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Die Einigung in Genf  .

Wortlaut der Unterausschußbeschlüsse.

Genf  , 1. September.  ( WTB.) Die Regeln, die der Unteraus­schuß des Prüfungsausschusses am späten Abend unter Vor­behalt des polnischen Vertreters Sotal, der seine Simme erft bei der Abstimmung im Bollausschuß abgeben will, für Die Wahl der nichtständigen Ratsmitglieder aufgestellt hat, haben in der liebersetzung folgenden Wortlaut:

Artikel I. Die nichtständigen Mitglieder des Rates werden für die Dauer von drei Jahren gewählt. Sie treten ihr Amt sofort nach ihrer Wahl an. Jedes Jahr wird ein Drittel der Mitglieder

gewählt.

Artifel II. Ein ausscheidendes Mitglied fann während der auf den Ablauf des Mandates folgenden drei Jahre nicht wieder gewählt werden, es sei denn, daß die Bundesversammlung beim Ab­lauf des Mandates oder im Laufe dieser drei Jahre mit Zweidrittel­mehrheit anders beschließt. Jedoch darf die Zahl der auf diese Weise wiedergewählten Mitglieder nicht mehr als ein Drittel der Gesamt zahl der im Rat sigenden nichtständigen Mitglieder betragen. Artikel III. Die Zahl der nichtständigen Mitglieder des Rates wird auf neun erhöht.

Artifel IV. Uebergansbestimmungen. § 1. Im Jahre 1926 werden neun nichtständige Mitglieder des Rates von der Bundesversammlung in der Weise gewählt, daß drei für drei Jahre, drei für zwei und drei für ein Jahre gewählt werden. § 2. Von den im Jahre 1926 auf diese Weise gewählten neun Mitgliedern können durch eine Entscheidung der Bundesversamm­lung, die in besonderer Abstimmung mit Zweibrittelmehrheit zu treffen ist, höchstens drei für wiederwählbar erklärt werden.

§ 3. Die Eigenschaft der Wiedermählbarkeit, die im Jahre 1926 im voraus einem oder zwei oder drei der alsdann gewählten Mit­glieder etwa zuerkannt wird, läßt das Recht der Bundesversammlung unberührt, in den Jahren 1927, 1928 und 1929 zugunsten anderer, alsdann aus dem Rat ausscheidender nichtständiger Mitglieder von der in Artikel II vorgesehenen Befugnis Gebrauch zu machen. Es versteht sich indessen, daß, sofern bereits drei Mitglieder 1926 die Eigenschaft der Wiederwählbarkeit befizen, die Bundesversammlung Don jener Befugnis nur in besonderen Ausnahmefällen Gebrauch machen wird.

Zur Erläuterung dieser Beschlüsse wird an zuständiger Stelle folgendes gesagt:

Diefe Regelung für die Wahl der nichtständigen Ratsmitglieder behält in allen Punkten die allgemeinen Grundsätze bei, auf die man fich im Mai in der ersten Tagung der Studienkommiffion geeinigt hatte. Es bleibt dabei daß grundsätzlich das Rotations in stem eingeführt wird, daß also die jedes Jahr ausscheidenden drei Mitglieder nicht wiedergewählt werden fönnen, sondern eine dreijährige Sperrzeit durchzumachen haben, bevor sie von neuem fandidieren dürfen. Hiervon ist eine Ausnahme nur insofern zulässig, als einzelne Mitglieder mit einer besonderen Mehr­heit, nämlich der Zweidrittelmehrheit, sofort nach Ablauf ihres Mandats wiedergewählt werden fönnen, wobei jedoch die Bedingung gilt, daß zu feiner Zeit mehr als drei wiedergewählte Mitglieder im Rate sitzen dürfen. Die einzige Menderung,

die jetzt gegenüber den Beschlüssen vom Mai vorgenommen wird, bezieht sich auf die lle bergangszeit. Um das Rotationssystem in Gang zu bringen, sind naturgemäß gewiffe llebergangsbestim­mungen notwendig. In den Maibeschlüssen lautete diese llebergangs­bestimmung dahin, daß von den neun im Jahre 1926 zu wählenden Mitgliedern drei auf ein Jahr, drei auf zwei Jahre und drei auf drei

Der Schornstein.

Früher gehörte es einmal zu den Reizen des Stadtlebens, mit wachen Sinnen das Werden zu verfolgen, das niemals aussetzte, stets neue Ueberraschungen bot und doch in all seinen Erscheinungen nur das Lebendige einer Zeit zum Ausdruck brachte.

Im Guten wie im Schlimmen, es ist in dieser Hinsicht sehr still geworden. Krieg und Nachkriegszeit lähmten die Bautätigkeit und gaben dem Volk feine Gelegenheit mehr, seinen Geschmack zu äußern. Das ist schade, denn das Versagen lebensvoller Anschaulichkeit mußte eine Lücke in die Bolkskultur bedeuten. Katastrophales Versäumen brachte es so weit, daß man sich heute überhaupt nicht mehr darum bekümmert, was gebaut wird. Da kann es geschehen, daß sich Straßenbilder ändern, ohne daß es jemand inne wird. Dafür haben wir jetzt in Berlin   ein flaffisches Beispiel. In dieser an sich fast trost lofen Eintönigkeit des Geschäftsviertels offenbarte sich bisher jedem, der es sehen wollte, ein hübsches stadtbauliches Bild: der Turm der Jerusalemer Kirche, anheimelnd trotz seiner Gedrungenheit, brachte Abschluß und Belebung in eine Reihe von Geschäftsstraßen. faft großväterlich behäbig, ein Stück steinernen Spießbürgertums, Der Lindenstraße gereicht er heute noch zum Vorteil, seine Wirkung geht außerdem die Oranienstraße hinunter fast bis zum Görliger Bahnhof. Das ist gut so, etwas Monumentalität hat doch schließlich auch eine Berliner   Geschäftsstraße vonnöten. So war es auch in der Kochstraße. Und heute? Der gute alte Turm ist für immer entthront, vergeblich sucht er sich zu reden, er schoß, ohne daß jemand davon wußte oder daß eine Kunstfommission kommt nicht mit dem jungen Rivalen, der hinter ihm in die Höhe gefragt worden wäre. Ein Schornstein von 100 meter Höhe, also mehr als fast jede Berliner   Turmspitze damit hätte man sich vielleicht sogar in früherer Zeit beschäftigt. Es ist an fich nicht viel verdorben worden nein, der Schornstein der Reichs­druckerei ist hier an seinem Blah, mehr als die madere Kirche, und wir fönnen nicht sagen, daß er in uns das Gefühl des Häßlichen erregt. Aber, und das muß wirklich hervorgehoben werden: so gut hier plötzlich ein Riese nach den Wolfen griff, fann es in jedem anderen Stadtviertel geschehen, und was sich die Dresdner   Bant erlaubt, ja, warum soll das nicht auch einmal einem Schornstein einfallen? Vielleicht taucht einmal ein Kollege von ihm hinter den be­rühmten Gontardschen Türmen auf oder sonst an irgend einem der wenigen Plätze, die in Berlin   von stadtbaulicher Schön. heit sind.

Und das ist eine Gefahr.

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Die Vernehmung des Strausberger Mörders. Er wußte zu leben.

Die Vernehmung des jugendlichen Mörders Rart Böttcher ist nunmehr zu einem gewissen Abschluß gelangt. Bei der Durch fuchung seiner Wohnung in der Linienstraße wurden zwei Schließförbe gefunden, die zwei bessere Anzüge und Wäsche und einige abgetragene Kleidungsstüde enthielten. Außerdem ent­für seine Selbstladepistole. So bedürftig, wie Böttcher sich hinzu. deckte man noch einige Schmudfachen und Munition ftellen pflegte, fann er aber nicht gewesen sein. Es kam ihm auch nicht darauf an, den Ravalier zu spielen, wenn er über eine größere Summe verfügte. So wurde festgestellt, daß er mit den von Frau Streit erbeuteten 116 m. in Gesellschaft eines jungen Mädchens Sehenswürdigkeiten aus und speiste auch. Mit Schrecken nahm Böttcher wahr, daß das Vergnügen und die Wünsche seiner Beglei terin ein erhebliches Loch in seinen Geldbestand rissen. Er beschloß daher, sich von dem Mädchen zu trennen. Als ein Bekannter von ihm in die Provinz abreiste, gab er ihm einen fertigen Brief an die Freundin mit, den der andere in der Provinzstadt zur Post

fein würde, fo ergab er sich in sein Schicksal. Außer feiner Reft. Strafe von 6% Jahren Zuchthaus   hat der Ergriffene noch eine zweite Anklage wegen verschiedener großer Geschäftseinbrüche zu erwarten.

Rutisker will ins Gefängnis.

Wie erinerlich, war Kutister Anfang Juli unmittelbar nach seiner Verhaftung in die Charité eingeliefert worden, weil die Aerzte übereinstimmend erklärten, daß der Festgenommene so trant sei, daß er eine Haft nicht überstehen könne. Iwan Kutister, der au einer Zuchthausstrafe von 5 Jahren verurteilt ist, gehört eigent lich als Gefangener in eine Strafanstalt oder ins Untersuchungs­gefängnis. Er selbst scheint sich in der Charité nicht recht wohl zu den Antrag stellen lassen, die zuständigen Behörden sollen ihn ins fühlen, denn er hat durch seine Verteidiger bereits Anfang Juli Untersuchungsgefängnis überführen, da bekanntlich ein neues Er­mittlungsverfahren gegen ihn schwebt. Im Untersuchungsgefängnis hätte Kutister nämlich die Möglichkeit, sich von seinem Hausarzt behandeln zu lassen, während er mit der Charitébehandlung an fcheinend nicht recht einverstanden ist. Das Ueberführungsgesuch Rutisters ist von dem zuständigen Richter geprüft worden, und man suchungsgefängnis und dem Lazarett überwiesen werden fönnte. Rutisters ist von dem zuständigen Richter geprüft worden, und man hat in der Charité angefragt, ob der Gefangene einem Unter­Das Moabiter Untersuchungsgefängnis hat aber geantwortet, daß der Betrieb auf eine Behandlung von Kutisters Krankheit nicht eingerichtet sei, und daß man es ablehnen müsse, hier bindende Ber pflichtungen einzugehen. Aus den gleichen Gründen ist auch eine Unterbringung des Verurteilten im Buchthaus nicht möglich, und so wird Jwan Kutister sehr wahrscheinlich in der Charité verbleiben, treten fann. wieder so bessern wird, daß er die über ihn verhängte Strafe an da nicht anzunehmen ist, daß sein Gesundheitszustand sich jemals

Grundsteinlegung in der Lichtenberger Siedlung. Die Gemeinnüßige Siedlungsgenossenschaft Lichtenberger Gartenheim hat gestern zu einem Ges nossenschaftshaus den Grundst ein gelegt. Die Organi­fationen der Kriegsbeschädigten hatten 1920 das Lichtenberger Be zirksamt veranlaßt, das Rittergut Mahlsdorf   zu faufen, zu par­zellieren und zu günstigen Preisen an die Kriegsbeschädigten abzu geben. 1921 wurden 50 und 1924 100 Häuser von der Dewog, 1925 meitere hundert von der Gehag gebaut, die in den legten Wochen bezogen werden konnten. Jezt ist ein Bau Bauabschnitt wird das Genossenschaftshaus mitgebaut. Es abschnitt von 70 Häusern begonnen, und mit diesem foll in feinen unteren Räumen eine Konsummarenabgabe­stelle aufnehmen. Der Vorsitzende der Siedlungsgenossenschaft, Genosse Gierschner, gab ein kurzes Bild von der Entstehung der Siedlung und wünschte, daß das neue gemeinsame Wert die Siedler noch fefter zusammenfetten möge.. Die Schöpfer der Gied lung, Architekten Bruno Taut   und Dr. Martin Wagner  , sprachen den Weihefpruch. Von 288 ist die Mitgliedsziffer übrigens auf 703 gestiegen.

Raubüberfall in der Landsberger Straße.

Ein frecher Raubüberfall wurde gestern abend gegen 10 Uhr auf die 41jährige Möbelhändlerin Gertrud Kussin ver­übt. Frau K., die in dem Hause Landsberger Straße 115/116 ein Stockwerk gelegenen Wohnung begeben. Blötzlich trat ihr ein etwa Möbelgeschäft betreibt, wollte sich vom Laden nach ihre im zweiten 20jähriger junger Mann entgegen und streute ihr Pfeffer in die fich 600 m. bares Geld und einige Verrechnungsschecks befanden. Augen. Dann entriß er seinem Opfer eine lederne Tasche, in der Auf die Hilferufe der Ueberfallenen eilten Hausbewohner herbei, lizei ist mit der Aufklärung des Raubüberfalles beschäftigt. 1s Täter tann nur ein Mann in Frage kommen, der die Dertlichkeiten genau fannte und der wußte, daß Frau Kussin einen größeren Geld­betrag bei sich führte.

Jahre gewählt seien, und daß im Jahre 1927 von der Gesamtzahl den Lunapart besuchte. Man fuhr im Auto hin, ließ keine der doch gelang es dem Täter unerfannt zu entkommen. dieser neun Mitglieder drei mit zweidrittelmehrheit bezeichnet werden fönnten, die nach Ablauf ihres Mandats für die Wiederwahl zuge laffen werden. Diese Uebergangsbestimmung ist jetzt infofern geändert worden, als die Bezeichnung der drei während der Uebergangsperiode wiederwählbaren Mitglieder fchon 1926 erfolgt. Diefe Borver= legung des Beschlusses über die Wiederwählbarkeit um ein Jahr wird aber ergänzt durch eine andere Bestimmung, wonach die Bundes­

Die Pos

Mordanschlag in Siemensfladt. Die Haushälterin Erna K., die bei dem Kaufmann Zimmermann in der Siemensstraße 15 zu

verfammlung die Möglichkeit behält, in den Jahren 1927, 1928, 1929 geben sollte. Auf diese Weise wollie er das Mädchen glauben Siemensstadt   die Wirtschaft führt, zog nach einem voran.

in besonderen Ausnahmefällen an Stelle der 1926 für wiederwählbar erklärten Staaten auch andere Staaten für wiederwählbar zu er flären. Macht die Bundesversammlung in den Jahren 1927, 1928 ober 1929 von dieser letzten Befugnis Gebrauch, so hat das zur Folge, daß, da immer nur drei wiederwählbare Mitglieder im Rate figen dürfen, eine entsprechende Anzahl der im Jahre 1926 für wieder­wählbar erklärten Staaten tatsächlich für eine Wiederwahl nicht mehr in Frage fommt.

Im übrigen bleibt sowohl nach den neuen Beschlüssen wie auch nach den Beschlüssen vom Mai zu beachten, daß der

Beschluß über die Wiederwählbarkeit nicht gleichbedeutend ist mit der tatsächlichen Wiederwahl.

Ein Staat, der für wiedermählbar erklärt worden ist, muß sich viel­mehr nach Ablauf seines Mandats noch einmal in gleicher Weise wie die übrigen dann auftretenden Kandidaten zur Wahl stellen.

Das völkerbundfeindliche Mexiko  .

Zterito, 1. September.  ( WTB.) Infolge des( angeblich fogar Gefälschten Red. d. B.") Proteftes der Regierung Nicaraguas   bei dem Völkerbund gegen eine merikanische Einmischung in den Auf­stand in Nicaragua   hatte der Völkerbund Mexiko   um Auskunft ge beten. Meriko antwortete:" Merito ist nicht Mitglied des Bölkerbundes und bedanktjich für Ihre Vorstellungen."

Der Aufstand in Nicaragua  . Eingreifen Nordamerikas  . Washington  , 1. September.  ( EP.) Das Staatsdepartement ( Außenministerium) hat den amerikanischen   Geschäftsträger in Managua   beauftragt, dem Präsidenten der Republik Nicaragua  eine Note zu überreichen, worin die Regierung für einen etwaigen Angriff auf Bluefield, mo a meritanische Seefoldaten zum Schutz der Ausländer gelandet sind, verantwortlich gemacht wird. Eine Truppe Revolutionäre soll nämlich auf Bluefield mar schieren. Den Amerikanern wird die Absicht zugeschrieben, Blue­field und das Hinterland als neutrale 3one zu erklärei

Aus der Partei.

Scheidemanns Gattin gestorben.

Unser Genosse Philipp Scheidemann   ist von einem schweren Verlust betroffen worden. Seine Gattin erlitt am geftrigen Tage einen Schlaganfall, aus dem sie nicht wieder er­wachte. Heute früh erlosch das Leben dieser tapferen Frau, die ihrem Mann in allen schweren Kämpfen feines Lebens eine treue, verständnisvolle Lebensgefährtin gewesen war. Sie hatte nicht nur Sorge und Not früherer Zeiten mit ihm getragen, sondern ihm auch zur Seite gestanden, als über ihn, den bestgehaßten Mann, alle niederträchtigen persönlichen Angriffe der Gegner niederprassel­ten. So wurde, namentlich in der Oberbürgermeisterzeit in Kassel  , das Leben für sie zu einem wahren Martyrium. Als einfache Frau aus dem Volke, die sie immer blieb, hat sie ihre Rolle an der Seite ihres Mannes, der vom Setzer zum Reichstanzler aufstieg, mit natürlichem Taft ausgefüllt. Mit dem Gatten und allen feinen Freunden trauern drei erwachsene Töchter und zwei Enkelkinder an ihrer Bahre.

mit ihr ausgehen. Ganz besonderes Pech erlebte er bei einem machen, er habe Berlin   verlassen und könne deshalb nicht mehr riendorf nach Großbeeren   verübte. Hier schlich er sich an drei Ueberfall, den er vor 14 Tagen auf der Chaussee von Ma­Frauen heran, entriß der einen die Handtasche und flüchtete damit querfeldein. Zu seinem größten Bedauern enthielt die Tasche Dinge, mit denen der Räuber nichts anfangen fonnte. Böttcher aber nur zwei Schminkstifte, eine Buderdose und ein Taschentuch, vorgeführt werden. wird voraussichtlich schon in diesen Tagen dem Untersuchungsrichter

Ehedrama in einer Schankwirtschaft. Aus Eifersucht erschossen.

Eine zerrüttete Ehe fand gestern nacht gegen 11% ½ Uhr ein blutiges Ende. Der 32 Jahre alte Lehrer Willy Fuchs aus der Pfuelstraße 4 hatte die 22 Jahre alte Tochter Else der Schant­Che war aber nicht glücklich. Fuchs war eifersüchtig auf einen wirtin Frau Hartung aus der Stalizer Str. 102 geheiratet. Die Jugendfreund seiner Frau und machte ihr oft heftige Borwürfe. Als die Schwiegermutter gestern auf einen Tag abwesend war, murde fie im Lotal von ihrer Tochter vertreten. Am Abend fam Fuchs ebenfalls hin und geriet wieder in Streit mit seiner Frau. Als sie in die Küche ging, folgte er ihr dorthin. Blößlich hörten die Gäste in den vorderen Räumen zwei Schiffe fallen. Mit Angestellten eilten sie in die Küche und fanden das Ehepaar blutüberströmt auf dem Boden liegen. Fuchs hatte seiner Frau eine Kugel in den Ropf geschossen und sich dann selbst ebenfalls durch einen Kopfschuß getötet. Da die junge Frau noch Lebenszeichen von sich gab, so brachte man sie nach dem Krankenhaus am Urban, wo sie schwer daniederliegt. Die Leiche des Mannes wurde be= fchlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht.

Nach drei Jahren wieder ergriffen. Drei Jahre Strafaufschub" verschaffte sich ein berüchtigter Ka­Kriminalpolizei wieder ergriffen wurde. Der jetzt 46 Jahre alte pelleneinbrecher, der jetzt von der Fahndungsinspektion der Berliner  Klempner Otto Berendt betrieb als Spezialität Einbrüche in Rapellen, deren wertvolle Geräte er raubte. Im Jahre 1921 brang er auch in die Schazkammer der Wallfahrtskirche zu Alt- Tölling in Bayern   ein. Er wurde dabei mit seinem Helfershelfer, einem ge­wissen Priebe, von einem Gendarmen überrascht und sollte fest­genommen werden. Zwischen dem Beamten und den beiden Ver­brechern entspann sich ein regelrechtes Feuergefecht, bei dem Briebe erschossen und Berendt so schwer verlegt wurde, daß er den Wider stand aufgeben mußte. Nach seiner Wiederherstellung wurde er zu einer langjährigen 3uchthausstrafe- verurteilt. Er entwich im Jahre 1923 und blieb trotz aller Nachforschungen der Behörden spur­machte, erfuhr man aus großen Geschäftseinbrüchen, an denen er los verschwunden. Daß er von Zeit zu Zeit Abstecher nach Berlin  nach den Ermittlungen der Kriminalpolizei beteiligt sein mußte. Er war aber nirgends aufzuspüren. Vor kurzem stellte nun die Streife Süd fest, daß Berendt seiner Geliebten in Schöneberg   ein Seifengeschäft gekauft und dort auch Unterschlupf gefunden hatte. Durch geschickt im Schaufenster angebrachte Spiegel war der Ver­brecher stets in der Lage, die Straße und die Baffanten genau zu beobachten. Troß seiner Borsichtsmaßregeln gelang es aber doch, ihn zu überrumpeln. Gestern morgen um 4 Uhr, als er das Ge unauffällig, bis er in die Nähe von zwei Schupobeamten gekommen schäft durch einen Hinterausgang verließ, folgte ihm ein Beamter war. Jetzt rief der Kriminalbeamte ihn an. Da der Verbercher einjah, daß jeder Fluchtnersuch unter diesen Umständen zwedios

gegangenen Wortwechsel mit 3. einen Revolver und drückte ihn mehrmals ab. Schwerverlett brach Zimmermann zusammen. Er wurde in ein Krankenhaus übergeführt.

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dem für die diesjährige Große Deutsche Funtausstellung vom 3. bis Freie Fahrt zur Großen Deutschen   Funtausstellung 1926. Um Berliner   Messeamt auch diesmal wieder mit den maßgebenden Ver 12. September zu erwartenden Massenandrang zu genügen, hat das fehrsanstalten die Einrichtung getroffen, daß die Eintrittskarten zur Funtausstellung bei sämtlichen Stationen der hoch und Untergrundbahn, bei allen Stationen der Stadt und Ringbahn, sowie der ersten Borortzone, und bei den Schaffnern der Straßenbahnlinien 53, 72, 75 und 93 zum Preise von 1,50 M. zu lösen sind. Da bei dem Kauf von Ein­trittsfarten nur an diesen Stellen zum Preise von 1,50 M. auch freie Hin und Rückfahrt zur Ausstellung gewährt wird, liegt es im eigenen Interesse des Publikums, von dieser Einrichtung regſten mittags bis 8 Uhr abends, an den Sonnabenden und Sonntagen Gebrauch zu machen. Die Ausstellung ist täglich von 10 Uhr vor bis 10 Uhr abends geöffnet. Die Eröffnungfeierlichkeiten am Freitag beginnen pünktlich um 11 Uhr vormittags im Beisein von einer großen Zahl von Ehrengästen aus der Behördenwelt, der Industrie und der Presse. Am selben Tage findet auch, mit einem Feſtabend des Verbandes der Funfindustrie, die Einweihung des Funkturm- Restaurants statt, das völlig fertiggestellt, am Freitag, den 3. September, dem Verkehr ben 3. September, dem Berkehr während der Funkausstellung zunächst nur für deren Besucher zugänglich übergeben wird. Straßenrennen der Arbeiter- Radfahrer. Die Rennfahrer des Arbeiter- Radfahrerbundes Solidarität" halten ihr nächstes Straßenrennen am Sonntag, den 5. September ab. Die Strede ist 50 Kilometer lang und geht von Spandau  - Neustadt über Pausin  , Börnice- Weinberge- Brieselang- Pausin zurück nach Spandau  - Neustadt, wo am Kilometerstein 4,4 Start und Ziel ist. Wie bei allen Rennen des Bundes, so liegen auch hier wieder zahl­reiche Meldungen vor, so daß ein auserlesenes Feld am Start er. fcheinen wird, um auf der Strede im friedlichen, aber rein sport­stehen, Rennen zu fahren. Der Sammelstart ist früh Uhr in lichen Wettkampf zu zeigen, daß auch die Arbeiter- Radfahrer ver­Spandau- Neustadt, Lutherplay, Lotal Subte

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Die Erde bebt.

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Die Azoreninseln sind, wie aus Lissabon   gemeldet wird, von einem großen Erdbeben heimgesucht worden. Auf der Insel ayal wurden 50 Personen getötet. Fast die ganze Stadt Harta ist zerstört. Auch aus Megito, Griechenland   und aus Italien  werden Erdbeben gemeldet, deren Auswirkung aber nicht sehr erheblich war.

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Cernf flenographieren! Stenographie soll nicht nur Gemeingut aller Gebildeten, fondern eine Boltsturzichrift für alle Schichten öffnet folgende Surfe: Reutölln: Ab Dienstag, 7. September, 18 Uhr, der Bevölkerung sein. Die Arbeiter Stenographenvereinigung ers im Realgymnasium, Kaiser- Friedrich- Str. 208/9( Nähe Fuldastr.). Diten: Ab Montag, 6. September, 18 Uhr, in der Gemeindeschule Frankfurter Allee 37( Nähe Barschauer Str.). Mitglieder des Zentralverbandes der Angestellten im Ortsbureau, Belle- Alliance- Str. 7/10, am Mitt woch, 8. September, 28 Ubr. Es werden auch Nurse in den anderen Bezirken eröffnet, sofern schriftliche Anmeldungen beim Vorsitzenden in ge­18 Jahren 7.50 m, für Erwerbslote 50 Bros. Breisermäßigung. Anfragen nügender Habl vorliegen. Das Kursusgeld beträgt einschließlich der hom Verein gelieferten Lehrmittel für Erwachsene 10 M., für Jugendliche unter beantwortet: Freie Urbeiter Stenographen   Bereinigung Groß Berlin ( 8. Riebel, Berlin- Pankow, Sertaftr. 8, v. 1 r.).