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Nr. 532 43. Jahrgang

I. Heilage ües vorwärts

Donnerstag, 1t, November 1926

Wenn die Kopfbedeckung des Mannes in der Wellgeschichte der Mode auch lange nicht dem Rang und der Wichtigkeit eines Damen» Hutes gleichkommt, so ist seine Herstellungsweise doch eigentlich weit komplizierter und daraus erklärt sich auch der verhältnismäßig höhere Anschaffungspreis. Und doch kauft der Herr seinen teueren Hut billiger, als die Frau ihrenGelegenheitskaufs denner" begnügt sich mit einem einzigen Exemplar im Jahr, während die Frau gerade auf diesem Gebiet und natürlich nach Beschaffenheit des Geldbeutels ihren Gelüsten mehr oder minder freien Lauf läßt. Die hutlüsterne Frau war ja besonders in früheren Jahren ständiges Inventar der Witzblätter. Iabeikationsphasen. Die Herstellung des Herrenwollhutes erfolgt nur aus reiner Schaswolle. Nach Einlieferung der Wolle muß diese vorerst gründ- lich von allen Unreinlichkeiten, die im Fell des Tieres hängen bleiben, gesäubert werden, da jede fremde Substanz auf dem Ge- webe dunkle Stellen hinterläßt. Vor solchen Riejengebirgen aus Wolle fitzen Frauen und sondieren mit emsigen Fingern Gutes vom Schlechten. Das Arbeitsmaterial dient ihnen oftmals gleich- zeitig als vorzügliche Kochkiste, worin sie ihren Essentopf warm halten. Die gesäuberte Wolle wird sodann gefärbt, getrocknet und kommt in die Vorspinnerei. Hier zerreißt und lockert sie der sogenannte Rcißwolf in ganz kleine Teilchen, der Klopfwolf klopft sie" tüchtig durch, worauf sie auf Trommeln gekämmt und zu einem feinen Flor gesponnen wird. Nun ist die Wolle also bereits zu einem Gewebe verarbeitet, das nach verschiedenen Aerfeinerungs- und Festigungsstationen zum Stumpen geformt wird. Diese Stumpen Im Urzustand find locker, form- und widerstandslos und müssen nunmehr, um ihrem späteren Besitzer durch gutes Aussehen und größte Widerstandsfähigkeit Freude zu bereiten, mehrere Ab. Härtungskurse durchmachen. In der Filzerei werden jetzt die Stumpen durch die Fachmaschine gefilmt, durch die Vorwalke oder den Twister geht es in die hammerwalke eine riesenhafte Maschine mit"hammerartiger Vorrichtung, wo die Stumpen im nassen Zustande tüchtig durchgewalkt werden. Also Kraftmassage im ganz großen Stil. Diese mit aller Gründlichkeit durchgekneteten und durchgenäßten Stumpen werden jetzt im nassen Zustande aus.formen gespannt, wobei zur Erleichterung der Handarbeit die Kopfausstoßmaschine den Kopf und die Randstreckmafchine den Rand des Hutes sonnt. Dann geht es zum Karbonisieren, wo durch Zu- sag von Säuren nochmals alle etwa vorhandenen Unreinlichkeiten aus dem Gewebe entfernt werden. Im Karbonisierofen werden die Stumpen durch 5?eißluftbehandlunfl getrocknet und kommen dann in die Schleiferei oder vimferel. An Schleisrädern, die mit Sand- xapier bespannt sind, sitzen hier, in dichte Staubwolken gehüllt, Ar- beiterinnen, um die durch die verschiedenartige Bearbeitung ent- standenen Rauheiten und Unebenheiten von den Hüten abzuschleifen und das Gewebe zu glätten. Es müßte entschieden strenger daraus gesehen werden, daß bei dieser Arbeit ein Gesichtsschuh zur Ver- wendung gelangt, da das Einatmen und Schlucken so großer Staub-

mengen auf die inneren Organe unmöglich ohne nachteilige Wirkung sein kann. Die bis dahin fertiggestellten Stumpen werden nun, nach Qualität, Form und Farbe geordnet, in einem Lagerraum aufgestapelt und von hier aus erfolgt dann die Auswahl und Be- stellung durch die Kundschaft. In weiterer Berarbeitungssolge werden die Stumpen dann gesteift, gepreßt und wie die verschieden- artigen Handhabungen alle heißen mögen. Nach erfolgter Dekatur gehts in die Zurichte, wo die Hüte für ihre endgültige Form vor- gerichtet werden. Die letzte Weihe erhalten sie in der Stepperei, wo die Ränder gesteppt, Schweißleder und Futter eingenäht und die Garnierung angebracht wird. Der weitaus größere Teil oll dieser Arbeiten erfolgt auf maschinellem Wege, ist aber insofern von Handarbeit ganz wenig unterschiedlich, als ja jeder Hut einzeln der Maschine zugeführt und vorgerichtet werden muß. Einzelne Ar- beitcn, wie das Beschneiden der Ränder, das eine ganz besondere . Sorgfalt und Akkuratesse erfordert, dann das Ausstaffieren der fettigen Form, werden fast ausschließlich mit der Hand besorgt. Siebzig Searbeitungsstationen. Während die zu farbigen Hüten zu verwendende Wolle den Färbungsprozeh gleich nach ihrer Säuberung durchmacht, erhalten schwarze hüte erst nach f ertiastellung des Stumpens ihre end- gültige färbe, da man der Ansicht ist, daß eine vorhergehende Färbung wahrscheinlich durch die verschiedenen Stadien der Bearbeitung stark in Mitleidenschaft gezogen nicht ein so tiefes, gleichmäßiges Schwarz ergibt, wie es erforderlich ist. Der Weg von der eingelieferten Wolle bis zum fix und fettigen modischen Bibi umfaßt ungefähr 70 verschiedene Vearbeikungsstakionen. Die ersten Vorarbeiten, wie das Säubern, das Krempeln und das Spinnen der Wolle zum Gewebe, dann die letzten Verfchöncrungs- und Aus- ftaffierungsarbeiten werden in der Hauptsache von Frauen ge- leistet, während die Verarbeitung und Präparierung des Gewebes, das Formen und Zurichten von männlichen Arbeitskräften besorgt wird. Das Personal einer ersten Berliner Hutfabnk beträgt ein- schließlich Bnrcanangeftellten etwa l60 Personen. Die Arbeiter­schaft setzt sich aus gewöhnlichen und Facharbeitern zusammen: von letzteren sehen manche bereits auf«ine 30- bis 40jährige Arbeits­tätigkeit zurück. Die Durchschnittslöhne bei männlichen Arbeitern bewegen sich zwischen 30 bis 4S M. pro Woche, Akkordlöhne steigen bis 50 und 60 M. Die Löhne der weiblichen Arbeitskräfte betragen je nach Aller und Art der Beschäftigung bis 33 M. wöchentlich, besonders verwendbare Arbeiterinnen verdienen aber auch 40 M. und darüber. Durch den Lohndruck der tschechoslowakischen hul- fabriken werden auch die hiesigen Arbeitskräfte empfindlich getroffen. Nur zwei bis Srei Moöelle. In jüngster Zeit hat die Hutfabrikation insofern eine Verein­fachung erfahren, als die Fabttkanten alljährlich zur Saison zwei bis drei Hutmodelle aus der großen Masse der vorgeleglen Muster auswählen, um dem Käuser, der ja im Gegensatz zu der großen Masse weiblicher Hutträaerinnen kein Freund allzulangen Wählens ist. den Kaufakt möglichst zu erleichtern und gleichzeitig eine ge- wisse Eigenart in die Hutmode zu bringen. Früher war es ein ganz alltäglicher Fall, daß der Käufer müde der langen Wahl und unentschlossen infolge zuviel gesehener Modelle entweder auf seinem alten Bestand, oder nach seiner eigenen Phantasie sich beim Lieferanten einen Hutbauen" ließ, der dann speziell für ihn an- gefertigt werden mußte. Hierdurch ergaben sich oft allerhand Der- zögerungen in der Herstellung, die für Verkäufer wie Käufer gleich unangenehm waren. Gemäß dem Tempo und dem Wahlspruch unserer Zeit:Zeit ist Geld", brachte die jetzige Herbst- und Winter- mode an Modellen der guten Dinge drei und einer davon muß es dann eben sein. « Herbst und Winter mit ihren rauhen Luftströmungen sind dem Hutmachergewerbe entschieden gnädiger gesinnt, als der milde

Sommer. Besonders in den letzten Iahren des gesteigerten Lust- bedürfnisses machte sich eine fast völlige Abkehr vom Sommerhut bemerkbar. Der Verlust einer ganzen Saison trifft ein Gewerbe natürlich in empfindlichster Weise und die Fabrikanten sind eifrigst bemüht, eine sommerlicheBehütung" aussindig zu machen, die Anklang bei der Herrenwelt findet und damit den Hutmachern während des ganzen Jahres Brot und Arbeit gibt.

Ein werk üer Krankenkassen. Der Verband der Krankentassen im Bezirk B e r lf n hat die Verlegung seiner Anstalt für physikalische Therapie von Alexanderstraße 39/40 nach Landsberger Straße 43/47 jetzt vollzogen. Die Neueinrichtung in dem eigenen Haus an der Landsberger Straße hatte Gnde vorigen Jahres be- gönnen, und sie hat mit der nun erfolgten Eröffnung der Hydro- therapeutischen Abteilung ihren Abschluß gesunden. Die Anstalt, die vor Jahren von der Allgemeinen Ortskrankenkasse Berlin gegründet und später vom Berliner Krankenkassenverband übernommen wurde» soll Kassenärzten die Möglichkeit geben, Kassenmitgliedern die physi- kalische Therapie zu gute, kommen zu lassen. Welche Ausdehnung dieses Heilverfahren in den letzten Jahrzehnten erlangt hat, konnte man bei einem Besuch der neuen Anstalt bewundern, zu dem der Verbandsvorstand die Berliner Gewerkschaftskommission eingeladen hatte. Im ersten Stockwerk finden wir die Einrichtungen für das Wasserheilverfahren(Hydrotherapie) und für Behand­lungsarten, die mit ihm meist vereinigt werden. Da gibt es Bäder aller Art, Voll-, Halb-, Sitz, und Fußbäder, Duschen, Bäder mit Kohlensäure, mit Sauerstoff, Dampsduschen usw. Zu den wichtigsten modernen Heilmitteln gehören die Lichtbäder, als Ganz- oder Teillichtbäder genommen. Die Anstalt hat alle notwendigen Ein- richtungen zur Anwendung des Lichtheilverfahrens. Dazu kommen Einrichtungen für Teilheißluftbehandlung, ferner für Packung und für Massage, die in allen Abteilungen ausgiebig angewandt wird. Alle Einrichtungen sind für Männer und für Frauen in gesonderten Abteilungen gleichmäßig vorhanden. Die Räume haben eine freundliche und behagliche Ausstattung, auch die Warteräume. Ganz in sauberstem Weiß erstrahlt die Bäder- obteilung. Alle Erfahrungen der Hygiene sind in dieser Anstalt genutzt worden. Die physikalische Therapie stellt sür die Untersuchung der Kranken und für ihre Behandlung dem Arzt besondere Aufgaben. Die der Anstalt von den Aerzten zugewiesenen Kranken werden hier zunächst noch einmal untersucht. Der bewährte ärztliche Leiter der Anstalt, Dr. Otto K a l s e r l i n g, ist seit ihrer Grün- dung in ihr tätig. Im zweiten Stockwerk sind das Inhalatorium und die Abteilung für Strahlenbehandlung untergebracht. Das Inhalatorium hat die modernsten Apparate in gediegenster Ausführung. Zur

Die wunöer öer Klara van Haag. lOf Von Johannes Vuchholh. Aus dem Dänischen übersetzt von Erwin Magnus . Vielen Dank. Aber wie leitetest du die Freierei ein?" Ich leitete nichts weiter ein." Laß hören." Laß ihn doch in Ruhe essen," fiel die Mutter ein. Egholm wartete einige Minuten, dann sagte er mit Plötz- lichem heftigen Mißtrauen:Du bist gor nicht dagewesen, Schlingell" Ohne ein Wort faßte Sioert in die Tasche und legte eine neue Scheuerbürste vor den Teller des Vaters. Wahrhaftig, er ist dagewesen!" sagte der Vater ganz be- säpftigt. Und jetzt schwieg er beherrscht, bis Sioert satt war. Die Mutter begann abzuräumen, aber Sioert lehnte sich auf der Bank zurück. Ist es nicht merkwürdig, daß ich jetzt alles vergessen habe," sagte er. Quäle ihn doch nicht." sagte die Mutter,ein junger Mann geniert sick> über seine Freiereien zu reden, das mußt du doch verstehen."» Ich will gar nichts davon hören. Er kann wohl sagen, ob es gut ging oder nicht!" Es ging eigentlich besser, als ich erwartet hatte." Bekamst du ein Ja? So antworte doch, dn Kohlrübe!" Jetzt wurde Sioert einen Schatten böse. Satt war er, so daß ihm das Risiko nicht mehr so überwältigend vorkam. Er sagte:Du stehst da, rufst und kommandierst: aber von meinen Freiereien und allen anderen Wissenschaften hast du überhaupt keinen Begriff. Vielleicht hattest du ihn einmal, im Altertum, als du jung warst. Jetzt nicht. Ich ging hin. um zu freien, das ist wahr, und sie kam selbst herein mit geräuschlosen Stoffschuhen und den Kopf auf der Seite wie ein blindes Huhn, das ein Korn findet. Soweit war alles gut. Aber in der Hinterstube lag ihre Mutter mit unrasiertem Kinn und einer Krücke guer über dem Deckbett. Da kaufte ich natürlich einen Schrubber von ihnen, der zunächst auf der Theke lag." Was das dein einziges Ergebnis? Ein Schrubber!" Kurz darauf kaufte ich noch einen und zuletzt eine Nagel- bürste." Sioert zog die erwähnten Gegenstände heraus und legte

sie neben den ersten. Egholm spielte geistesabwesend mit ihnen, schüttelte den Kopf und sagte:Gott bewahre. Was für ein Mensch!" Das wirkte gut," sagte Sioert, ohne sich stören zu lassen. Als ich zuletzt die Nagelbürste kaufte ich verlangte jedes Stück für sich und bezahlte jedes Stück für sich, um die Zeit in die Länge zu ziehen, obwohl es schlimmer drinnen stank als in deinen langen Stiefeln steckte die Mutter die Krücke herein und öffnete die Tür weiter, um mich besser in meinem schmucken Zeug, mit Schlips und brennender Zigarre zu sehen." Sagte deine Zukünftige etwas?" Nicht ein Wort. Aber ihr hättet mich sehen sollen, wie ich nichtsdestoweniger stolz zur Tür hinausschritt. Auf Wiedersehen, Fräulein den Hut steif auf und nieder wie einen Pumpenschwengel, wie sie sie in Silkeborg haben, wo ich mehrmals gewesen bin und viel Glück gemacht habe." Ab und zu, wenn die Phantasie des Vaters ihn Sioert ganz bis in den stinkenden kleinen Bürstenbinderladen begleiten ließ, überwältigte ihn ein kurzes Lachen, aber kurz darauf sagte er barsch:Die Sache ist nicht aufgegeben. Ich werde nochdenken, was jetzt geschehen soll. Vorläufig beginnst du mit dem Brunnen." Mein Zeug verträgt keine Flecke," sagte Sioert. Meinetwegen darfst du gern nackt graben, wenn du willst. Aber gegraben wird, und das, ehe eine halbe Stunde verstrichen ist, verstehst du?" Sioert ging zögernd hinauf, um seine grüne Pracht mit einer Manchesterhose und einer blauen Bluse zu vertauschen. Emanuel folgte ihm. Nichts in der Welt fand er so lustig wie den Bruder. Niemand konnte ein Blasrohr machen wir er. Niemand konnte auch nur bei weitem so entsetzlich spannende Geschichten ohne End« erzählen wie er. Sioert entkleidete sich bis auf die Haut: er war groß- artiger Laune und sagte:Betrachte ein lebendiges Manns- bild. Ich lasse dir fünf Minuten Zeit, mich zu beschauen. Be- halt mich in Erinnerung. Solche Muskeln gibt es nicht ein zweites Mol." Plötzlich flüstert« er vertraulich:Emanuel, mein ein- ziger, auserwählter Bruder. Du sollst wissen, welches Glück Gast über mein Haupt ausschüttete. Ich ging nicht direkt zu Bisserups. sondern war erst eine Zeitlang auf dem Kirchhose, wo ich in tiefe Gedanken fiel. Dann höre mein Wunder: Als ich gerade zu Bisserups Tür herauskam, wem begegne ich?

Meiner geliebten Minna Lund! Glaubst du, ich würde sie im Stich lassen? Nein.(Dank, weil du dein liebes Gesichtchen schüttelst, Emanuel. Ich werde dir nachher ausführlich er- zählen, wie ich den verstorbenen Bürgermeister von Slagelse plünderte.) Nein und wieder nein. Ich ging schnell und nichts ahnend vorbei und begrüßte sie herzlich und ehr- erbietig. So." Nickte sie wieder?" Ich weiß es nicht, du. Um die Wahrheit zu sagen, wagte ich nur, nach der entgegengesetzten Seite zu blicken. Aber ihr gelber Hund kam ein Stück hinter mir her. Den kenn« ich persönlich von meinen Besuchen im Haus« ihres Vaters." Der wedelte vielleicht mit dem Schwanz?" Lebhaft. Und ich fühle," schloß Sioert,ich fühle int ganzen genommen mit steigender Sicherheit, daß ich Minna einmal als meine liebe treue Gattin heimführen werde! Und nun komm mit, ich werde dir den Weg zur Hölle zeigen." 4. Kapitel. Einige Wochen herrschte ein Unwetter von Reinmachen und Umstellen im ganzen Zollamt. Frau van Haag ging in merkwürdiger Kleidung umher,«ine bunte Schürze über dem Kopf und in einem langen gelben Rock wie eine Art Kranken- schwesterkittel. Sie trug ihn dicht zugeknöpft, was wohl auch nötig war, da sie wohl kaum sehr viel darunter anhatte. Nur ihre Schuhe waren tadellos: kleine blanke mit blauen Steinen auf den Spangen. Ihre Augen waren wild vor Herrschlust. Sie jagte mit Hedwig und der Reinmachefran vom Keller bis zur Dachkammer und brachte sie und sich selbst in Lebens- gefahr. indem sie Leitern und Stuhllehnen bestiegen, nur um zu o e r s u ch e n, ob ein Gemälde hier oder dort hängen konnte. Es ging fast nie: die Gnädige warf eine Bemerkung hin, daß das Licht hier gerade nicht günstig fiele, oder daß es von der Chiffonniere erdrückt würde. Die Roinmache- frau. Malle Duse, meinte, daß es eine Art vornehmen, aber daher nicht weniger gottlosen Aberglaubens wäre. Wenn eine Elle dazwischen sei, könne die Chiffionn-ere unmöglich er- drücken. Hedwig lächelte kopfschüttelnd: sie hatte einen an- mutigen Mädchensvrung geradewegs in die Verfeinerung ge- tan und befand sich wohl dabei. Die Gnädige vertraute ihr schon jetzt als etwas Selbstverständliches die Wahl der Blumen für die Stuben an, obwohl man gerade in diesem Punkt sich schwerer Verbrechen gegen die Farben von Gardinen und Wänden schuldig machen konnte.(Fortsetzung folgt.)