Was die Ruffen darüber berichten.
Die„ Rote Fahne" bringt eine ausführliche Erklärung des Vorsitzenden der russischen Delegation, Andrejem, über das Ergebnis der Tagung des Anglo- Russischen Komitees. In dieser Erklärung heißt es:
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Der Kartellverband für Arbeitersport und Rörperpflege wendet sich mit einer Mitteilung an die Arbeiter schaft Berlins , in der gesagt wird, daß die Arbeiter sportorgani fationen eine Beteiligung an der vom Magistrat für die nächste Rartellverband ist der Auffassung, daß die Turn- und Sportwoche Woche veranstalteten Turn- und Sportwoche ablehnen. Der Kartellverband ist der Auffassung, daß die Turn- und Sportwoche eine Privatangelegenheit" des Oberbürgermeisters Dr. Böß sei und daß beispielsweise der Bapfenstreich" der am 3. September von 20 Militärtapellen ausgeführt wird, nichts weiter als eine ver. Schleierte Sedanfeier sei. Am Schluffe der Mitteilung wird die Durchführung einer eigenen Arbeiter sportwoche mit Unterfordert. Der Arbeiterschaft Groß- Berlins wird schließlich nahe gelegt, die Turn- und Sportwoche zu meiden.
wird man zu anderen Zeiten faum gewahr. Aber jetzt steht er dort wie ein hilfloser, sehr einsamer Dulber, deffen bleiches Antlig über und über mit Blut besprigt ist.
Was muß das für ein Mensch sein, der diesen einsamen Stein, dem Andenken ferner Toten geweiht, so grausam besudelte?
Trauerfeier für Stadtrat Dr. Silberstein.
Bir sind aber der Ansicht, daß unsere Hilfe allein äußerst ge ring ist, um den Erfolg des Kampfes der Bergarbeiter zu sichern. Deshalb haben wir uns bewogen einzig und allein vom auf bewogen einzig und allein vom auf richtigen Wunsche, die Unterſtügung auf breitere Grundlage zu stellen für die Einberufung des Anglo- Russischen Komitees einge feßt, um auf seiner Tagung die Fragen der Berbreiterung und Ber. stärkung aller möglichen Mittel und Wege der materiellen, moralischen und anderweitigen Unterstügung, sowohl im interfügung eines Ausschusses des Stadtamtes für Leibesübungen gewaltungen, in benen er mitgearbeitet hat, befunden die Anteilnahme nationalen Maßstabe, als auch innerhalb Englands und der Sowjet. union , mit erschöpfender Bollständigkeit aufzurollen...
Wir haben diese Frage mit erschöpfender Bollständigkeit mun auf der foeben beendeten Tagung des Anglo- Russischen Komitees in Berlin aufgerollt. Wenn das Ergebnis dieser Tagung nicht die sofortige Unterstützung der streikenden Bergarbeiter sein wird, so hoffen wir, daß sich jeder Arbeiter darüber flar sein wird, daß dies nicht durch unsere Schuld geschah.
Solange die Delegation dem Zentralrat der Gewerkschaften nicht Bericht erstattet haben wird, kann ich teine ausführlichen Mitteilun gen machten. Mit aller Klarheit sage und unterstreiche ich aber, daß die Behauptung, als wollten die Gewerkschaften der Sowjetunion die englische Gewerkschaftsbewegung dirigieren und sie leiten, eine böswillige Berleumdung ist...
Wir haben schon oft erflärt und erklären auch jetzt, daß mir, die Gewerkschaften der Sowjetunion , nichts anderes wollen und nichts anderes erreichen wollen, als daß brüderliche Hilfe geleistet und ein anderes erreichen wollen, als daß brüderliche Hilfe geleistet und ein gemeinsamer Rampf gegen die Offensive bes Rapitals gesichert wird. Wir lassen uns von teiner anderen Absicht leiten als von dem heißen Wunsche nach geschlossener Arbeit für die Herstellung der wirklichen
Einheit der Gewerkschaftsbewegung.
Wir halten es für unsere proletarische Pflicht, vor den Arbeitern der Sowjetunion und auch vor ben Arbeitern der ganzen Welt unsere Meinung über die Führung des Generalftreits offen auszusprechen, aber wir sind davon überzeugt, daß die Taktik der Führer nur von der englischen Arbeiterklasse selbst und von niemandem anderen bestimmt werden fann. Deshalb ist es eine arge Ber leumbung, wenn man von einer Einmischung der russischen Gemertschaften in die Angelegenheiten der englischen Gewerkschaftsbewegung fpricht..."
Zu einer Trauerfeier für seinen verstorbenen Mitarbeiter Stadtrat Dr. Silberstein hatte heute vormittag das Bezirksamt Reichsfarben auf halbmaft. Die große Rathaushalle zeigt würdigen Neukölln eingeladen. Bom Turm des Rathauses wehen die Trauerschmud. 3m schlichten Sarge liegt der Borstorbene aufgebahrt. Unzählige Kränze von allen Körperschaften und Berber Bevölkerung. Die Halle tann die Trauergäfte nicht faffen. Bis auf die Treppen stehen dicht gebrängt seine Rollegen, Beamten, Arbeiter und Parteifreunde. Mit ihren Söhnen erscheint die Gattin Die Trauerversammlung erhebt sich zu Ehren der Hinterbliebenen. des Genossen und unser alter Genoffe Eduard Bernstein . Mit den Klängen des Adagio ber Fis- Dur von Haydn beginnt die Trauerfeier. Das Ebert- Manz- Quartett fingt„ lleber allen Wipfeln ist Rub".
Die Arbeitersportler Berlins find im Frühjahr dieses Jahres, ftand, aufgefordert worden, mit den Bürgerlichen gemeinsam die als die Berliner Turn- und Sportwoche im Magiftrat zur Distuffion Woche zu besetzen. Im Borwärts" war feinerzeit dieser Ge dante aufgegriffen und den Arbeitersportlern empfohlen worden, die Sache so aufzuziehen, daß einige Tage der Boche den bürger. lichen Bereinen, der Reft den Arbeitersportlern reserviert bleiben bem betreffenden Ausschuß ber Stabtverordneten eine 3ujage Scholz. Er zeichnet ein Lebensbild des Toten, ter feit 27 Jahren follte. Die Arbeitersportler hatten anfänglich dem Magistrat und Dann spricht im Namen des Bezirksamts Bürgermeister gegeben; erst als die" Rote Fahne" die Forderung erhob, die in raftloser Tätigkeit die sozialen Einrichtungen der Stadt geschaffen Berliner Turn- und Sportwoche lediglich mit Arbeitersportlern und ba, wo sie bestanden, ausgebaut hat. Für die Bezirksverord zu veranstalten, schwentte pflichtgemäß die tommunistische Leitung des Berliner Kartellverbandes ein und schloß sich der Roten Fahne bes Berliner Kartellverbandes ein und schloß sich der Roten Fahne netenversammlung sprach Stadtverordneter Heitmann, für die an. Daß darauf der Magistrat nicht eingehen würde, war von fozialbemotraische Stadtverordnetenfrattion Stadtverordneter Gut pornherein tlar, denn der Magistrat unterstüßt ja nicht nur Arbeiter schmidt, für die Beamenfchaft der Leiter der Neuköllner Beamtensportvereine, sondern auch bürgerliche. Das tut sogar der Magistrat bewegung Stadtoberfekretär Ringweiler, im Auftrage ber Arnicht nur allein, sondern der Ausschuß der Stadtverordnetenver- better- und Angestelltenschaft Herr Bicho di und im Auftrage des jammlung, der darüber mitzuberaten und zu bestimmen hat, hat Hauptgesundheitsamts Herr Prof. Seeligmann. Den Dank für Diese Unterstüßung bisher ftets gebilligt. In diesem Ausschuß figen die geleistete Arbeit in den städtischen Krantenverwaltungen brachte aber bekanntlich auch kommunisten. Im übrigen haben die Stadtarzt Dr. Rollwig zum Ausdruck. Am Namen der Aerzte Arbeitersportler ihre eigene Werbewoche im Juni dieses Jahres gestammer nahm Herr Geheimer Sanitätsrat Dr. Stoeter das Wort habt, und sie find zu biefem 3wed auch vom Magiftrat unterstützt worden. Es ist bedauerlich, daß der Kartellverband feinerzeit nicht unserem Vorschlage stattgegeben hat. Die propagandistische Wirkung wäre unter Buhilfenahme des großen Reflameapparates, der dem Magiftrat zur Verfügung steht, für die Arbeitersportler vielleicht noch größer gewesen als bei ihrer eigenen Sportwoche.
Die vom Magiftrat in Gemeinschaft mit den Sportorganisatio nen Groß- Berlins veranstaltete Berliner Turns und Sportwoche nimmt ihren offiziellen Anfang am Sonnabend mit einem Aufmarsch der Turn- und Sportverbände um 6 Uhr Die Bedeutung der Erklärung von Andrejem liegt im abends im Lustgarten. Die dort veranstaltete Feier wird auf alle Letzten Absatz. Wenn diese Erklärung dem fünftigen tatsäch Beranstaltung finden in den meisten Berliner Bezirten Sonderfeiern Sendestationen Deutschlands übertragen. Im Anschluß an diese lichen Verhalten der russischen Gewerkschaften entsprechen der Bezirksämter statt. Am Sonntag vormittag um 9 Uhr würde, bann wäre das gleichbedeutend mit einer Doll- wird die große Berliner Staffel( Industriestaffel) über ständigen Abkehr von der bisher verfolgten Politit. 42 Kilometer ausgetragen. Daran beteiligen fich Läufer, Radfahrer, Wir möchten dazu bemerken, daß es niemandem in der Ruderer, Schwimmer. Der Start ist am Rathaus in der König internationalen Gewerkschaftsbewegung wie in der Arbeiter- straße, das Biel im Luftgarten. Um 10 Uhr ist der erste Start bewegung überhaupt einfällt und je eingefallen ist, den zum großen Preis von Deutschland für Motorräder auf der Apus. russischen Gewerkschaften das Recht bestreiten zu wollen, Im Laufe der kommenden Woche finden allerlei Sportveranstaltun gen, meist auf den Bezirkssportplätzen, statt. Am Mittwoch, dem innerhalb ihrer Landesgrenzen ihre gewerfi. September, ist ein großes Garten, Blumen und Tanzschaftlichen Kämpfe so zu führen, wie sie es für angemessen fest bei Kroll, bei dem das Kinderballett der Staatsoper mitwirft. halten. Wogegen sich die Gewerkschaften aller Länder bisher Anschließend Breisverteilung an die Sieger der Industriestaffel. Am stets gewehrt haben und immer mehren werden, ist die fort Sonnabend, dem 4. September, findet eine Fest vorstellung gejezte Einmischung der Ruffen in die internen der Operette Fatiniga" in der Städtischen Oper statt. Als Abschlus Angelegenheiten der organisierten Arbeiterschaft aller Länder. der Woche ist am Sonntag, dem 5. September, eine große Film. Diese Einmischung beschränkte sich keineswegs auf eine hau im Ufa - Balaft am 300 geplant und um 2 Uhr nachmittags große flugiportliche Beranstaltungen und Freiballon scharfe Kritik der Taftit und Methoden der Gewerkschaften wettfahrten auf dem Tempelhofer Feld. der anderen Länder, was zur Not noch zu ertragen wäre, obwohl es diesem jüngsten Zweig der internationalen Gewerkschaftsbewegung am allerwenigsten ansteht, sich als Lehre Bau- und Wohnkultur. meister aufzuwerfen. Die Einmischung ging so weit, innerhalb der Gewertschaften der verschiebenen Länder tom. munistische Bellen zu bilden, die der Moskauer Zentrale unterstehen, nach den Anordnungen Mostaus durch diese Zellen eine sogenannte ,, Opposition" zu bilden und darüber hinaus zur Grünbung von Sonderor ganisationen zu schreiten.
Die Siedlungsbauten der ,, Gehag " in Brik.
Unweit bes Krantenhauses Brig , mo ehemals freies Gelände mar, ift in furzer Zeit eine tleine Stadt erftanden. Fröhliche, bunte Häuser kleineren und größeren Kalibers, frei, luftig und vor allem ganz zwedmäßig gebaut, ohne Künstelei und unnötigen und unfchönen Bierat. Jebes für sich freistehend; dazwischen Blaß für Rafen und Gartenanlagen, der späterhin, wenn alles bepflanzt ist, dem Ganzen ein hübsches, blühendes Relief geben wird. In zwei solchen Neubauwohnungen zeigte die Haus und Hausrat Gildenhall G. m. b. 5. im Rahmen einer Ausstellung die
Diese innere Einmischung, die bis zur geistigen und organisatorischen Spaltung der Arbeiterbewegung auf nationaler und internationaler Grundlage ging, ist uners träglich und hat die russischen Gewerkschaften von der Gemert- pollständige Inneneinrichtung mit möbeln, Beschaftsbewegung der übrigen Länder völlig isoliert. Wir leuchtungskörpern, Teppichen, Gardinen usw. Die Möbelstücke sind, mollen die Erklärung von Andrejem nicht vorschnell beurteilen. den verhältnismäßig fleinen Wohnftätten entsprechend, zwedmäßig Wir wollen vielmehr abwarten, wie fich fünftig die Bragis der Beweis erbracht wird, daß man auch bescheidene Wohnräume und trotzdem geschmackvoll angefertigt und eingestellt, womit wieder der russischen Gewerkschaften gegenüber den Gewerkschaften wohnlich und behaglich ausstatten tann. Wie bei den Häuferbauten, der anderen Länder gestalten wird. Von dieser Praris wird so ist auch beim Möbelbau alle Rünftelei ftreng vermieden. Die es abhängen, ob es zu einem erträglichen Verhältnis mit den Einrichtung besteht aus gediegenem Material, in gefälligen und zuRussen kommen fann. Vorläufig sind wir, durch die Ber - gleich praktischen Formen. Die Räume find nicht überladen, Licht Vergleich gangenheit und Gegenwart belehrt, allerdings noch fehr und Luft haben genügend Zutritt. steptisch.
Namensraub in Deutsch- Südtirol. Sogar die Familiennamen werden italienisch. Rom , 27. Auguft.( WTB.) Agenzia Uffiziale" veröffentlicht das Dekret über die Italianifierung der Südfiroler Familiennamen. Der Präfekt der Provinz Trient wird eine Liste der Namen und haben. Ferner wird eine genaue Lifte derjenigen Familien aufgestellt werden, die den gleichen Namen tragen. Dann werden die Betreffenden den italienischen Namen bzw. den Adel in italienischer Form erhalten, und zwar wird jedem Familienmitglied ein besonderes Defret zugestellt. Das Defret wird auch dem Gemeindeoberhaupt zur entsprechenden Eintragung in die Register über
mittelt werden.
Mit diesem Beginnen greift das Italien des Faschismus auf Methoden zurück, die vielleicht die Eroberer vorgeschicht lichen Altertums geübt haben mögen. Aber weder die alt preußische Germanisierungspolitit in Bosen und im Elsaß , noch selbst die zarische Ruffifizierungspolitik ist soweit gegangen, die Privatnamen zwangsweise zu ändern. Solch niederträchtige Demütigung wehrlofer Muß- Italiener ist dem Regime des Faschismus vorbehalten geblieben.
Die Jagd auf gefährliche Schriften.
Die Haus- und Hausrat- Gildenhall- B. m. b. H. arbeitet befannt. lich im Rahmen der Hausratbewegung, die in ihren Anfängen auf das Jahr 1918 zurückzuführen ist. Selbstverständlich gemährt sie auch bei Bezug ihrer Gegenstände weitestgehende Vergünstigung in Form bequemer Teilzahlung.
Liebestragödie in Neukölln.
Hermannstraße 114 in Neukölln abgespielt. Aus der Wohnung des Eine Liebestragödie hat sich heute vormittag in dem Hause fo daß Hausbewohner aufmerksam wurben und die Bolizei herbei riefen. Die Beamten fanden R. sowie deffen 19jährige Geliebte, die Hausangestellte Erna Sch., mit Leuchtgas vergiftet leblos auf. Bon der Feuerwehr angestellte Wiederbelebungsversuche hatten nur bei dem Mädchen Erfolg; sie wurde in bas Budomer Krankenhaus überführt. Bei R. blieben Wiederbelebungsversuche ohne Erfolg und ein hinzugerufener Arzt fonnte nur noch den vor einigen Stunden eingetretenen Tod feststellen. Nach den bisherigen Ermittlungen ist das Liebespaar gemeinsam aus dem Leben geschieden, da von den Eltern einer Berbindung angeblich Schwierigkeiten in den Weg gestellt wurden. 921942
Befudelter Grabstein.
liegt in einem fleinen, baumbewachsenen Hof, wunderlich in die Ece Ein wenig abseits vom Lärm der Königgräger Straße gedrückt, die Christuskirche. Auf dem Hof der Kirche steht ein Sandsteindenfmal, nicht übermäßig schön und schmuckvoll: Den gefallenen Brübern 1914-18". Dieser Gedentstein hat feine beRom, 27. Auguft.( EP.) Die Polizei verhaftete den Schwafondere Tendenz, er ist nicht militärisch provozierend, wie manches, ger und andere Berwandte des früheren Ministerialsekretärs was man in ber lebten Zeit an Denkmälern gesehen. Dreimal ist Cesare Rossi , wegen Verbreitung antifaschistischer Broschüren. ießt dieses Erinnerungsmal an die gefallenen Angehörigen der Ein weiterer Berwandter, Marco Colonna, mußte als politischer Chriftuskirche von Bubenhänden beschmutzt worden. 3weimal 3weimal Redakteur aus dem Impero" ausscheiden. wurde der Stein gereinigt. Jetzt ist er zum drittenmal mit einer rotbraunen Flüssigkeit beschmukt worden. Was muß das für ein Mensch sein, der sich in gehäffiger Ohnmacht an Totensteinen ver. greift? Was treibt ihn zu solch finnloser, folch fruchtloser Tat? Ift es ein Fanatifer, der instinktiv einem übersteigenden Haßgefühl zum Opfer fällt, ein geistig Stranter, den nichts anderes treibt als eine fire Ibee, eine unmotivierte Zerstörungsarbeit? Diesen Stein
Die Aufständischen in Nigaragua haben San Antonio ange griffen und zwischen Managua und Corinto einen Eisenbahnzug mit Regierungstruppen in die Luft gesprengt. Glücklicherweise wurden nur wenige Soldaten verlegt
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und zeichnete insbesondere das Berbienst bes Toten bei der Schaffung sozialer Einrichtungen. Für die Sozialdemokratische Bartei sprach im Auftrage des Parteivorstandes Genoffin Reichstagsabgeordnete Juchacz. Aus allen Reben flang immer wieder bas Bekenntnis, daß der Verstorbene als Mitarbeiter und Kollege raftlos für die fozialen Einrichtungen der Stadt tätig war. Ueberall, wo er mitfchuf, spornte er seine Arbeiter und Beamten zur Arbeit an und zollte denen Anerkennung, die eifrig für das Wohl der Kranten arbeiteten. In jungen Jahren wurde ihm durch seine wissenschaft. liche Vorbildung die Erkenntnis, daß nur der Arzt mit Erfolg vor allem mitarbeitet an der Schaffung sozialer Einrichtungen, arbeiten kann, der versucht, nicht nur den Kranken zu helfen, sondern die helfen fönnen, Krankheiten zu verhindern.
Mit Musikvorträgen des Männerquartetts schloß die Trauerfeier. Der Sarg wurde von den Beamten des Verstorbenen zum Leichenwagen getragen und der Bug setzte sich unter Mitführung vieler sozialdemokratischer Banner und unter Beteiligung weiter Kreise der Bevölkerung zum Krematorium in Baumschulenweg in Bewegung.
Wieder ein Eisenbahnunglück. Unfall des Personenzuges Frankfurt/ Main - Berlin .
Beim Rangieren auf dem Bahnhof Bad Kösen find heute nor
mittag drei Wagen des beschleunigten Personen3 u ges 869 entgleift. Der Personenzug, der Frankfurt a. M. abends 11,50 Uhr verläßt und 7,15 Uhr vormiffags in Bad Köfen eintrifft, mußte, um einen D- 3ug vorbeizulaffen, auf ein Nebengleis rangiert werden. Durch vorzeitiges Umstellen der Weiche entgleiften drei Wagen. Infolge der geringen Geschwindigkeit stürzten diese aber nicht um, sondern neigten fich nur zur Seite. Ein junges Mädchen 30g fidh Berlegungen zu, die übrigen Jahrgäste famen mit dem Schreden davon. Die Wagen wurden wieder auf die Gleise gehoben und mit einer gro einer großen Beripätung fonnte der Jug feine Fahri fortsehen.
Erfolglose Nachforschungen über Leiferde .
Die Bulletins der Reichsbahndirettion über das furchtbare Unglüd bei eiferbe lauten täglich gleich trofilos: Man nimmt eine Spur auf, die aber zu feinem Erfolg führt. So haben die Angaben eines Reifenben aus Senftenberg zu feinem Erfolg geführt. Auch eine allerneueſte Spur, die nach Braunschweig führt, hat, wie WIB. elegisch aus Hannover eine weitere Reihe von Spuren verfolgt wird". Man hat sich aber meldet, zu feinem Erfolg geführt, jedoch wird versichert, daß noch von einem nach Leiferde entsandten Berliner Kriminalisten versichern laffen, daß es sich bei dem Unglüd nur um ein Attentat handeln tönne. Wie steht es nun aber mit den Feststellungen der Gesamtbetriebsräte bes Eisenbahnbezirks Berlin , monad 9000 Gleis. filometer des deutschen Reichsbahngebiets be. triebsunsicher find? Soll jeder Reisende in Deutschland seine Reise in der Erwartung antreten, von dieser Reise nicht mehr heimzufommen?
Schweres Bergunglück in Amerika .
70 Bergarbeiter eingeschloffen.-33 Tote bereits geborgen. In der Nähe von Johnstown find durch eine Grubenexplosion bas Einbringen von Hilfsmannschaften in die mine unmöglich, so daß 70 Bergarbeiter verschüttet worden. Giftgafe machen nach Ansicht der besichtigenden Aerzte keine Hoffnung mehr darauf besteht, die Eingeschloffenen noch lebend herauszubringen. 33 Lote wurden bereits geborgen.
Die Toten von Sable Island. Ueber 50 Seeleute im Sturm untergegangen. Gable Island wurden Trümmer des neufchottländischen Fischer. Halifar( Neu- Schottland ), 27. August. An der Küste von fchoners Sabie Knickle gefunden. Dadurch wird das Gerücht vom Untergang dieses Schiffes und feiner 22 Mann starten Besagung während des Sturmes vom 13. Auguft bestätigt. Man nimmt an, daß über 50 m ann auf den damals verunglückten Schiffen unter. gegangen find.
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Geschäftliche Mitteilungen.
jährige Serbftausstellung mit bem 28. Auguft. In ben 9 großen Schaufenstern ber Die Firma Bilhelm Joseph, Schöneberg , Sauptstraße 165, eröffnet ihre bles Sirma find bie tonangebenden Modefarben ber tommenden Gallon ausgestellt. finb fämtliche Schaufenster ber Firma am Sonntag, den 29. b. abends erleuchter Die Auswahl it felt bem Erweiterungsbau hervorragenb groß Bie wir erfahren, und empfehlen wir eine Besichtigung der neuen Serbftmoden. Sie werben sicherlich ben bentbar besten Einbrud mit na Hause nehmen.
Berantwortlich füle Bolitik: Dr. Gurt Geger; Wirtschaft: Weta Gaternus;
Gewertschaftsbewegung: 3. Steinez; Feuilleton: Dr. Sobe Gilowati Sotales und Sonstiges: Frik Raritäbt: Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin .
Berlag: Borwärts- Berlag, G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Budbruderet und Berlagsanstalt Paul Ginger Co., Berlin G 68. Sinbenstraße 3.
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