Die Messerstecherei in der Spreestraße.
Der mutmaßliche Täter verhaftet.
ke. Kommunale Konferenz
Die Messerstecherei in der Spreestraße zu Charlottenburg , über die wir bereits im geftrigen Abendblatt berichteten, hat noch ein 3 meites Todesopfer gefordert. In der Nähe des Wilhelmplazes wurde ein Mann in hilflosem Justande aufgefunden, der mehrere schwere Bauchstiche erlitten hatte. Der Verletzte wurde in das Westender Krankenhaus geschafft, wo er furz nach der Einlieferung starb. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, daß es sich um den Arbeiter Karl Bilabski aus der Kaiser- Friedrich Straße zu Neukölln handelte. Den angestrengten Bemühungen der Mordkommiffion unter Leitung der Kommissare Raschwitz und Lobbes ist es gelungen, den vermutlichen Täter zu verhaften. Es ist ein 18 Jahre alter Fenster puger Emil Cislot aus der Grolmanstr. 15 zu Charlottenburg , der zusammen mit seinem 20jährigen Bruder August und einem 20jährigen Hausmädchen El friede Beiersdorff in der Berliner Straße ein Vergnügen mitgemacht
hatte.
Der mit schweren Stichverlegungen in den Unterleib in das Moabiter Krankenhaus eingelieferte und furz darauf verstorbene Mann ist als ein Chauffeur Friz Liebenow aus der Potsdamer Straße ermittelt worden. Die beiden Erstochenen, Frizz Liebenom und Chauffeur Billi Bilabski waren in den GermaniaSälen zu einem Tanzvergnügen. Schon im Saale fam es zwischen einem 20 bis 22 Jahre alten Mann, der„ Emil" gerufen wurde, wegen eines Mädchens zu Streitigkeiten, die sich später auf der Straße fortsetzten. Ein Freund des Bilabsti bat um seinen Beistand. Dieser, des Borens fundig, geriet mit Emil, der von Beruf Fensterpußer ist, in ein Handgemenge. E. wurde das Nasenbein zertrümmert. In seiner But ergriff er ein Meffer und stach auf seinen Gegner ein, der blutüberströmt zu sammenbrach. Jetzt stellte sich Liebenow dem Messerstecher entgegen, wurde aber ebenfalls von dem Wütenden niedergestochen. Nun
stoben die Anwesenden auseinaeder und der Täter flüchtete.
Durch Zeugenaussagen wurde der Verdacht auf die Brüder gelenkt, die bereits vorbestraft sein sollen und als rabiate Menschen in der Gegend bekannt sind. Emil C. wurde von Kriminalbeamten am Bahnhof 300 festgenommen und dem Polizeipräsidium zugeführt. Er und sein Bruder bestreiten zunächst noch energisch jede Schuld. Der Täter wurde Zeugen gegenübergestellt, die ihn mit aller Bestimmtheit als den Messerstecher wiedererkennen wollen. Auch der Schneider Dummer, den man mit der Angelegenheit in Zusammenhang brachte, dann aber wieder freiließ, ift erneut verhaftet worden. Gegen ihn haben sich er. neut Verdachtsmomente wegen Beihilfe ergeben. Noch in den Nachtstunden wurde August Cislot, der Bruder des Täters, auf dem Polizeipräsidium vernommen.
Kistenfahrer.
Merkwürdiges Frachtgut.
Rätselhafte Einbrüche, die bei Berliner Spediteuren verübt wurden, fanden endlich eine überraschende Aufklärung. Man fonnte sich niemals erklären, wie die Diebe in die Räume hinein- und wie sie wieder herausgekommen sein konnten. Jetzt ist das Rätsel gelöst. Es waren die Kistenfahrer an der Arbeit, die im August d. J. auf dem Bahnhof in Dresden abgefaßt wurden.
Ein Kaufmann Emil Heyne, der früher mehrere Geschäfte mit photographischen Artikeln betrieb und unter dem Namen Photo- Heyne" in ganz Berlin bekannt war, und ein Kaufmann Hans Schier hatten sich zusammengefunden, um sich auf eine ganz abgefeimte Art in den Besitz von Speditionsgütern zu sehen. Heyne, der in der Inflationszeit seine Geschäfte verkaufte und dadurch wirt schaftlich zugrunde ging, ließ vier Kisten bauen, die sich von gewöhnlichen Speditionslisten nicht unterschieden. Er und Schier füllten drei davon mit Steinen und anderem wertlosen Zeug, und in die vierte wurde Schier selbst verpackt. Henne ließ dann alle vier Risten von einem kleinen Fuhrunternehmer aus dem Westen der Stadt zu einem Großspediteur bringen, um sie dort für eine Nacht lagern zu lassen. Er spielte dabei den Angestellten irgend eines Geschäftes, das nicht über genügende Lagerräume verfüge. Am nächsten Morgen wurden die Kisten wieder abgeholt. Jeht aber mit ganz anderem Inhalt. Schier war über Nacht aus seiner Rifte herausgefrochen, hatte sich lagernde Kisten mit wertvollem Inhalt herausgesucht, diese auf seine Kisten umsigniert und die eigenen Risten mit den fremden Kennzeichen versehen. Nach diesen Manipulationen hatte er sich wieder in seine Kiste versteckt, und so murde er denn mit den drei anderen zu einem Drogisten Heiberle aus Tempelhof nach dessen Geschäftsräumen in der Lüzomstraße angerollt. Hier wurde er befreit. Er erbrach auch frembe Kisten und vertauschte deren Inhalt mit dem wertlosen Zeug seiner eigenen. Von den Räumen Heiberles aus wurden die erbeuteten Sachen verkauft. In zwei Fällen, die ihnen bereits bestimmt nachgewiesen werden fonnten, brachten die findigen Leute für je 4000 Mart Güter an sich. Ein dritter Bersuch aber mißglückte. Die Kisten tamen jegt an einem Sonnabend abend in einen Speditionsraum und lagerten bis Montag. In diesem Betrieb aber war Nachtdienst eingerichtet. So fonnte Schier sein Ver sted nicht verlassen und nicht arbeiten". Aber nicht das allein. Die Leute, die abends, in der Nacht und auch am Sonntag tätig maren, setzten sich in den Pausen, zum Frühstück und dergleichen, ausgerechnet auf seine Kiste, unterhielten sich dabei sehr lebhaft und trommelten mit den Fersen auch gegen die Seiten seines Verschlages. Als er am Montag morgen in der Lüzowstraße erlöst wurde, erklärte er sehr entschieden, auf einem Speditionshof mache er nicht mehr mit, weil er nicht verrüdt werden wolle. So famen denn die Unternehmer, nach dem Muster einer Kolonne, die früher auf der Strede Berlin - Leipzig tätig gewesen war, auf den Gedanken der Kistenfahrt, für die sie die Strede Berlin - Dress den aussuchten. Aber schon am Ende der ersten Fahrt wurde Schier erwischt und bald darauf auch Henne festgenommen.
Es wird geheizt- aber nicht gelüftet.
Die Berliner Straßenbahn heizt! Das ist schön und erfreulich. Gleichzeitig aber müssen die Fahrgäste ein anderes Uebel in Kauf nehmen: es wird leider nicht genügend gelüftet. So verständlich es ist, daß die Wärme festgehalten werden soll, so unerfreulich ist es, die verbrauchte warme Luft einatmen zu müssen. Die Straßenbahngesellschaft sollte eine Anweisung an die Schaffner geben, daß an allen Endhaltestellen gründlich gelüftet werden muß und daß auch während der Fahrt mindestens ein oder zwei der fleinen oberen Durch lüftungsflappen offengehalten werden. Auch die Aboag follte mehr lüften als es bisher geschieht: es ist nicht angenehm, in der verräucherten und verbrauchten Luft des völlig geschlossenen Oberbeck's zu sitzen, aus dem die Luft überhaupt nicht mehr entweichen fann. Frische Luft tut not!
Ein österreichisch- deutsches Reisebureau.
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Das aus Kreifen des Desterreichisch- Deutschen Bolfsbundes vor vier Jahren geschaffene Desterreichisch Deutsche Reise. und Berkehrsbureau hat jetzt, nachdem ihm der amtliche Fahr fartenverkauf übertragen wurde, den Betrieb in feinen wesentlich ver größerten Geschäftsräumen, Taubenstraße 34, eröffnet. Anläßlich der Eröffnung besichtigte der österreichische Gesandte Dr. Frant die neuen Geschäftsräume und sprach seine Freude darüber aus, daß es dem Leiter des Bureaus, Herrn Werre , gelungen ist, daß Defterreichisch- Deutsche Reise- und Verkehrsbureau aus fleinen An
Dienstag, den 2. Kovember, abends 8 Uhr, im Rathaus, Königstraße( Stadtverordnetenfitungsfaal). Tagesordnung:
Unsere kommunale Politik in Berlin Die Wahlen zum Magistrat u. die letzten Borgänge im Rathause Referent: Genosse Richard Krille.
Bur Teilnahme sind berechtigt: Die SPD. - Stadt- und Bezirksverordneten, die Magistrats- und Bezirksamtsmitglieder, die Mitglieder des Bezirksvorstandes, die Abteilungsleiter und alle kommunalpolitisch tätigen Genoffen und Genossinnen. Dhne Mitgliedsbuch kein Zutritt.
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fängen zu seiner heutigen, auch nach außen hin repräsentativen Form zu entwickeln. Der Gesandte dankte Herrn Werre für die Arbeit, die er seit Jahren im Interesse einer möglichsten Verdichtung des gegenfeitigen österreichischen und deutschen Reiseverkehrs leiste und gab der Heffnung Ausdrud, daß das neue Bureau noch wirksamer als das alte der gemeinsam österreichischen und deutschen Reiseverkehrsinteressen zu dienen vermögen werde.
100 Jahre Weidendammbrücke.
Am 1. November waren 100 Jahre verflossen, seit die erst e eiserne Brüde über die Spree an Stelle eines alten, steilen und hölzernen Steges am Weidendamm aufgeführt wurde. Unsere Vorfahren sahen in der Vollendung und Inbetriebnahme dieses Bauwerts mit Recht einen bedeutenden Fortschritt auf dem Wege der Vervollkommnung des Berliner Stadtbildes; denn die alte Brücke war bei ihrer fieilen Lage und den täglichen Unfällen ein Schandfleck für das emporstrebende Berlin geworden. Die Bes deutung der neuen Anlage bestand darin, daß im Gegensatz zu den Gepflogenheiten der damaligen Bauweise die ganze Brücke aus Eisen hergestellt war. Sie bestand aus vier Bogenöffnungen ( auf jeder Seite zwei), die auf eisernen Sohlplatten ruhten. Die ganze Länge betrug 177 Fuß und die Breite 34 Fuß. Die Bürgersteige waren 7 Fuß, der Fahrdamm, der bei dem alten Steg fehlte,
FUNK
WINKEL
Das Sonntagabend. Programm war in jeder Be. ziehung verfehlt. Es ist hier bereits auf den unterstrichen demonstrativen Charafter einer Reformationsfeier im Rundfunk hingewiesen worden. Aber selbst einmal zugegeben, daß diese Feier berechtigt wäre, so bleibt die Zusammenstellung des Programm: noch immer ein einziges Unglüd. Gteinrüd liest Luthersche Briefe vor. Was soll das? Es handelt sich hier doch meniger um rein persönliche Bekenntnisse als um religiöse Ausein andersetzungen, die feinen fünstlerischen Wert haben, die nicht einmal das Porträt des Menschen Luther geben. Also liest man sie nur vor, damit Luthers Name auf dem Programm prangen fann. Auch Orgelporträge fommen im Rundfunk zu feiner vollen Geltung, die Orgel flingt manchmal wie ein Harmonium. Was bleibt übrig? Ein Hansens, den man leider nicht mehr vor der Bühne hört. Aber gut flingender Knabenchor und der gesättigte Alt Bilmar. der Rundfun? sollte es endlich aufgeben, unentwegt verbeugungen vor den Gefühlen weniger zu machen und die große Masse seiner Hörer einfach zu ignorieren. Hoffentlich bleibt die Reformationsfeier das letzte Experiment dieser Art. Da gegen war Die Stunde der Lebenden, die den Dichtern Haringer und Billinger gewidmet war, wertvoll. Hermann Kafa sprach die und Billinger gewidmet war, wertvoll. Hermann Rajad sprach die Einleitung präzisiert, flar, jeder Gedante scharf formuliert. Erwin Kaiser und alse Samnizer rezitierten aus den Werken sehr rhythmisch und doch mit warmem Gefühl.
Wenn man schon Otto Ernstsche Novellen liest, dann soll man wenigstens den Klößchenatzent der Rührung vermeiden, den Elisabeth von Elfa liebevoll pflegt. Die Novellenstunde, die sich in legter Zeit auf anständigem Niveau hielt, beginnt wieder in Kitsch zu verfanden und damit überflüssig zu werden. Das Nachmittags: fonzert litt ebenfalls unter der Unzulänglichkeit der Vortragenden. Marita von Reichenbach befigt einen schön klingenden Sopran, aber es fehlt an Ausdruck, und die Stimme Emil Hennings' hat feinen ausgesprochenen Charakter, fie schwankt zwischen Tenor der Bianist Alfred Lüer enttäuscht. Das Impromptu in As- Dur und Bariton, außerdem entfalten sich die Töne nicht frei, und auch wird merkwürdig falt gespielt. Man nennt das Konzert„ Romantit", boch wo bleibt das Träumerische, Melodiöse Schuberts oder Schumanns? Am Abend dann das Oratorium" Paradies und Beri" von Robert Schumann . Die Aufführung unter Professor Rübel zeigte ganz großes Format. Wie sind hier alle Stimmen fchattiert, wie frei und ausgeglichen fpielt das Orchester und wie rein und innig singt der Chor. Jokens Tenor wirft etwas dünn, und auch, der Bariton Fred Drissen weiß nicht immer au feffeln, aber alle überragt Elisabeth Schumann , die eine strahlende höhe entwickelt und auch dieses Mal mit ihrem Ausdruck bezwingt. Das Rundfunkprogramm.
Dienstag, den 2. November.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
12.30 Uhr nachm.: Die Viertelstunde für den Landwirt. 4.30 Uhr abends: Egon Erwin Kisch : 1. Salzburg ist die Hauptstadt. 2. Ein Spaziergang auf dem Meeresboden.( Gelesen vom Verfasser). 5-6 Uhr abends: Etté- Kammerorchester. Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theater- und Filmdienst. 6.30 Uhr abends: Stunde mit Büchern. Dr. Friedrich Castelle: Hermann Löns von Freundeshand nachgesandt. Max Dreyer : Das Riesenspielzeug und Der singende Wald. Moritz Heimann : Nachgelassene Schriften. Richard Dehmel : Bekenntnisse. 7.05 Uhr abends: Robert Saudek , London : Wissenschaftliche Graphologie. 7.30 Uhr abends: Uebertragung der Kundgebung des Verbandes für europäische Verständigung aus dem Reichstag . Ansprachen der Abgeordneten: Prof. Dr. Walter Schücking; Geheimrat Prof. Dr. Wilhelm Kahl ; Prälat Dr. Ludwig Kaas ; Reichsminister a. D. Rudolf Wissell ; Wilhelm Heile . 9 Uhr abends: Populäres Orchesterkonzert. Dirigent: Bruno Seidler- Winkler . Solistin: Agnes v. Bonkowska, Sopran. 1. Rossini: Ouvertüre zu„ Wilhelm Tell". 2. Massenet : Scenes napolitaines. 3. a) Bizet : Draußen am Wald, Arie aus der Oper" Carmen ", b) Puccini : Eines Tages sehen wir. Arie aus der Oper Butterfly( Agnes von Bonkowska). 4. Tschaikowsky : Francesca da Rimini. 5. Puccini : Nur der Schönheit weiht' ich, Gebet aus der Opor Tosca( Agnes von Bonkowska). 6. Pirani: Im Heidelberger Schlosse, sinfonische Dichtung, op. 43. Im Schloßhofe. Auf der Schloßterrasse im Mondenschein. Tanz im Schlosse. Bacchanal am goßen Fasse( Berliner Funkorchester). Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst. Sportnachrichten, Theater- und FilmKönigswusterhausen, Dienstag, den 2. November.
dienst.
3-3.30 Uhr nachm.: C. M. Alfieri, G. v. Eyseren: Spanisch. 3.30-4 Uhr nachm.: Prof. Dr. Niebergall: Wertpsychologische Er ziehungslehre. Unbewußte Einflüsse. 4-4.30 Uhr nachm.: Prof. Dr. Niebergall: Wertpsychologische Erziehungslehre. Bewußte Einwirkungen. 4.30-5 Uhr nachm.: Aus der padagogischen Welt. 5-6 Uhr abends: Emanuel Lasker : Die moderne Schachpartie. 8-6.30 Uhr abends: Geh. Rat Volkmar: Eröffnung des Juristenfunks. 1. Ansprache. 2. Geh. Prof. Dr. Kahl: Wesen und Bedeutung des Rechts. 6.30-7 Uhr abends: Dr. Neuburger: Lyriker der Romantik. 7-7.30 Uhr abends: Reg.- Rat Dr. Krammer: Deutsche Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts. abends: Dr. Paul Fechter : Fraenger , Deutscher Humor. Ab 8.30 Uhr abends: Uebertragung aus Hamburg
7.30-3 Uhr
wurde
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20 Fuß breit. Die Kosten dieses Wertes, das 1876 umgestaltet bea die letzten Arbeiten sind noch in aller Erinnerung trugen 60 000 Zaler. Die Weidendammbrüde war die erste Brüde über einen preußischen Strom, bei der die Eisenkonstruktion angewandt wurde, und der Berliner von 1826 rühmt sich, durch die Herstellung dieses Baues sogar das englische Borbild übers troffen zu haben.
Hartsteinplatten als Straßenpflaster.
In der Königin Augustta Straße in Berlin ist auf ihrem westlich der Bon- der- Heydt- Brüde gelegenen Abschnitt vor dem Reichswehrministerium eine neue Straßenbefestigung zur Ausa führung gefommen, bei der Hartsteinplatten zur Anwendung gelangt find. Die Königin Augusta- Straße ist eine sehr ftare befahrene Einbahnstraße, die insgesamt stündlich von etwa 220 Fahra zeugen, darunter etwa 90 Pro3. Kraftwagen, benutzt wird. Die Verfuchsstrecke hat eine Breite von 7,6 Meter und ist 70,65 Meter lang, so daß die gesamte Fläche rund 550 Quadratmeter beträgt. Die Hartsteinplatten bestehen aus einem förmigen Quarzitgestein , das zerfleinert und zersplittert, mit einem Bindemittel feucht zusammens gemengt und in hydraulischen Pressen unter starkem Druck geformt wird. Die Blatten sind 6,5 Zentimeter start und 30 Zentimeter int Quadrat groß. Auf das alte, aus Beton bestehende Straßenfundament wurde zunächst eine etwa 6 bis 7 Zentimeter starte Zementmörtelschicht aufgebracht und auf dieser die Hartsteinplatten regelrecht wie Fliesen vermauert; die etwa 3 bis 5 Zentimeter weiten Lücken zwischen den Blatten wurden mit reinem Zementmörtel verQuadratmeter bei Lieferung und Verlegen der Platten, Herstellung goffen. Die Koften dieser Befestigung betragen 12,60 m. für den der darunter befindlichen Zementmörtelschicht und einer vierjährigen Unterhaltung. Die fertige Straßendecke bildet einen volkommen ebenen Fahrdamm, der auch bei starkem Regen seine Rauheit beibehält und rasch wieder trocknet.
Rohrpoftverbindung nach Tempelhof .
Der südliche Teil der Stadt Berlin , und zwar der Bezirk an das Rohrpostney an Tempelhof , ist nicht geschlossen. Der Bezirk zählt gegen 70 000 Seelen und hat zahireiche Industriebetriebe am Teltowfanal aufzuweisen. Es liegt für die Rohrpoftverbindung ein dringendes Bedürfnis vor. Das Bezirksamt hat daher bei der Oberpostdirektion in Berlin den Antrag gestellt, bei der jeßigen Gelegenheit der Neuregulierung und -befestigung der Berliner Straße in Tempelhof den Rohrpofikana! einzubauen. Es soll dadurch vermieden werden, daß später für den genannten Zweck die Straße nechmals aufgerissen und der Straßenverkehr behindert wird. Bekanntlich hat der Süden nur eine Aus fallstraße nach Berlin , und auf dieser findet ein starker Verkehr statt. Es ist zu erwarten, daß sich die Oberpostdirektion nicht der für den Bezirk so wichtigen, nicht aufschiebbaren Frage des Anschlusses des Postamis in Tempelhof an das Rohrpostneh in Berlin verschließen wird. Die Bezirksversammlung wird sich ebenfalle in der nächsten Sigung mit einem Dringlichkeitsantrage über die Angelegenheit beschäftigen.
Der Nachschulungslehrgang für männliche Wohlfahrtspfleger, der am 1. November beginnen follte, wird nach einer Mitteilung des Hauptausschusses für Arbeiterwohlfahrt e. V., Berlin SW. 61, BelleAlliance- Blag 8, verlegt. Sobald der genaue Termin feststeht, erhalten diejenigen, die zu dem Kursus zugelassen werden, mit besonderem Schreiben vom Hauptausschuß fofort Mitteilung. Bewerbungen bzw. Anträge auf Zulaffung zu dem Nachschulungslehrgang werden noch entgegengenommen. Sie sind dem Hauptausschuß unter der angegebenen Adresse einzusenden.
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Hokuspulus im Familienfreife. Die Magier- Vereinigung Maja" lud Freunde und Mitglieder zu einem Familienabend nach dem Friedrichshain . Nach der schwungvollen und weitausholenden Ansprache des Festleiters ausgehend von den Stammpätern der edlen Zauberkunft, den Bersern, Indern und so weiter machte man fich auf ganz große magische Wunderdinge gefaßt. Als erster Magier erschien ein wohlgenährter junger Herr, der, mit lustigen Verelcin garniert, allerhand Kleinigkeiten verschwinden und wiederauftauchen ließ. Dann tam eine flotte Jongleuse, ein Bauchredner und noch vers schiedene andere Bauberlehrlinge". Hoffentlich fühlt sich feiner der Herren Amateure berufen, Kollegen von Beruf ins Handwerk zu pfuschen und dadurch das Elendskontingent der wirklichen Artisten zu bereichern.
Jm Zeichen des Berkehrs. Aus Anlaß der Strahlenfahrt des
ADAC . fand in den Gesamträumen des 300 ein Fest unter dem Motto:" Im Zeichen des Verkehrse statt. Brominente Stünfter hatten ihre Stunft in den Dienſt der Sache geftelt; mehrere Stapellen spielten auf. Auch durch geschickte Deforationsbauten war für Abwechslung auf diesem Gebiete in weitem Maße Sorge getragen. Die Belohnung in Sachen der Celferder Eisenbahnfatastrophe. Die Reichsbahndiretton Hannover und der Regierungspräsident in Lüne burg haben die für die Ergreifung der Täter des Eisenbahnverbrechens bei Leiferde ausgefaßten Belohnungen von 25 000 und 2000 m. je zur Hälfte den beiden Anzeigern Schröder und Windmann zugewiesen. Für die an der Ergreifung der Täter Beteiligten find besondere Belohnungen erteilt worden.
25 Jahre Konfumverein Trebbin. Der Konsumverein für Trebbin und Umgegend feierte am Sonnabend sein 25jähriges Bea stehen. Die Festveranstaltung war von Genossenschaftern und deren Angehörigen besucht. Ein Jahr nach der Gründung des Konsum vereins wurde die erste Berkaufsstelle eröffnet und im Jahre 1905 erfolgte die Umwandlung zur Genossenschaft. Die Mitgliederzahl erhöhte sich von Jahr zu Jahr. Der Krieg und besonders die Inflation haben Rückschläge gebracht, die jedoch bald wieder überwunden werden fonnten. Heute umfaßt der Konsumverein etwa ein Drittel der Einwohner des Ortes, er unterhält zwei Berkaufsstellen und ein eigenes Geschäftshaus. Man trägt sich sogar mit dem Ge danken, in absehbarer Zeit eine eigene Bäderei zu errichten. Der Sekretär des Verbandes ostdeutscher Konsumvereine, Genosse Hildebrandt, überbrachte die Glückwünsche des Zentralvor standes der Genossenschaften. Er überreichte dem Berein ein geschmackvoll ausgeführtes Protofollbuch der Verlagsgenossenschaft Deutscher Konsumvereine sowie eine Plafette vom Berband ofte deutscher Konfumvereine Filmvorführungen von Genossenschaftsanlagen der Konsumvereine sowie Konzert und Gesangsvorträge umrahmten die Feier.
Wohlfäfigkeitskonzert der Schupo. Am Donnerstag, ben 4. November, abends 8 Uhr, findet in der Etaatlichen Hochschule für Mufit in Char lottenburg das erste Wohltätigkeitskonzert des Sinfonieorchesters der chubpolizei ftatt. Der Reinertrag der Beranstaltung ist für die Wohlfahrtseinrichtungen der Schupo bestimmt.
Ein Jubilar. Heute feiert Genoffe Karl Schols, Wrangelfiraße 110 seinen siebzigsten Geburtstag in voller Gesunddeit. In seiner 51 jäbrigen Parteizugehörigkeit bat Karl Scholz seine ganzen Kräfte der Baitei stets zur Verfügung gestellt und auch beute noch sieht man den Alten unermüdlich bei jeder Kleinarbeit und in jeder Versammlung. Dem tapferen Mitstreiter noch langen heiteren Lebensabend.
Eisenbahnunglück auf Linie Bozen - Meran .
Ein Zug in die hochgehende Etsch gestürzt. Die„ Sera" meldet aus Irient, daß der Passagierzug 531 der Cinie Bozen - Meran infolge eines vom Hochwasser verurjachten Geländeeinbruchs beim Bahnhof Lana in die hoch. gehende Etsch stürzte. Die Lokomotive und vier Wagen ver. janten teilweise in den Fluten. Der Cotomotivführer und der Heizer ertranten. Beide waren Geniesoldaten, die diese Strede bedienen. Ein Reisender wurde verleht. Die Linie steht auf 200 Meter unter Wasser. Weitere Opfer scheinen nicht zu beklagen zu sein, doch fehlen noch nähere Einzelheiten.