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Professor und ssakenkreuzstuöenten. Die Annahme der Duellforderung ist das wichtigste" Der bisherige Direktor desZahnarztlichen Institutes der Uni- verfität Berlin * hat zum 1. Oktober 1926 seinen Abschied genommen. Die frei gewordene Stelle ist heiß begehrt. In informierten Kreisen tiennt man als den kommenden Mann Herrn Professor Schröder. Zur Kennzeichnung dieses Lehrers der akademischen Jugend brachte dieWelt am Montag* am 21. Dezember 1921 einen Be- richl über Vorgänge, die sich in der Professor Schröder un- terstellten Abteilung der Berliner Universitätsklinik folgendermaßen abgespielt haben. Studierende der Zahnheilkunde ge- schmückt mit dem Hakenkreuz behandelten Patienten im Zahnärztlichen Institut der Universitätsklinik", die vom Gelde der Republik erhalten wird. Der von Herrn Professor Schröder einge» setzte Volontärassistent machte einem Studenten, der während der A'rbeitsstunden ein Hakenkreuz trug, Vorhaltungen ob dieser Takt- losigkeit. Die Folge dieses Verweises war ein erregter Wortwechsel. Denn durch die Zurechtweisung fühlte sich der junge Studiosus bc- leidigt und ließ dem Assistenten eine Duellfyrderung überbringen. Letzterer lehnte ab. Hierauf wurde eine Versammlung der Studie- renden einberufen und folgender Beschluß gesaßt:Die Entfernung des Assistenten Dr. Gabriel soll erwirkt werden, weil er nach dem Vorgefallenen nicht mehr das Vorbild eines akademischen Lehrers sei und eine Zusammenarbeit unmöglich sei." In dieser Situation wandte sich der Assistent an seinen Vorgesetzten, Herrn Professor Schröder, um Rat und Hilfe. Herr Professor Schröder, Beamter der Republik Preußen, erklärte aber seinem Assistenten, daß die Annahme der Duellforderung das wich- tigste gewesen wäre." Als der Vater des Assistorten, der bekannte Chemiker Gehcimrat Gabriel, nochmals Professor Schröder in der Angelegenheit seines Sohnes aufsuchte, gab Professor Schröder seiner Meinung dahin Ausdruck, daß sein bisheriger Assistent frei- willig von seinem Posten zurücktreten möchte. So siegte mit Hilfe Professor Schröders der Wille der Hakenkreuzstudenten auf der gan- zen Linie. Ist ein Mann mit so reaktionärer Gesinnung geeignet, Studierende zu Bürgern der deutschen Republik zu er- ziehen? Hat man an Hannooer und Bonn noch nicht genug? Nach diesen Vorgängen muß von dem Herrn Minister Becker verlangt »Verden , daß der ducllfordernde Professor Schröder nicht die Treppe hinauffällt._ Die Schupo im Sportpalast. Vor den Augen einiger tausend Zuschauer entrollte sich am Donnerstag im Sportpalast ein festlich frohes Bild. Zum zweiten Male gab die Schutzpolizei in der großen Arena ein Debüt von solcher Reichhaltigkeit, daß das dichtbesuchte Haus wiederHoll Beifallsstürme durchdröhnten. Es war dies die zweite groß« Sport- Veranstaltung im Rahmen der großen Berliner Polizeiausstellung. In der mit den Farben aller an der Polizeiausstellung beteiligten Länder geschmückten Halle nahmen die Kämpfe um 8 Uhr ihren An- fang. Für den Sprinter-Dreikampf über 49, 30 und 60 m starteten sechs Konkurrenten. Polizeiwachtmesster Fuhrmann(Gruppe Süd) wurde im Gesamtergebnis Erster vor Polizeiwachtmeister Hintze(Gruppe West). In einem Jiu-Iitsu-Meister- s ch a f t s k a m pf siegte Dietrich. Frankfurt a. M., Deutscher Polizei­meister, über Brossig. Sächsischer Landesmeister, in 8,6 Minuten durch Würgegriff. Wiederholten, überaus starken Applaus riefen die vorzüglichen Gymnastikvorfllhrungen der Polizei» inspcktion Kreuzberg hervor, die von 60 Beamten der vierten Bereit- schast in fabelhaster Planier vorgeführt wurden. Im Handball- Spiel konnte Berlin die sächsische Mannschaft mit 7: 1 Toren überlegen abfertigen. Zum Schluß fand ein humoristischer Alarm. lauf statt, der große Heiterkeit erregte. Eine Berliner und eine holländische Polizeikapelle sorgte für die inusikalische Unterhallung. Unter den zahlreichen Gästen in Uniform und Zivil bemerkte man den Berliner Polizeipräsidenten, Genossen Grzesinski , den Vize-

Präsidenten Dr. Friedenskurg, den Kommandeur der Berliner Schutz- Polizei, Polizeioberst Haupt, dessen Vertreter, Oberst Heimannsberg , den österreichischen Botschafter, den Dubliner Polizeichef, den Haager Polizeipräsidenten und den Leiter der Kubanischen Polizei. Die /tutolnöustrie fährt keine Kennen mehr! Die deutsche Automob ilindustri« will sich nicht mehr an Auto- mobilrennen beteiligen." Das ist das Ergebnis der Ausführungen, die der Führer der Industrie, Geheimrat A l l m e r, Bremen , gestern auf einer Pressebesprechung machte. Die Automobilindustrie hat zugeben müssen, was einsichtige Leute schon längst sagten und was Direktor Opel kürzlich auch offen in der Presse bekannt machte, daß nämlich die Siege einer bestimmten Automobilmarke bei Rennen durchaus noch kein Beweis für die Güte des Fabrikates in der S« r i e n h e r st e l l u n g ist. Geheimrat Allmer hat gestern offen ausgesprochen, daß die ständige Beteiligung der Automobil- industrie an Autorennen nur auf Kosten einer eingehen- den Durcharbeitung der Gebrauchsmodelle ge- schehen kann. Die Automobilindustrie hat jetzt endlich eingesehen, daß es Unsinn ist, schnelle Wagen zu bauen, wo alle Welt nach Ge- brauchswagen schreit. Für diese Gebrauchswagen kann man aber nicht die hochkomprimierten auf der Rennstrecke ausprobierten Motoren mit ihren hohen Umdrehungszahlen gebrauchen, sondern nur niedrigkomprimierte, verhältnismäßig langsam laufende Maschinen. Aus diesen Gründen tritt die Automobilindustrie, ver- treten durch ihren Reichsocrband. auch jetzt dafür ein. daß an Stelle der Autorennen mit Spezialrennautomobilen Gebrauchsprüfungen treten sollen, die die Brauchbarkeit wirklicher Serienwagen zu be- weifen hätten. Interessant war, daß Geheimrat Allmer feststellt«, daß gerade bei kleinen Autorennen mit schlechter Organisatton die meisten Todesopfer und Unfälle zu verzeichnen sind. Bon den anwesenden Pressevertretern wagt« leider niemand den Einwand, daß das Auto- mobilrennen, bei dem kürzlich auf der Avus durch das Ausbrechen eines Wagens sich mehrere tödliche Unfälle ereigneten, eine hoch- offizielle Veranstaltung der deutschen Automobilindustrie war. Es ist in dieser Hinsicht also auch von den Prominenten vieles gutzu- machen. Die deutsche Automobilindustrie will also in Zukunft nur noch einige wenige Rennen im Jahre mitmachen, und sie denkt sich die Prüfungsfahrten für Gebrauchswagen etwa so, daß auf schwie- rigen Strecken die Wagen danach bewertet werden, wie oft eine Umschaltung des Motors auf die verschiedenen Uebersetzungen not- wendig wird. Vielleicht hat bei dem Entschluß der Autoindustrie nicht zuletzt die Furcht vor der Konkurrenz der ausländischen Wagen mitgewirkt. Geheimrat Allmer verkündete jedenfalls die Notwendigkeit, in einen erfolgreichen Wettbewerb mit diesen zu treten. Dr. Ottenstein machte für die Motorradindustrie ähnliche Ausführungen. In der Diskussion war es interessant, zu beobachten. wie schnell sich die Sportpresse auf die neuen Erkenntnisse der Auto- mobilindustrie umzustellen verstand. Dieselbe Presse, die bisher seitenlange Berichte auch über die bedeutungslosesten Autorennen brachte, war mit der Umstellung der Jndustrieherren durchaus ein- verstanden. Für uns bleibt zu konstatieren übrig, daß wir die jetzigen Erkenntnisse der Autoindustrie als notwendig längst fest- gestellt haben und stets dafür eingetreten sind. Die Automobil- industrie wird es sich in Zukunft vielmehr als bisher noch angelegen fein lassen müssen, kleine und kleinste Gebrauchswagen zu bauen. Im Hinblick auf die stark geförderte Siedlungstätigkeit kann ein Absatz von Kleinautos bei einem nicht geringen Teil der Bewohner von Einfamilienhäusern dadurch gefördert werden, daß sie nicht nur billig, sondern auch gut sind. Wenn der Absatz an großen, schweren Wagen stockt, so muh sich die deutsche Autoindustrie eben auf hie Erfordernisse der Gegenwart umstellen, und das kann nur in dem angedeuteten Sinne geschehen. Aus der Welt des Arbeiters" betitelt sich das Konzert, das die A-cappella-Veveinigung des Berliner Voltschors unter Leitung von

Dr. Ernst Zande ram Sonntag, den 19. Oktober, 7 Uhr abends, im Saal« der Singakademie unter Mitwirkung von Frau Tills Durieux veranstaltet. Neben einer Anzahl von Erstaufführungen von Chören aus der kürzlich erschienenen Chor- sammlung des Deutschen Arbeiter-Sängerbundes bringt der Abend auch die Erstaufführung- des ChorzyklusEin Arbeitarleben" von W. Zürn(Text von L. Lessen), zu der der Komponsst sein Kommen zugesagt hat. Einlaßkarten an der Abendkasse. .Sein großer Fall". Ein junger Mann von 23 Jahren erschoß sich gestern abend nach der Vorstellung des FilmsSein großer Fall" im Ufa-Palast am Zoo. Die Motive der Tat sind unbekannt. Billige Fischtage. Am Montag, Dienstag und Mittwoch(vom 4. bis 6. Oktober) kommen zum Verkauf: lebendfri scher Ost- s« e d o r s ch pro Pfund 29 bis 26 Pf., je nach Größe, frische grüne Hering« pro Pfund 23 bis 39 Pf., frische Makrelen pro Pfund 39 Pf., und frische Ostseefchollen, sehr preiswert, je nach Größe. Die Verkaufsstellen sind wie immer durch Plakate kenntlich gemacht. Arbeiten ostjüdischer Eleudskinder sind jetzt in den Ausstellungs - hallen am Zoo zu sehen. Aussteller ist dasAmerican Joint Distribution Comitee", in dessen Anstalten 19 999 Kinder in Hand- werk und Kunstgewerbe ausgebildet werden usw. in den Ländern Tschechoslowakei , Letttand, Litauen , Oesterreich, Polen , Rumänien und Ungarn , davon allein in Polen 14 990, darunter viele, denen Krieg oder Pogrome die Eltern geraubt haben. Die Ausstellung die dann nach Amerika geht, zeigt bewundernswerte Er- folge dieses edlen Werkes. Eine neue Frauen-Turnabteilung(Frauen über 25 Jahre) er- öffnet die Freie Turnerschaft Groß-Berlin am Montag in der Turnhalle Kaiser-Friedrich-Str. 4(Hermannplatz, Neukölln). Turnzeiten Montags von 8 bis 19 Uhr. Unglücksfalle in aller Welt. Vergedorf, 2. Oktober. (TU.) Ein schwerer Autounfall ereignete sich auf der Hamb u rg Be rged o r fer Chaussee. Ein von Billwärder kommender Motorradfahrer stieß in voller Fahrt mit einem Auto zusammen. Das Motorrad ging i n Trümmer, und der Fahrer wurde so schwer verletzt, daß an seinem Auskommen gezweifelt wird. Paris , 2. Oktober. (EP.) In Cannes stürzt« ein Neubau ein. 13 Arbeiter wurden unter den Trümmern begraben. Bisher konnten nur fünf Personen gerettet werden. Paris , 2. Oktober. (EP.) In einer Grube bei St. Marie- aux-Chenes im Elsaß stürzte infolge Seilbruchs ein Förderkorb aus 30 Meter Höhe herab. Drei der in der Auffahrt begriffenen Bergleute wurden getötet. Loudou, 2. Ottober.(TU.) Ein französisches Verkehrs- flugz eug der Linie Paris London stürzt« heute ein halbe Stunde vor London ab und geriet in Brand. Fünf Passagiere sowie die beiden Piloten verbrannten. New Port. 2. Oktober. (EP.) BeiDixoninKalifornien stieß ein mit 13 Personen besetzter Autobus mit einem Schnell- z u g zusammen. 12 Insassen wurden getötet und der Wagenführer so schwer verletzt, daß man mit seinem Ableben rechnet.

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