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Gerichts- Beitung.

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firaße 28. Die Sperre über die Werkstatt von Bruns, zu fordern seien. Diese Frage hat mehr ein lokales Interesse der gefirigen Verhandlung stellten die beiden Belastungszeugen, die Schönleinstraße, ist aufgehoben, da der Streit zu gunsten der und betrifft nur einen Zweig der Wollenweberei. Sie wird Kriminalschuhleute Hanke und Fischer, die Angelegenheit überein­Arbeiter erledigt ist. Der Vertrauensmann der Berliner   Metall- zwischen den Vertretern der englischen Wollenweber und Webe- stimmend folgendermaßen dar: arbeiter. Otto Mäther, N. Antklamerstr. 44. rinnen Drew und Ellen Gee- Bradford sowie der Miß Bei dem zuständigen Polizeirevier war eine anonyme Achtung, Lohgerber, Lederzurichter und Bernfs. Ford Bradford, die sich zu dem Zweck nach Verviers   begeben, Anzeige, daß am 20. Mai bei Gabbert eine geheime Versamni genoffen! In der Römer'schen Lederfabrik, Gesundbrunnen  , und den Vertretern von Verviers   andererseits geregelt werden. lung stattfinden werde, eingelaufen. Die Beamten postirten sich Wollantstr. 62, haben sämmtliche Arbeiter, 50 an der Zahl, Hiermit ist die Tagesordnung, soweit sie ein allgemeines Interesse abends auf dem Hofe des Grundstücks und hörten dort jemand fprechen, der sich in dem Hinterzimmer befand, dessen Fenster wegen Lohndifferenz die Arbeit niedergelegt. Zuzug ist streng beansprucht, erschöpft. fernzuhalten. Der Vertrauensmann G. Busse. Der Maurerstreif in St. Etienne, an dem 1500 Arbeiter übrigens geöffnet waren. Sie stellten dann fest, daß von Lindecke Sämmtliche, am Bau des Hauptgebändes der Gebetheiligt waren, ist durch Vergleich beigelegt, wobei die aus der Broschüre:" Was die Sozialdemokraten sind und was ste wollen" vorgelesen wurde. Die Angeklagten be werbe Ausstellung im Treptower Part be Unternehmer Lohnerhöhungen bewilligt und einige andere Bu tonten, daß an dem Abend, fraglichen weil der schäftigten 3immerer, 95 an der Bahl, bei der Firma geständnisse gemacht haben. Kassirer länger als gewöhnlich ausgeblieben sei, Lindecke Bumplun u. Ko. Wilmersdorf- Berlin, in Arbeit, haben Montag, fich freiwillig dazu bereit erklärt hatte, aus der den 12. d. M., vormittags 8 Uhr, die Arbeit nieder. Broschüre, welche er bei sich trug, etwas vorzulesen. Zu dem gelegt; fie fordern wegen der schwierigen und gefährlichen Bimmer hatte jeder bei Gabbert verkehrende Gast Zutritt; hin­Arbeit, sowie in anbetracht der Fahrgeld- Auslagen eine Lohn- Ein Prekprozeß gegen den Vorwärts" wurde am gewiesen wurde auch darauf, daß die Zahlabende durch den erhöhung von 50 auf 55 Pf. für die Stunde. 8. August in der vierten Instanz verhandelt. Als im November Vorwärts" zu jedermanns Kenntniß gebracht sind. Die Ver­Vom Leipziger Steinfegerstreik berichtete unser dortiges 1894 bei dem bekannten Töpfermeister von Collrepp theidigung machte geltend, daß ein wesentliches Moment für den Parteiblatt am Sonnabend: Heute Vormittag bis 11 Uhr waren ein Streit ausgebrochen war, hatte der Genosse Topf eine Er- Thatbestand einer Versammlung die Erörterung öffent­140 Streifende zu verzeichnen. Die Situation ist sehr günstig, flärung im Vorwärts" veröffentlicht, worin er die Namen der licher Angelegenheiten- fehle. Das Gericht erkannte auf Freis da dies bereits die große Mehrheit der Steinfeger ist. Auch der fortarbeitenden Leute angab. Obgleich diese Erklärung nicht be- fprechung und Uebernahme der Kosten auf die Staatskaffe, Geist unter den Polieren ist zum theil ein sehr guter; leidigend war, wurde gegen Topf und den verantwortlichen weil in der Zusammenkunft der Begriff einer Versammlung mehrere Poliere haben die Steinfeger selbst von der Arbeit ge- Redakteur Genossen Roland( Dierl) Anklage wegen Verrufs- nicht gegeben sei. Versammlungen, führte der Vorsitzende aus, wiesen. Fast sämmtliche Arbeitspläge sind mit Polizei besetzt, erklärung erhoben und Topf wurde vom Schöffengerichte zu könnten auch rein zufällig gebildet werden, d. h. ohne daß die die keinen Streifenden herankommen läßt. Zuzug ist fernzu- einem Monat, Roland zu drei Tagen Gefängniß verurtheilt. Veranstalter sich vorher mit dieser Absicht getragen hätten. Ein halten. Das Streitbureau befindet sich im Universitätskeller, In der Berufsinstanz sette das Landgericht zwar die Strafe des nothwendiges Requifit sei jedoch, daß ein Ordner oder Ritterstr. 7, I. Alle Anfragen und Sendungen sind zu richten Genoffen Topf auf eine Woche herab, ließ aber die Roland's Leiter vorhanden und daß öffentliche Angelegenheiten er­an Karl Franke, Ritterstr. 7. bestehen. Wir berichteten damals über die Verhandlung und örtert würden. Diese beiden Thatbestandsmerkmale fehlten der In der Tapetenfabrik von Consmüller n. Grabau   die eigenthümliche Rolle, die Collrepp in ihr gespielt hatte, aus- fraglichen Zusammenkunft gänzlich. in Leipzig   haben die Handdrucker die Arbeit wegen führlich. Grober Unfug? Die 5. Straffammer beschäftigte sich mit Lohndifferenzen eingestellt. Sie ersuchen um Vermeidung des Sie ersuchen um Vermeidung des Klarheit in der schriftlichen Begründung auf, und die Sache berichtet haben, wegen groben Unfugs zu 20 M. Geldstrafe vom Das Kammergericht hob das Urtheil wegen einer Under Angelegenheit des Schantwirths Reimann, der, wie wir Zuzugs. wurde noch einmal verhandelt, zum Glücke für die An­heim ist wegen verschiedener Maßregelungen die Sperre ver- früher thätig gewesen war. Wieder drehte es sich hauptsächlich die am 3. März früh durch Singen und Lärmen ruheftörenden Ueber die Reuling'sche Armaturenfabrik in Maun geklagten vor einer Ferienstraffammer, die in der Sache nicht Schöffengericht verurtheilt war. R. war als Anführer einer von einem Maskenball heimkehrenden Festgesellschaft angesehen worden, hängt. Da jedenfalls versucht wird, von auswärts Arbeitskräfte Barum, ob der Streit sich darauf gerichtet hätte, v. Collrepp Lärm verübt haben soll. Der Angeklagte bestritt, daß herbeizuziehen, werden alle arbeiterfreundlichen Blätter um Nach zu zwingen, bei neu einzugehenden künftigen Arbeitsver er sich strafbar gemacht habe; er bezeichnete druck der Notiz gebeten. Deutscher Metallarbeiter- Verband, Verträgen den Tarif zu zahlen, dann wäre es eine Verabredung er sich strafbar gemacht habe; er bezeichnete einen der waltungsstelle Mannheim  . zum Zwecke der Erlangung günstig er Arbeitsbedingungen" anwesenden Zeugen als den eigentlichen Führer". fein, oder ob der Streit nur bezweckte, Collrepp zur Zahlung nach der Anklage, insbesondere nach den Aussagen des Haupt­gewesen und die Angeklagten würden wieder bestraft worden wurde von allen Seiten zugegeben; es wäre festgestellt, daß der Angeklagte sich nicht in der Weise aufgeführt hat, wie er der früher vertragswidrig abgezogenen Löhne zu nöthigen. Das Gericht kam diesmal zu der Feststellung, daß der belastungszeugen, Schutzmanns Scholz, den Anschein haben konnte. Scholz war, weil beurlaubt, nicht erschienen, gegen den­Streit nur den zweiten Zweck gehabt habe, und sprach gemäß selben ist wegen seiner Thätigkeit an dem fraglichen Morgen dem Antrage der Vertheidiger Rechtsanwälte Leopold Katz   und Wolfgang Heine  , dem sich auch der Staatsanwalt anschloß, beide Antrag auf Erhebung der Antlage wegen Ueberschreitung der Amts­gewalt gestellt. Der Angeklagte und mehrere Zeugen versicherten über­einstimmend, daß der Lärm in der stillen Puttbuserstraße, dem Wegen Unterschlagung von Krankenkaffen- Beiträgen Ort der That, erst dann entstanden sei, als der Beamte ohne hatten sich die Bauunternehmer Rabe und David vor der Grund die Nothpfeife ertönen ließ und den Theilnehmern der Ferienstraffammer des Landgerichts II   am 10. August zu verant- Festgesellschaft in unzulässiger Weise entgegentrat. Durch das worten. Beide hatten im Jahre 1894 in Wilmersdorf   zusammen Urtheil des Gerichts wurde die Strafe von 20 M. auf 3 M. eine Parzelle gekauft und ein Haus darauf erbaut. Die Arbeiter ermäßigt. In der Begründung wurde ausgeführt, daß schon waren verspätet zur Krankenkasse angemeldet worden, und als die die Theilnahme an dem Morgenspaziergang Grund zur Bes Kasse die Beiträge einziehen wollte, fiel die Exekution fruchtlos strafung abgebe, da eine Belästigung des Publikums" er­aus. Da festgestellt wurde, daß den Arbeitern bei der wiesen sei. Lohnzahlung immer die die auf sie fallenden zwei Drittel des Krankengeldes abgezogen abgezogen worden waren, erhob die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Betruges und Unterschlagung

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Dies

Eine ftrenge Bestrafung erfuhr gestern durch Urtheil der britten Ferienstrafkammer des Landgerichts I der Der An­

hunderts, schreibt die" Frankfurter Beitung", wenn man die Man fühlt fich fo recht auf der Höhe des Jahr bayerische Polizeipraxis in der Auslegung des Vereinsgesehes verfolgt, wie sie besonders in Fürth  und im freisinnigen Nürnberg   geübt wird. Neuerdings er hielten die Mitglieder des Frauen und Mädchenvereins wegen Bergehens gegen die Art. 15 und 20 des Vereinsgefeßes Straf­mandate in der Höhe von 3 bis 10 Mark zugestellt. Der Verein Angeklagte frei. hat sich angeblich mit Politit" befaßt, indem er einmal 50 M. für einen Streit beisteuerte. Er wäre auf­gelöst worden, wenn ihn die Frauen angesichts dieses drohenden Geschickes nicht selbst aufgelöst hätten. Die Frauen und Mädchen werden immer mehr in den Kampf ums Dasein gestoßen; daß fie aber sich vereinigen und ihre, aus den veränderten Ver­hältnissen resultirenden Interessen wahrnehmen, was gerade in einer Uebergangszeit doppelt nöthig wäre, das erlaubt die Sicher heit des bayerischen Staates nicht. Armer Staat, der Polizei und Gerichte in Anspruch nehmen muß, wenn sich Arbeiterinnen organisiren und 50 M. zu einem Streit beisteuern! Die Töpfer Münchens haben haben über das Haus nach§ 82B des Krankenkassen- Gesetzes, und das Schöffengericht maler Max Otto wegen Heirathsschwindels. einem Dienstmädchen ein Liebess leithner'sche Geschäft die Sperre verhängt, weil diese Firma in Charlottenburg   verurtheilte Rabe zu 4, David zu 6 Wochen geflagte hatte mit verhältniß angefnüpft und ein Eheversprechen abges den zwischen Unternehmern und Arbeitern vereinbarten Tarif Gefängniß. Absicht, sich in Absicht, den Besitz nicht anerkennt. Zuzug ist daher zu unterlassen. Hiergegen hatte sowohl der Amtsanwalt Berufung eingelegt, geben, lediglich in der In einer Arbeiterversammlung Münchens  - schreibt weil ihm die Strafe zu gering schien, als auch die Angeklagten. ihrer Ersparniffe zu setzen. Dies gelang ihm auch durch Dr. Sigl im Bayerschen Vaterland"" hehte" der Schreiner In der Berufungsverhandlung wurde Rabe durch Rechtsanwalt einen groben Schwindel. Er kam eines Tages freudestrahlend zi seiner Braut und erzählte, daß ihm nunmehr Gelegenheit ge Weber ganz gewaltig wegen der ortsüblichen Arbeitslöhne, wobei Dr. Friz Friedmann, David durch Rechtsanwalt Heine boten sei, sich einen eigenen Heerd zu gründen, er könne eine gut der arbeiterfreundliche" Magiftrat etwas abbekam, der den vertheidigt. Rabe und David schoben sich gegenseitig die boten sei, sich einen eigenen Heerd zu gründen, er könne eine gut Taglohn nur deshalb auf 2,50 M. normiren wolle, um eine Schuld zu. Rabe behauptete, David hätte die Löhne besoldete Stelle als Raffenbote bei der Dresdener Bank erhalten, Erhöhung des Krankengeldbeitrages zu erzielen, aber damit bei zu zahlen gehabt, David wollte als Polier funktionirt wenn er im ftande sei, eine Sicherheit in Höhe von 500 m. zu hinterlegen. Seine Braut überlieferte ihm ihre ganzen der Regierung abblikte. Mehr als die Hälfte der 3000 Schreiner  - und feinen Namen als Unternehmer nur hergegeben Ersparnisse und glaubte dadurch besonders vorsichtig zu handeln, gehilfen fet in Werkstätten mit Maschinenbetrieb beschäftigt. Die haben, weil Rabe nichts haben durfte". Er be er daß sie erklärte, ihn zur Dresdener Bank begleiten zu wollen. Maschine sei keine Freundin der Arbeiter. Durch ihr raftloses hauptete, dabei alle seine Ersparnisse verloren zu haben, die er Der Angeklagte schrieb nun selbst eine Quittung der Dresdener  Arbeiten raube sie dem Arbeiter die Existenz, schaffe Arbeitslosig hineingesteckt hätte, denn der Bau komme jetzt zur Subhastation. Bank über die hinterlegte Kaution, ließ sich die Begleitung seiner teit, Noth und Glend. Um ein Gleichgewicht herzustellen, müsse Die Beweisaufnahme fiel sehr zu gunsten David's aus. Die von Braut bis zum Bankgebäude gefallen und kam bald mit dem daher die Arbeitszeit verkürzt werden. Das Akkordsystem, der Vertheidigung als Zeugen geladenen Arbeiter bekundeten, daß welches er Mord system nennt, geißelt er heftig; es müffe Rabe es gewesen war, der die Löhne auszahlte, und daß er das Schein wieder heraus, den er seiner Braut aushändigte. Die allerorts bekämpft werden. Auch die Dienstbotenlöhne seien viel für die Krankenkasse abgezogene Geld immer beiseite gelegt hatte. lettere bekam ihn von diesem Augenblick an nicht mehr zu sehen. fach minimale und oft laffe die Behandlung alles zu wünschen Da es nicht zur Kaffe gekommen war, mußte er es wohl ver- Als sie ihn mit Hilfe der Polizei ermittelte, war ihr Geld bis brig. Auch andere Redner beklagten lebhaft das Alford- braucht haben. Diese Vermuthung bestätigten der Zimmer auf den letzten Pfennig verpraßt. Der Gerichtshof war mit dem system, die Lohnbrückerei, unwürdige Behandlung und den meister Kluge und andere Zeugen, die bekundeten, daß David Staatsanwalt der Ansicht, daß dem Angeklagten mildernde Um­Mangel an Solidaritätsgefühl unter den Arbeitern. Giner möge auf dem Bau sehr arbeitsam alle Polierarbeiten verrichtet stände nicht zuzubilligen feien, das Urtheil lautete daher auf eine den anderen nicht, jeder möchte sich auf Kosten des anderen und sich nur den Polierlohn genommen hatte, während Rabe Suchthausstrafe von einem Jahr sech 3 Monaten und dreijährigen Ehrverlust. rücksichtslos emporbringen. Diesen Uebelständen könne nur eine die Baugelder in Kneipen an den Mann brachte und Beträge, gewertschaftliche Organisation abhelfen. Da fehle die er direkt zur Lohnzahlung empfangen hatte, sich einsteckte. Die Anklagesache gegen den Dr. phil  . Philipp Berso vom es aber noch sehr an der nöthigen Belehrung und Aufklärung Mehrere Beugen befundeten, daß Rabe es übernommen hatte, Falt- Realgymnasium wegen Sittlichkeitsvergehens wird am der Arbeiter 2c. In diesem Sinne ging es fort bis zum Schluß die Krankenversicherung zu besorgen, und daß er wiederholt auf 22. d. M. vor der zweiten Straftammer des Landgerichts I   unter der Versammlung. David's Fragen behauptet hatte, alles sei in Ordnung. Im dem Vorsitz des Landgerichts- Direktors Lindenberg zur Verhand Das interessante dabei ist aber, schreibt Dr. Sigl weiter, daß September hatte endlich David erfahren, daß Rabe die Leute lung gelangen. Richt weniger als drei Vertheidiger, die Rechts­Redner und Zuhörer nicht etwa rothe Sozi, Anarchisten und zum theil garnicht verfichert und daß er jedenfalls feine Beiträge anwälte Dr. Friedmann, Goldmann und Roth, werden dem An­Umstürzler, sondern lauter Mitglieder des katholischen gezahlt hatte. Er hatte ihm lebhafte Vorwürfe gemacht, sich geklagten zur Seite stehen. Dieselben haben einen so umfassenden Arbeitervereins waren. Bei entsprechender Belehrung die Bücher geben lassen und sofort dafür gesorgt, daß die Entlastungsbeweis angetreten, daß die Verhandlung voraussichts und Aufklärung" werden diese katholischen Arbeitervereinler noch beschäftigten Arbeiter angemeldet und daß ihre lich den ganzen Tag in Anspruch nehmen wird. eines schönen Tages als richtige- Sozialdemokraten erwachen Beiträge von da ab gezahlt wurden. Der Staatsanwalt be­und nicht mehr geneigt sein, die Sturmböcke der lieben Bentrums- antragte, die Strafen bei Rabe auf 3 Monate, bei David auf Depelchen und lehte Nachrichten. heiligen zu machen, welche den Geldsack und die Klassenprivilegien 4 Monate zu erhöhen. Die beiden Bertheidiger beantragten jeder so sorglich zu schirmen wissen und sich am besten in der Rolle für seinen Klienten Freisprechung. Rechtsanwalt Friedmann München, 12. Auguft.( B. H.  ) In der letzten Nacht hat der Prozen gefallen. führte aus, daß Rabe höchstens dem David gegenüber sich schuldig in der Gabelsbergerstraße ein Wortwechsel zwischen drei Burschen gemacht habe, daß er aber deshalb nicht angeklagt sei. Rechts- und einem Soldaten stattgefunden. Derselbe artete schließlich in anwalt Heine stellte sich auf den Standpunkt, daß Rabe allein Thätlichkeiten aus, in deren Verlaufe der Soldat einen der verantwortlich gemacht werden könnte. Dieser Auffassung trat Burschen mit feinem Seitengewehr durch einen auch das Gericht bei und sprach David frei. Bei Rabe ließ es Stich in das Herz tödtete. die Strafe von 4 Wochen Gefängniß bestehen.

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Ans Budapest   wird gemeldet, daß die Bäckergesellen beschlossen haben, vom 15. August ab abermals in den Streik zu Die Mühlenarbeiter in Kolomen sind um Verkürzung der

treten.

von

so

Apeurade, 12. August.  ( W. T. B.) Bei Warnishoved ging infolge des in der letzten Nacht herrschenden Sturmes eine Der Name des Schiffes ist noch finnische Schoonerbrigg unter. unbekannt. Die ganze Befagung hat vermuthlich den Tod in den Wellen gefunden. Zwei Leichen wurden bisher an den Strand getrieben. Lemberg  , 12. Auguft.( B. H.  ) Wegen Mißhandlung von Soldaten wurde ein Feldwebel des 30. Infanterie­Regiments zu sechs Jahren schweren Kerker verurtheilt. Prag  , 11. Auguft. Das Weitererscheinen des ( B. H.  ) jungczechischen Blattes Czeck novine ist polizeilich untersagt

worden.

Meldung zu, wonach der Schnellzug Oftende- Wien in der Nähe Wien  , 12. Aug.( B. H.  ) Dem ,, N. W. T." geht aus Spaa eine des Bahnhofes in Brügge   eine größere Anzahl Kinder überfahren hat. Drei sind sofort getödtet worden, mehrere sind schwer verlegt.

Arbeitszeit und um Lohnerhöhung in den Streit eingetreten. Internationaler Textilarbeiter- Kongreß in Gent  . Die Der Streit zwischen dem früheren Obermeister der Frage der Arbeiterschuh- Gefeßgebung wurde in der Schuhmacherinuung, Schuhmachermeister Frizz Beutel und Diskussion von allen Rednern aufs eingehendste behandelt, wobei deffen Amtsnachfolger, dem Schuhmachermeister Paul Bier­die deutschen Delegirten betonten, daß die Angelegenheit in der bach, ist gestern vor der Berufungs  - Strafkammer des Land­Hauptsache bereits durch Gesetz geregelt sei. Ein Gleiches geschieht gerichts I durch Einigung beigelegt worden. Beutel hatte Bier bach wegen Beleidigung verklagt, weil dieser sich anderen Per­den englischen Delegirten. Der belgische Bertreter Baudewyn Gent betont sonen gegenüber dahin geäußert hatte, daß Beutel in eigennüßiger dagegen, daß die Ver­hältnisse in Belgien   jeder Beschreibung spotten, Weise sein Amt dazu benutzt habe, eine Summe von 54 000 M., daß eine internationale Stellungnahme nöthig wäre. Es wurde welche von der Schuhmacher- Innung hypothekarisch eingetragen werden sollte, auf sein eigenes Haus eintragen zu lassen. Das endlich einstimmig eine Resolution angenommen, wonach es Schöffengericht hatte den Wahrheitsbeweis als verfehlt er­Pflicht der Arbeiter aller Länder ist, dafür zu agitiren, daß achtet und Bierbach zu 30 Mark Geldstrafe verurtheilt. Wien  , 12. Auguft.( W. Z. B.) Die Meldung eines Blattes überall Arbeiterschuh- Gefeße erlassen werden; die Einrichtung Der lettere legte Berufung ein. Im gestrigen Termine, in Errichtung eines polnischen Gymnasiums in Teschen   wird von von der Einstellung eines Postens in das Budget 1896 für die der Fabrikinspektoren sei zu erweitern und dafür zu sorgen, daß welchem der Kläger durch den Rechtsanwalt Zeop. Meyer ver- unterrichteter Seite für unrichtig erklärt. die Wahl derselben nicht nur von den Regierungen, sondern treten wurde, kam eine Einigung dahin zu stande, daß der Be­auch von den Arbeitern geschehe. Ferner wurde empfohlen, Hlagte sein Bedauern aussprach, die beleidigende Aeußerung ge­daß die Arbeiter in allen Ländern für ihre Ver than zu haben. Er übernahm sämmtliche Kosten, worauf Klage tretung in den Parlamenten, und zwar mög- und Widerklage zurückgezogen wurden. lichst wieder durch Arbeiter, Sorge tragen und dafür wirken sollen. Bezüglich der in dieser Hinsicht zu er= Bahlabende find keine Versammlungen, so erkannte die greifenden Mittel folle jedem Land freie Hand gelassen werden. 142. Abtheilung der Schöffengerichts in der Verhandlung vom Sofia  , 12. Auguft.( B.H.  ) Jurkow, der frühere Polizeiches Auf Vorschlag der deutschen Delegirten wird sodann über die 12. August, zu welchem Tage gegen den Schankwirth Gabbert des fünften städtischen Bezirkes, ist verhaftet worden, weil er Organisationsfrage, d. b. wie eine internationale Ver- und gegen Maler Lindecke wegen Uebertretung des Vereins- verdächtig ist, einer der Mitschuldigen an dem Morde bindung der Zertilarbeiter herbeizuführen sei, ver- gefeßes Termin angesetzt war. G3 waren gerichtliche Strafbefehle Stambulow's zu sein. Ebenfalls verhaftet wurde ein 15jähriges handelt. Reichelt Chemnitz macht den Vorschlag, daß in ergangen, weil der erste Angeklagte angeblich in seinem Lokale Mädchen, weil es dem geflüchteten Mörder Halu Unterkunft ge­jedem Lande ein Vertrauensmann ernannt werden solle, der an Fürstenbergerstraße 5 eine geheime Versammlung geduldet währt hat. Lindecke in derselben als Leiter und Ordner die Zentralstelle periodischen Bericht zu erstatten habe. Diese und Sofia  , 12. Auguft.( B. H.  ) Die Bahnstrecke von Zaribrod  Am 20. Mai Zentralstelle wäre mit einem internationalen Sekretariat zu ver- fungirt hatte. dieses Jahres hielt der nach Sofia   wird militärisch bewacht, damit der Hof zug binden und zwar mit dem Sit in Belgien  . Nach längerer Dis- sozialdemokratische Wahlverein für den 6. Kreis einen mit dem Fürsten Ferdinand die Strecke ungestört passiren kann. fussion, in welcher sich alle Delegirten dem Vorschlage gegenüber regelmäßigen Bahlabend in dem genannten Lokale ab. Noch Madrid  , 12. Aug.( B. H.  ) Aus Mataro   wird gemeldet, zustimmend äußern, wird derfelbe angenommen und der Vertreter bevor der Bezirksführer erschien, der die Beiträge entgegen- daß es daselbst unter den zur Verstärkung des Expeditionskorps ca. 20 Personen der Genter Flachsweber Har ayns Gent zum internationalen nimmt, wurden die Anwesenden­- durch auf Kuba   bestimmten Reservisten zu einer Meuterei gefommen Sekretär der Textilarbeiter erwählt; Kassirer wird Foucaert- Gent. den Besuch zweier Beamten überrascht, welche sich nach dem ist. Mehrere Verwundungen sind vorgekommen, Gendarmerie Von den belgischen Delegirten ist als letzter Punkt der Vorschlag Zweck der Versammlung angelegentlichst erkundigten; es sei feine stellte die Ruhe wieder her. Die Folge London  , 12, August.( B. H.  ) Einer Nachricht aus Simla auf die Tagesordnung gesetzt worden, daß für gleichartige Anmeldung bei der Behörde eingereicht worden". Produtte in allen andern gleichmäßige Löhne dieser polizeilichen Recherchen war der erwähnte Strafbefehl In zufolge ist die Besetzung Tschitrals nunmehr offiziell beschlossen Verantwortlicher Redakteur: Mag Pfund in Falcnsee. Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glede in Berlin  . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin  . Hierzu 1 Beilage.

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