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striellen in der republikanischen Gemeinschaft herzlich willkommen!" und fügt hinzu:

ung" werben mi Wir fürchten, vor lauter staatlicher Ordnung" werden wir bald überhaupi feinen Staat mehr haben." Man muß diese Erzeugnisse niedriger hängen, damit die Deffentlichkeit fier mes Beiftes Kinder die Stahlhelmleute find.

Der Kurs der Volkspartei.

Sigung der preußischen Landtagsfraktion der Volkspartei Sigmaringen , 6. September. ( WTB.) Die preußische Landtagsfraktion der Deutschen Volkspartei hielt hier ihre Ferienfißung ab, zu der auch die süddeutschen Fraktionen der Partei Vertreter entsantt hatten. Vorsitzender Abg. Dr. v. Campe

möge.( Kündigt der Temps" schon als ganz ficher an. Red. d. B.".)| Agonie diefes Staates der liberalen Bürgerlichkeit fünftlich zu ver längern. Zur Frage der Abrüstung bemerkte Benesch, daß in den Alle diese Jahre hindurch haben Unternehmer, auch Mitglieder letzten zwei Jahren auf diesem Gebiete weitere Fortschritte des Reichsverbandes, die Kassen der Staatsfeinde reich gemacht worden seien, die es bald ermöglichen werden., wenigstens versorgt. Sie haben die Wahlgelder geliefert, haben die einen ersten Anfang in de: Abrüstung zu verwirklichen. Es Stahlheimer, Wikinger und Werwölfe zum Rampf gegen die fei außer Zweifel, daß das Problem der Abrüstung in dem jetzigen Republik ausgerüstet, haben den Sold jener Jugendertüchtiger Zeitpunkt nicht in seiner Gesamtheit gelöst werden könne. Man gestiftet, die das heilige Feuer der Kriegsbegeisterung schüren, und müsse aber zu einer ersten Etappe und zu einer eventuellen haben das Geld zusammengebracht, mit dem Herr Hugenberg internationalen Vereinbarung über die Beschränkung der Kriegs­die Zeitungen und den weitverzweigten Meinungsapparat porbereitungen gelangen, wenn sie auch noch so bescheiden aufgetauft hat und den Fang der dummen Fische betreibt. Es sein sollte. Jedermann sehe die Bedeutung einer solchen Abmachung ein und begreife, daß nichts seit dem Abschluß des Locarno - Vertrages darf nach der Dresdener Tagung hoffentlich als sicher gelten, daß diese goldene Befruchtung nicht weiter fortgesetzt werden soll?" geeigneter wäre, eine Entspannung in dem internationalen Be­Es würde an dem Bilde etwas fehlen, wenn nicht auch für die Abrüstungskonferenz notwendiger als für jede andere ziehungen herbeizuführen. Eine gründliche Vorbereitung jei jedoch das Organ des ,, Etti" seinen humoristischen Beitrag lieferte. Bei ihm gibt es keine Probleme und keine Erörterungen, bei Ronferenz, und die großen Interessen, die dabei im Spiele feien, ihm wird versichert: Die Trust magnaten rufen Seve- müßten im voraus im Maße des Möglichen miteinander aus: ring, Wels, Graßmann und Co. zu Hilfe, damit geglichen werden. Der Mißerfolg einer schlechten Vorbereitung ring, Wels, Graßmann und Co. zu Hilfe, damit sie den Wall gegen den revolutionären Anprall be- der Abrüstungskonferenz wäre eine Katastrophe. Benesch erwähnte, daß an den Abrüftungs- Unterausschüssen auch Deutschland und feftigen sollen." die Vereinigten Staaten mitarbeiten. Benesch unterstrich ferner die große Bedeutung der Schiedsverträge, die die Aussöhnung der großen europäischen Nationen herbeiführen und eine lange Periode der Sicherheit und des Friedens gewährleisten sollen. Die Verträge von Locarno , dieses große internationale Ereignis, haben auch für den Völkerbund eine entscheidende Bedeutung, weil fie mit dem Eintritt Deutschlands in den Bölkerbund verknüpft sind. Die Verträge von Locarno seien nichts anderes, als eine Anwendung des Bölkerbundspaktes, deffen Bestimmungen sie alle gewissenhaft msg

Damit ist für die Kommunistische Partei aller erledigt, Glücklicherweise aber steht die KPD. auf Posten, um, wenn sie ihre eigenen, Agenten der Bourgeoisie" sämtlich hinausbefördert haben wird, noch lauter als bisher von dem neuen Anprall der Revolution" zu fabulieren. 3war nimmt fie niemand ernst, aber das betrachtet sie als ihren großen einzigen Vorzug.

Die Völkerbundsversammlung.refpettieren. In Eröffnung durch Dr. Benesch.

V. Sch. Genf , 6. September. ( Eigener Drahtbericht.) Die Jahresversammlung des Völkerbundes ist statutenmäßig, am ersten Montag im September, heute eröffnet worden. Da der Bund feinen Alterspräsidenten hat, so war es Aufgabe des Vorsitzenden des Rates, jetzt Benesch, die Begrüßungsrede zu halten. Die Rede des tschechoslowakischen Außenministers hob einleitend die für die Ge­schichte des Volkerbundes und Europas überhaupt besondere Bedeu­tung dieser Tagung hervor. Dann legte Benesch einen Tätigkeits­bericht des Völkerbundes im verflossenen Geschäftsjahre vor. In dem Bestreben, eine allgemeine Uebersicht dieser Arbeit zu geben, sprach, er mit solcher Gründlichkeit, daß nur die wenigsten zuhörten, zumal in dem überfüllten Saal eine unerträgliche Schwüle herrschte. Erst nach längerer Zeit horchte man wieder auf, als Benesch auf die Bedeutung des Werfes von Locarno hinwies. Sum Schluß erklärte er, daß die Arbeiten der Studienfommission und die Verhandlungen über den bevorstehenden Eintritt Deutsch lands durch den Austritt bzw. durch das Fernbleiben anderer

Locarno sei das geistreichfte Regionalabtomment geschloffen worden, das man sich denken könne. Es umfaffe die ehemals Krieg führenden Staaten und erinnere in Nichts an die Bündnisse, wie sie früher abgeschlossen wurden, mit denen nur eine halbe Sicherheit durch das Gleichgewicht gewisser Staaten ge­schaffen worden sei und die allzu oft eine offensive Spige ent­hielten. Zwischen den Signaturstaaten von Locarno werden von jetzt ab eine ganze Reihe von friedlichen Verfahren durch Schlich­tungsausschüsse, Schiedsverträge unter Einbeziehung des Inter­nationalen Gerichtshofes und des Völkerbundsrats bestehen. Darüber hinaus fönne man aber bereits sagen, daß in aller Welt die Völker­bundsstaaten im Begriffe feien, unter sich ein weitver weigtes neues politisches System aufzustellen, das auf den Grundsätzen Schlichtung und Schiedsverfahren aufgebaut ist. Diese Entwicklung fönne nicht genügend unterstrichen werden. Er wisse wohl, daß in diesem System noch nicht alles voll­kommen sei, daß es noch Lücken aufweise und daß sich darin noch Mängel zeigen fönnen; wenn man aber berücksichtige, daß durch die

und der Abg. Dr. Leidig erstatteten den politischen Bericht. Die rege Aussprache ergab die völlige Zustimmung der Fraktion zu den politischen Beschlüssen des Parteivorstandes und des Reichsausschusses. Insbesondere wurde betont, daß die Landtagsfraktion geschlossen zu der Außenpolitik des Parteiführers Dr. Strese= mann stehe. Begrüßt wurde die Einberufung einer Konferenz aller Landtagsfraktionen des Reichs, die am 30. Sep­tember in Köln stattfinden wird. Dabei sollen die Fragen der Staatsverwaltung und des Finanzausgleichs behandelt werden.

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Jugendkundgebung am Rhein .

Westdeutscher Jugendtag der SAJ.

Köln, 6. September. ( Eigener Drahtbericht.) Unter sehr starker Beteiligung trat die Sozialistische Arbeiterjugend des Rhein­landes und des westlichen Westfalens in Köln am Sonnabend und Sonntag zum ersten Westdeutschen Arbeiterjugendtag zusammen. Eingeleitet wurde der Jugendtag mit der großzügigen Veranstaltung in der Festhalle der Kölner Messe, in der Reichstagsabgeordneter Schreck Bielefeld die Feſtworte sprach. Das künstlerisch sehr hochstehende Programm brachte u. a. die Uraufführung von Erich Grifars Sprechchor Opferung" unter Leitung des Genossen Redak. teur Ziegler- Gelsenkirchen . Nach Beendigung der Festveranstal tung formierten sich die Massen zu einem imposanten Fackelzug durch die Straßen Kölns . Rund 8000 Jugendliche nahmen an dieser Demonstration teil. Auf dem Kölner Alten Markt, der die Massen nur zum Teil fassen fonnte, würdigte Reichstagsabgeordneter Kirschmann- Köln in einer furzen Schlußansprache die Bedeutung dieses ersten Westdeutschen Arbeiterjugendtags. Am Sonntag ver­einigte fich die Jugend, nachdem vormittags Führungen durch die Stadt erfolgt waren, nachmittags zu fröhlichen Jugendspielen äuf den Wiesen im Rheinpart.

Staaten beeinträchtigt wurden. Aber er wolle in dieser Hinsicht Anrufung des Völkerbunds rates die beste Garantie geboten werde, Das proletarische Australien .

noch nicht jede Hoffnung aufgeben.

Nach der mit dem üblichen lebhaften Höflichkeitsbeifall aufge­nommenen endlosen Rede Beneschs, die auch in englischer Sprache gedruckt vorlag, murde glücklicherweise auf die Berlesung der eng­lichen Uebersetzung verzichtet und nach der Wahl der Mandats­prüfungskommission die erste Sigung geschlossen.

Am Nachmittag wird die Vollversammlung ihren Borstand wählen. Die Wahi des südslawischen Außenministers Nintschitsch zum Bräsidenten gilt als gesichert. Das soll offenbar ein Trost dafür ſe. daß Südslawien entgegen den bisherigen Abmachungen nicht zum Mitglied des Rats gewählt werden wird, da es auf diesen Posten zugunsten Rumäniens verzichten muß.

Die Rede von Benesch.

on Genf , 6. September. ( WTB.) Die Siebente ordentliche Völker­bundsversammlung wurde heute vormittag um 11,15 Uhr vom derzeitigen Ratspräsidenten Benesch mit einer längeren Ansprache eröffnet, in der er zunächst der Meinung Ausdruck gab, daß der dies­jährigen Bölferbundsversammlung sowohl in der Geschichte des Völkerbundes, als allgemein für die europäische Politik besondere Bedeutung zufomme. Im Zusammenhang mit der Regelung der Mossulfrage sprach er die Hoffnung aus, daß die Türkei als logische Folge dieser Regelung bald in den Völkerbund eintreten

die es auf politischem Gebiet geben fönne, so habe man das vollkommenste System

Ein Antistreifgesetz vom Volk abgelehnt. Während der Präsident der australischen Bundesregierung Bruce vor sich, das bis zum heutigen Tag für die friedliche Regelung inter - auf der Fahrt zur allbritischen Reichskonferenz in London ist und nationaler Streitigkeiten ermittelt wurde. die Einladung Mussolinis an ihn zu einem Besuch dieses Italiens schon einen Schluß darauf gestattet, weß Geistes Kind dieser Herr zu sein scheint-, hat das australische Volt über eine Regierungs­vorlage entschieden, die der Bundesregierung maßgebenden Einfluß auf die Regelung von Fragen der Industrie und des Handels geben und sie ermächtigen soll, wichtige öffentliche Dienstzmeige im Falle einer Bedrohung oder Unterbrechung durch industrielle Streitigteiten in Gang zu halten.

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Sie pfeifen auf die Verfassung.

Bekenntnis des Ersatz- Stahlhelm.

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Im Arminius ", dem Ersatz für den verbotenen Stahlhelm", bemüht man sich, nach Möglichkeit nicht hinter der Beschimpfung der Verfassung durch den Stahlhelm" zurückzubleiben. In Nr. 33 liest man:

Wir pfeifen auf eine staatliche Ordnung, wenn fie, weiter nichts ist wie die legalisierte Auflösung des Staates. Und wir pfeifen ebenso auf eine rechtlich ein wandfrei zustande gekommene Verfassung", wenn die Nation selbst nicht mehr in Verfassung" ist. Wir suchen hinter der Verfassung eines Bolles feine Paragraphensammlung, sondern feinen nationalen Zustand. Und wenn der nichts taugt, dann taugt auch seine Verfassung nichts! Darum sind wir, mir ge Weil stehen es, Gegner der Ruhe und Ordnung". beides eine Vorspiegelung falscher Tatsachen ist, dazu bestimmt, die

Aeußerliches stört in der Dichtung: Klabunds Vorliebe für brillierende

Phantastische Historie im Drama. Bortipiele, in denen er diesmal nicht glücklich gewefen iſt.

Seitdem die farbenprächtige Revue siegreich über die Bühnen zieht, beginnt das Mißtrauen zu schwinden, das sich seit drei Jahr­zehnten bei Dichter und Zuschauer gegen das historische Drama ent­wickelt hat. Auch der Lyriler Klabund , dessen chinesisches Mär chenspiel Der Kreidekreis " seinen Ruf als Dramatiker weit über die Lande erstrahlen ließ, ist von der Luft gepackt worden, Geschehnissen der Weltgeschichte in bunten Bildern neues Leben zu schenken. Er ist nicht der erste, der den englischen Nationalhelden und Revo­lutionär Cromwell in den Mittelpunkt einer Komödie gestellt hat. Sein Schauspiel Oliver Cromwell ", das am Sonnabend das Lessingtheater herausbrachte, ist fein trockenes Geschichts­drama, sondern ein leidenschaftliches Bekenntnis zur Gegenwart.

In der Geschichte ist Cromwell ein fanatischer Puritaner und fraftbewußter Berfechter parlamentarischer Rechte, der die Macht des entschlußlosen Königs Karl Schritt für Schritt einschränkt, bis aus dem Königreich eine Republik wird und Karl L. auf dem Schaffot endet. Bei Klabund wächst aus dem in Krieg und Fron getretenen Bauern Cromwell plötzlich ein religiöser Empörer, ein Erzengel Michael , der im Namen Gottes den Wüstling Karl zer­schmettert. Das Drama ist in großem Wurf angelegt. Manche von den 24 Bildern atmen Shakespeareschen Geist. Es gibt Narren da und Finsterlinge und nächtliche Meuchelpläne. Klabund malt mit ursprünglicher Freude am Theatralischen, Bildhaften, ganz auf Schau Gestellten. Bewußt und absichtlich gestaltet er Bösewichter und Heilige, um dramatische Effekte hinzuknallen. Und er versucht uns die Ereignisse versunkener Jahrhunderte dadurch näher zu bringen, daß er tausend Anspielungen auf das Heute und auf das peinvoll im Gedächtnis haftende Gestern bringt. Vom Durchhalten ist die Rede und von den Franzosen und den Juden, die an allem schuld find. Die Lust, historische Geschehnisse mit der Gegenwart in Be ziehung zu setzen, ist verständlich. Ein tiefempfindender, an seine ethische Sendung glaubender Dichter wie Klabund leidet unter der Erfahrung, daß nirgendwo und nirgendwann die Absicht besteht, aus der Geschichte zu lernen, sondern überall die Sehnsucht lebt, die alten Fehler von neuem zu machen. Aber Klabund gelingt es nicht, mie Bernard Shaw , die Historie lebendig zu gestalten. Wenn er Ge schichte nach unseren Bedürfnissen umbiegt, so wirft er absichtlich und unwahrscheinlich. Und die Schlußapotheose, wie Cromwell , die Bibel im Arm, unter den dröhnenden Klängen des Kampfliedes Und wenn die Welt voll Teufel wär'" das Bekenntnis zur Republik ins Parkett schmettert, ist nahezu peinlich, weil man die Absicht zu deutlich wittert und dabei nicht einmal rechtes Vertrauen zu solcher Auffassung vom republikanischen Wesen hat. Diese Art der Republik riecht nach Moder und Unduldsamkeit, ist freudlos und verlogen. Ber, geffen wir nicht: Cromwells Soldaten haben nach entfehlichem Ge­megel im Lager gesessen und Psalmen gesungen. Auch etwas

Der lärmende Publikumserfolg wird nicht von Dauer jein. Man beklaschte die große Schau, den Aufwand an Mitteln und Darstellern. Aber bald wird sich zeigen, daß das große, nach Theater lechzende Thema nicht ausgeschöpft ist, sondern nur einen äußerlichen Tat­fachenablauf des Kampfes zwischen zwei feindlichen Männern zeichnet. Mehr als drei Dutzend Einzeldarsteller sind in der Komödie beschäftigt. Es ist unmöglich, sie alle zu werten. Erwähnt sei nur, daß Eugen Klöpfer wieder Gelegenheit hatte. sich kraftvoll auf der Bühne auszuleben. Leider gab er sich schon von Anfang an zu schr aus, um dramatische Höhepunkte erzielen zu können. Alexander Granach , Karl Etlinger , Walter Frand Binder ernteten mit Recht neben Klöpfer den stürmischen Applaus, Ernst Degner.

der kein Ende nehmen wollte.

Weibliche Schwimmkunft.

und Sibylle

Die Bezwingung des Kanals durch zwei Frauen ist ein Er. eignis, das das weibliche Geschlecht mit einem Schlage in der Schwimmkunst den Männern als ebenbürtig erwiesen hat, und wenn auch jetzt der Deutsche Bierkötter durch seinen Rekord die Ehre des männlichen Geschlechts gerettet hat, fo bleibt doch die Tatsache be= stehen, daß die moderne Frau als Schwimmerin ihren Mann stellt". Jeder, der die Schwimmbäder der Großstädte oder die Badeorte der Nord- und Ostsee besucht hat, wird beobachtet haben, wie sehr sich die Wassernigen hervortun und wie sie den Männern im Schwimmen, Springen und Tauchen nichts nachgeben. Es find fast durchweg jüngere Frauen, die dem Schwimmsport so eifrig huldigen. Die ältere Generation macht sich nur wenig bemerkbar, ein Zeichen dafür, daß das Schwimmen zu den jüngsten Errungenschaften des weiblichen Geschlechts gehört. Zwar gab es schon immer gute Schwimmerinnen, aber sie waren Ausnahmen. Gewöhnlich begnügte sich die Dame am Strande damit, in einem eleganten Badekostüm zu promenieren und höchstens etwas im feichten Waffer herumzuplanschen. Man kann unter den weiblichen Schwimmerinnen eine größere Anzahl von wirklichen Meistern beobachten als unter den männlichen, und zwar find es gerade die Töchter der Großstädte, die Vorzügliches in der Kunst des Schwimmens leisten. Das kommt daher, daß die mädchen jetzt in der überwiegenden Mehrzahl das Schwimmen von grundauf lernen und es sich nicht nur durch eigene Versuche anzu­eignen suchen. Das Schwimmen ist nämlich eine Kunst, die wie jede andere gelernt sein will, und wer feine richtige Ausbildung gehabt hat, wird diesen Mangel stets in der Art der Stöße zur Schau tragen. Die moderne Schwimmerin glänzt in jenen frafvollen Oberarm­bewegungen, mit denen der gute Schwimmer aus dem Waffer heraus stößt und dadurch sehr viel schneller und eleganter vormärts fommt. Die Frauen übertreffen die Männer nicht nur an Eleganz des Schwimmens, sondern auch in der Eraktheit der Sprungleistungen und in der Schönheit des Tauchens. Sie haben auch mehr Ausdauer als die Männer, und so hat die Frau im Schwimmfport schon be­deutende Erfolge erzielt.

Bei dieser Volksabstimmung sind von insgesamt 4 500 056 Stim men, soweit bisher befannt, 2715 000 Stimmen gegen die Absicht der Regierung. Die genaue Zahl der Nein- Stimmen steht noch nicht fest, fann sich aber nur erhöhen, so daß Bruce eine Nieder­lage erleidet.(

Neuer Angriff auf Damaskus . Die Stadt Damastus ist Sonn­tag früh von 500 Aufständchen angegriffen worden, die in die Stadt eindrangen, aber nach zweistündigem Kampf daraus verdrängt wurden. Nach in airo einlaufenden Nachrichten murhea Direi 4C Personen getötet, darunter 3 französische Soldaten und einige Bewohner der Stadt.

Der

Der Renn- Refordfimmel, der anläßlich der ersten Reichsfahrt­Etappe" bei Husum wieder einmal einige Todesopfer verursacht hat, beginnt in neuester Zeit nahezu gemeingefährliche Dimensionen an­zunehmen. Nun hat die Firma Opel in den letzten Tagen durch große Inserate in der Tagespresse bekanntgegeben, daß sie in Zu­funft an feinem Automobilrennen mehr teilnehmen werde. Autorennsport hat seinen Sinn vollkommen verloren; denn selbst den kleinsten Wagen seien bereits Geschwindigkeiten von 130 und mehr Kilometern eigen; dieses Renntempo sei jedoch für den eigent lichen Gebrauchswert eines Automobils bedeutungslos. Einer Fa­brit, die dem praktischen Verkehr etwas bieten wolle, fönne es durch­aus gleichgültig sein, ob ihr Fabrifat eine bestimmte Rennstrece um eine Fünftel- Sekunde schneller oder langsamer zurücklege. Herr Opel betitelt das moderne Autorennen mit den bitteren Worten Schau­stück, Artistenkunststüd, Zirkus", ein Urteil, das übrigens vor ihm bereits Mister Ford ausgesprochen hat, wie jeder andere vernünftige Mensch! Nur wird der Rennunfug faum ein anderes Gesicht be­kommen, wenn ein Autofabrikant vernünftig wird.

Was man heute für Sklaven zahlt. Die Sklavenbefreiung in dem indischen Staat Nepal , die vor einiger Zeit von dem tat fräftigen Premierminister des Landes, Sir Chandra Shumshere Jung, angekündigt wurde, ist jetzt durchgeführt worden. Es wurden im ganzen 57 889 Sklaven befreit, so daß die letzten Spuren der Stlaverei aus dem Lande verschwunden sind. Ein Teil der über 15.000 Stlavenhalter erklärte sich zur freiwilligen Entlassung bereit, und so wurden 4651 Sklaven ohne jedes Entgelt freigelassen. Andere Eflaven zahlten selbst ihr Kaufgeld. Die meisten aber mußten auf Regierungskosten losgekauft werden, und zwar wurde die stattliche Summe von 3670 000 Rupien dafür verwendet. Die Preise, die gezahlt wurden, beliefen sich- der Wert der Rupie ist etwas über auf 20 Rupien für ein Mädchen und auf 15 Rupien für einen Knaben unter drei Jahren. Für Frauen im Alter von 13 bis Alters 45 Rupien. Die Preise bei den über Vierzigjährigen be 40 Jahren wurden 100 Rupien gezahlt, für Männer desselben trugen 50 Rupien für Frauen unter 60 Jahren und 30 Rupien für Männer dieses Alters; 41 Rupien wurden für jede Frau und 31 Rupien für jeden Mann über 60 Jahre gegeben. Den frei­gelassenen Sklaven sind Landstrecken zur Acerbestellung zur Ver. fügung gestellt, und sie werden auch mit anderen Arbeiten be­

3 m.

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schäftigt.

Der Schneider Wibbel" hat es in Berlin zu ungeahnten Er. folgen gebracht( wonach es bei der Berliner Erstaufführung nicht gerade aussah). Er hat das Theater gewechselt, aber überall seine Heiterkeit mit herübergenommen. Jest beglückt er das Theater in der Klosterstraße". Paul Hendels und Thea Brodt. czinsky hoben ihn auch hier aus der Taufe und zeigten sich frisch mie am ersten Tage, obwohl der unverwüstliche Baul jetzt seinen Schneider bereits zum 590. Male spielte. Das Publikum nahm die fröhliche Gabe mit größter Dankbarkeit auf.

vorgesehen war, wird bis Ende September verlängert. Es ist das eine Die große Berliner Kunftausstellung, deren Schluß zum 31. Auguft Folge des Beschlusses, die Juryfreie Kunstschau auf das nächste Frühjahr zu verlegen.