wäre nicht möglich gewesen, wenn nicht hier alle finanziellen und verkehrlichen Interessen in einer Hand zusammengelegen hätten. Dadurch, daß Nordsüdbahn wie AEG.- Bahn von der Stadt gebaut wurden, daß auf keinerlei private Sonderinteressen Rücksicht ge= nommen werden brauchte, war es möglich, alle mit dieser städtebaulich bedeutsamen Umwälzung verbundenen Transaktionen durch cine Hand Zug um Zug zu erledigen. Wenn ein Jahr vergangen
sein tonnte. Er benachrichtigte die Polizei, die auch tam und den fröhlichen Zecher mitsamt seinen Begleiterinnen festnahm. Man hatte einen guten Fang getan. Auf der Wache entpuppte sich der Festgenommene als ein 38 Jahre alter Eduard Kanne. Er war der Schwindler, der die Boten betrogen hatte. Von 4000 m., die er türzlich in Karlsruhe erbeutet hatte, fand man noch 700 m. Alles andere hatte er bereits verjubelt.
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führungen des Ministerialrats Dr. Schnitzler vom preußischen Kultusministerium soll diese Mitwirkung nur beratend sein. Die Freiheit der Direttoren bleibt grundsätzlich aufrechterhalten." Durch eine solche Regelung würden die Rundfunkhörer um ihr demofratisches Mitbestimmungsrecht gebracht werden. Es muß gefordert werden, daß die Kulturbeiräte den Ersatz eines Rundfunk. parlaments darstellen. Am Donnerstag, abends 8 Uhr, sollen die Rundfunkhörer in einer vom Arbeiter Radio Klub einberufenen öffentlichen Versammlung im Gewerkschaftshaus, Engel. Genosse Artur Crispien hält das Referat" Rundfunkhörer, fordert euer Mitbestimmungsrecht!" Außerdem wird der in Radiokreisen bekannte Diplomingenieur Hanns Mendelssohn etwas Unterhaltsames aus der Radiotechnik" bringen. Allen Interessenten, insbesondere den flassenbewußten Rundfunkhörern, sei der Besuch dieser Versammlung dringend empfohlen.
ſein wird, wird man erkennen, welche gewaltigen Vorteile aus dieser Die Untersuchung der Spritschmuggelaffäre ufer 24/25, in diesem Sinne Stellung nehmen,
Entwicklung unserer fommunalen Verhältnisse entsprungen sind.
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Wochen.
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Wochen" Wochen" hat das Jahr überhaupt noch so viele Kalenderwochen, um all die Wochen" unterzubringen, die aufeinanderfolgen und sich nur in einem gleichen: der Beanspruchung der Börse derjenigen, die gerade in dieser Woche" zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse schreiten. Das faufmännische Genie unserer Zeit hat für die„ ,, wilden Inventurausverkäufe" bessere Methoden gefunden: neben dem berechtigten Inventurausverkauf nach Abschluß des Weihnachtsgeschäftes müssen eben die diversen Wochen" für die Belebung des Geschäfts dienen. Die„ weiße Woche", die Wirtschaftswoche", die Textil-", die Hut-", im speziellen die Stroh hutwoche", die Funkwoche"," Gastwirtswoche" um nur einige zu nennen find fleine Messen für die betreffende Branche, um man muß gestehen, daß die Aufmachung solcher„ Wochen"
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Das Geständnis Gustav Lindemanns.
Vor der Ueberführung der drei in die Spritschmuggelaffäre verwickelten Brüder Lindemann in das Untersuchungsgefängnis Moabit hat einer von ihnen, Gustav Lindemann , noch vor dem Vernehmungsrichter des Polizeipräsidiums ein Geständnis abgelegt. Wie wir erfahren, hat er zugegeben, daß er mit dem immer noch flüchtigen Ingenieur Bauer gemeinsam den Spritschmuggel mit Hilfe der Jachten Pelikan" und" Inge- Nige" in Szene gesetzt habe, und zwar will er von Bauer, der ihm durch eine noch unbekannte dritte Person zugeführt sein soll, zu diesen Straftaten verleitet worden sein.
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Bauer habe das ganze Unternehmen sorgfältig vorbereitet und habe vor allen Dingen den Ankauf der Motorsegeljacht Belikan" von den Deutschen Werken in Kiel vermittelt. Der Kauf sei so zustande gekommen, daß für die Deutschen Werke eine Schiffshypothet von 14 000 Mark eingetragen worden sei, und daß das Bankhaus Mertz u. Co. in Berlin die Bürgschaft für den Kaufpreis übernommen habe. In diesem Zusammenhang betont Gustav Linde mann jedoch, daß seine Brüder, Kommerzienrat Karl und Otto Lindemann, von dem wahren Sachverhalt und vor allen Dingen von der Bestimmung des Pelikan" nicht unterrichtet gewesen seien. Kommerzienrat Lindemann, der nach wie vor seine völlige Unschuld beteuert, gab hierzu an, daß er seinen Bruder Gustav seit dessen Konkurs mit seinem Eisenhandelsgeschäft in Dortmund finanziell unterſtükt habe, ohne eine Ahnung davon zu haben, daß in der letzten Zeit diese finanziellen Beihilfen zur Inszenierung des Schmuggelunternehmens verwandt worden seien.
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Wie wir in Ergänzung dieser Mitteilungen erfahren, ist es den Stettiner und Berliner Grenzzollbehörden am geftrigen Dienstag gelungen, in dieser Angelegenheit einen weiteren Fang zu machen, der gleichzeitig gewisse Rückschlüsse auf den Berkehr zwischen dem noch außerhalb der Dreimeilengrenze liegenden Pelikan" und dem Festlande zuläßt. Das Grenzzoll fommiffariat Stettin habe ermittelt, daß ein Schiffer Otto aus Swinemünde mit einer Lastkraftwagenladung von 2000 Litern Sprit, die wahrscheinlich vom„ Belifan" stammen, nach Berlin unterwegs war. Die Verfolgung Ottos wurde aufgenommen, und es gelang denn auch, Otto in dem Augenblick zu verhaften, als er feine Spritladung in Berlin gerade an den Mann bringen wollte. Dabei stellte sich heraus, daß Otto mit zu den Personen gehört, die ohnehin in dieser Angelegenheit gesucht werden. Wie er in den Besitz der Spritmengen gekommen ist, fonnte noch nicht ermittelt werden. Weiterhin wurde festgestellt, daß Bauer am geftrigen Dienstag beim Grenzzollkommissariat in Berlin von einem Fern[ prechapparat in der Stadt angerufen und erklärt hat, daß er sich freiwillig stellen wolle, wenn Gustav Lindemann , den er als den 2n führer der Schmugglerbande bezeichnet, ein Geständnis ablege. Nachdem dieses Geständnis Lindemannes nun gestern erfolgt ist, nimmt man bei den Behörden an, daß Bauer sich im Laufe des heutigen Mittwochs stellen wird. Lokaltermin in der Tauentienstraße.
erschöpfliche Vorräte, geschmackvolles oder überraschendes Arrangement sowie eine Preisstala von sehr niedrigen zu hohen Preisen wohl geeignet ist, Bedenken über die Notwendigkeit des Kaufens gerade jetzt ausgestellter Gegenstände in den Wind zu schlagen. In dieser Woche wirbt nun aber eine ganz besondere Woche" um die Gunst des Bublifums: die Weinwoche"! Es ist schade, daß der mehr gemütvoll als politisch glücklich eingestellte Dichter Trojan dieses Jammertal schon verlassen hat er wäre der Mann gewesen, der den deutschen Beinen in solcher Zeit ein Loblied häfte fingen fönnen. Wenn er in den großen Weinversteigerungsproben am Rhein und an der Mosel berichtend so nebenher einfließen ließ, daß er sich auf der Heimfahrt noch recht gut als Zeitvertreib die spezifischen Vorzüge der durchgekosteten Weine ein paar Dugend womöglich! im Geiste vorgeführt hätte, so muß der gewöhnliche Laie vor solcher Weinkenntnis die Waffen strecken. Ueberhaupt ist früher die Weinkenntnis verbreiteter gewesen als jetzt: der ehrsame Bürger hatte einen Weinkeller und prunkte mit deutschen, aber auch mit über Lübeck bezogenen französischen und mit Ungarweinen. Bei der Akzise zu Zeiten des alten Friz gab es noch offizielle Weinfoster, und der Südfranzose Rouanet, der Vorfahr der Frau unseres Dichters Fontane , erzählt in seinen Erinnerungen, wie er sich bei der Bewerbung um einen solchen Posten genötigt sah, aus dem Schmecken der vorgesetzten Weine deren Herkunft zu bestimmen. Er zog sich mit Anstand aus der Affäre, wählte aber dann doch den Boften eines Kämmerers in Beeskow als Belohnung für seine Soldatenzeit. Ja, solche Schlaraffenjahre sind längst verschwunden das Bier hat den Wein verdrängt, und die Abstinenzbewegung, mächtig angetrieben durch den Sport, hat überhaupt dem Alkohol den Krieg erklärt. Es wird also wohl fein großes Geschäft werden diese Weinwoche zumal hier der Anreiz durch Schaustellung fehlt. Unsere Brunnen sind nicht einmal darauf eingerichtet, Wein 31 spenden, wie dies bei den alten deutschen Kaiserkrönungen der Fall war. Und Schaufenster mit fröhlich zechenden Personen Bei den Aussagen Spruchs über den Verlauf der Tat waren bei würden wohl bald als Verkehrshindernisse gelten. Also gönnen den einzelnen Verhören noch einige Unklarheiten übrig geblieben. wir denen, die im Bureau ihre Aufträge erteilen, die Genugtuung, Die Polizei glaubte, daß es bei einer genauen Rekonstruktion der die in einer„ Beinwoche" bewerkstelligt zu haben für die Mil- atvorgänge in dem Juwelierløden möglich kein würde, ein genaues fonen de Nichtweintäufer bedeuten diese Tage feineswegs eine dem Juwelierladen von Marotti u. Freint in der Tauenzienstraße. Bild von der Tat zu erlangen. Sie führ deshalb mit Spruch zif Als die Autos vor dem Juwelierladen hielten, amüsierte sich Spruch fichtlich darüber, daß er der Mittelpunkt einer Ansammlung von Neugierigen war und eröffnete sogleich ein Gespräch mit dem Veraufspersonal. Er spielte den Unbekümmerten, ja schlug sogar einen frechen Ton an. monstrieren. Als„ Kollege" an Stelle des noch flüchtigen Paul Im Laden mußte er den genauen Vorgang deGerlach mimte ein" Kriminalbeamter die Rolle des zweiten Berbrechers. Spruch zeigte bereitwilligst, wie sie den Laden betreten hatten und wie jeder sofort feine Arbeit" erledigte. Im Verlaufe der Vernehmung gab dann Spruch an, er hätte den Schuß auf den Ladeninhaber abgegeben. Eine Rekonstruktion der Vorgänge ergab aber, daß Spruch den Schuß nicht abgegeben haben Wenn irgend eine Phase der Tatvorgänge photographisch festgehalten werden sollte, gab Spruch in frechem Ton Anweisung, wie die Beamten die Aufnahme machen müßten. Spruch wollte dann noch zeigen, wie fie in das R. d. W. gelaufen wären. Auf die Vorführung dieser Flucht wurde aber verzichtet und Spruch nach dem Präsidium zurückgebracht.
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froh: Woche".
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Nach längeren Verhandlungen haben die Aufsichtsbehörden ihre grundsägliche Zustimmung zur Auflegung des zweiten Abschnittes der in diesem Jahre projektierten siebenprozentigen Anleihe erteilt. Die ganze Anleihe war auf 45 Millionen Mark vorgesehen, davon find 22,5 Millionen Mark im Laufe des Sommers aufgelegt und seinerzeit in wenigen Tagen überzeichnet worden. Die Aufforderung zur Zeichnung des zweiten Teils dieser Anleihe wird in absehbarer Zeit erfolgen, nachdem auch die Städtische Finanz- und SteuerDeputation gestern ihre Zustimmung erteilt hat. Die Anleihe wird im wesentlichen zur Finanzierung der städtischen Not standsarbeiten Berwendung finden.
Drei Tage ohne Waffer!
In vielen Häusern Berlins , die in der Zeit rascher Geldentwertung durch ausländische Spetulanten erworben wurden, haben sich im Laufe der Jahre schlimme Zustände entwickelt.
Solche Häufer werden in der Regel, da die im Ausland wohnenden Käufer nicht in eigener Person die Verwaltung besorgen fönnen, durch Häuserverwaltungsgesellschaften betreut". Wenn aber eine derartige Gesellschaft vielleicht ein halbes oder ganzes Hundert Häuser zu verwalten hat, dann läßt sich denken, was dabei manchmal herauskommen wird. In Berlin - Südost ist auch das Haus Wiener Straße 60 Ede Wendenstraße vor Jahren in die Hände eines Auslandbewohners geraten, der dabei ein Geschäft zu machen hoffte und jetzt durch eine in Berlin - West figende Häuserverwaltungsgesellschaft die Mieten einfassieren läßt. Dieses Haus wurde am letzten Sonnabend morgens um 6 Uhr von einem Bruch des Hauptrohrs der Wasserleitung betroffen. so daß für das ganze Haus die Wasserzufuhr abgeschnitten wurde und 23 Familien plöglich ohne Wasser blieben. Obwohl der Rohrbruch schleunigft dem Berwalter, d. h. der Gesell. schaft, gemeldet wurde, warteten die Hausbewohner vergeblich auf eine ebenso schnelle Wiederherstellung des Rohres, und sie waren bis auf meiteres genötigt, ihr Wasser vom nächsten Straßenbrunnen heranzuschleppen. Dieser Zustand dauerte polle drei Tage, und erst am Dienstag vormittag wurde das Rohr wiederhergestellt, so daß in der Mittagstunde die Wasserzufuhr wieder freigegeben merden Tonnte. Man stelle sich vor, welche Folgen diese unbegreifliche Verzögerung hätte haben fönnen, wenn in dem Hause ein Brand ausgebrochen wäre!
Der Schrecken der Laufburschen.
Seit August d. I. trieb in Berlin ein Mann sein Unwesen, der feine Opfer besonders unter Laufburschen und Rassenboten suchte. In der Maske eines vielbeschäftigten Geschäftsmannes trat er ohne Mantel und Kopfbedeckung aus einem Laden an einen vorübergehenden Boten heran und versprach ihm 10 Mart Trintgeld, wenn er ihm einen Scheck auf der Bank einlöse, nahm ihnen aber als ,, Sicherheit" das eintassierte Geld oder die Waren ab, die sie abliefern sollten. Wenn sie den Briefumschlag auf der Bant vorzeigten, erwies es sich stets, daß er nur einen in Form eines Schecks zugeschnittenen leeren Bettel enthielt. Viele Geschäftsleute glaubten den jungen Leuten ihre Berichte nicht, meinten, sie hätten das Geld felbst eingesteckt und entließen fie. Nunmehr aber ist es durch die Aufmertfamteit eines Chauffeurs gelungen, des frechen Betrügers habhaft zu werden. In Potsdam wurde ein Kraftwagenführer von einem Manne und zwei Damen" zu einer Fahrt nach Wannsee angenommen. Unterwegs stieg die Gesellschaft, die fich sehr ungebührlich benahm, bei jedem Restaurant aus. Man trant nur Sett, zu dem auch der Chauffeur freundlichst eingeladen wurde. Dem Manne war aber inzwischen der Berdacht aufgeftiegen, daß es mit einem Fahrgast, der eine Settzeche pon über 1000 Mart am hellen Lage machte, nicht gang geheuer
fann.
Urteil im Spritschieberprozek Ziffer .
in den auch eine Reihe von 3o1ibeamten verwidert In dem umfangreichen Spritschieberprozeß Ziffer und Genossen, ist und der seit mehreren Wochen das Erweiterte Schöffengericht Mitte beschäftigt hat, wurde von Landgerichtsdirektor Dr. Schulze das Urteil verkündet. Der Angeklagte, Oberzollinspettor v. Tilly, wurde freigesprochen. Auch die übrigen Zollbeamten wurden von der Anklage der Falschbeurkundung im Amte frei gesprochen; dagegen wurde diese Gruppe von Beamten verurteilt wegen fortgesetter Beihilfe zur interziehung von Branntweinmonopoleinnahmen und wegen passiver Be ste chung. Es erhielten die Zollbeamten Jordan, Delrich und Krohn je 9 Monate Gefängnis und Geldstrafen von 130 655 bzw. 50 522 bzw. 59 323 M.; der Zollbeamte Bandemer 5 Monate Ge= fängnis und 4399 m. Geldstrafe, der Bollbeamte Beyer 4 Monate Gefängnis und 28 186 m. Geldstrafe, der Zollbeamte Barfitow 7 Monaten Gefängnis und 8000 m. Geldstrafe. Weiterhin wurden verurteilt megen fortgesetzter absichtlicher Steuerhinterziehung und Beamtenbestechung, teilweise auch wegen versuchter schwerer Urfundenfälschung, der Drogist Riffer zu 5 Monaten Gefänignis und 217 754 M. Geldstrafe, der Drogist Jalowski wegen Steuerhinterziehung an Stelle einer Gefängnisstrafe zu 1200 M. Geldstrafe, und außerdem zu einer weiteren Nebenstrafe von 134 295 M., der Drogist Rörnig zu 6 Monaten Gefängnis und 85 172 m., der Drogist Hauptmann an Stelle einer Gefängnisstrafe zu 600 M. Geldstrafe und einer weiteren Nebenstrafe von 29 574 M. An Stelle der erfannten Nebengeldstrafen tritt bei Nichtzahlung an Stelle von je 1000 m. ein Tag Gefängnis.
Demokratie im Rundfunk!
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Der Unterhaltungsrundfunt" ist ein Geschöpf der Republik . Man müßte also annehmen, daß sein organisatorischer Aufbau vom Geiste der Demokratie getragen werde. Wohl hat das Reich sich durch die Post finanziellen Anteil gesichert. Vor politischem Mißbrauch fann das Reichsinnenministerium wachen. Anstatt auch den Rundfunkteilnehmern Einfluß zu sichern, ist die positive Macht, nämlich die Programmgestaltung, in die Hände von Menschen gelegt, die mit der breiten Masse der Rundfunkhörer, der Arbeiterschaft, feine Fühlung haben. Reich und Länder hatten bisher von ihrem Mitwirkungsrecht im Interesse der Hörer allzu wenig Gebrauch gemacht. Erst kürzlich bei der Einsehung der Ueberwachungsausschüsse über die Sendegesellschaften sind von der Reichsregierung ausgerechnet Finanzamtsgrößen als sachverständig für Beaufsichtigung des Rundfunks ernannt worden. Die preußische Re gierung hielt Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben für geeigneter. Seit langem schon sind Kulturbeiräte geplant, die aus allen Kreisen der Bevölkerung gebildet werden und bei der Programmgestaltung mitwirken sollen. Nach kürzlich erfolgten Aus
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Der Bau- und Wohnungsschwindel.
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Gegenmaßnahmen.
Zur Borbeugung gegen den Bau- und Wohnungsschwindel besteht seit einiger Zeit eine Arbeitsgemeinschaft zwischen der Wohnungsfürsorgegesellschaft Berlin m. b. H. und dem Schugverein der Bauinteressenten von Berlin und der Provinz Brandenburg gegr. 1878, E. B., Berlin 9. lichen Mitteln infolge der schärferen Ueberwachung der einzelnen Ohne Zweifel hat die Finanzierung des Wohnungsbaues mit öffentBauvorhaben durch die Verteilungsstellen zu einer sehr merkbaren Verminderung der immer unsicheren Kreditvehältnisse auf dem Baumarkt geführt. Wenn verschiedentlich wieder Schädigungen von Bauein= gläubigern Handwerkern, Unternehmern und Lieferanten getreten sind, so handelt es sich um Einzelfälle. Die Verhütung der Ausbreitung solcher Erscheinungen ist das Ziel der Arbeitsgemeinschaft. Der Schutzverein der Bauinteressenten soll durch die getroffenen Vereinbarungen in verstärkter Weise in die Lage versetzt werden, den Interessenten Ausfünfte über einschlägige Fragen zu erteilen. Durch rechtzeitige Inanspruchnahme dieser Auskunfts. möglichkeit dürften in vielen Fällen Enttäuschungen und Verluste vermieden werden, wie denn auch ganz allgemein hervorgehoben werden muß, daß die wirksamste Borbeugung im Selbstschutz besteht, d. h. in dem kaufmännisch vorsichtigen selbstverantwortlichen Handeln der Interessenten. Die Wohnungsfürsorgegesellschaft, deren Einflußmöglichkeit und Machtbefugnisse als bloße Finanzierungsstelle, wenn Bauforderungen einmal gefährdet sind, häufig überschäzt werden, glaubt, den Interessenten für eine selbständige Prüfung eine brauchbare Unterlage an die Hand gegeben zu haben, indem sie feit einen Hypothetenzusicherungsschein erteilt. Dieser enthält den Betrag des zugesagten Hypothekendarlehns und gibt außerdem den genauen Finanzierungsnachweis wieder, auf Grund dessen die Bewilligung erfolgt ist. Da auch die Hypotheken- und Baugeldbedingungen jedermann zugänglich sind, hat damit jeder Interessent, der bei seinen Abschlüssen mit den Bauherren die Vorlage des Zusicherungsscheines verlangt, die besten Grundlagen. Bei den Abschlüssen wird nach den Erfahrungen der Wohnungsfürsorgegesellschaft vielfach der Abmachung der finanziellen Einzelheiten zu wenig Aufmerksamkeit zugewendet.
einiger Zeit bei jeder Bewilligung einer Hauszinssteuerhypothef
In der Frage des Wohnungsschindels, einer Neuerscheinung im Zeichen der Wohnungsnot, warnt die Arbeitsgemeinschaft die Wohnungsuchenden ganz allgemein vor Neu gründungen auf dem Gebiet des Wohnungs- und Siedlungswesens( Baugesellschaften und Genossenschaften). Nach den maßgebenden Richtlinien des Reichsarbeitsministeriums dürfen öffentliche Mittel, ohne deren Inanspruchnahme heute Wohnungsbauten nicht durchgeführt werden können, an Neugründungen regelmäßig nicht gegeben werden. Wohnungsuchende, die mit solchen Unternehmen poreilig zum Abschluß von Verträgen über Wohnräume gelangen, laufen Gefahr, geleistete Anzahlungen zu verlieren. Salzsäureattentat auf die Ehefrau.
Eine Eifersuchtsszene spielte fich am Dienstag nachmittag in der Schönholzer Heide in der he von Bantom ab. Der Ehemann H. Iden schüttete den Inhalt einer Flasche, die mit Salzsäure gefüllt war, nach einem heftigen Wortwechsel seiner von ihm getrennt lebenden 21jährigen Ehefrau Hedwig Iden ins Gesicht. Gesicht. Ünter furchtbaren Schmerzen brach die unglückliche Frau zusammen. Spaziergänger hatten den Vorfall bemerkt und benachrichtigten die Polizei. Frau Iden wurde mit schweren Verbrennungen im Gesicht und am Oberförper zunächst zur Rettungsstelle X und von dort aus in das Birchowfrankenhaus übergeführt. Die bisherigen Ermittlungen haben ergeben, daß der Ehemann, der seit längerer Zeit von seiner Frau getrennt lebte, eine Aussprache herbeizuführen suchte, die offenbar mißlungen war. mißlungen war. Der Täter wurde von der Polizei festgenommen. Verlängerte Polizeiftunde...
In aller Stille hat der Berliner Polizeipräsident mit Rüdsicht auf den anläßlich der Polizei- Ausstellung eingetretenen Fremdenzustrom nach Berlin bis zum 25. Oftober eine Verlängerung betriebe zugelassen, die im Interesse des Fremdenverkehrs ein Be der Polizeistunde bis 3 Uhr für diejenigen Gastwirts Verlängerung nur einmal in der Woche, bei besonderen Verandürfnis dafür nachweisen fönnen. Allerdings kann diese ftaltungen jedoch auch zweimal wöchentlich genehmigt werden. Vorauslegung soll dabei sein, daß bei den üblichen öffentlichen Anfündigungen mit der Verlängerung der Polizeiftunde feine Reklame gemacht werde. Außerdem ist pro Gaft und Stunde eine Hodersteuer von 20 Pf. sowie die übliche Verwaltungsgebühr in Höhe von 5 bis 10 Mark zu zahlen.
Die pädagogische Reichsbahn.
In letzter Zeit haben sich die Fälle gemehrt, in denen Steinwürfe und vereinzelte Schießereien auf Züge zu verzeichnen waren und als Täter Jugendliche, fogar schul. pflichtige Kinder, ermittelt oder beobachtet worden sind. Auch noch weitergehende Eingriffe haben den Betrieb der Reichs. bahn gefährdet. Die Reichsbahn wird jeht durch die Unterrichtsministerien der Länder auf die Schulkinder mit allem Nachdruck dahin einwirken, daß ihnen die Folgen solcher unverantwort lichen Handlungen klar gemacht werden. Es soll eine Tafel hergestellt werden, die in einem eindrucksvollen Bild die Gefahren zeigt, die Steinwürfe auf Züge mit fich bringen. Man erwartet von dieser psychologischen Einwirkung auf die Jugendlichen, daß sie sich von derartigen leichtsinnigen Handlungen abhalten lassen werden.
Republikanische Tage.
Unter großer Teilnahme der Einwohnerschaft und der auswärtigen Kameraden feierte das Städtchen Alt- Landsberg seinen republikanischen Tag. Die Häuser waren reich ge= schmückt. Leider war es den Teilnehmern nicht vergönnt, die beiden Fahnen der alten 48 er Bürgerwehr, die die Stadt aufbewahrt, zu begrüßen. Eine engherzige Obrigkeit hält sie hinter Schloß und Riegel. Annähernd 2000 Kameraden zogen unter den Klängen einiger Musikkapellen durch die Straßen der Stadt. Auf dem Marktplay begrüßte Bürgermeister Genosse Schwarzburger namens der Bevölkerung die Kameraden. Er wünschte, daß die republikanischen Tage dazu beitragen mögen, die Republik und den Gedanken der Staatsbe. ia hung zu fördern und daß Deutschland sich unter den Farben Schwarzrotgold aufwärts entwickele. Er betonte, daß die neue Reichsverfassung die Gegensäze beseitigen will. Ein jeder folle mitarbeiten, das deutsche Haus wohnlich zu gestalten. Bom Gauvorstand sprach Kamerad Grundei. Er forderte von den Republikanern, es nicht bei den republikanischen Tagen allein bewenden zu lassen, fondern täglich für die Republit zu erben. Die Kameradschaft At