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Der Dritten Internationale auf revolutionäre Mirren in Süd, slamien zuschanden mache. Natürlich fehlte es gleichwohl nicht an Quertreibereien solcher Elemente, die sich vorher die Kehle nach der Einheitsfront" heiser geschrien hatten, und Unbelehrbare und Unversöhnliche blieben abseits ftehen, aber der Einigungskongreß, der vom 10. bis 12. Otto ber 1925 in Belgrad stattfand, brachte das Wert des Bu­sammenschlusses unter Dach und Fach, indem er den Grund jazz der politischen Neutralität, Unabhängigkeit wie vom Kommunismus, so von der Sozialdemokratie, für die Gewerk­schaftsbewegung verkündete.

einten

Die Stützungsaktion" für Seeckt.

Eine merkwürdige Geschichte.

Während der Seedt- Arise tauchte in einzelnen links ge­richteten Zeitungen das Gerücht auf, daß die Offiziere ver­schiedener Reichswehrformationen Anstalten gemacht hätten, um in dem Konflikt zwischen dem General v. Seedt und dem Reichswehrminister einzugreifen. Dieses Gerücht wird jetzt von den rechtsstehenden Hamburger Nachrichten" in folgender Form bestätigt:

Die Bemühungen, den Generalobersten v. Seedt in seiner Stel. Schon bald erwies sich die Anziehungskraft des Gelung zu belaffen, werden dadurch unterstützt, daß eine Reihe von Arbeiter Gewerkschaftsverbandes höheren Offizieren sich für den Generalobersten v. Seedt beim Südslamiens. Seiner Tätigkeit gelang es im Frühling Reichspräsidenten verwandte. Namentlich scheint diese Stügungs­dieses Jahres, zum erstenmal wieder zu Protestversammlungen attion für Seedt in den Offizierstorps der norddeutschen gegen den Abbau der Sozialpolitik Arbeitermassen aus ihrer und mitteldeutschen Garnisonen Anflang gefunden zu haben. Schlaffheit und Teilnahmslosigkeit aufzurütteln und nicht lange, so begann auch neuer Zustrom zu den Fachverbänden. mit einem Borgesezten ist mit den Begriffen der mili Eine solche Einmischung in den Konflikt eines Offiziers Beispiele sind der Eisenbahnerverband, der am 1. Januar 1926 tärischen Disziplin unvereinbar. Darf man an­2678, am 1. September 5165 Mitglieder aufwies und der nehmen, daß den Herren Offizieren dieser Standpunkt klar Verband der Privatangestellten, der seit Oktober letzten Jahres gemacht worden ist? 1940 Mitglieder gewonnen hat und ihrer heute rund 5000 zählt. Aehnlich wird sich die Bewegung in den anderen Gewerkschaften gestaltet haben, von denen bis zur Stunde Zahlenangaben nicht vorliegen. Vor allem aber hat, die erste Wiederkehr des Einigungstages praktisch zu begehen, der Gewerkschaftsverband für das ganze Land eine große Werbewoche vom 10. bis 17. Oftober angesetzt, deren Ergebnissen er voller Vertrauen entgegensieht.

Ohne Zweifel befindet sich die Gewerkschaftsbewegung in Südslawien wieder auf aufsteigendem Aste und bietet damit, trotz aller parteipolitischen Neutralität, ein Unter­pfand, daß über furz oder lang auch die Sozialdemo: fratie den unheilvollen Schwächezustand, der sie lähmt wie nie zuvor, überwunden haben wird.

Hugo Preuß .

Zum ersten Jahrestag feines Todes.

Heute vollendet sich ein Jahr, seit der demokratische Staats­mann Hugo Preuß von einem plöglichen Tob ereilt wurde. Er gehört in die Reihe jener Männer, die an dem Wieder aufbau Deutschlands als einer demokratischen Republik maß­gebend beteiligt gewesen sind. Die Verfassung von Weimar ist zum großen Teil sein geistiges Wert.

Der scheidende englische Botschafter Lord d'Abernon hat gestern in feiner Abschiedsrede an den Reichspräsidenten das große Werk gefeiert, das Deutschland an sich selbst seit seinem Zusammenbruch im Weltkrieg vollbracht hat, und er hat dabei ebenso der unbezwingbaren Eigenschaften" des deutschen Volkes gedacht, wie der einzelnen, die in schwerster Zeit, ,, durch weise Führung" das deutsche Staatswesen retteten. Er hat damit ausgesprochen, was die Meinung des ganzen Aus­landes ist. Wir dürfen uns durch das Maß der Anerkennung, die das Ausland den bedeutendsten Persönlichkeiten unferer Notzeit entgegenbringt, nicht beschämen laffen. Auch als Sozialdemokraten ehren wir die großen Verdienste des bürger. lichen Demokraten Hugo Preuß .

Eine würdige Ehrung ist dem Toten durch den Verlag J. C. B. Mohr erwiesen werden, der zu seinem ersten Todestage unter dem Titel Staat, Recht und Freiheit" eine Sammlung seiner verstreuten literarischen Arbeiten heraus­gebracht hat. Die Auswahl ist von der Witwe des Staats­manns vorgenommen worden, der Reichstagsabgeordnete Dr. Theodor He hat ihr eine gehaltvolle Einleitung gegeben. Das wichtigste Stück dieses Sammelwerks, die Verfassungs denkschrift von 1917, ist im Borwärts" schon ausführlich gewürdigt worden.

Der Preußische Landtag sezte heute vormittag die gestern be­gonnene Erwerbslofendebatte fort. Auf der Tagesordnung steht ferner noch die Behandlung des Magdeburger Justizskandals.

Die Folge von Seedts Mißgriff.

London , den 9. Oktober. ( BTB.) Der diplomatische Bericht erstatter des Daily Telegraph " bezeichnet es als wahrscheinlich, daß die Franzosen darauf bestehen werden, daß die illegale fonferenz bei ihrer nächsten Zusammenkunft gleichzeitig mit zeitweilige" Einstellung des Prinzen von der Botschafter­heiten des Nachfolgers von Geects behandelt werden der Frage einer entschiedenen Einschränkung der Obliegen wird. Eine zeitweilige Einstellung des Prinzen Wilhelm als Beut Versailler Bertrag dar, während gegen seinte dauernde Einstellung nant stellte zweifellos einen technischen Verstoß gegen den in die Reichswehr fein legales Hindernis bestanden hätte.

In London ist man nicht geneigt, aus dem Rücktritt Seedts zu folgern, daß die alliierten Mächte berechtigt seien, die deutsche Regierung in der Wahl seines Nachfolgers zu beein­flussen, da es sich um eine Angelegenheit handelt, die lediglich die deutsche Regierung angeht. Ebenso wenig besteht der Ebensowenig Bunsch, den Anlaß zu benuzen, um durch die Botschaftertonferenz und die Interalliierte Kontrollkommiffin irgendwelche neuen und nachdrücklicheren Forderungen zu stellen.

Der Wink von oben."

Aus der Arbeit des Femeausschusses. München , 9. Oktober. ( Eigener Drahtbericht.) Zu Beginn der Sonnabendsigung des Femeausschusses teilte der Vorsitzende mit, daß die Adresse Dobners nunmehr bekannt ist. Dobner befindet sich in Halle und kann herbeigeholt werden. Hierauf wurde in die Vernehmung des Zeugen, Landgerichtsrats im Justizministeriums, Chard eingetreten. Der Zeuge ist der Verfasser der Anklagefchrift gegen Neunzert und Bally .

Schon bevor er sich mit der Sache befaßt hatte, ist ihm die Aehnlichkeit der Fälle

Hartung, Sandmeier und Dobner aufgefallen. Der Fall Gareis liege anders: Die Möglichkeit aber, daß auch dieser Fall in den Kreis hereingezogen werden mußte, sei selbstverständlich nicht außer Acht gelassen worden. Die fortwährenden Versuche, die Personen zu verschleiern, felen für ihn ein wesentliches Indiz gewesen. Die Anklage, so führt der Zeuge fort, die ich verfaßt habe, entspricht durchaus der Ueberzeugung, die ich auch aus den Aften entnommen habe. Die Situation war so, daß

der Staatsanwalt unmöglich von seiner Anklage abgehen konnte, aber trotzdem war der Stand der Sache ziemlich zweifelhaft. Die Tatsache, daß Gademann so zurückhaltend gewesen ist, habe ich selbstverständlich mit als Verdachtsgrund in Rechnung ge­feßt. Ich sagte mir, Gademann könnte aussagen, wenn er nicht fürchtete, die anderen zu belasten.

Abg. Levi: Warum ist tein 3 eugniszwang gegen Gade­

Die Sehnsucht nach dem Käfig. frei im Garten spielen und es wird alle Bögel und Insekten, die es

Bon Frant Crane( Neu York ). ( Uebertragung von May Hayek).

Monfieur Giraffe vom Pariser 300 brach sich eines Tages den Kopf an den Stäben seines Käfigs. Was hatte dem Tier gefehlt? Siebzehn Jahre lang war ihm Futter und Trant in Fülle gereicht worden, ein Wäster in Livree mit goldenen Litzen hatte ihn betreut und dazu hatte das Tier das Vorrecht genossen, von den Menschen angegafft zu werden. Wahrlich, eine Karriere, die den meisten von uns das höchste Glück bedeuten würde!

Dieser Monsieur Giraffe war schwer zu befriedigen, wie es scheint.

Wenn du in einen Birtus gehst, siehst du dort nicht nur die Bestien in ihren Käfigen. Nein, du siehst rund um die Manege außerhalb des Holzstaubes auch die Menschen in Holzverschlägen. In diesen Holzverschlägen figen die Auserwählten. Ganz ähnliche Verschläge siehst du beim Borwettkampf, in den Bars und bei der Pferdeschau. Herr Niemand ist dort Herr Jemand, sofern er nur einen 3aun um sich herum hat.

Und dann gibt es die Logen in den Theatern. Es sind die schlechtesten Plätze im Hause, und du kannst von den meisten nur ein Segment des Bühnenbildes überschauen. Aber wer eine Barriere um den armseligsten Platz aufrichten läßt, kann dafür dreimal soviel verlangen mie für einen gulen Plaz.

feiten genug, um bis ins eigentliche Haus vorzubringen. Ein Haus­hofmeister trift ihm an der Türe entgegen und sieht nach, ob die Kleider des Besuchers zureichend find. Ein Sekretär mustert ihn in der Halle, um festzustellen, daß es sich bei diesem Besuch um feinen Pump handelt.

Dieser Instinkt lebt vom Anfang an in uns. Laß ein Kind frei im Garten spielen und es wird alle Vögel und Insekten, die es nicht töten tann, fangen und in einen Käfig tun.

Wenn wir sagen, daß eine Frau Vögel liebt, so meinen wir damit, daß sie einen oder mehrere dieser armen, fleinen, wilden Dinger in Käfigen im Haus herumhängen hat.

Man kann auch da und dort ein gefangenes Eichfäßchen sehen. um dem Tiere Bewegung und Vergnügen zu schaffen, hat man ein infernalisches Rad eine Art Bratrost in Walzenform erfunden, in welchem das Tier meilenweit läuft, ohne von der Stelle zu

fommen.

Zweifellos würde sich das Tier an diesem zierlichen Käfig wenn es ein Mensch wäre..

freuen

mann durchgeführt worden? Warum sind nicht auch Dr. Griner und Minister Dr. Roth vernommen worden?

Jeuge: Das war damals nicht notwendig, hätte es sich als notwendig erwiesen, dann hätte man selbstverständlich ohne Rücksicht auf die Personen die Vernehmung veranlaßt.

Abg. Levi: Der Zeuge sagte, der Fall Sandmeier sei dadurch charakterisiert, daß neben der Verdachtsgruppe Schweighart auch die Verdachtsgruppe Weninger bestanden hätte. Es wäre doch sehr wohl möglich gewesen, diese beiden Verdachtsgruppen mit­einander zu verbinden?

Jeuge: Es ist nichts unterlassen worden, eine Brücke zwischen den verschiedenen Gruppen und Kombinationen zu schlagen. Ich versichere, daß die Möglichkeit einer Berbindung der Berdachts gruppe Mord aus politischen Gründen" und" Mord aus Eifersucht" von Anfang an in Rechnung gesetzt wurden. Es sind unendlich viel Dinge mehr geschehen, als aus den Akten her. vorgeht.

Hierauf wurde der Kriminaloberinspektor Off als Zeuge ver nommen. Der Zeuge war zur Zeit der Tat Vorstand der Abteilung I in der Polizeidirektion München. Die Angelegenheit Hartung war bekanntlich nach Behandlung in der Abteilung Via( politische Abteilung) plötzlich an Abteilung I überleitet worden. Der Zeuge hatte in der Voruntersuchung ausgesagt, er sei sehr erstaunt gewesen darüber, das die Haftbefehle, die am 13. März ausgestellt wurden, am 14. wieder aufgehoben worden seien. Er habe sich dabei. im stillen gedacht, da müsse von irgendwoher ein Wint ergangen Als ihn der Vorsitzende fragte, ob er auch diese Auffassung heute fain. sei von der Schweigepflicht nur entbunden für die Fragen, in bezug noch habe, berief sich der Zeuge auf das Schweigegebot. Er auf die Ueberleitung der Angelegenheit Hartung von Abteilung Vla auf Abteilung I.

Die Verhandlung wurde hierauf unterbrochen, um die Entbindung von der Schweigepflicht auch über andere Dinge zu er bitten.

Inzwischen wurde die Bernehmung des Landgerichtsrats Brunner begonnen. Dieser Beuge hat die Voruntersuchung in der Beleidigungsfache Gürtner gegen die fommunistische Neue Beitung" geführt und dabei dreimal den Rechtsanwalt Ga de mann als Zeugen vernommen. Der Zeuge verlaß das Ergebnis dieser Einvernehmungen. Er schichte voraus, daß Gabemann behauptet habe, daß sein Beugnisverweigerungsrecht schon in früheren Unter­suchungen in Sachen Beurer anerkannt worden sei. Ich hatte, so erklärte der Zeuge, dem Gademann gegenüber durchblicken lassen, daß ich dieses Zeugnisverweigerungsrecht nicht anerkennen könne. Gademann berichtete, er habe den Staatsanwälten in Augsburg nur gesagt, daß sie zur Berichterstattung nach München fahren sollten. Von einem Auftrag des Justizministers Dr. Roth oder des jeßigen Justizminifters Dr. Gürtner sei dabei nicht die Rede gewefen. Soviel er sich erinnere, hätten Oberleutnant Triebel und er vorher eine Besprechung mit Dr. Roth im Land­tag gehabt. Er habe aus dem Berhalten Dr. Roths den Eindruck

gewonnen, daß Roth auch jedem Anschein vermeiden wollte, als ob er irgendwie in den Gang des Verfahrens eingreifen wollte. Als einzigen zulässigen Weg habe Roth die Berichterstattung Dr. Roth als der zuständige Referent der Landgerichtsrat Dr. der beiden Staatsanwälte in München bezeichnet. Ob ihm von Gürtner bezeichnet wurde, dessen könne er sich nicht mehr er­inneren. Was er im einzelnen in Augsburg zu den beiden Staats. anwälten gesagt habe,

an der Unterredung der Staatsanwälte in dem Ministerium habe

erinnere er sich(?) ebenfalls nicht mehr.

er in feiner Weise teilgenommen. Zur Frage, welchen Erfolg man von der Berichterstattung der beiden Staatsanwälte in München fuhr der Zeuge fort, dann auch den Justizminister Dr. Roth ver­erwartete, fonnte Gademann nichts Bestimmtes sagen. Ich habe, so nommen. Dr. Roth fonnte sich an die Unterredung im Landtag über­haupt nicht mehr erinnern. Bei einer späteren Berneh mung hat Gademann erklärt, daß seine Erinnerung an Einzel­heiten nicht mehr sehr scharf fei. Er tönne nur noch sagen, daß es damals für die Einwohnerwehr weit wichtigere Dinge ge­

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hältnis zwischen Produzent und Konsument beruhen. Werden täglich 8000 Autos fabriziert, so muß man auch 8000 Menschen täglich in die Lage versehen, sie zu kaufen. Nicht nur Geld ist dazu nötig, auch Zeit, die Ware zu benutzen. So fam man in Amerika zum Freitagabendfchluß in vielen Betrieben, die also ihren Ange stellten Sonnabend und Sonntag freigeben, und man erstrebt noch weiter gehend den Sechsstundentag. Und das ist indirekte Reflame für zahllose Waren, deren Konsum in den Mußestunden liegt; der schein­bare voltswirtschaftliche Berluft geringere Arbeitszeit bei befferer Bezahlung erweist sich so als Gewinn. Auf diesem Boden erwuchs natürlich eine ganz andere Reklame als wir sie bei uns in Deutsch­ land haben. Der amerikanische Kaufmann betont vor allen Dingen, wie angenehm es ist, eine bestimmte Ware zu besitzen, durch Bilder, auf denen schöne Frauen, aber auch straffe Sportmenschen und zufriedene Greise die Hauptrolle spielen. Allerdings ermüdet das Auge schließlich an diesen Wiederholungen, und deutsche Reklame­Bahl aufzutauchen, allerdings in deutlicher Anpassung an den ameri entwürfe beginnen jest, im amerikanischen Straßenbild in größerer fanischen Geschmad. Aber ob es sich um amerikanische oder aus ländische Entwürfe handelt Biel seiner Reklame und ihre Zusammenhänge mit dem Wirtschafts­der Amerikaner fennt genau das leben. Und darum ist amerikanische Reflame" letzten Endes so

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Theater in der Kommandantenstraße: Egmont. Direktor, Dramaturg, Regiffeur, Theatermaler und Schauspieler haben sich ehrgeizig an die Aufführung des Egmont" gemacht. Die Absicht war gut, doch auf dieser Bühne ist kein Erfolg möglich. Die Schau­spieler wurden zusammengepfercht. Sie mußten Kunststücke voll bringen, um sich irgendwie im winzigen Raum zurechtzufinden. Verstand verloren gingen. Man glaubte an ein Komplott gegen Der Dramaturg verarbeitete das Stück dermaßen, daß Sinn und Goethe. Man hatte durchaus den Eindruck, zu einer Parodie ein­geladen zu sein. Darum lieber schweigen über die mehr als hundert übergleiten, wenn eine Kleinigkeit daran verfehlt ist; aber auch die Sünden, die im Theater in der Kommandantenstraße gegen den guten Geift der Dichtung und des Theaters begangen wurden. Schnell diesen Egmont vom Repertoir herunter und an neue

Arbeit!

M. H.

wirksam, Bei uns ist Reflame nur allzu oft ein Schuß ins Dunkel. Die künstlerischste Reklame fann an dem Publikum unbeachtet vor wirksamste Reklame ist zwecklos, wenn einer Ware das Publikum fehlt. 3.

Das ehefeindliche Waldenburg. Das Echreiben. welches das städtische Wohnungsamt zu Baldenburg in Schlesien den Heirats­unserer Zeit, besonders da es ohne Aufforderung an alle Braut­luftigen ins Haus schickt, muß man aufheben als ein Kulturdokument paare versandt wird, die öffentlich aufgeboten werden. Es lautet: Obwohl wir bereits öffentlich davor gewarnt haben zu heiraten, bevor Sie eine Wohnung befigen, wollen wir Sie heute nochmals darauf aufmerksam machen, daß Sie vor acht bis zehn Jahren feine Wohnung zugewiefen erhalten tönnen. Sie dürfen daher nicht das niffe unerträglich gestalten. gez. Schade, Direktor des Wohnungs­des Wohnungs. amts Waldenburg." Wenigstens hat der Direktor des Wohnungs. amtes einen so nett bedauernden Namen oder ob es nur ein Amtspseudonym ist?

Der einzige Grund, warum wir Geld haben wollen, ist der: ausgeber der Monatsschrift Gebrauchsgraphit", berichtete im Amerikanische Reflame. Professor H. K. Frenzel, der Her daß wir uns nachher einen Käfig kaufen können. Sobald ein Künstlerhaus in der Bellevuestraße im Anschluß an eine drei­Mensch reich wird, kauft er sich ein Haus mit einem großen Garten monatige Studienreise nach Amerita über Die Reklame im und einem hohen, eisernen Gitter rundherum. Am liebsten undurch- 2irtschaftsleben Ameritas". Lichtbilder und Original fichtig. Wenn dann ein Besucher den Besitz betritt und an der Bull- plafate ergänzten den aufschlußreichen Vortrag. Professor Frenzel dogge vorüberkommt, ohne gebissen zu werden, hat er noch Schwierig nicht mehr" Bluff" sei, wofür viele Deutsche sie so gern nech halten, Wohnungsamt verantwortlich machen, wenn sich Ihre Wohnverhält wies darauf hin, daß die Reklame in den Vereinigten Staaten längst fondern ein Faktor im Wirtschaftsleben, der von jedem Amerite nr voll gewürdigt wird. Man weiß: Reklame erhöht den Umjaz, dets billigt also die Ware; Reklame ist aber in Amerika , wo ein Schild am Broadway anderthalbe Million Dollars Jahresmiete fostet, viel zu teuer, um sie für erfolglose Waren aufzuwenden. Nur was dem Verbraucher entgegenkommt und preiswert ist, lohnt die Inserate, die sich dem Auge einprdgen Reklame. Beifungen bringen fast nur ganzfeitige, häufig bunte billig sind. Dafür kommt aber auch die Beitung dem Inferenten in die aber ebenfalls nicht ganz anderer Weise als bei uns entgegen; sie ordnet ihre Bezieher in Kartotheken nach ihren ungefähren Bejizverhältnissen, und mit Leichtigkeit fann der Kaufmann daraus ersehen, für wieviele Leser seine Ware in Frage kommt, aber auch, wie er sie diesen Lesern am eindringlichsten vor Augen führt. Auch die Universitäten beschäftigen allmonatlich an alle Reflameagenturen Auszüge aus seinen Wirt fich eingehend mit dem Reflamewesen, und der Staat versendet schaftsstatistiken. Denn man hat erkannt, daß der Wohlstand und die wirtschaftliche Entwickelung eines Landes auf dem rechten Ber.

Kommt eine Frau zu Geld, so hat fie nur einen einzigen Wunsch: den Käfig zu finden. Sie sehnt sich nach Exklusivität. Und die Höhe ihres gesellschaftlichen Ranges bestimmt die Anzahl der Menschen, mit denen sie nicht zu sprechen braucht.

In der Welt hochkommen heißt nichts anderes als im richtigen Käfig fizen. Wir wollen in einem Sonderzug reisen oder doch in einem Sonderabteil. Wir wollen im Hotel, daß man uns die Mahl zeiten auf unserem eigenen, abgesonderten Speisezimmer serviere. Wir wollen von unserem eigenen Kammerdiener rasiert werden und nicht in der Barbierstube. Alles soll von den übrigen Menschen abgefäfigt werden.

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Erstaufführungen der Woche. Dienst. Städtische Dber: Suryanthe. Mittwo. Luftspielhaus: Herzogin bön Glba. Frei Ballner Theater: Die Marionetten der Sarin". Sonneb. Schillers h. i. d. Lübowfir.: Der fröblige Kreuzberg ". Sheater: Soldaten". Rammerspiele: leine Geschente".

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Urania - Vorträge: Sygiene der Che: 11., 17.( 7, 9), 12.( 9) Die Spur durchs weiße Land: 12., 15., 16.( 7); Unsere Supo: 11., 12., 15., 17.( 5, 9), 13., 14., 16.( 5); Nanut, der estimo: 11., 12., 13., 15., 17.( 5, 7), 14., 16.( 5, 9); Die Wunderwelt der

bengleifer: 13.( 9); Die Tragödie der Frau: 14.( 7);

Die Geschichte und Entwidlung des modernen Films: 16.( 7); Griechische Trachten: 13.( 7); as ich bei Cou lab und erlebte: 13., 16.( 9); Berechnung elettrischer Leitungen: 14.( 7); efellschaftliche Umgangsformen 14.( 9); Die Lehre vom elteis: 15.( 9).