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Es ist inzwischen festgestellt, daß dieses Borwärts". 1 Telegramm unseres Franz v. P. vom 10. März 1926 das Signal zu der Femeheze der Linken gegen die Rechte geworden ist."

Diese Behauptung ist eine politische Recheit, dafür aber für einen Juristen eine flägliche Leistung.

Die Linke war empört über das Mordsystem. Mord an Erzberger! Mord an Rathenau  ! Mordanschlag an Scheidemann  ! Sie war empört über das System der Fememorde: Mord an der Sandmeyer! Mordver­juch an Dobner! Mord an Gareis! Mord an Har= tung! Die Empörung darüber nennt der Herr Staatsan­waltschaftsrat Femehehe".

Es bedurfte feines Buttkamer- Telegramms, um einen öffentlichen Feldzug aller anständigen Menschen gegen das verruchte Mordsystem hervorzurufen- die Morde selbst fprechen laut genug.

Ist das klar, Herr Staatsanwaltschaftsrat? Warum fchweigen Sie von diesen verübten Morden, die Sie kennen? Der Herr Staatsanwaltschaftsrat versichert:

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Jeder anständige Mensch verurteilt Morde, vor allem tut es der Christ, kraft seiner christlichen Gesinnung." Warum ist es denn dem Herrn Staatsanwaltschaftsrat Christ und anständiger Mensch- so unbequem, und warum empört es ihn, daß die Presse der Linken diese Morde und das verruchte Mordsystem öffentlich gebrandmarkt hat? Warum versucht er die Aufmerksamkeit der Deffentlichkeit ab­zulenken von den Versuchen, die Zusammenhänge des Mord­systems aufzudecken? Warum stellt er sich schützend vor das Vertuschungssystem?

Seltsame Geiftesbeschaffenheit eines Staatsanmaltschafts­rats, der in dem Mordsystem feine Schädigung des Ansehens des deutschen Volkes sieht, die Brandmarkung des Systems aber als ,, ungeheuerliche Femehehe" bezeichnet, die dem An­sehen Deutschlands   unendlich geschadet habe"!

Dieser Staatsanwaltschaftsrat Dr. Schaeffer, Mit­glied des Reichstags( deutschnational) sucht die Deffentlichkeit. von den Spuren des Mordsystems abzuziehen. Er handelt wie die ,, München Augsburger Abendzeitung", die nach der Ermordung Erzbergers am 12. September 1921 schrieb:

Die Kugeln gegen Gareis und Erzberger  tamen nicht aus nationalistischen" Revolvern. Ein Komplott derart: die bolschewistische Revolution zu vollenden, zu dem Zweck durch kommunistische Hand Morde voll bringen zu lassen und dadurch die Hege gegen rechts zu entfesseln, welche die Masse für eine neue Revolution reif machen soll."

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Als die München   Augsburger Abendzei tung", das Organ des ehemaligen deutschnationalen Justiz­ministers Dr. Roth, das Organ des Dr. Traub und Dr. Gürtner, dies schrieb, wußte sie, daß die Morde an Sandmeyer und Gareis nationalistische Fememorde waren. Sie wußte, daß fie bewußt auf falsche Spur lenkte. Ist es ein Zufall, daß der Staatsanwaltschaftsrat Dr. Schaeffer in diesen Tagen den Versuch unternimmt, von den Spuren der Fememorde abzulenken?

Kamen die Kugeln gegen Erzberger aus fommu­nistischen oder nationalistischen Revolvern? Die Kugeln gegen Gareis, gegen Hartung? Waren es Kommunisten, die die Sandmeŋer erwürgten? Wie stehts damit, Herr Staatsan­waltschaftsrat? Sind Sie blind, wenn Sie die abscheulichen Verbrechen von rechts sehen sollen?

Es ist ein Staatsanwaltschaftsrat, ein Jurist in hoher ver­antwortlicher Stellung, der die Ablenkungsoffensive zugunsten des Mordsystems unternimmt, und dieser Staatsanwaltschafts­rat ist Beamter der Republik  .

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Mellon in Paris  . Der nordamerikanische Schatzsekretär soll heute, Dienstag, eine Besprechung mit Poincaré   und Briand  haben. Man verspricht sich aber nicht viel davon, da Mellon durch das Schuldenabkommen gebunden ist und nicht darüber hinausgehen fann, wenn Frankreich   es auch noch nicht ratifiziert hat.

Der Feuermelder.

Neulich hatte ich im Reichsministerium des Innern zu tum. Das ist das rote Gebäude am Platz der Republik  , darin ehemals der Generalstab Deutschland   unbesiegbar machte, und von dessen Balfon Moltke heruntergrüßte, als der Fackelzug ihm zum neunzigsten Ge­burtstage gratulierte. Was ich darum nicht vergessen habe, weil es sehr mindig war, und ich wußte, daß er eine Berüde trug. Es ist aber nichts geschehen.

Als der große Krieg kam, durfte niemand an dem Hause vorbei gehen, er mußte auf die andere Seite der Straße hinüber, weil er sonst vielleicht die Pläne des Neffen in die Luft gesprengt hätte. Was, nach deren Erfolg zu urteilen, nicht so bedauerlich gewesen wäre. Es ist aber nichts in die Luft geflogen, nur später, als schon alles erledigt war und statt des versaillierten Generalstabs das Innere der Republit in das rote Haus eingezogen war, flog, von Köfter angewindet, der Staatssekretär Lewald, weil er die gute, alte Zeit nicht missen mochte. Nunmehr scheint aber wieder etwas flug­

reif geworden zu sein. Zum mindesten ein Bleistift.

Zu dieser etwas mysteriösen Meinung verhilft ein Aushänge­schild, das angibt, wo der nächste Feuermelder zu finden ist. Solch Hinweis ist auch für ein Ministerium sehr wichtig, weil sonst Aften verbrennen könnten; aber er hat nur einen 3wed, wenn man er­fährt, wo denn nun der nächste Feuermelder zu finden ist. Es fiel mir auf, daß das Plakat im Reichsministerium des Innern darüber nichts mitteilte.

Ich möchte nicht annehmen, daß eine so simple Adresse als un­durchdringliches Geheimnis behandelt wird, etwa so, wie das Reichs­schuigesetz, das zu schützen Herr Külz eine reporterfeste Marmeladen­bitchse aus ff. Demokratenstahl angeschafft hat.

Ich überlegte: warum ist nicht zu lesen, vo der nächste Feuer­melder zu finden ist? Ist das Absicht, embryonale Brandstiftung, Borschubleistung? Jest sah ich es, die Adresse war fortgestrichen. Did, baltig, wie mit weiland Bismards gigantischem Bleistift. Es glänzte filbrig. Durchstrichen war, wo der nächste Feuermelder zu finden ist.

In der Philologie nennt man so etwas Palimpsest. Ueber­schriebene Handschrift; aus Sparsamteit tatens die Mönche, wenn sie nicht genug Bergament hatten. Aber hier ist nicht das Kultuss ministerium; hier wird man von Palimpsesten faum etwas wissen. Hier dieser dicke Strich, ist auch keine Sparsamkeit. Er ist eine Deklaration, eine Rundgebung, ein öffentlich im Reichsministerium des Innern, dem die Wahrung der Verfassung besonders anvertraut ist, angeschlagenes Pamphlet, eine Proffamation des heimlichen Königs. Unter dem Strich ist zu lesen: Friedrich Ebert  - Straße.

Echt schwarzweißrot; echt Schröder- Hugenbergisch. Bubenhajt, feig und dumm. Tausend gegen eins ist zu wetten, daß nicht etwa ein Hausbesucher, daß vielmehr ein Beamter der Täter ist.

Es geht nicht ohne JHN.

ER fommt mit Gottes Hilfe wieder.

Der amerikanische   Professor Herman Bernstein   hat ein Buch, Der Weg zum Frieden" geschrieben und ein das Berliner Tageblatt" zu berichten weiß, folgenden Brief: Exemplar davon nach Doorn geschickt. Er erhielt darauf, wie

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Haus Doorn  , Holland  , 26. Juli 1926.

Herrn Hermann Bernstein, New- York  .

Sehr geehrter Herr!

Mit Bezug auf Ihr an Se. Majestät den Kaiser gerichtetes Schreiben vom 17. Juli habe ich die Ehre wie folgt zu antworten: Der einzige Weg zum Frieden besteht darin, Deutschlands  Schuldlosigkeit am Kriege anzuerkennen und das schmachvoll auf­erlegte Versailler Schanddiktat zu beseitigen, das auf die Mythe von Deutschlands   Schuld gegründet ist, sowie Deutschland   zu sei nem Vorkriegszustande einer Monarchie unter feinem Raiser zurückzuführen.

Ohne dies wird es niemals Frieden geben! Der deutsche Kaiser hat dreißig Jahre lang den Frieden der Welt zu bewahren gewußt; mit Gottes Hilfe wird er es wiederum tun.

Auf allerhöchsten Befehl Se. Majestät des Kaisers und Königs. gez. Graf Finkenstein.

Nun können sich die Amerikaner den Kopf darüber zer brechen, was ER mit diesem Brief eigentlich will. Will er noch einmal zum Schwerte   greifen", weil es ohne IHN doch feinen Frieden gibt? Oder ist der Brief nur ein an das Aus land gerichtetes Gesuch um Wiederanstellung, weil SEIN Abbau nur wegen eines Mißverständnisses erfolgt ist?

muß man sich nur über den Grafen Finkenstein. Sieht Von Wilhelm II.   wundert einen nichts mehr. Wundern dieser treue Diener in seinem beschränkten Verftande nicht, daß er seinen Herrn zur fomischen Figur macht?

Einigung durch Spaltung.

Um den Stahlhelmblock

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Sprengung des Inngdo.

Der große Vereinigungsfimmel, der angesichts der fächsischen Landtagswahlen die dortigen Rechtsverbände und Rechtsparteien er faßt hat, führte noch zu feinem anderen Ziele als zu dem, daß sich - der Jungdeutsche Orden zunächst einmal spaltet.

Bruder" namens Hans von Tschammer und Osten, hatte Nämlich so: Der sächsische Großkomtur" der Jungdo  , ein den Rattenfängerfammelzug politischer Kinder mitgemacht, bis zu nächst der Leiter des Ordens, Ma hraun, und ihm folgend das sogenannte Hochkapitel" Einspruch dagegen erhob, daß die Ordens. brüder sich in den Parteiismus" einmischten.

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Diese Ablehnung seiner Sammeltätigkeit hat nun den Bruder Tschammer  - Often veranlaßt, sein Amt als Großtomtur niederzu­legen und außerdem aus dem Orden auszutreten. Die übrigen fächsischen Komture beeilen fich, öffentlich zu erklären, daß sie zu dem Davongelaufenen nach wie vor größtes Vertrauen haben.

Das bedeutet also die regelrechte Auflehnung der Komture" gegen Hochmeister" und" Hochfapitel". Nur weil die Deutschnatio­nalen und ihr Freund, der Meineids- Ehrhardt; einen Ordnungs­blod" brauchen!

Reichswehr   und Stahlhelm.

Das fällige Dementi.

menti der Reichswehr   wegen der Beteiligung der 7. Kompagnie Prenzlau  , 1. September.  ( Eigener Drahtbericht.) Das De  : des Infanterieregiments Nr. 5 an dem Sportfest der hiesigen Ortsgruppe des" Stahlhelm  ", das wir in unserer geftrigen das Reichswehrministerium von den unteren Dienststellen Abendausgabe veröffentlichten, beweist wieder einmal, wie sehr sich an der Nase herumführen läßt. Richtig daran ist nur, daß ein eine Angehörige der 7. Kompagnie des Infanterieregiments Nr. 5 Mitglieder des Vereins für Bewegungsspiele sind. Da aber

Eine Nichtigkeit, gewiß. Aber: was wäre im Kaiserreich einem Bereideten solcher Gesinnung geschehen? Wo wäre er geblieben? Gemach, es soll bereits ein Verfahren eingeleitet sein: gegen den provozierenden Feuermelder. Friedrich Eisenzahn.

Und Pippa tanzt" in den Kammerspielen. Man besinnt sich wieder auf Gerhart Hauptmann  . Heute werden drei seiner Komödien auf Berliner   Bühnen gespielt. Unter den lebenden deutschen   Dramatikern spricht Gerhart Hauptmann   immer noch am eindringlichsten zu uns. Auch wenn man, wie gestern die Kammerspiele des Deutschen Theaters, Und Pippa tanzt" aufführt, Das schlesische Glashüttenmärchen ist immer seit seiner Uraufführung vor 20 Jahren umstritten gewefen. Das gläserne Elfchen Pippa, der Handwerksbursche Michael aus Wolfenfuckucksheim und die mythische Persönlichkeit mit dem beziehungsvollen Namen Wann reden zu rätselhaft und philosophisch, als daß man zum restlosen Ge­nuß des Märchenspiels tommen tönnte. Die wenigsten Zuschauer ver­stehen kaum vollständig des Dichters Absichten, warum verschmelzt aber und Bippa tanzt" ist besonders im dritten Aft so reich an symboli der Regisseur Heinz Hilpert   die beiden letzten Afte zu einem? Beift zu sammeln und aufnahmefähig zu machen für die Wunder der schen Andeutungen, daß der Zuschauer eine Pause braucht, um seinen letzten Szenen. Dafür aber schenkte uns Hilpert eine holde Bippa in Toni van End und einen erschütternden Bergriefen Huhn in dem prächtigen Heinrich George  . 3aghaft, zart und findlich unbe­holfen geistert Toni van End durch die Szene. Selbst die gefünftelten Löne und Gesten wirken bei ihr wie bei einem Naturfind, das ihre Umgebung in ihrer Rolle vergißt. Der unheimliche aite Glasbläser Huhn war auch in seiner Gier nach der schönen Pippa noch rührend und menschlich in seinem tierhaften Schreien. Mathias Wieman  , der den Michel spielte, erinnert in allen seinen Rollen an einen idealistischen Landlehrer. Das Frische und Urwüchsige kam dadurch nicht so recht zur Geltung. Das Drama brachte es bei seiner Erst­aufführung gestern nur zu einem Achtungserfolg.

Ernst Degner.

Kultusministerium nach Kaffel berufene bekannte Musikschriftsteller Die Umstellung am Kaffeler Staatstheater. Nachdem der vom Baul Better in der vorigen Spielzeit die größten Hindernisse, die eine verfahrene Leitung nach dem Kriege gehäuft hatte, beseitigt hat, verspricht die neue Spielzeit einen neuen Aufschmung des Kaffe ler Theaterlebens. Paul Better hat sich für das Schauspiel einen der ersten deutschen Regisseure, Johann Tralom, verpflichtet, der Die Oper wird eine Uraufführung des jungen, jehr begabten Kom­mit einer Kreidekreis"-Inszenierung die Erstaufführungen eröffnet. ponisten Ernst Krenet, Orpheus und Eurydile", bringen.( Krenek  ist seit einem Jahr fünstlerischer Beirat des Staatstheaters.) Die für die deutschen Bühnen vorbildliche Pflege der Kammeropern wird mit fast ganz unbekannten Werfen von Boildien, Dittersdorf  , Mon­figny, Offenbad;, Pergolese und Philidor fortgefeßt.

geißel des Aussages ist in letzter Zeit erfolgreich durch das Del der Ein neues Mittel gegen die Cepra. Die furchtbare Menschheits­Chaulmugra befämpft worden, einer Pflanze, die nur in Indien  

an diesem Sportfefte neben dem Verein für Bewegungsspiele auch die 7. Kompagnie fich offiziell beteiligte, mußten gerade diese Mitglieder als Reichswehrangehörige und nicht als Mita glicder des Vereins für Bewegungsspiele teilnehmen. Rein äußeritch war dies schon daran erkenntlich, daß der Berein für Bewegungsspiele Gelbstern an der Brust starteten. Bei der Tannenbergstaffel am in seinem Sportdreß, die 7. Kompagnie, die Traditionskompagnie der Maifäfer, in ihrem Reichswehrsportdreß mit denx Vormittag, die sich aus einem Läufer, einem Reiter, zwei Schwin mern und wieder einem Läufer zusammensetzte, traf als erste Mann­schaft der Werwolf, als zweite der Verein für Bewegungsspiele und als dritte die 7. Kompagnie ein. Von den sechs Teilnehmern der 7. Stompagnie sind nur drei Mitglieder des Vereins für Be­wegungsspiele. Der Reiter, ein Reichswehroffizier auf einem Dienst­pferd des hiesigen Stabes, und die beiden Schwimmer find nicht Mitglieder des Bereins für Bewegungsspiele, sind es jedenfalls an Tages des Sportfestes noch nicht gewesen.(!) Bei den sportlichen Wettkämpfen am Nachmittage traten jogar der Verein für Bewe­gungsspicle und die 7. Kompagnie in scharfe Konkurrenz. Bei der 20 × 100- Meter- Staffel erhielt den ersten Preis die 7. Kompagnie des Infanterieregiments Nr. 5, den zweiten der Berein für Bewe gungsspiele, den dritten Werwolf- Prenzlau  . Auch bei dieser Mann­schaft der 7. Kompagnie waren ungefähr 10 Reichswehr  angehörige, die nicht Mitglieder des Vereins für Bewegungs­spiele sind. Dem Verein für Bewegungsspiele entstanden sogar das Fehlen der Mitglieder, die der Reichswehr   angehören. Von Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung seiner Mannschaften durch Ebenso lächerlich ist es, wenn sich der Standortälteste, Major Osters einem Fehler auf dem Programım fann gar keine Rede sein. roth, der während des Hitler- Butsches Kommandeur der Infanterieschule in München   war, vorher versichern läßt, daß ein Stahlhelm- Sportfest unpolitisch" ist und auch heute haupten, das sest mit seinen schwarzweißroten und Toten. noch dem Reichswehrministerium gegenüber die Stirn hat, zu bes topffaynen und Stahlhelmfapelle sei unpolitisch g wesen. Armeegepädmarsch, Bajonett auf Zeltbahn, Holzfeulenweit­wurf( lies: Handgranatenwerfen), 100- meter- Schwimmen mit Gepät auf Zeltbahn, Kleinkaliberschießen, alle Nummern des Sport­festes pflegen im allgemeinen auch nur von der Reichswehr   oder ihr nahestehenden Rechtsorganisationen betrieben zu werden. Während der sportlichen Wettkämpfe fonzertierte die Stahlhelmfapelle, und im trauten Berein tummelten sich Reichswehr   und Stahlhelm, Werwolf, Bismarcjugend, alles in uniform. Ein Reichswehrsoldat fagte bezeichnenderweise: Das ist doch ganz was anderes, als in Most rich" aufmarschiert!" Und das amtliche Kreis bialt Berichts über das Sportfest: Wenn es den Republikanern auch schrieb am nächsten Tage in seiner Stahlheimecke bei Beginn seines wehe tut, so müssen wir doch sagen, daß am gestrigen Tage da s schönste hohenzollernsche Wetter war, welches sich der Etahlhelm an seinem Sportfest wünschen konnte."

Bielleicht erkundigt sich das Reichswehrministerium gleichzeitig bei dem Führer Führer der 7. Kompagnie, Herrn Oberleutnant aud; nicht vor einem Jahre die Reichswehr   sich an dem Sportfest v. Schwerin  , über seine Beziehungen zum Stahlhelm, z. B. cb beteiligt hat und ob im Herbst 1924 in der hiesigen Kaserne ein wurde, an den sich der berüchtigte" private" Sportfurfus m Bünsto achitägiger Rurfus für Stahlhelm führer abgehalten anschloß.

Der Reichsvorstand der Deutschen Boltspartei togt seit Dienstag in Berlin  . Er hat neben inneren Parteifragen hauptsächlich sich mit dem Jarres- Plan des Rechtsblods zu befassen. Wie wir hören, besteht bei den Leuten um Stresemann noch immer feine

Neigung, eine Arbeitsgemeinschaft mit denen herzustellen, die Streje­manns gesamte Außenpolitit ablehnen und bekämpfen.

Deutsche   Touristen in Dänemark  . Die beiden dänischen Bereine in Berlin  ," Freia" und" Enigheden", haben einen Protest gegen schlossen; sie weisen hin auf die Gefahr, die daraus entstehen die Ausweisung der beiden deutschen Touristen aus Korför be­daß dann viele in Deutschland   lebende Dänen ausgewiesen werden fönnte, wenn Deutschland   zu Gegenmaßregeln schreiten würde, und müßten, die nicht so gut fituiert sind, daß sie größere Geldbeträge bei fich führen.

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vorkommt und aus der nur Del in fleinen Mengen gewonnen werden fann, so daß das Mittel sehr teuer ist. Daher ist es von großer Be deutung für die Bekämpfung dieser überaus schweren Krankheit, daß man in Brasilien   ein anderes Heilmittel gegen die Lepra gefunden hat. Wie G. Rosenheim in der Umschau" mitteilt, gelang es brasilianischen Gelehrten, in der Frucht der in den nördlichen Staaten Brasiliens   sehr verbreiteten Sapucainha ein Spezifitum gegen die Lepra zu finden. Die Frucht, die zwischen 100 und. 1000 Gram wiegt, hat zahlreiche Samenförner, aus denen man in einer Menge von 70 Proz. ihres Gewichts eine flare gelbliche Flüssigkeit gewinnt. Da die Lepra   in Brasilien   sehr verbreitet ist im Staate Sao Paolo  gibt es allein gegen 5000 Kranke so ist diese Entdeckung höchst fegensreich, und man hofft, schon innerhalb eines Jahres so viel von dem neuen Mittel hergestellt zu haben, daß man von Chaulmugra unabhängig wird.

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Mord wegen eines philofophifchen Streites. Ein New Yorker Gericht wird sich demnächst mit einem Kriminalfall zu befaffen haben, der nicht nur die amerikanische   Deffentlichkeit, sondern auch ganz besonders die Irrenärzte des Landes interessiert. Es handelt Freund und Lehrer, den Philosophieprofessor James Calish, mit sich um den neunzehnjährigen Emanuel Silberstein, der seinen ordentlich befähigter Mensch; er zog als Student durch seine wissen einem Hammer getötet hat. Der junge Mann galt als außer schaftlichen Leistungen die Aufmerksamkeit seiner Lehrer auf sich, nachdem er schon vorher das Lyzeum mit spielender Ueberlegenheit absolviert und fich für das Spezialstudium psychologischer Probleme entschieden hatte. Durch diese wissenschaftliche Arbeit tam er mit Calish in engste Verbindung, der an dem strebsamen jungen Mann Gefallen fand und ihn als Assistenten beschäftigte. Lehrer und Schüler verbrachten ganze Nächte miteinander und besprachen die neuesten philosophischen Theorien in innigem Gedankenaustausch. Eines Tages stellte sich nun heraus, daß Calish über die Freudsche Psychoanalyse anderer Meinung als sein Schüler war; als es diesem nicht gelang, seinen. Lehrer mit wissenschaftlichen Argumenten zu befehren, ergriff er feinen Hammer und tötete Calish mit einigen furchtbaren Schlägen. Der Täter ist in stumpfe Gleichgültigkeit verfallen; sein Schicksal scheint ihn nicht im geringsten zu fümmern, Untersuchungsrichters. und er antwortet mit unbeteiligter Miene auf die Fragen des

3m Ceffingmuseum spricht Donnerstag, 8 Uhr. Hellmuth Menzel über Leffing im Streit mit Paftor Goeze"( Vorgeschichte des Nathan") und Selma Honigberger spielt Werte von Bach und Beethoven  .

Rabindranath Tagore  , der augenblidlich eine große Zurnee in Stan­dinavien absolviert, spricht am 13. September in Berlin   in der Philharmonie dem Lektor der indischen Sprache an der Berliner   Universität, verdolmetscht. über die Philosophie der Inder". Der Vortrag wird von Prof. Hoy Labore,

Die Frankfurter   Stad verordneten bewilligen den Goethe- Treis. Die Stadtverordnetenverfammlung ftimmte gestern der Schaffung eines Goethe­Preises von 10 000 Mt. mit großer Mehrheit in der von der Kommission abgeänderten Form zu, wonach dieser Betrag alljährlich zu Goethes Ge auf die internationalen Dichter auszudehnen, was in weiten Streisen Be­soll. Der Magistrat hatte ursprünglich vorgeschlagen, den Wettbewerbstreis burtstag dem verdienstvollsten Dichter des deutschen Sprachgebiets zufallen fremden hervorgerufen hatte