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Dafürhalten eine Neuregelung sein, durch welche die Be­stimmung über den Wegfall der Steuer ab 1927 beseitigt und ähnlich wie bei der Luftbarkeitssteuer ein Obligatorium zur Cinführung in allen Gemeinden geschaffen werden würde.

Die Berechtigung zur Erhebung des Zuschlages zur Grundwechselabgabe müßte ebenfalls in der gegenwärtigen Art beibehalten werden, weil man in einem Zeitpunkt, in dem man den Gemeinden bei steigender Belastung feine neuen Einnahmen auf steuerlichem Gebiete gibt, nicht auch noch bestehende Rechte verschlechtern kann. Schon jezt geht landaus, landab die Klage über die unerträgliche Inanspruch nahme der Realsteuern durch die Gemeinden, und es ist kein Zweifel möglich, daß tatsächlich in vielen Städten schwerste Lasten dadurch auferlegt werden, durch die bei der Grund­vermögenssteuer zahlreiche proletarische Eristenzen schwer be­lastet, bei der Gewerbesteuer insbesondere die Kleingewerbe­treibenden usw. sehr erheblich in Anspruch genommen werden. Jede Kürzung der steuerlichen Einnahmen der Gemeinden aber führt bei den gegenwärtigen Verhältnissen mit ab foluter Sicherheit zu einer weiteren schär. feren Anspannung der Realsteuern, und schon aus diesem Grunde sollte sich der Reichstag, der inzwischen wohl einen deutlicheren Einblick in die schwere Finanznot der meisten Gemeinden und Länder gewonnen haben dürfte als bei der im Zeichen des Kampfes gegen die angebliche Berschwendung der Gemeinden stehenden letzten Gesetzes beratung über den Finanzausgleich, nachdrücklich und wirk­fam diefer Forderungen annehmen. Mehr denn je find die Gemeinden heute die Stellen, die die Schwere der wirtschaft lichen Nöte weitester Kreise der Bevölkerung am unmittel­barsten und stärksten empfinden, sie müssen aber auch endlich finanziell in den Stand gesezt werden, die ihnen vom Reichs­gesetzgeber übertragene Aufgabe der öffentlichen Fürsorge so zu erfüllen, daß das Elend der Massen mehr als bisher ge­mildert und das wertvollste Gut eines Boltes, seine Menschen, über die Zeit der Not hinweg pfleglich behandelt und er halten werden kann.

Ein altpreußischer Geheimrat. möchte Berlins   Staub von den Stiefeln schütteln. Im Ausschuß für Bevölkerungspolitik des Preußischen Landtags fam am Freitag eine große Anfrage der sozialdemo. tratischen Fraktion über die Notlage der Krankenkassen zur Verhandlung. Der Vertreter des preußischen Wohlfahrtsministe riums, Geheimrat Hoffmann, wies alle Beschwerden als unbegründet ab. Entweder schütte er die reichsgesetzlichen Bestim­bei den Landkrankenfaffenmeinte er feelen ruhig, daß die Versicherten selbst lieber geringere Beiträge zahlen als die gesetzlichen Mindestleistungen empfangen möchten; die Ent. bindungen gingen auf dem Lande in der Regel leichter vonstatten, und die Wochenhilfe auf dem Lande sei überhaupt nicht so not wendig.

mungen vor oder

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Bom Zentrum bis zu den Deutschnationalen wurde die rüd­ständige Haltung des Wohlfahrtsministeriums lebhaft unterstützt. Frau Abg. Kirschmann( Soz.) und der Abg. Bräuter( Soz.) traten dem fräftig entgegen. Bräufer verlas jur Charatterifierung des Herrn Geheimrats Hoffmann den folgenden Brief vom 8. Dezember 1918:

" Sehr geehrter Herr S. In diesen schweren Zeiten seht man sich öfter an den Schreibtisch als sonst, um seinen Gedanken einen sichtbaren Ausdruck zu geben. Es gibt so viel zu erörtern, 21 daß man nicht recht weiß wo anzufangen. Wer sich von der Republik   und der Herrschaft der Sozialdemo. Frafen goldene Berge und eine herrliche Sufunft versprochen hat, wird schon in der kurzen Zeit eines Besseren belehrt sein. Ganz besonders hat mich die Bewegung intereffiert, die jetzt im Westen in der Richtung einer

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serteuren und Spizbuben in Szene gefegt wird, loszukommen, ist verlockend, nicht minder nach vier Hungerjahren

zu haben und

Weißbrof und Fett en masse

mit den Kriegssteuern verschont

zu werden. Es wäre mir sehr interessant, von Ihnen aus nächſter Nähe von den Dingen näheres zu erfahren, zumal ich, wie Sie vielleicht wissen, Münsteraner von Geburt und von rhein­ländischen Eltern geboren bin. Mein Bruder wohnt in Düssel­ dorf  , er ist Geheimer Medizinalrat an der Düsseldorfer Akademie. Sie werden demnach verstehen, daß mir das Schicksal meiner Heimat besonders nahe geht, zumal, wenn man daran benten fönnte, eines Tages den Berliner   Staub von den Stiefeln zu schütteln. gez. Hoffmann."

Der Wohlfahrtsminister Hirtsiefer  , dessen Personalpolitik über. haupt ein schwarzes Blatt der preußischen Regierungspolitik ist, täte flug daran, Herrn Geheimrat Hoffmann zu veranlassen, den Berliner   Staub möglichst rasch von den Stiefeln zu schütteln. Es wird wahrhaftig Beit, daß dieser alt preußische Beamte verschwindet!

Frack mit Orden.

Etwas für Herrn Dr. Külz  . Aus München   wird uns geschrieben:

Ende November finden in München   aus Anlaß des hundert­jährigen Jubiläums der Verlegung der Universität Lands. hut nach München   offizielle Feierlichkeiten statt. In der Reihe der Festlichkeiten, die von der Regierung, der Stadt München   und den Universitätsbehörden ausgehen, ist auch für den 27. November im Hofbräusaal ein Festbankett" vorgesehen, zu dem die Veranstalter, ministerpräsident Dr. Held im Namen der Staats regierung, und der Stadtrat München an eine große Zahl von Personen Einladungen verschickt haben. Trotz der Massen­beteiligung scheint dieses Bankett sehr exklusiv wirken zu sollen, denn die Einladungskarten vermerken die strenge Kleidervorschrift: Frad mit Orden".

Den Einladern muß selbstverständlich genau bekannt sein, daß an dieser Kleidervorschrift aus dem monarchistischen Obrigkeitsstaat eine Anzahl der eingeladenen Persönlichkeiten Anstoß nehmen und es als unerträglich empfinden, daß offizielle Behörden anläßlich eines Höflichkeitsattes die selbstverständliche Rücksichtnahme auf die jenigen, die es mit dem Artitel 109 der Reichsverfaf­ung wirklich ernst nehmen, in frasser Weise außer Acht lassen. Ja, man gewinnt sogar den Eindruck, als ob der Ministerpräsident und der Erste Bürgermeister der Stadt München   in holdseliger parteipolitischer Harmonie es. mit Absicht darauf an­gelegt haben, einen Teil der Eingeladenen direkt herauszufordern. Neubayerischer Staats- Knigge! Denn schließlich fann man doch nicht annehmen, daß Herr Dr. Held der Auffassung buldigt, als ob durch diese seine lächerlich fleinliche Demonstration gegen die Republik   auch nur der geringste Abbruch geschieht.

Die kommunistische Verlustliste.

Die linken Kommunisten im Reichstag. Im Anschluß an unsere Mitteilungen über den Ausschluß der aus der Kommunistischen Partei haben wir seinerzeit mitgeteilt, daß Reichstagsabgeordneten Urbahns, Scholem   und Schwan die ausgeschlossenen Oppositionellen im Reichstag demnächst eine Fraktion der Berräter" bilden fönnen. Die Rote Fahne hat wie gewöhnlich darauf mit einem wütenden Geschimpfe reagiert und eine ausführliche Widerlegung unserer Angaben in Aussicht gestellt, ohne fie leider zu bringen. Jeßt liegt im Reichstag ſeit einigen Tagen eine Liste Linke Kommunisten" aus. In diese zeichnen sich folgende Diäten empfänger ein: Frau Gohlte( Ruth Fischer  ), Kaz, Rorsch, Schlagewehrt, von Preußen in die Erscheinung tritt. Sie kann durch die Scholem  , Schwan  , Schwarz, Tiedt und Urbahns. Franzosen   naturgemäß sehr gefördert werden. Der Gedante, Es fehlt nur der von uns als schon verlorengegangen bezeichnete von der Berliner   Kultur, die von Juden, De.Neddermeyer. Ein gütiges Geschick hat ihn der KPD  . und

Loslösung der Rheinisch- Westfälischen Republik

Schmutz und Schund.

Von Jodot  .

Ort: Die Wohnung des Vorsitzenden einer Schmutz- und Schundprüfungsfammer.

Personen: Der Vorsitzende und seine Frau 3eit: Die Zukunft.

Der Vorsitzende blättert in einem Buch, seine Frau blättert in der Zeitung. Zwischendurch unterhalten sie sich.

Die Frau: Die Bäckersfrau erzählte heute, daß in der Nacht der eine von Beiers Jungen gestorben wäre. Der Vors: Beiers

im Hinterhaus?

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das sind die aus dem Karnickelstall

Die Frau: Ja er ist an Schwindsucht eingegangen. Soll ja auch ein Standal sein, wie's da hinten zugeht. Acht Menschen in zwei Zimmern! Die Eltern und sier Jungen und zwei Mädchen. Das älteste Kind ist dabei erst 13 Jahre!

Der Vors: Sellen nicht soviel Kinder in die Welt setzen.

Die Frau: Was so alles passiert! Da lese ich gerade hier: ,, Vor dem Jugendgericht hatte sich heute der zwölfjährige Edmund 2. zu verantworten. Der Knabe war in den Nachmittagsstunden bei einem hiesigen Kaufmann als Bote beschäftigt gewesen, und es hatte ihm obgelegen, gelegentlich fleinere Beträge zu fassieren. In verschiedenen Fällen fonnte ihm die Fälschung von Quittungen nachgewiesen werden. Er hatte sich dadurch Vorteile verschafft, die sich zwischen 10 Pfennig und einer Mark bewegen. Den Hinter­grund der Verhandlung bildete das Familienleben des jugendlichen Angeklagten. Sein Vater ist seit langer Zeit arbeitslos und seine Mutter liegt frank barnieder. Obgleich Edmund 2. Leidenschaftlich beteuerte, daß er aus eigenem Antrieb die Fälschungen begangen habe und seine Eltern von den Berfehlungen nichts gewußt hätten, scheint doch festzustehen, daß er das erschwindelte Geld seinen Eltern zukommen ließ. Da der Verdacht besteht, daß diese ihn zu seinen Taten anstifteten, dürfte sich für sie vor dem ordentlichen Gericht nach ein Nachspiel ergeben..

Der Vors: Welch ein bedauerliches Bild jugendlicher Ge

mütsverrohung!

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Die Frau: Das hier ist auch interessant. Hör mal: Nach einer bei tausend der Kontrolle unterworfenen Prostituierten vor­genommenen Befragung ergibt sich folgendes Bild ihrer Herkunft: Der größte Progentsatz 281 von 1000 wird von ehemaligen, zum Teil stellungslos gewordenen Fabrikarbeiterinnen gestellt. 227 gaben Kellnerin, 165 Dienstmädchen, 135 Bureaufräulein, 85 Warenhausangestellte, 73 Berkäuferin, 65 Artiftin oder Balleteuse als ihren ursprünglichen Beruf an. Der Rest verteilt sich auf ver­schiedene Berufe. Zumeist erklärten die Befragten, schon in jugend lichem Alter ihre Angehörigen verloren zu haben und aus wirt schaftlicher Not auf die Bahn der Prostitution gestoßen worden zu sein, oder einen mit Folgen beschwerten Verkehr mit sozialen Vor­

gesetzten oder sozial Höhergestellten gehabt zu haben, der sie ihrer normalen Heiratsaussichten beraubt habe.

Der Bors: Jedenfalls erhellt aus dieser Aufstellung, daß die Prostitution sich aus den moralisch weniger widerstandsfähigen ärmeren Kreisen der Bevölkerung rekrutiert. Und das ist das einzig Erfreuliche an dem sonst so traurigen Rapitel... Aber was ist denn das für ein Gebrüll da unten? Etelhaft, was diese Kinder für einen Krach machen.

Die Frau( geht ans Fenster): Die Jungen von oben spielen dem Heinerle, von Müllers, der ist in sonem nationalen Verband. mit denen aus dem Nebenhaus. Weißt du, der große Bruder von Na, und da hat der kleine was abgeguckt find. Jetzt spielen sie Erschießen. wie Kinder nun mal Der Vors.? Naja aber das kann man doch auch ruhiger

machen.

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Die Frau: llebrigens, weißt du, wer Der Bors.( der das Durchblättern seines Buches fortgesetzt hatte): Das ist aber doch... Hab ich mir aber doch gleich gedacht, mürben, da werb ich aber schön dazwischen fahren. Die als ich schon den Autornamen las, daß eine Schweinerei rauskommen Schwarte tommt auf den Index.

Die Frau: Was steht denn drin?

Mädel kommt drin vor, das verführt wird und was Uneheliches Der Bors: Ach, sone Armeleutgeschichte, weißt du. Ein friegt. Drumrum wird son neumodischer Seelenfram gemacht. Die Frau: Ein Schundroman   also?

Der Vors.: Schund will ich nicht mal sagen. Geschrieben ist's nicht schlecht. Aber ich bitte dich: laß mal einen Jugendlichen solch einen Stoff in die Hände bekommen! Welche verrohenden Eindrücke muß sein jugendliches Gemüt empfangen.

Deutsche   Nobelpreisträger. Drei deutsche Gelehrte haben aufs neue Nobelpreise erhalten, und zwar die Göttinger   Profefforen James Frand und Paul Herz, die den Bhyfitpreis erhielten, und Prof. Szigmondi von der gleichen Universität, der den Chemiepreis für 1925 erhielt. Die beiden Physiker haben sich in erster Reihe durch ihre Studien über die Elektronen ausgezeichnet, den Aufbau der Kolloidchemie eine ungewöhnliche Bedeutung für während der Chemiker durch die Erforschung der Kolloide und durch die Wissenschaft erlangt hat. Insbesondere ist die Kolloidchemie gerade in den letzten Jahren nicht zum geringsten durch das Ver­dienst Szigmondis in den Vordergrund des wissenschaftlichen Inter­effes gestellt. Mit der Verleihung des Nobelpreises ist Szigmondi in die Reihe der großen deutschen   Forscher eingetreten, die bereits Träger des chemischen Nobelpreises sind. Es sind die besten Namen darunter, denn im Jahre 1901 erhielt ihn van t'hoff, im Jahre Jahre 1909 Wilhelm Ostwald  , im Jahre 1910 Otto Wallach  , im 1902 Fischer, im Jahre 1905 Bayer, im Jahre 1907 Buchner, im Jahre 1913 Alfred Werner  , im Jahre 1915 Richard Willstätter  , im Jahre 1918 Friz Haber, im Jahre 1920 Walter Nernst   und im Jahre 1923 Fritz Pregl  . Da im Jahre 1916 und 1917 der Chemiepreis

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damit dem revolutionären Proletariat vorläufig noch erhalten. Dafür steht aber ein weiterer Zuwachs für die Fraktion der Ber räter" in Aussicht, denn der Ausschluß von Schütz und Schlecht steht unmittelbar bevor. Man sieht, wieviel das Gefeife der Roten Fahne" wert ist.

Deutschnationaler Föderalismus  .

Erklärung gegen Hugenberg  .

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Die Deutschnationale Pressestelle teilt mit: Von der Deutschnationalen   Frattion des Preußischen Landtages  wird uns geschrieben:

Der Reichstagsabgeordnete Dr. Hugenberg veröffentlicht im ,, Tag" einen Auszug aus seinem demnächst erscheinenden Buch Streiflichter", in dem er die Verschmelzung der preußi­fchen und der Reichs minister und die Verlegung der preußischen Legislative   in den Reichstag empfiehlt. Die Deutschnationale Landtagsfraktion legt Gewicht auf die Feststellung, daß sie diesen Borschlag in vollem Umfange ablehnt. Er ist nach ihrer Ansicht undurchführbar, wird den gewollten Ersparniserfolg nicht haben und widerspricht durchaus der föderalistischen Einstellung der Deutschnationalen Volkspartei  .

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Mecklenburgs Notstandsaktion.

Der Erfolg der Linksregierung.

Schwerin  , 12. November.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Haupt­ausschuß des medlenburgischen Landtags nahm am Donnerstag und Freitag zu den Nachtragsplänen und dem Steuer. sentungsprogramm der medlenburgischen Regierung Stel. lung. Der außerordentliche Nachtragsplan, der 13 Millionen für das Arbeitsbeschaffungsprogramm der Regie­rung vorfieht, wurde nach heftigen Rämpfen gegen die Stimmen der Deutsch   nationalen und der Volksparteiler verab schiedet. Auch bei dem Steuersenkungsprogramm entspann sich eine lebhafte Debatte. Mit allen Mitteln versuchte der vormalige deutsch­nationale Finanzminister v. Derzen, die 3,7 Millionen vom Reich überwiesenen Beiträge auf Grund des§ 35 des Finanzaus. gleichsgesetzes restlos den Großgrundbesizern und der Großwirtschaft als Steuerfenfung zuzuführen. Die Sozialdemokratie verlangte aus diesen Mitteln einen größeren Betrag zur Linderung der sozialen Not des kommenden Winters. Schließlich wurde fol­gendes Regierungsprogramm von Sozialdemokraten, Demokraten und Kemmunist en gegen die Stimmen der Deutschnationalen  , der Völkischen   und der Volkspartei angenommen:

1. Für die Linderung der Not werden 1 Million M. bereitgestellt. 2. Zur Steuersentung nach sezialen Gesichts. punkten werden 2 Millionen M. zur Verfügung gestellt. 3. Das Land verzichtet für das Jahr 1927 auf die Gewerbe steuer. Die Gewerbesteuer soll den Städten zugeführt werden. 4. Die Landessteuern sollen für das kommende Wirtschaftsjahr nach sozialen Gesichtspunkten umgeändert werden. 5. Die fälligen Landessteuern für den 15. November 1926 werden bis zum 3. Januar 1927 gestundet. Die am 15. Februar 1927 fälligen Steuern sollen am 10. März 1927 erhoben werden. Die gleichen Fristen gelten auch für die Beschwerdefristen der Mietzinssteuer.

Nochmals das Fürstenvermögen.

den Genoffen Paul Hirsch   teilt uns Genosse Otto Braun  Zu der Erklärung des Genoffen Kurt Rosenfeld   gegen mit: Genosse Rosenfeld hat im preußischen Kabinett niemals einen Antrag auf Enteignung der Hohenzollernvermögen gestellt.

nomak

Gegen den Sozialismus erlaffen die merikanischen Bischöfe eine, Erklärung, die die vom früheren Präsidenten Obregon befundete Vorliebe für den Sozialismus zum Anlaß nimmt, um zu sagen, es sozialistischen Dottrinen die Oberhand gewönnen. Obregon hatte würden die gleichen Folgen wie in Rußland   eintreten, wenn die fürzlich betont, daß die katholische Kirche   für den gegenwärtigen Kulturkampf verantwortlich sei und ihren Einfluß auf die Volksmassen verlieren würde.

überhaupt nicht zur Berteilung fam und insgesamt 13 deutsche Chemiter mit dem Preise gefrönt wurden, so fällt allein auf die deutsche Wissenschaft mehr als die Hälfte der Nobelpreise für Chemie. scher Gelehrter als Vorläufer ihrer eigenen Ehrung aufzuweisen. Die beiden Phyfifer haben auch eine Reihe hervorragender deut­Im Jahre 1901 erhielt Röntgen den Preis, im Jahre 1908 Gabriel Lippmann  , im Jahre 1911 Wilhelm Wien  , im Jahre 1914 Mag von Baue, im Jahre 1918 Mar Pland, der Begründer der Quanten­theorie, im Jahre 1919 Johannes Start und endlich 1921 Albert Einstein   für seine Relativitätstheorie. Es sind also acht deutsche Forscher der Phyfit, die mit dem Nobelpreis gekrönt wurden.

Die neuen Dichterakademiker. Wie der Amtliche Preußische Preffedienst mitteilt, hat die Sektion für Dichtkunst der Preußi schen Akademie der Künste zu Berliner   Mitgliedern gewählt: Georg Kaiser  , Bernhard Kellermann  , Ostar Loerke, Walter v. Molo, Dr. Wilhem v. Scholz und Eduard Stukken. Zu auswärtigen Mit­gliedern: Hermann Bahr  , Dr. Mar Halbe, Hermann Hesse  , Dr. Ricarda Huch  , Dr. Erwin Guido Kolbenhener, Heinrich Mann  , Dr. Josef Ponten  , Artur Schnißler, Dr. Karl Schönherr  , Dr. Emil minister hat die Wahlen foeben beſtätigt. Strauß, Jakob Wassermann  , Franz Werfel  . Der preußische Kultus

Kalinin im Gotha  ". Die Leningradstaja Prawda" meldet, daß die Redaktion des Gothaer Almanachs" sich an den Sowjet­zu stellen, die dann im politisch- diplomatischen Jahrbuch veröffentlicht Jahrgang Daten über seine Berson und seine Aemter zur Verfügung präsidenten Kalinin   mit der Bitte gewandt habe, für den nächsten werden sollen. Das Sowjetblatt widmet dieser Angelegenheit einen in fehr ironischem Ton abgefaßten Artikel, in welchem ein spöttisches Erstaunen darüber ausgedrückt wird, daß der Bauernsohn Michael Kalinin   der Aufmerksamkeit des Gothaer" gewürdigt werde, obgleich feine Geburt weder durch Heroldsrufe noch durch Fanfaren, sondern eine Geburt weder burch Heroldsrufe noch durch Fanfaren, sondern nur durch das Brüllen des Viehs" fundgegeben worden fei. Er fönne fich auch nicht mit den im Almanach sonst verzeichneten hoch geborenen Personen vergleichen, die schreitende Löwen  , springende Leoparden u. a. adlige Tiere im Wappen führten, während er nur mit allen feinen Barteigenossen das schlichte Wappen des Hammers und der Sichel teile.

eine: Beitgedichte, Deutschland  , Romancero, Hebräische Melodien, Ludwig Hardt   spricht am Sonntag abends 8 Uhr, im Meisteriaal legte Gedichte.

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Museum( Aegyptische   Götter und Tempel Amtliche Führungen finden Sonntag, 10 bis 11, Uhr vorm. im Neuen Museum  ( Byzantinische Kunst des Mittelalters Hr. Zippert), im Raiser Friedrich Dr. Bolbach) und im Museum für Völkerkunde( Kultus in China   und Japan   Direktor F. B. S. Müller) statt. Der Aktionsausschuß gegen das Schmutz- und Schundgefeh will ein Archiv anlegen, um es zum Schutz der geistigen und fünstlerischen Freibeit zu verwenden. Die Berwaltung des Archivs bat Dr. Birkenfeld, Bureau des Berbandes Deutscher   Erzähler, Berlin   W 50, Nürnberger Str. 9/10, übernommen. Dorthin sind Einsendungen zu richten.

Leningrad   ist nach ihrer Wiederherstellung als historisches Museum einge richtet worden. Die Kasematten und Bastionen bleiben in der alten Form Die Feftung als Kriegsmuseum. Die berüchtigte Beter- Baul- Festung in erhalten und an den Bastionen Peters des Großen werben Artilleriegeschosse aus seiner Zeit aufgestellt werden.