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Haß gegen weltliche Schule.

Daß die Mucker und die Schwarzweißroten über den unaufhaltsamen Siegeszug der weitlichen Schule wüten, wird jeder unaufhaltfamen Siegeszug der weltlichen Schule wüten, wird jeder ohne weiteres verstehen. Ueberraschen könnte es aber manchen, daß gegen die weltliche Schule auch Kommunisten einen heftigen Kampf führen, einen heftigeren als gegen die Schulen alter Art, die ihnen doch gewiß nicht als eine Stätte der Erziehung zur Geistes­freiheit gelten wird. In Kommunistenkreisen wird mit Eifer ge­radezu dafür geworben, weltliche Schulen zu meiden und die Kinder weiter die Schulen alter Art besuchen zu lassen. Hier sollen sie und ihre Eltern als eine Art Sauerteig wirken, sagt man zur Erklärung diefes sonderbaren Verhaltens. Der fommunistische Rampf gegen die weltliche Schule soll zugleich die Sozialdemo­fratie treffen, die sich tatkräftig für die Mehrung der weltlichen Schulen und für den meren Ausbau dieser Schulart einsetzt.

Da darf man sich dann nicht wundern, daß der Roten Fahne" in ihrem Haß gegen die weltliche Schule jedes Mittel willkommen ist, der weltlichen Schule eins auszuwischen. So hat sie aus der Charlottenburger 34. Gemeindeschule ( Spreeftr. 39/40), der noch jungen ersten weltlichen Schule des Ver­

ersichtlich, daß sich die wirtschaftliche Krise auch äußerst start im am bulanten Gewerbe bemerkbar macht. Bemerkenswert ist auch, daß die für den Wandergewerbeschein zu leistenden Steuersäße sich ganz im Verhältnis zum Jahre 1913 nur noch die Hälfte ausgegeben. gewaltig verschoben haben. Steuerfreie Gewerbescheine wurden 1924 Sodann beschäftigt sich der Redner eingehend mit der wirtschaftlichen Bedeutung des Gewerbes im allgemeinen. Die einzelnen Sparten, wie Markthandel, Haufier- und Straßenhandel, Beluftigungsgewerbe haben sich im Laufe vieler Jahrzehnte ihre Eristenzberechtigung er­fämpft und sind heute als preisregulierender Faftor im Wirtschaftsleben un entbehrlich geworden. Als geradezu herausfordernd für jeden ambulanten Gewerbetreibenden schen Volkspartei sowie der Wirtschaftspartei be­müssen die im Reichstage vorliegenden Anträge der Deut­zeichnet werden. Nach diesen Anträgen sollen Wandergewerbescheine nur ausgegeben werden nach der Begutachtung des Einzelhan dels, welcher bekanntlich der schlimmste Gegner des ambulanten Gewerbes ist. Auch die Abhaltung von Messen, Märkten und sogar Wochenmärkten soll einer solchen Beur­

Kommunale Konferenz

waltungsbezirks, ihren Lesern eine Prügelgeschichte erzählt, am Freitag, den 26. November, abends 7 Uhr, im Berliner

mit der sie das Vertrauen zu den weltlichen Schulen überhaupt er­schüttern zu können meint. Eine Lehrerin der 5. Klasse hatte sich dazu hinreißen lassen, einen sich ungehörig betragenden Jungen zu chrfeigen. Man bezeichnet uns die von der Roten Fahne" gebrachte einseitige Darstellung als aufgebauscht, aber die Tatsache, daß die Lehrerin, über das Berhalten des Jungen erregt, geprügelt hat, wird bestätigt. Es versteht sich von selbst, daß die Handlungsweise der Lehrerin nicht dem Geist der weltlichen Schule entspricht und daß Aehnliches nicht wieder vorkommen wird. Beachtung verdient aber, daß am Montag in einer Elternversammlung für die 34. Schule die parteipolitische Ausnutzung des Vor­tommnisses zu einem Feldzug gegen die weltlichen Schulen von der überwältigenden Mehrheit sehr bestimmt und nachdrücklich zurüd­gewiesen wurde. Dabei wurde auch die Prügelpädagogit, die man in vielen Familien noch treibt, zur Sprache gebracht. Aus der Mitte der Elternschaft wurde die sehr berechtigte Forderung unterstützt, daß der Elternschaft wurde die sehr berechtigte Forderung unterstützt, daß man nicht im Hause die Kinder an Prügel gewöhnen soll, wodurch der Schule die Arbeit an den Kindern erschwert und ber Erfolg prügellofer Schulerziehung in Frage gestellt wird. Ihren Angriff gegen die 34. Schule schließt die Rote Fahne" Ihren Angriff gegen die 34. Schule schließt die" Rote Fahne" mit den Worten:" Und dafür nimmt man alle Kinder flaffenbe mußter Arbeiter in weltliche Schulen und überläßt die große Masse der Arbeiterkinder verkommendem Einfluß der reaktionären Lehrer und Pfaffen." Wenn die Rote Fahne" ihre sinnlose Heze gegen die weltlichen Schulen einstellen wollte, fönnte sie hiermit zur Mehrung der weltlichen Schulen beitragen. Je mehr meltliche Schulen entstehen, desto weniger Rinder brauchen dem Einfluß reaktionärer Lehrer und Pfaffen überlassen zu werden. Bünschen muß man freilich, daß die den weltlichen Schulen zu überweisenden Rinder schon in der Familie im Geiste der Ge­meinschaft erzogen werden und in eine Gemeinschaft fich einordnen lernen. Wie sehr das in der 34. Schule die Mehrheit der Kinder schon fann, zeigt die erfreuliche Tatsache, daß in der 5. Klaffe die Kinder fast sämtlich das Verhalten jenes Schülers miß­billigt haben. Die 34. Schule wird sich durch die Heze der Roten Fahne nicht in ihrer Arbeit stören lassen. Und die Bevölkerung Charlottenburgs wird ihre Werbearbeit fortsetzen, damit zu Ostern 1927 die Eröffnung einer zweiten weltlichen Schule öglich wird.

Amtsbegünstigung."

** Wenn man seinem Freunde helfen will..

Ein Freundschaftsdienst, den der Stadtfekretär Bohmann feinem Duzfreunde, dem Stadtvormund Dr. Köz, geleistet hatte, trug dem freundlichen Helfer eine Antlage wegen Begünstigung ein, während der Freund selbst sich mit ihm zusammen vor dem Schöffengericht Wedding unter der Anklage der Amtsunter. schlagung und Untreue zu verantworten hatte.

Eines Tages tam zu B., der auf dem Bezirksamt Webbing den auf Urlaub befindlichen Dr. R. vertrat, eine Pflegemutter und be­schwerte sich, daß sie das ihr zustehende Pflegegeld nicht voll aus­gezahlt erhalten habe. Beim Nachsehen der Aften fand B. eine Quittung über den vollbezahlten Betrag. Da aber die Frau bei ihrer Behauptung blieb, fragte B. brieflich bei Dr. K. an; die Antwort war aber unklar. Um seinem abwesenden Freunde Unannehmlichkeiten zu ersparen, legte B. den fehlenden Betrag, den er sich selbst erst leihen mußte, zu den Akten. Auf eine erneute Beschwerde der Frau erhielt sie dann auch den Restbetrag. In zwifchen hatten sich aber in der Dienstführung des Dr. R. eine Reihe schwerer Verfehlungen herausgestellt. Es ergab sich nämlich, daß Dr. R., der früher Berufsvormund gewefen und später vom Jugend amt mit der Wahrnehmung der Vormundschaft betraut worden war, fortgesetzt in ähnlicher Weise die Pflegegelder nicht poll ausgezahlt und die Restsummen für sich verbraucht hatte. Mehrfach hatte er sich auch die Gelder direkt anweisen laffen, um sie den Pflegemüttern persönlich zu überbringen und ganz in die Tasche gesteckt. Die auf diefe Weise begangenen Beruntreuungen betrugen etwa 2000 Mart. In der Verhandlung entschuldigte sich der Ange flagte B. damit, daß er geglaubt habe, es sei nur ein Versehen des Dr. K. gewefen. Das Gericht hielt ihn aber doch der Begünstigung für schuldig, berücksichtigte aber, daß er aus idealer Gesinnung ge handelt habe und belegte den straffälligen Freundschaftsdienst mit 100 Mart Geldstrafe. Dr., der sich mit Not in der Familie und mangelhafter Kontrolle entschuldigte, erhielt ein Jahr Ge fängnis, jedoch für die letzten 6 Monate Bewährungsfrist.

Herr Ling- li- tsin.

Wenn einer Ling- li- tsin heißt, also einen Namen trägt, bei dem es einem zu Mut ist als ob man Frühlingsglöckchen flingelt hört, dann muß das doch gewiß ein lieber guter Mensch sein, auch wenn es ein Chinese ist. Dieser Herr Ling- li- tsin hatte im Hause Holzmartistr. 37 eine Schlafstelle inne und genoß den Ruf eines Biebermannes, wenn auch einige fluge Frauen behaupteten, so einem fchligäugigen Chinamann fönne und dürfe man ebenso wenig trauen wie einer Kayze. Was will solche Rede schon sagen, da doch die Frauen selber die Kater und Kätzchen gerne haben und sie ver. hätscheln. Nun wurden seit einem halben Jahr in dem genannten Hause unerklärliche Diebstähle verübt. Schlafstellenmieter wurden bald um dieses, bald um jenes bestohlen. Bei einem Schanfwirt, der in dem Hause sein Geschäft betreibt, wurde auch eingebrochen. Hier murden Liköre und Eßwaren aller Art gestohlen. Endlich fie! der Berdacht auf Herrn Ling- li- ffin, einen chinesischen Händler. Man Schritt zu einer Privatdurchsuchung seines Schlafraumes und siehe, man fand allerlei von den gestohlenen Sachen. Jezt mußte Herr Ling- li- ffin zur Polizei, wo er die Diebstähle zugab. Die miß trauischen Frauen haben also recht behalten.

Gautagung des ambulanten Gewerbes. Der Bau Brandenburg des Reichsverbandes ambulanter Ge werbetreibender hielt am Sonntag, den 21. November, in Frant­furt a. b. Oder seinen diesjährigen ordentlichen Gautag ab, welcher gut besucht war. In einem 1% ftündigen Vortrage behandelte ber Redakteur des Fachblattes Das Deutsche Wandergewerbe", Bren­del Berlin , die Frage: Wirtschaftliche Bedeutung, Besteuerung und Gegner des ambulanten Gewerbes." Während in den Jahren furz vor dem Kriege durchschnittlich 138 000 Wandergewerbescheine ausgegeben wurden, erfuhr diese Zahl im Jahre 1920 eine Zunahme bis zu 166 000. Im Jahre 1924 erfolgte ein gewaltiger Absturz auf rund 130 000. Klar und deutlich ist zunächst aus diesen Zahlen

Rathaus, Stadtverordnetenfiigungsjaal Vortrag des Stadtschulrats Genoffen Nydahl über:

,, Berliner Schulpolitik"

Die Schulverwaltung der 6 Innenbezirke. Teilnahmeberechtigt find die parfeigenöffifchen Magistrats- und Bezirksamtsmitglieder, die S.p.D.- Stadt- und Bezirksverordneten und sonstige auf schulpolitischem Gebiete tätigen Parteimitglieder. Ohne Parteiausweis fein Zufritt. Das tommunale Sekretariat.

teilung unterworfen werden. Daß hierdurch die freie Konkurrenz beseitigt werden soll, dürfte für jeden objektiv Urteilenden klar sein. Auch den Kampf, der in der Tagespresse gegen das ambulante Gewerbe geführt wird, beleuchtet der Referent eingehend und zeigt an Beispielen, das im großen und ganzen die Arbeiterpreffe für die Interessen des ambulanten Gewerbes eingetreten, wohingegen die rechtsstehende Bresse fast ausnahmslos gegen das Gewerbe Stellung genommen hat. Auch die Handels­fammern, die doch berufen find. die Gesamtinteressen des Han­dels wahrzunehmen, haben in sehr vielen Fällen eine entgegengesetzte Stellung vertreten. Eine Entschließung, die diese Beschwerden und Wünsche zusammenfaßt, wurde einstimmig angenommen

Eine raffinierte Hochstaplerin.

200 Betrugsfälle in einem Jahre.

Eine der raffiniertesten Hochftaplerinnen, die ehemalige Näherin Marie Ludwig erhielt gestern vom Schöffengericht Berlin- Mitte eine Zuchthausstrafe von drei Jahren. Die Angetlagte hatte in einem Jahre faft 200 Betrügereien verübt.

Ihre Opfer waren die Aermsten der Armen, alte Pensionärinnen, Rentenempfängerinnen, Näherinnen und Bitmen, Pensionärinnen, Rentenempfängerinnen, Näherinnen und Bitwen, denen sie die legten Spargroschen aus der Tasche zog. Es gelang ihr Beträge zu erhalten, die sich zwischen 3,20 m. und 500 m. be. wegten. Mit den erschwindelten Beträgen führte sie zusammen mit ihrem Freunde, dem Kutscher Arthur B., und ihrer Freundin, der Statistin Henriette D., mit denen sie ein doppelseitiges, eigenartiges Freundschaftsverhältnis hatte, eine luguriöses Leben. Die Schwind­lerin hatte sich eine Equipage mit einem Schimmelge ipann gemietet und zahlte dafür täglich 20 M. Im Schimmel gespann fuhr sie vor, und als elegant gefleidete Dame gab sie sich den alten Leuten als eine Beauftragte des Wohlfahrtsministeriums, der Stadt oder anderer Behörden aus. Jeder Betrugsfall lag be­sonders geartet, denn die gewandte Gaunerin wußte sich stets der Eituation schnell anzupassen. In Anknüpfung an ein Wort erfand fie einen ganzen Roman; bald handelte es sich um den Einkauf in eine Sterbefasse, bald um eine Leibrente, bald um eine Aufwertung, und immer gelang es ihr, von ihren Opfern mehr oder weniger große Zahlungen herauszuloden. Nachdem sich die Anzeigen der ge­schädigten Personen gehäuft hatten, wurde sie im Februar verhaftet. Ihre bevorstehende Niederkunft bewirkte ihre Freilaffung aus dem Maße wieder auf, aber jetzt nicht mehr im Schimmelgespann. Auf Gefängnis. Sofort nahm sie ihre Gaunertätigkeit in verstärktem ihren Fahrten hatten sie die beiden Mitangeklagten meist begleitet, und sie waren deshalb auch wegen Hehlerei angeflagt. Mit Arthur P. schon gemeinsam wegen Betrugs verurteilt werden. Die Mitan war die Ludwig schon seit langem verbunden, und sie waren auch geflagte D. hatte sie im Gefängnis tennengelernt und dann zu sich Ludwig mitbelastet, bestritten aber gewußt zu haben, woher das genommen. Die Mitangeklagten wurden durch die voll geständige Geld stammte. Die D. will ihre Freundin nur begleitet haben, weil fie Freude an den Fahrten in der Equipage hatte. Die Rechtsan­wälte Dr. Schwindt und Dr. Ney bestritten, daß diese beiden Angeklagten sich mit strafbar gemacht hätten und bezeichneten die Bezichtigungen der Ludwig als ein Art der Eifersucht. Das Schöffengericht mußte die beiden Angeklagten auch aus rechtlichen Gründen freisprechen. Das Urteil gegen die Ludwig lautete auf drei Jahre Zuchthaus, 500 m. Geldstrafe, oder weitere 100 Tage Buchthaus und zehn Jahre Ehrverlust.

Die kommende Mückenbekämpfung.

Im Einvernehmen mit dem Polizeipräsidium bereitet das Hauptgesundheitsamt der Stadt Berlin eine allgemeine Müdenbefämpfung für Groß- Berlin vor. Der erste Teil, die Winterbefämpfung, wird in den ersten Tagen des Januars beginnen. Eine Polizeiverordnung soll die recht­lichen Grundlagen der Durchführung bringen. Die Bezirksämter werden denwehrtolonnen aufstellen, die in den besonders befallenen Stadtteilen die Keller Haus für Haus von überwinternden Müden befreien werden. Das gewählte Bekämpfungsverfahren wird unschädlich, geruchlos und ohne jede Belästigung für die Bewohner sein. Diejenigen Hausbefizer, die von sich aus eine Mückenbekämpfung in ihren Grundstücken vornehmen lassen, werden von der städtischen Aktion ausgenommen werden. Als Beitrag zu den recht erheblichen Kosten wird eine kleine Gebühr( gedacht ist an 1 m. pro Haus) von den Hausbesitzern erhoben werden. Ein schlesischer Fakir.

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Ein biederer Handwerfer aus dem ganz und gar unromantischen Städtchen Waldenburg in Schlesien Künstlername: Sin Dolar hat( im Apollo Theater) fich dem Reigen der Unverwund baren" angeschlossen und sein Metier sogar noch dahin vervollkomm net, daß er alle Schmerzen bei vollem Bewußtsein entgegennimmt und nicht fühlt. Er ist sogar imstande, nach Belieben die Tätigkeit feiner fünf Sinne auszuschalten, also er sieht, hört, riecht und fühlt nur, wenn es ihm paßt. Jedenfalls ein beneidenswerter Mensch. Man weiß ja längst, daß das Fatirtum auf teinerlei überfinnliche Borgänge und besondere Beschaffenheit des Ausübenden zurüd­zuführen ist, sondern in der Hauptsache auf einer, allerdings ganz außergewöhnlich steigerungsfähigen Willenstraft beruht. Es ist ein artistisches Kunststüd, wahrscheinlich auch nicht ohne jeden Trid, das aber immerhin physische und psychische Höchftansprüche an den Aus falls, und wie lange man ihn ausüben tann, bliebe noch die Frage. führenden stellt. Zu den angenehmen Berufen gehört es feines.

Zeugen, die gesehen haben, wie am 6. September nachmittags 4% Uhr in der Perleberger Str. 62 ein Mann vom Laftauto über. fahren wurde, wollen sich melden bei Frau Lina Röpfe, Berlin N., Lüderizstraße 5.

Tom Mix mit dem Lasso.

Es war ein sonderbarer Heiliger, der da auf der Bank vor Babelsberg saß und tief über die Abenteuer nachdachte, die zu einem ausrangierten Eisenbahngüterwagen zwischen Wannsee und bestehen es jetzt galt. Er fah gefährlich genug aus. Auf dem Kopf trug er einen Hut, von dessen Krempe vorn nur ein schirmartiges Stück übriggeblieben war, vor dem Geficht eine schwarze Maske mit einem weißen Totenkopf. Vor ihm auf dem Tische lag eine scharf geladene und gespannte Teschingpistole. Der Rod war in der Gurt­gegend mit Messern gespickt. lleber Schulter und Brust war nach Art eines Lassos eine Waschleine gewickelt. So fanden den Selt Kriminalpolizei , der er übergeben wurde, fonnte trotz des gefähr jamen Beamte der Eisenbahnüberwachungsstelle Die lichen Aussehens nur seine harmlosigkeit feststellen. Seine Eltern hatten ihn zu einem Schuhmacher in die Lehre gegeben. Beil er hier zu wenig Geld bekam und außerdem fälschlich eines fleinen Dieb­Stahls beschuldigt wurde, ging er davon, als sein Meister sich nach der Aufklärung nicht entschuldigen wollte. Um ihm einen Schaber­nad zu spielen, nahm er ihm die Drensepistole weg. Dann versuchte er, sich nach dem Muster Don Tom Mig, den er im Rino gesehen hatte, auszurüsten. Das Lasso vor allen Dingen faufie er sich in der Gestalt der Waschleine. Die Maste sollte ihm dazu nicht wohlgesinnt waren, abzuschrecken. Bei dem eigenartigen 3- dienen, etwas gefährlicher auszusehen und Leute, die ihm vielleicht

schnitt des Hutes hatte er sich feine besonderen Gedanken gemacht. Nach der Beschaffung von Messern und der zweiten Pistole, die auch nicht viel tofteten, hatte er seine Wanderung angetreten, die ihn nach Hamburg führen sollte. Er wanderte aber statt in nordwest. licher, in südwestlicher Richtung. So fam er an die Wagenbude, die ihm für ein Nachtquartier sehr geeignet erschien. Nun soll der Abenteuerlustige seinen Eltern wieder zugeführt werden und weiter in die Lehre gehen.

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Der Dachstuhlbrand in Wilmersdorf.

Zu dem Großbachstuhlbrand in dem Hause Nestorstraße 16 Ecke Johann- Georg- Straße zu Wilmersdorf, über den wir in unserer gestrigen Abendausgabe kurz berichteten, erfahren wir noch folgende Einzelheiten. Das Feuer, das schon längere Beit gefchwelt haben muß, wurde sehr spät entdeckt. Hausbewohner nahmen eine starte Ber qualmung des Treppenhauses wahr. Bu gleicher Zeit wurde von Borübergehenden beobachtet, wie aus den Dachlufen dicke Rauchschwaden hervorquollen. Bon mehreren Seiten wurde die Feuerwehr herbeigerufen, die mit fünf Löschzugen erschien. Inzwischen brannte der Dachstuh! lichterloh. Ungeheure Rauch wolfen, wie sie von solcher Stärke bei Dachstuhlbränden nicht oft beobachtet werden, stiegen empor. sofort über zwei mechanische Leitern und über die Treppenhäuser Baurat Berg ließ mit 4 Rohren großen Kalibers angreifen. Nach ziemlich zweistin­diger Löschtätigteit war die Gewalt des Feuers gebrochen. Ein Uebergreifen auf die angrenzenden Dächer fonnte glüdlicherweise verhindert werden. Der Dachstuhl ist auf eine Länge von etwa 20 Metern niedergebrannt An einigen Stellen mütete das Feuer mit fo großer Gewalt, daß die Wohnungsdeden durchbrannten; auch der Wasserschaden ist erheblich. Ein hoher Giebel, der einzige leberreft bes abgebrannten Dachstuhls, mußte wegen der drohenden Einsturzgefahr umgeriffen werden. Die Entstehungsurfache tonnte nicht mehr festgestellt werden, da die Wehren schon bei ihrem Eintreffen ein einziges Flammetuneer verfanden. Die starte Rauchsäule hatte eine nach mehreren Tausenden zählende Zuschauermenge angelodt. Ein starkes Schupoaufgebot forgte dafür, daß die Feuerwehr unge. hindert arbeiten fonnte. Erst gegen 6 Uhr abends fonnten die Löschzüge nach den Feuerwachen abrüden.

Die geheimnisvolle Vergiftungsaffäre in Stahnsdorf hat eine überraschend schnelle Aufklärung gefunden. Die Annahme, daß es fich um einen Morb und Selbstmord handelt, hat sich als irrig erwiesen. Die Unterfuchung hat ergeben, daß es sich zweifelsfrei um einen Unglüdsfall handelt. In dem Zimmer des Chauffeurs Lehmann befindet sich ein eiserner Ofen und diesem entströmten die sehr gefährlichen Kohlenorydgafe. Lehmann, Fräulein Ziegenhagen, wie auch der im Zimmer befindliche Wachhund wurden durch die Gafe betäubt, durch deren Einwirkung fie nach furzer Zeit den Tod fanden.

Schwerer Bauunfall. Auf dem Neubau der Firma. Georg Richter u. Co. in Zehlendorf- West in der Albrechtstraße ereignete sich im Laufe des Dienstag ein fchwerer Bauunfall. Während andere Arbeiter diese unten wegzunehmen. Wenn zwei Steifent ein Arbeiter aus dem 2. Stockwerk Steifen herunterwarf, hatte der heruntergeworfen waren, mußte der untere diese erſt fortſchaffen. Durch einen unglücklichen Zufall warf der oben Beschäftigte noch eine weitere Steife herunter, die den Arbeiter E. G. auf Kopf und Nacken führung in das Weißenseer Krantenhaus anordnete. traf. Schwerverlegt wurde er zum Arzt gebracht, der die Ueber­

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Die Miffion des Judentums. In einer Veranstaltung des Liberalen Vereins der jüdischen Gemeinde im Logenhaus, Joachimsthaler Straße, sprach Dr. Seligmann­Frankfurt a. M. über die Mission des Judentums". Der Vortrag mäßigt religiöser Grundlage. Der Redner sprach, historisch aus­war ein Programmreferat jüdisch- liberaler Weltanschauung auf ge= holend, vom Einfluß jüdischer Ideen in der Zeit 100 v. Chr. bis 150 n. Chr. auf die Römer und ihre Kultur, insbesondere ihre Philo­fophie sowie dem Kampf jüdischer Intellektueller gegen die Bügel­tofigkeit des untergehenden römischen Imperiums. Nach einigen Formulierungen der Aufgaben und Ziele des liberalen Judentums wandte sich der Redner gegen den Konservativismus und verlangte Anpassung an die Gedanken des Fortschritts. Gesangsvorträge um­rahmten den Abend.

Die besten Referenzen

sind nutzlos!

Ubler Geruch aus dem Munde macht selbst den Fähigsten, mag er auch sonst ein noch so sympathisches und empfehlendes Aufere haben, in Beruf wie

Gesellschaft unmöglich. Eine Kräftige Mundspülung

mit

ODOL

verbirgt frisch- duftenden Atem.