Sozialdemokratie und Regierung.

Rede Hermann Müllers auf einer mittelschlesischen

Bezirkskonferenz.

Mordverfuch und Selbstmord.

Eine Mefferstecherei. Die Eierhandgranate.

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Eine furchtbare Bluttat verübte heute morgen furz nach 3 1hr Breslau  , 1. November.  ( Eigener Drahtbericht) Auf einer Beder 44jährige Friseur Hcinrich Janssen in seiner Wohnung girtstonferenz unserer mittelschlesischen Partet. Rniprodestraße 15. Er versuchte feine 14 jährige Tomter durch organisation sprach gestern der Parteiführer Hermann Messerstiche zu töten und brachte sich mit einem Küchenmesser Müller über die politischen Gegenwartsfragen. Genosse Müller ſetzte sich in seiner Rede zunächst mit dem deutschnationalen Abge. mehrere Stiche in die Herzgegend bei, die feinen Tod zur Folge ordneten er gt und seiner Rede in Liegniz auseinander, in der hatten. Wir erfahren hierzu folgende Einzelheiten: die Regierungssehnsucht der Deutschnationalen besonders deutlich Janssen litt seit einiger Zeit an einer Lungenkrankheit, so daß zum Ausdruck gefommen mar. Müller legte bar, daß die Ab­er fürchtete, niemals geheilt zu werden. Morgens gegen 3 Uhr lehnung von Locarno   mit der Zustimmung zu Thoiry, wie Hergt erwachte Frau J. plöglich, als sie ihre 14jährige Tochter Käthe um sie predige, unvereinbar wäre. Ernster zu nehmen seien die Wünsche Hilfe rufen hörte. Sie sprang aus ihrem Bett und fah, wie ihr Hergts nach innerpolitischer Machtverstärkung der Deutschnationalen, Mann mit einem Totschläger auf ihre Tochter einhieb. Sie ver insbesondere sein Eintreten für die Behrverbände, so suchte, ihren Mann zurückzuhalten und ihm ben Totschläger zu ent wie feine Aufrollung aller Streitfragen zwischen Deutschland   und reißen. Er riß sich loh, eilte in die Küche und tehrte, mit einem Bolen. Aus solchen Aeußerungen fönne man entnehmen, was praf- Rüchenmeffer bewaffnet, in die Stube zurück. Mit den Worten tisch eine deutschnationale Regierungspolitik für Deutschland   und nehme Dich mit stürzte sich Janssen mit dem Messer insbesondere auch für Schlesien   mit seiner starten Abhängigkeit von erneut auf seine Tochter und stach auf sie ein, während die Frau, einer deutsch   polnischen Wirtschaftsverständigung ergeben würde. Die die er gleichfalls bedrohte, in ihrer Angst flüchtete. Dann stieß das in die blutüber.

Die Afforde entstehen durch ein rajdys Streichen über die Saiten wodurch sie rauschender, offener flingen und das Ganze ein ge­ftraffteres Tempo erhält Die beiden Kinftler ernteten für ben wirklich genußreichen Abend reichen und wohlverdienten Beifall.

Der Schatz unter dem Fußboden. Ein großer Geld und Juwelendiebstahl aufgeklärt. Ein Einbruch, bei dem den Dieben 10 000 m. bares Geld und Schmudsachen in gleichem Berte in die Hände fielen, wurde Anfang Juli d. I. in Koburg   verübt. Der Terliner Kriminalpolizei   gelang es jetzt, zwei der Täter und mehrere Mit­wiffer festzunehmen sowie einiges Geld und den gesamten Schna wieder herbeizuschaffen.

Der Verdacht der Mittäter oder Mitwisserschaft lentie sich zu nächst auf eine 23 Jahre alte beruflose Erna kien, eine weit läufige Berwandte der bestohlenen Familie. Es stellte sich heraus, daß diese seit längerer Zeit mit einer Elfriede Thiele und mehreren anderen Freunden und Freundinnen zusammen in einer Wohnlaube auf einem Schrebergärtengelände an der Müllerstraße hauste. Ende wohner der Laube, nahm sie fest und brachte sie getrennt auf das

Notwendigkeit der Verhinderung des deutschnationalen Regierungs ftrömt zusammen. Inzwischen wurde die Polizei herbeigerufen, die vergangener Woche überraschte die Kriminalpolizei nun die Be

Roalitionswilligteit auf alle Fälle. Wenn es auch richtig fei, baß die Politik der jezigen Minderheitsregierung in ihrer Un entschiedenheit oft mit einem Fortwursteln zu vergleichen wäre, so mükten sich die Sozialdemokraten doch tlar barüber sein, mit wem fie regieren sollten, unter welchen Boraussetzungen und zu welchen Zielen die Einladungen zur Koalitionsbildung ergingen. Niemand könne der Sozialdemokratie Mangel an Verantwortungs: freude vorwerfen, wenn er die Geschichte der deutschen Republik überblicke, in der die Partei oft genug in die Lücke gesprungen sei. Der Barteivorsitzende ging in diesem Zusammenhang auch noch mals auf die Frage der Hohenzollernabfindung ein und erklärte, daß er persönlich nach der Ablehnung des Boltsentscheids ein Kompromiß schon im Reichstag für erwünscht gehalten hätte. Nachdem dieses aber nicht zustande gekommen sei, sei etwas besseres mie das jezige preußische Kompromiß nicht übrig geblieben, so daß der Parteivorstand der Landtagsfraktion ihre jetzt eingenommene Haltung einstimmig empfohlen habe. Ausführlich fezte sich Hermann Müller dann noch einmal mit den letzten Reden Silverbergs auseinander. Er ironisierte besonders das naive Berlangen nach einer Absage der Sozialdemo fratie an den Klassenkampfgedanken und fährt dann fort: Borläufig verschärft das mangelnde Entgegenkommen der Reichsregierung an die Arbeitslosen die großen Gegenfäße nur und auch Silver­b gs sozialpolitische Ausführungen seien noch so rückständig, daß fie praktisch dem Unternehmer die Ermöglichung jeder Art von Ueber: arbeit gestatten wollten. In einer Zeit der Massenarbeitslosigkeit sei aber gerade die Wiedererlangung des wirklich durchgeführten Achtstundentages eine Haupiforderung der Sozialdemokratie und von der Stellungnahme der Bürgerlichen zu diesem Problem würde nicht zuletzt die Haltung unserer Partei in der Roalitionsfrage abhängen.

Attentat auf Mussolini  .

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Der Diktator unverlett der Täter hingeschlachtet. Bologna  , 1. November.  ( Agencia Stefani.) Auf Muffolini ift bei der Rückfahrt von der Eröffnung des Kongreffes für wiffen­schaftlichen Fortschritt nach dem Bahnhof ein Attentat verübt worden. Ein ungefähr 18 Jahre alter junger Mann gab am Anfang der Bia Indipendenza einen Revolverfchuß auf Mussolini   ab, der unver­lett blieb. Der Urheber des Anschlags wurde unmittelbar nach tem Schuß von der Menge gelynch L. Muffolini fette feine Fahrt nach dem Bahnhof fort, von wo er nach einer Rede vor den ver­fammelten Offizieren in einem Sonderzug nach Forli   abreißte. Bis jetzt ist es nicht möglich gewesen, die Leiche des Täters zu identi­fizieren.

Auf dem Bahnhof und während der Reise nach Forli   war Mussolini   Gegenstand enthusiastischer Sympathiekundgebungen der Bevölkerung.

Der Attentäter ein Kind!

Mailand  , 1. november.( EP..) Die Person des Attentäters von Bologna   fonnte am heutigen vormittag von der Polizei feft­gestellt werden. Es handelt sich um den 15jährigen Antemo 3 aneboni. Sohn eines Typographen in Bologna  . Die rasche Identifizierung des Attentäters ist einem 3 ufall zu verdanken. Der Vater hatte dem 15jährigen nur erlaubt, bis 5 Uhr abends auszugehen. Das lange Ausbleiben des naben be­unruhigte die Angehörigen, die ihn bei seinen Freunden und an den Orten, wo er fich gewöhnlich aufzuhalten pflegte, zu suchen be­gannen. Da alle Nachforschungen vergebens waren, begab sich der Baler auf die Polizei, wo er die Leiche feines Sohnes er. fannte.

Muffolinis Glück.

Bologna  , 1. November.  ( WTB.) Das auf Mussolini   abge­feuerte Geschoß zerriß das Band des Großfordons des Mauritius­ordens und die Uniform in Höhe der Brust, dann durchschlug es den einen Rodärmel des Bürgermeisters von Bologna  , ber Mussolini   begleitete. Mussolini   bewahrte seine Ruhe vollkommen, ließ einige Augenblicke sein Auto halten und setzte dann seinen Weg dem Bahnhofe zu fort.

Die Schlachtung des Täters. Bologna  , 1. November.  ( Agencia Stefani.) Der Täter hat un mittelbar, nachdem es ihm gelungen war, die Absperrungskette zu erreichen, den Revolverfchuß auf Mussolini   abgegeben. Ein Cara biniere und mehrere Faschisten stürzten sich auf den Täter, der das durch daran gerhindert wurde, einen zweiten Schuß abzu­geben. In dem Kraftwagen Mussolinis wurde die Kugel gefunden, welche auf ihn abgefeuert worden war. Der Leichnam des Täters wurde zum Polizeipräsidium gebracht. Bei der Durch suchung seiner Kleider wurde nichts gefunden, das zu seiner Identi. fizierung hätte bienen fönnen. An dem Leichnam wurden Würge.

merkmale und 14 tiefe Dolchstiche festgestellt. Es wird angenommen, daß von dem Augenblid des Anschlags bis zur Tötung des Täters 1% Minuten vergangen sind.

Nach einer EP. Meldung wollte eine Gruppe Faschisten den Leichnam an einer Straßenlaterne aufhängen, aber General Bolbi verhinderte dies mit dem Ruf Faschisten erhängen teinen Toten."

Tie Polizei war gewarnt. Malland, 1. November.  ( EB.) Wie der„ Secolo" aus Bologna  meldet, hat die dortige Bolizei vor dem Attentat auf Mussolini   eine gedruckte Flugschrift mit den Schlußworten beschlagnahmt: Der Duce wird Bologna   nicht mehr lebend verlassen." Die Be hörden hatten daher die umfaffendsten Sicherheitsmaßnahmen ge troffen. 2000 berbächtige Personen waren in Saft genommen worden, ebenso hatte man in anderen Städten ver dächtige Sozialisten während dieser Tage in Haft genommen. Die Straßen, durch die Mussolini   fuhr, waren wie beim Empfang des Königs durch ununterbrochene Reihen von Truppen und Miliz abgesperrt.

Janssen bereits tot vorfand. Die 14jährige Tochter, die Stiche im als und am Stopf aufzuweisen hatte, wurde durch einen Wagen des Städtischen Rettungsamtes in das Krankenhaus Am Friedrichshain  gebracht, wo sie bedenklich daniederliegt. J. muß fich schon seit längerer Zeit mit diesem Blan getragen haben; im Laufe des Sonn. tages hatte er noch ein Testament gemacht.

Nacht zu einer blutigen Schlägerei, in der schließlich das In der Spreestraße zu Charlottenburg   fam es im Laufe der Meffer eine Rolle spielte Einer der Streitenden brach, von meh reren Stichen in den Leib getroffen, bewußtlos zusammen. Die bisher noch unbekannten Täter flüchteten. Borübergehende forgten Krankenhaus, wo er furz nach der Einlieferung starb. Die an für die Ueberführung des Schwerverletzten in das Moabiter gestellten polizeilichen Ermittlungen haben bisher noch feinen Anhalt für die Personalien des Getöteten ergeben. Als angeblicher Täter Sophie- Charlotte- Straße festgestellt worden. ist heute vormittag ein Arbeiter August Dummer aus der D., der start an­getrunken war, will nicht wiffen, was er in der Trunfenheit getan hat und stellt die Tat entschieden in Abrede. Bermutlich kommt er aber als Täter in Frage.

nacht gegen 2 Uhr auf dem Friedrich Karl Blah in Char  Ein schwerer Raubüberfall murde in der Sonntag lottenburg auf einen Fußgänger verübt. Der Kaufmann Karl W. Heimweg. Ais er den Friedrich- Karl- Blag überqueren wollte, sprang aus der Chriftstraße 11 zu Charlottenburg   befand sich auf dem plöglich aus einem Seitenweg ein Mann hervor und fiel über den Ahnungslosen her. Mit einem doldhartigen Meffer brachte er feinem Opfer einen Stich in die linte Bruftleite bei, sodann raubte er die Brieftasche mit eima 50 m. Inhalt und enttam unerkannt. Sofort aufgenommene Nachforschungen verliefen er. gebnislos. Der Ueberfallene wurde zur nächsten Rettungsstelle ge bracht, wo er einen Notverband erhielt.

Ein geheimnisvoller Borfall spielte sich in der Sonntagnacht an der Plöhenseer Schleuse ab. Mitten in der Stille der Nacht ertönte plöglich eine weit hörbare Explosion. Bor­übergehende, die hinzueilten, fanden den 48jährigen Johann Gaionba aus der Weimarischer Straße 9 zu Wilmersdorf   auf dem Boden in seinem Blute schwimmend vor. G. foll mit einer Eierhandgranate hantiert haben, die sich plötzlich entlud. Die rechte Hand wurde ihm vollständig abgerissen. Schwerverletzt wurde . in das Birchow- Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei hat eine nähere Untersuchung eingeleitet.

Republikanertag in Oberschöneweide  .

Unter starter Beteiligung der Bevölferung beging gestern der Kreisverein Treptow   des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold feinen republikanischen Tag. Nach einem Fadelzug am Sonnabend abend fand die Kundgebung am Sonntag auf dem feftlich geschmüdten Marktplay statt. Die Berliner   Kreisvereine waren zahlreich ange treten. Nach einem Musifvortrag der vereinigten Lombourforps hielt Bürgermeister Grunom eine Begrüßungsansprache. Senats präsident Großmann führte in seiner Festrede aus, daß es heute mehr Republikaner gebe als wir uns je träumen fonnten. Es werde heute in den besten Kreisen üblich, sich zur Republik zu bekennen. Selbst der preußische Richterverein und der deutsche   Beamtenbund hätten auf ihren letzten Tagungen ein Bekenntnis für die Republi? abgelegt. Wir müssen aber unterscheiden lernen, zwischen den Lauen und den Heißblütigen. Marg habe Recht, wenn er fage, daß, wenn die Zeit der Kampfverbände in Deutschland   einmal vorbei fei, fo würden mir ruhigere politische Zeiten befommen. Beider liegt die Betonung auf dem Benn". Gauvorsitzender Frih Koch meihte das neue Kreisbanner ein. Die Genossen des Kreises überreichten für das neue Banner eine Schleife mit dem Motto:" Unser die Welt treg allebem". Bei dem Umzuge wurde das mirtfam beforierte Schaufenster der Vorwärts" Filiale freudig begrüßt.

Der unbeliebte Dampfbahnbetrieb.

Die Reichsbahndirektion Berlin hat am Freitag auf der Ber­ liner   Stadt, Ring- und Vorortbahn eine Berkehrszählung durch­geführt. Sie will dadurch die nötigen Unterlagen für den kommen­den Fahrplan nach der Elektrifizierung des Bahnnetzes ge­winnen. Daß die Elektrifizierung des Berliner   Bahnneges dringend nötig ist, auch im Interesse der Reichsbahn selbst, ergibt sich aus dem ftarten Rüd gang, den der Dampfbahnbetrieb aufweist. Am 6. Mai 1925 fuhren von den Berliner   Stadtbahnhöfen noch 353 819, am 12. November 1925 nur noch 340 205 Personen ab. Am Frei tag hatten diese Bahnhöfe nur noch 289 395 abfahrende Fahrgäste zu verzeichnen. Der Rüdgang von 64 000 in fnapp 1 Jahren ist außergewöhnlich hoch.

Bolizeipräsidium. Nach stundenlangem Kreuzverhär wurde Klarheit geschaffen. Als nämlich die Gesellschaft ein Geständnis des Roburger Einbruchs abgelegt hatte, waren fie alle in dem Bunkte einig, daß von bem gestohlenen Gelbe nicht ein Pfennig mehr por handen sei. Weil man das aber nicht glaubte, so wurde die vor Schmuh starrende Laube gründlich durchsucht, der Garten bis zu einer Tiefe von 50 Zentimetern umgegraben, jedoch nichts gefunden. Ilm nichts unversucht zu lassen, entschlossen sich die Kriminalbeamten am vergangenen Sonnabend, den mit Klintern belegten Fuß boden der Laube aufzureißen. Jezt hatten fie Erfolg. Genau im Mittelpunkt eines Raumes stießen sie in 2% Meter Tiefe gewickelt war. auf eine Konservenbüchse, die in wasserdichtes Papier   ein­Die unscheinbare Hülle enthielt den gesamten in Soburg gestohlenen Schmud und 2250 m. bares Geld. Personen, die der Kriminalpolizei weitere Aufschlüsse über das Tun und Treiben der Gesellschaft geben fönnen, werden ersucht, sich bei Kriminalkommissar Trettin im Polizeipräsidium zu melden.

Die Pflichten der Elternbeiräte! Bielen   neugewählten Eltern­Schulung für ihre Aufgaben ist daher eine dringende Notwendig­beiräten fehlen häufig Erfahrung und Rüstzeug für diese Tätigkeit. teit. Die Arbeiterbildungsschule hat einen Kurjus ein­Infolge widriger Umstände tann der Kurjus erst am Dienstag, dei gerichtet( 6 Abende): Die Arbeit der Elternbeiräte. auch am zweiten Sturfusabend, der wegen des Revolutienstages auf 2. November, beginnen. Anmeldungen können daher noch erfolgen, den 16. November fällt. Der Kurfus findet flatt jeden Dienstag Don 8-9% Uhr abends in der Sophienschule, Beinmeisterstr. 16/17. Erdgeschoß, Zimmer 3.

Beruntreuungen bei einer Banffiliale in Allenstein  . Bei der werbe sind Berunireuungen zweier Beamter in Höhe von insgesamt Zweiganstalt Allenstein der Ostbank für Handel und Ge etwa 100 000 Mart aufgedeckt worden. Wie wir hören, ist

teilweise Dedung vorhanden, so daß der Berluft für das Unternehmen Den Betrag von 50 000 Mart nicht übersteigen dürfte.

Das Bollsbildungsamt Reln'dendorf veranstattet am Dienstag, den 2. Movember, abenbs 8 116r, im Tegeler Bereinsbans. Hauptstraße, einen Abend des Humors. Stünstlerische Leitung: Theo Maret. Eintrittspreis 50 31. Erwerbslose und Wohlfahrtsrentner freien Eintritt. Wiederholung am Mittwoch. den 8. November, abends 8 Uhr, in Hermsdorf  , Restaurant gum Lindengarten, Berliner Straße.

Zum Besten des heimes für entfaffene welbliche Strafgefangene in Hubertushöhe, Zor der Hoffung" genannt, veranstaltet Gedwig Wangel am 2. November in Mercedes  ", Unter den Lipden 30/51, enten gefellschaftlichen Werbeabend. Bierzig der befanntesten Echauspieler und Echauspielerinnen werden anivesend fein und ihr helfen.

Englifch für Freunde internationaler Kleinerbeit Englische   Zirkel für Anfänger, Mittelstufe und Fortgeschrittene netmen auch in diefem Serbst noch Benofsinnen und Genoffen auf. Der Unterricht finbet( pätnachmittags nnd von 8-10 im Zentrum der Stadt statt. Untoftenbeitrag möchentlich 1 M. gmei Anfängei sirkel werden Montags und Dienstags tagen, die Mittelstufe Donnerstags, die Fortgeschrittenen hingegen nur am 1. unb 3. Mittwoch im Monat( bieriür auch nur 2 M. monatlicher Beitrag); die Spätnachmittags- Birfel fönnen noch den Wünschen der Schüler ange­paßt werden. Es wird Anschauungsunterricht erteilt und nur englisch gesprochen; man erlernt bie rembsprache wie feine Mutter­iprache. 3weds Erweiterung des Brief- und Zeitungsaustausches mit eng lilchen Genossen sollten recht viele mitarbeiten und die Bege ebnen helfen, hoffen fübren. Die gegenseitigen Befuche sollen im nächsten Sommer eben­die zu einem befferen persönlichen Bersleben deutscher und englischer Ge­naler Sleinarbeit"( Gen. Dr. Baek, N 21, Stromftr. 58). Anmeldungen falls nieder fortgefekt werden. Auskünfte durch die Freunde internatio zu den Kufen an den Reiter der Bitfel, Genossen W. Iorte, SW 19, Sturfir. 32, langi. Lehrer städt. Fortbildungsschulen in England u. Schottland  ,

Groß- Berliner Parteinachrichten.

80. Abt. Schöneberg  . Dienstag, den 2 November, abenbs 8 Uhr. wichtige Funk tionärfigung bei Gürlich, Begasftr 1. 106. Abt. Johannisthal  . Dienstag, den 2. November, abends 8 Uhr, bei Gobin, Roonftr. 2, wichtige Funktionärsfizung. 125. Abt. Weißenfee. Dienstag, den 2. November, abends 71%, Uhr. beginnt im netten Jugendheim, Parlftr. 36, ein sich über 6 Dienstage erftredender Rurfus: Einführung in die Gesellschaftswissenschaft" Bortragender: Dr. Schiöber Sör­gebühr für 6 Abende 1 M. Parteifunktionäre find von der Hörgebühr befreit. Achtung! Wittmoch. ben 8. November, abends 7%, Uhr, bet Gallas, Funk tirnärfikung. Bir bitten, die Sauslisten und Gewerkschafts- Kartothettarten bestimmt mitzubringen.

Sport.

Tieh- Buschenhagen in Front!

24- Stunden- Zeit im Telegrammverkehr. Bon heute ab ist im deutschen   Telegrammverkehr die 24- Stunden- 3ählung eingeführt, forennen. Recht lebhafte Kämpfe brachte die erste Stunde. Schon daß Bezeichnungen wie vormittags und nachmittags in Wegfall tommen. Am 15. November werben Fest telegramme emge­führt. Offiziell heißen fie L. x.- Telegramm. Glückwunschtelegramme zu Geburtstagen, Berlobungen, Hochzeiten usw. werden auf Wunsch des Absenders auf einem fünstlerisch ausgestatteten Formular, auf dem ber Zegt handschriftlich von einem Beamten( Gedichte in Bersform) niedergeschrieben wird, dem Empfänger zugestellt. Dafür wird eine Sondergebühr von 1 M. erhoben. Spanisches Gitarre- Konzert.

Das Bolfsbildungsamt Friedrichshain   veran. staltete in der Schuloula Koppenstraße ein Konzert des spanischen  Gitarrevirtuosen Emilio Pujol  . Aus einem erlesenen, alten 3n ftrument, Guitarre latine mit flachem Korpus( zum Unterschied von der birnenförmigen Guitarre marespue) mit einfacher, sechsfaitiger Bespannung, zauberte er ein ganzes Orchester en miniature herpor. Süß- schmeichelnde Geigenmelodien, dunfelgefärbte, volltönende Cellofolis mt fohwierigen Passagen, perlenben Läufen, faprizios hüpfender Biccicatpbegleitung, bumpfe Fagottbässe, schmelzende Harfengänge. Alte spanische Gitarremufit aus dem 17. unb 18. Jahr hundert, tiefmurzelndes, echtes Boltsempfinden, das sein melodisches Erleben im feurig- beschwingten Tanzrhythmus oder im fchmachten. den Liebeslied ausdrückt, Die spanischen Virtuosenstüde gefallen burch bie Craftheit der Tenführung. Tedit und musikalisches Beinempfinden stehen bei Bujol auf gleich hoher Stufe. Den weiteren Teil des Abends bestritt eine im Brogramm nicht erwähnte Dame, Mathilde Cuervas aus Sevilla  . Ebenfalls eine Meifterin ihres Faches, bevorzugte sie das sogenannte Rascadofpiel( anda­lufische Boltsmusik, maurischen Ursprungs). Hier wird durch Nagel anfchlag eine furzer Ton der scharf angeschlagenen Saite erzeugt.

Einen verheißungsvollen Auftakt für das am tommenden Donnerstag beginnende Sechstagerennen im Sportpalaft bildete gestern das internationale 3- Stunden Mannschafts. nach 10 Rinuten wußte Frice das Feld in Aufregung zu verseßen, jedoch mußte das Rennen infolge Sturzes Faudet und Häusler auf turze Beit neutralifiert werben. Inzwischen ist die erste Bertungs zeit herangerückt. Bunfte auf Punkte werden erjagt, bis Tietz nach dem zweiten Spurt tapfer Loszieht. Choury persucht das Feld wieder zusammenzuführen, was aber nicht gelingt. Tiek fann das Feld in der 29. minute überrunden. Nach Beendigung des vierten Spurts fann die Mannschaft Stolz- Kohl ebenfalls eine Runde gewinnen. Bagnoul Duran und Koch- Miethe rücken in die Spigengruppe ein. Nach dem Ausfahren einer Prämie verstehen es Tieß- Buschenhagen wieder eine Runde aufzuholen. Nach der ersten Stunde hat das Felb 41,820 Kilometer bedeckt. Auch die zweite Wertungsgruppe bringt wieder intereffante Rämpfe. Nach der Wertung stoßen Koch Miethe vor. Im rasenden Tempo umfreist das Feld das 160- meter­Holzoval. Später wird bekannt, daß die Spigengruppe nur noch aus Koch- Miethe und Tieß- Buschenhagen besteht. Alle anderen Fahrer liegen eine bis vier Runden zurüd. Licz- Buschenhagen ar beiten so, daß fie balb alle in die Spige haben. Die Spurts der vierten halben Stunden bringen den Sturz der Mannschaft Hahn­Fricke, bie später haburch das Feld verlassen müssen. In zwei Stunden hat das Feld 82,930 Kilometer zurückgelegt. Auch die letzte Stunde verläuft spannend. Tonant und Faubet forgten in erster Linie für Stampf, Rampf und nochmals Stampf.

Als Sieger biefer grandiosen harten Fahri gehen Tiez- Buschen­hagen( 32 Buntte) hervor. linter lebhafter Atflamation fahren sie die verdiente Ehrenrunde. Zweite Mannschaft wurde mit einer Runde zurück Faudet- Choury( 60 Punkte) vor Kohl- Stolz( 15 Bunfte) und Roch- Miethe( 14 Bunfte). Zwei Runden zurüid: 1. Bagnoul­Duran( 31 Punkte). Fünf Runden zurück: 6 Tonani- De Martini ( 45 Punkte). Insgesamt wurden 123,814 Kilometer zurüdgelegt.