen bewahrt wird. Man versichert, die Note erläutere und bestimme genau die beiden Forderungen Spaniens . Spanien scheine auch zu beabsichtigen, die beiden Fragen schon vor die nächste Bölkerbundsversammlung zu bringen. lleber diesen Vorschlag haben sich die verschiedenen Regierungen die Antwort vorbehalten. Mussolini wird wahrschein lich schriftlich auf die spanische Note antworten. Die spanische Regierung scheine die gleichen Mitteilungen auch in London und Baris gemacht zu haben. Die Haltung Italiens zur Tangerfrage hänge nach dem Corriere della Sera " von den Antworten Englands und Frankreichs auf die spanische Forderung ab.
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Deutscher Landgemeindetag. Anfäßlich der Mitgliederversamm lung des Deutschen Landgemeindetags am 29. August in Maing findet am 28. Auguſt abends 7 Uhr im Traubensaal der Liebertafel eine Gruppenfigung der SPD . Delegierten ftatt, Es ist Pflicht eines jeden Parteigenossen, der die Tagung besucht, so rechtzeitig in Mainz einzutreffen, daß er auch der Gruppenfigung beiwohnen fann. Kommunalpolitische Zentrale beim Parteivor. stand( SPD .).
Zur Vorbereitung der Interparlamentarischen Konferenz 1927 zu Paris tritt heute in Genf die sogenannte interparlamentarische Rommiffion zujammen
Unterschenfels vor. Man hofft, daß hier bald eine völlige Heilung eintreten wird. Jebenfalls liegt in allen brei Fällen Grund zu der Besorgnis, daß die Krankheit sich weiter verbreiten wird, nicht vor, zumal in Spandau alle erdenklichen Vorkehrungsmaßnahmen getroffen sind, um eine Weiterverbreitung der Lähmungen zu verhindern.
anvertrauten
einer
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Unregelmäßigkeiten der Wassersport- Rettungsgesellschaft. Die Rettungsgesellschaft der Wassersportoer. eine von Berlin und Umgegend, die auch in diesem Jahr auf ihren Stationen( Müggelsee, Wannsee , Grünau , Neue Mühle, Blossin und Wolzig ) bereits eine sehr erfolgreiche Tätigkeit hinsichtlich des ihr Rettungswertes aufzuweisen hatte, ist schweren Beruntreuung zweier leitender Vorstands beamten zum Opfer gefallen. Der 1. Vorsitzende und der Scha meister haben teils gemeinsam, teils getrennt mit den Geldern der Gesellschaft auf eigene Faust Geschäfte gemacht und die Kaffe, soweit es fich bis jetzt übersehen läßt, um viele Taufende geschädigt. Tros der nachträglich übernommenen Berpflichtung der Herren, dies Manto auszugleichen, ergibt sich doch eine Situation, die es ber schäfte und damit auch den Rettungsdienst fortzusetzen. Aftive neuen Leitung nur mit Aufbietung aller Kräfte ermöglicht, die GeMitarbeit aller interessierten Waffersportler vorausgefeßt, fann die begründete Hoffnung bestehen, daß der Dienst in bisherigem Umfange aufrechterhalten wird. Die Stationen werden wohl bis ein schließlich den 19. Oktober 1926 dienstbereit bleiben.
Mittelfener in der Schloßbrauerei.
Heute nachmittag gegen 21 Uhr brach in der Becherei der Schloßbrauerei Schöneberg in der Hauptstraße Feuer aus, das mit großer Schnelligkeit um sich griff. Das Feuer fand an den Bechvorräten, womit die Fässer ausgepecht werden, und an Faßhölzern reiche Nahrung. Auf den Alarm eilten die Löschzüge Schöneberg , Wilmersdorf und Friedenau an die Brandstelle. Es wurde aus mehreren Schaumlöschapparaten und einem Rohr größten Kalibers Waffer gegeben. Eine ungemein ftarfe Rauchentwicklung erschwerte die Löschaktion. Bei Redaktions. Schluß dauert das Feuer noch an.
In der Nähe von Staaten, etwa 150 meter östlich des Ge. höfts Albrechtshof, stürzte heute vormittag furz vor 11 Uhr das Flugzeug D. 854 der Deuschen Verkehrsfliegerschule Staaten ab und ging vollständig in Trümmer. Der Pilot und fein Begleiter blieben, wie durch ein Wunder unverlegt. Nach den bisherigen Ermittlungen riß in etwa 15 Meter Höhe das Seitensteuer, ter Apparat facte ab und stürzte in die Tiefe.
Einweihung des Funkturmes in Wikleben.. Die Große Deutsche Funtausstellung in Bigleben, die vom 3. bis 12. September im Funkhause stattfindet, wird mit bem feierlichen Att der Einweihung des neuen Funtturmes on 130 Meter Höhe eröffnet werden. Die Arbeiten am Turm einschließlich des in 50 Meter Höhe befindlichen Restaurants find jest
,, Die Oberschwester des Kinderheims steht seit 28 Jahren in ber Kinderarbeit und hat ihre reiche Erfahrung in mehreren erworben. Die Schwestern einen Spaziergang, auf dem einige Bilze entdeckt und gesammelt wurden. Rinder befanden sich nicht in ihrer Be gleitung. Die Oberschwester hat eine gute Bilztenntnis, fie hat schon oft solche Baldchampignons gesammelt und im Heim verwendet, probierte troßdem einen Bilz in rohem Zustand und hat Verdächtiges nicht gefunden. Auch die Küchenschwester, die als ausgebildete Köchin 12 Jahre lang im Rinderheim St. Michael tätig ist. hat eine genaue Prüfung der einzelnen Bilze porgenommen und beim Kochen die Vorsicht beobachtet, einen filbernen Löffel und Zwiebeln mitochen zu lassen. Irgendwelche verdächtige Erscheinungen haben sich bei dieser Borsichtsmaßregel eben. falls nicht gezeigt. Das Hauptgericht des Mittagessens am 21. August bestand aus Bohnen und Würstchen mit Kartoffeln. Das geringe Quantum Bilge war von den oben erwähnten Suchern nur jedoch ist diesem Geridit nur teilweise zugesprochen. Die Folgen ber als lleberraschung für den Hauspersonaltisch als fleine Beilage gedacht, jedoch ist diesem Gericht nur teilweise zugesprochen. Die Folgen der Vergiftungen stellten sich nach girta 12 Stunden ein. Der Hausarzt ar fofort zur Stelle und hat in aufopfernder umfichtiger Weife feiner Bflicht genügt. Die amtlichen gründlicher Untersuchungen sind abge. fchloffen, auf deren bevorstehende Veröffentlichung hingewiefen wird. Die in Eberswalde sich befindenden Schwestern find außer Lebensgefahr."
Obgleich die Oberschwester in dieser Zufchrift ols gute Bilztennerin bezeichnet wird, so haben die folgenschweren Vergiftungsfälle doch den Nachweis erbracht, daß ihre Bilztenntnis nicht aus. reichte, um giftige Pilze von ungiftigen unter. fcheiben zu fönnen. Die Oberschwester mußte die Leichtfertigteit, mit der fie giftige Pilze für eßbar erklärt, felbst mit dem Tode büßen. Drei Schwestern und ein Hauswart wurden ebenfalls Opfer ihrer Bertrauensseligkeit. Berufsmäßige Pfleger follten fich den Fall zur Warnung dienen laffen.
Der Stadttämmerer Dr. Karding wird die Amtsgeschäfte noch bis Mitte November weiterführen.
Bezirksfest der Arbeiterfänger. Am Sonntag, 29. Auguft, findet auf dem nachmittags 3 115r. Neben den üblichen Männer- Einzel- und Maffenhören Sbandauer Bock" bas Sängerfeit des 6. Beztrts statt. Beainn werden diesmal auch Frauen- und Gemischte Chöre zum Vortrag gelangen. Eine besondere Note erhält das Feit dadurch, daß der Kinderchor vom Bollschor Staalen und die Jugendabteilung des Männerchors Harmonie" Charlottenburg , die am borigen Sonntag in Frankfurt / Dder ein Gaftkonzert gab, welches ein Ereignis für Frankfurt bedeutete, mitwirken werden. Eintritt 50 Pf.
Steinwürfe gegen Schnellzüge.
München , 26. Auguft.( WTB.) Gestern wurden die Schnell züge D 49 und D 14 auf der Strede Rosenheim- München vor der Station Ostermünchen mit Steinen beworfen. Bom Bug D 49 wurde eine Fensterscheibe zertrümmert und drei Reisende wurden durch Glassplitter leicht verlegt. Beim Zug D 14 zertrüm. merte der durch ein offenes Außenfenster geschleuderte Stein ein Seitengangfenster eines Bagens. Berlegt wurde hier niemand. Die Eisenbahnverwaltung hat für die Feststellung des Täters eine Belohnung von 300 m. ausgelegt.