ZZZZZA
Bauhöhe und Baudichte.
Ein Beitrag zum Sturm auf die Berliner Bauordnung. Nachdem die durch unklare Köpfe vermengten Begriffe: Klein, wohnung, Kleinhaus, Einfamilienhaus, Einzelhaus wieder auseinandergehalten werden, trifft der von berufener Seite erhobene Vorwurf, daß mir Klein haus politik an Stelle von Klein wohnungs politik trieben, nicht mehr zu. Man ist im wesentlichen dazu übergegangen, die Wohnungen von ein bis drei Zimmern in Stodwerksreihenhäusern herzustellen. Die Entwicklung hat also denen recht gegeben, die, wie auch der Verfasser, seit 1918 darauf hingewiesen haben, daß zwar die Wirtschaftlichkeit verbietet, die fleinen Wohnungen in der Form des Einzelhauses zu errichten, daß aber andererseits die bestehenden Wohnungsverhältnisse dadurch verbessert werden müßten, daß man die Stockwerkszahl herabsetzt, vor allem aber die Ausnutzung des Einzel. grundstücks dadurch beschränkte, daß Seitenflügel und Quergebäude in Fortfall fämen, und möglichst nicht über zwei Wohnungen pro Stockwerf angelegt würden. Auf diese Weise mußte das Reihen, haus entstehen, hinter dem sich noch ausreichender Hofraum und etwas Gartenland befand. Tatsächlich sind in dieser Form, die sich von beiden Extremen, Villa und Mietstaserne, gleichweit entfernt hält, die größten und entsprechendsten Bauvorhaben der letzten Zeit zur Ausführung gebracht.
STADT
BEILAGE
-
Spinale Kinderlähmung.
RK
DES
VORWARTS
Stürmische Sitzung im Bezirk Friedrichshain.
Deutschnationale schmähen die Reichsfahne.
und
Werte verhilft, ist die Durchführung der niedrigen und meiträumigen Bauweise. Damit ist erwiesen, daß die Be rechnung der Wertverminderung, wie sie die Terrainbesizer aufmachen, fich nicht auf die wirklichen Berhältnisse stüßen fann, also falsch ist. Die obige Formel beweist außerdem, daß durch höhere hain nach den zweimonatigen Ferien ward zu einer deutschnatio. Die erste Sigung der Bezirksversammlung Friedrichs. und engere Bebauung eine Verbilligung der Mieten nicht eintreten nalen Blamage. Man hatte sich auf der rechten Seite anscheinend würde, denn mit dem durch solche Bebauung zu steigernden Ertrage während der Ferien schlecht erholt und suchte nun in der erbärmder Grundstücke würde auch der Bodenwert steigen, die beliebten lichsten Weise an der Arbeit des sozialistischen " Bezirksamts herum. Schlagworte von der Mietsverteuerung werden also durch die eigene zufrittein, ohne eine beweisträftige Grundlage zu Berechnung der Interessenten ad absurdum geführt. Uebrigens würde die gewünschte verstärkte Bodenausnugung Fraktionen geschlossen gegen dieses Treiben wandten. Als erstes haben. Es wurde lediglich erreicht, daß sich sämtliche anderen nicht einmal der Gesamtheit der Grundbesizer zugute fommen, son brachte der sattsam bekannte Lehrer Trettin Anklagen gegen den dern nur dem Teil, der die sonst weiter verteilte Bevölkerung durch Berlauf des Volksentscheids im Bezirk, ohne allerdings den angeb günstige Lage oder geschäftliche Schritte auf seine Terrains zu lichen Verstößen gegen das Wahlgesetz beweisfräftige Unterlagen fammenzuziehen vermag. Nachdem die vorstehenden Ueberlegungen uns so gezeigt haben, ftellungen ins rechte Licht, fonnte im übrigen aber auf Einzelfälle zu geben. Stadtrat Dr. Gillmann rückte einige falsche Dar daß sowohl die vermeintliche Werteinbuße in Wirklichkeit gar nicht nicht eingehen, da man es bisher wohlweislich von seiten der Rechten besteht als auch eine Verbilligung der Mieten durch Aenderung der unterlassen hatte, die angeführten Fälle" zur Untersuchung resp. neuen Bauordnung nicht eintreten würde, sehen wir keinen Grund, beschwerdeführend an die in Frage kommenden Stellen weiterzuden großen Leitgedanken der Bauordnung: Ableiten. Vom Genossen Franke, dem Kommunisten Bar flachung der Bauhöhe und Berringerung der Bau dem Zentrumsmann Steinig mußten die Herrschaften dann dichte vom Cityfern bis zu den ländlichen Orten an der Stadt- einige fräftige Wahrheiten einstecken. Aehnlich erging es ihnen bei grenze durchbrechen und gefährden zu lassen. der nächsten Anfrage, die die deutschnationale Lehrerin Frau Baurat Rosenberg- Berlin . Schild begründete. Sie glaubte die am 21. Juni veranstaltete Sonnenwende als hetveranstaltung hinstellen zu müssen und sprach in diesem Zusammenhang von der schwarzrot gelben Fahne. Ein Sturm der Entrüstung ging in diesem Moment durch die Versammlung, so daß troß mehrfachen Versuchs es der Rednerin nicht gelang, ihre Rede zu Ende zu führen. Dem Berlangen unserer Rednerin Widerstand entgegen. Die Versammlung mußte nach Genoffen und der Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Mitte, die Beschimpfung der Reichsfahne zurüdzunehmen, feßzte die rung des Aeltesten- Ausschusses und eine längere Frattionssizung längerem Tumult vertagt werden. Erst eine kategorische Forde der Deutschnationalen brachte eine erträgliche Grundlage für die Weitertagung. Nach der Wiedereröffnung gab Frau Schild nach einigem Zögern die Erklärung ab, daß sie nicht die Absicht gehabt habe, die schwarzrotgoldene( das Wort murde ihr sichtlich schwer) Reichsfahne zu beleidigen. Im weiteren Verlauf wurden einige wichtige Anträge zur Annahme gebracht, darunter eine Vorlage, nach der 4640,95 M. für die Errichtung einer 3. Tbc. Speiseftelle im Bezirk bewilligt werden. Besondere Förde rung erfuhr ein Antrag unserer Fraktion, den Genossen Theek mit aller Energie die Schritte zur Errichtung eines zwei begründete, wonach die Bezirksversammlung das Bezirksamt ersucht, ten Sportplages im Bezirk, und zwar an der Lasferstraße, zu verfolgen, von den Rednern der Mitte und der Linken. Die Sportplates. Um jo mehr aber setzte sich Herr Trettin Deutschnationalen stimmten gegen die Errichtung dieses Grundvermögenssteuer ein. Nachdem u. a. Genosse Klingler sodann für den Hausbesitz und gegen den Gemeindezuschlag zur dem Mann eine gute Abfuhr zugeteilt hatte, ward der Antrag der tragsteller abgelehnt. Einige Vorlagen zur Kenntnisnahme, die die Deutschnationalen in dieser Richtung gegen die Stimmen der Antragsteller abgelehnt. Einige Vorlagen zur Kenntnisnahme, die die Ankündigung enthielten, daß von Magistrat und Straßenbahn wichfige Berbefferungen des Berkehrs und der Gesundheitspflege ab gelehnt feien, wurden unter starter Kritik und in der Erwartung, hin zu praktischen Resultaten zu führen, zur Kenntnis genommen. daß das Bezirksamt alles tun werde, um diese Dinge auch weiter.
Eine Erklärung des preußischen Wohlfahrtsministeriums. In der legten Zeit haben sich in der Bresse Nachrichten über durch eine gewisse Beunruhigung in die Bevölkerung hineingetragen das Auftreten von spinaler Kinderlähmung gehäuft und es ist da
worden.
Dies gelang ohne Schwierigkeit, weil zurzeit infolge der für jedes Bauvorhaben, das sich rentieren soll, erforderlichen Hauszins steuerhypotheken, die öffentliche Hand großen Einfluß auf die Bau. gestaltung und Bodenausnügung befigt. Für die Zukunft sollten die entsprechenden Bestimmungen der Bauordnung vom 3. November 1925 das gleiche ermöglichen. Hier machte sich jedoch Widerstand bemerkbar. Die Eigentümer der unbebauten Terrains, welche sich deren Wert nach der früheren Ausnugungsmöglichkeit errechneten, sahen in der Berringerung derselben eine Einbuße an Vermögen, und zwar nicht nur die Besizer sogenannter baureifer Gelände, son dern auch die an der Peripherie gelegener ländlicher Gebiete, welche unter folgerichtiger Anwendung der bereits gemachten Erfahrungen gar nicht für die Niederlassung größerer Bevölkerungsfreise be stimmt sind. Man versuchte mit dem Schlagwort:„ Die niedrige und weiträumige Bauweise verteuere den Wohnungsbau oder unterbinde ihn ganz" auf die öffentliche Meinung einzuwirken, in den kommunalen Körperschaften finden sich Rufer im Streit, sogar der Bermaße, daß der Kreisarzt verpflichtet ist, nicht nur in jedem Erband der Baugeschäfte wirft in seinem Geschäftsbericht die Frage auf, ob die neue Bauordnung Berlins den Bedürfnissen und Möglichkeiten eines verarmten Boltes gerecht wird". Anderer. seits bezeichnen Sachverständige im Grundstückshandel den Bodenmert als unerheblich für die Mietzinsbildung. Uebrigens liegt schon im obigen Schlagwort ein Denkfehler, denn die Wohnungen fönnten sich bei einem weiträumigen Bau doch nur verteuern, wenn die Terrains trotzdem im Preise nicht heruntergingen. Ihre Absicht, die alten Preise zu halten, an die große Glocke zu bringen, hätten die Eigentümer aber eigentlich keine Ursache.
Sehen wir also von Schlagworten ab und versuchen, unser Urteil auf Grund von Tatsachen zu bilden. Erst einmal sind in nachfolgender Tabelle die früheren und die jetzigen Bauklassen der Bororte nach der gleichen Ausnutzungsfähigkeit zusammengestellt. Reue Baullassen Alte Bauklassen Ausnugungs
-
Ziffern
2468262
I
II
Ila
F. V
III
C, D, IV
Illa
12
IV
16
20
IV a
B, III A, I
Bemerkungen
( 6 Bei Gruppenbauten 19 Bei Reihenbauten
Wir sehen, daß z. B. diejenigen Terrains, welche vorher in F oder alt V waren( beide boten früher die geringsten Ausnugungsmöglichkeiten), diese jezt noch behalten, menn sie nach Ila gekommen find, aber zwei Drittel einbüßen, wenn sie jetzt zu I gehören. In II bei Anwendung des Reihenbaus tönnte sich ihre Ausnutzungsmög lichkeit jogar noch um ein Drittel heben. Entsprechend läßt die Ta. belle die anderen alten und neuen Bauklassen vergleichen. Wenn nun noch die Vorkriegsverhältnisse beständen und wir darüber hin wegsehen würden, daß das Grundstücksgeschäft in den Jahren vor dem Kriege schwer danieder lag, könnte man die frühere Berech. nungsweise des Bodenwertes anwenden( Bodenwert tapitali fierter Nettvertrag minus Baukosten) und im Verhältnis der verminderten Ausnuhung nach Tabelle auch die Wertsverminderung feststellen. Da nun aber die Vorfriegsverhältnisse nicht mehr be, stehen, bei den gestiegenen Baufosten die kapitalisierten Mieten nicht einmal diese decken würden, von den Hypothekenzinslaften ganz zu schweigen, wäre Bauen unmöglich, also Bauterrain überhaupt mert los, wenn nicht die Allgemeinheit durch die Hergabe billiger Hypothefen eingriffe. Eine recht geringe Gegenleistung für diese Her gabe, welche dem Bauterrain doch erst wieder zu realisierbarem
Tatsächlich ist jedoch, wie dem Amtlichen Breußischen Bressedienst aus dem Wohlfahrtsministerium mitgeteilt wird, fein Grund zur Beunruhigung vorhanden. Denn es wird seit Jahren mit mehreren hundert Fällen von spinaler Kinderlähmung jährlich gerechnet. Nur sind diese Fälle früher nicht bekannt geworden, weil diese Erkrankungen nicht anzeigepflichtig waren. Seit dem Jahre 1924 jedoch ist die spinale Kinderlähmung in die Reihe der anzeigepflichtigen Krankheiten aufgenommen worden, und zwar in dem frankungsfalle, sondern auch schon in jedem Verdachtsfalle die notwendigen Ermittlungen anzustellen. Diese Verfügung wirft sich nun allmählich aus, und so kommt es, daß jezt erheblich mehr folcher Fälle bekannt werden als früher und den Eindrud ermeden, als ob die spinale Kinderlähmung einen epidemischen Charakter angenommen hätte. Dazu kommt, daß die Erkrankungen fich allmählich gerade in den Sommermonaten häufen, eine Erscheinung, die auch in diesem Jahre zu beobachten ist. In Wirklichkeit übersteigt die Zahl der in letzter Zeit bekanntgewordenen Fälle die Zahl der vorjährigen nicht wesentlich. Schließlich ist auch deshalb kein Grund zur Beunruhigung vorhanden, weil die Behörden alles tun, um einer Ausbreitung der Krankheit energisch entgegenzuwirken, wozu ihnen die oben erwähnte Erweiterung des Seuchengefeßes alle notwendigen Handhaben
bietet. ansait
13. Bezirk- Tempelhof.
Am 1. September trat die Bezirksversammlung nach den Sommerferien zum ersten Male mit einer reichhaltigen Tagesord nung zusammen. Nach Vornahme der Erfahmahlen in den einzelnen Kommissionen wurden folgende Anträge angenommen. Ein Antrag der KPD. auf Reinigung der Bürgersteige von Untraut gegen die Stimmen der Bürgerlichen. KPD. wie auch die bürger. liche Fraktion hatten einen Antrag eingebracht, welcher verlangte, Daß bei allen städtischen, wie auch mit Hauszinssteuer ausgestatteten Bauten in Berlin ansässigen Arbeiter beschäftigt werden, um der ungeheuren Arbeitslosigkeit zu steuern. Nach einigen von unserer Fraktion vorgeschlagenen redaktionellen Aenderungen wurde dem Antrag der bürgerlichen Fraktion gegen die Stimmen der KPD zu gestimmt. Die KPD. verlangte Aufrechterhaltung ihres Antrages, wiewohl es sich nur um eine fleine Abweichung handelte. Ange nommen wurde ein Antrag auf Schaffung einer Haltestelle an der Berliner Ede Ringbahnstraße, um Unglücksfällen, welche durch den ständig steigenden Verkehr schon vorgekommen, vermieden werden sollen. Abgelehnt wurde die Bepflanzung der Einzäunung des Flug hafens mit einer Hecke, dagegen einstimmig die Aufstellung von Papierförben auf dem Tempelhofer Felde beschlossen. Einstimmig angenommen wurde ein Antrag, welcher die Berlegung des Kataster amtes von Neukölln nach Tempelhof verlangte. Ein Antrag der bürgerlichen Fraktion auf Schaffung einer neuen Reinigungstlaffe murde an die Kommission zurücverwiesen. Dem Bezirksamt über wiesen wurde ein Antrag, welcher eine dirette Berbindungslinie mit Neukölln verlangte. Angenommen wurde ein Antrag, welcher verlangte, den Notstandsarbeitern den am Verfassungstage ent gangenen Lohn, da ihnen gegen ihren Willen verboten wurde zu arbeiten, nachzuzahlen. Des weiteren wurden noch einige Bunfte in geheimer Sigung behandelt.
Einführung des Genossen Horlik als Stadtrat.
Nach dreivierteljährigem Kampf mit dem Berliner Magistrat ist es dank den Bemühungen des Vorsitzenden des zu diesem Zwed gewählten Ausschusses der Charlottenburger Bezirksversammlung des Genossen Czarlinski gelungen, die Bedenken, die gegen einen achten Stadtrat erhoben worden sind, erfolgreich zu be. feitigen. In einem umfangreichen und gründlichen Schriftstüd hat der Ausschußvorsitzende die Schiedsstelle angerufen, demzufolge der Magistrat schleunigst seinen Einspruch zurückzog. Die Beseiti sammlung eingangs der gestrigen Sitzung hervorgehoben. Horliz gung dieser Schwierigkeiten hat auch der Vorsitzende der Bezirksvers tritt somit an Stelle des nach Dortmund als Bürgermeister berufenen Genossen Paul Hirsch als Mitglied in das Bezirksamt Charlottenburg rede des Bürgermeisters Augustin und auf die Begrüßung des Der neugewählte Stadtrat erwiderte auf die Einführungs Bezirksverordnetenvorstehers Prof. Dr. Brig mit einer eindrucks. vollen Rede, in der er erklärte, daß er die Interessen der Werftätigen im Rahmen der Gesamtinteressen der Stadtgemeinde zu wahren gedenkt. Die Stelle des scheidenden Vorsitzenden unserer Charfottenburger Fraktion nahm Genosse Gebert ein und trat unter, anderem energisch für die Vergrößerung der Kleinwohnungen ein, nachdem unsere diesbezügliche Anfrage vom Genossen Heidrich begründet worden ist. Der Bau neuer Kleinwohnungen seitens der Stadt wird tatsächlich zugunsten der Sport und Spielplätze ver. nachläffigt.
ein.
Von Mund- zu mund
NUR
Mallary Perle 44 Urteilen Sie selbst!
DIE Maffary Perle IST ECHT
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