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Einſturz der Havelbrücke bei Liebenwalde . Der letzte Landsberger Femeprozeß.

Glücklicherweise von Menschenleben.

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Bon der kleinen märkischen Stadt Liebenwalde , dem End­punkt der bekannten Kleinbahn Berlin - Reinidendorf- Liebenwalde , führt eine Straßenbrücke über die dort ziemlich stark ftrömende Havel im Zuge der Straße Liebenwalde - Neuholland . Die Brücke ist im übrigen in Eisenbeton erneuert worden und hatte sich bisher bewährt. Die Gewalt des ungewöhnlich starken Hochwassers wurde in der Nacht zum Sonntag so stark, daß die Eisenbetonbrüde nicht standhielt und einstürzte. Glüdlicherweise ist bei dem nächtlichen Einsturz keine Person zu Schaden ge­tommen. Nach dem ersten Einsturz wurde im Laufe der Nacht durch die Gewalt des Waffers Stüd um Stück von der Brücke abgerissen und flußabwärts getragen. Infolge der starten Niederschläge der letzten Zeit in drei Tagen der vorigen Woche sind 45 millimeter Regen gefallen, jo viel, wie sonst in einem Monatsdurchschnitt ist die obere Havel mit ihren Nebengewässern ganz erheblich gestiegen. Die Ländereien der oberen Havelgebiete waren schon durch die nasse Witterung der vor­hergehenden Zeit start mit Wasser gesättigt, so daß die Nieder­schläge nahezu vollkommen abfloffen. Infolgedessen stieg an dem Wehr, das mit der seit einem Jahr dem Verkehr übergebenen Eisenbetonbrücke im Zuge der Liebenwald er­Neu Holländer Chaussee verbunden ist, der Wasserbrud ganz außerordentlich. Diesem nicht vorherzusehenden Ueberdruck, der sich noch um so stärker auswirkte, als wegen der unterhalb des Wehrs zurzeit vorgenommenen Uferbefestigungsarbeiten das Wasser hier abgesenkt war, ist das Bauwerk anscheinend nicht gewachsen gewesen, so daß das Havelwasser durch brach und die Brücke am Sonnabend abend zum Einsturz brachte. Auch der Bersuch, das Brückenwehr durch Schließung des weiter unterhalb gelegenen Dammbaltenwehrs zu entlasten, mißlang, da das mitgerissene Bau­material das Schließen verhinderte. Auch dieses Wehr wurde nun auch nur gering beschädigt.

do bi slanihagen Der Mordversuch an Feldwebel Gädicke.

BS. Landsberg, 8. November.

gegen Erich Klapproth, Leutnant a. D. Hayn und Ober­Das Landsberger Schwurgericht nahm heute die Verhandlung leutnant Schulz wegen Mordversuchs an dem Feldwebel Gadicke wieder auf. Betanntlich wurde dieser Fall, in dem Gäbide als Nebenfläger auftritt, nach furzer Verhandlung am Dienstag, dem 26. Oftober, vertagt, da sowohl von seiten des Nebenflägers wie auch Ladung Dr. Geßlers, Seedte, Severings u. a. m. verlangt wurde. der Berteidigung zahlreiche Beweisanträge gestellt und u. a. die Da mehr als vier Tage feit der damaligen Berhandlung verflossen sind, muß nach den Bestimmungen der Strafprozeßordnung der Prozeß wie der ganz von neuem aufgerollt werden. Nach der Verlejung des Eröffnungsbeschlusses äußerte fich der Angeklagte Erich Klapproth: Er jei an dem fraglichen Tage nach Küstrin gefahren, um Deden und Zeltbahnen für seine Spandauer Maschinengewehrabteilung zu holen, die im Fort Tschernow fagerten. Von Küftrin aus habe er Leutnant Hayn mitgenommen. Im Fort habe er sich die Schlüssel von dem Fortwächter geholt, da Leutnant Dabkowski in den Kasematten Leute habe unterbringen wollen. Man habe erst alle Unterkunfträume angesehen. Dann famen wir in den letzten Raum.

Da habe ich den Gädicke geschnappt und hingefunkt, denn ich hatte eine anständige ut auf den Kerl, den Gädicke, der die Munition verschoben hatte, die ich selbst zusammengetragt hatte. Vors: Hören Sie mal, Herr Gädice fizt hier im Saal, lassen Sie beleidigende Ausdrücke. Klapproth: mich hatte die Erregung ge­padt, ba habe ich ihn hingefunft mit beiden Fäuften. Einen Tot Schläger, das betone ich, hatte ich nicht. Vorf.: Als der Gädicke am Boden lag, haben Sie ihn auch noch geschlagen. Was haben Sie denn damit beabsichtigt? Klapptofh: Das weiß ich auch nicht, ich wollte ihn ordentlich verplätten. Vorf.: Haben Sie sich nicht dabei gesagt, wenn ich ihn totschlage, schadet es auch nichts? Klapp­mich nicht mehr halten. Erst als Leutnant a yn und Dab to witi roth: Das weiß ich nicht; wenn mich die Wut packt, dann fann ich mich wegriffen, fam ich zu mir. Borf.: Hinterher scheint Ihnen Gäbide boch leib getan zu haben, denn Sie sollen gejagt haben: Wenn ich nicht an Deme Frau und Kinder gedacht hätte, wäre Dir noch etwas anderes passiert." Klapproth: Das ist richtig, aber ermorden wollte ich den Mann nicht. Herr Borsigender, ich hatte eine Bistole in der Tasche, ich hätte ihn ja einfach niederschießen tönnen. Ich habe ihn aber lediglich verhauen. Borf.: Hatten Sie auch nicht die Absicht, den Gädide anzugreifen, als Sie zum Fort dato fuhren? Angefl.: Nein.

Der Damm zwischen dem unteren Vorflutgraben und dem Boßkan al fonnte infolge der von dem Wasserbauamt Zehde nick und der Bauleitung, unter tatkräftiger Mitwirkung der Feuer­wehr, sofort vorgenommenen Sicherungsmaßnahmen gehalten werden. Auch der Borflutgraben felbft hat troß der riesigen Strömung dem Angriff des Waffers standgehalten und gezeigt, daß er von seinem Profil eine durchgreifende Entlastung der Havel niederung herbeiführen kann. Am Sonntag mittag erschien eine größere Rommiffion im Auftrage des Regierungspräsidenten an der linglücksstelle, um die notwendigen Maßnahmen für die Wieder herstellung der Bauwerke und die Regelung des unterbrochenen Berkehrs zu treffen. Unglücksfälle sind nicht vorgekommen.

Um das Freibad im Engelbecken. Eine Kundgebung der Berliner Katholiken.

Gegen den Plan eines Freibades im Engelbeden wurde von einer Reihe katholischer Verbände am Sonntag eine Protest versammlung im Stadthaus veranstaltet. Die Beteili­gung war sehr start. Als Versammlungsleiter richtete der Stadt­verordnete Pfarrer Dr. Salzgeber schon in seiner Eröffnungs­ansprache einen heftigen Angriff gegen Oberbürgermeister Böß. Das

Freibad so nahe" vor der Michaelskirche sei eine Herausforde rung, die er beinahe eine Dummheit nennen möchte. Mit leb haften Zustimmungsrufen unterstrich die Versammlung diese kampf luftige Einleitung.

Rede.

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Borf.: Klapproth, hat Leutnant Hayn oder Oberleutnant Schulz gesagt, daß Gäbide eine Abreibung verdiene? Angell.: Dann hätte ich es auch nicht getan, auf Kommando prügele ich nicht. Borf.: Ist es richtig, daß Sie furz vor der Mißhandlung Gädides mit Büsching in den Raum stürzten, wo Oberleutnant Schulz den Jante verhörte, um Jante zu verprügeln? Angefl: Ja. Ein paar Ohrfeigen hätte ich Jante gern gegeben, aber Oberleutnant Schulz litt es nicht. R.-A. Fallenfeld: Welche Ansicht herrschte in der Truppe über das Schicksal, das Verrätern blühte; bestand ein fester Brauch gegenüber Berrätern? Angefl.: Wenn wir merkten, daß einer nicht sauber war, wurde er vor die Tür ge= feßt. Bor bem Fall Gäbide gab es auch feine Schweinereien. So­lange ich in Küftrin die Schlüssel hatte, tam auch nichts vor. R.-A. Falkenfeld: Hatten Sie von einer bestimmten Dienst stelle den Befehl erhalten, nach Küftrin zu fahren? Angefl.: Das weiß ich nicht mehr, aber ich war damals viel unterwegs und hatte Ich war ja auch selbständig und bekam nur dann von der Division auch selbst das Recht, für meine Abteilung Sachen zu empfangen. Befehle, wenn ich Kraftwagentransporte auszuführen hatte.

Die Unterschleife beim Magistrat. Verhaftung des Stadtinspektors Willy Eckhard. Die Unterschleife, die von den Stadtinspektoren Schulz vom Bezirksamt Kreuzberg und Gerhardt bei Bezirksamt mitte verübt wurden und vor längerer Zeit großes Aufsehen erregten, haben bis jetzt immer noch die Kriminalpolizei beschäftigt. Wie wir feinerzeit berichteten, ließen sich die beiden ungetreuen Stadtinspektoren Grund­erwerbs umb Wertzuwachssteuern von den Steuerpflichtigen in ihre eigenen Hände auszahlen, anstatt die Leute, wie es vorgeschrieben und eigenen Hände auszahlen, anstatt die Leute, wie es vorgeschrieben und selbstverständlich ist, an die Kaffe zu verweisen. Die harmlofen Steuerpflichtigen haben noch einmal zu zahlen. Bis jetzt sind durch die gemeinsamen Untersuchungen der Kriminalpolizei und des Magistrats 30 Fälle folcher Unterschlagungen festgestellt worden. Es handelt sich um Beträge von 2000 bis 3000 Mart, aber auch von 20 000 und 50 000 Mart. Schon bei der Aufbeckung der ersten Unter fchlagungen stand der 35 Jahre alte Stadt inspektor Willy Eckhard im Berdacht, an diesen Unfauberteiten beteiligt zu sein. Neuerdings fand man eine Quittung über 5000 Mart, bie der Käufer eines Hauses abgeführt hat. Diese Quittung hat nun Edhard selbst ausgeschrieben und von Schulz gegenzeichnen lassen. Eckhard wurde nach diesen Feststellungen verhaftet, dem Untersuchungsrichter vorgeführt und von ihm in Haft behalten. Schulz und Gerhardt find allem Anscheine nach über Rumänien nach Süd­ amerika entkommen.

Dann nahm der Landtagsabgeordnete Rammergerichtsrat Dr. Schmidt das Wort. Auch er verfiel sogleich in einen scheltenden Ton. Er nannte den Freibadplan eine Beleidigung und Berhöhnung der Katholiten, eine Ungeheuerlichkeit, einen Wahnsinn, den die Katholiken Berlins unter feinen Umständen zulassen würden. Nicht ein Freibad, sondern ein Rummelplanschbecken folle da ent­stehen. Diese wahnsinnige Idee werde zurzeit weiter in der städtischen Berwaltung beraten. Seine Kraftworte wurden immer wieder durch aufschäumnde Beifallsfundgebungen unterbrochen, und träftige Zwischenrufe aus der Zuhörerschaft trugen dazu bei, die Erregung noch zu steiern. Im Gespräch hörten wir dann einen Bersammlungs­teilnehmer sagen:" Böß muß im Engelbecken getauft werden! Rin mit ihm ins Waffer!" Eine Frau stimmte dem Zornigen bei und vergaß, ihm den Mißbrauch bes Wortes taufen" zu verweisen. Dr. Schmidt brachte gegen das Engelbeckenfreibad religiöse und juristische Bedenken vor. ,, Mit dieser beleidigenden, uns schwer verleßenden, unfere heilige Religion verhöhnenden Zumutung foll man", rief er, uns vom Halse bleiben!" Durch das Gefeß fei et ,, ungestörte Religionsübung gewährleistet. Gegen die vom Freibad drohende Störung der Religionsübung müsse die katholische Bevölke. rung schon im voraus fich wehren und Schutz fordern. Berständnis hierfür sei bei den staatlichen Behörden mehr als bei der städtischen Verwaltung zu finden, und von ihnen werde hoffentlich Hilfe tommen. Auch durch das Berliner Ortsstatut gegen Ber­unstaltung des Stadtbildes sei die Kirche und ihre Umgebung geschützt. Er forderte: Hinweg mit all diesen Bestrebungen zur Verflachung der Jugend!" Den Erzengel Michael bat er: Berteibige uns in unferem Kampf!" Stürmischer Beifall begleitete diesen Schluß seiner Der Bersammlungsleiter teilte mit, schriftliche Zustimmungen feien eingegangen u. a. von Marg, Birth, Stegerwald, Giesberts, aber auch von Personen, die nicht zum Zentrum gehören. Darauf sprach Schriftsteller Dr. Sonnenschein, und man erfuhr, daß ihm das Freibad im Engelbecken nur als Auftakt zu ganz anderen kulturellen Auseinanderseßungen" gilt. Bollsbäder solle die Stadt bauen, aber nicht vor Stirchentüren". 3 Mannschaften in der Spike. Und wieder Ueberrundungen. Als er fagte, er würde auch Einspruch erheben, wenn vor dem Grabmal einer Rosa Luxemburg eine Entlausungsanstalt" errichtet werden sollte, nahm man das als" Wit" und dankte mit schallendem Gelächter. Dürfen wir vermuten, daß die Lacher sich solchem Ein­spruch nicht anschließen würden? Nachher erzählte der Redner, man habe ihm gesagt, den Katholiken solle wohl ein Fußtrift gegeben werden. Katholiken Berlin ," mahnte er, lassen Sie in dieser Stunde uns versprechen, daß man zum letztenmal uns so behandelt haben soll.( Stürmischer Beifall.) Wir Katholiken, aus deren Reihen ein Reichstanzler hervorgegangen ist, haben nicht nötig, durch die Straßen Berlins gebudt zu gehen.( Tosender Beifall.) Diese Beranstaltung ist nicht nur ein Protest, sie ist das Zeichen eines neuen, wachsenden, unbeugsamen katholischen Berlin . Wir nehmen den Kampf auf!"( Erneuter stür­mischer Beifall.) zugestimmt wurde einer Resolution, die flammenden Protest" gegen das Freibad im Engelbecken erhebt und alle zuständigen Behörden zum Schutz vor dieser Kultur­schande" aufruft. Mit gemeinsamem Gesang Großer Gott, wir loben dich!" endete die Kundgebung. Dr. Salzgeber schloß mit der Aufforderung, an dem benachbarten Haus des Zentrumsblattes Germania " vorbeizumarschieren, damit die Berliner sehen, daß wir da sind und uns nicht ducken lassen".

Sport.

Tich- Behrendt führen weiter.

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Die Sonnabendnacht des Sechs- Tage- Rennens, die im Zeichen eines ausverkauften Hauses stand, brachte die Ausfeßung vieler Prämien, die bis zur Zwei- Uhr Nachtwertung das Feld in Tempo hielten.

Oberstaatsanwalf: Ein Zeuge wird befunden, daß Schulz mit Klapproth in einem Zuge zusammen nach Küstrin gekommen ist. R.-A. Dr. Löwenthal: Hat der Angeklagte nicht bei der Brügel­izene zu dem Leutnant Dadto wifi gefagt:" Seid froh, daß Büsching nicht hier ist, sonst wäre etwas anderes passiert." Angell. Klapproth: Möglich, Büsching war eben noch etwas gröber als ich. Bors: Woher wußten Sie das, mußten Sie sich Büsching fügen? Vorf.: Sie wollen also sagen, daß, wenn Büsching dagewesen wäre, Angefl.: Was heißt fügen, Herr Borsigender, jeder ging feinen Beg. Leutnant Dabkowiti nicht hätte wagen dürfen, Ihnen entgegenzu treten. Angefl.: Darauf weiß ich keine Antwort. R.-A. Dr. Löwen­thal: Haben Sie nicht lediglich Ihre Befehle von Oberleutnant Schulz erhalten? Angefl.: Nein, größtenteils von den Herren der Division, die auf der Schreibstube saßen. R.-A. Dr. Löwenthal: Können Sie sich entfinnen, was Sie nach der Mißhandlung Gädickes taten? Angefl.( gereizt): Nein, das ist zu lange her. Ich habe der Sache feine Bedeutung beigemessen. Ich dachte: Der hat seine Prügel weg, die Sache stimmt.

Ausschaltung des Nebenklägers.

Hard

R.-A. Dr. Löwenthal: Wußten Sie nicht, Angeklagter, daß Sie und Büsching die Mordkommission" hießen? Angefl. ( durch die Zähne): Dem Herrn Anwalt antworte ich nicht mehr. R.-A. Dr. Löwenthal: Haben Sie, Angeklagter, nicht einmal zu zwei Leuten gesagt:" üten Sie sich vor Berrat 3wei Schüsse in den Hintertopf genügen." R... Dr. Sad: Dagegen muß ich Borf.: Herr Verteidiger, Sie haben nicht

das Wort. R.-A. Dr. Sad( erregt): Ich protestiere, der Maulforb­paragraph für Berteidiger besteht nicht mehr. Justizrat Hahn: Ich Der Nebenkläger beansprucht in protestiere gegen diese Frage. diesem Verfahren eine Rolle, die ihm nicht zukommt. R.- 2. Dr. Löwenthal: Der Angeklagte fann nicht einfach auf meine Fragen Fragen nicht mehr weiter. R.-A. Dr. Löwenthal: Das stelle ich hier­schweigen. Borj.: Das kann der Angeklagte doch. Ich gebe Ihre mit fest. Es muß hier erörtert werden, welche Rolle Klapproth im Giftmordprozeß Thom gespielt hat. Ich stehe auf dem Standpunkt, daß die Beweisaufnahme gründlicher geführt werden muß. Bors.: Ich gehe als Vorsitzender auf weitere Fragenkomplere nicht mehr ein. R.-A. Dr. Cöwenthal: Ich bitte, das zu protokollieren und möchte einen Antrag stellen. Borf.( scharf): Ich erteile Ihnen das Wort nicht. R.-A. Dr. Löwenthal: Dann bitte ich, auch das zu protokollieren.

Darauf wurde der Leutnant a. D. Hann, jegt Kaufmann, ver­nommen, der eingangs schilderte, wie er zu dem Arbeitskommando gekommen sei. Er habe sich als Soldat gefühlt, da Of fiziere des Reichswehrminifteriums häufig Besichtigungen seiner Ab­teilung vornahmen. Bon der Kommandantur habe er seinen Reich mehrausweis erhalten. Oberleutnant Schulz fannte er persönlich. Borj.: Haben Sie gehört, daß Schulz Ansprachen hielt, daß Berrat mit dem Tode bestraft würde? Angefl.: Das ist ausgeschlossen, solange Schulz in Rüstrin tommandierte, ging auch alles glatt. Die Verhandlungen gehen weiter.

Revision der Staatsanwaltschaft im Prozeß Schiburr. hat gestern Oberstaatsanwalt Rohrlad im Prozeß BS. Landsberg a. W., 8. November. Wie wir erfahren, Schiburr und Genoffen Revision gegen den Freispruch des Willy alapproth, ferner auch gegen das Urteil bezüglich Oberleutnants Schulz sowie der Angeklagten Bogel und Erich Klapproths eingelegt.

ringern. Wenn man schon bestraft, dann so, daß alle schuldigen Feldführer ihr Teil abbekommen.

Die Zwei- Uhr- Nachtwertung.

Die Wertung

Kurz vor zwei Uhr nachts gab es eine Jagd, die das Bild aber­mals start veränderte. Koch- Miethe gewinnen eine Runde und rüden in die Spigengruppe ein. Auch Junge- Marcillac und Huschke- Tonani holen je eine Runde auf. Ban Hevel und Snappe stürzen bei der Jagd. Beide Mannschaften werden nicht gewertet und sind daher auch nicht überrundet. brachte folgende Ergebnisse: 1. Spurt: 1. Horan, 2. Gottfried, 3. Wambst, 4. Roch. 2. Spurt: 1. Buschenhagen, 2. Junge, 3. Tonani, 4. Tieg. 3. Spurt: 1. Lewanow, 2. Gottfried, 3. Beh= rendt, 4. Huschte. 4. Spurt: 1. Rieger, 2. Zonani, 3. Tiek, 4. Lacquehan. 5. Spurt: 1. I onani, 2. Behrendt, 3. Lacquehay, 4. Miethe. 6. Spurt: 1. W amb st, 2. Tieh, 3. Kody, 4. Marcillac. 7. Spurt: 1. Gottfried, 2. Horder, 3. Lewanow, 4. Behrendt. 8. Spurt: 1. Verschueren, 2. Tiez, 3. Koch, 4. Huschte. 9. Spurt: 1. Zonani, 2. Gottfried, 3. Rieger, 4. Behrendt. 10. Spurt: 1. Aerts, 2. Knappe, 3. Marcillac, 4. Nebe.

In den frühen Morgenstunden verlieren Lewanow- Buschenhagen und Fricke- Berschueren abermals eine Runde.

Der Stand des Rennens ist folgender: 1. Behrendt Tiet 101 Punkte, 2. Wambst- Lacquehay 58 P., 3. Koch- Miethe 54 P. Eine Runde zurück: 4. Marcillac- Junge 85 P., 5. Alerts­van Hevel 59 P. 3wei Runden zurück: 6. Knappe- Rieger 186 B., 7. Huschte- Tonani 113 P. Sieben Runden zurüd: 8. Gottfried- Nebe 203 P. Acht Runden zurüd: 9. Horan­Horder 85 P., 10. Fride- Berschueren 55 P. Neun Runden zurüd: 11. Lewanow- Buschenhagen 128. Rennen auf. Sein Bartner Buschenhagen fährt als Erfagmann Gegen 7 Uhr früh gibt Lewanow wegen Erschöpfung das weiter.

2130

4. Rennen. 1. Crédulité( Müschen), 2. Miß me quid, 3. Erdferkel, Toto: 118: 10. Blak: 38, 42, 18:10. Ferner Itefen: Landdroft, Falter, Stummer Teufel, Eulalia, Baltazar, Le Challenge, Nodh Tops, Benus IV. Falfum, Gigerl.

Rennen zu Strausberg am Sonntag, den 7. November. 1. Rennen. 1. Adana ( Kutulies), 2. Fechter, 3. Fritjof. Toto: 17:10, Der Sonntag. 30 Blag: 14, 37, 15: 10. Ferner liefen: Rerita, Landolo, Smmer Vorwäris, Bollsrache, Nofenrader, Rose Marie, Primadonna II, Zwano, Tullius. Die Sonntagnachmittagswertungen gehen vor schwachem Be- 2. Rennen. 1. Blücher ( Hauser). 2. Jrfutst, 3. Hargreife. Toto: such vor sich. Nach dem sechsten Spurt entfesselt Marcillac eine 15:10. Blat: 15, 25, 57:10. Ferner liesen: Borgo, Mac Adam, Turfball, Jagd, die von Huschke, Junge und Tiez fortgesetzt wurde. Die Fuchsie, Diamant, Fabiola. 3. Rennen. 1. Melantho( Albers), 2. Enkel, 3. Wetterbere. Toto: Opfer sind die Amerikaner, die zwei Berluftrunden hin 80:10. Blat: 26, 17, 32:10. Ferner fielen: Melia, Antiope, Karisfima, nehmen müssen. Nach dieser Wertung ergab sich folgender Stand Neuland, Stadewitt, Risenstein, Zori, Proklamation, Dorns Bruder Alarid, des Rennens: Spigengruppe: 1. Behrendt- Tiez 82 Punkte, Japs, Striegsgewinnler. 2. Wambst- Lacquehan 35 P. Eine Runde zurüd: 3. Aerts­van Hevel 46 P. 3wei Runden zurüd: 4. Knappe- Rieger 163 P., 5. Koch- Miethe 41 P. Drei Runden zurück: 6. Huschte- Tonant 85 P., 7. Marcillac- Junge 61 P. Acht Run denzurück: 8. Gottfried- Nebe 175 P., 9. Lewanow- Buschenhagen 128 P., 10. Horder- Horan 77 B., 11. Fride- Verschueren 34 Punkte. Die Zehn- Uhr- Abendwertung sieht dann wieder ein volleres Haus. Um 49 Uhr reißt der um acht Runden zurückliegende Nebe aus und tann leicht und allein eine Runde gewinnen. Bieber blieb das Feld indifferent; eine Angelegenheit, die noch besprochen werden muß. Konnten doch in der Wertung Lewanow, Junge, Miethe und Fride je eine Runde aufholen, ohne daß das Feld auch Maßnahmen traf, bie Ver. folgung aufzunehmen. Tage- Rennen, das von feinem Geringeren als Walter Rütt ge­leitet wird, nicht weitergehen. Inzwischen wird bekannt, daß Knappe wegen nichthinterherseßens beim Borstoß Frides 100 Mart Geldstrafe erhält. Man muß dieses Urteil be­

5. Nennen. 1. Richtung( Wa. Heuer), 2. Chronos, 3. Alerander der Große. Toto: 249: 10. Blaz: 18, 11, 12:10. Berner liefen: Blauselche, Plutarch , Basto , Driola, Lava. 6. Rennen. 1. Berdacht( Saelel), 2. Streitfrage, 3. Paroid. Toto: 31:10. Blaz: 15, 22, 37:10. Ferner liefen: Escorial, Colberg, Rita, Clothilde , Frasquita, Livonia, Märchen.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

11. Kreis Schöneberg - Friedenau. Seute Montag, 8 November, abends pünktlich tönnen daran teilnehmen.

nur die geringsten Sp fann es in einem Sechs: 6 Uhr, im Neuen Rathaus , 8immer 144, Fraktionssigung. Die Bürgerdeputierten

Das Befremdende an dieser Veranstaltung war, daß die Teil­nehmer selber die Erörterung ihrer religiösen Bedenken nicht vor einer Bermengung mit sehr weltlichen Schimpfe reien zu bewahren vermochten. Wollten wir in denselben Ton verfallen, so müßten wir es als Wahnsinn und Schlimmeres bezeich nen, daß der Freibadplan eine Verhöhnung der Katholiken sein soll. Berhöhnung setzt doch wohl eine Absicht voraus! Will jemand eine derartige Absicht bei den Schöpfern und Befürwortern des Freibad­planes annehmen? Will einer behaupten, die Stadt plane das Freibad gerade dort, um die Katholiten zu ärgern und zu vergrüßen und doch fritisieren: Warum hat das Renngericht nicht auch höhnen? Eine Erregung, die aus einer mißverständlichen Auf­fassung entstanden ist, wird in der katholischen Bevölkerung fünstlich genährt. Welchem 3med soll damit gedient werden?

so schnell gearbeitet, als Miethe Losging. Hier hörte man nichts von einer Bestrafung des Fedführers. Miethe fonnte famp flos eine Runde aufholen und so fein Berluftkonto beträgtlig per

13. Kreis Tempelhof , Mariendorf , Marienfelde , Lichtenrade . Für die Revolutions feler am 9. November bitten wir, die GPD. Plakate an den Anfchlagfäulen zu beachten. Die Mitglieder brs Bildungsausschusses treffen fich bereits um 5 Uhr in der Aula. Seute Montag, den 8. November, abends 7 Uhr im Handarbeitsraum der Mittelschule in Mariendorf , Rurfürstenfte.: III. Abend des Rurfus: Einführung in die Gesellschaftswissenschaft Referent: Dr. Schröder. Bahlreiches und pünktliches Erscheinen wird erwartet

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102. Abt. Baumschulenweg. Achtung! Infolge einer polizeilichen Berfügung dürfen in Zukunft öffentliche Rundgebungen in Schulaulen nicht mehr abgehalten werben und fällt aus diesem Grunde die für heute Abend geplante Revolu tionsfeier aus.