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Die verfehlte Verkehrsregelung.

Das Chaos in der Leipziger Straße.

Die Befürchtungen, die vor der Einrichtung der neuen Berfehrs­regelung, über die wir gestern abend bereits berichteten, von allen Fachleuten geäußert wurden, sind durch die Wirklichkeit nach den Erfahrungen des gestrigen Nachmittags und Abends leider um das Bielfache übertroffen worden. Die Szenen, die sich gestern nach mittag in den Hauptstraßen Berlins abspielten, dürften wohl das Balizeipräsidium veranlassen, diese vollkommen mißglückte Ein­richtung so schnell als möglich zu beseitigen, um der City wieder das zu geben, was sie in erster Reihe braucht, nämlich: Einen geregelten, aber schnellen Verkehr.

Das restlose Versagen der einheitlichen Verkehrsregelung ganzer Straßenzüge von einem Bunft aus zeigte sich in dem Augenblick, als nach Schluß der Geschäfte und der Bureaus der Hauptverkehr ein­jezte, Schon zwischen 5 und 6 Uhr nachmittags waren die Quer straßen der Leipziger und Potsdamer Straße restlos verstopft und die Berkehrsbeamten, die sonst durch Winken auch zu Zeiten großer Belastung den Verkehr in schnellem Fluß hielten, mußten untätig zusehen, wie alles drunter und drüber ging und wie schließlich fein Mensch mehr ein noch aus wußte. In den Verkehrsmitteln, der Straßenbahn und Autobussen, machte sich die Empörung des Bubli­fums über das Schneckentempo, in dem man sich von der Bülow­straße bis zum Spittelmarkt bewegte, mitunter in äußerst drastischer Weife Luft. Straßenbahn stand hinter Straßenbahn, dazwischen endlose Ketten der Droschkenautos und der Autobusse. Am schlimmsten aber war es, wenn in die Ketten der Automobile sich ein oder zwei Laftfuhrwerke einschoben. Dann gab es Stockungen, die geradezu unüberwindlich waren. Bom Potsdamer Platz bis zum Spittelmarkt brauchten die Straßenbahnen, die sonst 10 bis 15 Minuten fahren, am Nachmittag geschlagene 40 bis 45 Minuten, und die Autobusse kamen nicht viel rascher vor­wärts. Um 6 Uhr gab es das merkwürdige Schauspiel, daß die Ver­kehrsmittel nahezu leer durch die Potsdamer und Leipziger Straße rollten, weil die Fahrgäste einfach ausstiegen und zu Fuß ihrem Ziel zuftrebten. Die Leipziger Straße machte trotz des schlechten Wetters den Eindruck, den man sonst am Goldenen Sonntag" zu haben gewohnt ist. Dicht gedrängt zogen fich die Menschenmassen über die schmalen Bürgersteige und zu dem Unfug der Verkehrs­stauung aller Fahrzeuge kamen die Versuche des Publikums, an den Straßenecken sich durch die Wagenburgen hindurchzuwinden. Es war der absolute Zusammenbruch des gesamten Verkehrs. Straßenbahn mußte am Nachmittag an die Hauptkreuzungen schleunigst Fahrmeister schicken, die bemüht waren, die Berkehrs­volizisten zu unterstützen. Das Publikum nahm die Sache teils humoristisch und machte ich über die talienische Nacht" lustig, teils aber wurden die Schutzleute, die für das Verkehrschaos wahrhaftig nichts fonnten, mit den gröbsten Vorwürfen überschüttet. Die Un­möglichkeit der neuen Verkehrsregelung erhellt am besten aus folgen­dem Beispiel: Die Autoomnibusse der Linie 8 fonnten anstatt acht Touren am Tage nursechs Touren fahren und hatten durchschnittlich Stunden Verspätung. Die Straßen bahnen hatten am Tage bis zu 120 Minuten Verspätung!

Die

unfer

Drahtreifenfahrer sind gleichfalls vorgesehen. Neu eingeführt ist eine tombinierte Staffette über 3500 Meter, wobei jede einzelne Mannschaft aus drei Fahrern und zwei Läufern bestehen wird. Das interessanteste Rennen ist jedoch das 45- Kilometer. Mannschafts­fahren nach Sechs- Tage- Art. Zwei Fahrer bilden eine Mannschaft. Fintrittsgelder werden nicht erhoben. Meldungen nehmen sowie Auskunft erteilen gern die Genossen Erich Karras, Berlin , Morig straße 14/15; Rudolf Meinert , Berlin , Brückenstraße 5b; Friz Jaser, Berlin , Simplonstraße 33.

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Alles aus Liebe. Ein versuchter Totschlag.

Das Seelen- und Triebleben des 22jährigen Buchdruckers Willi L. war recht verworren. Biel zu frühzeitig begann er auf knabenhafte Art feruelle Befriedigung zu suchen. Er wurde schüchtern und ver­schlossen. Seine heißeste Sehnsucht war, ein anständiges Mädchen fennenzulernen, liebzugewinnen und zu heiraten.

Cobhams Weltflug beendet.

Der englische Weltflieger Cobham, der den Flug nach Australien unternommen und 28000 Flugmeilen zurück­gelegt hat, ist am Freitag nachmittag gegen 2 Uhr in London auf der Themse vor dem Parlamentsgebäude gelandet, nachdem er vor­mittags um 11 Uhr den Flugplatz bei Paris verlassen hatte. Seine Gesamtflugzeit wird auf rund 320 Stunden berechnet. Bei seiner Ankunft wurden ihm große Ehrungen bereitet.

Ein großer Fälscherprozeß. Nach fünftägiger Verhandlung vor dem Bielefelder Schöffengericht wurde in dem großen Fäl= fchungsprozeß das Urteil gefällt. Wegen Dinarnotenfälschung, Stempelmarkenfälschung und schwerer Urkundenfälschung erhielten der Arbeiter Peter Car aus Duisburg fünf Jahre 3ucht­haus und der Ladeninhaber Peter I a vor sowie der Kaufmann Ropled, beide aus Duisburg , vier Jahre Zuchthaus. Allen drei Angeklagten wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren aberkannt. Wegen Beihilfe zur Noten­und Stempelmarkenfälschung wurde der Vertreter Josef Mail aus Bünde in Westfalen , der Steindruckereibefizer Nordhold aus Siefer bei Bielefeld , der Fabrikant Busch hold aus Südlengern sowie der Vertreter Sudau aus Duisburg zu Gefängnis­trafen von vier Monaten bis zu brei Jahren ver­urteilt. Zwei Angeklagte wurden freigesprochen.

Die Gesamtzahl der Typhuserkrankten und Typhusverdächtigen in Hannover betrug am Freitag vormittag 1721 gegen 1724 am Donnerstag pormittag und die der Gestorbenen 165 gegen 150 am Donnerstag vormittag.

Parteinachrichten

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Berlin SW 68, Lindenstraße 3,

für Groß- Berlin

stets an das Bezirkssekretariat, 2. Hof, 2 Trep. rechts, zu richten.

Der Silvester 1925 schien dazu bestimmt zu sein, seiner Sehn fucht Erfüllung zu bringen. Er lernte die 16 jährige Lotte R. tennen; er bat deren Pflegeeltern um die Erlaubnis, sie zu be= suchen und knüpfte mit ihr ein freundschaftliches Verhältnis an. 2. tam niemals zu seiner Freundin mit leeren Händen. Er machte ihr auch größere Geschenke. Die Nächsten der Beiden wußten, daß die jungen Leute ernste Absichten" hatten. Er hoffte sich zu Weih­nachten dieses Jahres mit ihr zu verloben und sie zwei Jahre später zu heiraten. Es kam jedoch anders. Willi L. kannte die Frauen nur vom Hörensagen. Er mißtraute ihrer Treue. Bon Minderwertig. feitsgefühlen geplagt, war er auch seiner neuen Freundin nicht sicher, Englisch und Französisch. Im Dftober beginnen neue Kurse für An­obgleich sie ihn liebte und an ihm hing. Er verfolgte fie mit Eifer- fänger und Fortgeschrittene. Anmeldungen, auch schriftlich, vom 1. bis süchteleien und meinte eines Tages nach einem Kinobesuch:" Wenn 6. Oftober, 5-8 Uhr, bei Genoffin Heß, W. 50, Spichernstr. 16, Garten­Du mir untreu wirst, schieße ich Dich auch tot." Lotte haus 3 Tr.( Untergrundbhf. Nürnberger Plat). erzählte dies zu Hause. Der Ausspruch mißfiel den Pflegeeltern. der sonst fleißig, sparsam und mit festen Lebensgrundsägen ausge. Auch der schwere forschende Blick des verschlossenen jungen Mannes, rüstet war, hatte bereits früher Mißfallen hervorgerufen. 2. merfie die Abkühlung der Pflegeeltern und mied das Haus. Seine Befürch­tungen, die Freundin zu verlieren, schienen begründet zu sein. Er wenig, schlief schlecht, war unaufmerksam bei der Arbeit und befand sich in steter Aufregung. Er beschloß, zusammen mit seiner Freundin Selbstmord zu begehen. ver auch jetzt sollte es anders fommen. Pfingsten hatten die beiden jungen Leute gemeinsam den Abend im Lunapark verbracht. Am nächsten Morgen ging er in ihre Wohnung, um nach ihr zu schauen. 3weimal mußte er vergeblich Abends, als er zum drittenmal wiederfam, wurde er flopfen. schließlich von Lotte hereingelassen. Er merfte fofort, daß etwas vorgefallen fein mußte. Unter Tränen gestand sie ihm, daß sie sich nun trennen sollten. Sie saßen beide umschlungen und weinten. Dann schlug 2. der Lotte vor, gemeinsam aus dem Leben zu gehen. Sie meinte aber: Ich bin noch so jung und möchte leben." 2. sprach auf sie ein, geriet in immer größere Erregung, pacte fie schließlich an beiden Händen, ließ sie dann los, legte ihr darauf zweimal hintereinander noch unentschloffen seine Hände um den Hals und begann fie schließlich zu würgen. Als die Befinnungslose, die zu Boden gefallen war, zu fich fam, mürgte er sie wieder und schlug ihr den Kopf gegen den Fußboden. Als die Nachbarin und die Pflegeeltern durch das Geräusch aufmerksam ge­worden, Einlaß forderten, ergriff 2. noch eine Reibete ule und schlug auf das Mädchen ein. Man fand sie in einer Blutlache liegen. 2. erklärte auf der Polizeiwache, er habe das Mädchen, töten wollen und dann sich. Die Wunde des Mädchens war bald geheilt.

Vor dem Landgericht II stand gestern der L., ein blasser, in sich gelehrter, schwer an seinem jungen Leben tragender Mensch unter der Antlage des versuchten Totschlags. Man merkte es ihm an, daß ihm die Sache sehr naheging. Das Gericht verurteilte den Ange­flagten wegen versuchten Totschlages zu zwei Jahren Ge. fängnis unter Anrechnung von sechs Monaten Untersuchungshaft. Er nahm das Urteil sofort an. Bielleicht hätte man ihm Bewährungs­

Heimatausstellung aus Köpenicks Vergangenheit. Das Bezirksamt Köpenick veranstaltet eine Heimatausstellung, die uns lehrreiche Einblicke in die Vergangenheit der aus einem uralten Fischerdorf entstandenen Stadt Röpenick tun läßt. Am Frei­tag wurde die Ausstellung mit einer Pleiner Feier eröffnet, bet der der Bezirksbürgermeister Kohl auf die Notwendigkeit, die Kenntnis unferer Heimat zu pflegen, hinwies. Die Teilnehmer der Feier besichtigten dann die Ausstellung, um deren Zustandekommen der Köpenicker Lehrer Jast er als sachverständiger Berater sich bemüht hat. Die Heimatausstellung ist zusammengetragen aus etwa 1000 Stücken, die von Behörden, Körperschaften und Brivaten hergegeben wurden. Sie bietet Borgeschichtliches, Ur­funden, Innungswesen, Kulturgeschichtliches, Kunstgewerbliches, Bilder und Photos, alte und neue Karten, Heimatliteratur, In- frist geben sollen. dustrieerzeugnisse. In der Urkundenabteilung sieht man vielem anderen einen Brottagenaushang von 1726 und ein im Jahre 1783 ergangenes Edift megen Abstellung des blauen Mon­tags". Unter den Innungsurkunden ist die der Fischerinnung, aus 1451, die ältefte. Ein Banner der früheren Seidenwirferinnung, das um bie Mitte des 19. Jahrhunderts angefertigt zu sein scheint, zeigt ein Band in den Farben Schwarz- Rot- Gold. Das Seidenwirker handwerk blühte einmal in Köpeniet, erlag aber dann der Industric. Bon den großen Industrien des Bezirkes haben das Kabelwert Oberspree und die Glasfabrt Marienhütte ausgestellt, Dagegen find die Wäschereien, an denen Köpenick so reich ist, nicht vertreten. Die Familie Spindler, deren Ahnherr die bekannte Färbereifirma gründete, ist nicht vergessen. Groß ist die Zahl reiz­voller Bilder aus Alt Köpenid. Auch über die alte Gitte des Grenzenzuges, die für Köpenick zum legten Male im Jahre 1886 stattfand, werden wir belehrt. Die Ausstellung ist untergebracht in

der Körner- Schule an der Lindenstraße, Ece Bahnhofstraße. Sie wird bis Ende Oktober täglich in den Stunden von 11 Uhr vor­mittags bis 7 Uhr abends geöffnet sein. Der Zutritt ist unent geltlich. Nicht nur den Bewohnern des engeren Bezirkes Köpenick , sondern auch anderen Berlinern kann der Besuch sehr empfohlen

werden.

Das Schreckmoment".

Am 3. Oktober Winterfahrplan!

Auf Beschluß des Bezirksvorstandes wird das Parteisekretariat ab 1. Offober Sonnabends um 1 Uhr geschlossen. Alle Parteinachrichten, die Sonntags erscheinen sollen, müssen bis 12 Uhr mittags auf­gegeben sein.

1. Kreis Mitte. Kommunale Rommission: Sonnabend, 2. Oktober, 4 Uhr, Besichtigung der Säuglingsfürsorgestelle, der Kinderheime und des Kinder­horts in der Blumenstraße. An der Besichtigung nehmen teil alle Ge nossen, die in den Wohlfahrts- und Jugendtommissionen tätig sind, sowie. alle Stadt- und Bezirksverordneten. Die Teilnehmer treffen sich pinkt­Tich 4 Uhr Blumenstr. 97, Sof. Führung: Stadtrat Rudolf Herrmann. 4. Kreis Prenzlauer Berg . 7% Uhr in der Aula des Lunsenstädtischen Gymna ftums, Gleimstr. 49, Fahnenweihe der Ebzialistischen Arbeiterjugend, Abt. Senefelder - Viertel. Musik, Chor, Regitationen, Sprechchor. Weihe rede: Franz Künstler, M. d. R. Eintritt 50 Bf. Wir bitten alle Gc. noffinnen und Genossen, sich recht zahlreich zu beteiligen, 5. Kreis Friedrichshain . Die Genofsinnen und Genoffen werden gebeten, fich an ber Werbefeter der Sozialistischen Arbeiterjugend am Sonntag, 3. Ofto­ber, vorm. 11 Uhr. im Rose- Theater, Große Frankfurter Str. 132, zu beteiligen. Eintrittspreis 50 Bf. Karten an der Rasse erhältlich.

20. Kreis Reinickendorf . Montag, 4. Oktober, Gizung des erweiterten Kreis­vorstandes. Ort und geit werden noch bekanntgegeben.

Heute, Sonnabend, den 2. Offober:

6. 2bt. 8 Uhr bei Dobrohlaw, Swinemünder Str. 11, wichtige Funktionär­fikung.

9. Abt. 7% Uhr bei Sufenbach, Berleberger Str. 64, wichtige Borstands. figung. Erscheinen aller Mitglieder, auch der Frauenleitung, unbedingt erforderlich.

51. bt. Charlottenburg . Sonnabend, 2. Oftober, 8 Uhr, und Sonntag. 3. Oktober, 4 und 8 Uhr, Ainovorstellung im Gaal der Bau genoffenschaft, Königin- Elifabeth- Str. 6. Film: Freies Boll". Cin tritt 50 Pf.. Kinder 20 f.

Abt. 123a Raulsdorf- Süb. 7 hr öffentliche Bersammlung im Bortrag Des Restaurant Canssouci, Raulsdorf- Gud, Moltkestraße. Genossen Pfarrer Bleier über Christentum und Sozialismus". Im Interesse der heutigen Lage ist es Pflicht eines jeden Einwohners, diese Versammlung zu besuchen.

33. Abt. Sonnabend, 9. Oktober, Herbstvergnügen in der Alten Taverne", Alt- Stralau. Billetts bei den Bezirksführern erhältlich. Rege Beteiligung erwartet der Vorstand.

15. Oftober ftets Freitags von 6 Uhr ab in der Lindenstr. 3 statt. Die Kurfe der Selferschule beginnen am Donnerstag, 14. Oftober. Gruppe Brig : Am Sonntag, 3. Oktober, treffen fich alle Rinder zur Serbstfahrt nach Bernau früh 7% Uhr an der Eberstadtallee, Ede Rungiusstraße. 50 f. find mitzubringen.

Am 3. Oktober( d. h. in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober) tritt auf den deutschen Eisenbahnen der Winterfahrplan in Kraft, der neben dem Ausfall einiger Züge auch Aenderungen im Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde Groß- Berlin. Die Sprechstunde findet ab Fahrplan der im Winter verfehrenden Züge gegenüber dem Sommerfahrplan bringt. Es empfiehlt sich daher, vor Antritt einer Reise bei den Auskunftstellen auf den Bahnhöfen, in den Reise­bureaus usw. sich über den Fahrplan der Züge, besonders die Ab­fahrzeit und ob eventuell Umsteigen erforderlich ist, zu unterrichten. Die genauen Angaben enthält das soebene erschienene Reichs­ursbuch, das an den Fahrkartenschaltern, Bahnhofsbuchhand: Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin. lungen, in den Reisebureaus usw. erhältlich ist.

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Die Abteilungen, welche nicht im Besige einer Fahrpreisermäßigungskarte find, können solche im Sekretariat erhalten.

Sonntag im Riefengebirge. Wie uns die Reichsbahndirettion Berlin mitteilt, wird der für Sonnabend/ Sonntag vorgesehene Heute, Sonnabend, abends 7% Uhr: Wochenendsonderzug zu ermäßigten Fahrpreisen nach Ober- Treffpunkt 46 Uhr Mariendorf , Rathaus.( Alle, die zum Werbeabend eine schreiberhau/ Krummhübel bestimmt verfehren. Der Zug fährt am Sonnabend ab Berlin , Friedrichstraße 2.17 Uhr nachm., ab Alexanderplatz 2.25, ab Schles. Bahnhof 2.35 und ist gegen 9 Uhr abends im Riesengebirge Die Rückfahrt am Sonntag erfolgt so, daß die Teilnehmer gegen Mitternacht wieder in Berlin find. Fahrkarten sind bis turz vor Abgang bes und Schles. Bahnhofs erhältlich.

Mariendorf : Arbeitsgemeinschaft fällt aus. Dafür Fahrt nach Bernau . Rolle haben, treffen sich mit den Bernau - Fahrern, um die Rollen abzuholen.) Bantow: Städt. Jugendheim Kiffingen, Ede Granikitraße. Mitgliederver­fammlung. Neu- Lichtenberg : Turnhalle Lückstr. 60. Einführungsabend. Eltern und Jugendliche herzlich willkommen. Werbebezirk Kreuzberg: Jugend­ heim Lindenstr. 3. Beginn des Schulungsturfus. Erscheinen aller Genoffen ist Bflicht. Werbebezirk Reukölln: Fahrt Bernau , Treffpunkt 16 Uhr abends Bhf. Neukölln( Leiter Genoffe Windelboth); abends 8 Uhr Bhf. , Neukölln ( Leiter Genosse Githt). Fahrpreis 60 Pf. Adlershof : Jugendheim Roonstr. 16. Raulsdorf: Beteiligung an der Schulentlassungsfeier,

Wegen fahrlässiger Tötung hatte sich der Kraftwagenführer St. 3uges bei den Fahrkartenausgaben des Bahnhofs Friedrichstraße Werbeabend.

vor dem Schöffengericht Neukölln zu verantworten. Am 6. Januar fuhr er mit seinem Kraftwagen und einem Anhänger durch die Köpenicker Chaussee in Treptow . Als er einem Fuhrwert begegnete, scheuten plöglich die Pferde, und er mußte zu weit aus­biegen, sodaß der Anhänger von einer entgegenkommenden Straßen­bahn, die nicht mehr schnell genug bremsen fonnte, erfaßt wurde. Der auf dem Anhänger sigende Mitfahrer wurde heruntergeschleudert und erlag den erlittenen Verletzungen. Auf Grund der Beweisauf­nahme nahm auch der Staatsanwalt an, daß den Angeklagten teine Schuld an dem bedauernswerten Unfall treffe. Wenn er zu weit nach links gefahren sei, so sei das auf das Schreck moment" zurückzuführen. Entsprechend dem Antrage wurde der Angeklagte freigesprochen.

Radrennen des ARB. Solidarität.

Der Bezirks- Sportausschuß des Arbeiter Radfahrer bundes Solidarität" hat zum Abschluß der diesjährigen Saison einige Radwettkämpfe ausgeschrieben, die am 10. Df­tober 1926, morgens 8 Uhr, auf der großen Stadionwiese im Treptower Park zum Austrag gelangen. Den Anhängern der Rad­rennen und der Radsport treibenden Arbeiterschaft soll in einem größeren Brogramm der Beweis erbracht werden, daß außer dem Tourenfahren auch die weiteren Zweige des Radsports eine gute Ent­wicklung erfahren haben und es wohl verdienen, daß die Arbeiterschaft ihren Radsport nur im Arbeiter- Radfahrerbund ,, Solidarität" betreibt und sich ihm anschließt. Das Programm bringt als Neuheit eih Langsamfahren, eine lebung, welche in unserem Großstadt­verkehr für jeden Radler notwendig ist. Auf einer Bahn von 100 Meter Länge und 1 Meter Breite wird gezeigt werden, daß auch das Langfamfahren eine Kunst ist. Den Freunden des Saal. und Rafenfports bietet fich die Gelegenheit, in einem Rasenrad­ballspiel zwei der besten Mannschaften des Gaues 9 im Revanchespiel beobachten zu können. Da der feste Rundweg um die grüne Wiese fich für Radmettfahrten gut eignet, so follen dort Radrennen stattfinden, welche sicher großes Interesse finden werden. Das Pro­gramm sicht vor ein Zweirunden- Rennen mit mehreren Borläufen und einem Endlauf, weiter ein Zwei- Kilometer- Rennen für die Jugend, in besonderen Läufen für Draht- und Wulstreifenfahrer. Ein Lauf über 3500 Meter für Wulstreifen- und 9 Kilometer für

Kein Geständnis Jürgens.

Ueber den Fall Jürgens find in letzter Zeit verschiedentlich irre­führende Nachrichten verbreitet worden. Es war zuerst behauptet worden, daß der preußische Staatssekretär Dr. Weißmann als mich­tiger Zeuge in dem kommenden Jürgens- Prozeß auftreten werde. Jeßt wieder heißt es, daß der beschuldigte Landgerichtsdirektor plößẞ­lich ein Geständnis abgelegt habe, demzufolge er einige Betrügereien nur wegen hoher Spielschulden begangen habe, durch die er einem hohen Beamten der preußischen Staatsregierung verpflichtet gewesen sei. Beide Nachrichten entsprechen in feiner Weise den Tatsachen. Des weiteren ist bei allen in Frage kommenden Stellen von einem angeblichen Geständnis des Landgerichtsdirektors abso. lut nichts betannt. Im Gegenteil ist erst am gestrigen Mitt­woch bei seinem Verteidiger ein Schreiben des Jürgens eingetroffen, bauer seiner Haft protestiert. Jürgens hat auch beim Oberlandes­in dem sich dieser als völlig unschuldig bezeichnet und gegen die Fort­gericht Stettin Beschwerde über die angeordnete Fortdauer seiner Haft eingelegt. Von der zuständigen Straffammer ist jetzt das auptverfahren gegen Jürgens und seine Ehefrau eröff net worden, jedoch nicht in allen in der Anklage aufgestellten An­flagepunkten.

Senefelber- Viertel: In der Aula des Luisenstädtischen Gymnasiums, Gleimstr. 49, Fahnenweihe. Musik, Chor, Rezitationen, Sprechchor. Weiherede: Genosse Franz Künstler. Beginn 18 Uhr. Eintritt 50 Pf.

Morgen, Sonntag:

Einführungsabend. Rosenthaler Borstadt: Landsgemeindehaus, Sophienstr. 23. Nachm, 5% Uhr Edönhauser Vorstadt I: Fahrt Bernau . Treffpunkt 47 Uhr. Abends 28 Uhr Heimabend Schönfließer Str. 7.( Instrumente mit­bringen.) Südwesten: Fahrt Bernau . Treffpunkt 7 Uhr Blücherplag. Friedenau : Berbetag. Bormittags Sausagitation, nachmittags Werbevolks­fise auf ben Bläken. Tempelhof : Spaziergang Grunewald- Wannsee. Treffpunkt 2 Uhr Bhf. Tempelhof. Wallenberg: Fahrt. Treffpunkt 7 Uhr Bhf. Grünau, Niederschöneweide : Schule Berliner Str. 31. Einführungs­Raulsdorf: Mittelfee. Abfahrt 17 Uhr Raulsdorf. Reinickendorf abend. Weft: Jugendhaus in der Seidelstraße. Einführungsabend. Werbebesirt Brenzlauer Berg : Fahrt Bernau . Treffpunkt 7 Uhr Bhf. Prenzlauer Allee.

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Werbebezirk Often: Werbefeier im Rose- Theater , Große Frankfurter Straße 182. Anfang vormittags 11 Uhr. Eintritt 50 Pf. Gefang, Ansprache, Aufführung.

Unterbezirks Jugendtag Barnim- Udermart am 2. und 3. Oktober in Bernau . Sonnabend abenb 8 Uhr Fadelzug, Gonntag vormittag 11 Uhr Proletarische Feierstunde. Abfahrt der Rüge: 5,10 Uhr, 5,40 Uhr( alle ½ Stunde). Teil­nehmergebühr 30 Pf.

Geschäftliche Mitteilungen.

In der Speisekammer gestorben. Der 27 Jahre alte Zahn. technifer Willi Wegener murde in der Speisekammer seiner Wohnung in der Marktstraße 2 auf seinem Stuhl fizend leblos aufgefunden. Ein herbeigerufener Arzt fonnte nur noch den Tod durch Vergiftung feststellen. W. hatte wegen Renovierung der Küche die Speisekammer als Arbeitsraum eingerichtet und zu diesem Zweck von dem Gas­tocher aus eine Schlauchleitung nach dort gelegt. Der Schlauch mar undicht geworden und W. hatte, ohne daß er es merfte, das tödliche Ausammenlegung, die ihm ganz ungewöhnliche Reinigungs- und Schaumkraft Gas eingeatmet.

Ein Lehrgang für Obstbaumschnitt und Obstbaumpflege findet an der Lehr- und Forschungsanffalt für Gartenbau in Berlin­Dahlem in der Woche vom 25. bis 30. Oftober d. 3. täglich Don 10 bis 2 1hr statt. Anmeldung unter Einsendung des Lehrbeitrages von 9 M. auf das Postscheckkonto Berlin 26 119 der Kaffe der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau.

Eine prächtige Waschmittel- Neuheit. Nach jahrelanger wiffenfchaftlicher Arbeit hat die Sunlicht- Gesellschaft Mannheim unter dem Namen Suma" eine neuartige pulverifierte Seife herausgebracht, die den höchsten Ansprüchen der Sausfrauen entspricht. Suma ift fein gewöhnliches Geifenpulver, sondern enthält 40-50 Bros. mehr Seife als jene. Es ist von einer ganz eigenartigen verleiht und eine blendend weiße, frisch duftende Wäsche mühelos gewähr­Teistet. Und diese töftliche. Reinheit wird barauf sei besonders hinge­miefen ohne jede den Geweben so sdräbliche Fünftliche Bleichmittel erzielt: Suma ift pöllig frei von Chlor, Berborat, Goda, Wasserglas usw.

Welterbericht der öffentlichen Wellerdienfiftelle für Berlin. ( Nachbr. verb.). Biemlich trübe und etwas neblig, ohne erhebliche Regenfälle, Temperaturen menig berändert. Für Deutschland : Im Nordosten ziemlich better, fonft trübe und etwas neblig, stellenweise besonders im Süden und Südosten Regenfälle.