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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 199.

Lokales.

Die juristische Sprechstunde fällt bis zum 2. n. M. aus. Achtung! Effener Meineidsprozeß! Die Genossen werden darauf aufmerksam gemacht, daß für die Familien der unglücklichen Opfer des Essener Prozesses Sammellisten aus gegeben worden sind, die durch die Vertrauensmänner der Partei zu beziehen sind. Die Genossen werden gebeten, auf diese Listen recht reichlich zu zeichnen. Wenn die Effener Berurtheilten auch Zuchthaus geschickt worden sind: für uns bleiben sie treue, ehr von den bürgerlichen Geschworenen als meineidig ins liche Genossen, die unsere ganze Sympathie haben und deren Familien thatkräftig unterstützt werden müssen.

Wahlkreises zur Nachricht, daß am Mittwoch, den 28. August, Den Parteigenoffen des 2. Berliner Reichstags­bei Martens, Friedrichstr. 236, eine Versammlung zu Ehren der verstorbenen Vorfämpfer stattfindet.

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Dienstag, den 27. August 1895.

12. Jahrg.

Verschwundenes Kind. Am 12. d. M. hat sich die eingereicht worden. Ein Verhandlungstermin wurde noch nicht 13jährige Tochter Lieschen( Elisabeth) des Schuhmachers anberaumt. Scherner aus der Berlin NW. , Gerhardstr. 6, Hof 2 Trepp. befindlichen elterlichen Wohnung entfernt, ohne bisher dahin wir mitgetheilt, daß in dem Bureau des Vereins Dienst an Christliche Nächstenliebe. In vergangener Woche hatten zurückzukehren. Das Kind hat in Abwesenheit der Eltern sich Arbeitslose" in der Boyenstraße einem jungen Mann gerathen einige beffere Kleidungsstücke eingepackt und hat Nachbarn gegen worden sei, sich verschieben" zu lassen. Der betreffende Sekretär über behauptet, es trüge den Koffer für einen Herrn zur Bahn. Das Kind wird als feineswegs überspannt, sondern als durchaus läßt nun den Vorfall durch einen Herrn, der dabei zu­folgendermaßen darstellen: Danach sei dem ruhig geschildert und es fehlt den Eltern deswegen jeder Anhalts- gegen war, folgendermaßen darstellen: punkt, was aus ihrer Tochter geworden ist. Alle, die über den jungen Manne gerathen worden, nach dem Asyl in der schleunigst den Eltern mittheilen zu wollen. Als das Mädchen dem Vorschlage, nach dem Asyl zu gehen, mit der Angabe wider­Mittagsmarke für den nächsten Tag geben wolle. Als N. sich Verbleib des Kindes irgend etwas wissen, werden gebeten, dies Büschingstraße zu gehen, während er, der Sekretär, ihm eine die Wohnung verließ, trug es ein dunkelblaues, rothpunkirtes feßte, daß er dann verschoben" werden würde, meinte der Kattuntleid, hellgestreifte Kattunschürze, dunkelblauen Strohhut Sekretär allerdings, daß er es darauf ruhig an und neue hohe Knöpfstiefel. Ferner hat es ein grünfarrirtes weiße Laßschürze und schwarze Strümpfe. Es trug die Sachen dann von einer Verurtheilung wegen Arbeitsscheu und ein schwarz- und weißtarrirtes Kleid mitgenommen, eine tom men lassen tönne; er werde ihm bescheinigen, daß er sich bei dem Verein um Arbeit bemüht habe, es könne in einem fleinen, grauen Handkoffer. Das Kind hat dunkelblonde Rede sein. Haare und die beiden mittleren Zähne der oberen Zahnreihe ragen auffallend hervor. Auf der linken Seite der Brust hat es einen schwarzen Leberfleck in der Größe eines Zweipfennig­stückes.

feine

Friedrichshagen . Parteigenossen! Am Sonntag, Zu dem Leichenfunde au der Prenzlauer Chaussee den 1. September, findet im Restaurant Giskeller unfere dies tönnen wir mittheilen, daß die mysteriöse Angelegenheit jetzt jährige Lassalle: Feier statt, bestehend in Konzert, Gesangs­vollständig aufgeklärt ist. Der Todte ist als der 31 jährige vorträgen und Tanz. Die Festrede: Militärinvalide Wilhelm Schmidt rekognoszirt worden, der Lassalle's Leben Der Schneider Tobs, dessen Freisprechung am Sonntag sich selbst das Leben genommen hat. Sch., der bei und Wirken" hält Genosse Arthur Stadthagen. mitgetheilt wurde, ist bis jetzt noch nicht in Freiheit gesetzt. Parteigenossen! Es ist Eure Pflicht, an diesem Fest mit Euren Töbs foll noch 14 Tage abbrummen, weil er sich eines Ver- Eisenbahn- Beamten, lebte, war durch seine Erwerbslosigkeit in feinem im Südwesten der Stadt wohnenden Vater, einem Familien theil zu nehmen. Die Vertrauensperson. gehens gegen die Gefängnißordnung schuldig gemacht hat. Für Trübsinn verfallen und hat den Selbstmord wahrscheinlich in Die diesjährige Lassallefeier, dem Andenken des großen die beiden Belastungszeugen in der Dynamitaffäre, den Tanz einem Anfall von Geistesstörung verübt. Der in Weißensee auf­Agitators und der anderen verstorbenen großen Vorkämpfer des meister Sachs und die Kellnerin Paula Flügel, wird die An­Sozialismus gewidmet, begingen die Genossen des 1. Wahlkreises gelegenheit insoweit noch ein Nachspiel haben, als gegen sie gefundene Revolver ist von dem Vater des Todten als Eigen­thum seines Sohnes rekognoszirt worden. Es gilt als feft­mit ihren Familien am legten Sonntag in der Pferdebucht bei wegen wissentlich falscher Denunziallien vorgegangen werden soll. stehend, daß die Waffe von irgend einer Person aufgehoben Köpenick . Trotzdem der Himmel lange Zeit ein finsteres Gesicht machte, fanden sich doch über 400 Personen auf dem herrlichen Charlottenburg beschlossen, der Stadtverordneten - Ber - von irgend einem Morde auftauchten, fürchtete der Betreffende, Für das diesjährige Sedaufest hat der Magistrat von und mitgenommen worden ist. Als am Sonnabend die Gerüchte Fleckchen Erde zusammen. Unter alten Eichen, von denen herab sammlung die Bewilligung von 6500 M. vorzuschlagen, von daß der Revolver bei ihm gefunden werden könne und entledigte das rothe Wahrzeichen der Völkerverbrüderung lustig im Winde benen 2000 M. zum Dekoriren und zur Illumination des Rath- sich desselben in der Streustraße in Weißensee. fich wiegte, gedachte man derer, die der Arbeiterbewegung die hauses, der Schulgebäude, des Kriegerdenkmals am Lükow, des Vater des Lebensmüden auf dem Polizeipräsidium bei ſeiner Wege geebnet, die aber ihre Persönlichkeit nicht mehr für Raiserdenkmals auf Westend u. 1. w., sirta 4000 M. zur Ver- Vernehmung angab, hat der Invalide auch eine Taschen­sie in die Schanze schlagen können. Der Arbeiter- Gesangverein Heimathflänge" aus Köpenick verschönte die Feier durch Vortrag Feldzügen und der Nest zur Anschaffung von Gedenkbüchern für raubt sein, es ist vielmehr anzunehmen, daß der junge Mann den theilung an etwa 200 bedürftige Veteranen aus den drei letzten uhr bei sich gehabt; doch dürfte diese wahrscheinlich nicht ge= stimmungsvoller Volkslieder. Aber auch der Opfer moderner 2000 ältere Knaben der Gemeindeschulen, an welche dieselben bei Werthgegenstand als Andenken einer dritten Person kurz vor deutscher Justiz wurde gedacht, die der Klassenkampf neuerdings den Schulfeierlichkeiten des Sedantages vertheilt werden sollen. seinem Tode geschenkt hat. gefordert; man veranstaltete eine sogenannte amerikanische So werden durch die Vertheilung blutiger Schlachtenschilderungen Auktion, deren Reinertrag von etwa 24 M. den Familien der in Essen wegen angeblich wissentlichen Meineids verurtheilten Ar- an urtheilslose Knaben gesittete Menschen erzogen. beiter zugedacht ist. Den harmonischen Verlauf der Feier ver­mochte die Gegenwart mehrerer Polizeibeamten nicht zu stören; Iettere verhielten sich übrigens sehr abwartend.

Ein Schwindler wurde in Halle a. S. in der Person eines gewissen Charles Walther, Porzellanmaler, angeblich aus Holland gebürtig, von unseren Genossen entlarvt. Da der saubere Bursche wahrscheinlich auch Berlin besuchen wird, so seien die Genossen gewarnt.

Die Orgien des Mordspatriotismus. Je näher wir dem Tage des Sedanfestes kommen, wo die unendlichen Jubel­und Erinnerungsfeierlichkeiten mit einem großen Knalleffekt abschließen sollen, desto mehr geräth die patriotische Presse in die Hize. In jede Rubrik werden nun schon Erinnerungsblätter" richten soll, um vor

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Konflikte mit der Polizei hat ein junger Tapezierer, Herr Igner aus der Nollendorfstraße in Schöneberg , zu beklagen. Er wurde am Sonntag, nachts 121/2 Uhr, auf der Straße, wie er meint, ohne zureichenden Grund von einem Schöneberger Polizisten verhaftet und auf die Schöneberger Polizeiwache ge­führt. Dort wurde er zirka eine Stunde behalten. Als er wieder herunterfam, ging er zu einem Arzt und erhielt dort folgendes Attest:

Herr August Elgner, Nollendorfstr. 27, fonfultirte mich soeben, morgens 11/2 Uhr. Derfelbe zeigte am linken Oberarm, sowie am rechten Mundwinkel und auf dem rechten Handrücken frische oberflächliche Hautabschürfungen. Berlin , den 26. August 1895. Dr. Unger. Merkwürdig!

vor

des

Wie der

Ein entfeglicher Unglücksfall ereignete sich am Sonntag Vormittag in der Berlinerstraße zu Nixdorf auf dem Grundstück des Fuhrherrn Lück. Die Kutscher Hugo Kabert und Franz Nickel, beide Familienväter, wollten vom Heuboden für ihre Pferde Futter holen. Kabert, der sich in sehr vergnügter Stimmung befand, faßte nun im Scherz feinen Kollegen und wollte denselben in die Höhe heben, was Nickel dadurch zu vere hindern suchte, daß er sich an dem eisernen, nur eingehängten Gitter der Bodenluke festhielt, welches von Kabert versehentlich mit ausgehoben wurde. Beide Männer stürzten infolge dessen durch die offengelegte Lute auf den gepflasterten Hof hinab. Rabert blieb mit zerschmettertem Schädel fodt am Blaze, während Nickel einen Bruch des Oberschenkels davontrug und schleunigst nach der nächsten Unfallstation gebracht werden mußte. Rabert hinterläßt eine Frau mit drei unmündigen Kindern.

liebten, dem Konditor Robert Schulz aus Luckenwalde , der Die Hedwig Straßburg, die am 28. Juli von ihrem Ge­inzwischen gestorben ist, in der Hofjäger- Allee durch einen Revolverschuß verletzt wurde, ist wieder hergestellt. Sie hat gestern die Charitee verlassen fönnen und sich zu ihrer in der Swinemünderstraße wohnenden Mutter begeben.

Aus dem Fenster gestürzt hat sich am Sonntag Abend

Auf der Stelle getödtet wurde am Sonnabend der geftreut, man weiß bald schon nicht mehr, wohin man den Blick Mangel an Arbeitskräften hat man in Berlin bis jetzt 87 jährige Hilfsbremser Karl Almus aus der Friedrichstr. 25 in ben aufgefrischten Schlachtenbildern noch nicht fonstatiren tönnen. Aber das Kroll'sche Etablissement Johannisthal . Almus wurde, als er auf dem Bahnhof Gesund und ähnlichen Verstößen gegen den guten Geschmack sicher zu sein. im Thiergarten scheint, seitdem dort die königliche Oper ein- brunnen das Geleise überschreiten wollte, von einer Lokomotive Was dagegen irgendwie gegen den jetzt graffirenden friegerischen gezogen ist, absolut feine Arbeiter bekommen zu können. Es erfaßt und überfahren. Die Maschine riß ihm beide Unter­Geist verstößt, wird unterschlagen. Von der am Donnerstag wird uns mitgetheilt, daß in Kroll's Garten zum Abräumen der schenkel ab, sodaß er sofort verblutete. Ein zweiter, ebenfalls voriger Woche im Vorwärts" abgedruckten Resolution gegen den Gläser und des leeren Geschirrs Soldaten angenommen tödtlich verlaufener Unfall ereignete sich in der Nacht zum Sonntag Radaurummel, die in der Versammlung des Wahlvereins für worden sind.- Wir dachten bisher, die Soldaten würden aus- in Charlottenburg . Hier wurde ein unbekannter Mann von den 2. Wahlkreis angenommen ist, und worin dem Magistrat gehoben, um den Kriegsdienst zu Vertheidigung des Vaterlandes" einem Eisenbahnzuge überfahren und getödtet. vorgehalten wird, daß er eine Verschwendung öffentlicher Gelder zu erlernen. Von der Behandlung, die der Bäckermeister Günther in befürwortet und der Mehrheit der Stadtverordneten- Ver­fammlung ins Gesicht geschleudert wird, daß sie mit dem be- Sitzschläge bei den Truppen. Wolf's Telegraphenbureau Reinickendorf einem Dienstmädchen hatte angedeihen lassen, haben treffenden Beschlusse sich in direktem Widerspruch zur Masse der meldet: Einer alarmirenden Blätternachricht gegenüber wird authen- wir schon vor einiger Zeit berichtet. Er hatte sein Dienst Bevölkerung gesetzt hat von dieser Resolution haben die Blätter tisch festgestellt, daß bei dem gesammten Gardekorps in den letzten mädchen auf der Treppe abgefüttert, weil dieses Ungeziefer habe. mit einer einzigen Ausnahme keine Notiz genommen. Man will nach beißen Tagen nur vier Fälle von Hitzschlag vorgekommen sind, Das Ungeziefer hatte sich das Mädchen zugezogen, weil es bei außen hin den Eindruck erwecken, als ob in der Reichshauptstadt von denen feiner tödtlich verlaufen ist; sämmtliche Kranke be- der überaus anstrengenden Arbeit, die meistens von morgens 5 das Volk in einem Meer von Freude schwimmt, weil 25 Jahre finden sich auf dem Wege der Befferung. Am 22. b. M. ist aller- bis abends 11 ging, faum jemals zum ordentlichen Waschen und Kämmen gekommen war. Meistens fand es erst Abends ein paar verflossen sind, daß ein großes Blutbad angerichtet wurde, an dings eine größere Anzahl von Erschöpfungsfällen das Tausende, die einen theueren Angehörigen verloren, heute gekommen, jedoch waren dieselben nur gewöhnlicher Natur und Minuten, um sich zu waschen. Beim Abgang hat der Bäcker­meister dem Mädchen folgendes Zeugniß ins Dienstbuch ges noch mit Schaudern zurückdenken. Der Aufruf des Magistrats gefahrlos. schrieben: hat weit über die Kreise der Sozialdemokratie hinaus Befremden Bei einer Attacke sind zwei Mann vom Garde- Kürassier- Wegen Ungeziefer entlassen." und Mißbilligung hervorgerufen. Wo man geht und steht, hört man Regiment geftürzt und erheblich zu Schaden gekommen. Beide Wahrscheinlich hat der Mann dadurch dem Mädchen er boshafte und spöttische Kritik über die Firma Wildenbruch- Belle". find von der 1. Eskadron. Am schwersten verletzt ist der leichtern wollen, eine gute Stellung zu finden. Kerzenglanz wird, so sehr die ordenslüsternen Herren auch danach Küraffier Pott, der im Potsdamer Lazareth liegt. Der zweite verlangen, nicht aus jeden Fenster" leuchten, wenn sie nicht jede Verunglückte ist der Kürassier Meinhold; diesen hat man in das trübe brennende Petroleumlampe als Illuminationsgegenstand Garnisonlazareth II zu Tempelhof gebracht. mitzählen wollen. Eine größere Anzahl von Fabrikanten hat, nach den Meldungen der Blätter zu schließen, die Absicht, An der Absicht, den Botanischen Garten nach Dahlem ihren Arbeitern einen ganzen, halben oder viertel Tag zum zu verlegen, ist nach der National- 3tg." nicht mehr zu zweifeln. 2. September freizugeben. Es wäre sehr zu wünschen, daß Herr Was aus ihm dann werden wird, ist bekanntlich eine Sorge der Belle und sein literarischer Adjunkt, Herr Wildenbruch, einen so gesammten Bevölkerung des Westens. Es ist das eine Frage, lebhaften Appell wie wegen der Fahnen und der Kerzen an die über welche noch sehr viel gesprochen und geschrieben werden Herzen, auch an den Geldbeutel der Herren Patrioten wird, und von der zu hoffen ist, daß sie ihre Lösung in dem gegen 11 Uhr die 64 jährige Wäscherin Wittwe Klara Wendt, des Gartens all richteten, damit den Arbeitern die Zeit, die sie um Uebergang die Stadt Berlin finden geb. Schreiber, aus der Heimstr. 15. Sie blieb sofort todt. Aber neben Der der Begeisterung der Unternehmer willen opfern zukünftigen Bestimmung opfern müssen, wird. Für Heiratheschwindler ist, wie eine Verhandlung vor der intereffirt es auch entschädigt wird. Seit der Zeit, wo die große Botanischen Gartens im Augenblicke auch fünften Straftammer am Landgericht I zeigte, stets Aussicht auf bismarckfreundliche Firma Hein u. Komp. erst durch ganz besonders, feine Verlegung etwa stattfinden Straflosigkeit vorhanden, wenn sie vorsichtig sind und nicht Von nach dieser Richtung großes Halloh in der Presse gezwungen werden mußte, ihren dürfte. hin betheiligter mehrere Brautens" zu gleicher Zeit haben. Der Photograph Oskar Arbeitern den Lohn für aufgezwungene patriotische Feiertage Seite wird nun mitgetheilt, daß bisher keine der zur An. Wagenknecht war wegen Heirathsschwindels zu 6 Wochen Gefänniß auszuzahlen, sind die Arbeiter in diesem Punkte sehr mißtrauisch bahnung der Verlegung erforderlichen Vorarbeiten aus dem verurtheilt worden, weil er der Näherin Emma Kunze unter der geworden, wenn es ja auch in diesem Punkt in neuerer Zeit Stadium der vorläufigen Erwägung herausgetreten ist. Die Angabe, das Mädchen heirathen zu wollen, ihre gesammten Er­besser geworden zu sein scheint. Ist diese Angelegenheit, bezüglich entscheidenden Ressorts( Finanzministerium, Kultsministerium sparnisse abgeknöpft und dann die Verlobung aufgelöst hatte. des Botanischen Gartens) find der Berappung", wie der Berliner sagt, geregelt, dann kann das und Verwaltung noch Er gab dies zu, meinte aber, daß er ursprünglich die reelle Feiern losgehen: Die Herren Unternehmer feiern ihr Sedan nicht miteinander in Verbindung getreten. Die Verwaltung Absicht, die Kunze zu heirathen, gehabt habe und hiervon erst und die Arbeiter ihre Lassallefeier- so ist beiden Theilen des Botanischen Gartens hat noch keine Veranlassung gehabt, später zurückgekommen sei. Das Gericht war der Ansicht, daß an Vorarbeiten, welche der Durchführung des geholfen. Ber allerdings die Verurtheilung nicht erfolgen könne, wenn dem legungs Projekts nothwendigerweise voraufgehen müssen, Angeklagten nicht nachgewiesen werde, daß er in der That die Nahezu vierzehn Stunden in Haft. Am Freitag Abend heranzutreten. Auf eine Anfrage, welche Beit nothwendig Absicht, zu heirathen, nicht gehabt habe. Da die Kunze meinte, von der Arbeitsstätte fommend, begab sich der Genosse Herm. sein würde, 11111 einen neu anzulegenden Botanischen sie könne dies durch eine Zeugin, der es der Angeklagte selbst Raschke nach dem Spandauer Schifffahrtskanal, mit der Ab- Garten so weit zu fördern, daß er für die Zwecke des Studiums gesagt habe, beweisen, wurde die Sache vertagt. Gelingt der ficht, den Schiffern eine Einladung zu der am Sonntag statt und des Unterrichts nutzbar gemacht werden kann, erfährt das Beweis aber nicht, dann erfolgt die Freisprechung. Die Jung­findenden Schifferversammlung zu verabfolgen. Ghe er jedoch genannte Blatt, daß, da das Verpflanzen älterer Bäume, zumal der frauen werden also gut thun, ihre Schäße erst nach der Hochzeit dazu kommen konnte, verhaftete ihn der dort stationirte Gendarm Nadelholzgewächse, sich von selbst verbietet, ein längerer Zeitraum herauszurücken. bei Plößensee. Da der Genosse sich nicht legitimiren konnte mindestens 7 Jahre als Uebergangsperiode für die Polizeibericht. Am 24. d. M. früh wurde im Thiergarten, und ihm al3 Sozialdemokrat tein Glauben ge- Instandsetzung der neuen Anlage dienen müsse, ehe an die schenkt wurde, überführte man ihn nach dem Gefängniß, Räumung des jetzigen Botanischen Gartens gedacht werden in der Nähe der Stadtbahnüberführung, die Leiche eines Mannes um dort von abends 81/2 Uhr bis zum nächsten Tage vormittags tann. Sieben Jahre von dem Augenblicke an, in welchem über: Frau am Waterloo Ufer in den Landwehrkanal, wurde aber Vormittags sprang eine 10/2 Uhr in Haft zu bleiben, bis die Identität festgestellt war. haupt mit den Vorarbeiten begonnen wird, denn völlig aus­Während dieser ganzen Beit ist ihm keine Nahrung verabfolgt geschlossen ist nach den maßgebenden Stellen der Gedanke, daß die Potsdamer Platz ein Troschkenfutscher infolge der Hiße vom alsbald wieder herausgezogen. Gegen Mittag fiel auf dem worden, er konnte nicht einmal ein Bedürfniß befriedigen, da es Thätigkeit und die in den Lehrinſtituten der Univerſität un Bock und erlitt dabei einen Bruch des linken Unterschenkels. an einer Vorrichtung in der Zelle mangelte. Die vorgefundenen entbehrlichen Hilfsmittel des Botanischen Gartens irgend welche Einladungen wurden mit Beschlag belegt. Mit welchem Recht? nennenswerthe Beeinträchtigung des Studiums durch die Ver- Nachmittags fuhr in der Mohrenstraße ein Droschken Die Summa aus vorstehendem geht Kutscher gegen einen Arbeitswagen. Der auf letterem fißende Auf dem Ausstellungsplate in Treptow ist ein Theil der legung erleiden dürften. Die Summa aus vorstehendem geht Kutscher wurde auf den Straßendamm geschleudert und brach den also dahin, daß selbst bei einer im Jahres zu erwartenden definitiven Entschließung bezüglich der lassen. Das entschiedene Auftreten der Arbeiter hat es zuwege Berlegung immerhin 10 Jahre vergehen werden, ehe der gebracht, daß die sonst an der Herstellung der Zimmerarbeiten Botanische Garten aufhören fann, in seiner jetzigen Gestalt weiter betheiligten Firmen die Löhne ihres Personals in etwas auf­zu existiren. gebessert haben. Bei der Firma Simon u. Co. find, wie die gestrigen Abendblätter berichten, zehn Mann in den Ausstand ein­getreten.

wann

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Die gerichtliche Klage des Beremorienmeisters v. Kotze wider seinen Amtsgenossen Freiherrn v. Echrader ist nunmehr

aus dem Landwehrkanal gezogen.

linken Arm. An der Ecke der Acker- und Bernauerstr. wurde

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werden mußte.

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ein 9 Jahre alter Knabe durch einen Arbeitswagen überfahren und so schwer verletzt, daß er in ein Krankenhaus gebracht Auf dem Bahnhof Gesundbrunnen " wurde ein Hilfsbremser von einer Maschine erfaßt, überfahren und getödtet. Am 25. d. M. morgens wurde eine Frau in ihrer Wohnung in der Dieffenbachstraße erhängt vorgefunden.-