Nr. 189.
Donnerstag, den 15. August 1895.
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12. Jahrg.
es dieser Antrag verlangte, es wäre besseres dabei heraus- furter Parteitages bezüglich der Agrarfrage aussprach, und der gekommen. Er fei nicht für die Auflösung der Agrarkommission. die Thätigkeit der Agrarfommission auf die Landarbeiter und Diese könne vielmehr, in der angedeuteten Weise thätig, für die Parzellenbauern beschränkt wissen wollte, der erste war, welcher Partei nützliche Arbeiten liefern. Als Delegirte für die Branden- die Feder eintauchte, um diesen Entwurf zu vertheidigen. burger Parteikonferenz wurden sodann Polis und Peter Im Erfurter Programm heißt es, daß die Entwickelung der mann gewählt und hierauf die Versammlung mit einem Hoch bürgerlichen Gefeilschaft mit Naturnothwendigkeit zum Sozialis auf die Sozialdemokratie geschlossen. mus führt, und ferner, daß wir die Umwandlung des Privat
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Mit der Stellung zum Agrarprogramm beschäftigten sich am Dienstag fieben gutbesuchte Parteiversammlungen. Die Referenten rerhielten fich ohne Ausnahme prinzipiell ablehnend zu den von der Agrarkommission aufgestellten Forderungen des sogenannten Bauernschutzes, und traten auch in der Diskussion Meinungszweck der Besprechung des Agrarprogramms in der Bodbrauerei Sozialdemokratie. Wenn wir also den Bauer als Schuldner Für den zweiten Wahlkreis fand die Versammlung zum befizes in Allgemeinbefiß wollen. Damit steht und fällt die verschiedenheiten nirgends zu tage. In anbetracht der für die Partei so wichtigen Angelegenheit geben wir unseren Lesern statt. Genosse Auer legte in zweistündiger Rede seine Ansichten und Steuerzahler, also in seinem Eigenthum schützen wollen, so einen ausführlichen Bericht über den Verlauf der Versammlungen. maßen dar: über den Entwurf der Agrarkommission ungefähr folgender- verstoßen wir damit gegen die grundsätzlichen Forderungen unseres Programms. Die Genoffen des 1. Reichstags- Wahlkreises hatten sich Die Landarbeiterfrage beschäftigt die sozialdemokratische Aufsaugung der Kleinbetriebe durch die großen wohl für die In der Kommission wurde behauptet, daß das Gesetz der zahlreich im Lokal von Röllig, Neue Friedrichstr. 44, eingefunden. Partei bereits seit ihrem Bestehen. Schon in den sechziger Industrie zutreffe, nicht aber für die Landwirthschaft. Hier sei Entgegen dem Klaren Wortlaut des Vereinsgesetzes waren drei Jahren wurde auf dem Kongreß der internationalen Polizeibeamte anwesend, weshalb der Vorsitzende, vor Eintritt in Arbeiter Assoziation diefe Frage erörtert. der Kleinbetrieb eine Form, die sehr wohl Linübergenommen. Während hier die Tagesordnung Veranlassung nahm, einen aus dem Saal zu Karl Mary und die deutschen Genossen die Ansicht ver- ist, dann hätten wir uns also in der Aufstellung unserer Grundwerden könne in die sozialistische Gesellschaft. Wenn das richtig weisen. Der Referent, Johannes Timm , stellte sich dem traten, daß auch der Grund und Boden, als wesentlicher ist, dann hätten wir uns also in der Aufstellung unserer GrundAgrarprogramm gegenüber auf einen durchaus ablehnenden Stand- Theil des Eigenthums, vergesellschaftet werden müsse, waren es prinzipien geirrt, hätten jahrzehntelang auf falscher Fährte getappt, punkt. Er verlas zunächst die Resolution, wie sie auf dem Frankfurter die Delegirten der romanischen Länder, die mit ihrem Kommu- und dann hätte Genosse Kautsky 'recht, wenn er in der„ Neuen Zeit" fage, ein besonderer Agrarausschuß hat dem nächsten Parteitag aber ist es stets Grundsatz gewesen, daß auch der Grund und findet sich mit seiner Ansicht von der Lebensfähigkeit des KleinBarteitag gegen etwa 30 Stimmen zur Annahme gelangte; dieselbe be- nismus Salt machen wollten. In der sozialdemokratischen Partei ausführt, daß wir unter diesen Umständen den ersten Theil unseres Programms ändern müßten. Aber Genoffe David be feine Vorschläge zu unterbreiten; wie aber habe dieser Aus Boden in Gemeinbesig übergeführt werden müsse. schuß seine Aufgabe aufgefaßt und gelöst? Am 11. Februar sei Wenn auch die Sozialdemokratie immer mehr Anhänger bauernstandes im Irrthum. Wenn auch der ökonomische Enter das erste Mal zusammengekommen, habe unter sich drei Kom- unter den Industrieproletariern fand, so ist doch stets wickelungsprozeß in der Landwirthschaft langsamer von statten missionen gebildet und schon nach zwei Sigungen ein Programm das Bestreben lebendig geblieben, auch mit der Landbevölkerung geht, als in der Industrie, so ist damit noch nicht bewiesen, daß vorgeschlagen, das nach jeder Richtung hin den Stempel der Fühlung zu suchen. Man dachte dabei aber nur an die Land- er überhaupt nicht vor sich geht. Eile an der Stirn trage. Es seien darin Sachen zusammenarbeiter und hoffte, diese zur Sozialdemokratie heranzuziehen, der Industrie rentabel angelegt werden kann, sich später, wenn Es wäre ja möglich, daß das Kapital, welches jetzt noch in gestellt, die mit einander nicht das geringste zu thun niemals aber hielt es innerhalb unserer Partei jemand für mög: das Feld der industriellen Produktion abgegraft ist, auf die Landhaben. Eine derartige Gile sei nicht nöthig gewesen, lich, die ländlichen Grundbefizer, ob große oder fleine, für uns wirthschaft wirft, und daß dann die ökonomische Entwickelung denn aus der Frankfurter Resolution gehe nicht hervor, zu gewinnen, denn man war sich darüber klar, daß diefelben ebenso schnell vor sich geht, wie in der Industrie. Eine Bestäti daß schon im nächsten Jahre der fertige Entwurf Entwickelungsgesetze, welche für den industriellen Kleinbetrieb vorgelegt werden muß. Der Redner warf die Fragen auf: ist gelten, auch bestimmend sind für den ländlichen Kleinbetrieb. So wenig und Amerika . Der Schutz der Landarbeiter ist nur möglich in gung dieser Annahme sind die ländlichen Großbetriebe in England für unsere Partei überhaupt ein Agrarprogramm nothwendig? wir daran denken konnten, die Kleinhandwerker, welche bestrebt und, wenn ja: ist das vorgeschlagene geeignet, die Landbevölke find, ihre kleinen selbständigen Betriebe gegenüber den Groß- großen Betrieben, und es wäre daher wünschenswerth gewesen, rung für uns zu gewinnen? Er beantwortete selbst diese Fragen betrieben lebensfähig zu erhalten, als Klasse für unsere Partei hätten, die mit den Verhältnissen auf den großen Gütern Ost daß in der Agrarkommission auch praktische Leute gesessen fofort dahin, daß unser Erfurter Programm auch für letteren zu gewinnen, ebenso wenig fönnen wir darauf rechnen, die elbiens bekannt sind und geeignete Vorschläge zum besten dieser Zweck vollkommen genüge. Der sogenannte Bauer finte immer kleinen ländlichen Befizer, so lange dieselben in der Erhaltung mehr in die Klasse der Lohnarbeiter, die Statistik beweise zur ihres Eigenthums ihr Heil suchen, in unseren Reihen zu sehen. Landproletarier hätten machen können. Genüge, wie rapide der Besitz der fleinen Bauern vom Groß- Deshalb haben wir uns mit unserer Agitation in der Industrie Redner geht nun auf die einzelnen Forderungen des Agrar grundbesitz aufgesogen wird. Da stelle sich allerdings die Frage, sowohl wie in der Landwirthschaft immer nur an die Ar- programms ein und betont, daß viele derselben schon deshalb ob wir diese Entwickelung der Dinge hemmen können. Das beiter gewandt. Das hat sich aber geändert seit dem Fall des zu verwerfen seien, weil sie die Macht des bureaukratisch Agrarprogramm ist nach der Meinung des Referenten fein Pro- Sozialistengesetzes. absolutistischen Staates über seine Angehörigen bedeutend gramm, geeignet, die Landarbeiter für uns zu gewinnen, denn alle Forderungen laufen darauf hinaus, dem Bauer in jeder Weise tation lahm legten, gefallen waren, machte sich eine solche bedenklichsten Folgen haben. Genosse Auer wendet sich gegen die Nachdem die Fesseln, welche zwölf Jahre lang unsere Agi- ausdehnen würden. Was in einem demokratischen Gemeinwesen ohne Bedenken durchgeführt werden könne, würde bei uns die zu helfen und vor dem Ruin zu schützen, eine Aufgabe, die gar Kampfeslust und ein so großer Thatendrang bemerkbar, daß es Anfhebung der Grundsteuer, da dieselbe nur dem derzeitigen nicht von uns gelöst werden kann, sondern geeignet ist, in den den Genossen nicht mehr genügte, unter den Industrie- Arbeitern Besitzer des Grundstückes zu gute kommen würde, und ebenso Kreisen der kleinen Befizer Enttäuschung hervorzurufen. zu agitiren; man wollte hinausziehen aufs Land, um auch die Der Redner kam nunmehr zur speziellen Kritit der einzelnen ländliche Bevölkerung mit unseren Ideen vertraut zu machen legt er ausführlich an bayerischen Verhältnissen dar, daß auch Paragraphen des mit dem zweiten Theil unseres Erfurter Programms und Anhänger unter ihnen zu gewinnen. die Aufhebung der aus der Erbunterthänigkeit refultirenden Dieses an sich verquickten Entwurfs der Agrarkommission. Der erste Passus sei durchaus löbliche Bestreben hat sich aber vielfach in falscher aften( Bodenzins) nur auf Kosten der gesammten Steuerzahler ebenso unklar wie er lang ist und darum zu streichen beziehungs- Richtung bemerkbar gemacht, indem man um jeden Preis auch möglich wäre. weise zu belassen wie im Erfurter Programm. Bei Punft 7 des Leute für uns zu gewinnen suchte, die nun mal nicht zu uns gutes Agitationsmittel unter den Bauern, aber im Interesse der Die Verstaatlichung der Hypotheken wäre zweifellos ein Programms, Errichtung landwirthschaftlicher Schulen und gehören können. Versuchsanstalten, sei das Anhängfel ein ungefährliches Ding Das Bestreben unserer Partei, durch ihre parlamentarische der Staat das Geld zum niedrigsten Binsfuß hergeben solle, mit Allgemeinheit zu verwerfen, da es doch möglich wäre, daß, da und es wäre kein prinzipieller Fehler, wenn es drin stände. Doch Thätigkeit die Lage der Arbeiterklasse in der heutigen Gesellschaft diesem Gelde rentablere Geschäfte seitens der Hypothekenauch ohne dasselbe sei der Paffus im jezigen Programm flar genug schon nach Möglichkeit zu bessern, einen wirksamen Arbeiterschutz schuldner gemacht werden könnten. und was er verlangt, durchaus ausreichend, denn sonst fönnten durchzuführen, hat sich erweitert und namentlich in Süddeutsch die Forderung der Waldnutzung und Weiderechte durch Reaktionär sei sowohl Forderungen nach Bibliotheken, freien Bühnen u. s. w. in ihm land das Verlangen nach Bauernschutz gezeigt. die Gemeinde Angehörigen, als auch namentlich die enthalten sein. Die vorgeschlagene Einschiebung bei Punkt 10, Der Vertreter dieser Richtung ist Genosse Vollmar, der sich Forderung des Jagdrechts auf 11 und 12 sei durchweg antisozialistisch; sie enthalte fogar zweifellos als Agitator unter der Landbevölkerung große Ver: Boden. Hierdurch würde das Privateigenthum geradezu sakroGrund auf eigenem und Privilegien für den Großgrundbesiz. Passfus 13 und 14 enthalte dienste erworben hat, dem man aber in bezug auf seine weit- Boden. Hierdurch würde das Privateigenthum geradezu satrodie Staatshilfe für Genossenschaften, ein Standpunkt, der von der gehende Forderung des Bauernschutzes nicht beipflichten tann. sankt erklärt. Diejenigen Forderungen, welche sich mit dem Bartei längst nicht mehr vertreten wird. Unsere Musterinstitute: Daß Vollmar zu seinem bekannten Standpunkt in der Agrar- Arbeiterschutz befassen, haben noch die meiste Aussicht, in Breslau Die töniglichen Bergwerke, Militärwerkstätten zc. feien doch jeden- frage gekommen ist, erklärt sich aus den besonderen Verhältnissen angenommen zu werden. falls Beweis genug für die Fürsorge des jetzigen Staates für seine des ländlichen Kreises, in dem er hauptsächlich wirkt. Ich bin der Agrarkommission dankbar für ihre Arbeit, so Arbeiter. Die Ausbeutung der ländlichen Arbeiter bliebe auch nach Redner giebt nun eine eingehende Darlegung der ländlichen schließt Genosse Auer, sie hat uns gezeigt, daß wir an sind, indem wir das PrivatVerwirklichung dieser Forderungen diefelbe und ob Hinz oder Kunz Verhältnisse in Bayern , die in den verschiedenen Theilen einen Abgrund gekommen sind, indem wir Ausbeuter ist, könne dem Landarbeiter egal sein. Bei Gewährung dieses Landes sehr ungleiche sind, so daß dort, wo vorwiegend eigenthum der Bauern zu konserviren trachten, und es ist hohe daß auch die Programme anderer Parteien( Antisemiten, Boden- bes Bauernbundes und des Antrages Kanik sind, wohingegen gramms vertreten. Wir wollen nicht die Aktionsluft unserer von Staatskredit an Genossenschaften ist außerdem zu bedenken, Rörnerbau getrieben wird, die ländlichen Grundbesiyer Anhänger Beit, daß wir von diesem Abgrunde wieder zurückgehen, und die flar ausgesprochenen grundsäglichen Forderungen unseres Probefikreformer) diese Forderung enthalten; für uns läge feine die Bauern des Vollmar'schen Agitationsbezirts am Fuße der Veranlassung vor, dasselbe mitzumachen. Gegen die Verstaat- Alpen, welche Biehzucht und Milchwirthschaft betreiben, zu den Genossen dämmen, sondern dieselbe nur in die rechten Wege lichung der Hypothekenschulden wendet sich Redner sehr ent- Gegnern des Antrages Kanitz gehören. Die Erfolge des Ge- leiten. Es giebt noch weite Industriegebiete mit tausenden von schieden, und hält auch staatliche Organisation des Ver- nossen Vollmar unter der Landbevölkerung erklären fich Gegner vertreten sind. Mehr wie die Bauern an der russischen Arbeitern in Deutschland , die im Reichstage durch unsere sicherungswesens für bedeutungslos und für überflüssig im dadurch, daß die Bauern seiner Gegend vielfach mit Holzknechten, Grenze müssen uns die Industriearbeiter in Rheinland , WestProgramu. Der Passus 17 habe nach Ansicht des Re- also wirklichen Arbeitern durchsetzt sind, und der lebhafte Fremden falen, der Lausitz und Schlesien am Herzen liegen. Große Inferenten einen Stich ins komische. Was nüze dem verkehr den ländlichen Charakter der Gegend zum theil verwischt Kleinbauer, Kosfäthen 2c. mit seinen paar Morgen Land das hat. Unter den eigentlichen Bauern, d. h. den spannfähigen reich Stumm und andere, sind noch in den Händen unserer dustriestädte wie Dortmund , Bochum , Aachen , Köln , das KönigJagdrecht. Das bischen Wild, was sich darauf befindet, Grundbesigern, wird es auch dem Genossen Vollmar nicht gelingen Gegner; diese zu erobern, müssen wir unsere Kraft und unsere würde kaum den Kauf einer Flinte lohnen, sonst müßte dann Anhänger für uns zu gewinnen. auch die Forderung ins Programm aufgenommen werden:„ ein Redner geht auf die Entstehungsgeschichte der Agrarkommission Thatenluft einsetzen.( Lebhafter Beifall.) Das seien ein und führt aus, daß als auf dem Parteitage zu Köln der jeder darf auf eigenem Grund und Boden schießen." Forderungen, um die sich unsere Vertreter in den Gemeinde- Antrag Schoenlant angenommen wurde, auf dem nächsten Partei: rathssitzungen je nach Ermessen streiten könnten, fie gehörten aber tage über Landarbeiter, Kleinbauer und Sozialdemokratie zu nicht ins Programm einer großen politischen Partei. Da unsere Ab- reden, immer noch die Land arbeiterfrage im Vordergrunde geordneten im Reichstage die Interessen aller Arbeiter, also stand, welche aber bis zum Frankfurter Parteitage zu einer auch die der ländlichen Arbeiter vertreten erübrigten sich die Ein- Agrarfrage wurde, indem dort über das Thema: Agrarfrage Die Parteigenoffen des 3. Wahlkreises hielten ihre schiebsel, die im letzten Abschnitt des Programms enthalten sind. und Sozialdemokratie verhandelt wurde. gutbesuchte Versammlung in der Berliner Ressource ab. NachIm übrigen enthalte das jezige Programin bereits die für die Bu bedauern ist, daß in Frankfurt außer dem Genossen dem die Anwesenden das Andenken Friedrich Engels in der übländlichen Arbeiter erforderlichen Bestimmungen des Arbeiter- Vollmar, der Genosse Schoenlant, der, gleichfalls in süddeutschen lichen Weise geehrt hatten, wurden die Genossen Jahn, Hinz schutzes. Der Referent resümirt sich zum Schluß dahin: Der Verhältnissen aufgewachsen, natürlich dieselbe Richtung vertrat, und Schröder zu Delegirten für die Brandenburger ParteiEntwurf sei unannehmbar. Einzelne Paragraphen wie Wollmar , zum Referenten in der Agrarfrage bestellt wurde. Besser tonferenz gewählt, worauf Genosse Vogtherr die Diskussion stehen dem 1. Theil unseres Programms direkt entgegen, und wäre es gewesen, man hätte statt dessen einen Referenten bestellt, über das Agrarprogramm durch einen Vortrag einleitete. Der anderer enthalten nur Wiederholungen deffen, was der mit den oftelbischen Verhältnissen vertraut war, denn in Programmentwurf, wie ihn die Agrarkommission vorgelegt, bea bereits gesagt ist. Es sei auch nicht einzusehen, daß, diesem Gebiet spielt die Landarbeiterfrage zweifellos die größte weise, daß die verhältnißmäßig furze Zeit von 3/4 Jahren nicht wenn dem Bauer dieses Programm geboten, warum dann nicht Rolle. Infolge dessen litten die Referate in Frankfurt an einer genüge, die so äußerst verschiedenartigen ländlichen Verhältnisse auch ein solches für den kleinen Handwerksmeister geschaffen gewissen Einseitigkeit, die auch nicht gehoben werden konnte, eingehend zu studiren und aus dem Resultat ein werden müßte. Damit täme aber unsere Partei auf dasselbe weil es an Zeit zu einer eingehenden Debatte fehlte, in der die Programm für die Verbreitung des Sozialismus auf dem Lande Gebiet, wie die bürgerlichen Parteien, welche ebenfalls dem andere Richtung hätte zur Geltung kommen können. zu schaffen, das mit den thatsächlichen Verhältnissen und dem Bauer und Kleinmeister einzureden suchen, ihin wäre auf dem Was das jetzt vorliegende Agrarprogramm fordert, ist zum sozialdemokratischen Prinzip im Einklang sei. Natürlich werde Boden der heutigen Gesellschaft noch zu helfen. Der Ausschuß theil schon vom Genossen Vollmar in seinem Aktionsprogramm niemand trotz der strengsten Kritik daran zweifeln, daß in der würde sich nützlich gemacht haben, wenn er einige brauchbare aufgestellt, welches er in der bekannten Eldorado- Versammlung Kommission ausnahmslos das Bestreben vorhanden war, von fozialstatistische Arbeiten über die verschiedenen ländlichen Be zu München entwickelte, zum theil von ihm im bayerischen Land- unseren prinzipiellen Grundsägen nichts zu opfern. Inwieweit triebsarten geliefert und praktische Anleitung für die Land. tage vertreten, wie die allmälige Verstaatlichung der Hypotheken das im Entwurf gelungen, sei allerdings eine andere Frage. agitation gegeben hätte. Die vorliegende Arbeit sei für die und das Vorkaufsrecht der Gemeinden. Ueber diese Vorgänge aber Was er, Redner, als Richtschnur für die Besprechung des Partei von wenig Werth und werde hoffentlich, wenn hat die Parteipreffe die Leser nicht genügend unterrichtet, und daher Entwurfs nehmen möchte, das habe Bebel treffend aus. nicht vom Ausschuß zurückgezogen, dann jedenfalls vom die allgemeine Verwunderung über den Entwurf des Agrarpro- gedrückt, indem er sagte: Für die Berathung desselben Breslauer Parteitag abgelehnt werden.( Alseitige Zustimmung.) gramms, daß doch unter den gegebenen Verhältnissen gar nicht anders ist als maßgebend im Auge zu behalten: 1. daß, die In der Diskussion pflichteten sämmtliche Redner den Referenten werden konnte, als es ist. Die Kommission hatte den Auftrag, ein Berwirklichung der Forderungen vorausgesetzt, die natürliche bei. Metzner meinte, bei dem Entwurf treffe das Sprichwort Agrarprogramm auszuarbeiten, in dem der Bauer als Steuer- Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft dadurch nicht gehemmt zu:„ Biele Köche verderben den Brei." Wohl die wenigsten der zahler und Echuldner geschützt werde. Diesen Auftrag hat die oder in falsche Bahnen gelenkt wird. Denn von dem Sichaus. Bearbeiter des Programms hätten praktische Agitation auf dem Kommission ausgeführt, und es kann ihr daher kein Vorwurf leben der bürgerlichen Gesellschaft hängt der mehr oder minder Lande getrieben, sondern jedenfalls die Frage vom grünen Tisch gemacht werden. Sie stand eben vor einer Aufgabe, die nicht rasche Sieg des Sozialismus ab; 2. daß keine der gestellten aus behandelt, sonst hätte gefcheidteres herauskommen müssen. zu lösen war. Was hätte wohl der Parteitag gesagt, wenn man Forderungen, wenn verwirklicht, ein Schaden für die AllgemeinWie das Agrarprogramm jezt vorliegt, würde es die Partei eher ihm zugemuthet hätte, eine Kommiffion zu wählen, die ein Programm beit, speziell für die Arbeiterklasse nach sich zieht. Diejenigen schädigen als ihr nüßen. Es muß abgelehnt werden.( Sehr richtig.) zum Schutz des Handwerkerstandes aufstellen sollte? Er hätte von den Forderungen, welche die angeführten Gesichtspunkte erBoha wies darauf hin, daß unsere Partei auch ohne dieses ein solches Verlangen sicher zurückgewiesen, und doch ist unsere füllen, find akzeptabel, die sie nicht erfüllen, müssen fallen".- Agrarprogramm bei den Wahlen auch in ländlichen Bezirken sehr Stellung zum Bauernstande dieselbe, wie gegenüber dem Hand- Redner meint, gerade der hinsichtlich des Sichauslebens der gute Erfolge erzielt hat. Aehnlich wie die Vorredner äußerten werkerſtande. Wenn wir den Bauer in seinem Eigenthum bürgerlichen Gesellschaft ausgesprochene Grundsatz sei in den Be fich noch Polis, Flemming und Tausendschön. schüßen, wenn wir seinen Besitz konserviren wollen, so ist das schlüssen der Agrarkommission nicht vertreten. Im Gegentheil Timm brachte in seinem Echlußwort den Antrag der ein reaktionäres Bestreben, und wir müßten, um dieses würde sie in ihrer Entwickelung bei Durchführung der HauptParteigenossen der Brandenburger Provinzialfonferenz zur Ver- Streben durchzuführen, die grundsätzlichen Forderungen im sächlichen Beschlüsse gehemmt werden; die Produktionsthätigkeit lefung, welcher als Nr. 108 auf dem Frankfurter Parteitag bei ersten Theil unseres Programms ändern. mancher Schichten der Bevölkerung werde zu erleichtern gesucht, mit der Agrarfrage zur Debatte Gelegenheit stand eigenartiges Mißgeschick und psychologisch auftatt fie der Ruhe zu überlassen, die sie mit Naturnothwendigfnüpfte hieran die Bemerkung: Hätte die Kom interessant, daß Genosse Bebel, der sich im vorigen Jahre im teit zwingen würde, den Verfall der bürgerlichen Gesellschaft mit nach dieser hin Richtung gearbeitet, wie zweiten Wahlkreise so energisch gegen die Beschlüsse des Frank- l herbeizuführen. Redner wandte sich darauf zu den Eingang 3-
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