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regelung des Finanzausgleichs, nach welchem die Hauszinssteuer in 1 voller Höhe für den Wohnungsbau Verwendung findet, Durchprü­fung der Haushaltspläne, ob Mittel an anderer Stelle für diesen Zweck eingespart werden können, keine weitere Erhöhung der Frie­densmiete, und grundsätzliche Anerkennung des Flachbaus und Klein­hauses. Die Tagung stellt sich auf den Boden des Reichstags­beschlusses vom 5. Mai 1926, wonach der Entwurf betr. das Heim­stättengesetz mit möglichster Beschleunigung vorzulegen ist. Ferner wird gefordert Vereinfachung und Verbilligung des Bauens durch Typisierung und Normalisierung und ausreichende Vertretung sach­verständiger Frauen in den maßgebenden Ausschüssen. Abgesehen von der Festlegung auf den Kleinhausbau kann man auch von unferem Standpunkt aus den Forderungen der Entschließung wohl

zustimmen.

Auch ein Aufwertungsschwindler. Opfer: die Dummen, die nicht alle werden. Ein Aufwertungsschwindler, der seit einiger Zeit in allen Be­zirken Groß- Berlins fein Unwefen treibt, macht sich die Arbeit sehr leicht. Er ist ein Mann mit weißem Haar, der einen dunklen Anzug trägt, er spricht bald hier bald da vor und führt sich ats Beauftragter des Reichsbantpräsidenten Dr. Schacht" ein. Dieser, jo erzählt er, habe ihn damit betraut, ein­mal festzustellen, wieviel Workriegsgeld noch im Besitz von Berliner  Bürgern sei. Der Reichsbankpräsident habe vorläufig 6 Millionen Mark zur Verfügung gestellt, um das bereits ermittelte Vorfriegs­geld mit 90 Proz. aufzuwerten. Es ist unbegreiflich, daß jemand an dieses Märchen glauben kann. Der Beauftragte" sieht aber so ehrwürdig aus und macht auch in seiner Unterhaltung einen so guten Eindruck, daß er fein Mißtrauen erregt. Das alles, obwohl er für die Vorarbeiten" in jedem Falle einen Vorschuß von 20 bis 50 Mark fordert. Das sei, wie er erklärt, Voraussetzung und Bedingung einer Aufwertung. Viele Leute geben trog der aufgelegten Dummheit dieser Erzählung das Geld her, dessen Emp­fang der alte Herr unter irgendeinem Namen bescheinigt und warten sehnsüchtig auf den Bescheid, den sie binnen einigen Tagen erhalten sollen. Endlich gehen dann die Betrogenen zur Kriminal polizei, und die Dienststelle D 2 im 3immer 542 des Polizeipräst­diums erhält zu den bereits eingelaufenen vielen Anzeigen tagtäg­lich neue. Der Schwindler ist etwa 60 Jahre alt und 1,85 bis 1,90 Meter groß und hager, also ein auffallender Mann. Man sollte ihn, wo er erscheint, auf der Stelle festnehmen lassen.

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Der Kongreß der Sexualforschung.

Im Saal des Langenbeck- Virchowhauses begann am Montag der Erste Internationale Rongreß für Segual. forschung seine Arbeit. Probleme der Physiologie, Biologie, Pathologie und Therapie, sofern sie mit der Sexualwissenschaft zu fammenhängen, ferner Fragen der Psychologie und Pädagogit, der fozialen Hygiene und Eugenit, der Soziologie und Kultur, der Krimi­nologie, des Familienrechts und Bevölkerungswissenschaft werden. den Kongreß beschäftigen. Aus der großen Fülle der Referate fönnen natürlich nur einige wenige furz erwähnt werden. Geheim­rat Dr. Albert Moll   wollte in seinem Vortrage omo fegualität und der sogenannte Eros" die Gegenüber stellung von Eros   und Liebe nicht gelten lassen. Er war der An­sicht, daß durch seine bereits vor Jahren aufgestellten Begriffe des Berührungs- und Entladungstriebes alle Möglichkeiten der gegen feitigen Anziehung der Geschlechter zueinander erschöpft wären. Bon besonderem Intereſſe waren die Ausführungen der Wienerin Charlotte Bühler   über die Männliche und weibliche Pubertätsentwicklung" und des Hamburger   Psychologie. professors William Stern   über Ernstspielcharatter der Jugenderotit und Segualität. Charlotte Bühler  glaubte an Hand einer großen Reihe von Tagebüchern und von Beobachtungen am Psycho- Institut in Wien   feststellen zu tönnen, daß die Pubertätsentwidlung bei Mädchen sich im großen und ganzen unabhängig von der sozialen Lage und von ben familiären oder sonstigen Einflüssen in der gleichen Weise vollziehe. Etwa zu 13 Jahren werde die intellektuell- fachliche Entwicklung des Mädchens durch die Schwärmerei unterbrochen, die bis zum 17. Lebensjahre andauert. Hier müßte die intellektuelle Entwicklung wieder einsetzen. Anders bei Jungen. Das intellektuell- fachliche Moment bleibt in der Regel bis zum 16. Lebensjahr das vorwiegende. Dann trete ent­weder wie bei den Mädchen das schwärmerische Stadium ein oder der junge Mensch gleitet unvermittelt aus dem sachlichen Stadium zu den feruellen Beziehungen zum Weibe hinüber. Professor Wil­ liam Stern   wollte durch den Begriff Ernstspiel" die typische Verhaltungsweise des jugendlichen Menschen in der Ueber­gangszeit von der spielenden Kindheit zur Ernsthaftigkeit des Er­wachsenen gekennzeichnet wissen. Es sprachen u. a. Dr. Finken­rath über Die Grenzen der Aufklärung im Kampf gegen die Geschlechtskrankheiten" und Prof. Johannes Byt- Innsbrud über ,, Grundfragen der Sexualpädagogit".

Am Mittwochmorgen sprach Almquist Stockholm   über den Rückgang der Geschlechtstrantheiten in Schweden  . Das Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten trat am 1. Januar 1919 in Wirksamkeit, gleichzeitig mit der Aufhebung der Reglementierung der Prostitution. Alle venerisch Infizierten waren von nun an verpflichtet, sich einer ärztlichen Behandlung zu unter­ziehen, die in Krankenhäusern und Polikliniken auf Kosten des Staates erfolgte. Auch Arznei- und Verbandsstoffe wurden umsonst geliefert. Die Eheschließung Geschlechtsfranfer wurde unter Strafe gestellt. Seitdem ist ein Rückgang der Syphilis, insbe sondere in den Städten zu verzeichnen. Jadassohn- Breslau berichtete über die Ergebnisse seiner Umfrage, die er in einer ganzen Anzahl von Ländern abgehalten hatte, und die den Zweck verfolgte, die Ergebnisse der Salvarsan- Behandlung bei Syphiliserfranfungen festzustellen. 97 Proz. der Antworten lauteten günstig für Salvarsan. Pastor Bohn Plößensee sprach über den Stand der Prosti tion und forderte energisch die Aufhebung der Reglemen tierung und der Bordelle. Ruhland referierte über Findelhäuser und ihren Einfluß auf den außerehelichen Geschlechts­verkehr. Er bestritt entschieden, daß sie ein Anreiz zu solchem Ber­fehr bedeuteten und gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß ihr Vor­handensein die Zahl der Abtreibungen verringern würde. Die Vor­träge und Beratungen werden heute fortgesetzt. Man wird übrigens durch diesen Kongreß lebhaft an einen anderen ähnlichen Kongreß erinnert, der im September 1921 im gleichen Saale statt gefunden hat. Er nannte sich erste internationale Tagung für Segualreform auf: seguaiwissenschaftlicher Grundlage. Zum Teil sind es jetzt die gleichen Teilnehmer wie damals; jedoch eine ganze Reihe damaliger Teilnehmer fehlen diefes Mal. Auch die Behandlungs­gegenstände der beiden Kongresse fallen teilweise zusammen, damals waren es die innere Sefretion, Sexualreform, Strafgesetzreform, Sexualpädagogik, Eugenit und Völkerpolitik.

Unter Friedrich Wilhelm IV  ".

Die Kreuz- 3eitung" brachte anläßlich des fünfundfieb­zigjährigen Bestehens der Berliner Ringbahn einen furzen Begrüßungsartikel, der in seinem ersten Satze ausgerechnet den amüsanten Hinweis enthielt, daß der Bau dieser Bahn unter Friedrich Wilhelm IV.  " begonnen wurde. Ja, die Hohen­ zollern  , das waren eben Leute, die mit Adlerblick erkannt hatten, melche Bedeutung die Erfindung der Eisenbahn hatte! Deutlich beweist das ja die Randbemerkung, die knapp 13 Jahre vorher

Die Zusammenarbeit der Kriminalisten.!

Die Deutsche Kriminalpolizeiliche Kommission trat im Mini­fterium des Innern unter Vorsiz des Leiters der preußischen Landes­friminalpolizei, Regierungsdirektor Dr. Weiß, zusammen. Nachdem Polizeipräsident Dr. Balisch- Dresden, die Anwesenden aufs wärmste der Schöpfer der Deutschen Kriminalpolizeilichen Kommission, begrüßt hatte, nahm Staatssekretär Dr. Abegg das Wort zu etwa folgenden Ausführungen:" Ich freue mich, die Leiter der Kriminal­polizeien der Länder hier vereinigt zu sehen, um den Weg zu einer neuen Zusammenarbeit der Kriminalpolizeien zu finden. Diese Frage, wie man am besten zusammenarbeiten fann, ist seinerzeit schon in den Vordergrund gestellt worden. Durch die Polizeiaus. stellung in Karlsruhe   wurde der Gedanke des Polizeipräsidenten Dr. Palizsch, eine Deutsche Kriminalpolizeiliche Kommission zu gründen und zu fördern, in die Tat umgesetzt. Der Gedanke hat in allen Ländern einen ungeteilten Beifall gefunden. Auf diese An­regung hin ist nun diese Kommission zusammengekommen, um bindende und feste Beschlüsse zu fassen. Darin liegt etwas außer ordentlich Wertvolles auch für die Entwicklung des deutschen   Volkes und des ganzen Staatslebens. Staatssekretär Dr. Abegg ging dann auf die Große Polizeiausstellung Berlin   des näheren ein und zeigte, daß hier durch den edlen Wettbewerb der Polizeien der verschiedenen Länder ein gewisses Zusammenarbeiten bereits herbeigeführt worden ist. Darauf überbrachte Reichskommissar Kuenzer im Namen des Reichsministeriums des Innern die besten Grüße und Wünsche für die Tagung. Er betonte ebenfalls das lebhafteste Interesse des Reiches an einer innigen Zusammenarbeit der Polizeien und der Polizeibehörden aller Länder. Man kann nur betonen, daß das Reich das allergrößte Interesse an einem günstigen Ausgang der Verhandlungen dieser Tagung habe. Es werden Beschlüsse gefaßt werden und dann wird es Aufgabe der Länderregierungen sein, die Konsequenzen daraus zu ziehen. Der Vorsitzende der Deutschen Kriminalpolizeilichen Kommission", Regierungsdirektor Dr. Weiß, dankte allen Anwesenden für ihr Erscheinen. Man trat dann in die eigentliche Beratung der Tagesordnung ein. Als erster Referent sprach Präsident Dr. Palisch über die Entstehung und Ent­wicklung der Deutschen Kriminalpolizeilichen Kommission. Den zweiten Vortrag hielt Oberregierungsrat Dr. Hagemann vom Mini­fterium des Innern über daktyloskopische Zentralstellen.

FUNK

WINKEL

Das Musizieren der Beamten.

Die ungeheure wirtschaftliche Not, so wird uns vom Deutschen  Musikerverband geschrieben, gibt vielen erwerbslosen Arbeitern und Angestellten einen Anreiz, sich musikalisch zu betätigen. Das ist zu freistehenden 3ivilberufsmusiker brotlos gemacht, die perstehen, wenn auch nicht zu billigen, denn dadurch werden die infolge ihrer unſtändigen Beschäftigungsweise nicht einmal Erwerbs­lofenunterstützung erhalten. Nicht zu verstehen ist es aber, daß fest befoldete und pensionsberechtigte Reichs-, Staats- und Kommunalbeamte in ihrer Freizeit und Urlaubszeit, die doch zur Erholung benutzt werden soll, sich im Nebenberuf musikgewerblich betätigen. Dabei handelt es sich nicht nur um die schlechtbezahlten Unterbeamten, sondern vielfach um Getretäre, Oberjekretäre und Inspektoren, die zu ihrem Gehalt der Beamtenbesoldungsgruppen VI bis VIII von 300 m. bis 450 M. monatlich noch oft denselben Betrag durch ihre Musitbetätigung hinzuverdienen. Gering geschätzt kann man in Deutschland   mit 12 000 bis 15 000 musizierenden Be­amten rechnen, die den Zivilberufsmusikern jährlich einen Ver­dienst von 8 bis 10 Millionen Mart wegnehmen. Für diese 8 bis 10 Millionen Mark werden doch nur in den seltensten Fällen Einkommensteuern bezahlt. Durch das nächtliche Musizieren werden die musizierenden Beamten frühzeitig abbau- oder pensions­fähig, treiben es durch die Nichtbeachtung der bestehenden Bestim­mung direft so weit, abgebaut zu werden.

Diese Zustände sind den Behörden nicht etwa unbekannt. In ungezählten Beschwerden und Eingaben an die Reichs-, Länder­und Kommunalbehörden hat der Deutsche   Musikerverband eine Abänderung der bestehenden und sich als unzulänglich erwiesenen Bestimmungen für die Musikausübung der Beamten gefordert. Biele Kommunalverwaltungen, darunter Berlin  , haben ihren Beamten und Angestellten jede entgeltliche Musitbetätigung verboten. Viele Landesregierungen ge­statten ihren Beamten das entgeltliche Musizieren nur von Fall zu Fall. Nur Preußen und die Reichsregierung haben sich bisher nicht entschließen können, dem Beispiel der an­geführten Kommunen und Länderregierungen zu folgen, trotzdem gerade bei der Poſt, Eisenbahn und der Finanzverwaltung sowie bei den preußischen Behörden sich viele ehemalige Militärmusifer in Beamtenstellen befinden, die sich mehr als Musiker wie als Beamte fühlen. Angesichts dieser Zustände ist wohl die Frage berechtigt und angebracht, wie lange die Allgemeinheit noch zusehen will, daß die musizierenden Beamten doppel­tes Einkommen erzielen, während die Berufsmusiker mit ihren Familien hungern und der Wohlfahrtspflege zur Last fallen müssen. Diese unhaltbaren und unwürdigen Zustände müssen endlich beseitigt werden. Die heutige große Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Not gestatten feinen Doppelverdienst für Arbeitnehmer, die sich in ge­ficherter Beamtenstellung befinden. Das preußische Staatsministerium und die Reichsregierung haben eine soziale Pflicht zu erfüllen, um Sonderfahrt nach dem Kyffhäuser  . den Musikerberuf und die Musitkultur nicht verelenden zu lassen.

Pünktlich um 5,54 Uhr morgens setzte sich am Sonntag der Sonderzug der Berliner   Reichsbahndirektion nach dem Kysshäuser in Bewegung. Die Eisenbahndirektion hatte sich nobel gezeigt und statt der Wagen vierter solche dritter Klasse, in denen es sich doch bequemer fährt, gestellt. Es waren etwa 600 Reisende, die sich am Südharz, in Berga Kelbra auf die Kleinbahn begaben. In einer Biertelstunde war man am Fuß des Kyffhäuser  . Dann begann der eine heftige Brise Tief unten lag die Goldene Aue   und darüber hinaus sah man die dunklen Harzberge. Ein kräftiger Imbiz folgte. Merkwürdigerweise hatte der Wirt schwarzweißrot auf Halb­mast gesetzt, ein Anblick, der den Unwillen vieler erregte. Aber niemand wollte sich die Stimmung durch Protest verderben laſſen. Es wäre gut, wenn dafür gesorgt würde, daß diese offiziell be­fuchten Lotale auf eine solche Flaggung verzichten. Um 3 Uhr jetzte sich der Bug in Fahrt nach der Helmfehle, der größten Höhle Deutschlands  . Die Führung durch die Höhle gewährte interessante Einblide. Pünktlich um 7,50 Uhr ging es beimwärts, und um 12 Uhr war alles wieder wohlbehalten in Berlin  . Man sah beim Aussteigen mur frohe und zufriedene Gefichter.

funft Hermann Scheys ist die Ballade. Hier kann sich die ganze Das eigentliche Gebiet der außerordentlich packenden Vortrags­Energie dieser prachtvollen, ausgeglichenen Stimme entfalten, hier fann sich vor allem das dramatische Temperament des Sängers ent­Robert Franz, die Schen gestern abend im Rahmen des Zyklus' laden. Remantische Lieder wie die von Carl Maria von Weber   oder Weichheit und letzte Schmiegsamkeit fehlen. Erstaunlich blieb es " Das Lied  " fang, liegen jedoch der Stimme weniger, der im Grunde trotzdem, wie Schen diese Lieder behandelt, wie rhythmisch und einfach er fingt, er fennt feine Mäßchen, keine willkürliche Tongebung oder Schleifung der Töne, aber er bleibt doch dem romantischendurch Fernsichten erfreuende Aufstieg zum Denkmal. Oben wehte Lied die Verinnerlichung schuldig, vielleicht fehlt das Erleben, aller­Dings täuscht seine souveräne Technik darüber hinweg, und dann flang die Höhe manchmal gepreßt. Darauf las Walter Hafen clever die ersten Szenen aus seiner bisher unveröffentlichten Komödie Ein befferer Herr". Die Sprache ist fühl und klar, flingt aber stellenweise zu forciert. Die Komödie hat einen Großindu­striellen oder Großfinanzier zum Helben, dem fich die Welt allein als Geschäft barstellt. Ein Urteil über das Stüd ist selbstverständlich nach dieser fragmentarischen Borlesung unmöglich. Manches flingt, als ob es aus dem Ateller Sternheim stamme. Hafenclever sucht trampfbaft nach aphoristisch zugespizten Phrasen. Ein dramatischer Dialog muß aber mehr sein als eine mehr eder minder geistreiche Sammlung von Bonmots. Es ist möglich, daß es sich hier über haupt um eine Parodie handelt. Vor dem Abendprogramm drei ausgezeichnete Vorträge: Felix Stössinger   beginnt mit China  seinen Zyklus Dichter und Dichtungen Asiens  ". Er entwirft in nappen Sägen ein erschöpfendes Bild von der Weltanschauung, inneren Gliederung und der Lyrik Chinas  . Justizrat Dr. Heilfron vermeidet in Rechtsfragen des Tages" den trockenen Ton und illu­striert das Thema durch anschauliche Beispiele. Dann spricht Vize­polizeipräsident Dr. Friedensburg über Unsere Polizei". Er gibt einen Ueberblick über das Tätigkeitsfeld der modernen Polizei, über ihre Ausbildung und ihre Hilfsmittel. Bemerkenswert der Sag: Die Polizei darf feine über den Wolken thronende Behörde, sondern muß der Ausdruck für den sittlchen Ordnungswillen des

Das Rundfunkprogramm.

Donnerstag, den 14. Oktober.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:.

12.30 Uhr nachm.: Die Viertelstunde für den Landwirt. 4 Uhr nachm. Gert Hartenau- Thiel: Eine Bärenjagd in Sumatra  ". 4.30-6 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner   Funkkapelle.

Leitung: Konzertmeister Franz v. Szpanowski. Anschließend: Rat­schläge fürs Haus, Theater- und Filmdienst. 630 Uhr abends: Staatsanwaltschaftsrat Hans Grau: Der Kraftfahrer und die Polizei". 7-7.50 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungs­kurse). 7 Uhr abends: Abteilung Technik. Prof. Erhard Landt: Die Welt der kleinen Dimensionen". 7.30 Uhr abends: Abteilung Sprachunterricht. Spanisch( C. M. Alfieri und G. v. Eyseren). 8 Uhr abends: Egon Jacobsohn  : Von unbekannten Dingen, die man wissen muß. 9.30 Uhr abends: Sendespiele Pension Schöller", Posse in drei Aufzügen von Karl Laufs  . Regie: Alfred Braun  . Philipp Klapproth: Jakob Tiedtke  ; Ulrike Sprosse, seine Schwester: Grete Bäck; Ida, Franziska, deren Töchter: Lore Braun, Charlotte Hagenbruch  ; Alfred Klapproth: Wolfgang Zilzer  ; Ernst Kiẞling, Maler, Alfreds Freund: Fritz Kampers  : Fritz Bernhardy: Johannes Riemann  ; Josephine Krüger, Schrift­stellerin:' Mathilde Sussin  ; Schöller, ehemaliger Musikdirektor: Julius Brandt  ; Amalie Pfeiffer, seine Schwägerin: Lucie Euler  ; Friederike, ihre Tochter: Irma Dierks; Eugen Rümpel: Eugen Rex  ; Gröber, Major a. D.: Karl Wallauer; Jean, Zahlkellner: Karl Platen  . Kellner, Gäste. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sport­nachrichten. Theater- und Filmdienst. Tanzmusik( Tanzorchester Etté). Königswusterhausen, Donnerstag, den 14. Oktober.

10.30-12.30 Uhr abends:

2.30-3 Uhr nachm.: Zentrale des Hausfrauenvereins Groß­Berlins: Der Keller als Vorratsraum. 3-3.30 Uhr nachm.: Dr. mehr nachm.: Professor Dr. Ziehen: Stellung des Willens im Amsel, Oberschullehrer Westermann  : Einheitskurzschrift.

3.30

Seelenleben. Volunteerismus. 4-4.30 Uhr nachm.: Professor Dr. Ziehen: Wille und Gehirn. Innere und äußere Willenshandlung. 4.30-5 Uhr nachm.: Aus dem Zentralinstitut. Berichte. 6-6.30 Uhr abends: Dr. Ebert: Was muß der Landwirt beim Bezug von Obst­bäumen aus der Baumschule und bei der Pflanzung beachten. 6.30-7 Uhr abends: Dipl- Handelslehrer Wieg: Volkswirtschaft­liche Fragen für junge Kaufleute. 7-7.30 Uhr abends: Mihall Artur Holitscher: Das heutige chinesische Theater. Ab 8 Uhr abends: Uebertragung aus Berlin  .

Wittels: Die frühen Sonaten Beethovens. 7.30-8 Uhr nachm.:

Wie die Reichsbahndirektion Berlin   mitteilt, wird am Sonn Sonderzug 4. Klaffe zu ermäßigten Fahrpreisen nach Hamburg  tag, den 17. Oftober, bei genügender Beteiligung ein verkehren: Berlin  , Lehrter Bahnhof  , ab 6.20 Uhr vorm., Spandau  ab 6.38 vorm. Hamburg   an 11.30 Uhr. Rückfahrt Hamburg   ab 7.18 Uhr abends, Antunft in Spandau   12.07 Uhr, Lehrter Bahnhof  12.30 Uhr nachts. Die Fahrpreise für die Hin- und Rückfahrt be= tragen von Berlin, Lehrter Bahnhof  , 12,80 m., von Spandau  12,30 m., von Nauen 11,30 M. Der Fahrtartenverlauf hat be­gonnen. In Hamburg   ist neben der Stadt- und Hafenrundfahrt Gelegenheit zu einer Besichtigung des 21000 Tonnen­Dampfers Deutschland" der Hamburg- Amerika- Linie   und zum Besuch des Hagenbeckschen Tierparts in Stellingen  gegeben. Zu diesen Veranstaltungen werden Zusazkarten ausge­geben, und zwar zu einem Preise von 5,50 m., die zur Stadt- und Hafenrundfahrt, zur Besichtigung des Dampfers und zum Mittag­effen berechtigen, und zum Preise von 1,75 m., die zur Fahrt mit Auto nach Stellingen   und Eintritt in den Hagenbeckschen Tierpart berechtigen.

Siebente Jahresfeier der Verwaltungsakademie.

In der Neuen Aula der Berliner   Universität beging die Verwaltungsakademie das Fest ihres siebenjährigen Bestehens. Reichsminister a. D. Schiffer begrüßte als Präsident der Akademie die Erschienenen und wies in seiner Ansprache auf die großen Erfolge der Akademie in der Zeit ihres Bestehens hin. Zumeist wird das Fachstudium gepflegt, um die Beamten durch Vorträge leitender Beamten ihres Dienstkreises in ihrem Gebiet weiterzubilden. Bei einzelnen Behörden werden die Zeugnisse der Verwaltungsakademie in das Personalregister mit aufgenommen. Im Ministerium des Innern ist ein Erlaß herausgekommen, der besagt, daß die Beamten, die die Verwaltungsakademie absolviert und die Prüfung bestanden haben, an verantwortlichen Stellen zu beschäftigen sind. Der Herr Minister a. D. betonte dann noch, daß die Akademie den altpreußischen Beamten wieder heranziehen will. Universitätsprofessor Dr. Wiedenfeld sprach über Staats. verwaltung und Wirtschaftsführung. Der Staat übernimmt für die Wirtschaft den Schutz des Eigentums und der Berträge. Wirtschaft ist Gesamtheit aller Tätigkeit zur Befriedi­gung materieller Forderungen. In der Wirtschaft steht Einzel­interesse gegen Einzelinteresse. Der Erfolg des Kampfes ist der Gewinn Der Staat aber fennt nur Einheits intereffen. Schon daraus ergeben sich verschiedene Aufgaben und verschiedene Arbeits. methoden des Staates und der Wirtschaft. Abnahme der Rundfunkteilnehmer.

Die Zahl der Rundfunkteilnehmer in Deutschland   hat sich im Monat September um 11 675 ermäßigt; die Gesamtzahl beträgt somit nach dem Stande vom 1. Oftober 1926 1 246 524.

Gegen die Filmfchauspielerin Grete Reinwald   ist ein Verfahren wegen Krebitschwindeleien eröffnet worden. Es wird ihr vorge worfen, daß fie Wohnungsvermietern und ersten Modewarenhäusern für ihre zahlreichen und tostbaren Toiletten die Bezahlung schuldig geblieben sei.

1838 S. M. Friedrich Wilhelm III. neben ein Shm allerunterlängt Große öffentliche Versammlung 14. Oftober, ihren fechzigsten Geburtstag. Sie bat felt

vorgelegtes Projekt zum Bau einer Eisenbahn seizte: verspreche mir teine besondere Glückseligkeit davon, mit einem Dampfwagen einige Stunden früher von Berlin   nach Potsdam   zu gelangen als im Pferdefuhrwerf."

Und was mag wohl Friedrich Wilhelm IV.  , von der Unter­zeichnung einer formalen Bewilligungsurfunde abgesehen, mit dem Bau der Berliner   Ringbahn zu tun gehabt haben?

am Freitag, den 15. Oftober 1926, abends 7, Uhr, in Tempels Festsaal, Friedrichsfelde  , Prinzenallee. Tagesordnung: Die Sozialdemokratie im heutigen Staat. Redner: Ernst Heilmann  , M. d. C.

Die Bezirksverodnete Genoffin Offilie Gerndt begeht heute, am früher Jugend im Dienste der Sozialdemokratischen Partei erfolgreich mitgearbeitet. Genoffin Gerndt ist die erste Frau, die in Berlim   das Amt einer Wohlfahrtsvorsteherin übernahm, Sie hat diefes Amt noch heute Inne. Alle Benoffinnen und Genossen werden der Genoffin Berndt wünschen, baß fie noch viele Jahre für die Barkel

Männer und Frauen, erscheint zu dieser Versammlung in Maffen! tätig fein tann