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Werbe- Erfolge vor den Toren Berlins  .

Fortschritte im Bezirk Brandenburg  .

Im Bezirk Brandenburg   wird die Werbewoche allerorts

Im religiösen Wahnsinn!

besonders rührig durchgeführt. Die Versammlungen find start be. Freiwilliger Feuertod einer Frau.

Die Hoffnung der Kommunisten, mit der Hezze gegen unfere Landtagsfraktion für die KPD  . Geschäfte machen zu können, geht nicht nur im Brandenburger   Bezirk schwer zu Bruch. Soweit kommunistische Redner in unseren Versammlungen sprechen, werden sie mit ihren demagogischen Mätzchen abgewiesen, und die Ver­sammelten zeigen, nach Darlegung des tatsächlichen Sachverhalts durch unsere Redner, durchaus Verständnis für die Haltung unserer Fraktion.

In einem Ort des Brandenburger Bezirks war eine von den Kommunisten einberufene öffentliche Boltsversammlung", in der sich ein Berliner   KPD.  - Führer mit dem Hohenzollernabkommen" und dem Kongreß der Werftätigen" beschäftigte, von ganzen zehn Männlein besucht!

Der Fetischist am Windmühlenflügel.

Steinke, der in der Wühlischstraße 35 in einem früheren Laden­raum wohnte. Steinke hatte nach dem Austritt aus dem Polizei­dienst sich zum Chauffeur ausgebildet und wollte heute eine Kraft­broschke im eigenen Betrieb übernehmen. In der Nacht um 3 Uhr wurde das 255. Revier alarmiert, weil in der Gegend eine Schlá gerei stattfand. So stieß die Streife auf den Toten. Die Era mittlungen ergaben, daß der Steinsetzmeister Herzog aus der Kroffener Straße auf dem Heimwege von zwei Burschen überfallen und mißhandelt worden war. Steinke, der

dazu fam, rief, es sei doch eine Gemeinheit, einen Menschen auf der Straße anzufallen und zu schlagen. Das veranlaßte die Burschen, von Herzog abzulassen und sich auf ihn zu stürzen. Als Steinfe unter den Hieben zusammenbrach, ließen die Burschen ihn liegen und liefen davon. Die Ermittlungen der Mordkommission und der gaben von mehreren Zeugen wurde festgestellt, daß es ein 39 Jahre anderen Beamten führten aber bald auf ihre Spur. Nach den An­alter Rohrleger Hermann Arlt aus der Wühlischstr. 26 und ein 24 Jahre alter Dreher Willi Kirsch aus der Lange Str. 107 waren. Arlt wurde sofort in seiner Wohnung und Kirsch heute morgen ebenfalls festgenommen. Arft   gab gleich zu, daß der Mann unier ihren Händen zusammengebrochen sei. Ob die Berlegungen un­mittelbar zum Tode geführt haben, bedarf noch der Feststellung. Die Leiche Steinkes wurde beschlagnahmt und zur Obduktion nach dem Schauhause gebracht.

sucht, und es herrscht in ihnen eine zuversichtliche Stimmung. Nur von zwei Orten wurden uns bisher die Zahlen von neuaufge= Der grauenhafte Selbstmerd einer Frau verursachte in der ver­nommenen Parteimitgliedern und Abonnenten bekannt: In Franfgangenen Nacht in dem Hause Wühlischstraße 55 zu Lichtenberg furt a. d. D. wurden in den ersten Tagen der Woche 115 neue große Aufregung. Hier wohnt im 3. Stock der Steinfeger Eppert Abonnenten und 68 neue Aufnahmen für die Partei gebucht. In mit seiner 34 Jahre alten Frau Elisabeth und zwei Söhnen Luckenwalde   wurden 50 Mitglieder und ebensoviel con 12 und 9 Jahren. Durch gellende Hilferufe der beiden Knaben Abonnenten gewonnen. Das sind natürlich noch keine end- wurden in der Nacht gegen 2 Uhr die Hausbewohner aufgeschreckt. gültigen Ziffern. Eppert war auf Nachtarbeit bei Pflasterungen in der Zim merstraße. Seine Frau hatte die beiden Knaben zur gewohnten Zeit zu Bett gebracht. Diese nahmen nun, als sie gegen 2 Uhr er­wachten, wahr, daß aus der Küche Qualm und Rauch heraus­brang. Weil die Tür von innen verriegelt war und sie die Mutter nicht fanden, so schrien sie in ihrer Angst um Hilfe. Nachbarn riefen fofort die Feuerwehr. Durch das Küchenfenster sah man einen hellen Feuerschein. Die Wehrleute retteten die beiden Knaben über ein Edfenster hinweg und drangen dann in die Wohnung ein. Bom benachrichtigten 255. Revier war unterdessen auch Kriminalfom­missar Habermann mit mehreren Beamten erschienen. Die Küche bot einen grauenvollen Anblid. Frau Eppert faß auf dem Kohlen­bot einen grauenvollen Anblid. Frau Eppert faß auf dem Kohlen­taften mit völlig verbranntem Oberkörper, Brust, Rücken und Kopf. In dem Kasten brannte ein helles Feuer, die ganze Küche war be­reits verqualmt. Weil dieser Befund an ein Berbrechen denken ließ, so wurde auch die Merd kommission der Kriminalpolizei alarmiert, von der Kriminalfommissar Bünger alsbald mit mehreren Beamten erschien. Ein Arzt, der herbeigerufen wurde, fonnte bei Frau Eppert nur noch den Tod feststellen. Nachdem Eppert von seiner Arbeitsstelle herangeholt worden war, konnte bald festgestellt werden, daß kein Verbrechen, sondern ein Selbstmord vorlag, wie er in der Art der Ausführung faum schauerlicher gedacht merden kann. Die Eheleute lebten im besten Einvernehmen und in guten wirtschaftlichen Verhältnissen. Die Frau aber litt seit einiger guten wirtschaftlichen Verhältnissen. Die Frau aber litt feit einiger Beit an religiösem Wahnsinn. Das Leiden machte sich bald mehr, bald weniger bemerkbar. Vor einigen Tagen bereits versuchte die Unglückliche, sich in ihrer Wohnung mit Gas zu vergiften, indem sie den Schlauch von dem Kocher in der Küche löfte. Ihr Mann tam gerade noch zur rechten Zeit, um sie zu retten. Sie war aber bereits se start mitgenommen, daß sie ärztlich behandelt wer­den mußte. In der vergangenen Nacht führte sie ihren Selbst­mordplan auf eine fürcherliche Weise durch. Sie wußte, daß ihr Mann die Nacht durch zu arbeiten hatte, daß also von ihm teine Ueberraschung zu erwarten war. Nachdem sie die Knaben zu Bett gebracht hatte, riegelte sie sich in der Küche ein. Wahrscheinlich brachte sie dann noch längere Zeit mit religiösen Betrachtungen zu, ergab, drehte sie den Gashahn auf und leitete den Schlauch in ihr ihre Kleidung an, stellte die Lampe ebenfalls in den Kohlen­den Kohlenkaften. Dann nahm sie eine Karbidlampe, zündete mit taften, setzte sich nun auf diesen und erwartete so den qualvollen den Tod fand, trug fich heute morgen in einer Automobil­Feuertod. Der ganze Oberförper war über und über mit Brand­wunden bedeckt. Die Leiche wurde beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht.

Starker Erfolg auch in Sachsen  . Unsere Parteigenoffen in Sachsen   stehen mitten im Wahl­kampf für die Landtagswahlen, so daß sie ihre Kraft nicht allein auf die Agitation in der Werbewoche konzentrieren fönnen. Trotzdem war im Bezirk Ost sachsen schon bis gestern ein st arfer Er folg in der Agitation für die Parteipresse zu verzeichnen; An gaben über Neuaufnahmen für die Partei fehlen noch. Die Die Dresdener Boltszeitung" gewann bisher 2600 neue Lefer. Dazu kommen noch rund 1000 neue Abonnenten für die im Bezirk erscheinenden Kopfblätter.

Die Reichsdienststrafordnung. Beratung im Reichstagsausschuß.

Der Reichstagsausschuß für Beamtenangelegenheiten fetzte die Beratung über den Entwurf einer Reichsdienststrafordnung bei§ 52 fort. Dieser Baragraph enthielt dem geltenden Rechte gegenüber die Neuerung, daß die Untersuchung nicht in allen Fällen erforder

Ein Fetischist.

seiner Mühle in der Nähe des Dorfes Berge bei Rathenow   den Heute früh fand der Windmühlenbesizer Linte an dem Rade Leichnam einer Frau. Bei der näheren Untersuchung zeigte es ich aber, daß diese Frau ein Mann war, der in nicht weniger als 10 feidenen Frauenkleidern steckte. Bald darauf hatte die Polizei die ungefähren Personalien des Toten ermittelt. Es handelt sich um einen 62 Jahre alten Mann, der am Tage vorher auf der Polizei vorgab, ein aus Ostpreußen   zugewanderter Hand­werfer zu sein. Mit Papieren fonnte er nicht aufwarten. Seiner Behauptung nach hätte er sie verloren. Die Kleider, die man bei dem Toten fand, waren alle aus teurer Seide hergestellt. Außerdem trug der Tote seidene Damenunterwäsche. Jedenfalls handelt es sich hier um einen Fall fegueller Perversion. Den Anzug hatte übrigens der Tote an einem anderen Windmühlen­flügel befestigt. Augenblicklich steht noch nichts Genaues über die Bersonalien des Fremden fest. Nach Angabe der Aerzte scheint das After zu stimmen. Allerdings glaubt man nicht, daß der Ber­ein Mitglied der intellektuellen Kreise schließen läßt.

lich ist. Diese Vorschrift sollte der Vereinfachung des Verfahrens bis der Wahn fie zu der entseßlichen Tat trieb. Wie der Befund storbene Handwerker gewesen ist, da sein ganzes Aeußere eher auf

und der Bermeidung unnötiger Kosten dienen. Der Ausschuß war aber der Ansicht, daß eine Untersuchung auf alle Fälle stattfinren Auch die folgenden Baragraphen, die die Aufgabe der Unter­suchung, die Ausdehnung und die Form der Untersuchungshand. lungen zum Inhalt haben, wurden einer eingehenden Beratung im Ausschuß unterzogen. Grundlegende Aenderungen wurden hierbei jedoch nicht vorgenommen.

müsse. Die Bestimmung wurde also gestrichen.

Es ist damit zu rechnen, daß die Reichsdienststrafordnung den Reichstagsausschuß für Beamtenangelegenheiten auch die ganze nächste Woche hindurch beschäftigen wird.

Die Werbewoche in Mahlsdorf  . Mahlsdorf Süd hatte gestern eine sehr gut besuchte Berbeversammlung. Genosse Landa gab ein anschauliches Bild von der Wirtschaftsfrise und ihrer furchtbaren Begleiterscheinungen. Auch hier fann gesagt werden: wir flagen an die Rechtsregierung im Reich, die nicht eine ihrer vielen Versprechungen eingehalten und bisher nichts unternommen hat, um die Auswirkungen der Krise abzuschwächen und die Arbeitslosigkeit mit ihren Elendserscheinungen zu lindern. Wir flagen an das Arbeitgebertum, das mit seinen Maßnahmen die Krise nur noch mehr vergrößert. Die großen Auf­gaben unserer Partei liegen in der Lösung dieser wirtschaftlichen Probleme, die durch die technische Revolution noch vergrößert und erweitert werden. Zu dieser positiven Arbeit müssen aber auch alle Kräfte des Volkes in den Dienst der Partei gestellt werden, um eine Gesundung der Verhältnisse im Sinne der fortschrittlichen Entwick lung herbeizuführen. Gegenüber diesen großen Aufgaben treten alle übrigen Fragen zurüd, und die Erfolge unserer Politik werden davon abhängen, ob es uns gelingt, beispielsweise das rote Wien, wo jeber vierte Einwohner Mitglied der Sozial demokratischen Partei ist, auf Deutschland   zu über tragen. Jeder werde aber auch Leser des Vorwärts"! Die darauf folgende Diskussion war ein geistiger Gewinn und diente zur ſuchte politische Phrasen an den Mann zu bringen, die Länge femer Rede fonnte den Inhalt nicht ersetzen. Genosse Landa konnte den Schwadronneur leicht abfertigen. Mahlsdorf   fann mit dem Erfolg der Werbewoche zufrieden sein, hier hat die Partei festen Boden. Es murde eine größere Anzahl von Mitgliedern für die Partei gewonnen und noch mehr Abonnenten dem Borwärts" zugeführt.

Mordprozeß Schuhmann.

Das Wiedererkennen.

In dem Prozeß wegen der Ermordung des Tabakhändlers Wurzel wurde der Angeklagte Schuhmann von allen wieder­erkannt. Der Angeklagte mag nach der gestrigen Gerichtsverhand lung eine böse Nacht gehabt haben. Er erschien im Gerichtssaal noch bläffer als gestern. Die Aussagen der Zeugen trieben ihm aber bald die Farbe ins Gesicht. Er sitt da mit tief rot gefärbten Ohren und fest zugefniffenen Lippen und blickt schweigend auf die Beugen, die ihn alle nacheinander mit größter Bestimmtheit wiedererkennen. Da erscheint zum Beispiel als erster Zuge der 14jährige Lauf Bursche Lohnfinger. Er hatte an dem fraglichen Morgen den Angeklagten mehrere Male gesehen, als er von seinen Touren zurüdtam. Er hat an seinen Baletotaufschlägen feinen Riß bemerkt. Dagegen befundet der 14jährige Laufbursche Kurz, der gegen 42 Uhr sich in der Nähe des Kurzschen Lotals befand, daß er bei

dem jungen Menschen, der an ihm mit schellen Schritten vorbei­ging, einen Riß gefehen habe.( Diefer Riß soll durch Frau Boeliz bei dem Ueberfall auf fie verursacht worden sein.) Der Beuge Kurz hat den Angeklagten im Bolizeipräsidium unter sechs Ber­fonen herausgefunden. Auch hat er auf der durch den zurüd­liegenden Hut freigelegten Schläfe des jungen Menschen einen Leberfled bemerkt. Er erkennt nun in dem Angeklagten Schuh­mann den jungen Menschen wieder. An der Stirn des Angeklagten befindet sich auch der Leberfleck. Der Beuge Zimmermann flopfte gerade an die Tür, als sich der Täter noch drin befand. Diefer bat ihn, später zu kommen. Der Beuge fab im Zimmer die am Kopfe

blutende Frau Boelig. Später fah er den jungen Menschen schnell aus dem Keller tommen. Der Zeuge Heinrich sah einen jungen Menschen vorbeilaufen, der seinen Paletot zuknöpfte. Der Monteur Greesen wurde von einem jungen Menschen um die gleiche Zeit im Vorüberlaufen angeftoßen; diefer entschuldigte sich nicht. Dem Steindruder Albrecht ist das aufgeregte Wesen eines jungen Menschen, der ihm entgegenfam, aufgefallen. Er sagte sich noch: Der ist nicht richtig bei Groschen. Er fonnte das Bild nicht los werden und erfannte beim Untersuchungsrichter in

Die Folgen einer Schlägerei.

Während die Mordkommission noch am Orte dieses schauerlichen Selbstmordes weilte, lief eine zweite meldung von einem Leichenfund in derselben Straße ein. Vor dem Hause Wüh lischstraße 25 war ein Mann zwischen zwei Steinhaufen, die dort zu Pflasterarbeiten liegen, von einer Streife des 255. Reviers mit Berlegungen an der rechten Stirnfeite, an der Schläfe, über dem linten Auge und an der Nasenwurzel tet aufgefunden worden. Die Kriminalbeamten begaben sich sofort an den Fundort und auch hier gelang bald die Aufklärung. Der Tote wurde festgestellt als ein 38 Jahre alter früherer Polizeioberwachtmeister Otto

Jedem das Seine.

Ein entfeßliches Brandunglück, bei dem ein 15jähriger Lehrling reparaturwerkstätte in der Treptower Str. 7 zu. Wir erfahren hierzu folgende Einzelheiten: Heute morgen furz nach 8 Uhr war der 15 Jahre alte Lehrling Franz Wald aus der Bode­Straße 18 zu Neukölln damit beschäftigt, den Ofen anzuheizen. Als die Holzscheite nicht gleich in Brand gerieten, nahm W. eine Benzin­tanne zur Hand, um von der gefährlichen Flüssigkeit etwas aufzu­gießen. Diese Unvorsichtigkeit solite dem jungen Manne zum Ver­hängnis werden. Kaum hatte er etwas Benzin in den Ofen gegossen, als eine riesige Stichflamme herausschoß und die Kanne explodierte. Der junge Mann wurde von den Flanunen erfaßt und brach mit lautem Schmerzensschret, am ganzen Körper brennend, zusammen. erlitten, daß er nach wenigen Minuten verstarb. Die Feuerwehr, Ehe noch Hilfe zur Stelle war, hatte W. so schwere Brandmunden die inzwischen herbeigeeilt war, löschte den entstandenen Brand nach

von mehreren Roten Frontfämpfern umringt und tätlich an­gegriffen. Schupobeamte eilten zu Hilfe und machten vom Bolizeifnüppel Gebrauch. Es erfelgte eine Festnahme. Ein Reichs­wehrsoldat, der die Potsdamer Straße   durchfuhr, wurde von Kom­munisten umringt und von seinem Rade gestoßen. Auch hier griff schmac- munisten die Polizei sofort ein und verhaftete die Rädelsführer. Dann er­Zusammenstöße mit der Polizei. Ein größerer Trupp stieß be­folgten an der Ecke der Bülow und Potsdamer Straße   abermals leidigende Rufe gegen den Reichspräsidenten aus. Elf 3wangsfeststellungen nahm die Polizei darauf vor. Insgesamt wurden 14 Personen verhaftet und dem Polizeipräsidium zugeführt. Einige der Demensfranten sollen Berlegungen erlitten haben; doch ist weder auf einer Rettungsstelle noch im Krantenhaus jemand zur Behandlung eingeliefert worden.

Die Parteien auf der Rechten haben den Stockschnupfen bekom­men, seit die Bürgerlichen und Republikaner   sich gegen den Stingl Fridericus erklärt haben. Und ein Hohenzoller wird nicht schmac. hafter, wenn man ihm stait des Soldatenrocks den Staatsfrac um hängt. Daß den Monarchisten an der Erhaitung gerade dieser Marte sehr viel gelegen ist, erscheint begreiflich; bietet sie ihnen doch die ersehnte Gelegenheit, die früher geübte Speichelleckerei an einem Mitglied der Hohenzollernfamilie in gewohnter Weise- rüdlings- öffentlich weiter zu betreiben.

deutschen   Volkes;

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Mit dem Mut der Berzweiflung fämpfen sie für ihre" Marke und kein Mittel scheint ihnen zu schlecht. In ihrer blinden Wut ver­greifen fie fich sogar an Deutschlands   im besten Sinne nationalften Dichter Schiller  " und beschimpfen ihn. Zur Zeit der Besetzung des Ruhrgebiets war er der Sänger der Freiheit des geknechteten und ungeheuer war der Applaus, wenn Tell im Engpaß Geßler niederstreckte, der verftlavte Deutsche   den gallischen Tyrannen. Heute ist Schiller   nur noch ein+++ Revolu tionär, der rote Haare nicht nur auf den Zähnen hat-; der Tell, ein Sozialist, der aus dem Hinterhalt Geßler, den Bertreter monarchischer Gewalt, fetge und erbärmlich killt. In umgekehrter Besetzung läßt man sichs gefallen; man dente: Tell Techow, Geßler Rathenau; oder: Graf Arco   Kurt Eisner  . Wie wäre es, wenn die Herren Monarchisten es machten wie im Kriege? Da gab es ja: Lokale nur für Offiziere; Unter­stände nur für Offiziere; Latrinen und Bordelle nur für Offiziere; die Herren haben es ja noch in Uebung. Gedruckt ist die Marte nun schon einmal, man gebe die vorhandene Auflage aus, jedoch mit dem Reservatvermert: Nur für Monarchisten!

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Die Kommunisten im Sportpalast.

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mannen in den Sportpalast gerufen, um gegen den Hehenzollern­Der Rote Fronttämpferbund hatte gestern seine rergleich und die Sozialdemokratie zu protestieren". Aus den Be­zirken 30gen die einzelnen Frontkämpferabteilungen mit Mufit in den Sportpalast ein, tein Wunder, daß die Neugierigen zahlreich die Eingänge belagerten. So war denn der Raum der Radrennbahn cnmähernd besetzt Was fam, war eine Schimpffanonade gegen ihm folgten Ledebour und Dr, Friedländer, schließlich der die SPD  . Als erster sprach der" Transportarbeiter" Thälmann  , unvermeidliche Bied von der fommunistischen Landtagsfraktion, der Häuptling der Krafeeler. Zwei Resolutionen wurden angenommen, von denen die erste flammenden Pretest" gegen alles mögliche erhebt, während die zweite die Aufständischen vom Oktober 1923 beglückwünscht. In später Abendstunde begann der Abmarsch. Dabei fam es zu schweren Zusammenstößen mit der Schutz­ polizei  . Rote Frontkämpfer versuchten in mehreren Demonstras tionszügen nach verschiedenen Richtungen hin durch die Bots damer und Winterfeldtstraße abzumarschieren. Ein Polizeisffizier,

Oeffentliche Werbeversammlung

Nahnsdorf:

7 Uhr im Sofal Sorge, Rahnsdorfer   Mühle. Referent: Professor Dr. Reinhard Streder.

dem Angeklagten den jungen Menschen, der ihm damals aufgefallen Männer und Frauen, erscheint in Massen!

war. Auch eine weitere Zeugin erkennt in Schuhmann den Täter.

Eingreifen des Abg. Thälmann freigelaffen worden seien, ist Die Behauptung der Roten Fahne", daß die Berhafteten auf unwahr, Die 14 Giftierten find der Abteilung I A im Bolizeipräfi­dium( Bolitische Polizei) vorgeführt worden und werden dort zur­zeit noch vernommen.

Familientragödie in Dahlem  .

Eine furchtbare Familientragödie spielte sich heute vor­mittag gegen 10 Uhr in der Villa Bücklerstraße 14 zu Dahlem  ab. Der 66 Jahre alte aus Lohn gebürtige frühere Fabrikant Julius Wurmbach erschoß seine 56 Jahre alte Ehefrau Wally und deren 55 Jahre alten Bruder H. Möglin. Frau Burm bach und ihr Bruder lagen in ihren Schlafzimmern enttleidet in den Betten. Wurmbach selbst wurde im Schlafzimmer feiner Frau halb angefleidet tot auf dem Fußboden liegend aufgefunden. Er hatte Frau und Schwager, während sie noch schliefen, durch Kopfschüsse getötet und sich dann selbst eine Rugel in den Kopf gejagt. Wie es heißt, hat ihn Furcht vor völli ger Berarmung zu der Tat getrieben.

Staatsanwalt a. D. Dr. Kußmann als Zeuge. In dem Che­scheidungsprozeß des Bankdirettors Dr. Weigler, der heute vor dem Landgericht III begann, beschloß das Gericht, Dr. Kuß mann als Zeugen zu laden. Dr. K. foll bekanntlich mit der Frau des jacht ein Liebesverhältnis angeknüpft haben. Dr. Weirler anläßlich einer sechswöchige Fahrt auf seiner Segel­jacht ein Liebesverhältnis angeknüpft haben.

Auf einer Bank im Freien erfroren. Patrouillierende Polizei­beamte trafen in der legten Nacht auf einer Bant in der Lothringer Straße einen etwa sechzigjährigen, nur teilweise allzu starken Alkoholgenusses bei der niedrigen Temperatur einge­befleideten Mann an. Wie sich ergab, war der Unbekannte infolge schlafen. Er wurde zur nächsten Rettungsftelle gebracht, wo der Arzt aber keine Körperschäden feststellen konnte. Nun wurde er zur Bache mitgenommen, damit er seinen Rausch in der Polizeizelle neuerlichen ärztlichen Untersuchung stellte sich heraus, daß der Unbe ausschlafe. Im Laufe der Nacht aber verstarb der Mann. Bei einer fannte den Erfrierungstod gefunden hatte.

Anlaß eines sogenannten Funifluges für Sonntag früh lbr an­Die Funfflugübertragung vom Flugplah Tempelhof, die aus gekündigt wurde, ist bis auf weiteres wegen ungünstiger Betterlage

cerschoben worden.

Geschäftliche Mitteilungen.

Neues von der Firma Wilhelm Jofeph, Schöneberg  , Sauptstr. 163. Der neuen Berkaufsrichtung folgenb, hat sich auch die firma Wilhelm Jofeph ent fchloffen, in ihrem Kaufbaufe eine Sonderabteilung für Cinheitspreise ein­zurichten. Aus allen Abteilungen des Raufhauses sind gute Qualitätsmaren au 50 und 95 Pf. zufammengeftellt. Diefe Gonberartikel haben zum größten Teil einen höheren Berkaufsmert, fo baß hier für jede Sausfrau Gelegenheit geboten ift, diese Artikel befonders billig zu erwerben. Wir empfehlen das beutige Breisinferat.