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BEILAGE

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Die Religionsgemeinschaften in Berlin  

Kirchen und Geistliche.

4 030 812 Einwohner, es blieben sonach nur 198 106

sehr die Staatskirchen beflissen sind, die Dissidenten sich noch immer zuzuzählen. Außerdem unterlassen zahlreiche Diffidenten, dies auf dem Zählbogen anzugeben. Ferner zählen alle Kinder der Ausge= tretenen der ehemaligen Religionsgemeinschaft der Eltern folange zu, als diese selbst ihren Austritt erklärt haben, wenn die Eltern nicht ausdrücklich den Austritt für ihre Kinder mit vollzogen haben oder wenn diese erst nach der Austrittserklärung der Eltern geboren sind. Die Freireligiösen sind in der besagten Statistit nicht mit aufgeführt. Die 3ahl der Religionslosen ist, wie gesagt, verhältnis­mäßig für Berlin   sehr gering angegeben, wenn man bedenkt, daß im Jahre 1923 allein 32 346, davon 2405 Katholiken, 330 Juden, und im Jahre 1924 8054, davon 1120 Katholiken ihren Austritt aus der Kirche vollzogen haben.

Die ehemalige Raiserin Auguste- Bictoria fand ihre Lebensaufgabe| machen. Nach der Zählung vom 16. Juni 1925 hat Berlin  in der Beschaffung von Kirchen, denn ,, die Religion mußte dem Bolte erhalten werden". Ihr Oberhofmarschall, Freiherr von Mirbach  , Religionslose. Wir sehen ja an unzähligen Beispielen, wie mußte für sie die Geldmittel zusammenbetteln. Industrielle, Groß­Schlächter und Handelsherren, die sonst nie aufhörten, über schlechte Zeiten zu flagen, waren gegen Verleihung von Titeln( Hoflieferanten, Kommerzienrat usw.) gern bereit, tief in die Taschen zu greifen, Kirchenfenster und dergleichen zu stiften. Die Bauplätze stellte der freifinnig devote Magistrat umsonst oder gegen geringes Entgelt zur Verfügung und verminderte damit die noch verfügbaren Grünpläge. So entstanden in den neunziger Jahren eine ganze Anzahl neuer Kirchen, bis die Bauwut mit der Errichtung der Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche( der sogenannten Kamels­firche") einen gewissen Abschluß fand. Heute haben wir in Berlin  nicht weniger denn 447 Kirchen, Kapellen und sonstige Bersammlungsräume zu religiösen 3weden. Die evangelische Kirche ist daran natürlich am stärksten beteiligt, nämlich mit 244, und von den 1198 Geistlichen und Predigern entfallen auf sie 471. Bei den 399 Personen, die in den Veröffentlichungen des Berliner   Statistischen Amtes als Geistliche der Neuapostolischen auf­geführt sind, dürfte es sich wohl in der Mehrzah! um Laienprediger handeln. Ebenso bei den 56 der Baptisten und den 19 der Abven tiften. Die Katholiken verfügen über 55 Kirchen und 187 Geistliche, während die Juden 13 Kirchen mit 15 Rabbinern haben. Außer den drei großen Religionsgemeinschaften haben in Berlin   noch die folgenden ihre Anhänger: Neuapostolische( 13 046 Mitglieder), Katholisch- Apostolische( 6799), Baptisten  ( 6660), Evangelisch- Lutherische ( 5918), Methodisten( 1797), Adventisten( 1959), Evangelische Gemein­ schaft  ( 2285), Dreieinigkeitsgemeinde( 658), Freie evangelische Ge­ meinde  ( 324), Altkatholiken  ( 242), Christliche Wissenschaft  ( 241). Die ersten drei großen Religionsgemeinschaften zählen: Evangelische 3 100 000, Katholiken 442 781, Juden 250 000. Bei den Evangelischen und Juden ist vermerkt, daß es sich um geschätzte Zahlen handele. Es ist anzunehmen, daß da sehr überschäßt worden ist, und wahr­fcheinlich wird das auf alle anderen auch zutreffen, denn die Gesamt­zahl der Religionsanhängern foll für Berlin   demnach 3 832 712 aus­

Aus der neuen Schule.

Das Zentralinstitut für Erziehung und Unter­richt in der Potsdamer Straße 120 veranstaltete fützlich eine fleine Feier zur Einweihung seines neuen, sehr geschmackvoll und wedmäßig geftalteten Vortragsfaales. Bei diefer Gelegen heit erhielten die Besucher einen Einblick in das Arbeiten der neuen Schule. Nur auf dem Hintergrund der geistigen Strömungen einer Epoche fann man die Wirksamkeit einer fulturpolitischen Gemein schaft würdigen. Ein wesentliches Merkmal in diesem Ringen, Werden und Wachsen, in dem Auf und Nieder von Fortschritt und Rückschlag ist der Kampf um die Schule. Er verlangt in der heutigen Zeit, die begriffen haben sollte, daß die Schule der Ausdruck des innersten Wesens eines Staates ist, daß die Kulturpolitit sich nicht in der Wirksamkeit auf die heutige Generation erschöpfen darf, wärmste Anteilnahme für alle Bestrebungen, die aus dem Geist geboren sind, das heranwachsende Geschlecht zu seiner Selbsterziehung und Selbst­lentung reif zu machen. Von diesem Standpunkt aus ist der Abend des Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht zu betrachten. Er tonnie natürlich nur einen ganz fleinen Ausschnitt aus dem Leben der modernen Schule zeigen. Aber die Art ihrer Darbietungen berechtigt zu der Hoffnung, daß auch die positiven Kenntnisse und der geistige Bildungsstand der Schüler auf einer Stufe stehen, die der heutige Staat von seinen Gliedern er­warten kann. Mit großer Ursprünglichkeit und Frische wurde die Fabel vom Esel in der Löwenhaut durch die Schüler der meinschaftsschule Niederschönhausen   dramatisch ge­staltet. Sehr zart und feinsinnig hatten sich Schülerinnen des Bismard- Lyzeums in das Märchen vom Aschenbrödel eingelebt. Das Künstlerische der Darstellung war fast zu sehr betont. Es bedarf

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In Berlin   wurden im Jahre 1924 41 546 lebendgeborene Rinder zur Welt gebracht; davon starben im ersten Lebensjahre 4789. Kirchliche Taufen find 34 998 vollzogen worden. Demnach find 6548 Kinder nur standesamtlich gemeldet worden. Daraus erhellt, daß zahlreiche Familien, die sonst mit der Kirche innerlich gebrochen haben, ihre Kinder doch haben taufen lassen. Wie erklärt sich das? Nun, es werden auch heute noch immer von der Unter laffung kirchlicher Handlungen entweder für die Eltern oder später für das Kind wirtschaftliche, zum mindesten fellfachtliche Nachteile befürchtet. Man braucht nur an die Drangsalierungen mancher Kinder zu erinnern, die diese in der Schule von rückständigen Lehrern und zuweilen auch von Schul­fameraden zu ertragen haben Das gleiche dürfte für die Ehe­schließungen zutreffen. Auch da wird vielfach mit Rücksicht auf die rückständigen Anschauungen des einen Teils oder der Schwieger­ellern, oder der Großmutter in der Provinz die kirchliche Trauung vorgenommen. Bei den Bestattungen liegt es ähnlich. Daß aber die große Mehrzahl der Berliner   Bevölkerung wenig tirchlich wir fagen nicht religiös- gefinnt ist, zeigt der dauernd schlechte Besuch der Kirchen, über den die Geistlichen flagen.

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großen pädagogischen Geschicks, um hier die wünschenswerte Grenze einzuhalten. Am lebendigsten und fraftvollsten wirften unter den rhythmischen Darbietungen die Voltstänze einer Arbeiterjugend gruppe. Hier offenbarte fich ein völlig unverbildeter Sinn. Als Gegensatz hierzu wirkten die ausgeglichenen gymnastischen Darbietun gen von Schülerinnen der Loheland  - Schule. Wesen und Ziel der rhythmischen Gymnastik ist leider noch viel zu wenig begriffen. Feinsinnige Phyfiologen haben festgestellt, daß unsere Muskeln un­zweckmäßige und daher falsche Spannungen aufweisen, die sich in der sogenannten Vertrampfung äußern. Die Schülerinnen der Loheland Schule zeigten dagegen in jedem Einzelbild den organisch richtigen Ablauf der Bewegungen. Der gesundheitliche, ästhetische und mufi­talische Wert dieser Uebungen ist sehr hoch zu veranschlagen. Alle Darbietungen fanden reichen Beifall. Die kleine Feier selbst wurde eingeleitet durch Begrüßungsworte des Geheimrats Pallat, der als Bertreter des Kultusministers erschienen war.

Kunstabend der Sozialistischen Atbeiterjugend.

Vor kurzem versammelten sich in der Lindenstraße zahlreiche junge Genossen zu einer Kunstgeweinde, um durch einen Vortrag des Genossen Professor Kestenberg   sich die große Musikkunst Johann Sebastian Bach   s nahebringen zu lassen. Diefer Abend war der erste einer Reihe von Kunstabenden, die die Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlins auch in diesem Winter wieder veranstaltet. Der Besuch zeigte, welches erfreuliche Intereffe auch die arbeitende Jugend der Musif entgegenbringt, und Genosse Kestenberg   verstand es sehr fein, die Erwartungen der Jugendlichen voll und ganz zu erfüllen. In einigen einleitenden Bemerkungen versuchte er, das Wesen einer jeden Kunst zu erklären, die stets

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der seelische Ausdruck einer lebendigen und beschwingten Perfor lichkeit ist. Vom Wert des Künstlers ausgehend, muß der Be trachter danach streben, sich in die geistigen Spannungen des Künste lers hineinzudenken. Nur dann wird es ihm möglich sein, das Wert eines Meisters zu erfaffen. Gegen die Tendenz der heutigen Zeit, den Menschen zu schablonisieren, muß gerade die sozialistische Jugend sich wehren und versuchen, das Schöpferische und daher Künstlerische, das in jedem Menschen ruht, zu wecken. Aus den Bezirken.

2. Bezirk

Tiergarten.

Beranlassung, eine Anfrage an das Bezirksamt zu stellen. Es Eine durch die Zeitung gegangene Notiz gab unseren Genossen handelt sich um ein Fräulein 2., das aus Wartenberg   im Harz  nach Berlin   berufen wurde, um die Stelle einer Heim Leiterin an einem Jugendheim in Caputh   zu bes fleiden. Fräulein 2. hat daraufhin ihr Haus in Wartenberg   ver­fauft. In Berlin   wurde sie aber von dem Bürgermeister Doflein vollständig im Stich gelassen. Der Pachtvertrag mit dem Besizer des Hauses, in dem das Heim eingerichtet war, wurde nicht erneuert, Fräulein 2. mußte das Heim räumen, ihr gesamtes Mobilar, das sie mitgebracht hatte, auf einen Speicher geben und steht nun eristenz- und mittellos da. Die Bezirksversammlung war über die Vorkommnisse gar nicht orientiert; es war ihr nicht ein­mal bekannt, daß das Bezirksamt ein Jugendheim in Caputh   besaß. wir fragten an, ob es richtig ist, daß das Bezirksamt ein Jugend­heim in Caputh   unterhielt, ob Fräulein 2. veranlaßt wurde, zur Leitung dieses Heims von Wartenberg nach Berlin   zu kommen, ob garten schwer geschädigt worden ist und was das Bezirksamt zu tun es richtig ist, daß sie durch Maßnahmen des Bezirksamtes Tier­gedenkt, um sie für den erlittenen Schaden zu entschädigen. Das Bezirksamt hat sich zunächst nicht zu dieser Frage geäußert. Weiter erstattete Gen. Schlegel den Bericht über den Etat. Im Ausschusse war der Etat gegen die Stimmen der Kommunisten angenommen worden, in der Versammlung über­raschten aber die Kommunisten durch die Erklärung, daß sie dem Etat zustimmen werden. Eine längere Debatte entstand wegen der Benuzung des Sportplages Tiergarten. Das Be­zirksamt drückte sich etwas widersprechend aus. Einerseits wurden Beträge angefordert, weil wegen der mangelhaften Einrichtungen die Benutzung des Plazes bereits zurückgegangen ist, andererseits murde erklärt, es mußten Vereine, die dort üben wollten, abge­wiesen werden, weil der Plaz überlastet war. Wir forderten eine bessere Berücksichtigung der Arbeitersportvereine und protestierten dagegen, daß der Play Charlottenburger und anderen Vereinen zur Berfügung gestellt wird, solange noch Vereine des Bezirtes abgewiesen werden müssen. Der Etat wurde schließ­lich einstimmig angenommen.

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3. Bezirk Wedding.

Die Bezirksverordnetennersammlung beschäftigte sich am Mitte woch, den 3. November, mit dem Haushaltplan für das fommende Jahr. Hervorzuheben ist die Forderung nach Bewilligung berg 1. Baurate von 150 000 m. für die Erweiterung des Stadibabes Wedding. Es soll eine 3. Schwimmhalle errichtet werden, da das jezige Stadtbad den Bedürfnissen des Bezirks Wedding mit seinen 360 000 Einwohnern und seinen 72 Volksschulen bei weitem nicht genügt. Es wurde ferner beschlossen, den Magistrat zu ersuchen, ein Wöchnerinnenheim im Bezirk Wedding zu errichten, damit die Krankenhäuser entlastet werden. Besondere Gorge erfordert das Wohnungsproblem in dem dichtbevölkerten Beziri. 14 000 oh­nungsuchende find zurzeit beim Wohnungsamt eingetragen, aber nur ungefähr 200 Wohnungen fönnen monatlich vermittelt werden. Es würde also zirfa fieben Jahre dauern, bis dem letzten Wohnung­suchenden eine Wohnung zugewiesen würde. Darum fand der Antrag Annahme, für umgehenden Bau von Ein- und Zweizimmer wohnungen Sorge zu tragen, die ohne Baukostenzuschuß an die Bevölkerung vergeben werden. Die Mieten für diese Wohnungen dürfen nicht höher sein, als die für gleichwertige Wohnungen in Häusern, die vor dem Kriege erbaut worden sind. Um dies zu ermög­lichen, wird gefordert, die gesamte Hauszinssteuer für den Woh nungsbau zu verwenden. Das Bezirksamt wird ersucht, Woh­nungen, die von städtischen Dienststellen in Anspruch genommen werden, schleunigst zu räumen.

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