Einzelbild herunterladen
 

im Hauptausschuß des Münchener Stadtrats Gegenstand der endgültigen Entscheidung. Gegen die Stimmen der Deutschnationalen und Bölkischen beider Schattierungen wurde mit 9: 6 Stimmen be schlossen, daß die Inschrift zu entfernen iſt.

hat, das geht allein aus der Tatsache hervor, daß nicht weniger| der Entrüstung hervorgerufen hat, war am Donnerstag vormittag als drei Minister, Stresemann, Curtius und Reinhold, auf der Industriellentagung sprechen werden. Die Ergebnisse der Verhandlungen werden daher für die Arbeiterschaft nach Richtung von Wichtigkeit sein, daß fie erkennen lassen, in welcher Weise die politischen und gewerkschaftlichen Arbeiter­organisationen ihre Kraft einsehen müssen, um gegen über der geschlossenen Unternehmerfront ihr Recht im Staat und in der sozialen Gemeinschaft zu wahren.

Volkspartei gegen Rechtsblock? Reine Neigung für Jarres- Kreuzzeitung" gegen

,, Germania  ".

Ueber die gestrige Sigung des Reichsausschusses der Deutschen Volkspartei   weiß das Berl. Tagebl." mitzuteilen: Wie wir erfahren, ist der Vorstoß des Dr. Jarres, der die Deutsche   Voltspartei auf eine Arbeitsgemeinschaft mit den Deutschnationalen festzulegen beabsichtigte, erfreulicherweise voll ständig mißglückt. Obwohl man sich freie Hand nach beiden Seiten vorbehalten will und die engültige Entscheidung auf den Parteitag, der Anfang Oftober in Köln   stattfinden wird, vertagt wurde, kann doch gesagt werden, daß mit einer sehr starten Mehrheit der Plan Jarres- v. Gayl vollständig abgelehrt worden ist. Insofern bedeutet die Tagung des Reichsausschusses einen Erfolg. Das Echo in den Kreisen der Deutschnationalen   wird fein erfreuliches sein. Hinsichtlich der Außen­politik stellte sich die Deutsche Volkspartei   vorbehaltlos hinter ihren Borsigenden Dr. Stresemann.

Das wäre nach dem Artikel der ,, Germania  " die zweite Absage an einem Tag.

Zu dem Artikel der Germania  ", in dem der zubring. liche Graf Westarp so unverblümt abgefertigt wurde, schreibt die ,, Kreuzzeitung  "::

Die Germania  " hat sich denn doch wohl etwas übernommen. Bekanntlich sind wir auf absehbare Zeit bei der Regierungsbildung auf Barteiloalitionen angewiesen, bei denen Grundsäße und Eigen att ber beteiligten Parteien unangetastet bleiben müffen. Was hier gefordert wird, ist aber nichts mehr und nichts weniger als ein vollständiges Aufgeben des deutsch   nationalen Standpunktes. Auch das Gedächtnis der Germania" dürfte nicht so furz sein, als daß sie nicht mehr wüßte, wie foali tionsfähig" die Deutsch nationalen dem Zentrum innerpolitisch vor noch nicht einem Jahre er schienen sind. Wer steht denn der vom Zentrum vertreten: n Grundauffassung vom Staate näher, die Deutschnationalen oder die atheistisch marristische Sozialdemokratie? Obwohl darüber fein 3weifel besteht, und obwohl das Zentrum in den langen Jahren der Freundschaft mit der Sozialdemokratie von dieser niemals das Be. fenntis zu seiner Auffassung vom Staate verlangt hat, tritt man jegt mit grundfäßlich völlig ungerechtfertigten Forderungen hervor, um den Deutschnationalen aus tattischen Gründen das Odium des schlechten Willens aufzuladen.

Wenn der hartnäckige Liebhaber an Gunstbezeugungen erinnert, die ihm früher gewährt worden sind, so hat er gar nicht so unrecht. I mübrigen wäre es intereffant, wenn die treuzztg." mitteilen wollte, was die Deutschnationalen von ihrem bisherigen Standpunkt aufzugeben gewillt find. Denn da sie sich nur gegen ein Dollständiges" Auf geben wehren, müssen sie ja wohl zu einem teilweisen bereit sein.

Wieviel deutschnationale Grundfäße gehen also auf ein Ministerportefeuille?

Um Pöhners Grabstein. München  , 2. September.  ( Eigener Drahtbericht.) Die wider rechtlich auf dem Grabstein Böhners angebrachte Inschrift: Dem Vorbild treuer Pflichterfüllung das dankbare Baterland", die in weitesten Kreisen der Bevölkerung einen Sturm

Charell- Revue.

( Großes Schauspielhaus  .)

Die Dame Revue gehört zu jenen Frauenspersonen, von denen man sagen muß: sie sind um so besser, je mehr man von ihnen spricht. Also umgekehrt als bei den üblichen bürgerlich- anständigen Frauen. Sie darf, was andere Damen nicht dürfen, sie darf von Mund zu Mund" gehen. Vorzüglicher, appetitlicher Titel. Hält er, was er verspricht? Es ist viel von dieser Charell- Revue gesprochen, viel und alles von ihr versprochen worden. Was die Kritit immer forderte, Sinn und Handlung und Wig und Geift mit starfer Spiße gegen andere Revuen war diese Mischung zugesagt worden. Es ist gefährlich, mit solchem Feuer zu spielen, Spannungen zu er zeugen, die feine letzte Lösung finden. Eine viertausendföpfige Menge wartete gestern auf das große Ereignis; dharakteristisch genug, daß der erste herzliche, stürmische Beifall dem vorzüglichen Jazz kapellmeister   Bernard Etté   galt, und daß dieser Schwung der Be­geisterung das ganze Starensemble auf der Bühne nicht gerade sehr taftvoll in Berlegenheit brachte. Der so klein gebrudte Kapell­meister Meyrowih dirigierte eine Musik, die in dem Augenblick, da Offenbach   das Feld behauptete, alle Noten von Darewsti, Kern, Frimi, Prager, Caesar vergessen machte. Das einzige Kuplet Raus mit den Männern aus dem Reichstag"( Holländer) hatte Schmiß und Berve. Sonft behielt man noch den Anfangsrefrain Bon Mund zu Mund" und die Pointe Ich bin zur Treue nicht geboren".

"

Nun aber Erik Charell   selber. Er war und ist die Hoff­nung, das Genie der Revue. er hatte in den beiden Schau- Spielen Für Dich" und" An alle" gezeigt, was ein geborener Regisseur fann, wie durch die schönste Aufmachung an Kostümen und Freuen und Tanz ein Zug Temperament gehen fann, wie auch die Revue tünstlerische Ambitionen erfüllt, wenn der Geiff eines Gestallers die Fäden hält. Wenn ein Charell an der Revue strauchelt, oder doch, wenn er einen Rückschritt macht, wie gestern, so ist das ein weiteres Belchen dafür, daß die Revue in der Agonie liegt, daß die lleber­fättigung da ist, daß ein großer, gähnender Stillstand das Metier lähmt. Charell hat 100 Girls wundervoll erzogen, so daß man die Regie vor Lebendigkeit und Flottheit nicht mehr mertt; er hat ein beflügeltes, wenn auch noch lange nicht französisches Tempo, er hat Blick für neue, phantasiereiche Bilder, die ihm Stern, Trier  , Big an Hintergründen, Borhängen, Kostümen prachtvoll liefern. Auch eine Handlung ersinnt er; aber sie ist bürftig. Was gäbe es woh! Be­quemeres, als fünf Leutchen finderhaft träumen, den Traum sichtbar in Erfüllung gehen zu lassen! Der zweite Teil zeigt, wie die Wirt­lichkeit aussieht: der Casanova- Träumer verschrieb sich der Ron­fektion, der Indianerhäuptling dem Schönheitskult, der Bauberer dem Revuetheater. Das ist gut gesehen, und die Schöpfungs. geschichte, die da in schnellen Bildern gezeigt wird, ist so apart, mie ciwa der Tanz der Maskotts, die Ateliermodenschau. Wie gesagt: viel Schönes, Reizvolles zu sehen, und sogar durch Dialog einiger

Stahlhelm ist Trumpf!

Auch in den Uckermärkischen Schulen. Aus Prenzlau   wird uns geschrieben:

In Prenzlau   scheint es nicht nur eine Selbstverständlichkeit zu sein, daß die neutrale" Reichswehr   die unpolitischen" Feste des Stahlhelm verschönern hilft. Auch die Schule scheint die Domäne der vaterländischen Verbände werden zu wollen. An dem im ver­gangenen Sonntag in Güstrow   veranstalteten Sportfest des Jung. landbundes   nahmen, wie der Uckermärkische Kurier" berichtet, auch die Schulen von Horst, Gollmiz und Güstow teil: Um 12 Uhr mittags begann, geführt von den Klängen der altbewährten Stahlhelm tapelie, der Ummarsch, an dem sich die Orts gruppen Röpersdorf, Schapow und Güftow sowie die Schüler der oben genannten Schulen beteiligten." Die Wettkämpfe wurden ab mechfeind vom Junglandbund und den Schülern ausgefochten. Die Festrede hielt der deutschnationale Agitator Lehrer Geuder Güstom. Der Bericht meint:" Diese Berbindung der sportlichen Wettkämpfe der Jünglinge( joll heißen: der vaterlän­dischen Berbände) und Schüler erwies sich als überaus glücklich, und so war das Ergebnis ein Fest, welches... wohl hier selbst zur ständigen Einrichtung werden dürfte." Die Verpflanzung des aus den Aeußerungen der Standarte" befannten Stahlhelm­geistes in die Schulen ist also der Zweck der lebung.

=

Biedenkopf  , 2. September.  ( srk.) Die Schüler des hiesigen Realgymnasiums beteiligten sich mit ihren Lehrern geschlossen an einem Festzug des hiesigen Kriegervereins, an der Spize die fchwarzweißrote Schulfahne. Außerdem trugen die brei Schulfahnenträger schwarzweißrote Schärpen. Am Sonn­tag feierte das Gymnasium ein Schulfest, gegen das auch Republi faner durchaus gar nichts einzuwenden haben. Auch in dem Festzug fiel die schwarzweißrote Schulfahne auf. Diesem Gym­nafium leistet der republikanische preußische Staat einen jährlichen Zuschuß von 40 000 Goldmart.

Tagung ehemaliger Kriegsgefangener. Reichsregierung, Ausland und Guthabenfrage.

3

Aus Stendal   wird uns geschrieben: Ein Vertretertag der Ar­beitsgemeinschaft ehemaliger Kriegsgefangener fand am Sonnabend und Sonntag in Stenbal statt. Den Geschäftsbericht erstattete Bösche Berlin  , der die Gründe darlegte, aus denen sich die Ar­beitsgemeinschaft im Jahre 1923 von der Reichsvereinigung trennte. Die Vorstandswahl ergab folgende Zusammensetzung des Vorstandes: 1. Vorsitzender Rasenberger Berlin, 2. Borsitzender Heise­Bremen, Schriftführer Lobett- Berlin, Kaffenwart Schmidt- Stendal. Die Geschäftsführung wurde den beiden Vorsitzenden übertragen.

Am Sonntag wurden zunächst auf dem Friedhof an dem für die ehemaligen Kriegsgefangenen errichteten Denkmal und am Denkmal der Gefallenen Kränze niedergelegt. In den anschließenden Berhand­lungen referierte eise Bremen   über Heimbeförderung der Nach friegsgefangenen". Es handelt sich hierbei in der Hauptsache um deutsche Kriegsgefangene, die sich noch in Sibirien   aufhalten.. Ein Bertreter der Reichsregierung sprach über die Gut habenfrage". Die Ansprüche der Kriegsgefangenen richten sich an die ehemaligen Feindstaaten. Die Regelung erfolgt nach inter nationalen Abmachungen. Ansprüche auf Erstattung des vollen Lohnes durch das Reich bestehen nicht, die Beföftigung wird ab. gezogen. England hat sich bereit erklärt, die Guthaben der Kriegs­gefangenen auszuzahlen. Gie betragen 16 Millionen Mar? und ver

tellen sich auf 2500 Berechtigte. Mit Frankreich   sind die Ber­handlungen noch nicht zu Ende geführt, ebenso mit Belgien  . Die Sowjetregierung vertritt den Standpunkt, selbst teine Kriegs­gefangenen gehabt zu haben.

maßen in Verbindung gebracht. Doch das große Ereignis? Ich finde, ein Revue- Ei sieht dem anderen verdammt ähnlich, und die erwartete Originalität Charells blieb doch ein schöner, gut gemeinter, von Mund zu Mund flingender Wieder- Haller.

Fehlbesetzungen der Starrollen famen hirzu Die Gläßner, als Berliner   Range gut, wirft mit der Geziertheit ihrer Commère­Sprache höchst larmoyant. Claire Baldoff reißt mit altem und neuem Schlager ein Berlin   von heute nicht mehr hin, als Sprecherin ernsterer Anreden an das Bolt aber wird sie unerträglich. Kurt Bois   verschluckt manches Gesangliche, ist aber die Labung selber in Tanz und Wiz. Bendows Eindeutigkeiten gehen in der Wiederholung langsam und sicher verloren. Die beiden Wizze, die er liefert, sind so alt, wie Morischen selber. Wa ßmann fann sich nur in der Theaterszene blödelnd ausleben. Hat Charell nichts neues gefunden? Doch, den Tänzer Douglas und Alma Bar. nes, die entseßlich unsauber singt, aber eine bezaubernde Instru mentenimitatiorin ist. Also: wer sehen will, der tommt auf seine Kosten. Wer das große Ereignis sucht, schraube Hoffnungen zurück. Eine sehr schöne Revue. Aber nicht mehr.

Kurt Singer  .

Der Biberpelz  " im Thalia- Theater.

Das Thalia Theater, in dem bisher leichte Operetten gesungen sächlich mit den Mitgliedern der Boltsbühne sein Haus füllen will, wurden, gehört nun auch zur Volksbühne. Hans Felix, der haupt­fühl, in ein einladendes Theater zu kommen. Es ist nicht mehr so hat es ganz gemütlich herrichten lassen. Man hat wirklich das Ge­unbehaglich, wie einstmals im Zentraltheater, wo die Kunst­enthusiasten es schwer hatten, in dem etwas muffig gewordenen Kunststall oder Kunstgefängnis ihr Herz zu erwärmen.

Man will im Thalia- Theater auch ernste Stunft betreiben. Berthold Biertel, der tüchtige Regisseur, wurde für den ,, Biber­ pelz  " und für andere Inszenierungen verpflichtet. Natürlich ist der Regisseur gerade bei der Vorbereitung einer solchen Komödie, die fchon tausendmal in Berlin   gespielt wurde, durch die Ueberlieferung gebunden. Da darf nicht viel experimentiert werden. Es ist nur nötig, daß die Truppe ordentlich zusammengehalten wird. Ja, so sehr lebt diese Diebeskomödie von dem nun einmal zu ihr gehörenden Darstellungsstil, daß auch schon der leiseste Verfuch als strafbar emp funden wird, von dem Aften abzugehen. Der Regisseur schrieb z. B. vor, daß Amtsdiener Mitteldorf ein Männlein von besonderer Blödheit sein soll. Der humoristische Akzent wurde verstärkt. Das Komödienhaste wurde in die etwas niedrigere Operette hineingezogen. Der Ton, der so hörbar wurde, klang wie ein luftiger, doch wie ein fremder Ton. Auch dieser Amtsbiener ist bei Hauptmann eine naturaliftisch eingepferchte Kreatur. Man muß sich hüten, die Photographie, die der Dichter gibt, allzu scharf ins Phantastische zu retuschieren. Der Regisseur quälte sich irgendwie, von diesem tradi­tionellen Naturalismus loszukommen, und es gelang ihm nicht.

Aber auch die Schauspieler, über die der Regisseur verfügte, stehen noch nicht in einem wohlgetönten Ensemble zusammen. Die Borstellung wurde durchaus provinziell. Doch gerade dieser Anfang

|

Ein Bertreter des Boltsbundes für Kriegsgräberfür forge gab einen Ueberblick über die Tätigkeit dieser Organisation für die zwei Millionen toten Deutschen   im Auslande. 2900 Friedhöfe find in 250 3entralfriedhöfen zusammengefaßt worden. Der Bolfs bund steht mit 26 Ländern in Verbindung. Ueber Besserung des Kriegsgefangenenloses" für den Fall fünftiger Kriege sprach 2 o bett Berlin  . Eine Sicherung der menschenwürdigen Behandlung der Kriegsgefangenen müßte durch den Völkerbund zustande kommen. Die Hauptforderung aber müsse lauten: ,, Nie wieder Krieg!" In diesem Sinne wurde an den 25. Weltfriedenskongreß   in Genf   ein Sympathie. schreiben gerichtet.

in

Schaeffer, der Staatsanwalt.

Seine Ablenkung vom Fememord.

Wir erhalten folgende Zuschrift:

meinem Telegramm an den Vorwärts" aus München   vom Der deutschnationale Reichstagsabgeordnete Schaeffer glaubt 10. März 1923 den Urquell aller deutschen Fememorde entdeckt zu haben. In diesem Telegramm hatte ich darauf hingewiesen, daß der Blücherbund" sagungsgemäß politische Mörder unterstüße, und die Behörden auf diese Organisation aufmert­jam gemacht. Da der Staatsanwalt Schaeffer nun nachträg lich als Verteidiger des Blücherbundes in die Schranken tri, so erlaube ich mir, auf folgendes hinzuweisen:

1. In der Satzung des Blücherbundes heißt es: Unsere Be­wegung stüßt sich auf Kampfnaturen und wird es sich zur beson­deren ernsten Aufgabe machen, diese Kampfnaturen zu stärfen, fie vor Schaden, Berleumdung und ihre Familien vor Beeinträchtigung zu schützen."

Ist das deutlich oder nicht?

2. Der Bund Blücher   hat sich als Keimzelle des Landesverrats der Fuchs- Machhaus erwiesen. Eine Reihe feiner Mitglieder sind wegen Landesperrats( Beherbergung des französischen   Agenten Oberstleutnant Richert usw.) verurteilt worden; Richert hat auch eine Parade über den Blücherbund abgenommen.

Ist das nicht Grund genug für Behörden, einer solchen Organisation Aufmerksamkeit zu schenken, Herr Staatsanwalt­schaftsrat Schaeffer?

i

3. Daß Enthüllungen über die Geheimnisse der schwarzweiß­roten Wehrverbände so leicht zu Fememorden Anlaß geben, ist gewiß bebauerlich. Bielleicht gelingt es den Deutschnationalen, diesem Uebelstand abzuhelfen, unter dem sie ja selbst besonders leiden. Der ermordete Student Bauer z. B. war be­fanntlich vorstandsmitglied der deutschnationalen Landespartei für Medienburg!

Mit einer Widerlegung der übrigen zahllosen Schiefheiten und Unrichtigkeiten Schaeffers, der es sogar fertig bringt, Bittor und Friedrich Adler   miteinander zu verwechseln, will ich die Leser des Borwärts" nicht behelligen. v. Putttamer.

Das Ende der Luftkontrolle.

Das Garantiekomitee abgebaut. Amtlich wird mitgeteilt: Nach einer am 21. Auguft eingegange Luftfahrtverhandlungen vom Mai mit dem 1. September seine Tätig­nen Note stellt das Luftfahrtgarantiefomitee in Berfolg der Pariser

feit ein.

Korrespondenz wieder, in der behauptet war, der deutschnationale Das Freibier beim Bolfsentscheid. Im Juli gaben mir eine Bandesfetretär für Bayern   des Zentralverbandes der Landarbeiter, Mathias Zirngibl, habe die Landarbeiter in Barbing  , Kreuzhof und Oberheißig( Bez. Regensburg) durch Freibier zur Stimm­enthaltung beim Bolfsentscheid veranlaßt. Zirngibl erklärt num in einer Beitschrift, diese Behauptung sei un wahr. Wir nehmen von dieser Erflärung Notiz, müssen aber darauf hinweisen, daß Birngibl in der fraglichen Versammlung des Katholischen Arbeiter­ vereins  , dem hauptsächlich Landarbeiter angehören, den Vortrag hielt, auch feft, daß in dieser Versammlung reichlich Freibier gefloffen ist. der zur Stimmenthaltung beim Bollsentscheid aufforderte. Es steht Daß Birngibi es nicht bezahlt hat, dürfen wir aus seiner Erklärung entnehmen. Da werden sich also andere Wohltäter" gefunden haben.

mit dem Biberpelz" und in dem wirklich behaglichen Hause hätte größere Freude bringen, freudigere Hoffnung erwecken sollen. Frau Else Bäd Neft spielte die Mutter Wolfen. Da diese wertvolle Darstellerin von derben Rollen seit Jahren nicht in den Bordergrund fommen fonnte, da sie aber dem fleißigen Beobachter stets als eine vorzügliche Künstlerin erschien, so war man zufrieden, sie jetzt in der großen Rolle fehen zu können. Frau Bäck betont die Verschlagenheit soll. Die Klugheit der Künstlerin ist wohl größer als die Primitivi­der genialen Diebin, fie versagt, wenn das Muttergefühl durchbrechen für die Rolle des alten Wolf und bestimmt ihr klassischster Dar tät ihres Herzens. Wundervoll Herr Diegelmann, ein Beteran steller. Dieser Künstler, der aus einer schon entrückten Zeit des Naturalismus mit all feiner Kraft und mit all seiner fünstlerischen Disziplin und komödiantischen Mannigfaltigkeit zu uns herüber. tommt, blieb ziemlich vereinsamt auf der Bühne. M. H.

Diktatorendämmerung.

Hellas schmückt die Stirn mit Larbeerzweigen, Denn auf Kreta   brummt jetzt der Tyrann. Mussolini   lieft's. Ihm wird so eigen: Andere Zeiten fünden laut sich an. Auch in Spanien   schlägt die neue Aera An den Tonkoloß der Diktatur. Morgens, mittags, abends tommt Rivera Einem Putschversuche auf die Spur. Aus dem dicken Nebel um den Kreml  , Wie es da so heftig grollt und blitzt! Badeln selbst in Rußland   schon die Schemel, Drauf der Chor der Diktatoren sigt? Sorge bleicht Italiens   Bürgerheiland: Sollt auch seine Stunde nahe sein? Und er finnt, befiehlt und sperrt in Mailand  Alle Kartenschlägerinnen ein.

Aber ob den Schicksalstünderinnen Er gewaltsam auch den Mund verstopft, Seinem Schicksal wird er nicht entrinnen, Das schon warnend an die Türe flopst. Peter Miche I.

Die Balfsbühne bat während des Umbaues der Staatsoper für ihre Mitglieder auch in dieser Spielzeit die Oper am Blak der Republik( Kroll­oper) an drei Tagen der Woche ganz zur Verfügung.

Ein mufifalischer Abend( Klavier, Bioline, Lieder zur Raute) wird von der Arbeiterfunstausstellung am Freitag, abends 8 Uhr, in der Arbeiter, funft", Parochialstraße 29, veranstaltet.

September im Schloß vorbereitet. Die Ausstellung foll für weite Streife Eine Bildnisausstellung der Deutschen Kanfigemeinschaft wird für Anfang die Anregung geben, unsere Künstler wieder mehr als bisher mit Porträt­aufträgen zu bedenken.