-
das verbot ües Wiking. Besteht es oder nicht? Das Blatt des Stahlhelm gewährt aus Gastfreundschaft folgende Zuschrift der Wiking Aufnahme: Anläßlich der durch den Staatsgerichtshof zum Schutz« der Republik erfolgten Aufhebung des Verbots des Bundes Wiking, das der preußisch« Innenminister Seoering seinerzeit im Zusammenhang mit der rühmlichst bekannten Purschaktion erlassen hatte, ist in den Pressemeldungen vielfach von«inen» Reichsverbot des Bundes Wiking die Red« gewesen, das durch den Reichsinnen- minffter Külz erlassen worden sein soll. Ein solches Verbot liegt tatsächlich nicht vor, jedenfalls ist weder dem Bund Wiking selbst noch seinem Rechtsbeistand von einem derartigen Verbot etwas mitgeteilt worden. Der Irrtum der Berichterstattung scheint auf«in« durch«in Korrespondenbureau unklar wiedergegeben« Mcldung über ein« neu« Verbotsbegründung seitens der preußischen Regierung aus dem Juli dieses Jahres zurückzuführen zu fein. In dieser Verfügung heißt es:„Die für den Bereich des Freistaats Preußen ausgesprochene Auflösung des Bundes Wiking wird mit Zustim- mungderReichsregierung zugleich auf§ 1 des Gesetzes vom 22. März 1921 gestützt. Also nicht die Reichsregierung, sondern die preußische Regierung hat zur Unterstützung ihres Verbots dos ..Ausführungsgesetz zum Versailler Friedensvertrag " herangezogen. Ein« Mitwirkung derReichsregierung liegt nur insofern vor, als diese die zum Rechtskräftigwerden einer solchen Begründung notwendig« Zustimmung gegeben hat. Di« Tatbestandsmerkmal«, die von den beiden Gesetzen, also so- wohl von dem Republikschutzgesetz, als auch von dem Gesetz vom März 1921, als Voraussetzung für«in rechtsgültiges Verbot auf Grund des Republikschutzgesetze» durch den Staatsgerichtshof widerlegt worden ist, ist damit auch der versuchten Heranziehung des Gesetzes vom März 1921 jegliche Berechtigung genommen. Der Bund Wiking, der für das Reich überhaupt nicht verboten war. muß demnach auch für Preußen als erlaubt angesehen werden. Es erscheint uns notwendig, daß sich die Reichs- r e g i e r u n g zu den Auffassungen, die in diesem Schreiben zutage treten, äußert. Wird nämlich das Verbot des Wiking auch auf§ 1 des Gesetzes über die unerlaubten Verbände mili. tärifcher Art vom 22. März 1921 gestützt, dann handelt es sich nicht mehr um eine preußische, sondern um eine Reichs- angelegenheit, für deren Entscheidung der Staatsgerichtshof nicht zuständig ist. Ein Verhot, das sich auf das erwähnte Gesetz stützt, hätte das ganze Reichsgebiet zu umfassen. Auf alle Fälle scheint eine Klärung der Rechtslage drin- gend geboten.__ Deutschlanüs yauptvertreter in Genf . Botschaftsrat Tufor. Gens. 30. Oktober, l�il.) Das Sekretariat des Völkerbundes veröffentlicht heute vormittag folgende« amtliches Kom- muniquö: Da der Nnlergeneralsekretär de» Völkerbundes Dr. Witob« zum Schluß diese» Jahr«? seinen Posten verläßt, hat der General- setretär de» Völkerbundes, Sir Eric Drummond , den Posten dem Botschafterrat an der deutschen Botschaft in London . D u f o u r- F« r o n c«, angeboten. Die Ernennung unterliegt nach Artikel S de» Völkerbundspaktes der Zustimmung des Völker- dundsrotes.
Potemkin-Sturm der prager Zaschisten. Prag , 29. Oktober. (WTB.) Bei der ersten, von dem komm». nistischen Dolksbildungsverein»,Prol«ttult" veranstalteten Auffüh- rung des Filmes„Potemkin" kam es zu wüstem Lärmen faschistischer Elemente, so daß sich der anwesende Regie- rungsoertreter veranlaßt sah, die weitere Vorführung des Filmes zu verbieten.
beängstigender Weise schon be'. der langsamen Lektüre de» Buche«. Ein dramatisch gestaltender Vortrag dieser Beichte ober peinigt die Hörer fast bis zur Unerträglichkeit. Di« satirisch-humor.ftische Gc- schichte vom„Krokodil" bot danach wenigstens«inig« Entspannung: zur vollen Wirkung konnte sie jedoch nicht mehr gelangen. Sz. Don deutscher Art und Sitte. In dem soeben erschienenen Heft 10 de»„Schriftsteller". Zeitschrift de» Schutzoerband«« deutscher Schrift- steller«. D., finden wir folgende Notiz:„Di« Deutsch « Z«itung inflagranti«rt<jppt. Di«„Deutsch « Zeitung" hat«in«n Ar- tikel unsere» Mitgliedes Karl L«rbs-Br«m«n in ihrer Sonntagsbeilage unarlaubterroeis« und mit willkürlich verändertem Titel nachgedruckt. Durch unseren Kollegen zur Rede gestellt, zahlt« sie mit verschämtem Schweigen ein Nachdruckshonomr von 50 Mark. Kotau vor faschistisch«» Radaubrüdern. Bei der von dem kom- munistischen Volksbildungsverein„Proletkult " im Bio Kapital in Prag veranstalteten Erstaufführung des Filmes„Potemkin" kam es zu wüsten Lärmszenen seitens faschistischer Elemente, worauf sich der anwesende Regierungsvertreter veranlaßt sah, die weitcre Vor- führung de» Filme» zu verbieten. Die erste„Hölters chule". Eine eigenartige Erziehungsanstalt wird jetzt in England eingerichtet. E» ist die erste„Völkerschule", in der 35 Knaben unterrichtet werden sollen, die aus allen am Welt- krieg beteiligten Ländern stammen. Es werden zunächst Kinder ausgewählt, die durch den Krieg verwaist sind, und zwar im Alter von 10 bis 17 Jahren. Der Unterricht soll im Rahmen der Volk»- schule gehakten sex, aber mit einer stärkeren Betonung des Prak- tischen. Außerdem werden besonders Sprachen und Geschichte ge- pflegt. Der Sinr. dieser Schule, für die in London bereit« ein Ge- bäude eingerichtet wird, soll darin bestehen, das„Ideal der Welt- einigkeit" zu fördern und einen engen Zusammenhang zwischen Er- ziehung und Handel zu schaffen.
Srsl-vssühninaca der Woche, voimerelag. Deutsche « Künstler- l b e a< e r:.Tie Königin'.— Sonnabend. Städtische Oper: „Turandot ". Urania -Vorträge. Moni, tö), Dienst.(7), Sonnt.(9):„Khmna- stisch- künstlerische Tänze.'— Mont.(7, 9), Donnerst.(9), Fr eit.(9):.Dte-sie zum Film kamen.'— Sonnt. lS, 7):„Auswanderer. wer will nach M e x i k o k'— Dienst.(5, 9), !W»t.(5,7), DonnerSt.(5), Freit.(5,7), Sonnab.(5):.Amerika , das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.'— Dienst.(7): „Verjüngung. Die grau ohne Ktnd.'— M'Itw(9). Sonnob.(7):„Sernalkrtsen der Jugend.'— Sonnab.(9): „Dichter, Regisseur und Kameramann beim Film.' ?>!» erst« Schauspielrrvorstelluog diele» Winter » bat die Direktion der Komischen Oder die erfolgreiche Operette.Adrienne' für den i. November. nachmillag« S1/, Uhr, zur Verfügung gestellt. Ter gesamte Reinertrag fliegt den WobllahrtSkassen der Sübnengenosienschaft zu. Karlen im Bureau des Bezirtsverbandc» der Genossenschaft, Kcithstr. II, Zimmer 10. Schaffung einer inlervailanalen Gesetzezsammluag. Im Völkerbund » institut sür geistige Zusammenarbeit lind, wie aus Paris gemeldet wird, die Vertreter der verichiedenen Institute, die sich mit Internationalen rechiS- wissenschaftlichen Fragen beschäitigen, zusammengetreten. Ks wurde für notwendig erkannt, die GeiekeSIext« sämtlicher Länder zu sammeln, und es wurde angeregt, eine Zentrale zu schaffen, die diele Texte sammeln, sie nach einheitlichen Methoden klassifizieren und dem Publikum zur Veriügung stellen soll, und zwar entweder m der Originaisprache oder in der Uederjetzung
■,i„-""i-|-
. hohe Slumenpreise. Die gegenwärtig« Blmnenausstellung hat die Frag« be» Zolles auf Blumen wieder zur Sprache gebracht, wobei von feiten der Zoll- gegner auf die hohen Preise, die das Publikum zahlen muß, aufmerk- sam gemacht wird. Wie steht es aber eigentlich mit den Preisen, die der Blumengärtner als Erzeuger in den Cngrosoerkaufsstätten erhält? Nehmen wir Zahlen aus dem September und Oktober, so wurden gezahlt:«in Bund Astern 10 Pf., Reseda 10 und 20 Pf., Nelken 10 Pf., Colendula 10 Pf., Bärenmaul 10 Pf., Cosmenen 12 Pf., Tagetes 20 Pf., Zinnien 30 Pf. Di« Dahlien, bekanntlich jetzt ein« sehr beliebt« Herbstblume, wurden im September mit 40 Pf., im Oktober(wenn der Frost sozusagen vor der Tür steht und das Blühen der so blüh- willigen Pflanzen schon nachläßt) mit etwa 70 Pf. bezahlt. Dies« Preise gelten für die großblumigen Dahlien, möglichst lang geschnitten, während die kleinblumigen„Ponipon"dahli«n mit 20 Pf. bewertet sind. Gladiolen erzielten Preist von 80 Pf. bis 1,50 M. Endlich die Chrysanthemen, die schönsten Blumen dieser späten Jahreszeit! Das Dutzend großer, in dem Treibhaust herangezogener Blumen erzielte SM.— dos Bund kleinblumiger, aus dem Freien stammende Chrysanthemen 25 Pf. Die unverwüstlichen, den ersten Frost meist gut überstehenden Herbstastern ebenfalls 25 Pf.. Ein Vergleich mit den vom Publikum zu zahlenden Preist» wird folgendes ergeben: Die Blumengärtner klagen, daß das Publikum zu wenig kaust: das Publikum klagt, daß die Preis« der Blumen zu hoch sind. Das alt« Lied, das schon vom Obst her bekannt ist..,
Notwohnung— kuhftaU. Bis zum Sommer d. I. wohnte der Arbeiter N. mit seiner Frau als Untermieter bei feinen Eltern. Der Mann betrieb den Sommer über einen Speiseeisoerkauf und hatte seinen Wagen in einem im gleichen Hause befindlichen ehemaligen Kuhstall eingestellt. Aber der Sommer war kühl und feucht und niemand hatte Appetit auf Eis. Das Geschäft ging schlecht und schlechter, so daß es dem Manne schließlich nicht mehr möglich war, Wohnung»- und Stall- miete auszubringen. Der Vater duldet aber keine nutzlosen Esser im Haushalt, und dem Mann blieb nichts anderes übrig, als die Eiswagen zu verkausen und den Kuh st all als Wohnung zu oerwenden. Mit Liebe und viel Geschick zimmerte er eine Wohnküche zurecht, die allerdings des Hauptrequistts, des Koch- Herdes, entbehrt. Sauber und wohnlich, mit Deckchen und Bildern geschmückt, gleicht diese«inst tierisch« Behausung jetzt wirklich eineni Wohnraum. Aber trotz all seiner Geschicklichkeit tonnte er die nötigen Vorbedingungen nicht erfüllen. Der steinerne Boden, ob- wohl mit Brettern belegt, ebenso die Wände, strahlen eine durch- dringende dumpfe Feuchtigkeit und Kälte aus: die Stalltür schließt n primitiv und durch den breiten Spalt hat der Wind Ein- und gang. Irgendeine Heizgelegenheit ist nicht vorhanden. Im Sommer wirkte die Kühle angenehm, jetzt aber wird sie zur un- erträglichen Qual. Der Mann leidet unausgesetzt an Gelenk- schmerzen und auch die Frau ist gesundheitlich schwer betroffen. Die Rattenplage ist so arg, daß eine zur Rattenocrtilgung ein- berufene Katze am anderen Morgen totgebifstn dalag. Der Mann besitzt wohl einen Dringlichkeitsantrag des Wohnungsamtes, doch weiß man ja, wie schwer heute ein« Kleinwohnung zu erholten ist. Nun hausen die beiden tränklichen Menschen in einem licht-, luft- und wärmelosen Stall und sehen mit Grausen den kalten Winter- tagen entgegen.
Filmsehnsucht als Mafsenkraukheit. Das Kabarett o n b i j o u" in der Jäg«rstraße hat«nt- schieden— allerdings nur im Unterbewußlsein— pyilantropische Qualitäten. Es rückt dem„Boltsbazillus"„Talent" auf ökonomisch- humoristischem Wege zu Leib«. Einmal— und dies i» der Haupt- fache— als„Anreißer" für das immer spärlicher werdende Publi- kum und dann— bei einzelnen geistig noch nicht ganz Bersandc- ten— als krasses Spiegelbild ihrer Talentlosigkeit. Was dos „Kabarett der Namenlasen" ebenfalls in diesen Räumen zeigte, bei die„F i l m s ch a u der Unbekannten" auf mimischem Gebiete. Auf ein Inserat meldeten sich 1100 kllnf- �ig«„Filmstars". Als heiterer Prologus wurden einige Stil- blüten aus der Masse der Angebote verlesen. Eine Diva in ,pe sagt in letzter Stunde infolge Erkältung ab, verlangt außerdem auf Geheiß der Mutter, bei der sie„noch' wohnt, Brief und Siegel. daß ihr nichts„postiert". Ein männliches Talent meint:„Was Ionnlngs kann, det kann ick schon lange" und so fort mit Grazie. Hierauf wurden eine Neihe weitzgetünchter Männlein und Weiblcin vorgeführt, die im bürgerlichen Leben den verschiedensten Berufen angehören. Die Trägerin der weiblichen Hauptrolle des aufzu- führenden Dramas— das ebenfalls von einem literoturbeflistenen Embryo in die Welt gesetzt ward— wurde von einem der Anwesen- den als Barhebe des Kabaretts idenrifiziert und gegen ihr« Dar- stcllung energisch Widerspruch erhoben(was sich im Laufe der Be- gcbenheiten als ziemlich gerechtfertigt erwies). Nun schritt man zur Aufnahme. Ein richtiggehender Fllmregisteur veräppelte in launi- aen Worten seinen Darsteller- Stab nach Strich und Faden, das Licht flammte auf, der Operateur kurbelte und die Wüstenei be- gann. Dazu amüsiert« sich da» Publikum. Der hoheitliche Nachtstuhl. Im„Mittag", einer Düsseldorfer Tageszeitung, liest man das folgende köstliche Inserat: Achtung Liebhaber! Der Stuhl, worauf S. Kgl. Hoheit Prinz ikilel Friedrich gesessen, ist preiswert zu vertaufen. Angebote unter M. 5226 an die Haupt- gefchäftsstelle Düstcldorf, Königsplatz. Das hoheitlich« Gefäß muß rätselhafte Hausseauswirkungen für das von ihm belegt« Gestühl zur Folg« haben. Der pfiffig« Spekulant. der dies Dokument byzantinischer Verblödung sicherlich in bester Absicht an di« Oefsenklichkeit gebracht hat, weiß das und versteht mit der Dummheit der royalsttstchen Tanten beiderlei Geschlechts trefflich zu kalkulieren. Der voterlöndifch« Iungfrauenvevein wird sich di« wilhelminisch« Hostie kaum entgehen lasten. Bielleicht wird auch der Stuhl zu einem Wallfahrtsort der braven Bürger. Demonftratiönchen. Di« Gruppe der sogenannten ausgeschlossenen Reichsbann« rleut« halte zu gestern abend zu einer Kundgebung in der Aula, Friedrtchftraße, gerufen— 17 Leute „füllten" die Aula — darunter gut di« Hälft« Opposition. Di« Stimmung war daher recht resigniert. U a. sprach Franz Leschnitzer von den revolutionären Pazifisten über„Reichsbanner und Republik" recht literarisch zwar, aber theoretisch und dialektisch gewandt. Bon gewissen sehr subjektiven Fonnulierungen über gewist« Persönlichkeiten abgesehen— so dem unmöglichen Schwarz-In-Schwarz-BUd. das«r von H ö r s i n g konstruierte— bekannte« r sich, im Gegensatz zu den Kommunisten zur Republik und zu ihrer aktiven Verteidigung im Fall royalistischer Putsche. Leschnitzer setzt« sich für ein« durchdringend« Pazifizierung des Reichs- b a n n e r s und strikte Ablehnung seiner Ansicht nach hier und da auf- tretender militaristischer Tendenzen ein. Immerhin im Gegensatz zum Niveau der Referate stand einunmotivierterWutausbruch eines von den 6X Demonstranten, der den Gauvorsitzenden Koch unflätig beschimpft«._
Flieger-Gedenkseicr. Die Kameradschaftliche Vereinigung ehe- maliger Fliegerbataillone e. V. veranstaltete am gestrigen Freitag abend im Berliner Konzerthaus anläßlich des zehnjährigen Todes- tage» des gliezerhauptmanns B o« l ck e ein« Flicgcr-Dedcnkjcicr,
an der Vertreter des Reichsverkehrsminifteriums, des Reichswehr . Ministeriums und der Marineleitung teilnahmen. Im Vorraum des Saales, der mit den Reichs- und Landesfarben geschmückt war, waren die Aufnahmen der im Weltkriege gefallenen Flieger in- mitten einer kleinen Auslese der verschiedensten Flugmodell« aufge- stellt worden, und über den Mittelqang sah man ein großes BÜd des Fliegerhauptmanns Boelcke. Di« Gedenkrede hielt der letzte Inspekteur der Fliegertruppen, Oberstleutnant a. D. Haehnelt.
. Die Modernisierung der Volksbüchereien. Die Volksbüchereien der Stadt Berlin , eine Gründung aus dem Jahre 1850, haben im Laufe der seitdem vergangenen 75 Jahre manche Wandlungen durchgemacht. Sie haben ihren Bücherbestand aufgefrischt und haben auch ihre Räume und Einrichtungen merklich vervestert. Zu den Volksbüchereien, die sich so modernisiert haben, gehört auch die im Schulhause Stallschreiberstr. 54 untergebrachte Volksbucherei 1, die älteste Berlins . Am Donnerstag wurde sie mit einer kleinen Feier w i e d e r e r ö f f n e t, bei der Stadtbibliothcksdirektor Prof. Dr. Fritz die Vertreter der Stadtverwaltung und der Bezirksverwaltung begrüßte und ihnen die umgestaltete Bücherei zeigte. Die Bücherei ist jetzt mit den technischen Neuerungen des Bibliotheksbetriebes ausgerüstet, und ihre Räume machen einen anheimelnden Eindruck. Mit ihr ist eine Kinderlesehalle verbunden, die schon seit einigen Monaten besteht. Kinder, die zu den ständigen Gästen dieser Lese- Halle gehören, führten ein Märchenspiel.„Der Froschkönig", auf und spielten brav. Ueber den jetzigen Bücherbestand aus 4000 neu beschafften Bänden können wir kein Urteil haben, weil bei der Er- öfsnungsscier eine Durchsicht des Verzeichnisses nicht gut möglich war. Die Bücherei wünscht sich noch eine Lesehalle für Erwachsene. einen Raum sür Raterteilung an Büchcrentleiher und einen Raum sür Lesegcmeinschaften.
Deutsche Toldatengräber in Frankreich . Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, kann vom 31. Oktober bis 4. November einschließlich der Gräberbefuch in Frank- reich stattfinden. Ein« Taxe von 2,50 Goldfranken=- 16,90 Papier - franken ist an der Grenz« zu entrichten. Dag Visum wird nur an der Grenze gegeben, und zwar auf«inen gültigen Paß oder Personal- ausweis mit Lichtbild. Im übrigen erfolgt der Besuch der Gräber unter den bisherigen Bedingungen. Ebenso ist für den 21. und 22. November(lotensonntag) unter den gleichen Bedingungen fiir zwei Tage der Gräberbesuch in Frankreich gestattet.
»Volk und Zefl". unsere illustrierte Wochenschrift, und „Der Kindersreuno" liegen der heutigen Postau flag« bei. Eine blutige Fomiiicnauscinanderselzung gab es in der ver- gangenen Nacht in der Spielhagen st rage zu Charlotten- bürg. Ein 44 Jahre alter Arbeiter Otto H., der mit einer Frau K. die Strohe entlang ging, wurde von zwei jungen Männern über- fallen, zu Boden geschlagen und so übel zugerichtet, daß er nach dem Krankenhaus« Westend gebracht werden mußte, nachdem er aus der Rettungsstelle«inen Verband erhalten hatte. Unter anderem wurde ein Nasenbeinbruch und eine Stichwunde über dem linken Auge festgestellt. Räch den bisherigen Ermittlungen sind des Ueberfalles zwei Verwandt« derFrau K. dringend verdächtig. Der Mar» in Erdnähe. Um die Beobachtung des Mors in Erdnähe möglichst vielen Interestenten zu ermöglichen, bleibt di« Treptvw-Sternwarte in der nächsten Woche bis 11 Uhr, am Sonn- abend, den 30. und Sonntag, den 31. Oktober, bis 12 Uhr nachts geöffnet._
Zugzusammensiöße in Irankreich. Pari». 30. Oktober. (WTB.) Der insbesondere von aus Eng« land kommenden Reisenden benutzte Schnellzug Boulogne sur Mer— Paris ist gestern abend in der Röhe von Ereil auf einen aus Paris kommenden, nach Lille gehenden Personenzug aus- gefahren. Ein Reisender wurde getötet, 12 wurden ver- letzt. Das Unglück, das stark« Zugocrspätung zur Folge hatte, soll auf den Nebel, der die Strecke stark unsichtig machte, zurück- zuführen sein. Paris , 30. Oktober. (WTB.) Auf der eingleisigen Strecke Sointcs— S a u j o n ist gestern nachmittag ein von Savjon kommender Personenzug, 800 Meter vom Bahnhof der Ausgangs- station entfernt, mit einem entgegenkommenden Leerzug zusammen- gestoßen. Der Gepäckwagen des Personenzuges stürzte um, der nachjoljjende Personenwagen dritter Klasse würde stark beschädigt, während einige Wagen des Leerzuges entgleisten und umschlugen. Ein Eisenbahn beamter wurde getötet, zehn Per- o n e n wurden verletzt, darunter drei schwer. Das Unglück st darauf zurückzusühren, daß der Bahnhofsvorsteher von Saujon die Strecke für den Leerzug irrtümlicherweise freigab.
vier Arbeiter bei einem Hauseinsturz schwer verletzt. In Melle stürzte, wie aus Osnabrück gemeldet wird, ein bis auf da» Dach fertiggestelltes Haus ein. Dabei wurde» vier Arbeiter unter den Trümmern begraben, die in schwerverletztem Zustande geborgen wurden. Tod eine» Ehepaare» im Badezimmer. In Hamburg wur- den der Maurerpolier Hagemann und seine Ehefrau in ihrer Woh- nung tot ausgesunden. Hagemann lag entkleidet in der Bade- 'wanne, während seine Ehefrau angezogen daneben lag. Da«ine Gasoergistuna nicht in Frage kommt, vermutet man. daß Hage- mann beim Baden elnen Echlagansall erlitten hat und daß die in da» Badezimmer tretende Ehefrau vor Schreck einem Herzschlag erlegen ist. Veruntreuung bei der Ostbank für Handel und Gewerbe. Bei der Zweigniederlassung Allen st ein der Ost dank sür Hon- del»ud Gewerbe sind Deruntreuungen zweier Beamter in Höhe von 100000 Mark ausgedeckt worden. Wie wir hören, ist teilweise Deckung vorhanden, so daß der Aerlust für das Unter- nehmen den Betrag von 50 000 M. nicht übersteigen dürfte. 5500 Silometer ohne Zwischenlandung. Di« französischen Flieger Hauptmann R i g n o n und Leutnant C o st«, di« am Freitag in Le Bourget aufgestiegen waren, um den bisher von den frauzösischen Fliegerotjizieren Challe» und Weiß gehaltenen RetordimWeit» flu'g ohne Zwischenlandung zu schlagen, sind noch an dem- selben Tag« in Djask in Persien am Golf von Oman gelandet. Si« haben 5500 Kilometer ohne Zwischenlandung zurückgelegt und den Rekord Challes-Weiß. di« 5170 Kilometer ohne Zwischenlandung ge- flogen waren, geschlagen._ Groß-berliner parteinachrichten. 1J. Jirei» rr»vNn». 3b den veransiattungen be« Seichtiamu-e treffen 94) di« Srnossen deute. Sonnobtnd. 6 Uhr, und ninrflen, Donntaa, 81. Oktober, nachinittoes 1 Uhr. am Elernp'o»(»hf. Niederfchöneweide.ZohanniethzI).
Vorträge, vereine und Versammlungen. # Reichsbanner„Schwarz- Rol-Gold" «erlin«14. SedaMwilie.>7/88«of t ft. Vetlverein«ieetors: So., d. 30., 8 Uhr. Werbeverfammlung bei Poruth. Moriiahner Str. ZI. Referent Erich ffrsnkel:„Da« Reichs» banner und die republikanischen Paeieiln'.— Veteriheften-zredersdarfi Sonn. tag. d. 81., 6 Uhr, bei Zipell Republikanischer Abrnb. Referent Erich isriinkel. — gehlendorf: Sonntag, d. 81., IVZt Uhr. Antreten bei Schnarr« zur Teilnahme in Treplaiv. Zahriiojü» Treptow Straheadahn bin und iurück 80 Pf.