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Unsinniges.

Die erfundene Geßler- Rede und die ,, Tägliche Rundschau"

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Jeder Unsinn findet sein Publikum. Die Nachricht der Hugenbergpresse, daß der Reichswehrminister in Königsberg  in einer Rede gesagt habe, daß gegenwärtig die Sozial­demokratie den Kampf gegen den Staat und seine Ber­faffung am schärfften führe, war eine Erfindung aber fie findet begeisterte Zustimmung in der Täglichen Rundschau". Die schreibt dazu: ,, Das sozialdemokratische Blatt ist entrüstet darüber und be­hauptet, daß die dem Minister in den Mund gelegten Worte das Gegenteil der Wahrheit seien. Wir wissen nicht, ob sich Dr. Geßler wirklich so ausgedrüdt hat. Benn er es getan

Großflugtag in Tempelhof  .

Das schöne Spätsommerwetter war auch der letzten großen Beranstaltung hold, die im Rahmen der Berliner   Turn- und Sport­mode gestern nachmittag als Großflugtag auf dem 3en langte. Benn auch schon mit einem Massenbesuch gerechnet werden tralflughafen Berlin- Tempelhof   zur Abwicklung ge­konnte, so übertraf doch die gewaltige Beteiligung alles bisher da gewesene. Schon lange vor dem programmäßig festgesetzten Beginn waren die Tribünenplätze besetzt. Zehntausende strömten aber noch brachten Schaulustige heran. Das große Feld war von Baungäften aus allen Richtungen herbei. Verkehrsvehikel in endloser Zahl Nun hat uns der Reichswehrminister mitgeteilt, es sei dicht umlagert und auf dem nichtabgegrenzten Teil vor dem Flugpak ihm garnicht eingefallen, eine derart unsinnige Be- batten sich schäzungsweise 60 000 bis 70 000 Menschen eingefunden, mertung, wie ihm unterstellt werde, getan zu haben. ein schier unübersehbares Heerlager. Was Herr Dr. Geßler für Unsinn ansieht, nimmt die Tägliche Rundschau" für Wahrheit.

hat, so hat er durchaus recht gehabt."

Man sagt, die ,, Tägliche Rundschau" sei zu 30 Proz. deutschvolksparteilich, zu 70 Prozent deutschnational. Uns scheint, dieser Unsinn der Täglichen Rundschau" ist hundert prozentig deutschnational.

König" Rupprecht.

Erft Aufwartung beim Präsidenten der Republik

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dann

Hete gegen die Republik  . München  , 6. September.  ( Eigener Drahtbericht.) Nach seinem Besuch bei Hindenburg   am Sonnabend nahm Rupprecht von Wittelsbach am Sonntag an einem ihm zu Ehren veranstalteten weißblauen Tag in Rosenheim   teil, zu dem Krieger- und Echützenvereine sowie Gesellen- und Jungfrauenfongregationen aus ganz Südbayern aufgeboten waren. Trogdem testand der Festzug nur aus fnapp 1600 Teilnehmern, selbst unter Einschluß mehrerer Schülervereinigungen. Der Tag wurde ausgefüllt mit Feldmesse, Parade und öffentlichen Versammlungen. Der Monarist Dr. Hart­mann aus Regensburg   forderte in seiner Festrede Seine tönigliche Hoheit" auf, zu geeigneter Zeit die Zügel des Staates wieder in die Hand zu nehmen. Im Berlauf seiner Rede erging er sich in Berleumdungen der Republif, indem er alle Uebel der letzten Jahre, mit Einschluß der Eisenbahnunfälle, auf das Konto der Weimarer   Berfaffung setzte.

Fluchtversuch Schröders.

"

Sieht so ein Mörder aus? Magdeburg  , 6. September.  ( Eigener Drahtbericht.) Der durch den Magdeburger Justizskandal bekanntgewordene Raub mörder Schröder unternahm am Sonntag gemeinsam mit dem wegen Er­mordung einer Frau bei Burg festgehaltenen Fuhr einen Fluchtversuch. Beide wurden zu Beginn der täglichen Freistunden als erste auf den Gefängnishof geführt und überfielen, als fie bemerkten, daß sie mit dem Wachtposten allein waren, diesen sofort. Während Fuhr den Bosten festhielt, entriß ihm Schröder den Karabiner und schlug ihn damit über den Kopf, so daß der Posten das Bewußtsein verlor. Dann liefen beide in das Pförtnerhäus. chen, das zufällig leer war, und versuchen, den Schlüssel zum Tor zu finden. Beim Bersuch, das Tor zu öffnen, wurden sie wieder

gefaßt und in die Zellen geführt.

Eine schwere Entscheidung.

Um 23 Uhr nahm die Veranstaltung dann ihren Anfang. Nach einem Abflug von etwa 3000 Brieftauben erhoben sich die beiden Freiballone" Beppelin" und Meise" in die Lüfte, die von etwa dreißig Automobilen des Ber­Leipziger liner Automobilklubs verfolgt wurden. Diese Ballonverfolgung war übrigens ein Jubiläum der Luftschiffahrt: genau vor zwanzig Jahren fand von Tegel   aus die erste Ballonwettfahrt in Deutschland   statt. Dann nahun der eigentliche fliegerische Teil seinen Anfang. Gruppenfliegen der Deutschen Verkehrsflieger­schule und der Flugsportschule Staaten, Ballonjagden und Kunstflüge, bei denen sich neben den bekannten deutschen   Sport­fliegern Udet  , Bäumer, v. Hippel, Boß und die deutsche   Sport- und Loopingfliegerin Thea Rasche   in der Hohen Schule des Fliegens auszeichneten, wechselten in interessanter Folge miteinander ab. Aus einer Dornier- Sometmaschine wurde aus beträchtlicher Höhe ein Ab­sprung von vier Fallschirmpiloten, darunter des Ehe­Schirme furz nach dem Absprung und die kühnen Luftfegler landeten paares Triebner, ausgeführt. In allen Fällen öffneten sich die wohlbehalten unter dem Beifall des Publikums auf der Erde. Dann wurde zur Böß- Staffel gestartet. Bier Läufer, vier Reiter, vier Motorradfahrer und vier Flugzeuge beteiligten sich an der Staffel,

Riesenbetrug an der Eisenbahn.

Ein dreiföpfiges Gaunerfonfortium.

Ein Berliner  , ein rumänischer Kaufmann und ein litauischer Gütervorsteher hatten sich zusammengetan, um sich auf Kosten der deutschen   Reichseisenbahnverwaltung gesund zu machen". Durch ihr gutes Handinhandarbeiten ist es ihnen gelungen, die Eisenbahnver waltung um nicht weniger als 400 000 Marf zu betrügen. Unter der Decadresse einer großen amerikanischen   Maschinen fabrik sandten sie von Berlin   über Tilfit nach Memel   Maschinenteile und elektrische Bedarfsartikel. Den Weg von Berlin   nach Tilfit legten die Sachen als gewöhnliches Frachtgut zurück. Dort erschien anlaßte, daß das Frachtgut als Eisenbahnnachnahme meiterbefördert dann auf der Güterabfertigung der Berliner   Kaufmann und ver­werden sollte. Die Behandlung einer Nachnahme geschieht bei der Eisenbahn in ähnlicher Weise wie bei der Boft, d. h., die Ware wird dem Empfänger erst ausgehändigt, wenn er den Betrag bezahlt hat. Durch Telegramm wird die Abgangsstation von der Bezahlung be. nachrichtigt, und befriedigt nun ihrerseits den Absender. Die direkte Berrechnugen unter den beiden Stationen erfolgte zusammen mit der allgemeinen Abrechnung. Darüber vergingen jedesmal einige Wochen. Das Fehlen der Geldposten in der Memeler Abrechnung fiel endlich in Lilfit auf, eine Nachprüfung brachte den großen Schwindel ans Licht. Der Berliner   Kaufmann, ein 43 Jahre alter Rumänen namens Ernest Edelstein verbündet und als dritten Willy Krotoschiner, hatte sich mit einem 37 Jahre alten im Bunde   den litauischen Gütervorsteher in Memel  , Rudas, ge= wonnen. Krotoschiner und Edelstein stellten abwechselnd in Berlin  die Warensendung zusammen, übernahmen den Versand bis Tilsit und veranlaßten dort die Weiterbeförderung als Nachnahme. Nun trat Rudas in Tätigkeit. Er telegraphierte auf dem Dienstwege nach Tilfit, daß der Empfänger das Geld hinterlegt habe und daß der Auszahlung an den Abfender nichts mehr im Wege stünde. Durch deckung des Betruges hinauszuschieben. Als der Schwindel ans Licht fam und die Betrüger festgenommen werden sollten, waren sie verfchwunden. Die geschädigte Eisenbahnverwaltung kann sich nicht einmal an den Waren schadlos halten, denn Rudas hat die Gelegenheit benutzt, um sie für eigene Rechnung über Reval   teils nach Polen  , teils nach Rußland   zu verschieben.

Bom Aktionskomitee für Boden, Siedlungs- und Wohnungs: politik wird uns mitgeteilt: Das Actionskomitee für Boden, Siedlungsgeschickte Fälschungen in den Abrechnungen verstand er es, die Ent­und Wohnungspolitik, Berlin   NW.   87, hat am 19. Mai dieses Jahres dem Magistrat, der Stadtverordnetenversammlung, dem Oberpräsidium Berlin   und dem Wohlfahrtsministerium einen von Vertretern der Spitengewerkschaften aller Richtungen, ter Kleingärtner, der Kriegsbeschädigten, der Mieter und sonstigen boden, siedlungs- und wohnungspolitisch interessierten Organisa. tionen einstimmig gefaßten Beschluß zugeleitet, morin vom Magi. strat bzw. von der Stadtverordnetenversammlung Berlin   gefordert murde, eine Ortsfagung zu erlassen, durch welche die Grün rung von Kleinhausfiedlungen, insbesondere Reichsheimstätten, un­bemittelten oder weniger bemittelten Bauunternehmern( Siedlungs­genossenschaften usw.) erleichtert würde, indem, um die Anlieger beiträge zu vermindern, Kleinwohnungsstraßen möglichst einfach angelegt und die verminderten Anliegerbeiträge unter ent gegenkommenden Tilgungsbestimmungen geftundet, ja, unter ge. wiffen Bedingungen niedergeschlagen werden, und die Kanalt. fationstoften durch eine für den Kleinhausbau erträgliche Staffelung gegenüber dem heutigen schematischen Verfahren erleich.

tert werden.

Das sind Forderungen, die für alle Kleinhausbauten von eminenter wirtschaftlicher Bedeutung sind, da die heute erhobenen Anliegerbeiträge und Kanalisationskostenbeiträge den Kleinhausbau teilweise völlig brachlegen. Die allgemeine wohnungs. Folitische Bedeutung dieser Forderungen liegt auf der flacher: Hand.

Man wird nicht behaupten fönnen, daß die Wohnungsfrage in Berlin   nicht brennend wäre. Aber man scheint sowohl beim Ober­präsidium der Bronvinz Brandenburg und von Berlin   als auch beim Magistrat dennoch zu glauben, daß die Frage feinen dringlichen Charakter habe, auch nicht, menn fast die gesamten Orga nisationen der Arbeitnehmer und Wohnungskonsumenten in ein stimmig gefaßtem Beschluß bestimmte Forderungen dazu gestellt haben. Auf die am 19. Mai dieses Jahres der Stadtverordneten versammlung, dem Magistrat, dem Oberpräsidenten, dem Wohl­fahrtsministerium zugeleitete Eingabe des Aktionskomitees. hinter der Millionen Arbeitnehmer stehen, hat man sich zunächst über­haupt nicht gerührt. Die Stadtverordnetenversammlung hat in der Sigung vom 1. Juni von der Eingabe nur dadurch Kenntnis er­halten, daß ihr diese geschäftsordnngsmäßig als eingegangen mit­geteilt mrde.

Ergözlich sind die Bescheide des Oberpräsidenten und des Magi­strats. Der Oberpräsident nämlich teilt am 20. Auguſt(!) mit. daß der Antrag dem Magistrat Berlin zur Stellung nahme zugeleitet worden ist. Die Aeußerung des Magistrats steht noch aus". Der Magistrat Berlin aber schreibt am 1. Sep­tember( 1): Auf Ihre Eingabe vom 19. Mai 1926 haben wir dem Herrn Oberpräsidenten   berichtet. Wir bitten zunächt. die Entscheidung des Herrn Oberpräsidenten abzuwarten, da mir dieser nicht vorgreifen fönnen." Within: Der Oberpräsident wartet auf die Aeußerung des Magistrats und der Magistrat martet auf die Aeußerung des Ober­präsident. Wollen die Massen, die hinter dem Aktionskomitee für Boden-, Siedlungs- und Wohnungspolitik stehen, dieses nedische Epiet noch lange mitansehen? Der Antrag ist nunmehr erneut an die Städtische Zentraldeputation für Siedlungs und Wohnungswesen gerichtet worden.

Dem

aus der ein Motorradfahrer megen Sturzes ausscheiden mußte. In­felgedessen fonnten nur drei Flugzeuge die Staffel zu Ende führen. Nach der Landung mußten die Begleiter den Staffelstab dem vor Hauptinteresse der Veranstaltung stand die Borführung des Auto­Sieger wurde eine goldene Blakette überreicht. Im den Tribünen stehenden Oberbürgermeister überbringen. giro" des Spaniers de la Cierpa, der von dem bekannten englischen Biloten Courtney geflogen wurde. Die Fähigkeit dieser Maschine, die durch ihre windmühlenartigen Schraubenflügel von recht zu landen, erregte allgemeine Bewunderung. jedem bisher gebräuchlichen Flugzeugtyp starf unterscheidet, sent­Das nach Berlin   gebrachte Modell ist als Zweifizer gebaut. Die Meinen dem Rumpf) find direkt mit dem Rumpf verbunden. Der Autogiro" Hilfsflächen( die Tragflächen bilden ja die Windmühlenflügel über wird von einem 130- PS- Motor getrieben. Courtney, der diesen Konstruktionsversuch eines neuen für die Der englische   Bilot Weiterentwidlung des Flugwejens vielleicht außerordentlich bedeu tungsvollen Luftfahrzeuges in allen Fluglagen glänzend meiſterte, ist übrigens der erste ausländische Flieger, der nach dem Kriege an gelungene und außerordentlich reichhaltige Beranstaltung einen glän­einem deutschen   Flugmeeting teilnahm. Im übrigen nahm die wohl. zenden Verlauf. Ihren Zwed als Werbeveranstaltung dürfte sie in jeder Beziehung erfüllt haben.

die nicht zu hoch gegriffen sein wird, vollzog sich weniger harmonisch Der Abmarsch und Rückzug der 3weihunderttausend, cine 3ahl, und reibungslos als der Anmarsch. Auf Straßenbahnen, Auto­bussen und Kraftdroschten setzte ein gewaltiger Ansturm ein. Die zahlreichen Verkehrspolizisten, die schon während des Nachmittags mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, wurden noch einmal auf eine harte Probe gestellt. Schließlich senfte sich der Abend rieder und der riesige Flugplatz, auf dem noch Stunden zuvor den fühnen Flügen waghalsiger Biloten große Menschenmengen zu­sahen, lag verlassen da. Die Felder und Wiesen aber waren von ciner Papierflut überdeckt. Das letzte Zeichen des großen Tages.

die

Weißensee   eine Trauerfeier für die Gefallenen, die in den von Deutschland   abgetretenen Gebieten begraben liegen. Für die Chewra­Radischa sprach Rabbiner Dr. Link, für den Reichsbund jüdischer Frontsoldaten Justizrat Chodziesner. Außer den zahlreichen offiziellen Vertretern der Jüdischen Gemeinde und anderen Organi­fationen war die Reichswehr   durch Major v. Bredow, Stadtrat Reimann, das Polizeipräsidium durch Regierungsrat Marine durch Kapitän Matehms, der Magistrat Berlin durch Dr. Kanser vertreten. Chorgefänge leiteten die Feier ein. An der Feier nahmen etwa 15 000 Personen teil. Anschließend fand ein Aufmarsch der jüdischen Frontsoldatenverbände unter Borantritt der offiziellen Vertreter und Fahnenkompagnie auf dem Ehrenfried­hof statt. Walter Callmann gedachte aller Gefallenen, welche mit einem Kadisch- Gebet und dem gemeinsamen Gesang: Ich hatt' cuf den Schlachtfeldern und hier in der Heimat begraben liegen. einen Kameraden" schloß die Feier.

Der 300 hatte gestern durch seinen billigen Sonntag. vom schönen Wetter begünstigt, einen Massenbesuch aufzuweisen. Da für den Arbeiter das Eintrittsgeld immer die größte Rolle spielt, wählt er auch den billigen Sonntag, um die erotische Tierwelt zu besichtigen. Aehnlich wie in der Tierschau Hagenbed wurde im 300 eine Broschüre Der billige Sonntag im 300" vertrieben, die in Wort und Bild humoristisch aufgezogen ist. Ein Andenken für die Besucher und eine gute Werbung für das Unternehmen. bahnen schreitet sehr langjam fort. Außer der Borortftrede nach Die Elektrifierung der Berliner   Stadt, Ring- und Bororf­Lichterfelde- Ost, die den elektrischen Betrieb schon vor dem Kriege hatte, sind bisher nur noch die vom Stettiner Bahnhof ausgehen­den Vorortstreden nach Bernau  , Oranienburg   und Tegel   für elet­trischen Betrieb eingerichtet worden. Am 21. Januar d. 3. faßte die Stadtverordnetenversammlung einen Beschluß, der Verbesserungen des Verkehrswesens forderte und unter anderem auch auf die Notwendigkeit einer Beschleunigung der seit langem geplanten Elektrisierung der Stadt, Ring- und Vorort­bahnen hinwies. Jekt legt der Magistrat den Stadtverordneten zur Kenntnisnahme eine Antwort vor, in der er zur Elektrisierungs­frage fagt, er babe bereits feit mehreren Jahren bei der Reichsbahngesellschaft darauf gedrungen, die Elektrisierung durchzuführen. Beabsichtigt sei, jetzt die Stadt­und Ringbahn und die an die Stadtbahn unmittelbar an­schließenden Streden nach Potsdam  , Spandau  , Rauls. dorf, Ertner und Grünau   für elektrischen Betrieb einzu­richten. Die Kosten sind auf 143 millionen Marf veran­Die Bauausführung wird etwa zwei Jahre erfordern. Die Elektrisierung der Wannseebahn   sowie der Strecke nach Zossen   und der Streden nach Königswusterhausen, nach Nauen   und Wuster­mart ist noch zurückgestellt worden.

Selbstmord nach einem Flugzeugabsturze. Gestern nachmittag versuchte der 21jährige Motorschüler Wolf gang Thielbeer in der Fliegerschule Staafen mit einem Flugschlagt, der Beginn der Arbeiten ist günstigenfalls 1927 zu erwarten. zeug ohne Zulassung einen Flug. Hierbei überschlug fich das Flugzeug und wurde teilweise zertrümmert. Der Führer wurde dabei nicht verletzt. Danach lief Thielbeer etwa 150 Meter nördlich der Flughalle Mark in die Halle der DVS. und schoß sich mit einem Trommelrevolver eine Kugel in den Kopf. Der herbeigerufene Arzt stellte den Tod fest. Die Leiche wurde in das Leichenschauhaus gebracht.

Unter den Rädern des Fernzuges. Auf den Bahngleisen der Anhalter Bahn, verübte heute morgen zwischen 5 und 6 Uhr der 16jährige Schüler Wolfgang Jaffé aus der Sedan­straße 18 zu Stegliz   Selbstmord. Nach einem vorangegangenen Streit mit seinem Vater entfernte fich der junge Mann aus der elterlichen Wohnung und warf sich in der Höhe der Bruchwiz Straße in Lankwitz   vor den heranbrausenden Fernzug. Jugendlichen Selbstmörder wurde der Kopf vom Rumpfe getrennt, er mar auf der Stelle tot. Die Leiche wurde beschlagnahmt und nach dem Lantwiger Gemeindefriedhof gebracht.

Reichsbannertag in Templin  .

Dem

Zur Weihe ihres Banners veranstaltete das Templiner Reichs. banner gestern auf dem Marktplatz in Templin   eine große Kund­gebung. Die Kameradschaften Kreuzberg  , Tiergarten und Neukölln des Berliner   Reichsbanners waren mit Lastautos in fünf Stunden In Templin   selbst ist das Reichsbanner noch sehr schwach. Unter dem nach Templin   gefahren, um die dortigen Kameraden zu unterstützen. Druck der Landjunker und der reaftionären Arbeitgeber magen es nur wenige, fich offen zur Republik zu bekennen. An der Kund­gebung selbst beteiligte sich die Templiner   Bevölkerung recht zahlreich. Nach der Weihe des Banners durch den Gauvorsitzenden Frizz Koch, unternahm das Reichsbanner noch einen Werbeumzug durch die Stadt. Der rechtzeitig eingeladene Bürgermeister beteiligte sich an der Veranstaltung allerdings nur hinter der Gardine seines Fensters.

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In Templin   find in der letzten Zeit merkwürdige Gestalten auf getaucht. Sie tragen ich marze Hemden, auf schwarzer Kra­vatte einen Totenkopf und auf der Müze ein., W". 3weimal in der Woche werden Nachtübungen abgehalten, fehr oft sogar zu Pferde. Auf den umliegenden Gütern sind diese Leute stationiert. Ihr festzustellen, mas für eine Organisation das ist und melcher Art die lebungsplatz ist Bergesdorf. Es wäre an der Zeit, einmal Nachtübungen sind, die jede Woche veranstaltet werden.

Gefallenen- Gedenkfeier.

Am letzten Sonntag veranstaltete der Reichsbund jüdischer Front soldaten mit der Chemra- Kadischa und sämtlichen jüdischen Organi­fationen unter zahlreicher Beteiligung studentischer Verbindungen in

Elternbeiratswahl in der 310. Gemeindeschule, Mädchenschule, Dunderstr. 64. Die Wahl vom 6. Juni ist für ungültig erflört worden. Neuwahl ist angeordnet. Am Mittwoch, den 8. Septem­ber, abends 8 Uhr, ist Elternversammlung in der Schule. Erscheinen aller Anhänger der Liste Schulaufbau" ist unbedingt erforderlich.

Die Berliner   Jungfommuniffen veranstalteten am geftrigen Sonntag im Schillerpart und auf dem Bülowplay Kundgebungen, an die sich Straßendemonstrationen anschlossen. Es wurden mehrere Ansprachen gehalten, die Trupps führten Transparente, Fahnen und Blafate mit sich. Auf den Plakaten forderten die Demonstranten Erwerbslosenunterstüßung, ausreichenden Lohn, sowie Vierwochen­urlaub für Jugendliche. Die Beteiligung war nicht sonderlich stark.

Ein Postauto verunglückt.

21 Personen verletzt.

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Ein schmeres Automobilunglüd ereignete sich in der Nacht zum Sonntag auf der Landstraße zwischen Wurzen   und Eilenburg  . Infolge starter Nebelbildung fuhr ein mit 35 Personen be ſetztes Postauto gegen einen Chauffeebaum, stürzte die etwa Meter hohe Straßenböschung hinunter und ging in Flammen auf. Die Insassen des Omnibusses konnten sich durch die Fenster ins Freie retten. 21 Personen wurden durch herum­fliegende Glassplitter mehr oder weniger schwer verlegt; mehrere Fahrgäste erlitten Knochenbrüche.

Sieben Kinder durch Sand verschüttet.

In dem benachbarten Dorfe Uhringshausen bei Raffel ereignete sich am Sonntag ein furchtbarer Unglüdsfall. Mittags spielten in einer oberhalb des Dorfes gelegenen Sandgrube sieben Kinder, als fich plötzlich eine unterhöhlte Sandbant löfte und alle Kinder perschüttete. Augenzeugen des Vorfalls begannen sofort mit dem Ausgraben der Verschütteten. Zwei fonnten aber nur als Leichen geborgen werden. Bon den übrigen fünf waren zwei so schwer ver­famen mit leichten Verlegungen davon. legt, daß sie ins Krankenhaus eingeliefert werden mußten, drei andere Eine Gerichtskommission begab sich sofort an die Unglüdsstelle, um die Schulbfrage festzustellen.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

3. st. Kommunale Rommiffion. Sigung heute abend 7 Uhr bei Krüger, Engelufer 23. Alle auf tommunalem Gebiete ehrenamtlich tätigen Genoffinnen und Genossen müssen erscheinen.