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eine in fo hohem Maße inner politische Angelegenheit Deutschlands  , daß sie die Einmischung fremder Mächte nicht zuläßt. Ich möchte jedoch bei dieser Gelegenheit darauf hinweisen, daß die Reichsregierung die Linie der von ihr befolgten Politit niemals durch die Tätigkeit irgendwelcher Verbände stören lassen wird. Sie wird im Einvernehmen mit den Landesregierungen mit Nachdruck überall da vorgehen, wo die Verbände den ihnen durch die gefehlichen Bestimmungen vorgeschriebenen Rahmen überschreiten. In folchen Fällen muß entweder, wie das verschiedentlich geschehen ift, zur völligen Auflösung geschritten werden, oder aber es muß verlangt werden, daß die Berbände, wenn ihre Auflösung nicht er forderlich erscheint, jedenfalls sofort jede gefehwidrige Tätig feit einstellen. Ebenso werden die zuständigen Stellen der Reichsregierung darüber wachen, daß zwischen derartigen Verbänden und der Reichswehr   feinerlei Verbindung besteht. Ange­hörige der Reichswehr  , die etwa in dieser Hinsicht gegen die er­laffenen Borschriften verstoßen und sich insbesondere mit der Aus­bildung von Mitgliedern der Verbände befaffen oder sonst eine Ber­bindung mit diesen Verbänden unterhalten sollten, würden unnach­fichtlich zur Berantwortung gezogen werden.( Sehr gut bei

den Demokraten.)

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Die Klärung der Investigationsfragen so fuhr der Minister fort dürfe teine Boraussetzung für die Zurückziehung der Militärkontrolle bilden. Unvereinbar mit der Idee des Bölker­bundes sei die einseitige Abrüstung Deutschlands  . Da die bal dige Räumung des besetzten Gebiets jetzt zu einem afuten Problem geworden sei, müsse bald eine Lösung gefunden werden, wenn nicht Rückschläge in der Außenpolitik eintreten sollen. An die deutsch­französische Verständigung dürfe allerdings nicht wie an ein Rechen exempel herangetreten werden. Die Verständigung zwischen den beiden großen Völkern sei

der Angelpunkt für die Erhaltung des europäischen   Friedens. Aber dann müsse auch die große Barriere niedergeriffen werden, die im Westen Deutschlands   errichtet werden ift.( Bravo  !)

Die Regierungsbildung in Baden  .

Weimarer Koalition.

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Genoffe Remmele Innen. minifter.

Karlsruhe  , 23. November.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Badische Landtag wählte am Dienstag nachmittag nach dem erfolgreichen Abschluß langwieriger Berhandlungen über die Neubildung der Weimarer   Roalition mit 49 von 72 Stimmen den zum Zentrum gehörenden Finanzminister Dr. Röhler abermals zum Staatspräsidenten und den Innenminister, Genosse Remmele, zum stellvertretenden Staatspräsidenten. Auf Borschlag der demo fratischen Fraktion wurde der Ministerialbirektor im Innenministerium Otto Leers   mit 48 Stimmen zum Unterrichtsminister gewählt. Die Bertreter der sog. bürgerlichen Bereinigung( deutschnational) und der Deutschen Boltspartei enthielten sich bei der Wahl der Stimme.

Als Heidelberg  ( Soz.) sowie Abg. Weißhaupt( 3.) der Regierung an 21s Staatsräte gehören die Abgg. Marum und man er Reichswehr   und Arbeitgeberverbände.

Die Unternehmer bestätigen alles. Die Bereinigung Breslauer Arbeitgeberverbände" hat am Dienstag, wie uns aus Breslau   gedrahtet wird, zu den Mit teilungen eines Industriellen über die privaten Finanzie rungsbefprechungen zwischen Reichswehr   und Arbeitgebern in Breslau   eine öffentliche Ertlärung erlaffen, die offen fichtlich die Reichswehr   entlasten will. Die Bereinigung erflärt, daß die Aussprache zwischen Arbeitgebern und Vertretern des Berliner  Behrfreistommandos sowie der Breslauer Ravalleriebivifion auf ihre der Arbeitgebervereinigung Beranlaffung zustande ge tommen sei. Dabei wird allerdings angedeutet, daß eine derartige förmliche Besprechung dadurch erwünscht wurde, daß schon vor­her inoffiziell zwischen einzelnen angeblichen Beauftragten Der Reichswehr   und Arbeitgebern in Sachen solcher Finanzierungen

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Theatermanie.

Bon Lucian.

Der Abendzug nach Wien   läßt diesmal einen besonderen Andrang bemerken. Die Schlafwagenpläge genügen nicht für die vermehrte Nachfrage. Das Aussehen der Fahrgäste aber ist verschieden von dem der übrigen Tage. Weder Bergnügungsreisende noch die aus vergangenen Zeiten bekannten Schieber mit dicken Bäuchen und der Banane im Genid besteigen diesmal die Waggons, sondern es find meist ehrbare Herren von profefforalem Aussehen, teils bebrillt, teils von fünstlerisch forscher Haltung. Begeben fie fich zu einer Völkerbundstagung, zu einem wissenschaftlichen Kongreß, zu einer Barlamentssitzung? Ihre Mienen sind gequält und verraten einen geheimen Aerger, mit pfiffigem Augurenlächeln tauschen sie, unter einander frostige Grüße aus. Sie wissen, sechzehn Stunden Fahrt liegen vor ihnen, sechzehn Stunden Fahrt müssen sie nach zwei Tagen wieder zurücklegen, und was ist der Zwed? Um den Lefern ihrer bürgerlichen Blätter von dem weltbewegenden Ereignis be richten zu können, das man Hauptmann- Premiere nennt, und das nach ihrer eigenen tiesinnersten lleberzeugung eine belangloje Sache ist.

Was geschieht in Wirklichkeit? Ein Stüd, das Reinhardt für Berlin   unter allerhand Borwänden bisher abgelehnt hat, dessen Hauptrolle von zwei der prominentesten Schauspielerinnen als un­geeignet zurückgewiesen worden ist, wird nach jahrelangem Hin und Her endlich in Wien   zur Aufführung gebracht. Die Kritit nennt das Werk respektvoll einen Aufguß der Rose Bernd   und tonstatiert mit Zufriedenheit, daß es sich von den matten Sagenstücken der legten Periode seines Verfassers erfreulich unterscheidet. Die Bei­tungen aber feiern die Aufführung als ein unerhörtes Ereignis. In Wien   findet ein Bankett zu Ehren der Presse statt, und in den Berichte über die Premiere wird nicht übersehen, daß der Bundes präsident und die Frau des Börsensensals Maier, lektere in ihrer entzückenden Robe aus Goldbrokat, erschienen waren und sich höchst befriedigt äußerten.

Das Theater, zu einer Sache von maßloser Bedeutung auf­gebauscht, ist nichts anderes mehr als eine gesellschaftliche Angelegen hett; je mehr die Kunst in den Hintergrund tritt, je weniger die Produktion der Jugend gefördert wird, je mehr das Bolt vom Genuß ausgeschlossen ist, um so höher steigt die Bewertung des Theaters, wenn es sich um das Wert irgendeines Ausländers oder etnes Prominenten von der Würde Gerhart Hauptmanns   handelt. Daß in einer Berliner   Saison siebzig Prozent der aufgeführten Werte von Ausländern herrühren, deren Minderwertigkeit nur durch die Tatsache ihrer Fremdartigkeit aufgewogen wird, daß die behandelten Probleme das Bolt selten berühren, daß nur in Aus­nahmefällen das Wert eines unbekannten deutschen   Autors das Rampenlicht erblickt, das sind Dinge, die das Geschäftstheater immer

Stellung genommen war. Die Arbeitgebervereinigung hätte, so 1 wird weiter ausgeführt, eine Garantie für den politisch einwand­freien und parteipolitisch neutralen Charakter der Reichswehr­bestrebungen darin gesehen, daß die zuständigen Zivilbehörden diese Dinge fannten und billigten. Aber es wird nicht angegeben, welche 3ivilbehörden damit gemeint find. Daß das Preußische Innenministerium eine private Finanzierung der Reichswehr   nie mals gebilligt hat, dürfte auch in Breslau   nicht unbekannt sein. Es wäre interessant, zu erfahren, ob irgendwelche provinziellen Instanzen der inneren Verwaltung tatsächlich in der Duldsamteit gegen derartige illegale Reichswehrmachenschaften weitergegangen sein sollten als das Innenministerium. Etwas anderes bleibt nach der Veröffentlichung der Arbeitgeberverbände faum anzunehmen übrig, wenn man nicht glauben soll, daß in dieser Erklärung abfichtlich harmlose Dinge mit bedentlichen ver­wechselt worden sind.

Eine erledigte Beschwerde. Großzindustrielle find gegen Haussuchungen nicht immun! Der Rechtsausschuß des Preußischen Land­ tags   behandelte am Dinstog die deutschnationale Beschwerde über die Haussuchung bei den rheinischen Industriellen und Führern vaterländischer Verbände. Abg. Ruttner( G03.) legte noch einmal die Gründe dar, aus denen die sozialdemokratische Frattion das Eingreifen der Polizei für berechtigt halte. Jeder Staatsbürger müsse sich gegebenenfalls bei schwerwiegendem Ver­dacht Haussuchungen gefallen laffen.

Ministerialdirektor Klausner verteidigte das Vorgehen der Polizei, das besonders darauf beruhe, daß man die Namen der be: troffenen Persönlichkeiten bei Justizrat Claß gefunden habe. Bon deutschnationaler Seite wurde auf die Notwendigkeit, einen Unter­fuchungsausschuß einzusetzen, hingewiesen. Der Ausschuß nahm jedoch einen Antrag des Zentrums an, der die Große Anfrage der Deutschnationalen durch die von der Regierung gegebene Dar legung für erledigt erklärt.

Wozu die Landespolizei gut ist.

Die thüringische Sozialdemokratie klagt an. Die sozialdemokratische Fraktion des Thüringischen   Landtages hat gegen den thüringischen Innenminister den An trag auf Antlageerhebung gestellt. Diesem Antrag liegt nach dem Ermittelungsergebnis des zuständigen Untersuchungsaus­Schuffes u. a. folgender Tatbestand zugrunde:

Anläßlich eines rein gewerkschaftlichen Lohnkampfes in der thüringischen Sägewertsindustrie hatte sich am 2. Januar 1925 eine größere Anzahl von Streifenden vor einem Wert in Gehren   einge funden. Nach Schluß der Arbeitszeit wurden einige Streifbrecher von einzelnen Streifenden belästigt, ohne daß Gesamtausschrei­tungen zu verzeichnen waren. Trotzdem erbat einer der Mitinhaber der Firma, ohne den Versuch unternommen zu haben, vom Polizei­amt der Stadt Gehren   Hilfe zu erlangen oder Gendarmerie heran lichen Schuh. Dieser ordnete, ohne vorher Polizei oder Landrat auziehen, telephonisch vom Polizeiminifter Dr. Sattler polizei­befragt zu haben, also allein auf private Aufforderung hin, ein größeres Rommando 2 andespolizei nach Gehren   ab. Der Führer der Landespolizei fand Gehren   in völliger Ruhe und Ordnung. Die Kommunalbehörden waren aufs äußerste erstaunt, daß ohne ihr Wissen Landespolizei eingesetzt worden war. Auch die nächste Zeit über blieb alles ruhig, bis ein unfähiger Polizei­führer das Kommando übernahm und es danach zu Unruhen fam. Der Minister hat mit seiner Anordnung die gefeßlich ge gebene 3uständigkeit des Ministeriums überschritten und den gesetzlich geordneten Behördenzug durchbrochen. Er hat sich zu diesem Zwed eine Dispensationsgewalt beigelegt, die gesetzlich nicht gegeben war. Er hat weiter entgegen der Aufgabe der Polizei, der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit zu dienen, die Polizei für private 3mede verwendet. Da Unruhen erst ent­standen sind, als ein unfähiger Kommandoführer die Leitung des Sicherheitsdienstes übernommen hatte, lag ein gesetzlich bestimmter polizeilicher Notstand oder Ausnahmezustand zu den Handlungen

mehr in Mißkredit bringen. Auf der einen Seite eine Bernach| läffigung aller idealen Aufgaben, auf der anderen eine sensationelle Reflame, die in grotestem Mißverhältnis zum geistigen Inhalt steht. Es wird der Anschein einer fulturellen Bedeutung erweckt, Zeichen der Zeit ist wie die Verhältnisse auf dem Büchermarkt. die nicht vorhanden ist und deren Fehlen ein ebenso betrübendes Nur wenn das Geistige in Zusammenhang steht mit dem Sensa­tionellen, wenn es im Sinne eines gesellschaftlichen Ereignisses sich bewerten läßt, nur dann findet es noch die Beachtung, die es als lebendiger Blutstrom im Leben des Volkes jederzeit und unter allen Umständen haben sollte.

des Staatsministers nicht vor. Die Uebernahme der Kosten für diese Aktion ist ebenfalls völlig ungeseglich. Obgleich der Staats minister Dr. Sattler bei seiner Bernehmung am 29. Januar 1926 vor dem Untersuchungsausschuß eine ziemliche Untenntnis der gesetzlichen Bestimmungen an den Tag gelegt hat, war ihm wiederholt Gelegenheit gegeben, seinen früheren Stand­punkt in der Kostenfrage über die Polizeiaktion zu ändern. Wenn er das nicht getan hat, so steht die Tatsache feft, daß er bei mieder­holter selbständiger Ueberlegung bei seinem ungesetzlichen Verwaltungsatt verblieb. Staatsminister Sattler hat aber auch unter seinem Eid über die Frage, wer die Entsendung der Landespolizei erbeten hat, Angaben gemacht, die subjektiv un­wa hr sind.

Aus all diesen Gründen beantragt die Sozialdemokratie, Termin zur Hauptverhandlung gegen den Staatsminister Dr. Sattler vor dem Staatsgerichtshof für das Land Thüringen   anzuberaumen und fordert den Landtag auf, Vorschläge für die Bestellung des Ber­treters der Anflage zu machen.

Ein Vertuschungsversuch.

Die DAZ." Affäre und die Parteiführer. Die demotratische Reichstagsfrattion teilt mit: Es ist berichtet worden, daß die Demokratische Partei in der Subventionsfrage gegenüber der DA3." bereits in Verhandlungen am Montag mit der Reichsregierung der Regierung ihre Unter­stützung zugesagt habe. In Wirklichkeit sind keinerlei Ber handlungen darüber gepflogen worden, sondern die Regierung hat die Parteiführer nur über den Stand der Dinge unterrichtet. Ebenso wie der Zentrumsvertreter v. Guérard im übrigen bereits erklärt hat, daß das Zentrum sich feineswegs in dieser Frage bis­her irgendwie gebunden habe, gilt das gleiche auch für die Demɔ­fratische Partei.

Bayern   droht fürchterlich...

Es will seine Verschwendung selbst bezahlen. München  , 23. November.  ( Eigener Drahtbericht.) Am Diens tag begann am Bayerischen Landtag   die politische und wirtschaft liche Aussprache, in deren Mittelpunkt der Finanzausgleich und die angebliche Gefährdung der bayerischen Eigenfiaailichkeit steht. Im Berlauf der Aussprache will Ministerpräsident Held neuer Frage abgeben. Der Redner der Bayerischen Bolkspartei bezeichnete dings Erklärungen über die weiteren Schritte Bayerns   in dieser es als ich machvoll und unwürdig(!), daß der banerische Ministerpräsident bei den Reichstagsparteien in Berlin   betteln gehen müsse. Die Steuerfenfungen des Reichsfinanzministers mäh­rend des laufenden Haushaltsjahres hätten den Haushalt der Länder ins Banken gebracht und feien ein Verfahren wider Treu und Glauben. Preußen sei der alleinige Nuznießer des Ber­iiner Bentralisierungssystems. Wenn es nicht anders werde, werde das Land Bayern versuchen, fich finanziell auf die eigenen Beine zu stellen.

Der Redner der Sozialdemokratie, Abg. Dirr, hielt

den bayerischen Regierungsföderaliſten einen Spiegel ihrer staats­

politischen Leistungen vor. Die bayerische Regierung verlange vont Reich die Einkommensteuer zurüd. Da die Lohnempfänger den Löwenanteil greade dieser Steuer aufbringen, müßten die Aermsten des banerischen Boltes die Kosten bezahlen für

die eigenstaatliche Lurusverwaltung Bayerns  Konsulaten und ihren 32 millionen Jahresausgaben für firchliche mit ihren acht Ministerien, acht Kreisregierungen, Gesandten und 3wede. Die Sozialdemokratie danke für einen Föderalismus, der dem Reiche gegenüber fortgefeßt die banerische Eigenart hervorhebt. gleichzeitig aber der fränkischen und schwäbischen Stammeseigenart gegenüber einerlei Rüdsight tennt. Dieses Banern hätten bie französischen   Chauvinisten als Aftioposten in ihre Rechnung eingefeht. Ueber die Loslöfung Bayerns   vom Reich habe Dr. Heim nicht nur geschrieben, sondern auch mit den Abgesandten des Marschalls och verhandelt. Nicht durch die Weimarer   Berfassung und nicht durch den Unitárismus fei Bayern   um sein Ansehen gekommen, sondern dadurch, daß es glaubte, mit Hilfe bewaffneter Freischaren von Bayern  aus die Dinge im Sinne der Wiederaufrichtung der Monarchie gc­stalten zu können.

gestellt. Er wird außer der Bücherei auch eine Sammlung technischer Bläne umfassen, die das erste Unternehmen dieser Art sein und somit zu einem Lehrinstitut von Weltbedeutung werden fann.

Dabei

Der Krieg der Maschine. Von der Deffentlichkeit fast unbeachtet, Manöverfeld von Salisbury Plain veranstaltet worden. ist dieser Tage eine lebung der Mechanischen Brigade" auf dem wurde erstmalig eine ganz neue Art von Kriegsfahrzeugen, namentlió Tanks, verwandt, und zwar ohne Raupen- Schlepper, zum Teil aus fechsrädrigen Wagen bestehend, die von besonderen Zugmaschinen gezogen wurden. Der neue Kriegswagen soll den Vorteil haben, für größere strategische Bewegungen geeigneter als der alte Tant zu sein. Die Wagen sind mit Maschinengewehren und Feldkanonen bestückt, die elektrisch von dem Führer des Wagens eingestellt und zum Feuern gebracht werden. Je zwölf dieser Wagen bilden ein militärisches Ganzes, das durch ein besonderes Kommandowerf geleitet wird.

Der verbotene Bauchtanz. Während bei uns die Körper­bewegungen beim Tanz sich immer mehr jenen merkwürdigen Drehungen und Verrenkungen nähern, die sonst die Eigenheit des rühmtesten Tanz des Drients. Die Regierung von Angora will Bauchtanzes waren, wendet man sich in der Türkei   gegen diesen be jedenfalls diese unfittliche Körperbewegung" nicht mehr bulden. Der fallen der obersten Behörden erregt. Wie Konstantinopeler Blätter Bauchtanz, der in Anatolien   bisher sehr beliebt war, hat das Miß­melden, ist eine Verordnung erlassen worden, in der der türkische Minister des Innern die Ausübung des Bauchtanzes für alle Bro­vinzen verbietet und den Zuwiderhandelnden mit strengen Strafen

droht.

Die hörbare Atomzerfrümmerung. Im Rahmen der unter der Leitung von Kirsch und Petterson im 2. physikalischen Institut der Wiener Universität   durchgeführten Versuche über Atomzertrümme rung ist von Dr. G. Stetter und Dr. G. Ortner ein Apparat konstruiert worden, der zum akustischen Nachweis von Atomtrümmern rung ist der Nachweis der aus den zertrümmerten Atomen stam dienen soll. Die Hauptaufgabe beim Studium der Atomzertrümme menden Wasserstoffftrahlen. Die von Rutherford zuerst benutzte Methode, die noch heute am meisten in Gebrauch steht, ist die Zählung der Wasserstoffftrahlen mit Hilfe der sogenannten Scin tillationsmethode( Auffangen auf einem Zintfulfidschirm, wobei die Spur jedes einzelnen Wasserstoffteilchens fich durch einen äußerst schwachen Lichtblig fenntlich macht). Die Zählung von Alphateilchen  oder Wasserstoffteilchen erfordert Beobachter mit sehr gut aus. strengend. Es lag daher das Bedürfnis nach einem bequemeren geruhten und auf Dunkelheit adaptierten Augen und ist sehr an­Nachweis von Atomstrahlen vor. Professor Greinacher in Bern   hat Der Jugendpreis Deutscher   Erzähler, der dem Berbande. Deutscher   Er. vor einiger Zeit einen Apparat zum akustischen Nachweis von Alpha- zähler bon der Deutschen Buch- Gemeinschaft alljährlich in Söbe bon strahlen tonstruiert. Die Alphastrahlen werden in eine mit Luft say, Wien  , für ihren Roman Herr Stern" zugesprochen worden. 10 000 M. geftiftet wird, ist für das Jahr 1926 von den Preisrichtern Juliane gefüllte Jonisationstammer geleitet, wo die von ihnen erzeugten Jonenpaare einen schwachen Stromstoß in dem an die Jonentammer angeschlossenen Stromkreis liefern. Dieser Stromstoß wird durch einem an den Ausgangskreis der lezten Röhre angeschalteten Tele­einen Lautverstärker in entsprechender Weise verstärkt, so daß er in phon einen hörbaren Rnads erzeugt. Den Herren Stetter und Ortner ist es nun nach der Desterreichischen Chemiferzeitung" durch weitere Verbesserungen an einer Apparatur dieser Art gelungen, fie fo empfindlich zu machen, daß auch die von Wasserstoffftrahlen erzeugten viel schwächeren Stromstöße hörbar gemacht werden fönnen und mittels eines Lautsprechers sogar einem größeren Audi­torium vorgeführt werden können.

Der Ausbau des Deutschen Museums. Nachdem nun die Pläne für die Ausgestaltung des zweiten Stodmerfes des Deutschen Museums fertiggestellt sind, wird diese sofort in Angriff genommen und die damit eng zusammenhängenden Gebiete der Baumaterialien, werden. Sie umfaßt die Gruppen Wohn- und Städtebau Gas- und Elektrotechnik. Der Ausbau wird so rasch gefördert wer­Wasserversorgung, Kanalisation, Beleuchtung, Heizung, Lüftung, den, daß bis zum Beginn der nächstjährigen Reisezeit auch das zweite Stockwerf dem öffentlichen Besuch zugänglich gemacht werden fann. Auch die Pläne für den Bibliothetsbau sind bereits fertig.

Ueber Walther Rathenau   und die Jugend spricht Etta Federn- Kohlbaas Mittwoch, 8 Ubr, im Reichswirtschaftsrat, Bellevueftr. 15. Für Jugendliche ermäßigter Eintritt.

Das Kinder- und Jugendbuch  " nennt sich eine Ausstellung, die bom 25. November bis 8. Dezember im Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht, W 35, Potsdamer Str. 120, beranſtaltet wird.

In der Akademie der Wiffenfchaffen( Unter den Linden   38) findet Sonnabend 7 Uhr der zweite öffentliche Vortrag statt. Prof. Gutbnid spricht über Raum- und Größenverhältnisse in der igiternwelt( mit Lichtbildern). Eintrittstarten 2 M., Stehbläge für Studierende je 50 Pf.

Zum Leiter des hannoverschen Schauspielhauses wurde vom städtischen Theaterausschuß der seit 12 Jahren in Berlin   als Theaterdirektor tätige Dr. Altmann gewählt, der schon von 1910 bis 1918 das Deutsche Theater in Hannover   leitete.

Römergräber in Linz  . Die Grabungen auf den Gründen des Linzer  Kreuzschwesterngartens haben zur Aufbedung von bereits 79 Römergräbern Römerfunde in Oberösterreich  , eine Bronzefanne mit reich verzierten geführt. Bei dem 78. Grab dürfte es sich um die Rubestätte einer vor­nehmen Romerin handeln. Dieses Grab barg vielleicht einen der schönsten Reliefs, ferner ie eine fugelige und längliche Glasflasche, weiter einen Zonfrug, ein Delfrüglein, einen metallenen Handspiegel, ein Ehmesser, eine Münze und einen Armreif