Bors. Haben Sie Schröder gestoßen?
3euge; Nein, ich habe ihn nicht gestoßen?
Wors: Haben Sie nicht einen zweiten Stoß geführt? Beuge: Nein, das ist nicht wahr?
Vors.: Wissen Sie das ganz genau?
3enge: Ich habe aus den Mienen des Herrn Dr. Nie- Ueberzeugung, daß der Gendarm die unwahrheit gefagt
meyer gelesen, daß er die Aussagen jener Zeugen, der jetzigen Angeklagten, für unwahr hielt und deshalb seinem Klienten rieth, von der Vernehmung der weiteren Zeugen abzusehen. Nach zwei maliger Vorstellung stimmte Marggraf mit den Worten bei:" Die
3euge: Jawohl. Hätte ich ihn gefaßt, so wäre das Sache wird mir zu verwickelt." mein gutes Recht gewesen.
Vors.: Na, das wollen wir jetzt nicht untersuchen. 3euge: Nach meiner Instruktion war es mein gutes Recht, ihn mit Gewalt zu entfernen, da ich vom Vorsitzenden um Beistand gebeten worden war.
Verth. Grieving: Wie erklären Sie sich den zweiten Fall Schröder's?
3euge: Den erkläre ich mir daraus, daß Schröder nach meiner Ansicht total betrunken war.
Werth.: Er war total betrunken? 3euge: Ja, er war angetrunten. Borf.: Sie haben aber eben einen stärkeren Ausdruck gebraucht.
3euge: Das liegt so in meiner Rebeweise. ( Bewegung im Zuhörerraum.)
Staatsanwalt Mantell: Gin Angeklagter sagte, Sie hätten den Schröder schon im Saale vor sich hergeschoben. Zenge: Das ist entschieden unwahr. Berth. W all a ch: Sie geben zu, daß Sie schon im Zuhörerraum den Schröder angefaßt haben, warum bestreiten Sie es so apodiktisch, es am Rassentisch gethan zu haben? 3euge: Herr Rechtsanwalt, fragen Sie mich doch nicht solche Frage, ich habe doch erklärt, von Anfassen tann keine Rede sein.
Vors: Herr Münter, feien Sie nicht so aufgebracht und antworten Sie auf die Fragen des Herrn Vertheidigers. Beuge: An der Thatsache, daß ich den Mann nicht angefaßt habe, ist nicht zu rütteln.
Berth. Wallach: Warum haben Sie den Schröder an feinem guten Recht, sich das Eintrittsgeld zurückzufordern, verhindert.
3euge: Er fonnte sich ja später beschweren. Ich
mußte ihn wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit daran
verhindern.
Verth. Walla ch: Haben Sie sich sehr bemüht, 3eugen für sich zu bekommen?
Berth. Wallach: Ich weiß, daß die Protokolle stets sehr forgfältig gemacht werden. Ich möchte indeß trotzdem fragen, ob der Gendarm Münter gesagt hat, er habe nur einen Fall gefehen und hätte den zweiten sehen müssen?
3euge: Ja. Jns Protokoll ist aber nicht aufgenommen worden, daß damals schon darauf hingewiesen worden ist, daß der Zeuge die beiden Fälle, da sich Schröder nicht ganz erhob, als einen aufgefaßt hat.
Verth. Wallach: Aber es wird doch in allen Protokollen zwischen beiden Fällen scharf unterschieden.
wissen.
hat. Nach der zweiten Verhandlung hatte ich diese Ueber= zeugung nicht mehr. Ich meine aber, wenn die Angeklagten hier etwas objektiv Unrichtiges beschworen haben, so haben sie es in gutem Glauben gethan.
Vertheidiger Wallach: Weshalb wollten Sie die einzelnen Aussagen protokolliren lassen?
Zeuge Niemeyer: Weil das Endergebniß der Aussagen ein anderes war, als ihre historische Entwickelung. Deshalb habe ich mich auch als Zeuge erboten, um diese Widersprüche in der historischen Entwickelung aufzuklären. Um 7/2 Uhr tritt eine dreiviertelstündige Pause ein.
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Versammlungen.
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Zeuge Gendarm Münter meldet sich und erklärt, daß Sozialdemokratischer Wahlverein für den 1. Kreis. der Gendarm Müller beide Fälle als einen auffasse, der In der Versammlung am Donnerstag ehrten die Genossen das zweite Fall sei ja kein eigentlicher Fall, sondern mehr ein Krabbeln Andenken an Friedrich Engels durch Erheben von den Plätzen. gewesen. Th. Mehner hielt alsdann einen beifällig aufgenommenen Vorf.: Was der Beuge gemeint hat, tönnen Sie ja nicht Vortrag über: Die Schule, wie sie ist und wie sein sollte. Er tam zu dem Schlusse, daß durch den heutigen Volksschul- UnterBeuge Landgerichtsdirektor Moser wird gefragt, ob er den richt die Kinder zum objektiven Denken nicht herangebildet und Eindruck gehabt, daß die Angeklagten Jmberg, Thiel, Beckmann, wesentlich beeinflußt durch den einseitigen Geschichts- und und Wehling im Termin vom 27. Juni durch seine Vorhaltungen Religionsunterricht auf das Leben höchst ungenügend vorund der Fragen des Staatsanwalts verwirrt worden seien, wo- bereitet werden. Noy wodka ergänzte die Ausführungen durch die Widersprüche in ihren Aussagen erklärlich würden. Er des Referenten hinsichtlich einiger Punkte. Der Redner tadelte, erklärte: Ich habe diesen Eindruck nicht gewonnen. Mir erscheint daß man für die Verbesserung der Schulverhältnisse im Hansaes so, daß durch meine Vorhaltungen, die ich machen mußte, weil viertel bisher nichts gethan habe; die Kinder sind genöthigt, die die Zeugen mehr als Schröder aussagten, diese bewogen wurden, weitab liegende Moabiter Schule aufzusuchen. Am Sonntag, ihre ersten offenbar falschen Aussagen, zurückzunehmen und abzu den 25. August, hält der Verein seine diesjährige Lassallefeier im schwächen. Lokal Pferdebucht bei Köpenick ab. Staatsanwalt Mantell hebt hervor, daß die Angeklagten vor Verlesung des Protokolls längere Zeit zur Ueberlegung Solzbearbeitungs Fabriten und auf HolzEine gutbesuchte öffentliche Versammlung aller in hatten. plägen beschäftigten Arbeiter tagte am Sonntag 3euge bestätigt das. Er bestätigt ferner die Protokolle Bormittag bei Wilke in der Andreasstraße. Vor Eintritt in die über die Aussagen der vier legten Beugen. Beuge: Ja, aber in diesem Falle ist ganz besonders auf Verhandlungen ehrten die Versammelten das Andenken Friedrich Engels in der üblichen Weise. Auf der Tagesordnung stand die Auffassung der beiden Fälle als einen einzigen hingewiefen ein Vortrag des Genossen Jahn; Redner sprach in interessanter worden. Mir ist es erschienen, daß der Zeuge so gemeint hat. Berth. Wallach: Haben Sie bei der Bernehmung dieses Diskussion Abstand genommen wurde, gelangte hierauf der Weise über die Bedeutung der Organisation. Da von einer Zeugen dem Vertheidiger, als er ihn in Kreuzverhör nahm, ge- Bericht der Fünfer- Kommission zur Besprechung. Die Kom sagt: durch so viele Fragen wird der Zeuge verwirrt? mission hat in einer Resolution eine Norm festgelegt, Beuge: Ja, ich habe gesagt, er wird augenblicklich ver- nach welcher die geschäftliche Thätigkeit der Vertrauens Erster Staatsanwalt Peterson: Sind Sie in der Presse leute geregelt werden soll. In der folgenden Diskussion Berth. Wallach: Haben Schröder, Meyer und Gräf fich wurden manche Bedenken gegen den Entwurf laut, doch angegriffen worden? stets bestimmt ausgedrückt? 3euge: Jawohl. Ich habe Strafantrag gegen 3euge: Schröder sagte fehr bestimmt aus. Ein geringes in der Annahme, daß die Praxis die darin enthaltenen einen gewissen Dr. Lütgenau gestellt, weil es in dem Schwanken schien mir höchstens einzutreten, als er das Hinfallen Mängel felbft beseitigen werde, ftellten sich die Versammelten Berichte hieß, ich stehe auf niedriger Bildungserklären sollte. Gräf blieb wohl am bestimmtesten. Meyer einmüthig auf den Boden der Refolution. Als Revisoren wählte stufe und hätte den Schröder bei der Verhaftung gepackt, wäh- wurde wohl etwas schwankend, als er zeigen sollte, wo Münter man Jure, Biehl und Birkholz. Längere Zeit nahm die Besprechung der Werkstattverhältnisse in Anspruch. Von einem rend ich ihm instruktionsmäßig nur die Hand auf die Schulter anpackte. gelegt habe. Daß ich nicht auf niedriger Bildungsstufe stehe, Berth. Wallach: Hat nicht Münter erst sehr bestimmt Redner wurden sehr eingehend die Zustände bei der Firma beweist, daß ich das Gramen mit vorzüglich bestanden und ausgesagt und nachher die Möglichkeit zugegeben, Schröder be- rister und Roßmann geschildert. Die schon so niedrigen Preise sind in letzter Zeit bei der Nähmaschinenfabrikation wieder Rechnungsführer bei der Brigade war. Außerdem hat mich das rührt zu haben. „ E ch o" in Hamburg angegriffen und gegen den Vorwärts" Beuge: Auf meine Borhaltung, ob er auch genau wisse, bedeutend reduzirt, so daß es selbst bei einer zwölfftündigen fchwebt ein Strafverfahren wegen Beleidigung meiner Arbeitszeit nicht möglich ist, einen auskömmlichen Lohn zu era Person. Ich werde so viel angegriffen; was nur irgend ein zielen. In bezug auf einige Uebelſtände, die in der Jalousies fabrik von Freese sich bemerkbar gemacht haben, hofft man von dem Fabrikanten selbst eine Aenderung, sobald Herrn Freese die Angelegenheit bekannt ist. Bei der bekannten Firma Meyer, Küstriner Platz, gaben wiederum die vielen Ueberstunden Anlaß zur Klage. Vor kurzem erst haben die Arbeiter zweimal bis 11 Uhr abends gearbeitet und am Sonnabend find 6 Arbeiter wegen nicht genügender Beschäftigung entlassen. Zum Schluß wurden auf einen Antrag aus der Versammlung den streifenden Ristenmachern 30 M. bewilligt.
Beuge: Jawohl, auf Aufforderung des Staatsanwalts zwischen den beiden Strafkammer- Verhandlungen und später noch.
kleiner Anhalt ist, wird alles herausgesucht.
Verth. Niehus: Haben Sie am 4. Februar in einer Wirthschaft geäußert: Die Bautauer werden noch lange daran denken, was ich gestern gemacht habe"?
3euge: Ich fann mich nicht entsinnen. Damit ist die Beugenvernehmung des Münter beendet. Es folgt Polizeifommissar Brotmeyer. Er bestreitet auch, daß Münter den Schröder angefaßt habe, er hätte es sonst sehen müssen. Der Zeuge giebt an, seiner Ansicht nach sei Schröder über das Podium gestolpert und gefallen.
Verth. Bell: Haben Sie gehört, daß beim ersten Fall Schröder's Bravo und Hurrah gerufen wurde? 3euge: Es war Tumult, ob so gerufen wurde, weiß ich nicht.
Berth. Wallach: Haben die Zurückgebliebenen nicht gesagt Bravo , daß Sie die herausgeschmissen haben.
3euge: Nein, als ich die Sozialdemokraten zum Verlassen des Saales aufforderte, rief man Hurrah.
Verth. Niehus: Haben Sie über den Angeklagten Thiel zu den Gerichtsakten die Auskunft gegeben, Thiel ist ein Mann zweifelhaften Charakters.
Beuge besinnt sich.
ohne das Goldstück herauszugeben.
wirrt.
daß er sich durch Anfassen tann strafbar gemacht haben, ob er nicht die Möglichkeit des unbeabsichtigten Berührens zugeben wolle, erklärte er:„ Dann will ich diese Möglichkeit zugeben". Verth. Wallach: Haben Sie recht oft energisch den Bengen Borhaltungen gemacht und vor dem Meineid gewarnt? Beuge: Ich war dazu ja genöthigt. Als die Zeugen mehr als Schröder aussagten, mußte ich warnen und daß es nöthig war, zeigte der Erfolg. Bei der Feststellung, wie Münter gepackt habe, scheiterte die Wahrhaftigkeit der Zeugen. Werth. Wallach: Wie meinen Sie das?
3euge: Sie fonnten das nicht wahrnehmen, Erster Staatsanwalt Peterson: Der damalige Gerichtshof hat den Antrag des Staatsanwalts abgelehnt, die Angeklagten verhaften zu lassen. Aus welchen Erwägungen? Nahmen Sie keine Belastung an?
Beuge: Wir erklärten, ob ein dringender Berdacht des Meineids vorliege, wollten wir dahingestellt lassen. Gine Handlung unsererseits sei nicht nothwendig, da der Staatsanwalt fa die Verhaftung selbst bewirken fönne.
Es folgt Zeuge R.-A. Niemeyer.
Der Deutsche Holzarbeiter- Verband hielt kürzlich seine. regelmäßigen Bezirks- Versammlungen im Norden ab. In der am 5. August für die Rosenthaler und Schönhauser Vorstadt abgehaltenen Versammlung hielt Rohrlack einen beifällig aufgenommenen Vortrag über die Formen und die Entstehung des Geldes. Von den eingeladenen Kollegen hatten sich nur wenig gemüßigt gefühlt, zu erscheinen; jedoch ließen sich aus der gut besuchten Versammlung etiva 20 Kollegen in den Verband aufnehmen. In der für Wedding und Gesundbrunnen bestimmten Versammlung hielt Dr.Joel einen sehr interessanten Vortrag über Religion und Sittlichkeit im Lichte der Naturwissenschaft. Nachdem fand die Erfahwahl der Werkstatt- Kontrollkommission statt; es wurden die Kollegen Schwan, Wilsch, Ludwig, Schönfuß und Friz gewählt.
Borf.: Die letten vier Angeklagten haben als Grund für ihre modifizirten Aussagen angegeben, fie feien verwirrt worden. Zeuge R. A. Niemeyer: Ueber die Art der Bekundungen fann ich bestimmte Angaben nicht machen, aber ich bestätige, Der Vorsigende stellt fest, daß diese Auskunft auf eine daß eine Reihe von Differenzpunkten sich in den Aussagen er Der Verein der Musikinstrumenten Arbeiter tagte am Requisition des Untersuchungsrichters, erfolgt ist, worin gefragt gaben. Namentlich über die Art des Anfassens und den Ort 10. August in der Oranienstr. 51 bei Herrn Schulze. Vor Ginwird, ob einige Angeklagten und Zeugen der sozialdemokratischen des Falles gab es solche Differenzen. Partei angehörten. Darauf ist geantwortet worden, die betreffenden Vorf.: Haben die Borhaltungen des Landgerichts- Direktors tritt in die Tagesordnung ehrte die gutbesuchte Bersammlung durch Erheben von den Plätzen das Andenken unseres verstorbenen feien alle Angehörige der sozialdemokratischen Partei, besuchten Möser die Zeugen verwirrt gemacht? wenigstens alle ihre Versammlungen und stimmten darin mit. 3euge: Herr Direktor Möser hat die Zeugen auf all die Parteigenossen Fr. Engels. Hierauf wurde sofort die Angelegen= Einige feien Führer und Heyer, andere sogenannte Biel - fleinen Differenzpunkte aufmerksam gemacht und kann ich nicht heit des Pfaff'schen Streits debattirt. Die streifenden Kollegen bewußte. Thiel fei ein Mann zweifelhaften Charakters. leugnen, daß ich den Eindruck hatte, daß die Leute sehr verwirrt gaben Bericht über die Lage des Streiks, welche den Umständen Beuge erklärt, daß, wenn er jene Auskunft auch nicht selbst waren. Die Verhandlung hatte mich sehr erregt und ich ging schiedene Bläge besetzt, jedoch von Leuten, mit denen Herr nach als günstig angesehen werden muß. Es sind schon vers ertheilt, er sie doch unterschrieben habe und für wahr halte. Die während der späteren Protokollirung auf dem Korridor auf schiedene Pläge besetzt, jedoch von Leuten, mit denen Herr Pfaffe unmöglich ein gutes Klavier liefern fann. Zwei Thatsachen würden für solche Sachen mehrfach von den Revier- und ab. von letteren haben sich schon bei Görs u. Kallmann als Streifpolizisten gemeldet. Gegen Thiel schwebe eine Untersuchung Vors.: Hätten sich die Zeugen nicht besinnen können, wenn brecher gezeigt. Mehrere von den streikenden Kollegen haben auf wegen Betrugs bezw. Unterschlagung. Er habe sich auf ein sie verwirrt waren, bis zur Protokollirung? Goldstück Geld herausgeben lassen und sei damit verschwunden, Beuge: Gines Urtheils darüber möchte ich mich enthalten. Wunsch des Herrn Pfaffe mit letterem verhandelt, was jedoch von der Versammlung streng verurtheilt wurde. Der Fabrikant Die Protokollirung hat eine halbe Stunde gedauert. Verth. Niehus: Haben Sie Meyer als verbiffenen Sozial Bors.: Was wissen Sie von den Bekundungen Münters? bat fich in diesen Fällen an die Kontrollkommission zu demokrat in einer solchen Auskunft bezeichnet? Beuge: Ueber Münter's Aussage habe ich mir genaue wenden. Betreffs der Kontrolle müssen die Kollegen die größte 3euge erklärt, daß er seine erste Antwort wiederhole. Notizen gemacht. Münter gab zunächst ein Bild von den Stö- Vorsicht gebrauchen, da die Fabrit des Herrn Pfaffe von SchutzBeuge Gendarm Müller stellt den Vorfall ähnlich wie rungen der Versammlungen durch Sozialdemokraten und erzählte leuten und Geheimen streng bewacht wird. Kollege Röppen Münter dar. Er selbst hat 6-7 Echritte hinter Münter und von den in der Baukauer Versammlung anwesenden Sozial- ftellt den Antrag, den Streit in derselben Weiſe weiter Schröder gestanden und hatte freien Ausblick. Münter habe demokraten:" Ich kannte sie alle, es waren feine Bergleute, zuführen und zu unterstüßen. Wird gegen eine Stimme anSchröder nicht berührt, derselbe sei über die Ecke des Podestes sondern lauter budlige Schneidergesellen." Dann genommen. Die Kontrollkommission soll durch zwei Vorstandsgefallen. Daß Schröder sich wieder halb erhob, habe er gefehen, sprach er, daß er, weil teine freie Diskussion und keine Bureau- mitglieder verstärkt werden. In der Prozeßsache Blum kontra Görs wurde festgestellt, Dann hätte er abseits zum Publikum gesehen und also den an- wahl gestattet wurde, die Auffassung hatte, als beabsichtigten die daß Kollegen Blum die Kosten für beide Prozesse bewilligt worden geblichen zweiten Stoß nicht gesehen. Sozialdemokraten eine Revolte hervorzurufen. Von Schröder fagte er, er habe sich offenbar vor Schreck selbst hingelegt. sind. Auf Beschluß der Versammlung soll letterer auf die Beein energisches Auftreten muß ihm in die Adern gezuckt sein." rufung verzichten. Neu aufgenommen wurden 13 Kollegen. Nun wurde er vom Vorsitzenden gefragt, ob er nicht die Mög. Die Lederarbeiter( Portefeuiller) hielten am 12. d. M. lichkeit zugeben wolle, Schröder angefaßt zu haben; Münter ant- ihre regelmäßigen Vereinsversammlung im Lokale des Herrn Borf: Jedenfalls wollten Sie doch nicht so sagen, sie wollten wortete: Es wäre wohl möglich, daß ich den Schröder das erste Roll, Adalbertstraße 21, ab. Bevor die Versammlung in ihre nicht die Wahrheit sagen. Mal angefaßt habe, gestoßen habe ich ihn aber nicht. Da- Tagesordnung eintrat, schilderte der Vorsitzende Alb. Schulz die 3euge: Nein. gegen habe ich ihn das zweite Mal nicht berührt. Verdienste unseres dahingeschiedenen Genossen Friedrich Engels , Vors.: Herr Rechtsanwalt, wissen Sie das bestimmt? des wissenschaftlichen Begründers des modernen Sozialismus, Beuge Rechtsanwalt Niemeyer: Das weiß ich bestimmt. worauf die Versammlung sein Andenken durch Erheben von den Herr Landgerichte- Direktor Möser hatte die Sache anders auf Plähen ehrte. Hierauf hielt Kollege Heindke einen durch Beifall gefaßt. Mir lag an der historischen Feststellung und an dem aufgenommenen Vortrag über das Thema Was ist Religion". Bort anfassen", deshalb verlangte ich die Protokollirung Redner schilderte in eingehender Weise die Entstehung der Religion, der Aussagen. Direktor Möser war aber nicht der Ansicht, Kollege Kehr machte bekannt, daß Formulare zur Ausscheidung daß Münter zuerst die Möglichkeit des Anfaffens zugegeben. aus der Landeskirche bei ihm zu haben sind. Unter Verschiedenent Berth. Wallach: Sie erboten sich doch deshalb als wurden die Kollegen ersucht, sich recht zahlreich an der Besichtigung des Museums für Völkerkunde zu betheiligen. Dieselbe Beugen? findet am Sonntag, den 25. August, vormittags 10 Uhr, statt. Treffpunkt: Königgrägerstraße, vor dem Museum.
Vor: Das Protokoll der Verhandlung vom 27. Juni be fagt, Sie hätten den zweiten Stoß fehen müssen. Er sei nicht passirt. Haben Sie fo gefagt?
Zeuge weiß das nicht.
Verth. Grieving: Sie haben im vorigen Termin ausgesagt, Münter habe mit den Armen agirt, als er Schröder hinaus wies. Könnte er ihn dabei denn nicht berührt haben? Beuge: Das will ich ja nicht bestreiten, daß Münter ihn mit dem Körper berührt hat, aber in den Nacken hat er nicht gefaßt. Berth. Grieving: Sie halten aufrecht, daß Münter mit den Armen geftitulirt hat?
Beuge! Ja; er wies mit der Hand auf ihn.( Beuge hält den Arm rechtwinklig vor sich hin.)
Verth. Wallach bittet, das Protokoll zu verlesen, wonach Müller im Termin am 27. Juni ausgesagt habe, er habe nur einen Fall Schröder's gesehen und hätte es sehen müssen, wenn Echröder noch einmal gefallen wäre und dabei trotz aller Borhaltungen fest blieb.
Bors. verliest das Protokoll, welches die Behauptung des Vertheidigers bestätigt und bemerkt, daß das Protokoll nicht sofort, sondern erst nach der Verhandlung geschrieben sei.
Verth. Bell fragt, ob der Zeuge damals, wie im Protokoll steht, gesagt habe, Münter habe die Hand erhoben.
Beuge: Ja, er sagte zu Schröder:' raus( erhebt dabei die Sand etwas).
Staatsanwalt Mantell: Haben Sie beobachtet, daß der Bertheidiger Dr. Niemeyer im Termin vom 27. Juni seinen Atienten zweimal ersuchte, auf die weiteren Zeugenaussagen zu verzichten?
Niemeyer: Jawohl. Jm Urtheil gegen Margraf hieß es wohl auch, beim ersten Fall sei ein Irrthum über den Stoß möglich, beim zweiten Fall aber jeder Jrrthum ausgeschlossen.
Berth. Grieving: War Schröder in seinen Aussagen bestimmt? Direktor Möser sagt, er hätte zuletzt auch etwas ge
schwankt.
Beuge Niemeyer: Schröder war meiner Meinung nach vom ersten bis letzten Augenblick stets gleich bestimmt. Verth. Grieving: Sie sollen von weiterer Beweisaufnahme im Prozeß Margraf abgerathen haben?
Orts Krankenkasse der Klempner. In der außerordent lichen Generalversammlung vom 12. August beschloffen die Dele girten entgegen einem Beschlusse der öffentlichen Mitgliederversammlung mit 52 gegen 27 Stimmen, einen Vertrag für das Jahr 1896 mit dem Verein der Berliner Kassenärzte absuschließen.
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Der Fachverein der Bäcker Berlins und der Umgegend Beuge Niemeyer: Ich habe den Meineidsprozeß voraus- hielt am 13. d. M. seine regelmäßige Mitgliederversammlung ab. gesehen und wollte nicht alles Entlastungsmaterial aufbrauchen. Kollege Klammect referirte mit großer Gründlichkeit über den Hätten noch weitere Zeugen ausgesagt, so fäßen sie ersten Theil des Themas: Ursachen und Beseitigung der allheute auch auff der Antlagebant und könnten gemeinen Arbeitslosigkeit"." Der zweite Theil wurde bis zur nicht 3eugniß ablegen. nächsten Bersammlung zurückgestellt. Dem Vortrage folgte eine Vors.: Was hatten Sie sonst für Eindrücke? außerordentlich rege Diskussion, in welcher hauptsächlich die Be3euge: Nach der ersten Verhandlung war ich der festen deutung des Maschinenwesens in der heutigen tapitalistischen