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geworden. Statt die Verfügung über das Jagdrecht der Gemeinde) Eine durchgreifende Fürsorge für die Gesundheit der Arbeiter den Bauern Verbefferung der Zustände in der Landwirthschaft, zu nehmen und es jedem einzelnen Grundbefizer zu geben, wie allein kann sich nur auf die Fürsorge für sie während des Verbesserung ihrer Verhältnisse als Landwirthe im heutigen Die Agrarfommission will, wäre es vielleicht beffer, das Ver- Arbeitsprozesses beziehen; diese Fürsorge heißt- Arbeiter- Staat, in der heutigen Gesellschaft in Aussicht stellt, ist eine fügungsrecht der Gemeinden auszudehnen und auch den schuh - Gesetzgebung und ist bereits im§ 1 gefordert. Täuschung, und überdies noch eine Täuschung, welche die großen Grundbesitz ihm zu unterwerfen. Dann würde auch dafür Die durchgreifende Fürsorge für die Gesundheitsverhältnisse Bauern geradezu unseren Gegnern in die Arme treibt. Denn so gesorgt, daß der Wildstand auf den großen Gütern nicht zu sehr der Arbeiter ist also entweder die schlecht stilifirte Wiederholung lange der Bauer noch daran glaubt, daß ihm innerhalb der anwüchse. einer bereits flar und deutlich gestellten Forderung oder sie hat heutigen Gesellschaft geholfen werden kann, wird er sich von den überhaupt keinen Sinn. agrarischen Parteien immer mehr angezogen fühlen, als von uns. Wie praktisch und agrarisch wir uns auch geberden mögen, wir werden, sobald wir an die Interessen der Bauern als 2 andwirthe appelliren, nie mit den Konservativen, den Antisemiten und deren Abzweigungen konturriren tönnen, aus dem einfachen Grunde, weil wir stets in erster Linie eine Partei des Proletariats bleiben werden, und weil wir den Bauern gegenüber stets durch Rücksichten auf dieses gebunden sind, die der Konservative und der Antisemit nicht tennt.

Doch dies nur nebenbei, um zu zeigen, daß es noch andere Mege giebt, den Kleinbauer vor übermäßigem Wildschaden zu schützen, als den von der Kommission angezeigten. In das Pro­gramm selbst gehört die Sache feineswegs.

Soviel über den Grundbesitzerschutz. Nun noch einige Worte über den Arbeiterschutz. Auch in die speziellen Forde­rungen zum Schuße der Arbeiterklasse hat die Agrarkommission einige Einfügungen gemacht.

Auf jeden Fall ist sie mehr als überflüssig. Bauernagitation.

Die Vorschläge der Agrarkommission zum Schutze der Arbeiter tlaffe enthalten teine einzige bestimmte Forderung zum Schutz der Landarbeiter allein. Sie wußte nichts anderes zu thun, als für diese nur mit fachgemäßer Anwendung" dasselbe zu ver­langen, was das Programm für die gesammte Arbeiterklasse Mit der Forderung im§ 4 kann man sich wohl einver- bereits verlangt. Das hat nicht gerade den formell besten Aus standen erklären: Schlichtung von Streitigkeiten aus dem Ar- druck gefunden, aber es ist im wesentlichen vollkommen fach­beitsverhältniß durch obligatorische Gewerbegerichte sowohl für gemäß". Wie sehr auch vom technischen Standpunkt die Arbeits gewerbliche als für landwirthschaftliche Arbeiter, Dienstboten und bedingungen der Landarbeiter von denen der anderen Arbeiter Heimarbeiter, sowie für Handlungsgehilfen", obwohl fie uns verschieden sein mögen, ihre Klassenlage ist die gleiche, ihre etwas zu kleinlich für das Programm erscheint. Wir würden es Klasseninteressen sind dieselben. Wir haben nicht be vorziehen, wenn der Parteitag sich begnügte, in einer Resolution fondere Forderungen für die Landarbeiter zu erheben, sondern Stellung zu dieser Frage zu nehmen, die zu jenen speziellen zu verlangen, daß für sie derselbe Boden des Klassenkampfes Fragen gehört, welche von uns beantwortet werden müssen, aber geschaffen werde, auf dem auch die anderen Arbeiter ihre Rämpfe so zahlreich an uns herantreten, daß es unmöglich ist, sich mit auszufechten haben, daß ihnen derselbe Schutz des Staates zu ihnen im Programm zu beschäftigen. Wohin tämen wir damit, physischer und geistiger Hebung zu theil werde, dessen ihre Ge­wenn wir heute eine Forderung bezüglich der Gewerbegerichte in noffen in der Industrie Bedürfen. dasselbe aufnähmen, morgen etwa eine bezüglich des unentgelt­lichen Arbeitsnachweises, dann wieder eine bezüglich der Kündi­gungsfristen u. f. w. u. s. w.

Gegen die Einfügung in§ 6, welche Vereinheitlichung der gesammten Arbeiterversicherung und deren Ausdehnung auf alle im Lohn oder Dienstverhältniß stehenden Personen verlangt, haben wir nichts einzuwenden.

Dagegen tönnen wir uns für die anderen Vorschläge der Kommission zum Arbeiterschutz nicht begeistern, so schön sie auf den ersten Blick aussehen.

Der Bauer, der Lohnarbeiter beschäftigt, steht von vornherein in einem Interessengegensatz zu uns. Aber auch der Bauer als Verkäufer von Nahrungsmitteln steht in einem Gegensatz zum Proletarier als Käufer davon. Eine in unseren Kreisen sehr populäre Deduktion will zwar in diesem Punkte eine Interessen­harmonie zwischen Vauern und Proletariern ausfindig machen, aber dieselbe erinnert uns etwas an den Beweis der Interessen­harmonie zwischen Kapital und Arbeit. Die Bauern, sagt man, haben ein Interesse an hohen Löhnen, je höher die Löhne, desto mehr Lebensmittel kaufen die Arbeiter. Das ist richtig, aber nicht minder richtig ist ja die Behauptung, daß nicht blos die Wenn das Agrarprogramm unserer Kommission keine einzige Fabrikanten, sondern auch die Arbeiter ein Interesse an einem konkrete Forderung zum besonderen Schutz der Landarbeiter enthält, günstigen Geschäftsgang haben. Aber Interessengemeinschaft so ist das demnach kein Zufall und auch keine Nachlässigkeit; die in einem Punkt schließt eine Gegnerschaft an einem Agrarkommission hat sicher mit heißem Bemühen nach einer der anderen, entscheidenden nicht aus. Das nächst e und artigen Forderung gesucht. Das heißt aber mit anderen Worten wichtigste Intereffe des Bauern als Verkäufer nichts anderes, als daß es ein besonderes sozialdemokratisches von Lebensmitteln sind nicht hohe Löhne, sondern Agrarprogramm für die Arbeiterklasse auf dem Lande hohe Lebensmittelpreise. Das nächste und wichtigste nicht giebt und nicht geben kann. Ein Agrarprogramm, ein Intereffe des Proletariers als Käufer von Lebensmitteln sind Programm, welches besondere Forderungen zur Wahrung der dagegen niedere Preise derselben. Dieser Gegensatz ist kein Interessen der landwirthschaftlichen Bevölkerung aufstellt, kann unwichtiger, er tritt gerade heute scharf zu tage in der Gegners also nichts anderes sein, als ein Programm zur Wahrung der schaft unserer Partei gegen die Lebensmittel- Zölle und die ver­Interessen der Grundbesizer. Und wenn es sich wandten Mittel. scheut, um nicht reaktionär zu werden, den Schutz des kleinen Die bequemste und nächstliegende Manier, den Landwirthen Grundbesizers besonders zu proflamiren, dann wird es zu helfen, die auf den Verkauf ihrer landwirthschaftlichen Pro Unser Programm stellt feine bestimmten Forderungen zum naturnothwendig ein Programm zur Wahrung der Interessen butte angewiesen sind, besteht darin, die Preise ihrer Produkte Schuhe der Arbeiterklasse", also der gesammten Klasse des gesammten Grundbesiges, des großen wie fünftlich zu erhöhen, das heißt die Konsumenten zu plündern. Wie der Lohnarbeiter, nicht blos der Arbeiter der Industrie, des kleinen. verschieden, ja gegensätzlich die Intereffen der großen und der sondern auch der Landarbeiter. Die Agrarkommission Welches war aber dann die Aufgabe, die man der Agrar- selbständigen Kleingrundbesitzer auch sein mögen, in diesem Punkte, fordert außerdem noch die fachgemäße Ausdehnung der kommission stellte, wenn man ihr die Ausarbeitung eines Agrar- dem praktisch zunächst wirksamen, sind sie einig. Sie alle verlangen, Arbeiterschuh- Gesetzgebung auf die Landwirthschaft. Sie verlangt programms auvies? Keine andere als die, eine Harmonie der daß der Staat die Konsumenten brandschaße und die Taschen also für die Landarbeiter daffelbe zwei Mal; zuerst unbedingt, Interessen ausfindig zu machen zwischen den Grundbesitzern und der Grundbesitzer fülle. Die Lebensmittelzölle, die Liebesgaben, dann mit der Einschränkung: blos sachgemäß", welches Kautschut- den Besitzlofen, die Bestrebungen zur Erhaltung des Grundbesitzes der Bimetallismus, der Antrag Kaniz haben keinen anderen wort eine bedenkliche Aehnlichkeit mit anderen Kautschutworten, in Einklang zu bringen mit den Bestrebungen nach Aufhebung Zweck. etwa der Schonung berechtigter Interessen" hat. Aber der Saß des Privateigenthums an den Produktionsmitteln. Mit einem Daß wir diese Erpressung von Geschenken an die Landwirthe von der fachgemäßen" Ausdehnung ist nicht blos vag und über- Wort, man ftellte der Kommission die Aufgabe, die Quadratur entschieden bekämpfen müffen, ist tflar, aber ebenso flar zeigt flüssig, er ist auch irreführend, weil er den Anschein erweckt, als des Birkels zu finden. dies, daß eine Partei des industriellen Proletariats den Bauern hätte sich bisher die Sozialdemokratie um die Landarbeiter nicht Daß fie dabei gescheitert ist, war unvermeidlich. Die Schuld als Landwirthen in wichtigen Punkten erheblich weniger gekümmert, und erst der Agrarkommission sei es eingefallen, daran liegt nicht an der Kommission, sondern an ihrer Aufgabe. zu bieten hat, als Konservative, Antisemiten und Bauern Arbeiterschutz- Gesetze für sie zu verlangen. Das Programm der Kommission hätte erheblich besser stilisirt bündler. und angeordnet sein können, aber es wäre ihr mit dem besten Willen nicht möglich gewesen, ein in den wesentlichen Punkten besseres Programm auszuarbeiten.

Da haben wir zunächst die Forderung: Sachgemäße Aus dehnung der Arbeiterschutz- Gesetzgebung auf die Landwirthschaft". Dem Wortlaut nach handelt es sich hier um eine Ausdehnung, thatsächlich um eine Einschränkung.

In dem überflüffigen Satz findet sich aber noch ein besonders Unter diesen Umständen heißt es nur Wasser auf die Mühle überflüssiges Wort; sachgemäß. Die Ausdehnung der Arbeiter dieser Parteien führen, wenn wir den Bauern selbst erklären, daß schuh Gesetze auf die Landwirthschaft soll nur sachgemäß" er­die Zustände in der Landwirthschaft keineswegs hoffnungslos folgen. Ja, tönnte es jemand im Traume einfallen, eine andere Darum würde es auch gar nichts nügen, wenn man das sind, und daß ihnen als Landwirthen durch einzelne Maßregeln Art der Ausdehnung des Schutzes zu fordern? Sicher kann man Programm an die Agrarkommission zurückverwiese oder gar eine innerhalb der heutigen Gesellschaft geholfen werden könne. die Landwirthschaft nicht nach der Schablone der Großindustrie neue Kommission wählte, mit dem Auftrag, bessere Vorschläge zu Wir unterscheiden uns dann von den agrarischen Par­behandeln, aber auch andere Berufsarten haben ihre Besonder machen. Wo sollen diese herkommen? In der bestehenden Agrar- teien nur durch die einzelnen Maßregeln, die wir für heiten. Auch auf das Seewesen lassen sich die Arbeiterschuß- kommission ist eine Summe von Erfahrung, Talent und Wissen die Bauern haben, und wie lang wir auch die Leporello­Gesetze der Großindustrie nicht ohne weiteres anwenden. Warum vertreten, die eine Bereicherung für jede Partei bilden würden. lifte derfelben ausdehnen mögen, bei der Vergleichung unserer fordert die Kommission, wenn sie etwa besorgt ist, wir könnten Das Resultat ihrer Arbeit ist unbrauchbar. Früher schon haben Forderungen mit denen der Agrorier werden die Landwirthe schablonenhaft vorgehen wollen, nicht die sachgemäße Ausdehnung" die französischen Genossen allen ihren Scharfsinn aufgeboten, ein in diesen immer noch mehr finden, das ihr Herz erfreut, als auf das Seewesen? Agrarprogramm zu entwerfen, das Resultat ist ein noch bedenk bei uns. Die Forderungen, die unser Programm in bezug auf den licheres als das unserer Kommission. Und jetzt, bei der Dis­Arbeiterschutz aufstellt, sind das nächste Ziel, das wir in dieser fussion in der Parteipresse, giebt es zwar faum einen Punkt des Hinsicht erreichen wollen für die gesammte Arbeiter- neuen Programms, der der Verurtheilung entginge, aber einen I asse. Ueber die Art und Weise, wie es in jedem einzelnen afzeptablen Gegenvorschlag haben wir noch nicht vernommen. Berufszweige erreicht werden soll, sagt unser Programm bisher Das ist denn doch kein Zufall, es beweist, daß die Schuld an gar nichts und braucht nichts zu sagen, das ist Sache der Gefeßz- dem unbefriedigenden Charakter des Agrarprogramms nicht an gebung, die überall, nicht nur in der Landwirthschaft, fach- den Personen liegt, sondern an der Aufgabe. gemäß" vorgehen muß, mag fie die Schutzgesetze, die für die Ein sozialdemokratisches Agrarprogramm für die kapitalistische Fabritarbeiter gelten, auch auf den Bergbau ausdehnen, auf die Produktionsweise ist ein Unding. Hausindustrie, auf das Handelsgewerbe, auf die Schifffahrt, auf Gastwirthschaften oder Schaustellungen u. f. w.

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Nur der hoffnungslose Bauer wird Sozialdemokrat, nur derjenige, der die Ueberzeugung gewonnen hat, daß ihm im Rahmen der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung nicht zu helfen ist.

Unsere Aufgabe gegenüber den Bauern besteht nicht darin, uns auf ein Wettbieten mit den Agrariern einzulassen, bei dem wir stets den fürzeren ziehen müssen, sondern wir haben nach­zuweisen, daß teine Partei im stande ist, den Bauern etwas Erhebliches, Durchführbares im Rahmen der heutigen Gesell Es ist von vornherein dazu verurtheilt, widerspruchsvoll zu fchaft zu bieten, daß die einzige Partei, die ihnen helfen kann, sein. Je entschiedener es den Schutz und die Befestigung des die Sozialdemokratie ist, weil diese die einzige revolutionäre Aber die Sache hat noch eine ernſtere Seite. Grundbesitzes betont, desto mehr kommt es in Widerspruch zu Partei ist. Unsere Aufgabe ist es nicht, eine Sonderbewegung der Land- dem proletarischen, revolutionären Charakter unserer Bewegung. Das haben wir den Bauern zu sagen. Möglich, daß das arbeiter zu schaffen, sondern diese in den Klaffenkampf des ge- Je mehr es das vermeiden will, desto kleinlicher, zaghafter, nicht sehr praktisch" ist, aber es ist wahr und nothwendig. fammten Proletariats hineinzuziehen. Nicht was sie von den wirkungsloser müssen seine Forderungen werden. Das deutsche Möglich auch, daß das die Bauern nicht verstehen oder nicht anderen Arbeitern sondert, haben wir hervorzuheben, sondern Agrarprogramm war in lobenswerther Weife bemüht, jener verstehen wollen. Das wäre sicher schlimm, würde aber nur was sie mit ihnen einigt. Wir haben ihnen zu zeigen, Charybdis zu entgehen, aber es konnte das nicht, ohne in diese beweisen, daß die Bauern noch nicht reif find für uns, daß die daß fie unter demselben Drucke leiden, wie die anderen Scylla zu gerathen. Zeit zu einer Bauernagitation noch nicht gekommen ist, es würde Proletarier, daß sie dieselben Feinde haben und dieselben Biele, Der größte Theil dessen, was unser Agrarprogramm ver- aber nie beweisen, daß wir unser Programm auf das Niveau daß sie nur Hand in Hand mit ihren Brüdern in den anderen langt, landwirthschaftliche Fachschulen, Abschaffung der Privilegien bäuerlicher Einsichtslosigkeit herab zu bringen haben. Erwerbszweigen sich befreien tönnen. des großen Grundbefizes, Staatsfredit an Meliorations - Alles hat seine Zeit und seine Vorbedingungen, auch die Darauf haben unsere Agitatoren auf dem Lande zu achten. genossenschaften, staatliche Viehversicherung, freies Jagdrecht auf Bauernagitation. Wo diese Bedingungen nicht gegeben sind, da Das Programm weist sie aber in eine falsche Richtung, wenn eigenem Boden, besteht bereits in dem einen oder anderen nüßen die größte Schlauheit und die feinsten Diplomaten­es selbst für die Landarbeiter eine Ausnahmsstellung statuirt. Staat, ohne daß die Bauern sich dort besser befänden. Andere tniffe nichts. Dies Bedenken spricht auch gegen den Zusatz, den die Kom Forderungen, wie Erhaltung und Erweiterung der Allmenden Wohl scheint es, daß die Vorbedingungen einer wirksamen miffion zum folgenden§ 2 beantragt. Dieser lautete bisher: und der Waldmuzungen, find reaktionär. Der Rest find Forde Bauernagitation in Deutschland noch nicht überall gegeben sind; Ueberwachung aller gewerblichen Betriebe, Erforschung und rungen, die wir einmal selbst in der einen oder anderen Form ficher ist es aber, daß in zahlreichen Gegenden diese Vor­Regelung der Arbeitsverhältnisse in Stadt und Land durch werden durchführen müssen, indeß nicht als Mittel zur Rettung bedingungen bereits vorhanden sind, ja, wir wissen Gegenden, ein Reichs Arbeitsamt, Bezirks Arbeitsämter und Arbeits- des Grundbesizes, sondern als Uebergangsmaßregeln zur Ueber- und zwar in Süddeutschland , wo der Bauer nicht nur nicht in tammern!" Das genügt der Kommiffion nicht. Sie fordert führung in Gemeineigenthum. In der heutigen Staats- und Entsetzen geräth, wenn man ihm von der sozialen Umwälzung dazu noch: Ein landwirthschaftliches Reich 3. Gesellschaftsordnung, unter dem Drucke der kapitalistischen spricht, sondern wo er gerade danach verlangt, daß die sozialistischen amt, Bezirts- Landwirthschaftsämter und Land- Produktionsweise von unseren Gegnern durchgeführt, müssen Agitatoren ihm davon sprechen. wirthschafts- Rammern." diese Maßregeln entweder ebenso kleinlich und darum wirkungs- Herauszufinden, wo und inwieweit die Vorbedingungen einer Das Programm fordert bisher schon Arbeitsämter und los werden, wie die oben erwähnten oder, wenn wirklich herz- ersprießlichen, prinzipiellen Bauernagitation gegeben sind, das Arbeitskammern für Stadt und Land. Die Agrarkommission haft und entschieden angepackt, was aber taum zu erwarten, das wäre eine wichtige Aufgabe der Agrarkommission gewesen, deren hat nichts dagegen einzuwenden, fie fordert aber daneben noch Gegentheil dessen bewirken, was sie bewirken sollen. Lösung uns manche Kraftverschwendung, manches Lehrgeld erspart befondere Arbeitsämter und Arbeitskammern mit genau den Welche Mittel im Rahmen der bestehenden Staats- und hätte. Das Austifteln der Gaben, die das Proletariat dem selben Funktionen für das Land. Das erscheint uns Gesellschaftsordnung immer wir ersinnen mögen, an die Wurzeln Grundbesitz zu bieten hat, war dagegen eine hoffnungslose Auf denn doch des guten etwas zu viel. Aber sehen wir ab von der der Nothlage der Bauernschaft kommen wir damit auf keinen gabe; jeder Versuch, sie zu lösen, mußte in die Frre führen und unglücklichen Stilifirung, was soll hier wieder die Sonderstellung Fall, denn diese Nothlage wurzelt eben in der bestehenden eine Verschwendung an Kraft und Zeit hervorrufen. der Landwirthschaft? Warum sollen die Landarbeiter fünstlich Staats- und Gesellschaftsordnung. Die alte Naturalwirthschaft, von der Masse der Proletarier abgesondert werden? Etwa weil die alte Selbstgenügsamkeit des Bauern ist für immer dahin. die Arbeitsbedingungen in der Landwirthschaft andere sind, als Er wird naturnothwendig von Tag zu Tag abhängiger vom in der Großindustrie? Aber das gilt auch für andere Berufs- Markt, und ebenso naturnothwendig verschlechtert sich dort von zweige, und wenn wir die Konsequenzen des Vorschlags der Kom- Tag zu Tag seine Position infolge der Entwickelung der wir biten bei jeder Anfrage eine Chiffre( 8wet Buchstaben oder eine Baht) mission verfolgen erhalten wir auch Seemannsämter und modernen Produktionsweise. Konnte er sich der Konkurrenz des -Rammern, ferner solche für Berglente, Kaufleute, Gastwirthe 2c. 2c. Großbetriebes noch einigermaßen erwehren, wenn auch nur Kurz, aus der Institution der Arbeitsämter und Kammern ent- dadurch, daß er zu zu dem schlechtest genährten und 26. faltet sich dann das reaktionäre Ideal der Chriftlich- Sozialen, die meisten überarbeiteten Laftthier herabsank, so ist es ihm E. K., Landsberger Allee . Ist es dem Hausdiener nicht berufsgenossenschaftliche Organisation. unmöglich, der Konkurrenz Widerstand zu leisten, die ihm möglich, selber auf die Redaktion zu kommen? Daß unsere Ziele andere sind, brauchen wir nicht erst aus- durch die Entwickelung des modernen Verkehrswesens entsteht,$. A. 95. Hofer wurde 1810 von den Franzosen erschossen. einanderzusetzen. eine Entwickelung, die feineswegs zu ihrem Abschlusse gelangt ist, 5. T. 50. Aerztlichen Rath geben wir nicht. Wir begreifen das Bedürfniß der Agrarkommission, das und die den überlasteten Bauern des ausgefogenen Europa dem W. Erbe. Für den lokalen Theil nicht aufnahmefähig. Wort Landwirthschaft " im Parteiprogramm so oft als möglich Wettbewerb des fruchtbarsten, jungfräulichen Bodens, der gün- Flechten Sie die Angelegenheit in einen Versammlungs zu sehen, aber sie scheint uns im Eifer über das Ziel geschossen stigsten Klimate, der bedürfnißlosesten Arbeiter preisgiebt. bericht ein. zu haben. Diese Entwickelung vollzieht sich weit entschiedener und P. S. Der Ausdruck Barrikaden " war, dem Französischen Ende gut, alles gut. Wir haben nur noch den Schluß des rascher, als irgend eine Sozialreform zu gunsten der bäuerlichen entnommen, 1848 ganz allgemein. Die Franzosen hatten das §2 zu betrachten, und der scheint unanfechtbar:" Durchgreifende Bevölkerung sich vollziehen kann. Nur eine Rettung giebt es Wort und die Sache schon im Mittelalter; z. B. bei den Fürsorge für die Gesundheitsverhältnisse der Arbeiter in Stadt für diese: Aufhebung der bestehenden Pro- Kämpfen der ersten Pariser Kommune 1358 wurden und Land." In der That, wer könnte dieser wohlmeinenden buktionsweise, Aufhebung der Konkurrenzwirthschaft, der barricades" gebaut. Forderung seine Zustimmung versagen? Auch unser wüthendster Produktion für den Martt, Uebergang der Produktion für den W. J. Da Sie Post- Abonnement haben, müssen Sie sich Gegner muß ihr zustimmen. Und doch hat auch diese Forderung Selbstgebrauch, aber nicht Rückfehr zur alten überwundenen in der Sache an die Poft wenden. Das eingezahlte Geld einen Hafen, obwohl sie anscheinend nichts ist als der harmlofefte Naturalwirthschaft, sondern Produktion für den Selbstgebrauch werden Sie taum zurückerhalten. aller Gemeinpläge. der Gesellschaft, der Nation oder, konkreter gesprochen, des

Briefkasten der Redaktion.

anzugeben, unter der die Antwort ertheilt werden soll. Die juristische Sprechstunde muß bis zum d. Mts. ausfallen. am

Der Say verlangt Fürsorge für die Gesundheit blos der Staates, der sich zu einer großen Produktiv- Genossenschaft um­Arbeiter. Aber ist es gerechtfertigt, nur für deren Gesundheit wandelt..

zu sorgen, und ist es auch nur möglich? Kann man etwa Für keine Klasse ist die soziale Revolution dringender noth

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Briefkasten der Expedition.

Maßregeln gegen Nahrungsmittelverfälschung nur für Arbeiter wendig geworden, als für die Bauernschaft, feiner kann im 100 Mark als erste Rate von Genossen R. Flatow für den treffen? Oder städtische Wasserleitungen blos für Arbeiter Rahmen der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung Sohn der ertrunkenen Familie Hinz erhalten zu haben, bescheinigt bauen? Fieberschwangere Moräfte blos für Arbeiter trocken legen? weniger geholfen werden, als ihr. Jedes Agrarprogramm, das R. Wengels.

Berantwortlicher Redakteur: Max Pfund in Halensee . Für den Inseratentheil verantwortlich. Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von Maz Bading in Berlin .