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der Schwindel der britisch- konservativen Protektoren des Horthyschen Schandregimes mit dem Sinowjew  - Brief nach gemacht. Aber gegen die Opposition, d. h. die bürgerlichen Republikaner   und ganz besonders gegen die Sozialdemokraten mütet die allmächtige Verwaltung in empörendster Weise. Zehn Tage vor der Wahl ist ohnehin jede" Agitation ver­boten der Opposition wird sie jedoch schon während der ganzen Wahlkampagne soviel als nur möglich gehindert. Alle Bersammlungen müssen angemeldet werden man verbietet die meisten als unnötig"! Blafate werden mit der lächer­lichsten Begründung verboten, Flugblätter beschlagnahmt. Sozialdemokratische Agitatoren und selbst Wahltandidaten weist man aus Landorten aus und schiebt sie polizeilich ab, wenn sie nicht freiwillig" gehen....

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verträge unter Dach und Fach kommen, die ein Herquf- würfe oder Schüsse erhalten hatten. Einer der Angeklagten haf schnellen der Nahrungsmittelzollsäge ver- einen Streifchuß unterhalb des linken Auges erhalten, so daß er hindern. Diese Hoffnung muß man jedoch begraben, an- während der eigentlichen Vorfälle gar nicht zugegen war, sondern gesichts der Tatsache, daß die Wirtschaftsverhandlungen mit seine Wunde fühlte. Troßdem ist er mit angeflagt dem Ausland geradezu in einem Schnedentempo weitergehen. worden. Infolgedessen ist zu fordern, daß die geltenden ermäßigten Nahrungsmittelzollfäße fechs Monate länger in Kraft bleiben; das wäre auch aus einem anderen Grunde von Vorteil; gilt doch der gegenwärtige Zolltarif und feine Gesamtheit nur bis zum 1. Juni 1927, jo daß dann, wenn feine Abänderung zur Diskussion steht, das Gesamtproblem neu in Angriff genommen werden kann, während sonst wahr scheinlich eine neue Uebergangsvorlage notwendig werden

würde.

Bisher hat sich die Reichsregierung allzusehr bei den Handelsvertragsverhandlungen von den agrarischen Forderungen leiten lassen, die bekanntlich eine Ber­teuerung der Lebenshaltung für das ganze Bolt nach sich ziehen. Das muß endlich aufhören. Die Reichs­regierung hat die Pflicht, in der Uebergangszeit, in der die ermäßigten Bollfäße gelten, Wirtschaftsverträge mit dem Ausland durchzusehen, die insbesondere auch den industriellen Interessen Rechnung tragen, und eine bessere Beschäf tigung der Arbeiterschaft sichern. Nur wenn sie das tut, wird sie die Basis für eine vernünftige Außenhandels­und Zollpolitik schaffen.

Und erst das Wahlrecht! Nicht nur, daß es nicht all­gemein, sondern start beschränkt ist man muß vor allem auf dem Lande, auch in vielen Kleinstädten und in den meisten Industrieorten öffentlich die Stimme abgeben! In allen Bergwertsrevieren, so in Salgo- Tarjan, Ozd  , Tata­ bánya  , Pilisvörösva, Dorog   ist die Abstimmung offent Tich. In Ozd   befinden sich das größte Walzwerk und die größte Gießerei Ungarns  , die der Rima- Muranger Attien gesellschaft gehören. Auch dort müssen die Arbeiter öffentlich abstimmen. Man nimmt im allgemeinen an, daß die Sozial­demokraten in den Bezirken mit geheimer Abstimmung ihren Besigstand wahren werden. Da jezt für die städ­tischen Wahlkreise mit geheimer Abstimmung die Listen wahl eingeführt wurde, ist die Behauptung der bisherigen Mandate erleichert. Um so schwieriger wird aber der Kampi in den Bezirken mit öffentlicher Abstimmung und es werden Die Hauptbelastungszeugen gegen das Reichsbanner vor allem die Bergarbeiter den stärksten Druck abzu­wehren haben.

Besonders niederträchtig behandelte Bethlen Deden­burg, das die Entente seinerzeit vom Burgenland   abgerissen und Ungarn   gelassen hat. Als selbständiges Munizipium und fönigliche Freistadt   wählte Dedenburg bisher geheim. Das Mandat fiel dem Sozialdemokraten Eduard He belt zu, der durch besonders scharfe Angriffe gegen die Horthy  Justiz der Regierungspartei unliebsam wurde. Auch jonst konnten die Horthy- Magyaren es schwer verwinden, daß eben Dedenburg sozialdemokratisch wählte. Es wurde nun die geheime Abstimmung abgeschafft, und Hebelt wird gegen den Handelsminister May Hermann in einem mit Offentlicher Abstimmung geführten Wahlkampf um das Man­bat ringen müſſen.

So macht Bethlen Wahlen. Nicht nur französisches und tschechisches Geld fälscht man in Ungarn   von Amts wegen- man fälscht jetzt durch Lift und Gewalt den Willen des eigenen Bolkes, um dann dem Ausland vorzuschwindeln, daß das Bolt nicht nur das Schandregime billige, sondern auch noch die mo­narchistische Krönung wolle.

Was wird aus den Lebensmittelzöllen? Beratungen der Reichsregierung mit den Parteiführern. Im Auftrage der Reichsregierung verhandelte gestern Reichsernährungsminister Dr. Haslinde mit den Führern der Parteien über die fünftige Gestaltung der Lebens mittefzölle. Bekanntlich liegen die endgültigen Bollfäße

Der Prozeß von Hasselfelde.  

bersagen.

Braunschweig  , 26. November.( Eigener Drahtbericht.) Der Landfriedensbruch prozeß" in Haffelfelde, der gegen 14 Angehörige des Reichsbanners geführt wird, begann am Freitag mit einer großen Lächerlichkeit. Die Kreisdirektion von Blankenburg   am Harz   hat nämlich unter Bezugnahme auf eine Berordnung aus dem Jahre 1850 angeordnet, daß in Hassel felde vom Donnerstag mittag 12 Uhr( das ist der Tag vor dem Prozeßbeginn) bis um Mitternacht desjenigen Tages, an dem das Urteil gefällt werden wird, fein Likör, Branntwein oder brannt­weinähnliche Getränke verkauft werden dürfen. Damit ist der friedliche Höhenluftkurort Hasselfelde  , der 3000 Einwohner hat, für sechs Tage vollständig trockengelegt. Ein großes Auf gebot von Landjägern fontrolliert in den Läden und Wirtschaften, ob dieses Gebot auch eingehalten wird.

Die 14 Angeklagten, Angehörige der Ortsgruppe des Reichs banners in Thale  , die von den Rechtsanwälten Dr. Bären fprung- Magdeburg und Philipp- Braunschweig verteidigt werden, machen durchweg einen guten Eindrud und geben übereinstimmend eine lebendige Schilderung der Vorfälle Dom 5. September 1925. Die Ortsgruppe Thale   war an diesem Tage mit mehreren hundert Mann nach Allrode   marschiert, um dort an einer Rundgebung teilzunehmen. Während eines Fadelzuges wurde der Zug von dem Gehöft einer Gastwirtschaft mit Steinen bom­ten und brachen blutüberströmt zusammen. Die er bardiert; zwei Schüsse fielen. Drei Reichsbannerleute schwant. bitterten Reichsbannerleute drängten dann gegen das Tor der Gast­wirtschaft, um auf den Hof zu kommen. Dort fanden sie einen Landjäger in gemütlichem Gespräch mit mehreren Leuten. Der Landjäger wurde bebrängt, Fensterscheiben splitterten, Steine flogen Der halb betrunkene wirt troch im Gastzimmer unter einen Tisch. Ein Bruder des Birts froch auf dem Boden ins Heu. Ein anderer Bruder wurde von mehreren Mann niedergeschlagen, sprang dann aber über mehrere Zäune. Die Führer des Fackelzuges drängten schließlich die Masse zurüd und forderten zum Abmarsch auf. Der Landjäger hat felbft den Hauptangeklagten bestätigt, daß sie als Führer alles getan hätten, um die Menge zu beruhigen und zurückzudrängen. Alles vollzog sich in einer Viertelstunde. Drei der Angeklagten haben sich in ärztliche Be­handlung begeben müssen, da sie mehrere Berlegungen durch Stein­

Von den zuerst geladenen 122 Zeugen sollen nur etwa 40 vers nommen werden, auf die übrigen hat die Staatsanwaltschaft schon verzichtet. Die bisher vernommenen Zeugen bestätigen wohl alle die Zertrümmerung der Fensterscheiben und die stattgefundene Schlägerei, fönnen aber nicht sagen, daß die Angeflagten sich an diesen Dingen beteiligt hätten, so daß der Wahrheitss beweis mit Rücksicht auf die Angeklagten von den Hauptbelaſtungs­zeugen noch nicht erbracht ist.

Bayerische Bauern für die Republik  .

Bauernbünde gegen Königsmacher. München  , 26. November.( Eigener Drahtbericht.) Auf dem am Freitag in München   abgehaltenen diesjährigen Parteitag des Bayerischen Bauernbundes  , der nicht mit den Heimschen Bauernvereinen zu verwechseln ist, legten sämtliche Redner, an ihrer Spitze der Bundesvorsitzende Reichstagsabgeord neter Eisenberger und der bayerische   Landwirtschaftsminister Fehr ein bemerkenswertes Bekenntnis zur Re publit ab. Eisenberger betonte, daß der Mittelstand gar kein Interesse habe, gegen die jetzige Staatsform Stellung zu nehmen. Der Bauernbund halte an den Farben Schwarzrotgold fest, Schwarz­weißrot jei das Symbol des Militarismus und des friegerischen Era oberungsgeistes.

Landwirtschaftsminister Fehr, der geistige Führer des Bauernbundes, erklärte, daß der Bauernbund unter allen Ulm­ständen bei der jeßigen Staatsform bleibe und er hoffe dringend, daß es nie gelingen werde, den alten Obrigkeitsstaat wieder einzuführen. Der Bauernbund stehe fest auf dem Boden des Parlamentarismus. Jene Kreise, die so sehr gegen den Parlamen­tarismus wettern, seien nicht selten die gleichen, die den Parlamen­tarismus für ihre 3 mede ausnußen. Gerade bei den Parteien, die den Schuß der Nation in Erbpacht haben, sei in bezug auf Politik die größte Rorruption vorhanden. Man müsse dem Ka binett Held die Anerkennung zollen, daß es in seiner Amtszeit nie zu ernstlichen Konflikten mit dem Reich gekommen sei, wie zu Zeite: r Kahrs und Knillings. Aber den Vorwurf könne man ihm nicht ersparen, daß es ihm nicht gelungen sei, jene Kreise in Bayern  niederzuhalten, die dauernd das bayerische Ansehen im Reiche schmälern. Die Politik des Heimat- und Königbundes, die von den Hoffchranzen in der Umgebung Ruprechts betrieben werde, sei im Grunde nichts anderes als platonische Phrasen­brescherei. Es täme diesen Kreisen wohl nie darauf an, einmal ernstlich unter Einsab ihres Lebens für ihre Ziele zu tämpfen. Von dieser Bewegung, die sicher nicht dazu beigetragen habe, die Sympathie der großen politischen Parteien für einen biretten Finanz ausgleich zu erhöhen, hätte die Regierung Held rechtzeitig abrücken müssen.

In bezug auf die sogenannten äußersten Konsequenzen, die Ministerpräsident Held in der Frage des Finanzausgleichs gegen das Reich angedroht habe, äußerte Fehr, daß Bayern   solche Konse. quenzen gar nicht mehr ziehen könnte. Durch eine zu starte

partikularistische Einstellung habe sich Bayern   in einen toten Winkel

hineinmanövrieren lassen.

rondo

bos misistorialbomis

snartof

für eine Reihe von Nahrungsmitteln für eine llebergangszeit ins Haus, einte brennende Fadel minde in ein Fenster geworfen. Regierung und Arbeitsschutzgeseh.

mesentlich über den jezt geltenden provisorischen Zöllen. Das tommt daher, daß es der Reichsregierung noch nicht gelungen ift, Handelsverträge abzuschließen, die eine vernünf­tige Bindung der Nahrungsmittelzölle vorsehen. Die provi­forischen Zölle würden am 1. Januar 1927 ablaufen. Die Reichsregierung beabsichtigt mun, sie um drei Monate zu verlängern.

An sich wäre gegen die Absicht der Regierung nichts ein­zuwenden, wenn man damit rechnen könnte, daß noch im Laufe des ersten Vierteljahres 1927 die wichtigen Handels­

Erinnerungsfest für Verhaeren.

Bon Mag Hochdorf.

Romain Rolland   über die Arbeiterfänger.

Nun hat die Bundesleitung an einzelne verdiente Männer, die für die Volksgesangskultur Bedeutendes geleistet haben, Ehren­exemplare dieser Sammlung als bescheidenen Dank für geleistete Kulturarbeit überreicht. Auch der französische   Schriftsteller Romain Rolland   befam von der Bundesleitung eine solche Ehrengabe. Darauf erhielt Genoffe Guttmann als Berantwortlicher für die Herausgabe des Chorsammelwerkes ein Dankschreiben des Künstlers und Bazifisten Rolland.

Im Auftrage der Bundesleitung des Deutschen   Arbeiter- Sänger­Bundes gab Genosse Dr. A. Guttmann als tünstlerischer Beirat im Emil Berhaeren wurde am 27. November 1917 von einem Eisen- Berlage des Deutschen   Arbeiter- Sänger- Bundes eine Sammlung bahnzug zermalmt. Das Unglüd geschah mitten im Weltkriege, als Chor wird die Herausgabe eines solchen Sammelwertes als dringend gemischter Chöre heraus. Jeder Arbeiterfänger und jeder der große Dichter vollkommen um seine Heimat und Arbeitsruhe notwendig für die Arbeiterfängerbewegung empfinden. gebracht war und friedlos durch die französischen   Städte fuhr, um seinen Schmerz zu betäuben. Man hat viel darüber gegrübelt und gefchrieben, ob Berhaeren, der in Deutschland   so sehr geliebt wurde, durch die Ereignisse der Weltfrise zu einem Haffer Deutschlands   ge­worden war. Es ist heute sicher, daß Berhaeren nach seiner ersten Erschütterung bald wieder zur großen allgemeinen Menschenliebe zurückkehrte und es auch bebauerte, fich zeitweise von seinen deutschen  Freunden losgelöst zu haben. Heute ist all dieser Streit vergessen. Bir dürfen heute aber nicht in Deutschland   vergessen, daß Berhaeren der wundervollste und mächtigste Sänger des Arbeitsfegens gewesen ist. Er hat die großen Städte, aber auch die stillen Felder besungen und jederlei Arbeit verklärt. Das Adern des Bodens und das Schmieden des Stahles.

Die Belgier schiden sich an, das Gedentfest für Verhaeren feier­lich zu begehen. Nach dem Kopf vieler Leute will man nur den Ber­haeren kennen, der in seiner Verzweiflung zum Kriege aufgefordert hat. Man möchte mit der Leiche ein überpatriotisches Spiel ver= anstalten und den entseelten Körper in die Gruft legen, wie die Gebeine eines einmal lärmumtosten Feldherrn. Es hatte dieses Spiel schon begonnen, als man Emil Berhaeren im einstigen Kriegsgebiet Flanderns   zwischen den gefallenen Soldaten beisegte. Damals meinte man und ließ es der Oeffentlichkeit verkünden, daß dieser Soldat des Geistes auch unter den Soldaten, die das Baterland verteidigten, begraben werden müsse. Nun, diese Spekulanten auf die politische und aufhezzende Anziehungskraft. eines Leichnams haben auch in Belgien   nicht mehr viel Erfolg. Es fiegte allein der Plan, den Sarg Berhaerens der flandrischen Erde zu entheben und ihn wieder bei­zusehen im Geburtsorte des Dichters auf einem Hügel bei St. Amant in der Provinz Antwerpen  . Dieses Grab auf der Höhe soll dann die Wanderer anziehen, die ehrfürchtig einen Hauch von unsterblichem Geist Verhaerens verspüren möchten. Dieser Geist ist heute wirtlich noch unsterblich. Wir erinnern uns daran, ein wie schlichter Mann

des Boltes Berhaeren war. Er pflegte gerade in der Zeit, ba sein Ruhm fchon Europa erfüllte, gern zu Arbeitern zu sprechen. Am Rednerpult der Boltshäuser nahm er Blag, fein Evangelium von der Energie und der Menschenfreundlichkeit und der Lebensbejahung zu verkünde

Das Bett der Dubarry. Den New- Portern wird augenblicklich eine be­fondere Sensation zuteil. In einem Möbelmagazin der Fifth Avenue   wird das Driginalbett der Mätresse Stönig Ludwigs XV. ausgeftelt. Das Bett ist Eigentum der französischen   Schauspielerin Cecile Sorel  , die in New York  ein Gastspiel veranstalten und dabei dieses Bett benutzen will( fié scheint aljo eine Betilänftlerin zu fein).

Der Dankbrief Romain Rollands   verdient wegen seiner Bedeut­samkeit, feines warmen und herzlichen Tones, und wegen feines Berständniffes für die Arbeiterfängerbewegung höchste Beachtung. Er lautet wörtlich: Lieber Herr Alfred Guttmann!

Nichts fonnte mir größere Freude machen, als die Zusendung Ihrer prachtvollen Chorsammlung für den Deutschen Arbeiter­Sänger- Bund. Welch Museum von Meisterwerfen! lind wie schön, zu denken, daß ein großes Bolt mit ihnen vertraut ist, daß es sich von ihrem Inhalt nährt, daß es, mehr als die bürger lichen Klassen und die mondänen Dilettanten sich zum Sachwalter und Wächter dieser Schätze der Jahrhunderte gemacht hat! Breis der Rasse, die auf ihren Schultern diese Kathedrale von Tönen trägt! Und Ehre Ihnen und Ihren Kollegen vom Deutschen  Arbeitersängerbund, die Sie Ihrem Volte diese musikalische Bibel gegeben haben!

Ich drücke Ihnen die Hand und beglückwünsche Sie mit brüderlicher Zugeneigtheit.

Ihr ergebener

Romain Rolland  ."

Gibt es ein schöneres Dokument von einem Großen unferer Zeit über die Arbeiterfängerbewegung? Ueber ihre Kulturarbeit? Das Urteil Romain Rollands   wird nicht nur die Arbeiterfänger mit Stolz erfüllen, sondern darüber hinaus auch alle organisierten Ar­

beiter.

dieses Jahres erweist sich nach den neuesten Berichten als die Die größte Baumwollernte. Die amerikanische   Baumwollernte reichste, die jemals in der amerikanischen   Geschichte vorgekommen ist. Zum erstenmal übersteigt der Ertrag die Menge von 18 Millio nen Ballen. Die Erzeugung wird jetzt auf 18 400 000 Ballen geschätzt. Aber große Gebiete in Teras und Oklahoma   sind dabei noch nicht voll in Rechnung gestellt, da hier die Ernte noch nicht vollendet ist: Die Ausfuhrziffern wachsen von Woche zu Woche.

Der faiserliche Stummel. In der München   Augsburger Abendzeitung" regt sich einer darüber auf, daß der in Dillingen  erscheinende" Republikanische Beltskalender" ein" Gedicht" enthält, in dem ein Mann feinem Sohn auf dem Sterbebett erzählt, wie er

IMT

Dem Reichswirtschaftsrat überwiesen. Das Reichsfabinett beschäftigte fich in feiner geftrigen Eizung eingehend mit dem Entwurf des neuen Arbeitsschutzgesetzes. Nach weiteren Ressortbesprechungen befaßte fich das Reichskabinett unfer dem Borsiz des Reichskanzlers abschließend mit dem Eni­wurf. Nach eingehender Aussprache fand der Entwurf die ein. mütige Billigung des Reichsfabinetts. Der Entwurf ist in­zwischen bereits dem Reichswirtschaftsrat zugeleitet

worden.

einen von Seiner Majestät" im Manöver weggeworfenen 3iga­rettenstummel jauchzend aus der Gosse hob, um ihn voll Chriurht" abzulecken". Die letzte Strophe lautet:

,, lind seit der benebeiten Stunde Wird er tagtäglich falt geraucht.

Der Stummel flebt in meinem Munde, Bis ich den letzten Hauch verhaucht. Auch dir, Sohn, rat' ich: Gott vertrauen Und, wie dein seliger Bater tat. An diesem Stummel weiterfauen

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Du wirst dann bald Geheimer Rat."

Wer in dem Panoptikum der deutschen   Hundeseele fich einiger­maßen umgefehen hat, weiß, das dergleichen Abnormitäten sich nicht au inapp ereignet haben. Nicht bloß das alte Rom   kannte den per­götternden Byzantinismus. Es ist also taum noch Satire, sondern fast Tatbericht, was der Dichter vorbringt. Trogdem glaubt, die faiserliche Zigarettenstummel zelebrierende Augsburgerin ein gutes Wert zu tun, indem sie den Dichter der Deffentlichkeit denunziert. Er heißt Edgar Steiger  . Er fann von Glüd jagen, daß er nicht mehr lebt, sonst würden ihm von der Hurratanaille in München  manch Topf und zwar fein leerer an den Schädel gefeuert werden. Man fann freilich von einem in München   gemachten Blatt nicht er­warten, daß es miffe, wer diefer nach seiner Ansicht noch lebende Kauz war, der im Durchwühlen von Kompofthaufen Befriedigung finden. Wir wollen der München  - Augsburger Unwissenheit etwas nachhelfen und ihr verraten, daß Edgar Steiger   viele Jahre in München   gewirkt hat, u. a. als Theatertrititer in den Münchener Neuesten Nachrichten  " und später als Mitarbeiter am Simpli ziffimus". Durch seine frühere Tätigkeit an sozialdemokratischen Blättern war Steiger freilich prädisponiert zu solchen Brand­marfungen der Staubsfchlecker. Schade, wirklich schade, daß er diejes föstliche Intermezzo nicht mehr erlebt hat. Er hätte feinem Cantus sicher noch eine Strophe hinzugefügt und der Abendzeitung gewidmet, die so heldenhaft dafür eintritt, daß die nationalen Zigarettenstummel nicht blasphemiert werden.

Ein Häuptlingsgrab aus der Merowingerzeif. In der Nähe des Gutes Thalham in Oberbayern   wurde ein Gräberfeld aus der Me­rowingerzeit aufgededt. Bisher wurden 18 Gräber freigelegt. Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um die früheste christliche Siedlung im bayerischen Inntal. Man ist auch bereits auf Spuren gestoßen, die auf eine christliche Kirche hindeuten. Unter den bisher erfchloffenen Gräbern befand sich auch das eines Häuptlings oder einem Sarg, der auf Steinplatten auflag. Neben dem Skelett Oberhauptes der hier angefiedelten Sippe. Das Stelett ruhte in fanden sich Gürtelschnallen, Ohrringe und Dolch. Die Ausgrabungen werden fortgesetzt.

Eine Coerte- Mafinee. Zu Ebren des in die Alademie der Künste ge­wählten Dichters Dstar Loerte findet Sonntag, vormittags 11, 1hr, eine Matinee in der Kunstkammer( Martin Wasservogel), Leipziger Str. 26, statt. Kindernachmittage im Mozartiaal. Von Sonnabend an findet täglich 4 Ubr nachmittags( Sonntag 3 Uhr) im Mozartsaal ein Kindernachmittag ber Ufa ftatt. Das erste Programm enthält den Märchenfilm tilein bed bich", und Felig, der Kater auf Nahrungssue. Der Bauberkünstler Fanta und die musikalischen Clowns 3wei Hugos forgen für geiterleit

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