Der Juwelenraub.
Charlotte Spruchs Versteck im Grunewald.
Die Ermittlungen zur völligen Aufklärung des großen Juwelenraubes brachten eine neue überraschende Wendung. Johannes Spruch hatte durch phantastische Erzählungen versucht, die Kriminalpolizei irrezuführen. Sein Lügengebäude brach aber endlich zusammen.
Daß das in verhältnismäßig furzer Zeit geschah, dazu hat auch die polnische Kriminalpolizei in dankenswerter Weise beigetragen. Die polnischen Behörden stellten den Berliner Kommiffaren bereitwilligst und sofort ein großes Aufgebot von Beamten zur Verfügung. So war es möglich, allen feinen Angaben sehr rasch nachzugehen und sie als Lügen festzustellen. Der Chef der Kriminalpolizei, Regierungsdirektor Dr. Weiß hat den hier anwesenden Bertretern der polnischen Polizei für diese wirffame Unterstützung feine Anerkennung und seinen Dank ausgesprochen. Dem Räuber tut fein Geständnis jezt sehr leid. Er schimpft sich selbst einen Dummkopf und Idioten. Wenn er seine Mutter nicht zu Gesicht betommen hätte, fagt er, so wäre es ihm niemals eingefallen, etwas zu gestehen, denn durch den Raub sei er an das langersehnte Biel gekommen. Wäre er Herr der Juwelen geblieben, so wäre er ein gemachter Mann" gewesen. Fluchend bereute er feine Schwäche. Die Kriminalpolizei beschäftigte fich jetzt sehr eingehend mit Spruchs Schwefter Charlotte. Beide waren schon einmal verhaftet gewesen, da sie im Verdacht standen, von der Tat gewußt zu haben. Zur Rede gestellt, waren beide Schwestern zunächst wieder entlassen worden. Der Verdacht, auch bei der Beiseiteschaffung der Beute beteiligt gewesen zu sein, verdichtete sich namentlich gegen Charlotte Spruch so, daß sie nach einem erneuten Verhör wiederum in Gewahrsam behalten wurde, ebenso ihre Schwester Elisabeth. Gestern legte Charlotte ebenfalls ein Geständnis ab. Daß sie von der Tat gewußt habe, daran zweifelte man ohnehin nicht mehr. Als Johannes, der ihr gegenüber wiederholt geäußert hatte, daß er ,, ein Ding drehen" wollte, um zu Geld zu kommen, sie am Sonnabend nachmittag, gestern vor acht Tagen, in der größten Aufregung und beschmukt besuchte, da wußte sie ohne Zweifel, daß etwas im Sinne seines Planes geschehen war. Borgestern gestand sie nach langer Unentschloffenheit, daß sie nicht nur das Verbrechen und seine Ausführung gelannt, sondern von ihrem Bruter auch einen großen Teil der Beute abbekommen habe. Das geschah am Sonnabend gleich nach der Tat, nachdem sie den Bruder mit einer Tasse Raffee gestärkt und allmählich beruhigt hatte. Sie gab auch zu, daß fie ihren Beuteanteil vergraben habe, ebenso in einem Wedglas wie Spruch selbst es bei Friedrichshagen benutzt hat. In dem Hin und Her entschlüpfte ihr auch das Wort ,, Grunewald ", und nach längerem weiteren Zögern erklärte sie jetzt, daß ihr Ver= sted im Grunewald an der Waldtapelle liege. Nach > diesem Geständnis fuhren der Chef der Kriminalpolizei, Regierungsdirektor Dr. Weiß, die Kommiffare Trettin, 3apfe und Werneburg und ihre Beamten in mehreren Autos mit Charlotte Spruch nach dem Grunewald hinaus. Sie führte an dem Forsthause und dem Forfigarien vorbei, auch an der Kapelle vorüber auf einem Wege, auf dem Holz abgefahren wird, nach dem Jagen 59, das durch einen tiefen Graben von dem Jagen 58 getrennt wird, durch eine 30jährige Kiefernfchonung hindurch in der Richtung nach dem Jagen 60 zu. Hier bezeichnete sie nach längerem Suchen zwei Feldsteine als ihr Mertzeichen. Sie schob denn auch selbst die ziem lich schweren Steine beiseite, grub etwa ein Biertel Meter tief und förderte in der Tat den gesuchten Schatz zutage. Charlotte hatte ihren Beuteanteil in zwei zufammengenähte Pelzstücke hineingesteckt, das Ganze mit bunten Seidenlappen, die früher zur Anfertigung von Kiffen gedient hatten, umgeben und mit einem rosa Bäni djer: festgebunden. Die so sorgsam eingehüllten Juwelen hatte fie in ein hohes Wedglas gesteckt und vergraben. Ilm hierbei nicht aufzufallen, hatte sie die Pilzsucherin gespielt. Mit einem Körbchen und einem Löffel ausgerüstet, mar fie durch den Wald gegangen, und mit dem Löffel hatte sie auch das Loch gegraben. In Sem Körbchen hatte sie den Schatz getragen. Das Versted lag nur fünf Schritt von einem Wege nach dem Jagen 60 zu entfernt. Jetzt ist nun die ganze Beute aus dem sensationellen Raube wieder herbeigefchafft.
Mit dem Geständnis der Charlotte und der Wiederentdeckung der ganzen Beute ist nun das Märchen von der Sonja und ihrer Flucht nach Warschau vollständig erledigt. Sonja existiert in der Rolle, die Spruch ihr zuschrieb, sicherlich nicht. Sie gehörte aber in das Lügengewebe hinein, das sich der phantasievolle junge Mann ausgedacht hatte. Auch seine angeblichen Beziehungen zu einer anderen Frau sind Phantasie, obwohl er von ihr in einem mit roter Tinte oder vielleicht auch mit seinem eigenen Blute geschriebenen Briefe Abschied nahm, weil sie ihn nicht erhören wollte.
Sie wußte weder ein noch aus.
Die geistig beschränkte polnische Arbeiterin 3. hatte feine milden Richter gefunden. Selbst der Staatsanwalt hat als Vertreter des Staates mehr Verständnis ihrer aussichtslosen Lage entgegengebracht, als das Gericht. Sechs Monate Gefängnis lautete sein Antrag, zwei Jahre Gefängnis dagegen das Urteil. Die 3. hatte ihr zwei Monate altes Kind getötet. Wie fam sie zu ihrer Tat? Nicht anders als jo und so viele unglückliche Mütter dazu immer wieder fommen. Die 3. unterhielt ein Berhältnis mit dem Landarbeiter L. Als sie niederkommen sollte, fand sie Aufnahme in der Hebammenanstalt in Neukölln. Acht Tage nach
der Geburt des Kindes wurde sie entlassen. Sie ging zu dem Vater des Kindes: er hatte ihr die Heirat versprochen. Nun aber schickie er sie zu seinen Bekannten. Dort fonnte sie nur wenige Tage bleiben. Dann fand sie auf furze Zeit Unterkunft im Asyl für Obdachlose. Hierher hatten sie die tatholischen Schwestern aus der Hebammenanstalt gewiesen. Und schließlich begab fie fich auf Arbeit suche. Sie ging von einem Bauernhof zum anderen, nirgends wollte man sie mit dem Kinde aufnehmen. Bes schränkt und unbeholfen, der deutschen Sprache nur wenig mächtig, des Lesens und Schreibens untundig, wußte sie sich nicht mehr zu helfen. Hungrig, mit blutenden Füßen, das notdürftig befleidete Kind auf dem Arm, ging fie die Landstraße daher. Und als das Kind plöglich von Krämpfen befallen wurde, fich blau im Gesicht verfärbte und schließlich starr wurde, warf sie das erst vor kurzem mit ihrer Brust gestillte Kind vor Schreck in den Schlamm des Borwerts Bredom und ging selbst davon. Die erschöpfte Frau wurde Dom Schnitter Petroschewski aufgenommen. Die Kindesleiche wurde gleich am nächsten Tage aufgefunden und die Obduktion ergab, daß das Kind durch die plötzliche Einwirkung der Kälte in dem Morast und durch den plöglichen reflektorischen Herzstillstand gestorben sein fonnte. Jetzt hatte sich die 3. vor dem Landgericht III. zu verant worten. Sie mußte sich ihren Richtern durch einen Dolmetscher perständlich machen. Der psychiatrische Sachverständige Dr. Dyrenfurth fand menschliche Worte für die Angeklagte.
Er sprach von der Berzweiflungstat eines Naturfindes, bas zur Verantwortungsfreudiger" als„ Märtyrer".
Ratlosigkeit und Effekthandlung neigt, und von ihrer großen Urteilsschmäche; tonnte jedoch den§ 51 für sie nicht gelten lassen. Wie bereits oben erwähnt, verurteilte das Gericht die Angeklagte zu zwei Jahren Gefängnis, zur Mindeststrafe, die vom Gesetz vorgesehen ist. Vielleicht doch ein viel zu hartes Urteil. Hätte unter den Richtern wenigstens nicht eine Frau fizen sollen? Es scheint überhaupt verwunderlich; es gibt augenblicklich mehr Frauen als Männer in Deutschland , auch in Berlin , und trotzdem ist die Zahl der weiblichen Schöffen noch immer sehr gering.
Der Tod der Prostituierten.
Ein Opfer der erblichen Belastung.
Der Fall des Willi Brandt , der des Totschlags an der Prostituierten Dupui angeklagt war, ist kriminell wie sozialpsychologisch von allgemeinem Intereffe. Sozialpsychologisch steht man hier vor der Frage der Eugenit, d. h. der Rassenhygiene, und der Erziehung psychopathischer Kinder. Der Angeklagte stammte nicht allein von Großeltern, die schwer epileptisch waren, sondern auch sein Urgroßvater war geiftestrant und seine Onkel und Tanten waren schwer epileptisch. Kein Wunder, daß auch der Knabe epileptische Züge aufwies, Opfer feines hemmungslosen Trieblebens und chronischer Trinker wurde, unstet. und streitsüchtig in seinem Verhalten war. Kriminalpsychologisch steht man wieder vor einem Fall, wo Gedanken, die lange gehegt und gepflegt, Alkoholrausch fast automatisch in die Tat umgesetzt haben. und in der Phantasie ausgebaut wurden, sich schließlich in einem
-
Sadistische Anwandlungen hatte der Angeklagte bereits schon früher im Verkehr mit Frauen. Dieses Mal stieß er auf eine entsprechende Partnerin. Gegen 1 Uhr in der Nacht der Tat tam Brandt bereits start angetrunken in ein Lotal in der Kaiserollee. Hier verwickelte er sich in ein Gespräch mit fremden Leuten, in dessen Verlauf er fie bat, auf seinen Tod zu trinken, von sich als von einem Todgeweihten sprach und gleichzeitig auch erwähnte, daß er jemand in den Tod mit sich nehmen wolle. Von diesem Gespräch meiß er selbst nichts. Er erinnerte sich dunkel, daß er mit einem Mädchen zusammentraf, Zigaretten taufte und in irgendeinem Zimmer ausgekleidet wurde. Als er am nächsten Morgen erwachte und den leblojen nadten Körper mit dem Biß auf der Wange und den Würgemertmalen am Halse vor sich fah, war er vor Schred sofort nüchtern. Er mußte nun, daß er es gewesen sein mußte, der das Mädchen getötet hatte, cr fonnte aber nicht verstehen, wie er in das fremde Zimmer getommen war. Er fleidete sich an, nahm aus den Kleidern des Mädchens den Haustürschlüffel es war 46 Uhr morgens und begab sich zuerst zum Bahnhof 300, dann zu feiner Braut. Diese verließ er bald unter Hinterlaffung eines Zettels. Es hieß darin: Auf Wiedersehen in einer anderen Welt. Ich werde noch in meiner letzten Stunde an Dich denken. Kurt." Darauf fuhr er zu seinen Pflegeeltern, um sich von ihnen zu verabschieden. Zwischendurch grübelte er immer wieder über das Ereignis der Nacht. Er beschloß, den Abend abzuwarten, um sich aus den Zeitungen zu Polizei stellen. Noch im Laufe des Tages richtete er Briefe an feine überzeugen, ob das Mädchen wirklich tot sei. Dann wollte er sich der Braut und feine Pflegeeltern. In dem ersten schrieb er: Liebe Anne, ich danke Dir für Deine große Liebe zu mir. Ich habe nun Dein Leben und Deine Hoffnungen zerstört. Ich habe in ftar fer Truntenheit einen Menschen getötet, eine Rätsel. Sollte ich zum Tode verurteilt werden, so wird mir der Geunschuldige Frau ermordet. Wie und warum ist mir ein Sterben leichter machen. Verzeih mir alles, was ich Dir im Laufe der danke an Dich, die Du mir Braut, Freundin und Mutter marft, das Jahre Schlechtes zugefügt habe. Heute abend werde ich mich der Polizei stellen, um dann meine Sühne entgegenzunehmen. Dein unglücklicher Kurt." Und in dem Brief an die Pflegeeltern hieß es: Mord begangen habe. Wie und warum ist mir ein Rätsel. Verzeiht ,, Erschreckt nicht, wenn Ihr in den Zeitungen left, daß ich einen mir meine graufige Lat . Ich stelle mich heute abend der Polizei. Euer unglüdlicher Kurt." Abends begab er sich noch zu einer Freundin, mit der er in letzter Zeit verkehrte und teilte auch ihr von feiner Tat mit. Er kaufte darauf eine Montagszeitung und stellte fich der Polizei.
sich in diesem Falle um einen pathologischen Rausch Die psychiatrischen Sachverständigen waren darin einig, daß es zust and handeln könne. Doch während Dr. Störmer infofern gemiffe Zweifel äußerte, als die Erinnerung des Angeklagten am Morgen nach der Tat eine äußerst genaue war, schrieb Prof. Strauch diesem Umftande gar keine Bedeutung zu. Dr. Störmer erflärte ferner, daß in diesem Falle tein Erwürgen, sondern ein Bürgen stattgefunden habe und daß dabei gewissermaßen durch einen unglücklichen Zufall der Erstickungstod herbeigeführt worden sei. Der Staatsanwalt beantragte wegen Totschlages drei die Anwendung des§ 51 und wollte bestenfalls fahrlässige Tötung Jahre Gefängnis, der Berteidiger Dr. Staub plädierte für gelten laffen. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen schwerer Körperverlegung mit tödlichem Ausgang zu zwei Jahren zehn Monaten Gefängnis, unter Anrechnung von vierzehn Monaten Untersuchungshaft solange hatte es gedauert, bis die Hauptverhandlung angesezt wurde. Der Fall Brandt verdient besonders berücksichtigt zu werden. last ung des Angeklagten geworden. Die Forderung, daß psychisch Er und die Getötete sind beide Opfer der erblichen Be defekte Menschen keine Kinder auf die Welt bringen und daß psychopathischen Kindern eine besondere Fürsorge durch die Gesellschaft zuteil werde, erhält hier eine neue Begründung.
Dachstuhlbrand in der Potsdamer Straße .
Gestern abend furz vor 9 Uhr wurden mehrere Löschzüge der Feuerwehr nach der Potsdamer Straße 108 gerufen, wo der Dachstuhl des Vorderhauses in Flammen stand. Es wurde aus mehreren Rohren Wasser gegeben. Unter Leitung von Baurat unge gelang es nach ziemlich zweistündiger Tätigkeit das Feuer abzulöschen. Die Aufräumungsarbeiten zogen sich bis in die späten Nachtstunden hin. Ein greßer Teil des Dachstuhles ist vernichtet. Einige Wohnungen haben unter Wasserschaden start gelitten. Die Entstehungsursache fonnte bisher noch nicht einwandfrei getlärt werden, doch wird Brandstiftung vermutét. Bedauerlicher meise kam bei den Löscharbeiten der Feuerwehrmann Hansen zu Schaden. Er zog sich eine Rauchvergiftung und Gehirnerschütterung zu, so daß er ins Krankenhaus geschafft werden mußte. Der nächt liche Feuerschein hatte in der an und für sich sehr belebten Hauptver fehrsstraße viele Menschen angelockt. Die Schutzpolizei forgte dafür, daß die Löscharbeiten ungehindert durchgeführt werden konnten.
Er ,, fann's beweisen" aber er ,, will nicht".
Beim Schöffengericht Charlottenburg wurde eine Beleidi gungsklage verhandelt, durch die der Stadtverordnete Genosse Rich. Draemert zwei schwarzweißrote Dahlemer, einen Herrn Ekhard Werner und einen Prof. Dr. Friedr. Fedde, zur Verantwortung ziehen wollte.
Draemert hatte in der Zeit des Kapp- Putsches als Führer eines Einwohnerwehrmachtzuges in amtlichem Auftrage bei mehreren Dahlemern nach Waffen gesucht, wobei er in der Wohnung des früheren Hofjuweliers" Werner tatsächlich Waffen fand. Die Antwort darauf war ein in der Deutschen Zeitung" erscheinender Artikel, der über die Waffenfuche berichtete und sich in Schimpfereien gegen unseren Genossen Draemert erging. Nicht lange nachher dem Bernerschen Hause nach Waffen zu suchen, aber sie kam dann auch die Entente tommission auf den Gedanken, in fand nichts, weil ja das Nest bereits ausgeräumt war. Im Anschluß hieran entstand bei den Schwarzweißroten das Gerede, daß die Waffensuche der Ententekommission durch Draemeri veranlaßt sei, und in der Stadtverordnetenwahlbewegung vom Oktober 1925 trugen Prof. Fedde und des Hofjuweliers" Sohn, Ethard Werner, diese Beschuldigung weiter. Draemert zog sie zunächst vor den Schiedsmann, aber sie wollten sich nicht zu den Erklärungen bequemen, die er forderte. Danach sollte durch Klageerhebung ihnen Gelegenheit zu dem„ Wahrheitsbeweis" gegeben werden, von dem man prahlerisch geredet hatte.
"
Bor Gericht spielte Professor Fedde eine minder ungünstige Rolle als der in der Haltung eines opferbereiten Märtyrers auftretende Herr Werner. Der Angeklagte Fedde versicherte, er habe nie behaupten wollen, daß Draemert die Ententekommisfion zu ihrem Besuch bei der Familie Werner veranlaßt habe. Er gab jenem Gerede über Draemert jetzt die Auslegung, man habe nicht sagen wollen, daß von ihm eine Anzeige gekommen sei, aber durch sein Vorgehen gegen die Familie Werner habe er verschuldet, daß irgendein anderer die Ententefommission aufmerksam machte. Der Angeklagte Werner aber, der den deutschvölkischen Rechtsanwalt Bloch als Verteidiger mitgebracht hatte, zog sich auf die Erflärung zurüd, er fönne den Wahrheitsbeweis" bringen, doch wolle er es nicht. Ein Kriminalbeamter habe ihm angedeutet, die zweite Haussuchung sei Draemert zu verdanten, doch werde er, Werner, diesen Beamten nicht preisgeben, sondern lieber sich hier verurteilen laffen. Draemerts Rechtsbeistand Rechtsanwalt Dr. Rich. Treitel erwähnte aus einem Bernerschen Schriftfaß, daß darin zu dem Verzicht auf den Wahrheitsbeweis" gefagt wurde: Selbst im neuen Deutschland gibt es immer noch Menschen, die Gefühl und Ehrfurcht vor der Berantwortung nicht begraben haben." Und er fragte dann den Angeklagten Werner, ob es von Berantwortungsfreudigkeit" zeugt, nach so hochtönenden Worten sich auf den " großen Unbekannten" zu berufen. Der Angeflagte Werner, der den Wahrheitsbeweis schuldig blieb, machte den Versuch, die Beweislaft dem Kläger Draemert zuzuschieben. Er verlangte eine ehrenwörtliche Bersicherung Draemerts, daß der die Haussuchung der Ententekommission nicht veranlaßt habe, dann wolle er zugeben, daß er, Werner, mystifiziert sein fönne. Geofle Draemert hat jene unsinnige Beschuldigung längst aufs bestimmteste zurüdgewiesen.
Die vom Richter begonnenen und lange fortgesetzten Bergleichs verhandlungen führten zu feinem Ergebnis. Zu einem neuen Termin foll Affeffer Dr. Schmidt aus dem Polizeipräsidium geladen werden. Sonntagssonderzug zum Kyffhäuser .
Bei genügender Beteiligung wird die Reichsbahndirektion Berlin am nächsten Sonntag, den 10. Oftober, einen Sonntagsfonderzug zu ermäßigten Fahrpreisen nach Berga Kelbra verkehren lassen. Der Zug fährt ab Anhalter Bahnhof 5.54 vorm., ab Lichterfelde - Ost 6.11 und trifft in Berga Kelbra bereits um 10.17 in Lichterfelde - Ost 11.58 und Berlin Anhalter Bahnhof 12.16 nachts. vormittags ein. Rückfahrt ab Berga - Kelbra 7.50 abends, Ankunft Die Fahrpreise für Hin- und Rückfahrt betragen ab Berlin 10,90 m., ab Lichterfelde - Ost 10,50 m. Der Fahrkartenverkauf beginnt am Dienstag, den 5. Oftober, bei den Fahrkartenausgaben des Anhalter und Schlesischen Bahnhofs und Bahnhof Lichterfelde Ost sowie bei den vier MER.- Bureaus im Potsdamer Bahnhof, Unter den Linden 57/58. Bahnhof Friedrichstraße , Kaufhaus des Westens und Reisebureau Bon Berga- Kelbra aus ist Gelegenheit zum Besuch des Kyffhäusers und der bekannten Höhle" Die Heimbis zu 30 Metern hat, gegeben. In der Denkmalswirtschaft auf fehle", die eine Ausdehnung von zwei Kilometern und eine Höhe dem Kyffhäuser wird ein gutes Mittagessen verabfolgt; Reisende, die daran teilnehmen wollen, müssen bei Lösung der Fahrtarte eine 3 usa tarte zu einem Preise von 1,80 M. lösen. Er wollte in die Welt hinaus
Unmittelbar vor dem Antritt seiner Weltreise" wurde ein 16 Jahre alter Berliner Durchbrenner in Hamburg festgenommen. Ein Wolfgang Knauer, der bei einer Berliner Firma angestellt war und gelegentlich auch Kaffenbotengänge machte, erhielt vor 14 Tagen den Auftrag, von einem Kunden der Firma für eine Lieferung einen Scheck über 13000 Mart abzuholen. Statt eines Verrechnungsschecks, wie die Firma erwartet hatte, überschied, wußte, daß er den Barfched sofort einlösen konnte, ging zur gab ihm der Kurde einen Barsched. Der junge R. fannte den UnterBank und erhielt auch das Geld. Seitdem war er spurlos verschwunden, bis man ihn jetzt in Hamburg ermittelte und festnahm. Der abenteurlustige junge Mann war mit einem Auto zunächst nach Nauen gefahren und hatte sich dort neu einge= fleidet. Diese Spur fand man auch von hier aus, aber in Nauen war sie auch zu Ende. In Hamburg wurde man nun auf ein Bürschchen aufmerksam, das eher wie ein 14jähriger als wie ein 16jähriger aussah. In ihm erkannten Kriminalbeamte den in der Berliner Fahndung beschriebenen Durchbrenner. Knauer hatte sich mehrere Gewehre mit Munition, Revolver und Messer, Pelzsachen und eine Menge Lebensmittel aller Art, die für ein halbes Jahr gereicht hätten, zusammengetauft und zuguterlegt für 5000 m. ein Motorboot, auf dem er in die Welt hinausfahren wollte. Gerade als er im Begriff war, abzufahren, wurde er noch erwischt. Er hatte bereits alles, was er zu irgend welchen Abenteuern brauchte, in seinem Boote verstaut. Wie es möglich war, daß jemand so einem Jungen ein Motorboot zu dem doch nicht unbedeutenden Preise gegen Barzahlung verkaufte, ist hier nicht bekannt, noch weniger ersichtlich, wie man ihn in solcher Menge Waffen hat verkaufen können. Er besaß noch ungefähr 7000 m. 5000 m. hatte er für das Boot ausgegeben, fast 1000 m. hatten die anderen Sachen gefoſtet.
50 Mandarin. Daunen Fertige Inlette Feldbettstellen
750
3-4 Pfd. z. starken Deckbett
6.60 Oberbett
80 Beiffedern 5.50 Unterbett rotgestreift
080
7.50 Daunen
3992
90 Kopfkissen 80X80 cm, grau- rot, mit grauen Federn
1.4.25
90 Grof.Deckbett
12.99
u. 13.50 grau- rot mit grauen
Federn
1.95 Kissen
3050 Daunen- Beckbelt
mit 3 Pfund Mandarinen- Daunen
50 Daunen- Deckbelt
4650
130x200 cm, echt türk.
rot mit 4 Pfd. Mand.- Daunen
75 echt tärktech- rot, 5000
15%
mit Mandarinen- Daunen
x 200cm, mind
von 1200 an Ruhebetten mit buntem Bezug, gut gepolstert
3450
50 Bettstellen
1359
mit Patentboden weiß oder schwarz
15.24.50
700 Step pdecken Handarbeit, 150x200 cm, in allen Farben
Mengenabgabe vorbehalten
Betten
TAL
1350
1800
130 x 200 cm, mit 3 Pfund Daunen- Steppacken 6000 8000 9600
weißen Daunen gefüllt
160X215 om, mit pa. Gänsedannen, in allen Farben
80/185 90/190 150/200
Bettstellen 1250 1950 35.
schwarz od. weiß, m.Zugfedermatratze, stark Mod. 18.
Matratze 3- teilig, mit Kellkissen, dazu passend.
13.- 14.- 30.
Schaeter
nur im Stadtbahnhof Börse