mehr feststehen als in der Industrie. Die veranderlichen Rostenelemente herabzudrücken sei das Bestreben, aus dem die neuen Formen hervorgehen.

Filialbetrieb und Einheitspreis in Deutschland  .

Die Firma Herrmann Gerson  , Berlin  , hat, wie die " Tertilwoche" erfährt, unter der Firma Herrmann Gerson  , Spezial­ftrumpfgeschäft G. m. b. G. ein neues Unternehmen mit 400 000 Dr. Stammfapital gegründet und beabsichtigt, eine Anzahl Spezial­ftrumpfgeschäfte in verschiedenen Gegenden der Reichshauptstadt zu

errichten.

*

Das Warenhausgeschäft dehnt sich neuerdings immer stärker aus. Nachdem erst kürzlich Filialgründungen großer Warenhauskonzerne gemeldet wurden, hört man jetzt, daß die Rudolf Karstadt A.-G. die Errichtung eines Einheitspreisgeschäfts in Magdeburg   plant und zu diesem Zweck über den Erwerb des Gesellschaftshauses Hohen­ zollern   verhandelt.

Rationelle Berkaufsmethoden. Die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels richtet zur Umsatzsteigerung eine Verkaufsberatungsstelle für den Einzelhandel ein. Es sollen in den Geschäften des Einzelhandels in geeigneter Weise Berkaufsmethoden und Betriebsorganisation gelehrt werden. Mit der Durchführung dieser Aufgabe ist das Organisationsinstitut Dr. Piorkowski, Berlin  , beauftragt, dessen Institut bereits vom Fachausschuß für Verkaufswesen zur Einrichtung der Verkäuferschule bestimmt ist. Man hofft, durch diese Einführung neuzeitlicher Ber­triebsmethoden eine Umsatzsteigerung im Einzelhandel zu erzielen. Mit der Durchführung werden fachlich geschulte Persönlichkeiten aus dem praktisch- kaufmännischen Leben beauftragt, die jedoch keine unmittelbaren Interessenten sein sollen.

Aus der Papier  - und Zellstoffindustrie. Teile der Papier  - und Zellstoffindustrie haben trotz der Krise ein gutes Geschäft, zu dem nicht zuletzt die Bedeutung der Zellstoff­herstellung für die Kunstseidenindustrie beiträgt. Von der bedeuten den Ammendorfer Papierfabrik A.-G.( Kapital 4,04 Mill.) liegt eine ganz außerordentlich günstige Bilanz zum 30. Juli 1926 vor. Die Umfäße und Gewinne sind, nachdem das Vorjahr schon die Borkriegsumfäße überschritten hat ,,, trotz der ge­drückten Wirtschaftsverhältnisse weiter gestiegen Die Gewinne kommen in den 0,75( 0,84) Mill. Fabrikationsgewinn und den 77 000 m. 3inseinnahmen nur noch weniger zum Ausdruck als im Vorjahr, und wenn auch ein etwas niedrigerer Rein­gewinn( 546 000 gegen 565 000 m.) ausgewiesen wird, so nur deshalb, weil vielfach stille Reserven gebildet wurden. Wäh­rend die Gläubiger nur von 1,06 auf 1,21 Mill. gestiegen sind, wuchsen Bankguthaben und Forderungen von 1,37 auf 2,21 Mill. Die Wertpapiere wurden auf 1 M. herunter geschrieben, die bei dem größeren Geschäft sicher nicht gesunkenen Vorräte von 0,99 auf 0,80 Mill. a b gewertet. Was an Tantieme ausgeschüttet wurde, ist nicht ersichtlich, weil sie mit den Handlungskosten vorweg ab= gebucht wurden. Auf die niedrig bewerteten Anlagen wurden neuerlich 255 000 m. abgeschrieben. Dabei bleibt noch Raum für eine Dividende von 12 Broz.( auch im Vorjahr 12 Broz.) und für einen Vortrag, von 82 200 m.

In der Papier  - und Zellstoffindustrie ist im übrigen lebhafte Bewegung. Sie geht zum Teil von der englischen   Inverest Paper Co.( Harrisontonzern) aus, dem Käufer der Koholyt A.-G., Papier-   und Zellstoffinteressen aus der Masse des Stinnesfonzerns. Er hat zwei weitere deutsche Werke gekauft: die Niederlahn steiner Bergamentfabrit vorm. Löbbecke, und die Zellstoffwerke Regensburg A.-G.( Aktienkapital 3,2 Mill.). Der Kaufpreis wird ünstig seint, da beide Firmen finanziell notleidend waren.

find. Diejenige Gruppe, die die höchste Steigerung zu verzeichnen hat, ist die der vegetabilischen Lebensmittel, die 13,58 Prozent beträgt. Die bemerkenswerteste Preisminderung, d. h. eine um 11,45 Proz. haben die Textilien erfahren. Die Kauftraft der Lira, auf der Grundlage der Preise errechnet, ist im Laufe des Monats August von 14,78 auf 14,46 gefunten.

Auch bei den München   Dachauer Papierfabriten| ftellt sich heraus, daß die Lebensmittelpreise um 3,75 Broz. gestiegen A.-G. ist ein Wechsel im Attienbesig eingetreten. Die Attienmajorität des 3- Millionen- Kapitals ist an den Berliner   Warenhaus fonzern Jandorf gegangen, der die Dachauer Gesellschaft re­organisieren und seinen Papierbedarf bei ihr decken will. Der Ber­ liner   Hartmanntonzern endlich verstärkt sein Kapital. Die Natronzellstoff- und Papierfabriken- A.- G. Berlin  , eine der Haupt­gesellschaften des Hartmannfonzerns, hat ihre Mittel durch eine 3- Millionen- Obligationenanleihe erhöht, für die eben die Bezugs­aufforderung veröffentlicht wurde.

Polens   Nuhen beim englischen Kohlenstreif. Nach den Berichten der polnischen Bresse über die Wirtschaftslage hat die größte Be lebung die Kohlenindustrie zu verzeichnen. Der Erport Oberschlesiens   vergrößerte sich um 30 Proz., der des Dom browaer Gebiets um 82 Proz. und der des Krakauer Reviers sogar um 2500 Proz. Da das Eisenbahnministerium auf einen so ge­Tschechoslowakei 10.000 Eisenbahnwaggons leihen. Außerdem hat es in einheimischen Fabriken 60 Lokomotiven und 2400 Kohlen­waggons in Auftrag gegeben. Die Kohlenausfuhr hat sich feit Mai verdreifacht. Da die Häfen von Danzig   und Gdingen   nur einen Teil des Exports bewältigen fönnen, wird polnische Kohle auch über Königsberg  , Memel  , Libau   und Riga  ausgeführt.

Günftige Auswirkung der neuen Zigarettenbesteuerung, Die Aenderung in der Zigarettenbesteuerung, die ab 1. Juni 1926 eingewaltigen Kohlenerport nicht vorbereitet war, mußte es von der führt worden ist und eine Ermäßigung der Materialsteuer und eine Erhöhung der Banderolensteuer mit sich brachte, soll, wie der Nord­westdeutsche Wirtschaftsbund in seinem Bericht mitteilt, nach An­gaben der Zigarettenfabriken sowohl für die Zigarettenindustrie als auch für den Staat sich in günstiger Weise auswirken. Während in den beiden ersten Monaten des zweiten Vierteljalres 4,3 milliar den Zigaretten zur Versteuerung gelangten, wurden allein im lezten Monat drei Milliarden Stück versteuert. Dabei hat man die interessante Beobachtung gemacht, daß der Kon­sum sich immer mehr auf die Zigaretten in der Preislage von 4 und 5 Pf. zusammengedrängt hat. Der Bertrauch an 4- und 5- Pf.- 3i­garetten beträgt heute 73,1 Proz. der gesamten Verbrauchsziffern.

Absatzdroffelung troh Unterbeschäftigung. Die Wirkungen der 3wangswirtschaft der Syndikate zeigen sich jetzt außerordentlich drastisch am süddeutschen Kohlenmarkt. Obwohl noch Tausende von Bergarbeitern auf Arbeit warten, hat das Kohlenkontor die Zuteilung von Kohlen für den füd­deutschen Markt eingeschränkt und liefert nur diejenigen Mengen, die die fraglichen Abnehmer in den Sommermonaten be= 30gen haben. Zwar ist davon eine Rohlenknappheit nicht zu be­fürchten, da auch oberschlesische Kohle zum Erjazz herangezogen werden fann. Das Rheinisch- Westfälische Kohlensyndikat ist eben mit seinen Exportaufträgen so start beschäftigt, daß es auf die Erweiterung des inneren Marktes verzichten fann. Infolgedessen nimmt es diese künstliche Drosselung des Absatzes vor. Das Ganze ist ein Beitrag zur Frage der Rationalisierung, wie sie das Kapital auffaßt. Tatsächlich kommt nämlich diese Drosse­lung des Absatzes dem oberschlesischen Bergbau nur teilweise zu­gute. Im übrigen wird dadurch die Einfuhr ausländischer Rohle begünstigt; hat sich doch bereits im Monat August ergeben, daß die Kohleneinfuhr ganz wesentlich zugenommen hat. In Deutschland   ruft man eben nach Arbeitsbeschaffung, während gleichzeitig der Import fremder Waren durch die private 3wangs­wirtschaft der Kartelle begünstigt wird!

Sport.

Rennen zu Grunewald   am Freitag, den 24. September. 1. Rennen. 1. Ich dien( Behmisch), 2. Jdomeneus( Schönfisch), 3. Staffelstab( Höllein). Toto: 46: 10. Platz: 14, 12, 15: 10. Ferner liefen: Nikotin, Hagen  , Hadda, Beliaute

2. Rennen. 1. Florida  ( Huguenin), 2. San Marco( Biedermann), 3. Bineta( M. Schmidt). Toto: 32:10. Plat: 18, 55, 76:10. Gerner liefen: Silberkaze, Desdomona, Reichstag  , Delufion, Easter Lily, Janisza, Arndt, Drla, Edith, Malve.

3. Rennen. 1.+ Herzog Christoph( H. Schmidt). Toto: 137: 10. Blaz: 86: 10. 1. † Saturn( L. Varga). Toto: 112: 10. Plaz: 88: 10. 3. Konradin  ( M. Dreißig). Plaz: 61: 10. Ferner liefen: Tante Lotte, Heros de Legende, Hedenstrauch, Nettelbed, Frigga II, Miltiades, Bring

Kudud, Moloch, Ruzilo, Quid, Adana  , Symphonie, Oftondi, Dominil, Hurone, Kyon, Geisenheim  .

4. Rennen. 1. Rosanera( D. Schmidt), 2. Hödur( Vinzenz) 3. Rhein­wein( W. Tarras). Toto: 46: 10. Plat: 19, 32: 10. Ferner liefen: Coriolan, Prospero. 1. Augenweide( D. Schmidt), 2. Araber( 2. Barga  ), 3. Mea Diana( Bleuler). Toto: 23:10. Platz: 11, 12:10. Ferner liefen: Drdenskanzler, Malvolio, Raute.

5. Rennen.

6. Rennen. 1. Calderon( D. Schmidt), 2. Nordlicht( Olejnik), 3. Eichs faze( Williams). Toto: 49: 10. Blaz: 14, 24, 18:10. Ferner liefen: Palette, Frühlingsbote, Erbschleicher  , Parioli, Pelion, Sarazener. 7. Rennen. 1. Forno( Williams), 2. Formofus( Bleuler), 3. Nunin ( Binzenz). Toto: 25: 10. Blak: 16, 57, 17:10. Ferner liefen: Madame Pompadour  , Marchesa, Weltesche  , Maimorgen, Maidi, Senechilde, Tarnhelm, Süd Cap, Meise.

ländische Gesamtaußenhandel schließt bei einem Gesamt: Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Deutschland   und der niederländische Außenhandel. Der nieder­einfuhrwert von 195,5 und einem Gesamtausfuhrwert von 159,8 Millionen Gulden im Monat August mit einem Einfuhrüberschuß von 35,6 Millionen Gulden ab. Wenn dieser Einfuhrsaldo auch bedeutend niedriger als im Vormonat ist, wo er 64,8 Millionen betrug, so liegt er doch nicht unbeträchtlich über dem August 1925 mit 18,2 Millionen Gulden. Die wesentliche Ursache des Ausfuhr­rückganges war die durch die deutschen   Zölle bedingte Berringerung des Exports nach Deutschland  . Allein an Butter und Käse wurden im August 1926 für 4 Millionen Gulden weniger als im gleichen Monat des Vorjahres ausgeführt.

Teuerung in Italien  . Nach den von der Agentur Radio- Nazionale angestellten Erhebungen hat sich der Monat August durch ein weiteres Anziehen der Großhandelspreise in Italien   ausgezeichnet. In der Tat ist der Generalinder von 676,73 auf 691,35 gestiegen. Für Lebens­mittel, chemische Produkte, Mineralien, Metalle und die Rohstoffe verschiedener Industrien bedeutet der Inder heute den Höchststand seit 1921. Im Vergleich des heutigen mit dem Inder vom August 1925

Berliner   Biochemischer Berein. Montag, 27. Geptember, 8 Uhr ,, Moabit  , Sohenzollernfäle, Bandelstraße. Referent Lothar Bormann.

Geschäftliche Mitteilungen.

Die Ziehung der Rhein  - Lotterie findet am 7., 8. und 9. Oktober in Berlin  in den Rammersälen, Teltower Str. 1/4, statt.

Briefkasten der Redaktion.

A. M. 8. Eine Erhöhung ist bisher nicht eingetreten. 6. G. 3 A. Führen Sie Beschwerde beim Bezirksamt. Ein eventueller Schabe wäre von der Stadt. gemeinde zu ersehen gewesen. Witwe B. B. Stirbt nach der Wiederverheira. tung der Ehemann, fo tann der Witwe eines Rentenempfängers im Falle der Die Beihilfe darf zwei

Bedürftigkeit eine Witwenbeihilfe gewährt werden. Marga 412. Der Kirchenrat ist nicht Drittel der Witwenrente nicht übersteigen.

im Recht. Der Steueranspruch besteht nur bis zum 31. März 1926. Baffergeld kann nicht gefordert werden. Im übrigen zweifelhaft.

Kramer,

Noch ist es Zeit

sih durch Zahlung einer einmaligen Einschreibegebühr von 1,50 M. die ganzjährige Mitgliedschaft in der Boltsbühne E. V. zu sichern.

Die Volksbühne E. V. bietet

jeberanann- und zwar nach Wunsch an Abenden oder abwechselnd an Abenden und Sonntag Nachmittagen- im Laufe des Winters 1926/27

elf bis zwölf Vorstellungen

4-5 in der Boltsbühne am Bülowplay 2-3 in der Staatsoper, play d. Republit 2-3 im Theater am Schiffbauerdamm 2-3 im Thalia- Theater, Dresdener Str.

1-2 in den Staatl. Schauspielhäusern

außerdem Sonderveranstaltungen( Konzerte, Tanzmatineen, Autoren, Vortragsabende usw.)- Jede Abendvorstellung wird

für 1 Beitrag von 1,50 Mt.

( Opern 1,80 M.) geboten, jede Nachm.- Borff. für einen Beitrag von 1,10 M.; Sonderveranst. je 0,60 m. bis 1,30 M. Auslofung der Plätze!

Keinerlei Nachzahlungen

für Garderobe und Zettel, unentgeltliche Aushändigung reich ausgestatteter Vereinszeitschrift, zahlreiche Vergünstigungen bei Ausstellungen usw.

Mitglieder Anmeldungen

und illustrierte Prospette in den Geschäftsstellen der Boltsbühne E. B.: Linienstraße 227( Fernsprecher: Amt Norden 2944), Platz der Republit 7, Buchhandlung Köpenider Straße 68, an den Theaterkassen der Warenhäuser H. Tiek usw. Noch ist es nicht zu spät, aber

die Zeit drängt!