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feinen Bortrag auf der Tagung in Kaffel wiedergibt, gestützt auf reichhaltigem Material aus eigenen und fremden Fest­stellungen. Und er sieht das Problem im richtigen Zusammen­hang, wenn er sagt:

,, Der menschliche Körper ist fein ewiger Brunnen, aus dem sich ohne Unterbrechung Arbeitskraft in beliebiger Menge schöpfen läßt, und nur ein Tor fann aus einem Topf mehr herausnehmen wollen, als hineingetan wurde. Soll das Gleichgewicht zwischen Kraftzufuhr und Energieabgabe beim Arbeiter erhalten bleiben, so ist neben entsprechender Entlohnung und Schaffung ange messener Nahrungs- und Wohnverhältnisse da für zu sorgen, daß Arbeit und Ruhe in zweddien, licher Weise einander angepaßt werden. Bei den immer steigenden Ansprüchen an die Leistungsfähigkeit der Arbeiter und Angestellten reicht die übliche Sonntags- und Feierabendruhe nach der Ansicht der Sachverständigen, die sich mit dieser Frage ein­gehend beschäftigten, nicht aus, um Geist und Körper von der er­mattenden Alltagsarbeit zu erholen."

Neuregelung der Arbeitszeit und gefeßliche Einführung des Arbeitsurlaubs nach den Vorschlägen des Ausschusses der deutschen   Jugendverbände sind im kommenden Arbeitsschutz­gesetz zu verwirklichen. Die sozialdemokratische Reichstags fraktion und die freien Gemertschaften werden sich dafür mit aller Entschiedenheit einsetzen. Das Reichsarbeitsministerium wäre gut beraten, wenn es diese Forderungen bereits in feinem Entwurf berücksichtigen würde.

Die von gestern. Industriellentagung und Deutschnationale Tagespost". Die Deutschnationalen besigen in Berlin   ein ausge­sprochenes Barteiorgan, die Deutschnationale Tagespost". Seine einzige Bedeutung besteht darin, daß es dann und wann durch unfreiwillige Komit zur Erheiterung beiträgt.

Dies hauptstädtische Organ erschien am Dienstag, den 7. September 1926( Nr. 208) mit einer dreispaltigen Schlagzeile: Politische Einstellung des Unternehmertums". Darunter liest man einen kurzen Bericht über die Rede Dr. Silverbergs. Aber was für einen Bericht! Rein Wort von den Ausführungen Silverbergs über das Ber­hältnis des Unternehmertums zur Arbeiterschaft und zur So­zialdemokratie! Dafür liest man unter derfelben Schlagzeile und der Ueberschrift Bittere Wahrheiten" einen Auffaß, in dem es heißt:

der

Wenn sich die Führer, die Kapitäne" der deutschen   Wirt­schaft, zusammenfinden, um im gemeinsamen Gebantenaus tausch sich zur Lage zu äußern, so fönnen derartige Erflärungen allgemeinster Beachtung sicher sein. Die Tagung des im sturmbewegten Jahre 1919 gegründeten Reichsverbandes deutschen   Industrie, die in ihrer Bollfigung vom 3. September führende Männer der Industrie und der Regierung vereinigte, zeichnete sich dadurch aus, daß mit anertennenswerter Offenheit gesprochen wurde. Es wurde nichts be ichönigt; im allgemeinen wurden die Dinge so hin gestellt, daß man wohl von einer fachlichen Bericht erstattung sprechen kann.. Die Reden fanden in der diesmai be­sonders start besuchten Bollversammlung einen widerhall, der volles Verständnis zeigte für das, was für die Allgemeinheit besorgte. auf hoher Warte stehende Führerpersönlichkeiten im Interesse des Landes zu sagen sich berufen fühlten.... friz Es berührt erfrischend, wenn man sieht, daß an maßgeben­der Stelle tein Blatt vor den Mund genommen wird. Das ist besser als alle Verschleierung, unter der wir leiden. Und sollte die aus solchen Worten aufsteigende tíare Gr. tenntnis der Lage zu der so heiß ersehnten wirtschaftlichen Befferung führen, so wird man diese Tagung des Reichsverbandes der deutschen   Industrie als Martstein auf aufsteigendem Wege betrachten können."

So zu lesen in einem deutschnationalen Organ, zwei Tage nach der Rede Silverbergs. Ist es Zustimmung zu Silverbergs Ausführungen, ein Zeichen daß man auch bei

Bankraub!"

Eine kleine Geschichte im amerikanischen   Stil. Bon Bob Willen.

Die Office der tleinen Bant, die Bill Aubreys ,, Bermögen" ver. waltet, liegt in der... sten Straße. Hier ist fast fein Berkehr, der drängt sich in anderen Straßen, so sehr, daß man zu Fuß schneller vorwärts fommt. Ein einleuchtenber Troft für die, die tein Marto besitzen.

Also auch für Bill Aubrey, dem kleinen schriftstellerischen Hilfs arbeiter der, Weekend News", der auf dem Wege zur Rebattion ift, um seinen wöchentlichen Kriminalbericht abzuliefern. Nur zu feiner Bant will er noch gehen, einige Dollars abheben, da er notwendig einen neuen Anzug braucht. Er fauft nämlich in einem Geschäft, das, durch seine übrige Kundschaft beeinflußt, Scheds eine unüberwindbare Abneigung entgegenbringt.

Bor ihm am Kaffenschafter steht ein Mann, der den linken Arm in einem diden Berband trägt. Bills Phantasie wird lebendig,- er hat erst gestern die Verhandlung gegen einen Bankräuber mitan gehört, der den Trick benutzt hat. Den Arm in der Binde und in der Binde den Revolver. Behntausend bitte, oder ich schieße!" Der Raffierer weiß das ganz genau und gibt wortlos die verlangte Summe hin. Lieber das Leben behalten und die Stellung verlieren, als um gefehrt. Daran denkt Bill, als er den Mann mit dem Verband am Schalter sieht. Aufmerksam beobachtet er. Richtig! Ein paar ge­flüsterte Worte, und mit mehreren großen Scheinen zieht der Mann los. Bill hinterher. Wenn er ihn faffen fann, gibt es be­Wenn er ihn faffen fann, gibt es be stimmt eine Belohnung, faßt er ihn nicht, kommt wenigstens ein Ar­titel und ein Sonderhonorar dabei heraus. Hoffentlich fagt der Chef nicht: Das gehört zu Ihrem Fach, Sie sind ja dazu angestellt, den Kriminalbericht zu schreiben."

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Aber jetzt nicht denten, sondern hinterher. Draußen steht ein Auto, der Mann springt hinein, ein anderer kurbelt an, da hält glücklicherweise der Policeman an der nächsten Ede die Hand und lettete den spärlichen Verkehr eine Weile in der anderen Richtung. Es find nur zwei oder drei Wagen. Das Verbrecherauto versucht, das Sperrsignal zu überfahren, der Verkehrspolizist springt zu, wird umgeriffen, aber zwei andere Hüter des Gesetzes erscheinen und halten ben Wagen.

Plötzlich ist der Arm gesund und mit dem einen Polizisten ent­spinnt sich ein regelrechter Borkampf. Der andere macht den Chauffeur dingfeft. Um die Borenden versammelt sich ein dichter

Kreis.

,, Bib's   ihm, Tim!"

,, Das war ein guter Hieb, Pat!" Da bricht der Polizist zusammen. Der Revolver Inallt, alles stiebt auseinander andere Bolizisten erscheinen... Schüffe Don allen Seiten. Dem Banträuber fällt der Arm schlaff herab,

den Deutschnationalen an eine Revision der Einstellung zur| sein sollen, gründlich die Frage der Betriebssicherheit zu prüfen, dana Sozialdemokratie denkt? müssen unabhängige Leute in diesen Ausschüssen sitzen. Wir Aber nein, es ist nur eine journalistische Pleite. Die machen deshalb den Borschlag, in jedem der zentralen Ausschüsse ,, Deutschnationale Tagespost" gehört noch zu denen von Reichstagsabgeordnete, von jeder Fraktion einen Vertreter, gestern, für sie existiert journalistisch nur, was am Sonnabend, zu delegieren. Diese können sich dann zum Dolmetscher alles dessen por drei Tagen, bekannt war. Leitartikel und Rede Silver- machen, was das Personal nicht vorzutragen wagt. bergs wollten nicht zusammenstimmen, also hat man furzer­hand das wesentlichste aus der Rede Silverbergs gestrichen. Aber morgen, morgen werden die Leute von gestern das Gegenteil von ihrem heutigen Leitartikel sagen.

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Und die Leser? Die hält man für so deutschnational, daß sie nichts merten, und die bitteren Wahrheiten" von gestern genau so gläubig aufnehmen wie das, was morgen folgen wird.

Kreuzzeitung  " für Moskau  .

Gegen den Vorwärts".

Die ruffische Regierung ist von einem gerechten Schicksal ereilt worden. Sie hat dem Genoffen einig die Einreise nach Ruß­ land   verweigert und die Kreuzzeitung  " lobt sie dafür! Für das preußische Junterblatt ist die Sache ungeheuer einfach:

Die russischen Bolschewisten befürchten von dem Borwärts": Mann empfindliche Schädigung ihrer Bundesinteressen, und sie find Nationalist en genug, fich einen vermeintlichen roten Seger vom Leibe zu halten. Die bürgerliche deutsche Presse wird von ihnen offenbar höher eingeschätzt.

Die Kreuzzeitung  " ist sichtlich stolz darauf, daß sie von den russischen Bolschewisten höher eingeschäßt" wird; allerdings ist auch in vielen Bunften die Gesinnungsverwandtschaft viel enger. Daß die Sozialdemokratie für mehr Freiheit eintritt, als fie in Rußland   gewährt wird, konstatiert die Kreuzzeitung  " aus drücklich, aber das ist natürlich in ihren Augen für uns nur ein Nach­teil. Indes hofft sie auf Besserung und redet ums gut zu:

Hoffentlich wirkt der Fall des Vorwärts"-Mannes er­zieherisch, gerät die sozialdemokratische Presse tünftig nicht gleich aus Rand und Band, wenn auch die deutsche   Regie. rung einmal gegen einen ausländischen Hezer einschreitet.

Die Kreuzzeitung  " wünscht also für Deutschland   einen Polizei­fnüppel von der Stärke des ruffischen und erbittet dazu unsere Zu­ftimmung. In diesen Dingen Rußland   als Vorbild zu betrachten, ist für die Kreuzzeitung  " noch aus der Zarenzeit traditionell. Uns aber war die zarische Polizeipolitik nie ein nachahmenswertes Bei spiel, fie ist es auch heute, wo sie von den Bolschewiften getrieben und von ber Kreuzzeitung" empfohlen wird, so wenig wie nur je!

Untersuchung der Reichsbahn.

Einsetzung von Kontrollausschüssen.

Die große Beunruhigung der Deffentlichkeit durch die erschreckende häufung der Eisenbahnunfälle hat die Reichsbahnverwaltung veranlaßt, eine besondere Untersuchung des Eisenbahn­betriebes durchzuführen. Es werden drei zentrale Aus. schüsse gebildet, in welchen die Verwaltung und das Per fonal vertreten sind, und zwar ein Ausschuß für die Bahnunter­haltung, einer für die Maschinen und ein dritter für den eigentlichen Berkehrsbetrieb. Die Ausschüsse haben die Möglichkeit, in den ein­zelnen Bezirfen noch besondere Vertreter der Verwaltung und des Bersonals heranzuziehen. Die Tätigkeit der Ausschüsse foll fofort beginnen.

Die Untersuchung ist dringend notwendig. Allein der Untersuchungsapparat, wie ihn die Reichsbahnverwaltung fich denkt, leidet an einem bedenklichen Fehler. Das Personal, das man zur Rontrolle heranziehen will, befindet fich in abhängiger Stellung. Das Damoklesschwert des Abbaus und der Entlassung hängt über jedem einzelnen und zwingt ihn zur Zurückhaltung in der Kritik. Das Personal getraut fich nicht zu reden das ist ein offenes Geheimnis und eben deshalb ist ja schon bisher auf viele Miß stände und Borkommnisse die Deffentlichkeit nicht rechtzeitig aufmert fam gemacht worden. Wenn die Untersuchungsausschüsse imftande

er ist getroffen. Drei Gefunden später ist er gefesselt und abgeführt.| Bill Aubrey hat rasch einige Worte auf seinen Notizblod ge­trigelt, tritt zu dem Polizisten und bietet sich als Zeuge an. Der befieht ihn von oben bis unten: Bantraub?

"

Filmaufnahme!"

Das Staatsschauspielhaus hat für die fommende Spielzeit unter anderen vorgesehen an Uraufführungen: das Lustspiel Falsche Karten- redlich Spiel" nach dem Englischen des George Farquhar   von Leonhard Adelt  ; Dorothea Angermann" von Gerhart Hauptmann  ( gemeinsam mit den Reinhardt- Bühnen in Berlin  ); Alfieris Tragödie Saul" in der Uebertragung von in Berlin  ); Alfieris Tragödie Saul" in der Uebertragung von Heinrich Simon  ; an Erstaufführungen:" Sweimal Oliver Don Georg Kaiser  ; Ollapotrida" von Lernet. olenia; Major Barbara" von Shaw; Tod und Leben" Don Bassermann- Jordan und Crainquebille" von Ana­ tole France  ; Spiel im Schloß von Molnar; Tobias Buntschuh  " von Carl Hauptmann  ; Foltungerfage" von Strindberg; an Neueinstudierungen: Schillers Jung­frau von Orleans", Shakespeares Richard III." und" Was ihr wollt", Goethes" Faust" I  , Lessings Nathan", Hebbels Byges", Gürster, Grillparzers Traum ein Leben, König Debipus" von Calderons Richter von Balamea" in der Bearbeitung von" Eu gen Sophokles  .

Der Große Staatspreis. Die Akademie der Künste biefem Jahre Maler und Architekten bewerben tönnen. Bor­schreibt soeben den Großen Staatspreis aus, um den sich in bedingungg ist, daß die Bewerber die preußische Staatsangehörigkeit befizen und als Maler das 32., als Architekt das 30. Lebensjahr am 10. Februar 1927( dem Tage der Einlieferung des Wettbewerbs­arbeiten in Berlin  ) nicht überschritten haben. Eine Zulassung zum Wettbewerb bei Ueberschreitung der Altersgrenze wird in diesem Jahre nochmals bei den Bewerbern in Erwägung gezogen werden, die nachweislich durch den Heeresdienst in den Jahren 1914 bis 1918 in ihrer Berufsausbildung behindert waren. Die näheren Aus­schreibungsbedingungen fönnen von der Akademie der Künste Berlin W8, Pariser Platz 4, bezogen werden.

Breußische Bressedienst mitteilt, weist der Unterrichtsminister an Die Auswahl von Filmen für Schulzwede. Wie der Amtliche lung von Bildstreifen( Filmen) auf ihren unterrichtlichen, volts. läßlich eines Einzelfalles darauf hin, daß die maßgebende Beurtei­bildenden und künstlerischen Wert durch die auf Veranlassung der beteiligten Ministerien begründete Bildstelle bes Zentral­instituts für Erziehung und Unterricht erfolgt. Nur die von dieser Stelle ausgefertigten Bescheinigungen über die Eig nung eines Films für den Schulunterricht, für Schüler- und Eltern­abende haben amtliche Geltung. Der Minister legt deshalb Wert darauf, daß bei der Auswahl von Bildstreifen für Vorführungen in Schulen oder Veranstaltungen, die mit der Schule in Verbindung nannten Bildstelle als für einen dieser Zwede geeignet bezeichnet stehen, nur solche Bildstreifen berücksichtigt werden, die von der ge find. Dabei ist besonders zu beachten, für welche Beranstaltungen,

Tagung der Alldeutschen  .

,, Letzte Warnung vor dem Völkerbund."

In Bayreuth   haben sich der alldeutsche Justizrat Claß und feine Getreuen versammelt. Es sind schlechte Zeiten für diese letzten Säulen deutscher Mannestreue. Nichts will mehr glücken. Ganze 600 Mann kommen nach dem doch gewiß nicht zu niedrig schätzenden Bericht der Deutschen Zeitung" zur öffentlichen Tagung zufammen. Ein Trost, daß am Abend wenigstens die Kapelle der Reichswehr   spielt. Ideen wird man vergebens suchen. Die Ideen sind immer dieselben. Der Hauptfeind, das sind die Margiften und Stresemann. Das Schlimmste ist der Bölterbund. Feierlich wird einstimmig eine Entschließung an­genommen, in der noch einmal in legter Stunde" der Alideutsche Berband eindringlich seine warnende Stimme gegen den Eintritt Deutschlands   in den Bölkerbund erhebt. Und warum?

" Der Eintritt in den Völkerbund wäre die Krönung der international eingestellten margistischen Er. füllungspolitit, wäre die nochmalige Unterzeichnung und freiwillige Anerkennung des Bersailler Dittats und die Bekräftigung der Verträge von Locarno  . Er wäre damit der freiwillige Verzicht auf deutsches Volt und Land in Nord, Ost und West, er wäre die freiwillige An­ertennung der Damesgefege mit dem Verluste der politischen und wirtschaftlichen Souveränität Deutschlands  , er wäre die freiwillige Uebernahme der brutalen Bedrückung und Aus. saugung durch die Gesetze.

Gegen eine Reichspolitik, die uns hierhin geführt hat, erhebt der Aldeutsche Verband den schärfsten Widerspruch. Niemals darf das nationale und völkische Deutschland   das Er­gebnis dieser Politik für sich als verbindlich anerkennen. Dies Ergebnis durch sogenannte positive Mitarbeit au befestigen, wäre Berfündigung am deutschen   Volte und seiner Butunft."

Claß und seine Mannen find für rücksichtslose nationale Oppo fition", und offen bekennt sich der Herr Justizrat zur Butsch. politit. Er ist dafür, die bei anderen Bölkern bewährte Diktatur als bestes Uebergangsmittel zu empfehlen". Er will offen be­tennen, daß die Wiederherstellung der Monarchie politisches Ziel ist, daß die Wiederkehr des Raisertums zur Wiederherstellung der Ordnung im Baterlande" notwendig ist. Er will mit dem System der blinden Massenherrschaft brechen und einen Verfassungszustand schaffen, der dem Einsichtigen ( lies Claß!) im Baterlande den notwendigen Einfluß fichert". Herr Claß wird noch manchen Kranz in Bayyryeuth nieder­legen, aber den Tag wird er leider nicht erleben, der ihm den not. wendigen Einfluß" sichert. Der Putschismus stirbt aus.

Geborstene Säule.

Ein betrügerischer Völkischer. ist eine Stüße des völkisch- Deutschnationalen Landbundes zusammen­Hannover, 6. September.  ( Eigener Drahtbericht.) Schon wieder gebrochen. In Nienburg  - Weser   wurde der Geschäftsführer Gräpp des Kreislandbundes genommen. Gräpp, der auch die bedeutenden Handelsgeschäfte des von der Polizei fest­dortigen Landbundes leitete, steht in dem Verdacht, große Wechselfälschungen vorgenommen zu haben. schlagenen Summen sind auf etwa 30 000 Mart beziffert. Darüber Die unter­hinaus hat Gräpp noch größere Anleihen bei Nienburger   Geschäfts­leuten aufgenommen. Die verhaftete Landbundgröße war all­gemein als besonders scharfer Agitator für die Böl fischen bekannt. Gräpp hat sich seinerzeit auch fälschlicherweise den Titel eines Oberleutnants a. D. zugelegt.

Schularten, Unterrichtsgebiete, Altersstufen oder Vorführungsweisen die Bildstreifen nach dem Gutachten der Bildstelle in Betracht tommen. Dagegen, daß die von der Bildstelle empfohlenen Bild­streifen von örtlichen Stellen noch auf ihre Eignung für die be fonderen Berhältnisse des Vorführungsortes und die geplanten Ber anftaltungen hin geprüft werden, ist nichts einzuwenden. Es iſt jedoch darauf zu achten, daß diese Prüfung sich nicht auch auf Bild­streifen erstrect, die von der Bildstelle des Zentralinstituts nod nicht begutachtet sind.

Ein amerikanisches Elefantenidyll. Aus einem Zirkus, der sich in den Städten des amerikanischen   mittleren Westens produzierte, brachen Anfang August fünf Elefanten aus. Hiervon konnten trop umfangreicher Bolizeiftreifen zwei bisher noch nicht gefunden werden. Die Spuren deuten darauf hin, daß die beiden Tiere fich jetzt in beiden Ausreißer ein Pärchen sind, scheint nicht ausgeschlossen, daß den Gebirgswäldern der Rocky Mountains   aufhalten. Da die Nordamerika   im Laufe der Zeit eine unerwartete Bereicherung feines Großwildbestandes erhält.

Ein föniglicher Freund des Lichts. Bei der Drdnung des Nach lasses des Königs Rama VI.   von Siam, der im letzten Herbst flarb, entdeckte man unter den beträchtlichen Schulden, die der Monarch Licht. Bon den 900 000 Bfund Sterling, die er im letzten Jahre hinterlassen hatte, auch große unbezahlte Rechnungen für elektrisches seines Lebens ausgegeben hatte, entfielen nicht weniger als 37 000 Bfund Sterling auf Lichtrechnungen, also mehr als 2000 Mart täglich.

In der Tribüne darf wleder gespielt werden. Nachdem die Baupolizei das Theater Die Tribüne" begutachtet bat und sämtliche Vorschriften er fault find, wurde seitens des Polizeipräsidiums der Fortgang ber Vors stellungen gestattet. Es geht von heute ab allabend Rittners Don- Juan­Drama Unterwegs" in Szene.

Im Schloßmuseum find vom 5. bis 15. dieses Monats amei gemalte Scheiben ausgeftelt, Stiftungen der Stadt Lörrach   in Baden   für das Rat­haus der benachbarten Stadt Basel   zum Dant für die während der Notzett nach dent Kriege gewährte Hilfe. Die Scheiben sind von Prof. Adolf Strube   entworfen und ausgeführt in den Werkstätten für Glasmaleret von Gottfried Heinersdorff  , Buhl& Bagner in Berlin  - Treptow  . Sie find im zweiten Stock des Museums, am Eingang zur Gobelingalerie, ausgestellt.

Der österreichische Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst in Wien  , der feit über 150 Jahren besteht und als berujener Vertreter österreichischer Kultur und Kunst sich gegenwärtig besonders um die Ber öffentlichung von Werken der Stunst, bes schönen Schrifttums, des Jugend­buches, der Musik und Erziehungslehre verdient macht, veranstaltet in den Räumen der Buch- und Kunsthandlung Reus& Pollad, Berlin   W. 15, Kurfürstendamm 220, eine Sonderbuchschau ber von ihm verlegten Werke. Sie wird am 7. September b. 8. eröffnet und einen annähernden Ueberblick der Leistungen des staatlichen österreichischen Verlages gewähren. Dr. G. F. W. Behl wird dabei einleitende Worte sprechen.

Staatliche Kunstbibliothet. Anläßlich der Modeveranstaltungen im Sep. tember ist in der Staatlichen Kunstbibliothet, Prinz- Albrecht Straße 7a, eine Ausstellung der jungen Modezeichnerin Marlice inz ( eigene Erfindungen für Mode und Phantasietotüme sowie Zeichnungen nach fremben Modeschöpfungen) eröffnet woorden. Sie ist bei fretem intritt wochentäglich von 9-9 Uhr zugänglich.