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Beamtenfragen im Bezirk Kreuzberg .

Die am vergangenen Mittwoch stattgehabte Bezirksversammlung brachte aus Anlaß der Aussprache über den dem Magiftrat einzu­reichenden Haushaltsvoranschlag für das Jahr 1927 eine ausgedehnte Debatte über Beamten, Angestellten und Ar­beiterfragen. Zum Kapitel" Personalbesoldung" empfahl der Haushaltsaus chuß der Bezirksverjammlung mehrere Anträge zur Annahme. Erstens wird das Bezirksamt ersucht, beim Magistrat Schritte zu unternehmen dahin, daß die Besoldungsgruppen 1-4 beseitigt und die nach diesen Gruppen Besoldeten in Gruppe 5 eingereiht werden. Zweitens soll die Ein­reihung der Angestellten und Hilfskräfte nach den= selben Grundsägen erfolgen, wie bei den Beamten. Drittens follen die bei einzelnen Dienststellen noch in erheblichem Maße ge­leisteten Ueberstunden durch Bermehrung des Per­fonals oder andere Maßnahmen des Bezirksamts beseitigt wer­den. In der Debatte über das Kapitel und die vorliegenden An­träge pries Pfarrer Koch seine Deutschnationale Partei als die beste Berfechterin der Beamteninteressen mit den hinlänglich befann­ten Tiraden. Er wetterte gegen die SPD. als die reattic. närste" Partei im magistrat und in der Stadtverordneten­versammlung und kündigte den Kommunisten treue Bundesbrüderschaft an, für den Fall, daß leztere im Rampfe gegen die SPD . nicht erlahmen. Koch unterstellte dem , reaftionären Magistrat" dieses Wort brauchte er zirka ein dugendmal daß er bestrebt sei, den Beamten ihre Beamtenrechte zu nehmen und sie zu Angestellten zu machen. Unserem Genoffen Litte war es ein leichtes, Kochs Ausführungen zurückzuweisen. Lite wies darauf hin, daß der im Saale anwesende Genosse Fritz Zubeil in seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Abgeordneter für die Beamten mehr getan habe als die Deutschnationale Bartei. Uuerdings habe unsere Partei mehr für die um ihre Existenz schwer fämpfenden Beamten der niederen Gruppen gesorgt als Herr von Schlieben, der den höheren Beamten alles geben wollte und für die unteren Beamten nur den Stiefel hatte. Auch stamme das Wort von den mittleren Beamten, die nur darauf bedacht feien, Roteletts so groß wie die Abtrittsbedel zu erlangen und am liebsten das ganze Jahr Ferien hätten, von feinem Sozialdemokraten, sondern von dem waschechten deutsch nationalen Grafen Weft ar p. Der Demokrat Gebauer unterstrich die Ausführungen unseres Genossen mit der Feststellung, daß er in seiner Eigenschaft als Beamtenrat einer Reichsbehörde ffets mehr Verständnis bei den sozialdemokra tischen Abgeordneten gefunden habe, als bei den deutsch nationalen, und hielt dem Pfarrer Koch vor, daß ihn der Schafs pelz, in den er zuweilen schlüpfe, nicht fleide; der Wolf sei zu Icicht zu erkennen. Den Kommunisten, die wieder mit einer Reihe Agita­tionsanträge tamen, wies Genoffe Siewert nach, daß ihre An­träge feinerlei rechnerische Unterlagen haben. In der Abstimmung wurde das Kapitel Personalbeseldung und die vom Ausschuß emp­fohlenen Anträge angenommen.

Die Wohnungsneubaufäfigkeit in Berlin behandelt in der so­eben erschienenen November- Nummer der Kommunalen Blätter" der Magistratsdezernent für das gesamte Berliner Woh­mungswesen und Bautommiffar Stadtrat Genosse Emil utfy. In anschaulicher Weise schildert hier ein genauer Kenner der Verhält niffe die Schwierigkeiten und auch die bisher erzielten Erfolge der Berliner Wohnungspolitit. In einem weiteren Artikel nimmt Dipl.­Ing. Genosse Nietsch Stellung zu der aktuellen Frage:" Die Entwidlung der inneren Stadt Berlin ". Die nach­folgende Abhandlung des Genoffen Dr. Bitte ist der Schulver waltung der sechs Berliner Innenbezirke gewidmet und am Schlusse gibt Genosse Krille Aufschluß über den Berliner Nachtragsetat 1926" und die damit den Bezirken auferlegten Sparmaßnahmen.

Che- und Segualberatungsstelle des Bundes für Mutterschuk, Am 11rban 10/11( Montag 7-9 Uhr abends). An der Schillingbrüde 2 ( Donnerstag 7-9 Uhr abends).

Erdbeben in Nicaragua . mo banis

Managua , 5. November .( WTB.) In den Morgenstunden er­eignete fich hier ein 50 Sekunden währendes Erdbeben, das in der ganzen Stadt großen Schaden anrichtete. Mehrere Ber­onen wurden getötet, bas Regierungsgebäude und die Kathe­drale wurden start beschädigt. Auch in anderen Teilen des Landes wurden Erdstöße wahrgenommen. Besonders heftig waren die Er schütterungen in der Umgegend des Bultans Masaya. In San. tiago wurde eine große Anzahl Häuser zerstört. Das Erdbeben ist das folgenschwerste seit 1898.

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Schweres Brandunglüd in Ungarn . Besti Naplo" zufolge ist auf einer Domäne in der Nähe von Szentes in Ungarn eine Arbeiterbarade völlig niedergebrannt. Unter den Trümmern fand man zwei vertohlte Leichen. Fünf Arbeiter wurden schwer und etwa 50 leicht verlegt. Außerdem werden noch zwei Arbeiter vermißt, die wahrscheinlich ebenfalls in den Flammen ihren Tod gefunden haben.

Ein Miffagskonzert veranstaltete am Sonntag bie musittapelle der Ortsgruppe Tegel vom Reichsbanner Schwar- Rot- Gold im Städtischen Kreiskrankenhaus Reinidendorf unter Leitung ihres Diri genten Scherf- Tegel. Dankbar erkannten die Patienten und das Pflegepersonal die ihm gebotene Unterhaltung an.

VINKEL

Bellini, der bis um die Wende des Jahrhunderts mit seinen beiden Hauptwerken Die Nachtwandlerin" und Norma" an fast allen Opernbühnen vertreten war, ist heute fast vergessen. Und doch wollen wir dem Rundfunk danten, daß er nun als Gendeoper ,, Norma" wieder aufleben ließ. Kein Geringerer als Wagner hat als junger Kapellmeister in Riga dem Werf nachgerühmt, daß es neben der reichsten Melodienfülle die innerfte Blut mit tiefer Wahrheit" vereine. Alles Lob, das man der Oper spenden könnte, ist mit diesem Saz eigentlich erschöpft. Aber in der Tat bietet ,, Norma" trop mancher uns heute musikalisch beinahe einfältig anmutenden Stellen an den dramatischen Höhepunkten fast immer eine Kraft des Ausdrucks, eine Einheit von Wort und Musik, die überraschen. Bellini zeigt sich in diesem Werf als eini genialer Musiker, ein Beherrscher des Handwerk­ lichen seiner Kunst war er aber selbst hier nicht. Im Orchester wie in den Gesangstimmen zeigt sich manchmal eine Dürftigkeit des mufitali­schen Sazes, die seltsam zu der Fülle der melodischen Einfälle fon traftiert. Aber auch hier ist es, als wären die Kräfte des Komponisten mit der Größe der Anforderungen gewachsen. Und auch in dieser Be­ziehung laffen die Höhepunkte kaum unbefriedigt. Selmar Meyrowiz, der das Werk schwungvoll dirigierte, wurde mit feinem Berständnis feinen Schönheiten gerecht. Schwer zu befehen ist die Rolle der Norma, bie scharfeste Lyrik mit heroischer Größe verbindet. Gertrud Bindernagel war ihr nicht ganz gewachsen, bot aber immerhin eine recht annehmbare Leistung. Recht gut, stimmlich im Ausdruck, war Emmy Bettendorf als Adalgisa. Neben diefen beiden weibs lichen Hauptrollen treten die männlichen Rollen in musikalischer Be­deutung zurüd. Bernhard Bötel , Emanuel List und Mar Kamphausen fanden sich mit ihren nicht sehr dankbaren Auf­gaben anerkennenswert ab.

Das Rundfunkprogramm.

Sonnabend, den 6. November.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

12.30 Uhr nachm.: Die Viertelstunde für den Landwirt.

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4.30 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der Berliner Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Franz v. Szpanowski. Anschließend: Rat­schläge fürs Haus, Theater- und Filmdienst. 6.30 Uhr abends: Medizinisch- hygienische Plauderei( San.- Rat Dr. Paul Frank). 7.05 Uhr abends: R. Herdmann Pender: Aspects of modern Eng­land"( Englands social structure).( In englischer Sprache). 7.25 bis 8.15 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). 7.25 Uhr abends: Abteilung Philosophie. Dr. med. Alfred Beyer: Lebens­tüchtigkeit und Lebenserfolg"( Das Bewußtsein). 7.55 Uhr abends: Hochschulkurse. Abteilung Technische Naturwissenschaft. Dr. Adolf Marcuse: Wissenschaftliche Grundlagen der Luftschiffahrt Menschenfluges). 8.30 Uhr abends: Dichtungen von Mynona. in allgemeiner Darstellung".( Der Tierflug als Grundlage des 1. Der zaite Riese. 2. Von der Wolke, welche so gern geregnet hätte. 3. Zur Tötlichkeit des Wechselns. 4. Das Weihnachtsfest des alten Schauspielers Nesselgrün( Rudolf Blümner , Rezitation). 9 Uhr abends: Blasorchester. Dir.: Kapellmeister Karl Woitschach. 1. C. Morena: Gammeljäger- Marsch. 2. Boieldieu : Ouvertüre zu der Oper Die weiße Dame". 3. Rhode: Doröschens Braut­fahrt. Charakterstück. 4. Czibulka: Liebestraurach dem Balle, Intermezzo. 5. Donizetti : Fantasie aus der Oper Lucia di Lammermoor , 6. Ch. J. Orth Spanische Bettlerin, Walzer. 7. Kom­ zák : San Marino , Marsch. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeitansage. Wetterdienst, Sportnach. richten, Theater- und Filmdienst. 10.30-12.30 Uhr abends: Tanz­musik( Tanzorchester Etté).

Königswusterhausen, Sonnabend, den 6. November.

3-3.30 Uhr nachm.: Dr. Amsel und Oberschullehrer Wester­ mann : Einheitskurzschrift. 3.30-4 Uhr nachm.: Postrat Behrend: Esperanto. 4-4.30 Uhr nachm.: B. K. Graef : Die Kunst des Sprechens. 4.30--5 Uhr nachm.: Das Neueste aus der pädagogischen Zeitschriften literatur. 5-5.30 Uhr nachm.: Dr. A. Dietrich: Rud. Eucken. Der Mensch und sein Werk. 5.30-6 Uhr abends: Hans Baluschek : Die Arbeiterschaft und die bildende Kunst. 6 bis 6.30 Uhr nachm.: Dr.- Ing. Schroeder: Der Dieselmotor und seine Anwendung. 6,30-7 Uhr abends Dr. Fritz Witt : Soziale Zahn­heilkunde. 7-7.30 Uhr abends: Dr. Mersmann: Die deutsche Oper von Mozart bis Schreker . 7.50-8 Uhr abends: Geh. Reg­Rat Prof. Dr. Waetzoldt: Das Wesen der deutschen Kunst. Ab 8.30 Uhr abends: Uebertragung aus Berlin .

Sport.

Koch- Miethe führen das Sechstagefeld.

Wilde Jagden; Ueberrundungen und Stürze.

Mittags 12 Uhr. Die Neutralisation ist beendet. 358,160 Rile meter find bedeckt, als Golle das Feld mit aller Rraft verläßt. Eine tolle Jagd entwickelt sich. Das nur schwach besuchte Haus gerät in Aufregung und feuert die Fahrer an. Wild umtreist das Feld das Oval, nur immer vorwärtshaftend. Dann stoßen Koch­Miethe vor ohne Erfolg. Das Feld beruhigt sich und das Renn­gericht entscheidet: Gottfried- Nebe haben ihre Gewinn. runde eingebüßt, Blanchonnet- Marcillac zwei Runden verloren!

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Die Nachmittagswertungen

bringen in ihrer ersten Hälfte folgende Ergebnisse: 1. Spurt: 1. Fride, 2. Rieger, 3. Gottfried, 4. Stolz. 2. Spurt: 1. Nebe, 2. Behrendt, 3. Horder, 4. Zonani. 3. Spurt: 1. Rieger, 2. Stolz, 3. Miethe, 4. Junge. 4. Spurt: 1. Knappe, 2. Behrendt, 3, Roch, 4. Buschenhagen. 5. Spurt: 1. Junge, 2. Rieger, 3. Gottfried, 4. Miethe. Schon nach dieser Wertung haben nunmehr Knappe- Rieger mit 4 Punkten Vorsprung die Spike vor Nebe- Gottfried über­In der vierten Nachmittagsstunde wird bekannt, daß nommen. Stolz infolge eines Sturzes bei der- Uhr Nachmittagswertung das Rennen wegen Bluterguß im linken Knie aufgibt. Sein Partner Behrendt bildet mit Lieb eine neue Mannschaft mit einer Berluftrunde und 15 Punkten.

10. Spurt:

Die zweite Hälfte der Nachmittagswertung bringt folgende Ergebnisse: 6. Spurt: 1. Gottfried vor Koch, Lonani, Lewanow. 7. Spurt: 1. Knappe vor Buschenhagen, Nebe, van Hevel. 8 Spurt: 1. Rieger vor Alerts, Bauer, Verschueren. 9. Spurt: 1 nappe vor Buschenhagen, Tieh, Miethe. 1. order vor Fricke, Rieger und Gottfried. Bei dieser Wertung vermochten Knappe- Rieger ihren Punttoorfprung gegen Nebe- Gottfried erheblich zu verbessern. Riegers Fahrweise ist prächtig und flink. Der Stand des Rennens

mar folgender: 1. Knappe Rieger( 69 Punkte), 2. Gottfried. Nebe( 56), 3. Bauer- Junge( 36), 4. Lewanow- Buschenhagen( 36), 5. Tonani- Lorenz( 23), 6. Horder- Horan( 21), 7. Fricke- Verschueren ( 14), 8. Koch- Miethe( 14), 9. Aerts- van Hevel( 11), 10. Wambst Lacquehan( 2 Punfte). Eine Runde zurüd: 11. Behrendt. Tiek( 17), 12. Huschte- Bolle( 13 Bunfte). Drei Runden zurüd: 13 Blanchonnet- Marcillac( 3 Bunfte).

Die Zehn- Uhr- Abendwertung.

In den Abendstunden füllt sich die weite Halle wieder. Ulm 410 Uhr wird bekannt, daß Golle das Rennen wegen Er. ichöpfung aufgibt. Suschte fährt als Erfagmann weiter. In einer vorhergehenden Jagd, die gegen 9 Uhr von Tiez. Behrendt entfesselt wurde, fönnen Tiez- Behrendt und Koch Miethe eine Runde aufholen. Mit Strafrunden werden wegen schlechter Ablösung bedacht Fricke- Verschueren, Huschte- Golle und Gotts fried- Nebe. Außerdem haben die Fahrer noch je eine Berlustrunde. Die Führung nach dieser Jagd hat die Mannschaft Roch. Miethe inne. Kleinere Vorstöße, die jedoch verpuffen, beleben dann und wann das Rennen. Als um 10 Uhr die Glocke die Wer tung anzeigt, hat das Feld insgesamt 690,330 Rilometer zurüd. gelegt.( Stundenergebnis 31,610 Kilometer). Die Spurts werden fünften und sechsten Spurts stürzt order, später wird jedoch befannt, daß der Sturz nur leichterer Natur ist und der Fahrer das Rennen wieder aufnehmen wird.

Der Stand des Rennens nach der Zehn- Uhr- Wertung ist folgen­der: 1. Koch- Miethe( 18 Punkte). Ein Runde zurüd: 2. Knappe Rieger( 91 Punkte), 3. Lewanow- Buschenhagen( 50), 4. Bauer­Junge( 40), 5. Lorenz- Zonani( 38), 6. Behrendt- Tiez( 30), 7. Horber­Soran( 23), 8. Aleris- van Hevel( 13), 9. Wambst- Lacquehan ( 2 Punkte). 3wei Runden zurüd: 10. Gottfried- Nebe( 89 Punkte), 11. Fride- Berschueren( 15 Punkte). Vier Runden zurüd: 12. Blan chonnet- Marcillac( 3 Punkte), 13. Huschke( Ersaßmann).

jagt

scharf hinterher. Die Mannschaft Nebe- Gottfried gerät ins Gleich nach Wertungsschluß zieht Fride los. Tie Schwimmen. Nun stößt van Hevel vor. Tieß, der geradezu Ueber­menschliches leiftet, führt wieder schließlich das Feld zusammen; bis Wambst aufs neue vorstößt. Inmitten dieser Jago ereignet sich in der Auslauffurve ein Sturz, bei dem Blandhonnet, Fride, Aerts und allem Anschein nach Bauer am schlimmsten betroffen wurden. Das Rennen wird furze Zeit neutralisiert. Während der Neutralisation bricht der Amerikaner Horder auf dem Rade zusammen. Ueber eventuelle Paarungen und Verlustrunden sowie über den Gesundheits­zustand der Gestürzten ist bis zum Redaktionsschluß noch nichts betannt.

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