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einer Diftatur nicht gelungen, geschichtliche Wandlung und vorgefaßten Plan herbeizuführen gegen das Volk und seine Lebensbedürfnisse. Was der bolschemistischen Diktatur Lebens­fähigkeit gegeben hat und sie bis heute getragen hat, war nicht die Anhäufung der materiellen Machtmittel, nicht die Kanonenrohre und die Tanks, und nicht die Gewehre der Roten Armee und der Tscheka  . Es war ein anderes: es war die große Landverteilung und die Landoffupation durch die russischen Bauern. Dies gesellschaftliche Ereignis aber lag nicht im Plane des ursprünglichen Bolschewismus, es stand im Widerspruch zu seinem Plan. Die Diktatoren wurden davon überrascht. Sie fonnten es nicht rückgängig machen, weil bei jedem Versuche dazu dies Geschehen sich als stärker erwiesen haben würde als die materiellen Gewaltmittel der Diktatur. Diese geschichtliche Wandlung in Rußland   hat sich ſtärker erwiesen als die bolſchewiſtiſche Diktatur. Die Land­perteilung, die nicht rückgängig zu machen war, hat den Kurs der Diktatur in Rußland   bestimmt und hat allmählich ihr Gesicht verändert. Bon der ursprünglichen Ideologie der bolschewistischen Dittatur ist sehr wenig übrig geblieben.

Gegen den Geiſt der blinden Gewaltanbetung haben sich die Lebensnotwendigkeiten des russischen Volkes durchgesetzt, und es ist kein Zufall, daß sich gleichzeitig die Idee der De­mokratie in Rußland   erhebt, schwach zwar nur, noch kaum fichtbar in der geistigen politischen Berwirrung, die heute in Rußland   und in den Reihen der Diftaturpartei selbst herrscht, aber dennoch in die Zukunft weisend.

Die Lebensnotwendigkeiten eines Boltes und die Idee der Demokratie sind stärker als die toten Kanonenrohre. Die Diftatoren Rußlands   erkennen den Gang der Entwidlung sehr wohl. Noch sehen sie in dem, was auf die Dauer für Rußland   unabwendbares Geschick ist, in der Wendung zur Demokratie, eine Gefahr, die sie bekämpfen wollen. Noch halten fie, befangen in der Ideologie der Diftatur, die wesenseins ist mit dem Geiste des Faschismus, an dem Glauben an die Allmacht der materiellen Gewalt fest aber gerade dadurch stärken sie die Idee der Demokratie in Rußland  .

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Die Difiatur in Europa   ist in der Krise. Die Formen der Wendung sind andere in Griechenland   und Spanien  , andere in Rußland  -die grundsägliche Wendung aber ist gleich. Die geistige Demobilmachungsfrise wird überwunden. Der Weg zur europäischen   Demokratie öffnet sich.

als eine schwere Gefahr für die Bergarbeiter aller Länder. Ber­antwortlich für die Vorstöße der kapitalistischen   Reaktion seien allein die Regierungen, die immer noch die Ratifikation der Konvention von Washington   vereitelten. Die Entschließung unterstreicht den Erfolg der belgischen Arbeiterpartei, der es gelungen sei, die Ratifikation durchzusetzen. Nunmehr müsse alle Kraft daran gesezt werden, in Deutschland  , Frankreich   und England die endgültige Ratifikation der Washingtoner Konvention zu erkämpfen. In die Resolution wurde ein von Locker- Palästina beantragter und von der englischen Delegation unterstützter Zusatz aufgenommen, wonach es Aufgabe der sozialistischen   Parteien jener Länder, die Kolonien und Mandatsgebiete des Völkerbundes verwalten, sei, für die Einführung des Achtstundentages sowie des Arbeiterschutzes überhaupt in diesen Gebieten mit allen Kräften zu wirken. Erekutive fordert die angeschlossenen Parteien auf, die Demon­ftrationen für den Achtstundentag oder für kürzere Arbeitszeit, als Feier seines 25jährigen Bestehens veranstaltet, mit allen Kräften die der internationale Gewerkschaftsbund am 19. September zu unterstützen. Im Sinne des Beschlusses des internationalen Rongreffes von Marseille   wurde zur Frage der

Die

Bildung eines internationalen Frauenfomitees Stellung genommen und beschlossen, eine Sigung der Vertreterinnen der proletarischen Frauenbewegung im September in Brüssel   ab­zuhalten, der der Entwurf für die Organisation des internationalen Frauenkomitees vorgelegt werden soll. Die Exekutive nahm aus­führliche Berichte über die Lage in Italien   und Ungarn   entgegen und beschloß, die Frage der Förderung der Arbeiterorgani­fationen auf die Tagesordnung der nächsten Sizung zu setzen. Meinungsverschiedenheiten über die von den Sozialdemokraten der traine in der letzter Zeit eingeschlagenen Politik wurde der Minderheitenfommission der Internationale zur Berichterstattung überwiesen.

An den verhafteten Führer der russischen Sozialdemo­traten, utstin, wurde ein Begrüßungstelegramm gerichtet, und zwar an die Adresse der russischen Isch et a. Die Studienfommiffion und beschloß, von den der sozialistischen   Arbeiter- Internationale an für Kolonialfragen wählte zum Vorsitzenden Bliegen- Holland geschlossenen Parteien Bericht über die Fragen der sozialistischen  Kolonialpolitik einzuholen.

Auch der Anwalt rückt ab.

Von der Severing- Hehe.

Der deutschnationale Landtagsabgeordnete Justizrak Lüdide in Spandau   besorgte bisher die Rechtsvertretung Schlich tings, des jüngsten Berleumders von Severing. Er hat dieses Mandat jest niedergelegt, und zwar wegen der von Schlichting hinter seinem Rüden erfolgten Veröf fentlichungen gegen den preußischen Minister des Innern".

Unregelmäßigkeiten bei der Reichswehr  ?

Schwere Beschuldigungen in einer Denkschrift. In einer Denkschrift, die dem Reichspräsidenten   und den Mi­nifterien eingereicht wurde, erhoben die Verfasser, Otto Lehmann­Rußbüldt, Carl Mertens und Konrad Widerhold, schwere Be= schuldigungen gegen gewisse Stellen der Reichs. wehr. Es wird u. a. behauptet, daß eine Reihe auf Privatdienst­vertrag angestellte Offiziere in bösartige Korruptionsaffären ver wickelt feien.

Das Reichswehrministerium läßt zu diesen Vorwürfen ertiären, die Just iz werde Gelegenheit haben, sich mit ihnen zu befaffen. Die erforderlichen Schritte seien bereits getan.

Man darf also hoffen, daß die in der Deffentlichkeit erhobenen Beschuldigungen, die sehr ins einzelne gehende Angaben enthalten, auch vor aller Deffentlichkeit erörtert und widerlegt werden.

Vage Hoffnungen.

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Flaue Eröffnung des Leipziger Messe.- Geringes Geschäft

Leipzig  , 30. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Die Tendenz der am Sonntag eröffneten Leipziger Herbst messe ist durch aus unbestimmt. Im allgemeinen ist man der Auffassung, ohre eigentlich stichhaltige Gründe dafür zu haben, daß mit einer Wen­dung zum Besseren in unserem Wirtschaftsleben und Geschäfts­frise und die noch immer beträchtlich hohe Arbeitslosenziffer auf leben zu rechnen ist. Allerdings verweist der Kleinhandel dem gegenüber unter Berufung auf die lang andauernde Arbeitsmarkt­die unwahrscheinlich feit eines belebteren Geschäftsganges in absehbarer Zeit. Man betont, daß die Verarmung so weit vor­geschritten ist, daß es den breiten Schichten effektiv unmöglich ist, etwas über den notwendigen Lebensbedarf zu kaufen. Der Detail­list, der ja die engste Fühlung mit dem Verbraucher hat und über dessen Kauftraft wohl am besten unterrichtet sein muß, ist deshalb auch ziemlich zurückhaltend im Einkauf und disponiert äußerst vorsichtig. Kleine, in vielen Fällen kleinste Aufträge, find infolgedessen die Regel. Bei den Ausstellern, die meistens Fabrikanten sind, herrscht eine mehr optimistische Stimmung vor. Man rechtnet 3. B. auf einen belebteren Geschäftsgang in den letzten Tagen der Messe. Vorläufig merkt man von einer Besserung

Beschlüsse der Internationale. Völkerbund   Washingtoner Abkommen- Kolonialfragen Zürich  , 30. August.  ( WTB.) Die Tagung der Erefutive der Sozialistischen Arbeiterinternationale wurde am Sonntag beendet. Nach einer eingehenden Debatte wurde eine Entschließung über die Bölkerbundsfragen einstimmig angenommen. In dieser heißt es: Die Exekutive betrachtet es als die Aufgabe des nächsten Ron der reaktionären Veranstalter. An dem Festzug beteiligten sich nichts und sieht wenigstens feine Anhaltspunkte, die diese optimistische gresses, die Stellung der Internationale zum Bölkerbund und ihre Auffassung über dessen

Demokratifierung

eingehend festzulegen. Die einzelnen Barteien sollen festseßen, unter welchen Bedingungen eines ihrer Mitglieder ein Mandat im Völkerbund   bekleiden kann. Zwischen dem Delegierten und seiner Partei soll stets ein enger Rontatt bestehen. Die sozialistische Arbeiterinternationale muß regelmäßig die Probleme untersuchen, die den Bölkerbund beschäftigen und den einzelnen Parteien die not­wendigen Grundlagen liefern. Zum Studium der Frage der Demos tratifierung des Böllerbundes wird eine Kommission ein gesetzt, die dem nächsten Kongreß Bericht erstatten wird. Zur Frage der

Ratifitation des Washingtoner Abkommens wurde eine Resolution einstimmig angenommen, die die Defrete der italienischen Regierung über Erhöhung der täglichen Arbeitszeit um eine Stunde als ein Attentat auf die gesamte Arbeiterschaft bezeichnet. Die Erefutive bezeichnet die bris tischen Gesetze über die Verlängerung der Arbeitszeit im Bergbau

Die Visitenkarte.

In Leiferde   sind alle Berhafteten

wieder entlassen worden.

Ein Unbekannter, der fein ganz geheurer Kumpan zu sein scheint, der auch unsere Beziehungen zum Generaldirektor der Reichseisenbahngesellschaft erheblich überschäßt, bittet uns, den nach stehenden Brief zu veröffentlichen. Nicht etwa als Annonce unter Ausgebotene Stellungen", wei! diese Rubrik sozusagen trotzdem vom Generaldirektor noch nicht wieder gelesen werde! Wir finden das Ansuchen seltsam, aber gerade darum scheint es uns passend, dem Briefschreiber zu millfahren. Also los:

Hochzuverchrender Herr Generaldirektor und Kriminalrat! Zu dem neuen Titel sind Sie beinahe noch figer gekommen als zu dem Generaldirektor; das wird Sie aber nicht beunruhigen. Er ist übrigens viel teurer gewesen als der Direktor; er foſtete zwei Dugend Tote, und der Direktor nur einen. Aber dafür ist der Kriminalrat auch schon bestätigt, nämlich durch Ihre Erfolge. Und wenn es mit dem Direktor schließlich nichts werden sollte, das Kriminal wird auf Sie nicht verzichten fönnen. Ihre Begabung ist unbezahlbar. Sie brauchen sich darum, was die fleine Remune ration betrifft, beim Abschluß nicht so zurückzuhalten, wie Sie das beim Direktor getan haben. Man soll dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden, und von Indizien allein kann auch der beste Kriminal nicht leben.

Also ich bewundere, wie Sie die Schraubenschlüssel, obgleich sie nur zwei Meter lang sind und dicht am Wege lagen, fofort ge­funden haben. So etwas hätte selbst Sherlock Holmes   nicht fertig­gebracht. Auch die Laschen und Schrauben, die ich korrekt neben die aufgebrochene Schiene gelegt habe, sind Ihnen nicht entgangen. Sie haben sogar entdeckt( fast möchte ich sagen: gefolumbust), daß die Schienen zerrissen und überhaupt entzwei waren, also nicht der Vorschrift und Fahrordnung entsprachen. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Ich glaube, man würde dies alles, die herausgedrehten Schrauben, die abgenommene Lasche, die zerbogenen Schienen und die zerstückelten Schwellen als normal und daweseisenbahnreglement mäßig nicht beachten. Nach Magdeburg   war ich meiner Sache ganz ficher; ich wollte einen Normalbefund herstellen und war überzeugt, daß die Polerte darauf hereinfallen würde. Darum habe ich auch, um das Gemütliche noch zu betonen, das Alltägliche, das, was nun einmal so ist und worüber man gar nicht viel Borte macht: meine Tabafspfeife liegen gelaffen. Ich hatte nicht mit Ihnen gerechnet, Herr Generaldirektor. Ich hatte keine Ahnung davon, daß Sie auch Kriminal sind. Nun zittere ich, denn in meiner Sicherheit, und weil das so eine Art Aberglauben ist, habe ich auch meine Visitenkarte abgegeben; sie hängt an einem Fichtenzweig des Stammes, zu dessen Füßen die beiden Schraubenschlüssel, die je zwei Meter langen, ge­funden find,

Monarchistenmaskerade in Nürnberg  . Geringe Teilnahme am Armees und Marinetag. Nürnberg  , 30 Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Am Sonntag sollte der Armee. und Marinetag in Nürnberg   durch einen großen" Festzug seinen Höhepunkt erreichen. Fast fünf 3ig Erzellenzen, und zwar zum Teil ehemalige Fürsten, waren als Zugkraft aufgeboten und zeigten sich der Deffentlichkeit noch tatastrophal und befriedigten faum die geringsten Hoffnungen in der alten friegsmäßigen Aufmachung. Der Ausgang war den noch katastrophal und zum Beispiel ganze 17 000 bis 20 000 Personen, während Die Tertilmesse zum Beispiel lag am Sonntag stunden­das Reichsbanner mindestens 80 000 Menschen auf- lang verödet. Im Grassi- Museum sah man viele leere Stände. zubieten vermochte. Den wesentlichen Teil der Festzügler stellten Gefauft wurde einigermaßen nur in fleinen Mengen Winterbedarf. der Stahlhelm, der Rest bestand aus Mitgliedern der Reich s Aehnlich steht es um die Schuh- und Lederwaren und um flagge". Im übrigen war eine große Zahl von Kriegervereinen das Stahlwaren- und Metallwarengeschäft. Große Solinger   und des ländlichen bayerischen   Bezirks aufgeboten. Ihren Mitgliedern Nürnberger   Firmen hatten am Abend des ersten Tages der Messe wurde sowohl das Fahrgeld wie Behrgeld zurückerstattet. Die be­noch keinen Auftrag hereinbekommen. Sehr schlechtes Ge nutzten Uniformen waren im wesentlichen aus den Maskenverleih- schäft zeigte auch der Handel mit Sportartikeln, Haushaltungs­geschäften Nürnbergs geliehen worden. gegenständen, weiter die Spielwarenindustrie und die keramische und Glasindustrie.

Die Bevölkerung zeigte gegenüber der ganzen Beranstaltung äußerst wenig Interesse. Alle Versuche, künstliche Stimmung in die Zuschauermenge hineinzubringen, waren von wenig Erfolg begleitet. Zwischenfälle ereigneten sich nicht.

Die Aufwertungsorganisationen Deutschlands   haben in Erfurt  getagt, um zu dem zurückweisungsbeschluß des Reichsinnenministers vom 18. August 1926 Stellung zu nehmen. Infolge der ablehnenden Stellungnahme von Regierung und Reichstag besonders in der Auf wertungsfrage haben sich die Organisationen zu einer einheit lichen politischen Rampffront zusammengeschlossen.

Die Visitenkarte haben Sie bis jetzt nicht gefunden; aber wenn Sie diesen Brief bekommen haben, werden Sie womöglich heimlich hingehen, sie zu holen. Um so Ihren Ruf als Kriminal und Schnell seher zu vollenden. Aber was fann Ihnen das schließlich für Ruhm bringen? Mir ist ein befferer Gedante gekommen.

Sie werden zugeben, daß ich mein Fach verstehe. Ich bin auch je einer meiner Leute kommt auf jeden D- Bug. Passiert etwas, ein vortrefflicher Lehrer. Ich werde eine Kolonne ausbilden. Und nach vorn und macht Attentat: Schrauben in Reih' und Glied und so. Entgleisung, Schienenbruch oder dergleichen, springt sofort hinaus, raft Schraubenschlüssel( zwei Meter) hat er selbstverständlich immer bei sich.

Wenn auch nicht alle Tage, so werden meine Leute doch Gelegen­heit bekommen. Und es wird billiger sein, als es die Streckenwärter sind. Ich selbst bin bescheiden; ich verlange nur ein Prozent der gesparten Unfallsrenten.

Damit Sie, hochverehrter Herr Kollege, fich den Weg nicht zu machen brauchen zur Visitenkarte, gebe ich Ihnen hier meinen vollen Namen.

Den wir indessen fortlassen, weil uns dies Angebot doch zu frivol erscheint.

Fiat Juftitia!

Neulich hat sich wieder einmal die grauenhafte Kluft, die so oft in unserer Rechtsprechung gähnt, erschreckend aufgetan. Kindergärtnerin Christine Nabor, die wegen Mordes an der eigenen Es handelte fich um eine Richtigkeitsbeschwerde, die von der zwölfjährigen Tochter angeklagt war, zu zwei Jahren schweren Kerkers verurteilt worden war.

Christine Nabor hatte ihr Kind auf einem Spaziergang an das Ufer des reißenden Mur mitgenommen, sich dort am Rande des Wassers mit dem Mädchen hingesezt und dieses plöglich in die reißen­den Fluten des Flusses gestoßen. Dann war sie zu den Behörden gegangen, um sich zu stellen.

Das Drama dieser Frau ist erschreckend, und ebenso unfaßbar ist das Urteil von zwei Jahren schweren Kerkers.

hältnis, dem das Kind entsproß. Der Beamte start wenige Jahre Christine Nabor hatte seinerzeit mit einem Beamten ein Ver­später im Irrenhause an einer infolge Lues entstandenen Bara­inse. Das Kind zeigte seit seiner frühesten Jugend Symptome er erbter Syphilis und tränkelte ununterbrochen. Die Mutter lief von einem Spital ins andere und bekam in bezug auf die Zukunft ihrer Tochter die hoffnungslosesten Diagnosen zu hören.

Das Monatseinkommen der Kindergärtnerin betrug 70 Schil­ling. Obwohl Verwandte nud Freunde bereit waren, das Kind zu sich zu nehmen, fiel dies der Mutter sehr schwer, da das Mädchen weile in einem Waisenhaus bei Graz   untergebracht worden, wo sie mit unendlicher Liebe an der Mutter hing. Die Kleine war mittler. sich aber, abgesehen von ihrem tränkelnden Zustand, in Sehnsucht nach der Mutter verzehrte, die wegen ihres Berufes in doppelter Hinsicht außerstande war, das Kind zu sich zu nehmen,

kräftigen könnte.

Das Ausland hat sich bis jetzt auf das Einholen von Offerten beschränkt. Die Preise sind durchweg stabil. Auf den einzelnen Märkten ist sogar anziehende Preistendenz fest­zustellen, ohne daß man irgend eine Ursache für das Anziehen der Breise ersehen kann.

Ferguson, in Teras, ist bei den Vorwahlen für die Stelle des Der erste weibliche Staatsgouverneur Nordamerikas  , Frau Gouverneurs von dem Generastaatsanwalt Dan Moody   im Verhält nis von 2 zu 1 geschlagen worden.

Nach ein paar lezten Versuchen, aus dem Mund berufener Aerzte ein tröstendes Wort über die Gesundung ihres Kindes zu hören, das der Mutter aber versagt blieb, faßte fie den übermensch­lich- heroischen Entschluß, ehe sie ihr Kind dem Mitleid und der Ver­achtung der Welt und den unsäglichen Leiden dieser entseglichen Krankheit preisgibt Geschöpfes, an dem sie selber mit aufopferungsvoller Liebe hing, lieber will fie dem Leben dieses unseligen

ein Ende machen.

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Die Kindesmörderin" wurde wegen Mordes zu zwei Jahren schweren Rerters verurteilt, der Oberste Gerichtshof   bestätigte(!)

Wie aber wäre es mit einem Denkmal für diese Heldin, die den schmerzlichsten Entschluß verwirklicht hat, dessen eine Mutter je fähig sein fann- das eigene Kind aus Erbarmen getötet zu haben?! Arnold Wasserbauer.

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Die deutsche Dichtung auf dem Rhythmuskongreß. Auf dem Genf   abgehalten wurde, sprach Dr. Altwegg- Basel über die Ent Internationalen Kongreß für Rhythmus, der in diesen Tagen zu wicklung des Rhythmus in Goethes Verskunst" und erläuterte den Stabreim am Hildebrandslied, den Endreim an Gedichten der Minne­fänger und an unsern Dialektvolksliedern, den Reichtum neuhoch deutscher Rhythmit an Goethes Mignon. Außerdem sprach u. a. über Rhythmus und bildende Kunst" Privatdozent Dr. Friz Giese­Stuttgart, der für das Problem des Körperrhythmus im Leben der Völker einfache, schlagende Beispiele gab, und der Genfer   Linguist, Prof. Bally  , der die These aufstellte, je mehr eine Sprache sich geographisch ausdehne, desto mehr verliere fie an mufitalischen Werten; Völker, die viel lesen und bei denen daher die geschriebene Sprache eine bevorzugte Rolle spiele, stumpfen ihr Gehör ab.

Das Theater in der Klosterstraße, welches im Sommer renoviert wurde, wird am Donnerstag, den 2. September, abends 8 Uhr, eröffnet. Zur Aufführung gelangt das rheinische Luftspiel Schneider Wibbel mit Paul Hendels in der Titelrolle.

stattfindenden Premiere Androllus und der Löwe" von Bernard Shaw  In der im Deutschen   Theater Donnerstag, den 2. d. M., abends 1/28 Uhr, find die Rollen folgendermaßen besezt: Androllus: Curt Götz  , Megära: Rosa Valetti  , Ferrovius: Dstar Homolka, Kaiser  : Otto Ballburg, Haupts mann: Hans Brausewetter  , Centurio  : Paul Biensfeldt  , Lavinia: Erifa Unruh, Lentulus: Hubert von Wieherint, Spielleiter: Martin Wolfgang, Svintho Baul Hörbiger. Regie: Erich Engel  , Mufit: Jaap Kool  , Bühnenbilder Ernst Schütte  .

Erfolglofe Nardpolerpedition Der Dampfer, Pourquoi"( Barum nicht") ist gestern nachmittag von seiner Nordpolerpedition in Cherbourg   ein getroffen. Sein Versuch an den Nordpol   heranzukommen, ist nicht geglückt. Das Schiff fam etwas über Roqcall hinaus und mußte wegen schwerer Be schädigungen, die es im Eise erlitten hatte, zurückkehren.

Ein japani cher Tuberkulofetag ist nach einem Bericht der Deutschen Medizinischen Wochenschrift" kürzlich veranstaltet worden. Alle Mittel der wurden auch durch den Rundfunk verbreitet. Die Tuberkulose ist in Ja trug 1924 110 0000, und gegenwärtig gibt es dort 500 000 Tuberkulose. pan in den letzten Jahren start angewachsen. Die Zahl der Todesfälle be Die Einrichtungen zur Bekämpfung sind noch nicht ausreichend. Die Privat anstalten und Strantenhäuser tönnen nur etiva 3000 Strante aufnehmen.

Propaganda wurden dabei verwendet, nnd Vorträge über die Verhütung