Nr. 51143. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Die Schau der Automobile.
Heute Eröffnung der Ausstellung am Kaiserdamm.
Diese Ausstellung ist noch teine Etappe auf dem Wege zum| Bolksauto. Das bewies gestern schon ein erster Rundgang bei der Borbesichtigung durch die Breffe. Immerhin sind Fortschritte auch hier zu verzeichnen und die Tendenz ist unverkennbar, sich in der Serienherstellung den leichteren Typen zuzuwenden. Auch eine Preisentwicklung nach unten kann nicht geleugnet werden. In seiner Begrüßungsansprache führte Direktor Dr. ing. Scholz folgende Punkte als wesentliches Gepräge dieser Ausstellung an: der Vierzylinder tritt in den Hintergrund, der Sechszylinder beherrscht die Lage, und selbst der Achtzylinder wird in den Kreis des Serienbaues bineinbegriffen. Der Motorrabbau zeigt die Entwicklung des Motorrades in einer Höhe, wie wir sie faum zu hoffen wagten. Aus dem primitiven Fortbewegungsmittel ist eine fast künstlerisch durch geführte Maschine geworden, die dem Fahrer alle Bequemlichkeiten vermittelt, welche er benötigt, jedoch zu einem Preise, der wohl auch international nicht mehr überboten werden kann.
Ein Rundgang.
In der Neuen Autohalle stehen die großen Last= wagen und die Autobusse der verschiedensten Konstruktionen, darunter sehr luxuriöse für Spezialzwecke, ferner Schlepper aller Art und landwirtschaftliche Maschinen mit Motorantrieb. Verkehrsplan für die Automobil- Ausstellung 1926
KAISER
CHNEIDER STR
SCHOLZ
In der Alien Autohalle stehen die Personenwagen und in den Seitenkojen find die zahlreichen Stände der Zubehörtetie JAFFE STR. zusammengefaßt worden. Gleich am Eingang ist ein Ehrenhof aufgebaut, in dem man die Siegespreise der deutschen Automobil industrie und was vicl interessanter ist die ersten Vorläufer des Automobils, seltsame hochräderige Behifel, be= wundern kann. Da stehen sie, in Reth und Glied aufgefahren, im Aufbau ihrer Karosserie ungeschickt und schwer gegliedert, die Opel, Daimler, Benz. Der älteste, ein Benzwagen Viktoria" aus dem Jahre 1891, und dann geht es aufsteigend fort: 1892, 1893, 1894, 1895 usw., bis der Rennwagen von Targa Florio vom Jahre 1924 die Reihe beschließt. Ein ungeheurer Entwicklungsweg, der sich faum besser als an diesen alten Fabrikaten demonstrieren läßt. Erst nach 1900 wurde die äußere Form der Wagen der heute üblichen ähnlich, bis dahin waren es mehr oder weniger verfappte Droschken mit mächtigen Rädern und hinten eingebauter Maschine von unge- UNKTURN wöhnlichen Dimensionen.
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PLATZ.
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VORFÜHRUNGS WAGEN
A Anfahrt B Eingang Halle I
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D Ausgang E Uebergang zwischen den Hallen
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F Untergrundbahn G Autoparkplätze H Tankstelle
K Vorführungswagen L Abfahrt
Die Eröffnungsfeier.
Freitag, 29. Oktober 1926.
dem sich ein Rundgang durch die Hallen anschloß. Auf dem Giebelfahnenmast der alten Halle wehte die schwarzrotgoldene Reichsflagge, während auf der anderen schmalen Seite die schwarzweißrote Verbandsflagge des Automobilflubs Deutschlands gezogen war. Die Büste Hindenburgs im Ehrenhof war mit einer schwarzrotgoldenen Fahne deforiert.
Die drei neuen Männer im Magistrat.
Aus dem Lebenslauf der drei Genossen Wagner, Nydahl und Reuter, die in den Magistrat hineingewählt worden sind, seien hier die folgenden Daten mitgeteilt:
Genosse Dr.- Ing. Martin Wagner wurde am 5. November 1885 in Königsberg i. Pr. geboren. Er studierte in Berlin und auf der Technischen Hochschule Charlottenburg, trat 1910 in den Dienst der Gemeinde Berlin- Weißensee und wurde 1911 pon der Hamburger Hochbaudeputation in ihr Direktionsbureau berufen. In demselben Jahr übernahm er in Rüstringen ( Wilhemlshaven) als Stadtbaumeister die Leitung des gesamten Bauwesens. 1914 trat er beim Zweckverband Groß- Berlin als Abteilungsvorsteher ein. Nachdem er von 1916 bis zum Jahre 1918 Kriegsdienst geleistet hatte, wurde er 1918 zum Stabt baurat für BerlinSchöneberg gewählt. Im Herbst 1920 schied er aus städtischen Diensten aus und wurde Direktor des Verbandes sozialer Baubetriebe. 1925 wurde er Direktor der Deutschen Wohnungsfürsorge A.-G.( Dewog) für Beamte, Angestellte und Arbeiter, und Mitarbeiter der Wohnungsfürsorgegesellschaften im Reich.
Die großen Firmen von internationalem Ruf: Mercedes , Benz , Opel, Adler, Hord bevorzugen noch den großen Wagen und stellen sich nur langsam auf die fleinen Wagen um. Sechs- und Achtzylinder in einem Block herrschen vor. Die Rumpler Motoren Gefellschaft hat neue Wege be= schritten und bringt auf der diesjährigen Ausstellung einen Wagen mit Vorderradantrieb, bei dem das Hauptaugenmerk auf möglichst leichtes Gewicht gelegt worden ist. Der Wagen ist mit einem hnsteuerpferdigen Bierzylindermotor ausgerüstet. Bierradbremje td Niederdruckbereifung tragen den Ansprüchen, die man an ein modernes Fahrzeug ftellt, Rechnung. Der allgemeinen Tendenz entsprechend, ist die Steuerung auch hier links angeordnet. Aehnlich ein anderer Typ, der or a n"-Wagen. Seit Jahrtausenden werden Fahrzeuge auf die natürlichste Weise, nämlich durch Zugkraft, fortewogt. Auch das modernste Berkehrsmittel, das Flugzeug, bewegt , die Nur das an bes pruto: ih, durch vornliegenden Propeller gezogen, durch die Luft. Nur das tomobil wurde bisher nicht gezogen, sondern auf dem unnatürwhen Wege der Hinterachse aus geschoben. Soul aber ein Automobil gezogen werden, so müssen die Vorderräder angetrieben sein. Die Schwierigkeiten, ziehende Vorderräder leicht zu lenten, schienen bis her unüberwindlich. Bei den„ Boran"-Bagen ist das Problem des Zuges durch Antrieb der Vorderräder gelöst. Er liegt fest auf schlechtester Straße, selbst bei hoher Geschwindigkeit, er springt Asphaltstraßen oder schlammigen Landstraßen, sondern behält die und gleitet nicht wie andere leichte Wagen. Er schleudert nicht auf ursprüngliche Richtung bei, auch bei schroffem Bremsen. Auf dem Opel Stand sehen wir den 4- PS.- Wagen, äußerlich und innerlich vervollkommnet. Als Borderradfederung wurde eine halbe Cliptif feder gewählt. Die Steuerung wurde nach links verlegt und eine gut burd gearbeitete Bierradbremse verleiht dem Fahrzeug die nötige Sicherheit im Verkehr. Der fleine bekannte 2/10- PS. Hanomag erscheint auch in diesem Jahr wieder auf der Ausstellung. In der Konstruktion seiner Maschinenanlage hat er feine wesentliche Aende rung vorgenommen, nur äußerlich hat er sich insofern verändert, als er nicht wie bisher die Kotflügel zu einem ganzen mit dem Bagenförper verschweißte, sondern absezte. Der fleine Hanomag wird als offener und geschlossener Personenwagen geliefert, wird jedoch auch mit einem Rastenaufsatz versehen, so daß er als Lieferwagen für fleinere Güter zu verwenden ist.
Im Beisein des Reichswirtschaftsministers rohne, des preuBischen Ministerpräsidenten Genossen Braun, der den Protettor der Ausstellung, Reichspräsident von Hindenburg , vertrat, einer großen Anzahl Reichs- und Staatsminister, des Oberbürgermeisters Dr. Böß, der Vertreter der einschlägigen Industriekreise und der Bresse wurde heute vormittag um 11 Uhr die deutsche Automobil ausstellung am Kaiserdamm eröffnet. In der Begrüßungsansprache betonte der Generaldirektor des Reichsverbandes der deutschen Automobilindustrie, Dr. Edippers, daß die deutsche Automobilindustrie in wirtschaftlich schwerster Zeit daran gearbeitet habe, gebrauchsfähige Typen zu schaffen, die vor allem den Großbedarf an Automobilen zu decken geeignet sind. Daß ihr das gelungen ist, wird die Ausstellung beweisen. Sie wird auch zeigen, daß es möglich war, unter Aufrechterhaltung der Qualität die Preise zu deutschen Wagen mit denen des Auslandes. Der Weltstandardtyp in fenten. Daraus ergibt sich von selbst die Konkurrenzfähigkeit der Ausführung, Qualität und Preis ist erreicht. Der Inlandsbedarf an Automobilen fann von der nationalen Industrie gedeckt werden. Im Namen des verhinderten Reichspräsidenten eröffnete Reichswirtschaftsminister Krohne die Ausstellung. Er verwies beson ders auf die historische Abteilung der Ausstellung, die den großen Anteil der deutschen Industrie an der Entwicklung des automobilen Fahrzeuges beweisen. Der österreichische Gesandte Dr. Frant überbrachte die Glückwünsche seines Landes zum 25jährigen Jubiläum des Reichsverbandes der deutschen Automobilindustrie. Oberbürgermeister Dr. Böß wies auf die Förderung des Ausstellungswesens durch das Messeamt der Stadt Berlin hin und wünschte der Ausftellung vollen Erfolg. Böß betonte auch das Verdienst der deutschen Arbeiter, Angestellten und Beamten bei der Automobilausstellung. Mit dem Gesang des Deutschlandliedes schloß der offizielle Festakt,
Genosse Jens Nydahl , am 27. Januar 1883 in dem nordschleswigschen Heidedorf Kraul im Kreise Tondern geboren, besuchte die einflaffige Schule bis zum 16. Lebensjahre, dann die Präparandenanstalt Apenrade und das Seminar in Londern. Von 1904 an war er als Lehrer 2% Jahre an einer einklassigen Schule an der dänischen Grenze tätig. 1906 wurde er in den Volksschuldienst der Stadt Altendorf berufen und nach Ablösung der Mittelschullehrerprüfung fam er an die erste Knabenmittelschule. In den Jahren 1910-1912 widmete er sich zweijährigem Besuch der Akademie in Posen( Kursus zur Ausbildung von Seminarlehrern) 1912 legle er die Reifeprüfung an der Oberrealschule ab. Dann folgte ein sechssemestriges Studium der Germanistit, der Philoso= phie und der Pädagogit. Seine Studien wurden durch Einberufung zum Kriegsdienst unterbrechen. Nach 4% Jahren zurückgekehrt, wurde er Reftor in Neukölln, 1919-1921 war er dort Stadtschulinspektor und Kreisschulrat. Bom 1. Oktober 1921 ab wurde ihm in Berlin das Amt des Dezernenten für Gemeinde und Mittelschulen übertragen.
Genosse Ernst Reuter wurde am 29. Juli 1889 in Apenrade in Echleswig- Holstein geboren. Er besuchte in Lehr in Ostfriesland bis zum Jahre 1907 das dortige Gymnasium. Von 1907 bis 1912 studierte er Geschichte, neuere Philologie und Volkswirtschaft. Nach Beendigung feines Studiums trat er Ende 1912 in Bielefeld der Partei bei, und von da an war er schriftstellerisch und bald als Wanderlehrer des Bildungsausschusses der Partei für die Arbeiterbewegung tätig. Nach dem Kriege gehörte er bis zum Jahre 1921 der Kommunistischen Partei an. Ende 1921 wurde er in die Berliner Stadtverordneten= versammlung gewählt. Anfang 1922 trat er in die Freiheit" Redaktion ein, und seit der Wiedervereinigung der beiden fozialdemokratischen Parteien, also feit 1922, ist er politischer Redakteur des ,, Vorwärts". In der Stadtverordnetenversammlung hat er sich in erster Linie mit den wirtschaftlichen und finanziellen bes Problem en des neuen Berlins beschäftigt. Er war Mitglied bes
Verkehrsdeputation. Außerdem gehört er seit Jahren dem Aufsichtsrat der städtischen Nord- Südbahn A.-B. an, seit der Neuwahl der Stadtbahn. Nach der Neuwahl wählte ihn die Fraktion in ihren Vorstand. verordnetenversammlung auch dem Aufsichtsrat der Berliner StraßenAuf Grund seiner Tätigkeit in der Berliner Stadtverordnetenverfammtommunalpolitischen Zeitschrift„ Die Gemeinde". lung gehörte er seit 1924 auch dem Vorstand des deutschen Städtetages an, und er war ferner ein ständiger Mitarbeiter unserer fommunalpolitischen Zeitschrift ,, Die Gemeinde".
Anregungen aus dem Bublifum folgend, hat der Polizeipräsident Berlängerte Offenhaltung des Polizeifundamtes. Mehrfachen bestimmt, daß das Polizeifundamt für die Abfertigung des Publikums fortan in der Zeit von 7,30 Uhr vormittags bis 3 Ühr nachmittags werktags offengehalten wird.
Die Deutsche Hochschule für Politif beginnt am 30. Oftober ihr Wintersemester mit der Jahresfeier, die um 12 Uhr pünktlich in der Aula der Hochschule, Schifelplaz 6, stattfindet. Nach der Ansprache des Reichsministers Dr. Külz wird Professor Dr. Mendelssohn- Bartholdy den Festvortrag über das Thema„ Bom Beruf des Diplomaten" halten. Ansprachen und Vortrag werden durch den Rundfunk quf Welle 504 und 571 übertragen.
Für Jedermann
ob groß oder klein, ob dick oder dünn Wintermäntel in vorbildlicher Paßform
Herren- Ulster
Herren- Ulster
dunkelgrau haltb. Cheviot M. 47. schwerer besond. strapazier. 97
Herren- Ulster
kräftiger Cheviot m. karierter
Abseite in grau u. braun M. 57.Herren- Ulster reinwoll. Marengo- Cheviot M 63.Herren- Ulster dunkl. reinw Marengo- Chev. 75.Herren- Ulster mittelgrauer Velours mit angewebter Abseite.. 82.Herren- Ulster pa. reinw.Marengo- Cheviot M 89.Herren- Ulster dunkelblauer eleg. Velours M. 97.
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fähig Loden M. 27., 24.- 17.
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mit Samtkragen, schwarz
und marengo Cheviot M. 69.57.Winter- Paletot
mit Samtkragen, schwarz E 106.kimo mit Steppfutter... M 106.Gehrock- Paletot elegante Verarbeitung.. 75.
Cheviot,
Gehrock- Paletot
schwarz M 116, 97.89.und marengo, vorbildlicher Sitz. M. Jünglings Ulster
dunkelbrauner, gemusterter Cheviot
Gr. 38 M. 32.Jünglings Ulster viot mit Ueberkaro Gr 38 M. 39.Jünglings Ulster
braun u grau melierter Che
modern gemusterter Cheviot
in grau u. oliv. Gr. 38 M. 43.kräft. Mareng- Chev. Gr 38 M. 47.Jünglings Ulster Jünglings Ulster
reinwollener Marengo- Cheviot.
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Kieler Pyjack Jahre
blauer Marine- Cheviot, für 10.
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Jede weit. Gr. M 0.50 steig.
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Jede weit. Gr M. 1.- steig.
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19.
Cheviot, für 3 Jahre.. 13.Jede weitere Größe M. 0.50,
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guter imprägn. Strichloden
schwere Qual. M 63.-, 43.- 33.
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Berlin C, Köllnischer Fifchmarkt 4